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vollständiges Programm - Zentrum für Literatur

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Benjamin Festival Berlin : KonzeptHörspielWalter Benjamin, "Radau um Kasperl" (1932)19. Oktober, 19 Uhr, BBAW, EinsteinsaalDas Hörspiel "Radau um Kasperl" ist die einzige Rundfunkarbeit von Walter Benjamin, die noch alsun<strong>vollständiges</strong> Tondokument erhalten ist. Peter-Paul Schneider, Leiter des DeutschenRundfunkarchivs Babelsberg, und Michael Grisko, Ausstellungsleiter des BuddenbrookhausesLübeck, kommentieren dieses Stück, mit dem Benjamin Kindern das Medium Rundfunk nahebringen wollte.-


Benjamin Festival Berlin : Lecturesog. Dritten Welt und errichtete das Museum <strong>für</strong> einfache Technik in Madras in Indien. 2000 wurdesein Buch "Utopies Réalisables" (Zu verwirklichende Utopien) veröffentlicht. SeinArchitekturverständnis zeichnet sich durch die Auseinandersetzung mit Soziologie, Technik,Wirtschaft und Kultur aus.ZurückJochen GerzDer Konzeptkünstler Jochen Gerz wurde 1940 in Berlin geboren. Seit 1967 lebt und arbeitet er inFrankreich, aktuell in Ivry-sur-Seine.Jochen Gerz kam von der <strong>Literatur</strong> zu bildenden Kunst. In Köln studierte er Germanistik, Anglistikund Sinologie und begann als Schriftsteller mit konkreter Poesie. Seit Ende der 60er Jahrebeschäftigt sich Gerz mit Installationen, Videos, Fotografien und besonders Environments imöffentlichen Raum. Diese werden in der Regel gemeinsam mit anderen erarbeitet: So zum Beispiel"2146 Steine - Mahnmal gegen Rassismus" auf dem Saarbrückener Schlossplatz (1990-1993): Ineiner nächtlichen Aktion wurden die Namen verstorbener Juden auf der Unterseite derPflastersteine eingraviert. In "wherefromwhereto - woherwohin" am Bodensee (2002-2004) wurdedie Bevölkerung nach Herkunft und Wunschort befragt. Auf der 37. Biennale in Venedig war Gerzmit "Die Schwierigkeit des Zentraurs beim vom Pferd steigen" (1979) vertreten. Für seinkünstlerisches Werk erhielt er u.a. 1990 den Roland Preis Bremen, 1996 den DeutschenKritikerpreis sowie 1998 den Grand Prix National des Arts Visuels.ZurückThomas StruthDer Fotograf Thomas Struth wurde 1954 in Geldern am Niederrhein geboren. Von 1973-1980studierte er an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf zuerst bei Gerhard Richter Malerei,später bei Bernd Becher Fotografie. Thomas Struth lebt und arbeitet in Düsseldorf.Mitte der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre arbeitete der Künstler an fotografischen Projekten,die - meist als fotografische Serie begriffen - Stadt- und Straßenansichten zeigen (UnbewussteOrte, Ausst.kat., Köln 1987). 1984 begann Struths Arbeit mit Aufnahmen von Einzel-, GruppenundFamilienporträts (Porträts, Ausst.kat., München 1997). Ab 1987 beschäftigte er sich in seinenFotografien mit der Situation im Museum. Er fotografierte die Besucher während derBildbetrachtung. Die Fotografien erweisen sich dabei als Medienreflexion über die traditionellenKunstgattungen und die Fotografie zugleich (Museum Photographs, München 2005). 1993-1996hatte Thomas Struth eine Professur an der Hochschule <strong>für</strong> Gestaltung in Karlsruhe inne. 1997erhielt er den Spectrum-Preis, einen internationalen Preis <strong>für</strong> Fotografie der KulturstiftungNiedersachsen.ZurückMiklos GaálNach dem Grafik-Studium (1995-99, Helsinki) studierte Miklos Gaál Fotografie und Film (1997-98in Göteborg) und war 2001 Meisterschüler <strong>für</strong> Fotografie in Helsinki, wo er heute lebt und arbeitet.Gaál ist einer der erfolgreichen Vertreter der jungen finnischen Fotografengeneration, die seiteinigen Jahren mit frischem, unverstelltem Blick auf die moderne Zivilisation auf sich aufmerksammachen. Seine großformatigen Farbfotografien, die stets mit einer bewusst eingesetztenUnschärfe und einem sehr erhöhten Betrachterstandpunkt arbeiten, lassen alltägliche Szenen zuunwirklichen Spielzeuglandschaften werden. Die Unschärfe leitet den Blick des Betrachters aufunerwarteten Wegen durch das Bild. Der Straßenverkehr, Sportveranstaltungen oder Aufmärschebekommen eine fast puppenstubenartige Wirkung. Der Blick zoomt hinein in das Bild und aus ihmheraus. Das Bekannte verklärt sich in ein anderswo Gesehenes und irritiert zugleich, weil es dieabgebildete Wirklichkeit überlagert.ZurückAlexander KlugeZurückRobin RhodeDer südafrikanische Videokünstler Robin Rhode wurde 1976 in Kapstadt geboren. Er lebte inBosmont und Johannesburg und studierte bis 1998 am Witwatersrand Technikon Kunst. Heute lebtund arbeitet er in Berlin.Seine Arbeiten vereinen Zeichnerisches mit Video- und Performancekunst und kreisen thematischum die Erfahrungen der "street culture" in den Vororten Johannesburgs. In seinen Werkenverwischt er die Grenzen zwischen Illusion und Realität, indem er den dreidimensionalen Raummit der zeichnerischen zweidimensionalen Ebene interagieren lässt. Robin Rhode glaubt an diepraktische Funktion und das erzieherische Potential von Kunst. In seinen Werken beschäftigt ersich formal wie inhaltlich mit den Überschneidungen von Medientechnologien und alltäglicherLebenswirklichkeit.ZurückGiorgio Agamben


Benjamin Festival Berlin : LectureGiorgio Agamben wurde 1942 in Rom geboren. Er studierte Jura, <strong>Literatur</strong> und Philosophie. NebenMartin Heidegger, Michel Foucault und Hannah Arendt ist vor allem Walter Benjamin eine wichtigeBezugspersonen des Philosophen Agamben. Um die Verbreitung des benjaminschen Denkensmachte er sich in besonderem Maße durch die Herausgabe der italienischen Edition von WalterBenjamins Schriften (1986) verdient, wobei er lange Zeit verschollene Manuskripte von Benjaminentdeckte. Seit den 1980er Jahren beschäftigt sich Agamben mit politischer Philosophie: In HomoSacer. Souveräne Macht und bloßes Leben (2002) versucht er das Rätsel dernationalsozialistischen Verbrechen zu erklären und die "Logik der Souveränität" zu belegen.Giorgio Agamben betrachtet das "bloße Leben" von seiner formalen und damit ästhetischen Seiteals Vorraussetzung kultureller Selbstbestimmung. Sein Anspruch ist es, Zeuge <strong>für</strong> dieses "bloßeLeben" zu sein. Er war von 1986 bis 1992 am Collège International de Philosophie in Paris undlehrt seit 2003 als Professor <strong>für</strong> Ästhetik und Philosophie an der Facoltà di Design e Arti inVenedig. Seit 1994 hatte er Gastprofessuren u.a. in Paris, Berkeley, Los Angeles und Irvine inne.Im Wintersemester 2005/2006 lehrte er als Gastprofessor an der Heinrich-Heine-Universität inDüsseldorf.ZurückGeorges Didi-HubermanDer französische Philosoph und Kunsthistoriker Georges Didi-Huberman wurde 1953 in Saint-Etienne geboren. Er lehrt an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS) in Paris.Seit 2006 ist er Honorary Member des <strong>Zentrum</strong>s <strong>für</strong> <strong>Literatur</strong>- und Kulturforschung.Als kongenialer Nachfahre von Kulturwissenschaftlern wie Aby Warburg und Walter Benjamin undals Schüler von Louis Marin ist Didi-Huberman eine zentrale Figur <strong>für</strong> den Dialog zwischen demengeren Fachgebiet der Kunstgeschichte und den Kulturwissenschaften. Zu seinenArbeitsschwerpunkten zählen neben der Geschichte und Theorie der Bilder auch die Anthropologieund Psychoanalyse. Seine Arbeiten bewegen sich im zeitlichen Raum von der Renaissance bis zurzeitgenössischen Kunst, behandeln beispielsweise Probleme der ikonographischen Wissenschaftdes 19. Jahrhunderts und ihre Umsetzungen in den künstlerischen Strömungen des 20.Jahrhunderts. Zur Zeit arbeitet er an einem mehrbändigen Kompendium zu den Pathosformeln derModerne. Als Schüler Benjamins erweist sich Georges Didi-Huberman, wenn er dasAngeblicktwerden thematisiert. Dabei geht es ihm darum, die Dispositionen unserer Wahrnehmungselbst auf den Prüfstein eines kritischen Blicks zu stellen. So fordert Didi-Huberman in Devantl'image (1990; dt. Vor einem Bild, 2000) statt eines analytischen Blicks einen offenen, dasZufällige annehmenden und auf das Gesehene sich einlassenden Blick.ZurückStéphane MosèsDer französisch-israelische Philosoph und Philologe Stéphane Mosès wurde 1931 in Berlin geborenund emigrierte 1936 mit seinen Eltern nach Marokko. Er studierte in Paris deutsche Sprache und<strong>Literatur</strong>. Unter seiner Leitung wurde 1990 das Franz Rosenzweig Forschungszentrum <strong>für</strong> deutschjüdische<strong>Literatur</strong> und Kulturgeschichte an der Hebräischen Universität in Jerusalem gegründet. Ab1971 lehrte er als Professor <strong>für</strong> Vergleichende <strong>Literatur</strong>wissenschaft an der HebräischenUniversität in Jerusalem. Seit 2006 ist Stéphane Mosès Honorary Member des <strong>Zentrum</strong>s <strong>für</strong><strong>Literatur</strong>- und Kulturforschung.Mosès hat einen entscheidenden Beitrag zum Dialog zwischen der jüdischen Tradition und dersäkularen Modere geliefert. Durch ihn wurden wesentliche geschichtliche und kulturelleVerbindungen zwischen den literarischen und philosophischen Texten verschiedenster Traditionenhergestellt und dadurch die Wahrnehmung <strong>für</strong> wesentliche Probleme und Aufgaben differenziert.Seine Hinwendung zur deutschen Kultur erfolgt aus einer zukunftsorientierten jüdischenPerspektive. So legt Stéphane Mosès auch in seinen Arbeiten zu Walter Benjamin denSchwerpunkt auf den Zusammenhang der westeuropäischen Kultur und der jüdischen Tradition.Eine solche Auseinandersetzung mit Walter Benjamin zeigt sich beispielsweise in der Studie DerEngel der Geschichte. Franz Rosenzweig, Walter Benjamin, Gershom Scholem (1994). Zusammenmit Sigrid Weigel gab Stéphane Mosès Gersholm Scholem. <strong>Literatur</strong> und Rhetorik (2000) heraus.ZurückSuzanne AnkerDie amerikanische Künstlerin und Kuratorin Suzanne Anker studierte Kunst am Brooklyn Collegeund der University of Colorado. Dort und an der Washington University, St. Louis, hat sie ebensounterrichtet wie an der New York University. Heute ist sie Direktorin der School for Visual Arts inNew York und lehrt dort Kunstgeschichte und Kunsttheorie.Anker setzt sich in ihren Arbeiten und Schriften insbesondere mit genetischer Ikonographieauseinander. So zum Beispiel in den Werken "Sugar Daddy: The Genetics of Oedipus" von 1992,"CodeX: genome", eine Installation von 2000, oder "Zoosemiotics" von 1993. 1994 kuratierteSuzanne Anker an der Fordham Universität die Ausstellung "Gene Culture: Molecular Metapher inContemporary Art", die sich als erste Ausstellung ausschließlich mit der Überschneidung von Kunstund Genetik beschäftigte. 2003 erschien das zusammen mit Dorothy Nelkin verfasste Buch TheMolecular Gaze. Art in the Genetig Age. Ihre Arbeiten sind u.a. im Museum of Modern Art, Tokyo,im Smithsonian Institute und dem Cleveland Museum of Art zu sehen.Zurück


Benjamin Festival Berlin : LectureNan HooverDie Künstlerin Nan Hoover wurde 1931 in New York geboren. 1950-1955 studierte sie Malerei ander Corcoran Gallery School in Washington und übersiedelte 1969 nach Amsterdam. 1973 begannsie mit künstlerischen Videoarbeiten, Installationen, Performances und Fotografien. Als Professorinunterrichtete sie an der Kunstakademie in Düsseldorf und an der Kunsthochschule Amsterdam.Seit 2005 lebt und arbeitet sie in Berlin.Thema ihrer Werke ist die flüchtige Undefinierbarkeit der menschlichen Existenz, die sie zumBeispiel in Installationen durch den Kontrast von Licht und Schatten im Raum erfahrbar macht undin Fotografien festhält ("Afternoon I", 1997). 1977-1978 waren Hoovers Werke auf derDocumenta in Kassel vertreten. Seit 2001 steht ein von ihr als Kunst am Bau geschaffenespermanentes Lichtkunstwerk im Foyer der Münchener Kammerspiele. 2005 stellte die MetisGallery in Amsterdam in einer Einzelausstellung Photografien und Videoinstallationen Nan Hooversaus.ZurückCatherine WagnerDie Künstlerin Catherine Wagner studierte in den 1970er Jahren am Instituto del Arte San Miguelde Allende in Mexico, am San Francisco Art Institute, am College of Martin in Kentfield und an derSan Francisco State University. Sie erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter das "Visual ArtsFellowship" am Weizmann Institute in Israel. Über die Künstlerin sind zahlreicheVeröffentlichungen erschienen, darunter der Katalog Catherine Wagner. Art and Science:Investigating Matter, der 1996 zur Ausstellung in der Washington University Gallery of Art in St.Louis erschien und von Cornelia Homburg herausgegeben wurde. Catherine Wagner lehrt alsKunstprofessorin seit 1995 am Mills College in Oakland.In ihrem fotografischen Werk setzt die Künstlerin künstlerisches und naturwissenschaftlichesWissen zueinander in Beziehung. Die Frage an die Wissenschaft nach der zukünftigen Konstruktionunserer eigenen Identität ist dabei ein zentrales Thema ihrer Arbeiten. Darüber ergibt sich auchder besondere Bezug zu Walter Benjamins Versuch, die Grenzen von Naturwissenschaft und Kunstzu überwinden. Die künstlerische Auseinandersetzung Catherine Wagners steht im Rahmen desFestivals in ausdrücklicher Korrespondenz zu den Vorträgen der von Sabine Flach und Peter Weibelgeleiteten Sektion "Durchdringung von Kunst und Wissenschaft".ZurückDani KaravanDani Karavan wurde 1930 in Tel Aviv geboren, wo er bei den Malern Avni, Stematsky,Streichmann und Marcel Janco Kunst studierte. Des weiteren studierte er in Jerusalem an derBezalel Kunstakademie, an der Accademia delle Belle Arti in Florenz sowie an der Pariser Académiede la Grande Chaumière. In den 1960er und 70er Jahren arbeitete er an Wandreliefs und entwarfBühnenbilder unter anderem <strong>für</strong> die Martha Graham Dance Company in New York und <strong>für</strong>Giancarlo Menotti. Karavan lebt heute in Tel Aviv, Paris und Florenz. Sein Werk zeichnet sichbesonders durch Environment-Skulpturen aus. 1963-68 entstand das Negev Monument, einEnvironment aus Beton, Wüstenakazien und Wind in Beer Sheba in Israel. 1976 entwarf er dasEnvironment <strong>für</strong> den Frieden im israelischen Pavillon der 38. Biennale von Venedig. 1989-93entstand der "Weg der Menschenrechte" in der Kartäusergasse am Germanischen Nationalmuseumin Nürnberg. Seine Werke zeichnen sich vor allem durch den Umgang mit architektonischenElementen und durch die Beschäftigung mit sozial-politischen Inhalten aus. Zu Ehren WalterBenjamins entwarf Dani Karavan die begehbare Skulpturenlandschaft Hommage to WalterBenjamin, die 1994 in Port Bou errichtet wurde, jenem Ort, an dem Benjamin auf der Flucht vordem Nationalsozialismus zu Tode kam und wo er heute begraben liegt.Zurück


Benjamin Festival Berlin : OperMusiktheater "Heißer Krieg""Wenn man sich davon Rechenschaft gibt, welche gefährlichen Spannungen dieTechnisierung mit ihren Folgen in den großen Massen erzeugt hat - Spannungen die inkritischen Stadien einen psychotischen Charakter annehmen - so wird man zu derErkenntnis kommen, dass diese selbe Technisierung gegen solche Massenpsychosen sich dieMöglichkeit psychischer Impfung durch gewisse Filme geschaffen hat, in denen eineforcierte Entwicklung sadistischer Phantasien oder masochistischer Wahnvorstellungenderen natürliches und gefährliches Reifen in den Massen verhindern kann. Den vorzeitigenund heilsamen Ausbruch derartiger Massenpsychosen stellt das kollektive Gelächter dar."(Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, 1936)Konzeption des Abends-Die ca. eine Stunde andauernde Performance im Museum <strong>für</strong> Kommunikation beginnt mit ClaudioMonteverdis Liebesmadrigalen aus dem 8.Madrigalbuch, die a-cappella von einem 16-köpfigenChor gesungen werden.Dann folgt Monteverdis Musiktheater "Il Combattimento di Tancredi e Clorinda": Die dreiSänger agieren abseits des Zuschauers. Der Erzähler des Stückes wird zu einem Moderatorunserer Zeit; Tancredi und Clorinda bewegen sich choreographisch zu den Aktionen, von denen derModerator berichtet und die nur auf einer Projektion sichtbar werden. Die Live-Kriegsberichterstattung wird durch eine Live-Videoinstallation verstärkt, in der in poetischer Weiseaktuelle Bezüge angedeutet werden. Vergibt Clorinda Tancredi im Augenblick Ihres Todes? Undlässt sie sich als Zeichen ihrer Vergebung taufen? Oder wird Clorinda gezwungen sich taufen zulassen und die musikalische Vergebung als zwangsläufiges happy ending <strong>für</strong> die Zuschauersimuliert?Abgerundet wird der Abend durch die Sestina Monteverdis und dem 8-stimmigen Chor "Liedgegen den Krieg" von Hanns Eisler (Text: Bert Brecht). Dieser letzte Teil wird aus der Emporedes Museums gesungen; der Chor ist unsichtbar.Ort: Museum <strong>für</strong> KommunikationAufführungsdaten: 20. Oktober 2006, 22 Uhr, und 22. Oktober 2006, 20 UhrEintritt: 13 Euro, ermäßigt (Schüler, Studenten, Festivalpassinhaber) 7 EuroAbendkasse - Reservierungen unter benjamininfo@benjamin-festival-berlin.de.Das Museum <strong>für</strong> Kommunikation eignet sich als Aufführungsort durch sein architektonischesSpannungsverhältnis zwischen Moderne und Historik: Das ehemalige Postmuseum alsgründerzeitliches Exponat führt den Zeitbezug zu Walter Benjamins Gesellschaftskritik durch dieoffene und damit öffentliche Diskussionsrotunde architektonisch weiter; der offene Raum mit denGalerien und die darin befindlichen Kommunikationsobjekte als Bestandteil des Museums eröffnenein von Walter Benjamin propagiertes öffentliches Forum zum Meinungsaustausch.Kalliope.ra - TeamRegie / Konzeption: Elena TzavaraMusikalische Leitung / Einstudierung: Frank MarkowitschGestaltung: Ulrike PlehnLichtdesign: Valentin GalléTancredi: Christian von OldenburgClorinda: Judith SimonisTesto: Matthias JahrmärkerChor: kalliope.ra vocaleWeitere Informationen über das Team finden Sie unter www.kalliopera.com


Benjamin Festival Berlin : PerformancePerformance-<strong>Programm</strong> "Resonanzen"Kuratorinnen Sabine Flach und Gabriele KnapsteinMitarbeit Christina PareigisDas Performance-<strong>Programm</strong> "Resonanzen" greift drei herausragende Motive des BenjaminschenDenkens auf: die Stimme, den Flaneur und den Leib- und Bildraum.-Das Motiv des Leib- und Bildraums wird von der japanischen Künstlerin Mariko Mori inZusammenarbeit mit dem Komponisten Ken Ikeda gestaltet. Für das <strong>Programm</strong> haben die beidenKünstler unter dem Titel "Primal Memory" eine Live-Performance kreiert, die sich auf ein Ritualbezieht, das während der Jomom-Zeit ausgeführt wurde (13000 - 12000 v.Chr.). Damals legtendie Menschen ihre Dörfer in einer zirkulären Form an, und diesen zentralen Platz des Dorfeswidmeten sie ihren Vorfahren. Diese Menschen glaubten, daß ihre Ahnen während des Rituals alsGeister zurückkommen würden.Während der Performance wird Mariko Mori die Maske purifizieren und sie dann tragen. Die Maske,die Kopie eines Originals, symbolisiert den Geist der Ahnen. Angesichts ihres archäologischenWerte und ihrer ästhetischen Qualität gehört die Maske seit 1957 zum japanischen Kulturerbe.Beide Augen und der Mund sind geschlossen. Trägt man die Maske, kann man nicht mehr sehen.Dienstag, 17.10., 21.30 Uhr, Hamburger BahnhofZum Motiv der Stimme wurde der New Yorker Chris Mann eingeladen: Der in Australien als Sohnjüdischer Flüchtlinge geborene Komponist, Schriftsteller und Performer Chris Mann hat seit den1970er Jahren seine einzigartigen Stimmperformances entwickelt. Sein rhythmisch-musikalischerUmgang mit Sprache, die Untersuchung ihrer klanglichen Aspekte und Fragen der Linguistik undSprachphilosophie stehen im <strong>Zentrum</strong> seines musikkünstlerischen Schaffens. Seine Performanceträgt den Titel "Snap". Chris Mann: "Language is the mechanism whereby you understand whatI’m thinking better than I do (where ‘I’ is defined by those changes for which I is required)."Samstag, 21.10., 21.30 Uhr, Kino ArsenalDer Schweizer Daniel Ott greift das Benjaminsche Motiv par excellence auf, den Flaneur: 20MusikerInnen bewegen sich in seinem Flanierkonzert "21-10-22-10" in den Ausstellungsräumen,spielen in immer neuen Formationen/Gruppierungen zusammen, loten die Akustik derverschiedenen räumlichen Situationen aus; eine musikalische Grundsituation, die sich immerwieder verändert - je nach räumlicher Konstellation. Eine "bewegte" klingende Skulptur,Installation mit beweglichen, lebendigen Klang-Erzeugern. Auch die Zuschauer bewegen sich imAusstellungsraum - bestimmen Nähe bzw. Distanz zum Klanggeschehen - jedeR erlebt eine andereKlang-Situation - erwandert sich seine eigene Komposition. Zuschauer und Musiker sind inBewegung, "flanieren" durch die Ausstellung: eine Situation mit verschiedenen Bezügen zu WalterBenjamins Schriften.Mitwirkende: Co Streiff (Alt-Saxophon), Wu Wei Sheng (Chin. Mundharmonika), Jan Schlegel (E-Bass), Christophe Dufaux (Akkordeon), Peter Schärli (Trompete), Hans Koch (Bass-Klarinette),Seth Josel (E-Gitarre), Christian Gerber (Akkordeon), Anna Stark (Cello), Sara Hubrich (Viola),Mokkapan Phongphit (Violine), Josa Gerhard (Violine), Marco von Orelli (Trompete), TomásOndrusek (Schlagzeug), Dominik Dolega (Schlagzeug).Kostümberatung: Sabine HilscherAssistenz von Daniel Ott: Tobias MüllerKomponist und Künstlerische Gesamtleitung: Daniel OttOrganisation: Kerstin Wiehe, K&K Kulturmanagement & KommunikationSamstag, 21.10., 15.00 Uhr, Hamburger BahnhofSonntag, 22.10., 16.00 Uhr, Hamburger Bahnhof


Benjamin Festival Berlin : Szenische LesungLesungen1. Carl Djerassi: Vier Juden auf dem ParnassSonntag, 22. Oktober 2006, 11 Uhr, in der BBAWDer amerikanische Schriftsteller und Chemiker Carl Djerassi präsentiert eine englisch/deutscheLesung mit audiovisuellem Material unter dem Titel "Vier Juden auf dem Parnass". In einemfiktiven Dialog treten die Protagonisten Walter Benjamin, Theodor Adorno, Gershom Scholem undArnold Schoenberg sowie ihre Frauen auf. Als Verbindung fungiert das durch den Künstler PaulKlee geschaffene Bildnis des Angelus Novus.-Szenische Einrichtung: Isabella GregorDarsteller: Carl Djerassi, Isabella Gregor, Max Hoffmann, Martin Molitor, Thomas WehlingEinführung in "Vier Juden auf dem Parnass"Angesichts des potenziell verlockenden Umschlagbildes und des keineswegs nahe liegenden Titelskönnte man beim Schmökern in einer Buchhandlung durchaus zu einem Exemplar dieses Buchesgreifen. Doch schon beim Umblättern würden unweigerlich Fragen auftreten. Da der gesamte Textin Dialogform ist, könnte die erste Frage sehr wohl lauten: "Ist das ein Theaterstück?" Noch nicht,würde ich sagen, obwohl es genug Material <strong>für</strong> mehrere Stücke enthält. "Eine Biographie von vierJuden?" Nicht ganz, würde ich entgegnen - ja, sogar unmöglich bei der begrenzten Seitenzahl desBandes. Die letzte Frage wäre zweifellos: "Was ist es dann?"Hier ist die Antwort: ein Prosa-Dokudrama, das man schweigend oder laut, allein oder inGesellschaft lesen kann; ein Text, der sich bei öffentlichen Lesungen mit verteilten Rollenvortragen lässt. Ich wählte dieses Format in Verbindung mit audiovisuellen Mitteln, weil es mir alsideales Medium erscheint, um eine leicht verständliche und humanisierende Ansicht über vieraußergewöhnliche Intellektuelle des 20. Jahrhunderts zu präsentieren: Walter Benjamin,Gerschom Scholem, Theodor W. Adorno und Arnold Schönberg.Die vorhandene <strong>Literatur</strong> über sie - ob biographisch, kritisch, erläuternd oder revidierend - istbereits gewaltig. Besonders umfangreich ist das Schrifttum bezüglich ihrer persönlichen undgeistigen Interaktion sowie der Art und Weise, wie Adorno und Scholem nach dem tragischenSelbstmord Benjamins diesen postum kanonisierten, was eine komplette Unterdisziplin derBenjaminologie zur Folge hatte. Doch was regte mich zu diesem ehrgeizigen Forschungsprojektan, das seinen dichterischen Niederschlag auf diesen Seiten findet, und was glaubte ich zu derbereits überquellenden <strong>Literatur</strong> zu diesen Männern beitragen zu können?Erstens: Alle vier waren Juden, die der eigentümlichen Untergruppe der deutschen undösterreichischen Juden der Generation vor dem Zweiten Weltkrieg angehörten, die oftberlinerischer oder wienerischer waren als ihre nichtjüdischen Landsleute. Keiner war religiös;einige von ihnen waren absolut säkular. Zu dieser Generation und dieser Untergruppe gehöre auchich, und meine persönlichen Erfahrungen mit den unauslöschlichen Folgen, in den dreißiger Jahrenin Wien als säkularer Jude aufzuwachsen, weckten in mir den Wunsch, die ganze Bandbreite derBedeutung des Wortes "Jude" anhand von vier Personen zu untersuchen, die auf dieses Etikettvöllig unterschiedlich reagierten. In jener Zeit des virulenten Antisemitismus gerieten gelegentlichselbst Nichtjuden wie Paul Klee - eine wichtige, aber stumme Figur in meinem Buch - unterVerdacht und wurden gebrandmarkt: Es genügte, dass sie einer Tätigkeit nachgingen, die der ihrersäkularen jüdischen Pendants ähnelte.Zweitens: Benjamin, Scholem und Adorno waren Freunde, und es gibt eine interessanteVerbindung zwischen ihnen, nämlich ihre anhaltende Beschäftigung mit einer Zeichnung von PaulKlee, dem Angelus Novus von 1920. Klee, der wie Benjamin im Jahre 1940 starb, hat über 9000Werke geschaffen, aber obgleich der Angelus Novus sowohl ästhetisch reizvoll als auchkonzeptionell faszinierend ist, zählt er doch nicht zu Klees bedeutenderen Werken. Dennoch ist derAngelus Novus eines seiner berühmtesten Bilder, da Benjamin einen komplexen Essay über denBegriff der Geschichte schrieb, in dem ihm diese Klee-Zeichnung - die Benjamin gehörte und diespäter an Adorno und danach an Scholem ging - als signifikante Metapher dient. Ich selbst bin seitüber vierzig Jahren ein eifriger Sammler der Werke von Paul Klee und habe aberhundert Beispiele


Benjamin Festival Berlin : Szenische Lesungseines künstlerischen Schaffens gesehen und studiert. Folglich begann ich mich <strong>für</strong> den Prozessder Kanonisierung auf dem Gebiet der bildenden Kunst zu interessieren, exemplifiziert durch dieArt und Weise, wie diese Männer die Bedeutung des Angelus Novus beeinflussten. In meinemProsa-Dokudrama "Vier Juden auf dem Parnass" präsentiere ich eine revisionistische Ansicht überKlees Angelus Novus mittels erfundener Worte, die ich Arnold Schönberg in den Mund lege. Aberwarum bediene ich mich eines Surrogats, statt meine Meinung unverblümt mit eigenen Worten zuäußern? Weil es mir auch darum ging, die Rolle der Musik ins Spiel zu bringen - sowohl was dieKanonisierung musikalischer Werke als auch ihre Verwendung zu metaphorischen Zwecken betrifft-, und in dieser Hinsicht ist Schönberg, einer der größten Komponisten des 20. Jahrhunderts,ideal. Außerdem ist die Beziehung zwischen Schönberg und Adorno, der während eines Großteilsseines Lebens ein bedeutender Musikwissenschaftler war, eine Realität und erforderte meinerseitssomit nicht den Kunstgriff eines Deus ex machina; ebensowenig wie die bislang unbekannteverwandtschaftliche Beziehung zwischen Schönberg und Benjamin, die ich hier schildere.Zum Dritten ist es die bemerkenswerte Fülle an Informationen, die ich über die Ehefrauen dieserMänner zusammentragen konnte. Den Ehefrauen wird in der umfangreichen biographischen oderautobiographischen <strong>Literatur</strong> dieser vier Geistesgrößen erstaunlich wenig Beachtung geschenkt.Die Rolle der Frau, vor allem in von Männern dominierten Disziplinen wie denNaturwissenschaften, ist ein Thema, das ich in allen meinen Romanen und den meisten meinerTheaterstücke immer wieder aufgreife, insbesondere was die heutige Zeit und das 18. Jahrhundertbetrifft. Meine Recherchen über das Leben dieser vier männlichen Mitglieder der europäischenIntelligenzija des früher 20. Jahrhunderts ergaben, dass zwischen den Frauen und ihren Partnerneine beträchtliche intellektuelle und emotionale Wechselwirkung bestand, die in Berichten über dieLeistungen der Männer weitgehend unterschlagen wird. Ich bin überzeugt, dass mein DokudramaFragen aufwirft, insbesondere im Zusammenhang mit Ehebruch und Kinderlosigkeit, die imBenjamin-Adorno-Scholem-Corpus so gut wie nie angeschnitten werden.Der vierte Grund <strong>für</strong> mein Interesse an diesem Thema ist ein dramatisches "Schmankerl", nämlichdie bislang ungelöste Frage des Inhalts der berühmten Aktentasche, die Benjamin stets bei sichhatte, als er von Frankreich über die Pyrenäen nach Spanien floh, wo er 1940 Selbstmord beging.Diese Aktentasche wurde nie gefunden und gibt in der biographischen und akademischen <strong>Literatur</strong>sowie in Theaterstücken und Romanen noch immer Anlass zu zahlreichen Spekulationen. Keine derveröffentlichten Erklärungen hinsichtlich ihres Inhalts erscheint mir besonders überzeugend, undda man die wahre Antwort nie kennen wird, fühlte ich mich frei, eine völlig andere als die inUmlauf befindlichen Hypothesen aufzustellen. Selbst wenn sie nicht zutrifft, so illustriert sie dochmeine Ansichten über Benjamins Sexualität, ein Thema, das in der konventionellenhagiographischen Behandlung seiner Persona oft heruntergespielt oder ignoriert wird. "BenjaminsAktentasche" könnte durchaus der Titel meines eventuellen Theaterstücks zu diesem Themawerden.Carl Djerassi, Juni 20062. Ulrich Matthes liest Walter BenjaminSonntag, 22. Oktober 2006, 21.30 Uhr, in der BBAW, LeibnizsaalDer Schauspieler präsentiert eine Auswahl von Benjamins Schriften, u.a. "Neues von Blumen","Das bucklichte Männlein" und Texte und Fragmente aus dem Passagen-Werk.


Benjamin Festival Berlin : TagungTagungDie wissenschaftliche Tagung wurde von Sigrid Weigel, Mitglied des Executive Boards derInternational Walter Benjamin Association (IWBA), initiiert und wird vom <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Literatur</strong>undKulturforschung durchgeführt.Sie umfasst 6 Key-note-Lectures sowie 12 Sektionen, die von Mitarbeitern des ZfL inKooperation mit Kollegen aus der internationalen Walter Benjamin-Forschung konzipiert wurden.In die Sektionsleitung sind Mitglieder der IWBA und der Internationalen Walter BenjaminGesellschaft (IWBG) eingebunden. Die Sektionen umfassen jeweils drei zweistündigeArbeitssitzungen. Für jede Arbeitssitzung sind drei 20minütige Vorträge vorgesehen, d.h.insgesamt neun Vorträge pro Sektion.Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch, d.h. Key-note-Lectures werden simultangedolmetscht, die Vorträge in den Sektionen werden entweder deutsch oder englisch gehalten.-Zeitplan Tagung (pdf)Key-note-Lectures18.10., 10 Uhr, Sigrid Weigel (ZfL Berlin)"Jene schnöde säkularisierten Gewitter". Zum Verhältnis von Kreatur und Schöpfung in BenjaminsSchriften18.10., 15 Uhr, Samuel Weber (Evanston, Ill., USA)Benjamin's Abilities: Mediality and Concept Formation in Benjamin's Early Writings19.10., 10 Uhr, Bernd Witte (Düsseldorf)Die Krise der Tradierbarkeit. Stadt Schrift Gedächtnis20.10., 10 Uhr, Detlev Schöttker (Dresden)"Wovon man nicht sprechen kann...". Benjamin liest Wittgenstein20.10., 15 Uhr, Uwe Steiner (Houston, Tx., USA)Walter Benjamins Moderne21.10., 10 Uhr, Anselm Haverkamp (Frankfurt/Oder)Melencolia illa heroica: Die Sackgasse der Benjamin-KritikSektionen (Sektionsleiter)1. Archiv und Edition (Erdmut Wizisla, AdK Berlin / Martin Treml, ZfL) - alle Abstracts als PDF2. "Revueformen der Philosophie" - jenseits der Systeme (Ashraf Noor, Jerusalem / Erik Porath,ZfL) - alle Abstracts als PDF3. Profane Erleuchtungen / Illuminations (Willem van Reijen, Utrecht / Karlheinz Barck, ZfL) - alleAbstracts als PDF4. Dialektik der Säkularisierung (Uwe Steiner, Houston / Daniel Weidner, ZfL) - alle Abstracts alsPDF5. Das Optisch-Unbewußte - Mediengeschichtliche Konstellationen (Mike Jennings, Princeton /Inge Münz-Koenen, ZfL) - alle Abstracts als PDF6. Benjamins Topographien - Orte, Nicht-Orte (Bernd Witte, Düsseldorf / Franziska Thun-Hohenstein, ZfL) - alle Abstracts als PDF7. Benjamin on/in translation - Differenzen und Ungleichzeitigkeiten (Willi Bolle, Sao Paulo/


Benjamin Festival Berlin : TagungRobert Stockhammer, ZfL) - alle Abstracts als PDF8. "Premier critique de la littérature allemande" - Benjamin als Philologe und Praeceptor(Alexander Honold, Basel / Justus Fetscher, ZfL) - alle Abstracts als PDF9. Akustische Figuren: Stimmen und Geräusche (Bettine Menke, Erfurt / Uwe Wirth, ZfL) - alleAbstracts als PDF10. Das natürliche und das übernatürliche Leben - Benjamins Konzept des bloßen Lebens (EricSantner, Chicago / Sigrid Weigel, ZfL) - alle Abstracts als PDF11. "Durchdringung von Kunst und Wissenschaft" (Peter Weibel, ZKM / Sabine Flach, ZfL) - alleAbstracts als PDF12. Benjamins Kommunismus: Der Linksintellektuelle und die Sowjetunion (Chryssoula Kambas,Osnabrück / Ernst Müller, ZfL) - alle Abstracts als PDF1. Archiv und Edition (Erdmut Wizisla, AdK Berlin / Martin Treml, ZfL)Benjamins Arbeitsweise ist eine Herausforderung <strong>für</strong> jede Edition. An seinen Aufzeichnungen undManuskripten verstärkt sich das Phänomen, dass Drucke den Mitteilungscharakter vonHandschriften verdecken, sie sind eine Stillstellung der Originale. Das Panel widmet sich dervisuellen Qualität von Benjamins Handschriften, den Differenzen von Hinterlassenschaften undEditionen und der Frage, wie mit der Existenz der in diversen Nachlässen zerstreutenKorrespondenzen Benjamins umgegangen werden kann. Es soll Werkstattcharakter haben.Zurück2. "Revueformen der Philosophie" - jenseits der Systeme (Ashraf Noor, Jerusalem / ErikPorath, ZfL)Benjamins Einbahnstraße ist als Umschlagplatz philosophischer Fragestellungen aufgefaßt worden(E. Bloch), ein Verfahren, dessen Maxime im Wahlverwandtschaften-Aufsatz formuliert ist: "alleechten Werke haben ihre Geschwister im Bereiche der Philosophie." Solche Verwandtschaft suchteBenjamin an den verschiedensten Orten von Kultur, Technik und Gesellschaft auf. Konfrontiert mitder Versuchung des Synkretismus, hielt er am systematischen Charakter einer Philosophie fest,welche die Gemeinsamkeit von Problemstellungen betont, die an zerstreuten Phänomenenauftreten. Insofern soll es um die Transformationsgestalten der Philosophie in seinen Schriftengehen. Dabei interessieren sowohl die Bezugnahmen auf andere Denkansätze als auch diejeweiligen kulturell-medialen Konstellationen, in welchen die Philosophie auf den Plan tritt, um dieepistemischen Figuren zu befragen, die den geschichtlichen Ort - und damit immer auch den derGegenwart - bestimmen.Zurück3. Profane Erleuchtungen / Illuminations (Willem van Reijen, Utrecht / Karlheinz Barck,ZfL)Benjamins Denken kreist von Anfang an um eine Theorie der Erfahrung. Profane Erleuchtung wirddabei seit Ende der 20er Jahre zu einer an der Lektüre der Pariser Surrealisten (Aragon, Breton)gewonnenen chiliastischen Denkfigur, die, als Umschlagspunkt von Extremen, neue Horizontekonfiguriert und definiert. Dabei geht es um einen mehrfachen Umschlag: von einer messianischenOption in die des historischen Materialismus, vom Ästhetischen in die "Zerschlagung desÄsthetischen", von revolutionären Energie in das Veraltete usw. Auf diese Weise konfrontiertBenjamin das Geschichtliche mit dem Primat des Politischen, den Historismus mit dem Erwachen.Als Denkfigur lenkt die "profane Erleuchtung" die Aufmerksamkeit auf den Surrealismus als"Keimzelle einer neuen politischen Theorie der Erfahrung", auf den "anthropologischenMaterialismus", auf die Extreme des "Rausches der Zeugung" und des "Taumels der Vernichtung".Für Benjamin sind die gängigen Theorien der Erfahrung (Kant als Musterbeispiel) obsolet, weil siesich einseitig auf eine Seite, das Materialistische oder das Theologische, festlegen, während'Wahrheit' nur im flüchtigen Umschlagspunkt der Gegensätze aufblitzt.Zurück4. Dialektik der Säkularisierung (Uwe Steiner, Houston / Daniel Weidner, ZfL)In der ersten seiner Thesen Über den Begriff der Geschichte exponiert Benjamin das Verhältnisvon Theologie und 'historischem Materialismus' in einem philosophischen Denkbild. Hier wie ananderen Orten seines Werkes läßt sich beobachten, wie er theologische Motive in profaneKontexte einbringt, indem er Religion und Moderne nicht miteinander vermittelt, sondern alsspannungsreiche Konfigurationen gegenstrebiger Kräfte dem Denken überantwortet. Mit Blick aufdie Dialektik der Säkularisierung soll in der Sektion untersucht werden, wie Benjamin Religion undPolitik, Theologie und Moderne in ihren jeweils unterschiedlichen Spielformen und historischenErscheinungsweisen zu komplexen Konstellationen zusammenfügt. Neben der Frage nach seinerStellung in der Säkularisierungsdebatte sollen dabei Benjamins Darstellungsstrategien angemessenberücksichtigt werden.Zurück


Benjamin Festival Berlin : Tagung5. Das Optisch-Unbewußte - Mediengeschichtliche Konstellationen (Mike Jennings,Princeton / Inge Münz-Koenen, ZfL)Im <strong>Zentrum</strong> steht hier die historische und kulturbedingte Wandelbarkeit "von Daseinsweise undSinneswahrnehmungen" (Benjamin 1935). Benjamins Beobachtung, daß die Filmkamera beimBetrachter einen latenten Subtext unterhalb der bewußten Apperzeption erzeugt, kann 2006 aufdie nachfolgenden Medienumbrüche hin aktualisiert werden. So z.B. auf dieWirklichkeitskonstruktion durch digitale Medien und daraus folgende komplexe 'Verschiebungen' inder apparategestützten visuellen Wahrnehmung - zwischen Auge und Blick, Blick und Körper, Blickund Raum. Zu fragen ist, ob die noch ausstehende 'Geschichte des Blicks' als Aufgabe derKulturforschung sich auch auf die kommunikativen Implikationen der BenjaminschenMedientheorie beziehen kann. Was hieße z.B. Des- und Reorientierung, Des- und Reorganisationder 'menschlichen Kollektiva' unter den Bedingungen von Computeranimation, Cyberspace undWorld Wide Web?Zurück6. Benjamins Topographien - Orte, Nicht-Orte (Bernd Witte, Düsseldorf / FranziskaThun-Hohenstein, ZfL)Mit dem Stichwort von Benjamins Topographien sind verschiedene Aspekte aufgerufen, derenZusammenspiel in Benjamins Werk den zentralen Focus der Sektion bildet: 1) Zum einen soll denSpuren nachgegangen werden, die Benjamins rastlose Reisen quer durch Europa in seinenSchriften hinterlassen haben, was auch die Frage nach dem Ausgeblendeten, nach seinen Nicht-Orten einschließt. 2) Zum anderen bildet Benjamins Begrifflichkeit ein wichtigesUntersuchungsfeld, sind doch zahlreiche Schlüsselbegriffe den Kategorien eines sich auf dieTopographie stützenden kulturellen Gedächtnisses entnommen (Schwelle, Grenze, Übergang,Schauplatz, Passagen usw.). 3) Schließlich erfolgt die Analyse der konkreten Topographie einesParis des 19. Jahrhunderts, wie diese sich in den späten Schriften Benjamins abzeichnet.Zurück7. Benjamin on/in translation - Differenzen und Ungleichzeitigkeiten (Willi Bolle, SaoPaulo/ Robert Stockhammer, ZfL)Übersetzungen von Benjamins Texten beeinflussen deren Rezeption in nicht unerheblichem Maße.Die Verfügbarkeit von Editionen in verschiedenen Sprachen ist da<strong>für</strong> mitverantwortlich, daß inunterschiedlichen Ländern zur gleichen Zeit verschiedene Aspekte und Teile von Benjamins Werkin der Diskussion dominieren. Auf welche regionalen und nationalen Entwicklungen ist eszurückzuführen, daß bestimmte Teile von Benjamins Werk in manche Sprachen noch gar nicht, inandere bereits mehrfach übersetzt wurden? Welche Wirkungen haben diese Übersetzungen selbst,die Benjamins Aussagen meistens eindeutiger, manchmal auch weniger klar erscheinen lassen alsdie Originale? Welche spezifischen Probleme und Möglichkeiten ergeben sich bei der Übersetzungin Sprachen, die in nicht-alphabetischen Schriften notiert werden? Ist Benjamins eigene Theorieder Übersetzung geeignet, um solche Prozesse zu beschreiben? Steht sie im Einklang mit einergestiegenen Aufmerksamkeit auf den Eigenwert von Übersetzungen? Kann sie <strong>für</strong> aktuelleDiskussionen um 'kulturelle Übersetzung' produktiv gemacht werden?Zurück8. "Premier critique de la littérature allemande" - Benjamin als Philologe undPraeceptor (Alexander Honold, Basel / Justus Fetscher, ZfL)Mit seiner Dissertation stellte sich Benjamin in die Nachfolge Friedrich Schlegels, der mit seinenSchriften den doppelten Anspruch angemeldet hatte, das Amt Lessings als des ersten deutschenKritikers zu übernehmen und das von Goethe im Meister-Roman bewiesene Dichtertum der(frühromantischen) Kritik zuerkannt zu erhalten. Nach dem Scheitern seinesHabilitationsverfahrens positionierte Benjamin sich und sein kritisches Amt im Feld derliterarischen Publizistik. Er bündelt dabei die Rolle des Kommentators, der einem heiligen Text mitäußerster Ehrfurcht und äußerstem Mißtrauen begegnet, mit der des unnachgiebigen Kannibalen,der seine Zeit im Medium ihrer publizistischen Neuerscheinungen strafend herbeizitiert. NebenSchlegel tritt Karl Kraus, neben die potenzierend-erkenntnisstiftende die destruktive Seite derKritik. Unermüdliche Liebe zu den Texten, enzyklopädisches Wissen um ihre Sachgehalte stehtallemal im Dienst einer Prüfung, die, Adorno zufolge, schon in der Dissertation ein ironischesVerhältnis zur philologischen Methode hatte. Zu fragen ist nach den Akzentverschiebungen inBenjamins Theorie, nach seiner Praxis von Kritik und nach den Grenzen, an die dieserBenjaminsche Schlüsselbegriff im Zuge seiner Verwandlungen und Erweiterungen stoßen mochte.Zurück9. Akustische Figuren: Stimmen und Geräusche (Bettine Menke, Erfurt / Uwe Wirth,ZfL)Das Akustische spielt in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Benjamin bislang eineuntergeordnete Rolle - kein Wunder, angesichts von Benjamins Interesse an Bildlichkeit undSchriftlichkeit. Dieser 'blinde Fleck' eröffnet indes die Möglichkeit zu erkunden, welche Funktionder Stimme und dem "Nachhall der Geräusche" in Benjamins Schriften zukommt. Was bedeutetes, wenn es einerseits im Kraus-Essay heißt, daß die "bloße kreatürliche Stimme sich auflöst" undzum "Summen" wird, während andererseits in der Berliner Kindheit das "Nachtgeräusch" des


Benjamin Festival Berlin : TagungTelefons eine Neugeburt der Stimme anzukündigen scheint, "die in den Apparaten schlummerte".So soll es nicht nur um Funktion von Stimme und Geräusch in den Hörmodellen und denRundfunkgeschichten gehen, sondern auch um die Frage nach einer spezifisch 'akustischePhantasie' Benjamins.Zurück10. Das natürliche und das übernatürliche Leben - Benjamins Konzept des bloßenLebens (Eric Santner, Chicago / Sigrid Weigel, ZfL)Benjamins Kritik am Dogma von der Heiligkeit des bloßen Lebens (Kritik der Gewalt) ist Teil seinerandauernden Reflexion über das Verhältnis zwischen 'natürlichem' und 'übernatürlichem' Leben:vom Motiv der 'Vergeistigung des Sexuellen' in den Frühschriften über die Auseinandersetzung mitden 'heiligen Menschenrechten' in Kritik der Gewalt und die Diskussion über den'Schuldzusammenhang des natürlichen Lebens' im Goethe-Essay bis zur Bachofen-Rezeption undder Deutung des Kreatürlichen im Kafka-Essay und zur Analyse des Verhältnisses von Sexus undGeist im Kraus-Essay. Benjamins Überlegungen sollen untersucht werden im Hinblick auf ihrenBeitrag zur aktuellen Diskussion über den Lebensbegriff im Zusammenhang von politischerTheologie, staatlicher Gewalt und Terrorismus, Biowissenschaft und Menschenrechten.Zurück11. "Durchdringung von Kunst und Wissenschaft" (Peter Weibel, Karlsruhe/ SabineFlach, ZfL)Gegenstand der Forschung sind die Ideen, schreibt Benjamin in der erkenntniskritischen Vorredezum Ursprung des deutschen Trauerspiels, und Darstellung der Inbegriff der Methode. In seinenfrühen Fragmenten zur Erkenntnistheorie folgt Benjamin dem einschlägigen Diktum Goethes, daß"wir uns die Wissenschaft notwendig als Kunst denken, wenn wir von ihr eine Art Ganzheiterwarten". Dieser Rekurs auf Goethes Naturwissenschaften gilt dem Bestreben, den"Gebietscharakter", die Grenzen zwischen Wissenschaft und Kunst zu unterlaufen. Das Panelwidmet sich dieser Perspektive von Benjamins Arbeit in der Diskussion: seiner Vorstellung derKristallisation, der These vom Gebietscharakters, der Parallelisierung von Urphänomen undSymbol und der Rolle der Anschauung <strong>für</strong> die Erkenntnis.Zurück12. Benjamins Kommunismus: Der Linksintellektuelle und die Sowjetunion (ChryssoulaKambas, Osnabrück / Ernst Müller, ZfL)Gegen die scheinbare Erledigung des Themas "<strong>Literatur</strong> und Politik" soll ein Satz aus BenjaminsBrief an Max Rychner zu neuer Lektüre anregen: "Hierarchien des Sinns hat meiner Erfahrungnach die abgegriffenste kommunistische Platitüde mehr als der heutige bürgerliche Tiefsinn, derimmer nur den einen der Apologetik besitzt." Will man Benjamin nicht selektiv rezipieren, mußman sich mit seiner von 1924-1938 kenntlichen Option <strong>für</strong> die Sowjetunion und mit seinerdezidierten Kritik an deren Kulturpolitik auseinandersetzen. Einer Relektüre bedürfen biographischintellektuelleKonstellationen wie die Beziehung zu Asja Lacis, zu Brecht, Bloch, zum Institut <strong>für</strong>Sozialforschung, seine Sicht auf Intellektuelle im kommunistischen Apparat, ebenso diePublikationen zum sowjetischen Film, zu Agitprop und Kindertheater wie zur Intellektuellen-Problematik in der Gesellschaft. Das Moskauer Tagebuch, Dokument der Ernüchterung, evoziertden Vergleich mit anderen Moskau-Berichten der Zeit. Und auch in den Pariser Passagen spielenKommunismus, Aufhebung des Privateigentums, klassenlosen Gesellschaft und Marx' PolitischeÖkonomie eine wichtige Rolle ebenso wie geistige Vorläufer wie Fourier, Saint-Simon und dieKommune von 1871. Wie er Technik, Architektur und Geschlechterfrage ins <strong>Zentrum</strong> rückt, zeigt,wie sehr seine Kulturgeschichte Gesellschaftstheorie als konstruktive Armatur benötigt.Zurück


Benjamin Festival BerlinAusstellung des Walter Benjamin Archivs in der Akademie der Künste, BerlinWalter Benjamins ArchiveBilder, Texte und Zeichen2. Oktober bis 19. November 2006"Es ist in der Tat nicht an der Zeit, das was wir, wohl nicht ganz mit Unrecht, in Händen zuhalten glauben, in Kiosken zur Schau zu stellen; vielmehr scheint es an der Zeit, an seinebombensichere Unterbringung zu denken. Vielleicht liegt die Dialektik der Sache darin: Dernichts weniger als glatt gefügten Wahrheit ein Gewahrsam zu geben, das glatt gefügt istwie eine Stahlkassette."(Benjamin an Horkheimer, 31. Jan. 1937)-Benjamins Werk ist ein Reservoir von Texten, Kommentaren, Elementen des Alltags, der Kunstund des Traums - Bausteine seines "Passagen"-Projekts, das die "Urgeschichte des 19tenJahrhunderts" erkundet. Techniken des Sammelns und Archivierens prägten die Arbeitsweise desSchriftstellers. Nachdem er aus Deutschland vertrieben worden war, schuf Benjamin dieVoraussetzungen zur Rettung seiner, wie er sagte, "unendlich verzettelten Produktion", indem erManuskripte, Notizen und Druckbelege bei Freunden in aller Welt deponierte.Die Ausstellung zeigt Benjamins Archive: Notizhefte, in denen jeder Zentimeter genutzt scheint;Register, Verzeichnisse und Karteien, die zugleich akribisch und kreativ geführt sind; Schemataund Übertragungszeichen, die Farbe und Form kombinieren und die Organisation des Wissensermöglichen; die Ansichtskartensammlung des passioniert Reisenden; kommentierte Foto-Serien;eine Sammlung früher Worte und Sätze seines Sohnes Stefan, dessen Sprach- undDenkentwicklung Benjamin in Aufzeichnungen über Jahre verfolgte. Es ist eine Hinterlassenschaftzu entdecken, die von der Leidenschaft des Archivierens zeugt. Der Grundgestus der Ausstellungist leicht. Es gilt Benjamins Motto "Ich habe nichts zu sagen. Nur zu zeigen." (Das Passagenwerk.Erste Notizen, GS V/2, S. 1030)Ausstellungseröffnung: 2. Oktober 2006, 20 Uhr, Plenarsaal am Pariser Platz 4, 10117 Berlin(Eintrittspreis: € 5,-/ ermäßigt € 3,-)Laufzeit der Ausstellung: 3. Oktober bis 19. November 2006 (Eintrittspreis: € 3,-/ ermäßigt € 2,-)Die Pressekonferenz zur Ausstellung "Walter Benjamins Archive" findet statt am 29. Sept. 2006,11 Uhr, Akademie der Künste, Plenarsaal, Pariser Platz 4, 10117 Berlin.


Zeitplan FestivalZeit Dienstag17.10.10-13 ANMELDUNG(BBAW)Mittwoch18.10.TAGUNG(BBAW)Donnerstag19.10.TAGUNG(BBAW)Freitag20.10.TAGUNG(BBAW)Samstag21.10.TAGUNG(BBAW)Sonntag22.10.LESUNG(BBAW, Einsteinsaal)9-13h10h Key-Note:Sigrid Weigel: „Jeneschnöde säkularisiertenGewitter“. Zum Verhältnisvon Kreatur und Schöpfungin Benjamins Schriften10h Key-Note:Bernd Witte: Die Krise derTradierbarkeit. Stadt SchriftGedächtnis10h Key-Note:Detlev Schöttker: „Das Bildist eine Tatsache“. Benjaminliest Wittgenstein“10h Key-Note:Anselm Haverkamp: Melencolia illa heroica:Die Sackgasse der Benjamin-Kritik13-15 FESTIVALERÖFFNUNG(Staatsoper, Apollosaal)14h15-18 TAGUNG/LECTURES(Staatsoper, Apollosaal)I. Die Geschichte wandert in denSchauplatz – Sites underConstruction▫ Yona Friedman▫ Jochen Gerz▫ Thomas Struth19 FILMPROGRAMM(Kino Arsenal)11h Sektionen 1-6TAGUNG(BBAW)15h Key-Note:Samuel Weber: Benjamin’sAbilities: Mediality andConcept Formation inBenjamin’s Early Writings16h Sektionen 1-6LECTURES(BBAW, Leibnizsaal)11h Sektionen 1-6LECTURES(Staatsoper, Apollosaal)III. Benjamin’s Jetztzeit –Readings of W.B. in the lightof now(a)days▫ Giorgio Agamben▫ Georges Didi-Huberman▫ Stéphane MosèsHÖRSPIEL(BBAW, Einsteinsaal)11h Sektionen 7-12TAGUNG(BBAW)15h Key-Note:Uwe Steiner: WalterBenjamins Moderne16h Sektionen 7-12LECTURES(BBAW, Leibnizsaal)11h Sektionen 7-12MEETING(BBAW,Einsteinsaal)IWBA u. IWBGTreffen der beidenBenjamin-GesellschaftenPERFORMANCE(Hamburger Bahnhof)▫ Daniel Ott:„21-10-22-10“PRÄSENTATION(Hamburger Bahnhof, Aktionsraum)11h▫ Carl Djerassi: “Four Jews…”PERFORMANCE(Hamburger Bahnhof)16h▫ Daniel Ott „21-10-22-10“MUSIKTHEATER(Museum f. Kommunikation)3 Videoarbeiten von AngelaMelitopoulos, Amie Siegel undFlorian ZeyfangII. Bildwelten, welche imKleinsten wohnen▫ Miklos Gaál▫ Alexander Kluge▫ Robin RhodeBenjamin im Radio“Radau um Kasperl” (1932)IV. Laboratories of Art’sKnowledge▫ Suzanne Anker▫ Nan Hoover▫ Catherine WagnerBenjamin in Port Bou – Presentation of theCasa Benjamin▫ Dani Karavan▫ Margarita Obiols20h “Heißer Krieg”▫ Elena Tzavara / FrankMarkowitsch21:30 PERFORMANCE(Hamburger Bahnhof,Aktionsraum)▫ Mariko Mori / Ken Ikeda:„Primal Memory“FILMPROGRAMM(Kino Arsenal)21 h LektüreDrehli Robnik: „Tiktak undTaktik. Ethos, Zeit- und Konsumlogikdes postfordistischenKinos“MUSIKTHEATER(Museum f. Kommunikation)22h “Heißer Krieg”▫ Elena Tzavara / FrankMarkowitschPERFORMANCE(Arsenal)▫ Chris Mann: „Snap“LESUNG(BBAW, Leibnizsaal)▫ Ulrich Matthes liest WalterBenjaminSo 2.10.AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG (ARCHIV)(Akademie der Künste)„Walter Benjamins Archive. Bilder, Texte und Zeichen“(3.10.-19.11.2006)Sa 14.10.Beginn des FILMPROGRAMMS(Kino Arsenal)21h Eröffnung des Filmprogramms(14.10.-31.10.2006)Di 17.10.AUSSTELLUNG (KUNST)(Hamburger Bahnhof)„Übersetzung als Bild. Walter Benjamin, Marcel Broodthaers, GünterKarl Bose, Arnold Dreyblatt, Eran Schaerf, Tomas Schmit“ (17.10.06-7.1.07).

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