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Auf Argali und Steinbock in der Mongolei - Jagen Weltweit

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JAGEN IN DER MONGOLEIganz schön die Zähne zusammen beißen,um diese Anfor<strong>der</strong>ungen zu meistern. AlsErstes lernte ich von Ste<strong>in</strong> zu Ste<strong>in</strong> zu spr<strong>in</strong>gen,wie e<strong>in</strong>e Ziege, ohne das Gleichgewichtzu verlieren, was mir nach e<strong>in</strong>er halbenSt<strong>und</strong>e schon ganz gut gelang. Nach e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halbSt<strong>und</strong>en Kletterei kamen wir an e<strong>in</strong>igengrößeren Felsen, unserem Ausguck, ohneBe<strong>in</strong>bruch, aber mit schon weichen Be<strong>in</strong>en<strong>und</strong> schwer atmend an.Da die Jagdführer seit zehn Tagen unterwegswaren, <strong>Argali</strong>s zu bestätigen, wasbei <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen Wilddichte <strong>und</strong> den riesigenRevierverhältnissen nicht leicht ist, fanwurdeje<strong>der</strong> Meter zur Tortur für die Knie.E<strong>in</strong> zurückgebliebener Jäger filmte unserenAnnäherungsversuch mit me<strong>in</strong>er Kamera<strong>und</strong> ich muss gestehen, dass me<strong>in</strong> „downvorwärts“nicht wirklich elegant aussah.Die Wid<strong>der</strong> hatten uns natürlich auchbemerkt, vielleicht ragte auch me<strong>in</strong> H<strong>in</strong>ternbeim Kriechen zu hoch aus <strong>der</strong> Deckung,<strong>und</strong> stürmten bei 300 Metern auf <strong>und</strong> davon.Wir warteten auf den zurückgebliebenenMasterguide Tzirk. Der local guide hieß Tomoko.Er war e<strong>in</strong> sehr fre<strong>und</strong>licher, kräftigerBursche mit dem ich mich lei<strong>der</strong> nur perKLETTERKUNST DER ANDEREN,NICHT WENIGER GEFÄHRLICHEN ART:BIS IN DIE GIPFELREGION MIT DEMGELÄNDEWAGEN.UNGLAUBLICHE AUSSICHTEN, BEIDENEN ABER DIE DÜNNE LUFT UNDDAS BESCHWERLICHE STEIGEN INVEREISTEN GERÖLLHALDEN MÄCHTIGAUF DIE KONDITION GEHEN.Wil<strong>der</strong>ei so gut wie ke<strong>in</strong>e richtig alten Wid<strong>der</strong>mehr gäbe. E<strong>in</strong>ige seien auch dem sehrharten, schneereichen <strong>und</strong> enorm kaltenW<strong>in</strong>ter zum Opfer gefallen. Auch die Wölfe<strong>und</strong> Schneeleoparden spielen hier e<strong>in</strong>e wesentlicheRolle, denn gerade die ältesten<strong>und</strong> stärksten Wid<strong>der</strong> mit ihrer mächtigen<strong>und</strong> schweren Hornwehr s<strong>in</strong>d beim Flüchtenim Tiefschnee die langsamsten. So kames, dass dieses zwölfköpfige Rudel das e<strong>in</strong>zigewar, was beide <strong>in</strong> dieser Gegend f<strong>in</strong>denkonnten, <strong>in</strong>dem sich zwei jagbare Wid<strong>der</strong>befanden.Das dämpfte me<strong>in</strong>en Optimismus schongehörig. Wollte ich zwar nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>eRekordtrophäe erbeuten, doch e<strong>in</strong>enüber achtjährigen reifen Wid<strong>der</strong> schon. DiesesZiel setze ich mir bei eigentlich allenJagdunternehmungen. Nach etwa e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halbSt<strong>und</strong>en zog das Rudel weiter <strong>und</strong> wirnahmen die Verfolgung <strong>in</strong> respektablem Abstandunter Ausnutzung jeglicher Deckungauf.Das g<strong>in</strong>g alles sehr vorsichtig <strong>und</strong> bedächtigvonstatten. Plötzlich verbreitete sichden wir das gesuchte zwölfköpfige Rudel <strong>in</strong>etwa 800 Meter Entfernung. Sie lagen alleruhend <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mittagssonne <strong>und</strong> wir überlegten,nachdem mir e<strong>in</strong> paar Filmaufnahmengelungen waren, wie wir die Distanzverkürzen können.Wir machten e<strong>in</strong>en Umweg, um <strong>in</strong>Deckung zu kommen <strong>und</strong> pirschten imGänsemarsch tief geduckt näher an das Rudelheran. Nach geraumer Zeit kam plötzlichdas Kommando „Down!“ <strong>und</strong> die Pirschwurde auf allen Vieren „down vorwärts“fortgesetzt. Da das Gelände übersäht warmit spitzen, scharfen Ste<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Felsen,Handzeichen verständigen konnte. Wirpirschten den Wid<strong>der</strong>n langsam h<strong>in</strong>terher<strong>und</strong> erneut begann das Steigen <strong>und</strong> Spr<strong>in</strong>genvon Fels zu Fels. Nach etwa fünf Kilometernhatten wir sie wie<strong>der</strong>gef<strong>und</strong>en. Diesmalwarteten wir ihre Ruhephase ab, ebenfalls<strong>in</strong> etwa siebenh<strong>und</strong>ert MeternEntfernung. Wir sahen noch e<strong>in</strong> Rudel vonvier jungen Wid<strong>der</strong>n an uns vorüberziehen,das heißt auf vierh<strong>und</strong>ert Meter Entfernung.Wir machten Pause <strong>und</strong> aßen etwas.Tzirk erklärte mir, dass die Wilddichtehier sehr ger<strong>in</strong>g geworden sei <strong>und</strong> es aufgr<strong>und</strong><strong>der</strong> zu starken Bejagung <strong>und</strong> auchaber Hektik bei den Jagdführern. Das Rudelwurde schneller <strong>und</strong> durchquerte das voruns liegende Tal. In gebückter Haltungstürmten wir h<strong>in</strong>terher, krochen wie<strong>der</strong> zähneknirschendfünfzig Meter <strong>und</strong> warfen unsh<strong>in</strong>ter scharfkantigen Felsen <strong>in</strong> Deckung.Ich hatte zuvor Tzirk me<strong>in</strong>en Leica Entfernungsmessergegeben. Er zischte „Schießen,schießen!“. „Wie weit?“, wollte ich wissen.„450“, war die Antwort. Während ich sehrunbequem lag <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e bessere Schusspositionsuchte, g<strong>in</strong>g mir Folgendes durch denKopf: Zu Hause hatte ich me<strong>in</strong>e Sauer Take-Down <strong>in</strong> Kaliber .300 Weath. Mag. bis auf43

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