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Arbeitskonzept - Blaues Kreuz Bern, Fachstelle für Suchtprävention

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<strong>Arbeitskonzept</strong><strong>Blaues</strong> <strong>Kreuz</strong> <strong>Bern</strong><strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong>Version April 2013Genehmigt an der Vorstandssitzung vom 28. Mai 2013<strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong>Freiburgstrasse 119, 3008 <strong>Bern</strong>Tel. 031 398 14 50info@suchtpraevention.orgwww.be.suchtpraevention.org


EinleitungDas vorliegende <strong>Arbeitskonzept</strong> beschreibt das Selbstverständnis der<strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong> des Blauen <strong>Kreuz</strong>es <strong>Bern</strong>, ihreArbeitsweise, ihren Auftrag sowie die zu Grunde liegendentheoretischen Konzepte. Das <strong>Arbeitskonzept</strong> ist Teil desQualitätsmanagement-Systems (QMS) nach QuaTheDA.<strong>Bern</strong>, April 2013Inhaltsverzeichnis11.11.21.31.41.522.12.22.333.13.23.33.444.14.24.34.44.54.64.755.15.25.3Institutionsporträt ..................................................................................................... 2TrägerschaftSchwerpunktGrundwerte und MenschenbildEhrenamtliche MitarbeitFinanzierungArbeitsweise ............................................................................................................... 3Fachliche GrundsätzeMitarbeitendeQualitätssicherungAuftrag .......................................................................................................................... 4PrimärauftragSekundärauftragZielgruppenAngeboteBegriffe und Definitionen ...................................................................................... 5Gesundheit<strong>Suchtprävention</strong> und GesundheitsförderungEbenen der <strong>Suchtprävention</strong>Resilienz / SalutogeneseRisiko- und SchutzfaktorenAbhängigkeitAbhängigkeitsentwicklungLiteratur ....................................................................................................................... 9Gesundheit / Abhängigkeit(Sucht-) PräventionSchutz- und Risikofaktoren / Resilienz<strong>Arbeitskonzept</strong> <strong>Blaues</strong> <strong>Kreuz</strong> <strong>Bern</strong>, <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong> 1/10


1Institutionsporträt1.1 Trägerschaft Das Blaue <strong>Kreuz</strong> ist eine international tätige Non-Profit-Organisationder Suchthilfe, spezialisiert im Bereich Alkohol.Als politisch und konfessionell unabhängige Vereine sind dieBlaukreuz-Teilverbände in der Gesundheitsförderung /<strong>Suchtprävention</strong>, Beratung und Nachsorge / Integration tätig.1.2 Schwerpunkt Die <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong> <strong>Bern</strong> engagiert sich in denBereichen Gesundheitsförderung, <strong>Suchtprävention</strong> und Sucht. Als Teildes Blauen <strong>Kreuz</strong>es Kanton <strong>Bern</strong> erbringen wir unsere Leistungen inÜbereinstimmung mit dessen Leitbild und Strategie. Schwerpunktunserer Arbeit bilden die legalen Drogen, insbesondere Alkohol.1.3 Grundwerte undMenschenbildUnsere Arbeit orientiert sich an anerkannten fachlichen Konzepten(vgl. Kapitel 4) und basiert auf dem christlichen Glauben. Der Umgangmit Menschen ist geprägt von Wertschätzung, Respekt undAnerkennung, unabhängig ihrer Herkunft und religiösen Überzeugung.Als diakonisches Hilfswerk sind wir politisch und konfessionellunabhängig. Wir verpflichten uns zum verantwortungsvollen Umgangmit Alkohol und anderen Suchtmitteln.1.4 EhrenamtlicheMitarbeitEin zentraler Bestandteil unserer Arbeit ist das Engagement vonFreiwilligen. Seit Beginn des Blauen <strong>Kreuz</strong>es wurde die Facharbeitdurch freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützt. VieleAngebote des Blauen <strong>Kreuz</strong>es wären ohne dieses ehrenamtlicheEngagement undenkbar.1.5 Finanzierung Die meisten Angebote der <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> Suchprävention sind Teil einerLeistungsvereinbarung mit der Gesundheits- und Fürsorgedirektiondes Kantons <strong>Bern</strong> (GEF). Das Blaue <strong>Kreuz</strong> Kanton <strong>Bern</strong> finanziert sichzusätzlich durch Beiträge der Landeskirchen und von Stiftungen, durchMitgliederbeiträge, Spenden und durch Erträge aus Dienstleistungen.<strong>Arbeitskonzept</strong> <strong>Blaues</strong> <strong>Kreuz</strong> <strong>Bern</strong>, <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong> 2/10


2Arbeitsweise2.1 FachlicheGrundsätzeDer Fokus unserer Arbeit richtet sich auf Primärprävention undGesundheitsförderung. Wir erbringen sowohl Angebote im Bereich derVerhaltens- wie auch der Verhältnisprävention.Im Mittelpunkt unseres Handelns steht der Mensch: Für ihn und mitihm gestaltet sich die Suche nach Ressourcen und Lösungen, umRisikofaktoren zu minimieren und Schutzfaktoren zu stärken.Die <strong>Fachstelle</strong> arbeitet nach dem systemischen Ansatz und verstehtden Menschen als psychosoziales Wesen, das stets in Bezug zu seinemUmfeld agiert und reagiert. Geschlechtsspezifische Aspekte werden indie Arbeit einbezogen.Vernetzung und fachlicher Austausch sind uns wichtig. Unser Handelnist wirkungsorientiert, Reflexion und Evaluation sind dabei festeBestandteile.Mit unseren Angeboten tragen wir dazu bei, den Konsumeinstieg beiden legalen Drogen Alkohol und Tabak hinauszuzögern, einengesunden Umgang zu erlernen oder Abstinenz zu unterstützen.2.2 Mitarbeitende Die Mitarbeitenden der <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong> verfügen übereine dem Einsatzbereich entsprechende Ausbildung. IhreFachkompetenz wird durch Supervision, Intervision und Weiterbildungunterstützt und erweitert.Freiwillige Mitarbeitende leisten bei der Umsetzung unserer Angeboteeinen wesentlichen Beitrag. Sie werden <strong>für</strong> ihre Tätigkeit geschult unddarin begleitet.Der Ausdruck von Wertschätzung gegenüber allen Mitarbeitenden istein wichtiges Anliegen.2.3 QualitätssicherungDie Qualitätssicherung orientiert sich an den QuaTheDA-Kriterien,insbesondere dem Einzelmodul „Gesundheitsförderung, Prävention,Früherkennung und Frühintervention“. Die Qualität der Angebote wirdu.a. durch folgende Instrumente sichergestellt:• Leistungs- und Arbeitszeiterfassung• Teambesprechungen und Mitarbeiter/innen-Gespräche• Monats-, Halbjahres- und Jahresreporting• Evaluation der Angebote• Supervision und Intervision• Aus- und Weiterbildung<strong>Arbeitskonzept</strong> <strong>Blaues</strong> <strong>Kreuz</strong> <strong>Bern</strong>, <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong> 3/10


3Auftrag3.1 Primärauftrag • Informieren, Sensibilisieren und Fördern der individuellen undgesellschaftlichen Auseinandersetzung zu Themen rund umGesundheit, Konsum, Risikoverhalten und Sucht• Stärkung von individuellen Ressourcen• Fördern von Selbst- und Sozialkompetenz, insbesondere imZusammenhang mit Konsumverhalten• Aufzeigen, Ermöglichen und Unterstützen von Alternativen zumSuchtmittelkonsum und –missbrauch• Unterstützen von gesundheitsfördernden Lebenswelten3.2 Sekundärauftrag • Ausbilden von Studierenden der Sozialen Arbeit (Praxisausbildung)• Bereitstellen von Praktikumsplätzen, um das Feld der SozialenArbeit kennenzulernen (Vorpraktikum)3.3 Zielgruppen Wir unterscheiden zwischen Wirkungszielgruppen undMultiplikator/innen.Wirkungszielgruppen:• Die meisten unserer Angebote richten sich an Kinder, Jugendlicheund junge Erwachsene mit und ohne Risikokonsum.Multiplikator/innen:• Eltern, Lehrkräfte und Jugendarbeitende• Menschen, welche im freiwilligen Rahmen mit Kindern undJugendlichen arbeiten• Verantwortliche von Veranstaltungen• Behörden, Organisationen, Unternehmen, Vereine undKirchgemeinden3.4 Angebote Die <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong> erbringt ihre Leistungengrundsätzlich im Kanton <strong>Bern</strong>, im Ausnahmefall und unterVerrechnung der Vollkosten auch ausserkantonal.Unsere Angebote sind:• Workshops, Schulungen und Vorträge• Beratung und Unterstützung <strong>für</strong> Multiplikator/innen• Information, Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit• Mobile alkoholfreie Bar• Ferienlager <strong>für</strong> Kinder, Jugendliche und Alleinerziehende• Streetdance-Gruppen <strong>für</strong> Mädchen und junge Frauen• Jugendschutz (Alkohol und Tabak)• Projekte zu bewusstem Konsum und Verzicht(Alkohol am Steuer, Alltagssüchte)<strong>Arbeitskonzept</strong> <strong>Blaues</strong> <strong>Kreuz</strong> <strong>Bern</strong>, <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong> 4/10


4Begriffe und Definitionen4.1 Gesundheit Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert Gesundheit als einZustand des umfassenden körperlichen, geistigen und sozialenWohlbefindens und nicht nur als das Fehlen von Krankheit oderBehinderung.4.2 <strong>Suchtprävention</strong>und Gesundheitsförderung<strong>Suchtprävention</strong> und Gesundheitsförderung unterstützen die Visioneiner gesunden Gesellschaft und ihrer Individuen.• Ziel der Gesundheitsförderung ist die Befähigung der Einzelnensowie der Gemeinschaft, ihre Gesundheit positiv zu beeinflussenund zu erhalten (salutogenetischer Blickwinkel, Stärkung derSchutzfaktoren).• Ziel der <strong>Suchtprävention</strong> ist das Vorbeugen, Verhindern undEindämmen eines übermässigen Konsums oder Abhängigkeitsowie das Minimieren von negativen Auswirkungen des Konsums(pathologischer Blickwinkel, Verringern von Risikofaktoren).Die Grenzen zwischen Gesundheitsförderung und <strong>Suchtprävention</strong>sind fliessend und überschneidend. Viele Massnahmen lassen sichsowohl als Gesundheitsförderung wie auch als <strong>Suchtprävention</strong>verstehen.4.3 Ebenen der<strong>Suchtprävention</strong><strong>Suchtprävention</strong> kann auf verschiedenen Ebenen differenziert werden.Prävention nach Zeitpunkt der Intervention:• Primärprävention wirkt auf die Einstellungen und die Politik desGemeinwesens ein und will der Entstehung von Risikoverhaltenbzw. Symptomen zuvorkommen.• Sekundärprävention beinhaltet Früherkennung undFrühintervention bei Risikogruppen und zielt darauf ab,bestehende Gefährdungen und Risikoverhalten zu verringern undnegative Folgeerscheinungen zu verhindern.• Tertiärprävention besteht in der Prävention von Folgestörungenbestehender Krankheiten und der Rückfallprophylaxe.Prävention nach Zielgruppe:• Universelle Prävention wendet sich an die gesamte Bevölkerungbzw. Bevölkerungssegmente (Public Health-Ansatz).• Selektive Prävention richtet sich an definierte Risikogruppen, beidenen die Suchtentwicklung aufgrund empirisch bestätigterRisikofaktoren erhöht ist.• Massnahmen der indizierten Prävention richten sich an Personenmit manifestem Risikoverhalten, bei denen aber die diagnostischenKriterien einer Abhängigkeit (noch) nicht erfüllt sind.<strong>Arbeitskonzept</strong> <strong>Blaues</strong> <strong>Kreuz</strong> <strong>Bern</strong>, <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong> 5/10


Prävention nach Wirkungskreis:• Verhaltensprävention nimmt Einfluss auf das Wissen, die Einstellung,die Motivation und das Verhalten von Individuen bzw. einerbestimmten Zielgruppe. Damit sich Menschen <strong>für</strong> ein Verhaltenentscheiden, das ihrer Gesundheit förderlich ist, brauchen sieInformationen und Wissen als Entscheidungsgrundlage. Dies istaber nicht ausreichend. Sie müssen auch motiviert sein, sichentsprechend zu verhalten. Dazu sind unter anderem auchKompetenzen notwendig, beispielsweise zur Bewältigung vonProblemen und zur Verarbeitung von Frustration. Auch dieStärkung des Selbstvertrauens sowie der Beziehungs- undKommunikationsfähigkeit sind zentrale Anliegen derVerhaltensprävention.InformierenMotivierenWissenWollenVeränderung desSuchtmittelkonsumsUnterstützenDas „ABC der Verhaltensprävention“Können• Demgegenüber geht es in der Verhältnisprävention um dieGestaltung von Strukturen, Rahmenbedingungen, Regeln undGesetzen rund um die Zielgruppe bzw. das Individuum(Massnahmen <strong>für</strong> soziale Systeme). Zur Verhältnispräventionwerden Strategien gezählt, welche auf die Kontrolle, Reduzierungoder Beseitigung von Gesundheitsrisiken in den Lebens-, ArbeitsundUmweltverhältnissen abzielen. Dazu gehörengesetzgeberische Massnahmen, welche die Verfügbarkeit vonSuchtmitteln einschränken sowie die Nachfrage beeinflussen wieauch nicht-gesetzgeberische Massnahmen, welche die Schaffunggesundheitsfördernder Lebensbedingungen zum Ziel haben.<strong>Arbeitskonzept</strong> <strong>Blaues</strong> <strong>Kreuz</strong> <strong>Bern</strong>, <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong> 6/10


4.4 Risiko- undSchutzfaktorenSchutz- und Risikofaktoren bezeichnen Eigenschaften, Charakterzügeund Ereignisse, welche die Entwicklung – insbesondere von Kindernund Jugendlichen – positiv oder negativ beeinflussen können.Risikofaktoren sind Eigenschaften, welche die Wahrscheinlichkeiterhöhen, dass Menschen Problemverhalten zeigen. Je stärkerausgeprägt und je zahlreicher diese Risikofaktoren kumuliert auftreten,desto höher die Gefährdung. Es können folgende Kategorienunterschieden werden:• Individuelle Faktoren (Vulnerabilität)• Umweltfaktoren (Stressoren)• Traumatische ErlebnisseSchutzfaktoren tragen zur Verbesserung und zum Erhalt vonWohlbefinden und Lebensqualität bei, indem sie die Wirkung vonRisikofaktoren vermindern (Puffereffekt) bzw. zum Teil unabhängig vondiesen das Wohlbefinden fördern. Es können folgende Kategorienunterschieden werden:• Individuelle Faktoren• Umweltfaktoren (familiäre Faktoren, soziale Faktoren)Die Stärkung von Schutzfaktoren und die gleichzeitige Minimierungvon Risikofaktoren senkt das Risiko eines Problemverhaltens bzw. einerAbhängigkeitsentwicklung. Nicht alle Risiko- und Schutzfaktorenkönnen jedoch in gleichem Masse beeinflusst werden. Insbesonderedie Persönlichkeitseigenschaften (individuelle Faktoren) sind nurschwierig veränderbar.4.5 Resilienz /SalutogeneseWenn sich Personen trotz gravierender Belastungen oder widrigerLebensumstände psychisch gesund entwickeln, spricht man vonResilienz. Resilienz kann mit Widerstandsfähigkeit umschrieben werdenund meint dabei die Eigenschaft, eine belastende Situation erfolgreichbewältigen zu können.Das Konzept der Salutogenese befasst sich mit den Faktoren zurEntstehung und Erhaltung von Gesundheit. Dabei wird Gesundheit alsProzess und nicht als Zustand verstanden. Weil sich die Salutogeneseinsbesondere mit der Frage beschäftigt, warum Personen trotzschwieriger Umstände gesund bleiben, ist die Überschneidung zumResilienz-Konzept gross.<strong>Arbeitskonzept</strong> <strong>Blaues</strong> <strong>Kreuz</strong> <strong>Bern</strong>, <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong> 7/10


4.6 Abhängigkeit Abhängigkeit ist das unwiderstehliche, zwanghafte Verlangen nacheiner erneuten Einnahme von Substanzen bzw. nach immer neuenWiederholungen einer Handlung, um ein bestimmtes Lustgefühl zuerreichen oder um Unlustgefühle zu vermeiden. Es kann dabeizwischen stoffgebundenen und stoffungebundenen Abhängigkeitenunterschieden werden. Merkmale einer Abhängigkeit sind:• Innerer Zwang zum Konsum• Kontrollverlust (Nicht-Aufhören-Können)• Körperliche und psychische Entzugssymptome nach Beendigungoder Reduktion des Konsums• Toleranzentwicklung (Erhöhung der Dosis, um die Wirkung zuerzielen bzw. geringere Wirkung bei gleicher Dosis)• Vernachlässigung anderer Interessen (grosser Zeitaufwand <strong>für</strong> dieBeschaffung, den Konsum und die Erholung)• Fortgesetzter Konsum trotz Wissen um bereits vorliegendeGesundheitsschäden4.7 AbhängigkeitsentwicklungEine Abhängigkeit entsteht immer aus einer Kombination vonverschiedenen Faktoren. Dies wiederspiegelt sich im bio-psychosozialenErklärungsansatz, bei welchem bei einer Analyse derSuchtentstehung biologische, psychologische und sozialeEntstehungsbedingungen berücksichtigt werden, die sichwechselseitig beeinflussen können.Eine Konkretisierung des bio-psycho-sozialen Ansatzes ist das Trias-Modell, welches die vielfältigen Ursachen im Dreieck von Individuum,soziales Umfeld und Substanz konkretisiert. Dabei entwickelt sich eineAbhängigkeit nicht plötzlich, sondern schleichend und häufigunbemerkt.PersönlichkeitSoziales Umfeld/ GesellschaftGenussMissbrauchGewöhnungAbhängigkeitModell der Sucht-Trias (Blum & Sting, 2003)Suchtmittel<strong>Arbeitskonzept</strong> <strong>Blaues</strong> <strong>Kreuz</strong> <strong>Bern</strong>, <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong> 8/10


5Literatur5.1 Gesundheit /AbhängigkeitAntonovsky, A. (1997): Salutogenese. Zur Entmystifizierung derGesundheit. Tübingen: DGVT-Verlag.Blum, C. & Sting, S. (2003): Soziale Arbeit in der <strong>Suchtprävention</strong>: SozialeArbeit im Gesundheitswesen. München: Reinhardt.Lindenmeyer, J. (2010): Lieber schlau als blau. Weinheim, Basel: BeltzVerlag.Uexküll, T. v. & Wesiack, W. (1996): Wissenschaftstheorie: Ein biopsycho-sozialesModell. In: Uexküll, T. v. (Hrsg.): PsychosomatischeMedizin (S.13-52). München, Wien, Baltimore: Urban &Schwarzenberg.WHO (1946): Verfassung der Weltgesundheitsorganisation.http://www.admin.ch/ch/d/sr/i8/0.810.1.de.pdf (Zugriff: 04.04.2013)WHO (2005): Internationale Klassifikation psychischer Störungen – ICD-10Kapitel V (F) Klinisch-diagnostische Leitlinien. <strong>Bern</strong>: Huber.5.2 (Sucht-)PräventionAbderhalden, I. (2010): Alkoholprävention im Spannungsfeld.Suchtmagazin 1/10 (S. 13-17).www.suchtmagazin.ch/tl_files/templates/Suchtmagazin/user_upload/texte_old/text1-10.pdf (Zugriff: 04.04.2013).Ajzen, I. & Fishbein, M. (1980): Understanding attitudes and predictingsocial behavior. Englewood Cliffs, NJ: Prentice-Hall.Babor, T. et al. (2005): Alkohol – Kein gewöhnliches Konsumgut.Forschung und Alkoholpolitik. Göttingen: Hogrefe Verlag.Blum, C. & Sting, S. (2003): Soziale Arbeit in der <strong>Suchtprävention</strong>: SozialeArbeit im Gesundheitswesen. München: Reinhardt.Bühler, A. & Kröger, C. (2006): Expertise zur Prävention desSubstanzmissbrauchs. Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung(Bd. 29). Köln: BzGA.http://ift.de/literaturverzeichnis/Buehler_Kroeger_2006_Praeventionsexpertise.pdf (Zugriff: 04.04.2013).Hafen, M. (2007): Grundlagen der systemischen Prävention – EinTheoriebuch <strong>für</strong> Lehre und Praxis. Heidelberg: Carl-Auer Verlag.Hafen, M. (2007): Mythologie der Gesundheit – zur Integration vonSalutogenese und Pathogenese. Heidelberg. Carl-Auer Verlag.Kerr, J., Weitkunat, R., & Moretti, M. (Hrsg.). (2007). ABC derVerhaltensänderung. Der Leitfaden <strong>für</strong> erfolgreiche Prävention undGesundheitsförderung. München: Urban & Fischer.Sucht Schweiz (Hrsg.) (2013): Was ist <strong>Suchtprävention</strong>?www.suchtschweiz.ch/ueber-uns/praevention (Zugriff: 04.04.2013).Uhl, A. (2007): Begriffe, Konzepte und Menschenbilder in der<strong>Suchtprävention</strong>. Suchtmagazin 4/07 (S. 3-11).www.suchtmagazin.ch/tl_files/templates/Suchtmagazin/user_upload/texte_old/text4-07.pdf (Zugriff: 04.04.2013).<strong>Arbeitskonzept</strong> <strong>Blaues</strong> <strong>Kreuz</strong> <strong>Bern</strong>, <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong> 9/10


5.3 Schutz- undRisikofaktoren /ResilienzAntonovsky, A. (1997): Salutogenese. Zur Entmystifizierung derGesundheit. Tübingen: DGVT-Verlag.Bengel, J., Meinders-Lücking, F. & Rottmann, N. (2009): Schutzfaktorenbei Kindern und Jugendlichen – Stand der Forschung zu psychosozialenSchutzfaktoren <strong>für</strong> Gesundheit. Köln: BzgA, Band 35.Fröhlich-Gildhoff, K. & Rönnau-Böse, M. (2011): Resilienz. UTB Profile.Stuttgart: UTB.Sucht Schweiz (Hrsg.) (2013): Was ist <strong>Suchtprävention</strong>?www.suchtschweiz.ch/ueber-uns/praevention (Zugriff: 04.04.2013).Uchtenhagen, A. (2000): Risikofaktoren und Schutzfaktoren: eineÜbersicht. In Uchtenhagen, A. & Zieglgänsberger, W. (Hrsg.):Suchtmedizin. Konzepte, Strategien und therapeutisches Management.München, Jena: Urban & Fischer Verlag.Uhl, A. (2002): Schutzfaktoren und Risikofaktoren in derSuchtprophylaxe. In: Röhrle, B. (Hrsg.): Prävention undGesundheitsförderung, Band II (S. 261-283). Tübingen: DGVT.Welter-Enderlin, R. & Hildenbrand, B. (2012): Resilienz – Gedeihen trotzwidriger Umstände. Heidelberg: Carl-Auer Verlag.<strong>Arbeitskonzept</strong> <strong>Blaues</strong> <strong>Kreuz</strong> <strong>Bern</strong>, <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Suchtprävention</strong> 10/10

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