Wohin du auch gehst, gehe mit deinem ganzen Herzen.

Stefan DöhnerENTDECKUNGEN IN WETZLARWer den Glocken eines Kirchturms zuhört,der hört einer jahrhundertelangen Traditionzu – so ist es auch bei uns in Erndtebrück.Die drei Glocken, die sich imKirchturm befinden und von denen derzeitleider nur zwei in Betrieb sind, reihensich auch in diese jahrhundertelangeTradition ein. Jeder hört sie klingen, aberwie werden Glocken hergestellt? Um daszu klären, ging es auf der ersten Etappedes Gemeindeausfluges am 12. September2012 für 27 Teilnehmende nach Sinn zurältesten deutschen Glockengießerei, derFirma Rincker, die seit 1590 Glocken fertigtund die auch die Glocken im ErndtebrückerKirchturm wartet. Ein Mitarbeitererläuterte den Herstellungsprozess unddie einzelnen Bestandteile in der Werkstattdes Unternehmens. Bei aller Offenheitkonnten dem Mitarbeitenden keineBetriebsgeheimnisse entlockt werden, wiez.B. eine Glocke zu ihrer Tonlage kommt?Anschließend ging es weiter mit dem Busder Firma Wied Richtung Wetzlar, demeigentlichen Ziel der Fahrt. Auf das Mittagessenim Paulaner folgte eine StadtundDomführung unter der Leitungeiner ortsansässigen Stadtführerin. EinSchwerpunkt der Erläuterungen lag nebenmanch Historischem auf dem „Dichterfürsten“Goethe, der Wetzlar zwar nichtsonderbar mochte, dort aber die Vorlagefür sein berühmtes Werk „Die Leiden desjungen Werther“ fand. Da das Wetterzeitweise ein wenig launisch war, wurdendie Erklärungen zu Goethes Aufenthaltin Wetzlar oder anderer Detailfragen inden Dom der Stadt verlegt. Eine Besonderheitdieses Domes ist, dass er seit derReformation als „Simultaneum“ genutztwird; das bedeutet, dass Katholiken wieEvangelische diese Kirche gemeinsam alsGottesdienststätte nutzen, wenngleich eszwei Stromzähler gibt.- 22 -