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Jahresbericht 2012 Beratungsstelle Datteln - Ehe- Familie- und Leben

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EinblickeKREIS RECKLINGHAUSENnormale Reaktionen. Wenn die Umwelt denBetroffenen ihre individuelle Art zu trauernzugesteht, keine starren Vorstellungen überdie „zulässige“ Dauer der Trauer vorgibt,wenn mit kleinen Gesten Kontaktbereitschaftsignalisiert wird – dann gehen vieleMenschen durch diese Krise ohne denWunsch nach spezifischer Beratung.Wenn Menschen aber schon vor deraktuellen Krise sehr belastende oderschmerzliche Erfahrungen gemacht haben,wenn sie z.B. in der Kindheit starke Ablehnungdurch einen Elternteil erlebt habenoder den Verlust eines Elternteils emotionalallein auf sich gestellt bewältigen mussten,wenn ihre Not nicht gesehen wurde – dannist es wesentlich schwieriger, erneute Krisen,z.B. in der Partnerschaft oder ebendurch einen Todesfall, zu bewältigen.Oft haben die Betroffenen die altenVerletzungen oder Belastungen viele Jahreausgehalten, ohne sich jemandem anzuvertrauen.Durch die zusätzliche Belastung,den erneuten Verlust, das Gefühl, wiedereinmal verlassen worden zu sein <strong>und</strong> alleinda zu stehen, ist das nicht mehr möglich.Die <strong>Beratungsstelle</strong> ist dann ein Ort der„Erlaubnis“. Hier dürfen Trauer <strong>und</strong> Wutsein, frühere Erlebnisse können in einemwertschätzenden Rahmen erzählt werden.Oft hilft es den Betroffenen, wenn sie einenZusammenhang zwischen ihren alten Erfahrungen<strong>und</strong> ihren jetzigen Reaktionenerkennen können, so dass sie ihr eigenesVerhalten nicht mehr als übertrieben oderunverständlich abwerten müssen. Allmählichkann sich dadurch ein liebevollererBlick auf sich selbst, auf das eigene „innere“Kind entwickeln. In der Beratung gehtes dann auch um die (positiven) Unterschiedezwischen „früher“ <strong>und</strong> „heute“.Wenn Kleinigkeiten, die bei aller Trauernoch als wohltuend empf<strong>und</strong>en werden,z.B. bestimmte Musikstücke, Naturbeobachtungen,einzelne zuverlässige Fre<strong>und</strong>ewieder wahrgenommen werden – dann istdas oft ein erster Schritt aus der Teilnahmslosigkeit,die viele Betroffene schildern.Was hier am Beispiel der Beratung vonTrauernden skizziert wird, gilt gr<strong>und</strong>sätzlichauch für Beziehungskrisen. Wenn aktuelleKonflikte mit dem Partner frühere schmerzlicheErfahrungen anrühren, hilft es oft, sichdessen bewusst zu werden. Dabei geht esnicht unbedingt um das „Aufarbeiten“ dergesamten Kindheit, sondern eher um einGefühl für die „Brille“, durch die wir denPartner/die Partnerin betrachten. Der Blickauf das Gegenüber ist immer auch ein bisschenverzerrt oder gefärbt durch frühereErfahrungen. Im Verlauf der Beratung kanndie Sicht auf mich selbst <strong>und</strong> den Partner/die Partnerin weiter werden <strong>und</strong> so einengrößeren Handlungsspielraum ermöglichen.(Weiterte Infos zum Thema „Trauma“finden Sie im Kreisteil.)Kooperation mit <strong>Familie</strong>nzentrenZiel der Kooperation der EFL <strong>Datteln</strong>mit insgesamt sechs <strong>Familie</strong>nzentren in<strong>Datteln</strong>, Waltrop <strong>und</strong> Oer- Erkenschwick istes, Eltern zu ermutigen, frühzeitig Hilfe <strong>und</strong>Beratung in Anspruch zu nehmen. Dazuwerden Infostände in zwei <strong>Familie</strong>nzentrenangeboten, dabei steht die Beraterin bei beiBedarf auch für Gespräche zur Verfügung.Außerdem finden Fortbildungsnachmittagefür die Erzieherinnenteams statt,4

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