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Kraftwerk Fenne - STEAG Power Saar GmbH

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<strong>Kraftwerk</strong> <strong>Fenne</strong>


Die Tradition<br />

<strong>Fenne</strong> hat eine lange Tradition als <strong>Kraftwerk</strong>sstandort.<br />

Bereits 1923 wurde mit dem Bau<br />

eines 60-MW-<strong>Kraftwerk</strong>es begonnen. Die hier<br />

gewonnene Energie wurde aber nur für den<br />

Ausbau der Kohleförderung an der <strong>Saar</strong><br />

genutzt.<br />

1960 bekam das als „<strong>Fenne</strong> I“ bezeichnete<br />

Werk einen weiteren Maschinensatz. 1972<br />

wurden schließlich zwei neue gas- und<br />

ölbefeuerte Dampfkessel zur industriellen<br />

Dampfversorgung installiert, die heute zur Besicherung der<br />

Fernwärmeauskopplung aus den <strong>Kraftwerk</strong>blöcken dienen.<br />

Mit dem Bau von <strong>Fenne</strong> II wurde 1954 erstmals ein <strong>Kraftwerk</strong> in<br />

Blockbauweise mit zwei mal 72,5 MW elektrischer Leistung errichtet.<br />

1967 wurde der Block <strong>Fenne</strong> III in Betrieb genommen. Er benötigte<br />

nur noch einen Kessel und eine Turbine, um eine elektrische Leistung<br />

von 163 MW zu erbringen und war in <strong>Fenne</strong> die erste Anlage, die<br />

auch Strom für die öffentliche Versorgung lieferte. 1996 wurde er<br />

stillgelegt und im Nachgang abgerissen.


Mit Energie<br />

Werte schaffen<br />

Am <strong>Kraftwerk</strong>sstandort Walsum in Duisburg entsteht<br />

Deutschlands modernstes Steinkohlekraftwerk mit<br />

einer installierten Leistung von 750 Megawatt.<br />

Als Block 10 des bestehenden <strong>STEAG</strong>-<strong>Kraftwerk</strong>s setzt<br />

die neue Anlage hinsichtlich Wirkungsgrad und Bauzeit<br />

Maßstäbe. Ab 2010 soll die Anlage ihren Strom<br />

ins Netz der öffentlichen Versorgung einspeisen.<br />

<strong>Kraftwerk</strong> Duisburg-Walsum<br />

Projektvolumen 800 Mio. Euro<br />

Baubeginn 2006<br />

Kommerzieller Betrieb ab 2010<br />

Leistung (brutto) 750 MW<br />

Nettowirkungsgrad ca. 45 Prozent<br />

Partner EVN AG


Nationale und internationale Standorte<br />

Termopaipa, Kolumbien<br />

Canoas, Brasilien<br />

Köln-Godorf, Deutschland<br />

5 <strong>Kraftwerk</strong>e an Rhein und Ruhr/3 <strong>Kraftwerk</strong>e an der <strong>Saar</strong><br />

Leuna, Deutschland<br />

Rades, Tunesien<br />

El Kureimat, Ägypten<br />

Afam, Nigeria<br />

Iskenderun, Türkei<br />

Gandhar, Indien<br />

Hazira, Indien<br />

<strong>STEAG</strong> gibt Strom eine Zukunft<br />

Preis- und versorgungssichere Brennstoffe sowie anerkannte Erfahrung<br />

bei Planung, Bau und Betrieb von <strong>Kraftwerk</strong>en – das sind<br />

seit mehr als sechs Jahrzehnten die Erfolgsfaktoren für <strong>STEAG</strong>.<br />

Fünf Kohlekraftwerke an Rhein und Ruhr sowie drei an der <strong>Saar</strong><br />

mit zusammen fast 7.000 Megawatt installierter Leistung machen<br />

<strong>STEAG</strong> zum fünftgrößten Stromerzeuger in Deutschland und wir<br />

entwickeln unsere Standorte stetig weiter.<br />

Im Ausland betreibt <strong>STEAG</strong> Kohlekraftwerke mit einer Leistung von<br />

rund 1.700 Megawatt. Zusätzlich nutzen zwei Raffineriekraftwerke<br />

Raffinerie-Reststoffe und -Rückstände zur Energieversorgung.<br />

Kompetenz beweist <strong>STEAG</strong> auch in der Wärmeversorgung, beim<br />

Bau und Betrieb von dezentralen Energieanlagen für Industrie<br />

und Energieversorger sowie in der Nutzung von Biomasse und<br />

Grubengas.<br />

Mindanao, Philippinen


<strong>Kraftwerk</strong>e<br />

Voerde<br />

Walsum<br />

Walsum 10<br />

Duisburg Essen<br />

in Betrieb in der Bauphase in der Planungsphase Betriebsführung<br />

<strong>STEAG</strong>-Verwaltung<br />

Herne Lünen<br />

Herne 5<br />

Rhein und Ruhr<br />

Dortmund<br />

Bergkamen<br />

Nordrhein-Westfalen <strong>Saar</strong>land<br />

<strong>STEAG</strong> konzentriert sich auf die Erzeugung von Strom und die<br />

Entwicklung neuer <strong>Kraftwerk</strong>stechnik. In beiden Bereichen<br />

bietet <strong>STEAG</strong> Besonderes.<br />

In der Stromerzeugung arbeitet <strong>STEAG</strong> seit Jahrzehnten eng mit<br />

Unternehmen der öffentlichen Stromversorgung, dem Bergbau, der<br />

Bahn und der Industrie zusammen. <strong>STEAG</strong> ist ein netzunabhängiger<br />

Stromerzeuger und konzentriert sich auf die effiziente, umweltgerechte<br />

Umwandlung unterschiedlicher Brennstoffe in Strom und<br />

Wärme. <strong>STEAG</strong>-<strong>Kraftwerk</strong>skonzepte setzen Maßstäbe in Sachen<br />

Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Umweltverträglichkeit.<br />

Als Energiesparte des Essener RAG-Konzerns gehören zur <strong>STEAG</strong><br />

auch die Konzernaktivitäten in den Bereichen Gasversorgung und<br />

Kohlehandel.<br />

<strong>Fenne</strong><br />

Weiher<br />

„Moderne Kohlekraftwerke sind<br />

ein unverzichtbarer Bestandteil<br />

unserer sicheren und wettbewerbsfähigen<br />

Energieversorgung.“<br />

Dr. Alfred Tacke, Vorsitzender des Vorstands<br />

Mit Energie Werte schaffen 01<br />

Bexbach


Der Standort<br />

02<br />

Der <strong>Kraftwerk</strong>sstandort <strong>Fenne</strong><br />

<strong>STEAG</strong> <strong>Saar</strong> Energie AG betreibt im <strong>Saar</strong>land<br />

Steinkohlekraftwerke und ein Heizwerk mit<br />

einer installierten elektrischen Gesamtleistung<br />

von mehr als 2.000 MW und einer<br />

Fernwärmeleistung von 630 MW. Dabei<br />

werden jährlich etwa 8 Milliarden Kilowattstunden<br />

Strom aus über 3 Millionen<br />

Tonnen saarländischer Steinkohle sowie<br />

aus Methan-, Koks- und Konvertergas erzeugt.<br />

Der Strom wird in das regionale Stromnetz<br />

eingespeist, die erzeugte Fernwärme wird<br />

an die Fernwärmeschiene <strong>Saar</strong> abgegeben<br />

– eines der größten deutschen Fernwärme-<br />

Verbundsysteme.<br />

Am Standort <strong>Fenne</strong> bei Völklingen befinden sich 4 <strong>Kraftwerk</strong>e:<br />

Modellkraftwerk Völklingen (MKV),<br />

Heizkraftwerk Völklingen (HKV),<br />

Heizwerk <strong>Fenne</strong> 1 und<br />

Motorenheizkraftwerk<br />

Jährlich werden hier bei mittlerer Auslastung etwa 2 Milliarden kWh<br />

elektrische Energie und 600 Millionen kWh Fernwärme aus 750.000<br />

Tonnen heimischer Steinkohle erzeugt.


Mit einer installierten Fernwärmeleistung von<br />

ca. 600 Megawatt bildet der Standort Völklingen-<strong>Fenne</strong><br />

das Rückgrat der Fernwärmeschiene<br />

<strong>Saar</strong>.<br />

Das Modellkraftwerk Völklingen wurde 1982<br />

als richtungsweisender Prototyp für modernste<br />

<strong>Kraftwerk</strong>stechnik geplant und errichtet.<br />

Drei technische Besonderheiten des <strong>Kraftwerk</strong>s<br />

gelten als Meilensteine in der Entwicklung<br />

wirkungsgradoptimierter und umweltfreundlicher<br />

<strong>Kraftwerk</strong>e: die Ableitung der vollständig<br />

nass gereinigten Rauchgase über den<br />

Kühlturm, die Kombination einer Gasturbine mit einer Wirbelschichtfeuerung<br />

und die Minimierung der Stickoxidbildung durch optimierte<br />

Brenner, die den Betrieb ohne Katalysator ermöglichen. Seit 2003<br />

wird im MKV kommunaler Klärschlamm mitverbrannt.<br />

Im Jahr 1989 ging mit dem Heizkraftwerk Völklingen das neueste<br />

<strong>Kraftwerk</strong> der <strong>STEAG</strong> <strong>Saar</strong> Energie in Betrieb.<br />

2002 und 2003 wurden acht grubengasgefeuerte Gasmotoren installiert.<br />

Diese umweltfreundlichen Anlagen erfüllen sämtliche Anforderungen<br />

des Gesetzes über erneuerbare Energien. Im Jahr 2004 gingen weitere<br />

sechs Gasmotoren in Betrieb. Damit ist in Völklingen-<strong>Fenne</strong> die<br />

weltgrößte grubengasbetriebene Motorenanlage ihrer Art mit 42<br />

Megawatt elektrischer und thermischer Leistung installiert.<br />

Standort | 03


Das Heizkraftwerk<br />

04<br />

Das Heizkraftwerk Völklingen<br />

Die Kohle wird hier in vier Walzenschüsselmühlen<br />

zu feinem Kohlenstaub gemahlen,<br />

getrocknet und unmittelbar danach in die<br />

Feuerung geblasen und verbrannt. Weiterhin<br />

können Grubengasmethangas und<br />

Koksgas eingesetzt werden. Bei Volllast<br />

verbraucht das HKV stündlich 90 Tonnen<br />

Kohle und erzeugt daraus 600 Tonnen<br />

Dampf.<br />

Die bei der Verbrennung entstehenden<br />

1.300° C heißen Rauchgase geben ihre<br />

Wärme an die wasser- und dampfdurchfluteten<br />

Heizflächen ab und verlassen den<br />

Kessel hinter dem Luftvorwärmer mit einer<br />

Temperatur von 130° C.<br />

In den Kesselrohren entsteht überhitzter Dampf mit einem Druck von<br />

198 bar und einer Temperatur von 535° C. Dieser Dampf strömt durch<br />

Verbindungsleitungen zur Dampfturbine.<br />

Sie besteht aus einem Hochdruck-, einem Mitteldruck- und einem<br />

Niederdruckteil sowie einem Drehstromgenerator. Bevor der Dampf<br />

in die Mitteldruckstufe strömt, wird er vorher durch den Zwischenüberhitzer<br />

des Kessels geleitet, um ihm neue Energie zuzuführen.<br />

Auf seinem Weg durch die Turbinenstufen verliert der Dampf immer<br />

mehr an Druck und Temperatur, er entspannt sich und dehnt sich<br />

aus.<br />

Am Ende dieses Prozesses kondensiert der Dampf im Kondensator zu<br />

Wasser, das als Speisewasser wieder dem Kessel zugeführt wird.<br />

Die Heizwärmeauskopplung erfolgt aus Anzapfungen der Mitteldruckturbine.<br />

In Wärmetauschern wird das Kreislaufwasser der Fernwärmeschiene<br />

<strong>Saar</strong> von 70° C auf 130° C aufgeheizt.


Das Modellkraftwerk<br />

Das Modellkraftwerk Völklingen<br />

Die Brenner des MKV sind als Kombibrenner<br />

ausgelegt, das heißt, der Kohlenstaub wird<br />

zusammen mit Grubenmethangas und Koksgas<br />

eingeblasen.<br />

Die Feuerungstemperatur liegt bei ca. 1.300° C.<br />

Bei Volllast werden stündlich 576 Tonnen<br />

Dampf mit einer Temperatur von 532° C und<br />

einem Druck von 190 bar erzeugt.<br />

Der Dampferzeuger ist in Zweizug-Bauweise<br />

ausgeführt. Im ersten Zug befinden sich<br />

Feuerraum, Verdampfer und Überhitzerheizflächen.<br />

Im zweiten Zug ist der Speisewasservorwärmer<br />

(Economiser) angeordnet.<br />

Der Aufbau des Turbosatzes ist ähnlich wie<br />

beim Heizkraftwerk.<br />

Das Modellkraftwerk verfügt weiterhin über eine separate Gasturbine.<br />

Die Abgase der Gasturbine können entweder dem Kohlekessel zugeführt<br />

werden, wo die Abgasenergie in die Dampferzeugung eingebunden<br />

wird, oder die heißen Gase werden über einen Gaswärmetauscher zur<br />

Erzeugung von Fernwärme genutzt. Die Gasturbine wird bei hohen<br />

Lastanforderungen betrieben und liefert 35 MW elektrische Energie<br />

und 60 MW Fernwärme.<br />

Diese modellhafte Schaltung zusammen mit stickstoffoxidarmer Verbrennung,<br />

der Rauchgasentschwefelungsanlage im Kühlturm und der<br />

Ableitung der gereinigten Rauchgase mit der Kühlturmluft gaben<br />

dem <strong>Kraftwerk</strong> seinen Namen Modellkraftwerk.<br />

Die <strong>Kraftwerk</strong>e | 05


Die Funktionsweise<br />

von zentraler<br />

Bekohlung<br />

Kohlemühle<br />

Schweröl-Tank<br />

Koksgas<br />

06<br />

Kohle-<br />

Bunker<br />

Kohle-<br />

Staub<br />

16 Brenner<br />

Grob-<br />

Asche<br />

Mühlenluft<br />

Hochdruckvorwärmer<br />

Speisewasserbehälter<br />

Das Prinzip der Strom- und<br />

Fernwärmeerzeugung aus Steinkohle<br />

Die im Kessel verfeuerte Steinkohle gibt ihre<br />

Energie an das Speisewasser in den Kesselrohren<br />

ab. Dabei entsteht aus dem Speisewasser<br />

Dampf. Dieser mit hohen Temperaturen<br />

und hohem Druck aus dem Kessel kommende<br />

Dampf wird in die Turbine geleitet und treibt<br />

sie an. Die Turbine überträgt diese Energie<br />

auf den Generator. Dieser erzeugt nach dem<br />

dynamoelektrischen Prinzip Drehstrom.<br />

Der in der Turbine abgearbeitete Dampf wird<br />

im Kondensator zu Wasser kondensiert und<br />

als Speisewasser erneut in den Kessel gepumpt.<br />

Der erzeugte Strom wird in einem<br />

Transformator auf die Spannungsebene des<br />

Freileitungsnetzes gehoben.<br />

Frischdampf<br />

DENOX-<br />

Anlage<br />

mit Katalysatoren<br />

Luftvorwärmer<br />

Elektrofilter<br />

Flugstaub<br />

Zü-Dampf Dampfturbine<br />

Heizvorwärmer<br />

Fernwärmeschiene <strong>Saar</strong><br />

Niederdruckvorwärmer<br />

Saugzug<br />

Kalksteinmilch<br />

Aus dem Mitteldruckteil der Turbine wird Dampf, der bereits einen<br />

Teil seiner Energie an die Turbinenschaufeln abgegeben hat, ausgekoppelt<br />

und auf den Wärmetauscher geleitet. In ihnen geht die Restenergie<br />

des Dampfes auf das Heizwasser der Fernwärmeschiene <strong>Saar</strong><br />

über.<br />

All diese Komponenten müssen reibungslos zusammenarbeiten. Deshalb<br />

verfügen <strong>Kraftwerk</strong>e über eine Leittechnik, die Betriebszustände<br />

misst, steuert und regelt. Alle Informationen laufen in einem Leitstand<br />

zusammen, wo erfahrenes Personal jederzeit einen Überblick über<br />

alle Komponenten des <strong>Kraftwerk</strong>s hat. Hier wird auch überwacht,<br />

dass alle Umweltschutzeinrichtungen einwandfrei arbeiten.<br />

Amoniak / Luft-Gemisch<br />

Rauchgas-<br />

Entschwefelungs-<br />

Anlage<br />

Gips<br />

Kondensator<br />

Generator<br />

283 MVA<br />

Maschinen-<br />

Transformator<br />

Kühlturm<br />

mit Rauchgaseinleitung<br />

Kühlwasserpumpen<br />

Hauptkühlwasser


Das Motorenheizkraftwerk<br />

Die Grubengasmotorenanlage<br />

Im ehemaligen Kessel- und Maschinenhaus<br />

des <strong>Kraftwerk</strong>s <strong>Fenne</strong> I ist die weltweit größte<br />

Grubengasmotorenanlage (MHK) ihrer Art<br />

untergebracht.<br />

In dem alten Kesselhaus steht heute ein<br />

High-Tech-<strong>Kraftwerk</strong> und verwandelt Grubengas<br />

in Strom und Wärme. Das brennbare und<br />

explosive Grubenmethangas wird durch das<br />

eigene Grubengas-Netz der <strong>STEAG</strong> <strong>Saar</strong> Energie<br />

dem <strong>Kraftwerk</strong> zugeführt. 110 km Gasleitungen<br />

sorgen mit ausgeklügelter Technik für<br />

bedarfsgerechte Logistik.<br />

Das MHK verfügt über 14 Motoren mit einer Leistung von je 3 MW<br />

elektrisch und thermisch. Pro Stunde werden je 42.000 kWh Strom<br />

und rund 42.000 kWh Wärme erzeugt. Pro Jahr werden 150 Millionen<br />

Kubikmeter Grubengas in Energie umgewandelt und so eine optimale<br />

Ausnutzung regenerativer Ressourcen für eine nachhaltige und<br />

ökologische Energieversorgung geleistet.<br />

Aufs Jahr gerechnet beträgt die erzeugte Arbeit mehr als 250.000<br />

Megawattstunden – das reicht ohne weiteres aus, um damit über<br />

70.000 Haushalte mit Energie zu versorgen.<br />

Funktionsweise / MHK | 07


Umweltschutz<br />

08<br />

Umweltschutz für<br />

sauberen Strom<br />

Am <strong>Kraftwerk</strong>sstandort <strong>Fenne</strong> sind wie bei<br />

allen <strong>Kraftwerk</strong>en der <strong>STEAG</strong> <strong>Saar</strong> Energie<br />

umfassende Vorkehrungen zum Schutz der<br />

Umwelt installiert. In leistungsfähigen<br />

Reinigungsanlagen werden die Rauchgase<br />

entstaubt, entschwefelt und entstickt. Die<br />

strengen gesetzlichen Grenzwerte werden<br />

dabei meist unterschritten. Der laufende<br />

Betrieb der Umweltschutzanlagen und deren<br />

Weiterentwicklung ist kostspielig – hier<br />

investiert <strong>STEAG</strong> <strong>Saar</strong> Energie enorme Summen<br />

für eine saubere Umwelt.<br />

Die Abwässer aus den Entschwefelungsanlagen<br />

und Betriebswässer werden in einem<br />

chemisch-physikalischen Verfahren und in<br />

einer nachgeschalteten biologischen Stufe<br />

gereinigt.<br />

Naturkühlturm mit<br />

Rauchgasableitung<br />

Eine Besonderheit ist die Rauchgasableitung über den Kühlturm, die<br />

im MKV erstmalig in den 80er Jahren zum Einsatz kam. Die gereinigten<br />

Rauchgase werden in den Kühlturm eingeleitet, wo sie gemeinsam<br />

mit den Kühlturmschwaden aufsteigen. Deshalb benötigen HKV und<br />

MKV keine Kamine. Ein weiterer positiver Effekt dieses Verfahrens<br />

besteht darin, dass die Rauchgase nach der Entschwefelung nicht<br />

mehr, wie bei der Abgabe über einen Kamin, aufgeheizt werden<br />

müssen, um den vorgeschriebenen Auftrieb sicherzustellen. So geht<br />

keine Energie verloren.


Umweltfreundliche<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Modellkraftwerk und Heizkraftwerk werden in umweltfreundlicher<br />

Kraft-Wärme-Kopplung betrieben. Das heißt, die <strong>Kraftwerk</strong>e liefern<br />

nicht nur Strom, sondern auch Fernwärme.<br />

Im Winter speisen beide <strong>Kraftwerk</strong>e zusammen bis zu 400 MW<br />

Fernwärmeleistung in die Fernwärmeschiene <strong>Saar</strong> ein. Diese Heizwärme<br />

ist deshalb so umweltfreundlich, weil die Energie als Dampf aus dem<br />

<strong>Kraftwerk</strong>sprozess ausgekoppelt wird.<br />

Das Prinzip der<br />

stickstoffarmen Verbrennung<br />

Die stickoxidarme Verbrennung ist eine so genannte Primärmaßnahme,<br />

die bereits bei der Feuerung für maximalen Umweltschutz sorgt. Die<br />

Brenner, die im MKV und HKV eingesetzt sind, arbeiten nach dem<br />

Prinzip der Luftstufung. In unmittelbarer Nähe der Flamme, also im<br />

heißesten Bereich, steht nur so viel Luft zur Verfügung, wie es für<br />

die Verbrennung der Kohle notwendig ist.<br />

Dadurch wird nur sehr wenig Stickstoff zu Stickoxid verbrannt. In<br />

weiteren zwei Stufen und immer größeren Abständen zur heißen<br />

Flamme wird vermehrt Luft zugeführt, damit der Kohlenstaub<br />

vollständig ausbrennen kann. Hier herrschen niedrigere Temperaturen,<br />

bei denen nur noch sehr wenig Stickstoff oxidieren kann.<br />

Umweltschutz | 09


Allgemeine<br />

Daten<br />

Heizkraftwerk<br />

(HKV)<br />

10<br />

Blockleistung<br />

Feuerung<br />

Jahresverbrauch an<br />

Kohle<br />

Dampferzeuger<br />

Turbosatz<br />

Maschinen-Transformator<br />

Kühlturm<br />

Rauchgasableitung<br />

Rauchgasentstaubung<br />

Rauchgasentschwefelung<br />

Rauchgasentstickung<br />

Inbetriebnahme<br />

Eigentümer<br />

Betriebsführung<br />

Bruttoleistung<br />

Nettoleistung<br />

Fernwärmeleistung<br />

ca. 500.000 t<br />

Bauart<br />

Dampfstrom bei Volllast<br />

Speisewasser-Eintritt<br />

Bauart<br />

HD-Eintritt<br />

MD-Eintritt<br />

Nennleistung<br />

Generator-Nennspannung<br />

Nennleistung<br />

Nennspannung<br />

Kühlverfahren<br />

Wasserumlauf<br />

Höhe<br />

unterer Durchmesser<br />

Verfahren<br />

Rauchgasstrom<br />

Abscheidegrad<br />

Rauchgasstrom<br />

Entschwefelungsgrad<br />

Rauchgasstrom<br />

Rest Stickoxidgehalt<br />

1989<br />

<strong>Kraftwerk</strong>sgesellschaft<br />

Völklingen mbH & Co.KG<br />

<strong>STEAG</strong> <strong>Saar</strong> Energie AG<br />

230 MW<br />

210 MW<br />

185 MW<br />

Kohlenstaubfeuerung<br />

Trockenentaschung<br />

Zwangsdurchlaufkessel<br />

einfache Zwischenüberhitzung<br />

Einzugkessel<br />

600 t/h<br />

253° C<br />

Einwellenturbine, 3-Gehäuse-<br />

Kondensationsturbine mit<br />

1 einflutigen HD-Gehäuse<br />

1 zweiflutigen MD-Gehäuse<br />

1 zweiflutigen ND-Gehäuse<br />

190 bar / 532° C<br />

43 bar / 532° C<br />

283 MVA<br />

21 kV<br />

260 MVA<br />

110 kV / 21 kV<br />

Rückkühlanlage mit Naturzug-<br />

Gegenstrom-Nasskühlturm<br />

4500 kg/s<br />

100m<br />

68m<br />

Ableitung der gereinigten<br />

Rauchgase über den Kühlturm<br />

100 %<br />

größer 99,8 %<br />

100 %<br />

größer 85 %<br />

100 %<br />

kleiner 200 mg/m 3 Rauchgas


Blockleistung<br />

Feuerung<br />

Jahresverbrauch an<br />

Kohle<br />

Dampferzeuger<br />

Turbosatz<br />

Maschinen-Transformator<br />

Kühlturm<br />

Rauchgasableitung<br />

Rauchgasentstaubung<br />

Rauchgasentschwefelung<br />

Rauchgasentstickung<br />

Inbetriebnahme<br />

Eigentümer<br />

Betriebsführung<br />

gesamte Nennleistung (elektr.)<br />

Dampfturbinen-Nennleistung<br />

Gasturbinen-Nennleistung<br />

elektrische Leistung, netto<br />

Fernwärmeleistung<br />

ca. 500.000 t<br />

Bauart<br />

Dampfstrom bei Volllast<br />

Speisewasser-Eintritt<br />

Bauart<br />

HD-Eintritt<br />

MD-Eintritt<br />

ND-Eintritt<br />

Nennleistung<br />

Generator-Nennspannung<br />

Nennleistung<br />

Nennspannung<br />

Kühlverfahren<br />

Wasserumlauf<br />

Höhe<br />

unterer Durchmesser<br />

Verfahren<br />

Rauchgasstrom<br />

Abscheidegrad<br />

Rauchgasstrom<br />

Entschwefelungsgrad<br />

Verfahren<br />

1982<br />

Modellkraftwerk<br />

Völklingen <strong>GmbH</strong><br />

<strong>STEAG</strong> <strong>Saar</strong> Energie AG<br />

230 MW<br />

195 MW<br />

35 MW<br />

210 MW<br />

210 MW<br />

Kohlenstaubfeuerung<br />

Trockenentaschung<br />

Zwangsdurchlaufkessel<br />

einfache Zwischenüberhitzung<br />

rauchgasdichter Zweizugkessel<br />

576 t/h<br />

261° C<br />

Einwellenturbine, 3-Gehäuse-<br />

Kondensationsturbine mit<br />

1 einflutigen HD-Gehäuse<br />

1 zweiflutigen MD-Gehäuse<br />

1 zweiflutigen ND-Gehäuse<br />

190 bar / 532° C<br />

43 bar / 532° C<br />

2,2 bar / 172° C<br />

250 MVA<br />

21 kV<br />

250 MVA<br />

110 kV / 21 kV<br />

Rückkühlanlage mit Naturzug-<br />

Querstrom-Nasskühlturm<br />

4700 kg/s<br />

100 m<br />

95 m<br />

Ableitung der gereinigten<br />

Rauchgase über den Kühlturm<br />

100 %<br />

größer 99,7 %<br />

100 %<br />

größer 85 %<br />

durch feuerungstechnische<br />

Maßnahmen werden die<br />

Grenzwerte eingehalten<br />

70 % <strong>STEAG</strong> <strong>Saar</strong> Energie AG,<br />

30 % Electrabel Deutschland AG<br />

Modellkraftwerk<br />

(MKV)<br />

Allgemeine Daten | 11


Allgemeine<br />

Daten<br />

Motorenheizkraftwerk<br />

(MHK) <strong>Fenne</strong><br />

12<br />

Module<br />

Standort<br />

Elektrische Leistung<br />

Thermische Leistung<br />

Brennstoff<br />

Brennstoffleistung<br />

Emissionsregelung<br />

Stromerzeugung<br />

pro Jahr<br />

Wärmeerzeugung<br />

pro Jahr<br />

Inbetriebnahme<br />

Eigentümer und<br />

Betriebsführung<br />

Motor-Generator-Block mit<br />

20-Zylinder-Viertakt-Otto-<br />

Motor als Vorkammer-Motor<br />

im Magergemisch-Regime,<br />

10kV-Generator, Wärmetauscher<br />

für Motorkühlwasser, Schmieröl<br />

und Brennstoffgemisch, Gasversorgung<br />

Abgassystem mit Abgaswärmetauscher,<br />

Schall-Dämpfer und<br />

je einem Kaminzug<br />

Zu- und Abluftanlage, Schallkabine<br />

Modulsteuerung<br />

Die 1924 errichteten und unter<br />

Denkmalschutz stehenden<br />

Gebäude Maschinenhaus und<br />

Kesselhaus wurden saniert und<br />

technisch ausgerüstet<br />

Gesamtleistung von 14 Modulen<br />

Gesamtleistung von 14 Modulen<br />

Grubengas, Methan(CH 4 )-Gehalt<br />

30 % bis ca. 90 %<br />

Gesamtwirkungsgrad ca. 85 %<br />

Motorisch (NOX), katalytische<br />

Oxydation(CO), Schallhauben<br />

und Abgasschalldämpfer (Lärm)<br />

Stromableitung über das<br />

<strong>STEAG</strong> <strong>Saar</strong> Energie-eigene<br />

Netz ins öffentliche Netz<br />

Wärmeableitung in die Fernwärmeschiene<br />

<strong>Saar</strong> oder zur<br />

Vorwärmung des Kondensates<br />

der Blöcke MKV und HKV<br />

(es wird die gesamte erzeugte<br />

Wärme genutzt)<br />

gestaffelt<br />

<strong>STEAG</strong> <strong>Saar</strong> Energie AG<br />

Motoren 1 bis 14<br />

<strong>Fenne</strong> 1<br />

40 .780 kW<br />

40 .500 kW<br />

95.000 kW<br />

300.000 MWh/a<br />

300.000 MWh/a<br />

2002 / 2003 / 2004<br />

2005


6<br />

5<br />

4<br />

3 2<br />

MKV 1<br />

HKV 7 <strong>Fenne</strong> I<br />

Modellkraftwerk (MKV)<br />

1 Maschinenhaus<br />

2 Kesselhaus<br />

3 Zentraler Leitstand<br />

4 Elektrofilter<br />

5 Rauchgasentschwefelungsanlage<br />

6 Kühlturm<br />

9<br />

8<br />

Heizkraftwerk (HKV)<br />

7 Maschinenhaus<br />

8 Kesselhaus<br />

9 Rauchgasentstickungsanlage<br />

Allgemeine Daten/Lageplan | 13


<strong>STEAG</strong> <strong>Saar</strong> Energie AG ist ein Unternehmen<br />

im <strong>STEAG</strong>-Konzern.<br />

<strong>STEAG</strong> <strong>Saar</strong> Energie AG<br />

<strong>Kraftwerk</strong> <strong>Fenne</strong><br />

<strong>Saar</strong>brücker Straße 135-137<br />

66333 Völklingen<br />

Telefon +49(0)681 405-82 10<br />

E-Mail sekretariat.fenne@steag-saarenergie.de<br />

Herausgeber<br />

<strong>STEAG</strong> <strong>Saar</strong> Energie AG<br />

Trierer Staße 1<br />

66111 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Telefon +49(0)681 405-05<br />

2006<br />

und +49(0)681 405-22 11<br />

April<br />

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