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Die Alijot vor und nach der Staatsgründung von Israel - zwst hadracha

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durch Heirat ihr Übriges dazu, um diese Gegensätze verwischen zu lassen.„Let my people go!“1971Einwan<strong>der</strong>ung aus <strong>der</strong>ehemaligen SowjetunionSeit 1989Mitte <strong>der</strong> 50er <strong>und</strong> Anfang <strong>der</strong> 60er Jahre sinkt die jährliche Gesamtzahl <strong>der</strong> Neueinwan<strong>der</strong>er. Zwischen 1960 <strong>und</strong> 1989kommen durchschnittlich 15.000 Olim pro Jahr, <strong>der</strong> größte Teil aus Europa sowie aus Nord- <strong>und</strong> Mittelamerika.Der Erfolg <strong>der</strong> israelischen Armee im Sechs-Tage-Krieg löst in <strong>der</strong> ehemaligen UDSSR eine große zionistischeBewegung aus. Am 10.11.69 hatten 8 georgische jüdische Familien an <strong>Israel</strong> appelliert <strong>und</strong> sich an die UNO gewandt,um Hilfe zur Alija <strong>nach</strong> <strong>Israel</strong> zu erhalten. 1971 waren es 1.000 Familien, die <strong>nach</strong> dem Recht <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ung baten.<strong>Die</strong> Reaktion <strong>der</strong> sowjetischen Regierung ist sehr zweideutig: zum einen wird die Auswan<strong>der</strong>ung verboten <strong>und</strong> mehrereJuden ins Gefängnis geschickt, zum an<strong>der</strong>en jedoch erlaubt man ca. einer viertel Millionen Juden, den Staat zuverlassen. Nur ein Teil dieser Auswan<strong>der</strong>er gelangt <strong>nach</strong> <strong>Israel</strong>. Juden aus <strong>der</strong> ganzen Welt üben daraufhin einenmassiven Druck auf die sowjetische Regierung aus, die Grenzen für alle zu öffnen, die ausreisen wollten. <strong>Die</strong> Aktionläuft unter dem Motto: „Let my people go“.Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs setzt die bis dato größte Einwan<strong>der</strong>ungswelle ein. Sie ist zu fast 90 % <strong>von</strong>Zuwan<strong>der</strong>ern aus den Staaten <strong>der</strong> ehemaligen Sowjetunion geprägt <strong>und</strong> hält auf niedrigem Niveau bis heute an.Hauptherkunftslän<strong>der</strong> sind Russland <strong>und</strong> die Ukraine. Seit 1989 sind insgesamt r<strong>und</strong> 1,3 Millionen Juden <strong>und</strong>nichtjüdische Familienangehörige als Immigranten <strong>nach</strong> <strong>Israel</strong> gekommen.Ein beson<strong>der</strong>s her<strong>vor</strong>stechendes Merkmal <strong>der</strong> russischsprachigen Juden ist ihr extrem hoher Bildungsgrad – r<strong>und</strong> 60Prozent verfügen über einen Hochschulabschluss. <strong>Die</strong> bisher größten Wirkungen erzielt die Einwan<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong>Ökonomie <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Wissenschaft. So kommt es Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahre zu einer ersten Konjunkturwelle mitjährlichem Wirtschaftswachstum um die 6 Prozent. Auch das israelische Kunst- <strong>und</strong> Kulturleben erfährt während <strong>der</strong>1990er Jahre enorme Bereicherungen, hierbei <strong>vor</strong> allem die Klassische Musik, aber auch Theater, Ballett <strong>und</strong> Literatur.Auch im israelischen Alltagsleben setzen die Neuzuwan<strong>der</strong>er prägende Akzente, sei es durch Mode, Straßenmusik o<strong>der</strong>russische Küche. Es gibt zahlreiche Zeitungen, Radio- <strong>und</strong> TV-Sen<strong>der</strong> in russischer Sprache. Von russischenEinwan<strong>der</strong>ern wird auch die nationalistische Partei „Jisrael Beitenu“ gegründet.Gleichzeitig läuft die Integration <strong>der</strong> russischen Einwan<strong>der</strong>er nicht reibungslos ab. <strong>Die</strong> Alteingesessenen <strong>Israel</strong>is werfenden Olim bislang mangelnde Integrationsbereitschaft, kulturelle Arroganz <strong>und</strong> Separatismus <strong>vor</strong>, während dieNeueinwan<strong>der</strong>er sich beschweren, nicht als <strong>Israel</strong>is akzeptiert zu werden. Auch fürchten die Alteingesessenen um ihrenhart erarbeiteten Status in <strong>der</strong> israelischen Gesellschaft, <strong>der</strong> ihnen <strong>von</strong> den „Neuen“, die als fleißig <strong>und</strong> gebildet gelten,streitig gemacht werden könnte.Von religiöser Seite wird gelegentlich die jüdische Identität einiger Emigranten aus <strong>der</strong> Sowjetunion angezweifelt. <strong>Die</strong>sberuht auf Wi<strong>der</strong>sprüchen zwischen <strong>der</strong> Halacha, in <strong>der</strong> die jüdische Religionszugehörigkeit matrilinear (richtet sich

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