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KLIPPER - Armin Schieb

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Fachhochschule HamburgFachbereich GestaltungDiplomarbeit<strong>KLIPPER</strong>Konzept eines Raumfluges<strong>Armin</strong> <strong>Schieb</strong>Beethovenstraße 3722083, HamburgFachrichtung GestaltungIllustration / KommunikationsdesignPrüfer 1: Reinhard Schulz-SchaefferPrüfer 2: Bernd Mölck-Tassel


<strong>KLIPPER</strong>


Klipper bezeichnete ursprünglich einen Typ Segelschiffe aus dem19. Jahrhundert. Durch die damals neuartige strömungsgünstigeForm des Rumpfes, konnten die Klipper weit höhere Geschwindigkeitenerreichen, als Segler konventioneller Bauweise.Dadurch konnten die Klipper mehrere Reisen pro Jahr machen,was sie für den Transport von Gütern zwischen den Kontinentenbesonders lukrativ machten.


EINLEITUNGMeine Diplomarbeit stellt den Versuch dar, ein Sachbuch zumThema Raumfahrt zu entwerfen. Es baut auf das reale Konzepteines russischen Raumgleiters, dem Klipper auf. Anhand dessen,fiktiver Mission zu einer Forschungsstation im Erdorbit, sollen allerelevanten Aspekte eines Raumfluges aufgezeigt werden.Das grundlegende Konzept ist es, den Flug als eine chronologischeAbfolge von Ereignissen bzw. Flugphasen zu zeigen und soalles Wissenswerte im direkten Zusammenhang zur Handlung, illustrativdarzustellen.Den vorliegenden Stand des Projektes erarbeitete ich im Verlaufmehrerer Semester.Obwohl das Buch, aufgrund des zur Realisierung notwendigenAufwandes noch weit von einem Abschluss entfernt ist, ist dieKonzipierung weitestgehend abgeschlossen und kann in Form derDiplomarbeit präsentiert werden.Die vorliegende Projektdokumentation besteht aus drei Teilen:Im ersten Teil wird die Entstehung und Entwicklung des Buchkonzeptesdargestellt. Dazu wird zunächst der Hintergrund desKlippers beleuchtet, dann wird auf die Ursprünge und Einflüsse aufdas Projekt eingegangen. Es folgt eine Erläuterung der Konzeptionund schließlich dessen Realisierung.Im zweiten Teil wird der aktuelle Stand des Projektes vollständigaufgezeigt, ergänzt von kurzen Beschreibungen und schematischenZusammenfassungen des jeweiligen Inhalts.Der dritte Teil besteht im Wesentlichen, aus den aus dem Projektgezogenen Erfahrungen.Hinzu kommt ein Verzeichnis der verwendeten Quellen.


TEIL 1 - ENTSTEHUNGINHALTTEIL 2 - BUCHENTWURFTEIL 3 - ABSCHLUSS1. Hintergrund 122. Ausgangspunkt 163. Konzeption 264. Realisierung (3D-Modelle) 365. Realisierung (Illustrationen) 446. Realisierung (Layout) 501. Vorbereitung der Rakete 562. Träger und Klipper 603. Contdown zum Start 664. Durchqueren der Atmosphäre 765. Einschuss in den Orbit 846. Im Anflug auf die Station 907. Annährung und Rendezvous 968. Das Raumlaboratorium 1069. Ein neuer Anbau 11210. Außerhalb der Station 12011. Geschlossenes System 12412. Trennung und Abstieg 12813. Eintritt in die Atmosphäre 13414. Vom Gleitflug zur Landung 14015. Das Landemanöver 148Projektstand 154Quellenverzeichniss 156


TEIL 1ENTSTEHUNG1. Hintergrund 122. Ausgangspunkt 163. Konzeption 264. Realisierung (3D-Modelle) 365. Realisierung (Illustrationen) 446. Realisierung (Layout) 50


KAPITEL 1HINTERGRUNDDas Klipper-ProjektDie Grundlage meiner Diplomarbeit ist das Konzept eines Raumschiffes,dass zwischen 2000-2008 von dem RaumfahrtkonzernRKK Energija für die russische Raumfahrtagentur Roskosmos entwickeltwurde.Das einzige zurzeit in Russland eingesetzte Raumschiff ist dieSojus. Die Raumkapsel wurde Mitte der 60er Jahre für das sowjetischeMondprogramm entwickelt. Obwohl die damaligen Mondflügenie realisiert wurden, wird die Sojus seitdem für regelmäßigeFlüge in den Erdorbit eingesetzt.Seit den 70ern bis Ende der 90er Jahre transportierte sie Kosmonautenzu den russischen Raumstationen. Aktuell ist die Sojus daswichtigste Zubringerfahrzeug zur internationalen Raumstation.Obwohl es sich um ein kostengünstiges und sehr zuverlässigesFahrzeug handelt, das während seiner Einsatzzeit stetig modifiziertund auf den jeweils aktuellen technischen Stand gebrachtwurde, setzt das vor über 40 Jahren entwickelte Design inzwischenenge Grenzen was eine Weiterentwicklung und den Einsatzraumbetrifft.Aus dem Grund wurde Mitte der 90er Jahre begonnen ein neuesleistungsfähigeres Raumschiff zu entwickeln.Daraus entstand um die Jahrhundertwende der Klipper.Der Klipper ist ein relativ kleines geflügeltes Raumschiff. Es istrund 9 Meter lang und etwas mehr als 3 Meter breit. Es hat dieFähigkeit eine Besatzung von 6 Kosmonauten und rund 500kgFracht zu einer Raumstation im Erdorbit, sowie dasselbe wiederzur Erde zurück zu transportieren.Der Klipper wird von einer Trägerrakete in eine Erdumlaufbahn gebracht.Im Erdorbit steuert es sich vollautomatisch in die Nähe derStation, an die es andockt und während des 6-monatigen Aufenthaltesim All als Rettungsboot für die Stationsbesatzung dient.Am Ende der Mission bringt ein zweiter Klipper eine neue Besatzungauf die Station und löst die Alte ab.Für die Rückkehr steigt die alte Besatzung in den Klipper und löstdie Verbindung zur Station. Mit einem Bremsmanöver wird derKlipper auf eine Flugbahn zur Erde gelenkt. Danach erfolgt derEintritt in die Erdatmosphäre. Der Klipper nutzt seine aerodynamischeForm und seine Tragflächen, um im Gleitflug eine präziseLandung auf einer Landebahn zu bewerkstelligen.Wieder auf der Erde, wird der Klipper überholt und auf einenerneuten Start in den Weltraum vorbereitet.Der Klipper war jedoch nicht der erste Entwurf eines russischenRaumgleiters. Bereits in den 60er Jahren begann man mit unterschiedlichen,von Trägerflugzeugen abgeworfenen Gleitkörpern,die ideale Rumpfform für Raumfähren, sowie Hitzeschutzmaterialienzu erforschen.Daraus entstand u.a. der BOR-Raumgleiter, der viele Merkmale,wie z.B. die schuhförmige Rumpfform oder die einklappbarenTragflächen des Klippers vorwegnahm.Die Forschungen führten schließlich in den 80er Jahren zur Entwicklungzweier Konzepte, der kleineren MAKS-, sowie dergrößeren Buran-Raumfähre. Bevor der Zusammenbruch derSowjetunion jedoch beide Projekte vorzeitig beendete, konnte nurdie Buran-Raumfähre einen einzigen unbemannten Weltraumflugabsolvieren.12


DAS SEIT DEN 60ER JAHREN EINGESETZTE SOJUS-RAUMSCHIFF SOLLTE DER <strong>KLIPPER</strong> ABLÖSENBOR, DAS IN DEN 60ER JAHREN ENTWICKELTE EXPERIMENTELE GLEITFLUGZEUG WAR DER UR-<strong>KLIPPER</strong>DAS MODELL DER IN DEN 80ER JAHREN ENTWORFENEN MAKS-RAUMFÄHREDER BURAN IST DER BISHER EINZIGE IN DEN WELTRAUM GEFLOGENE RUSSISCHE RAUMGLEITER13


KAPITEL 1HINTERGRUNDDie Gestalt des KlippersDer größte Unterschied des Klippers zu seinem Vorgänger, derSojus, ist seine aerodynamische Form und die daraus folgendeWiederverwendbarkeit.Nachdem ein Sojus-Raumschiff seine Mission im All beendet hat,wird es auf eine Flugbahn in die Erdatmosphäre gelenkt. Währendder folgenden heißen Abbremsung durch den Luftwiderstand, fälltdie Kapsel in einer steilen ballistischen Flugbahn zur Erde.Weil die glockenförmige Rückkehrkapsel des Sojus-Raumschiffeskaum aerodynamische Fähigkeiten besitzt und in der Atmosphärenicht gesteuert werden kann, muss vor dem Eintritt in die Atmosphäredie Flugbahn der Kapsel genauestens vorberechnetwerden, damit sie im gewünschten Zielgebiet landet.In der Atmosphäre fällt die Kapsel dann wie ein Stein zur Erdoberfläche.Erst mehrere Fallschirme bremsen den Fall soweit ab,dass die Kapsel relativ weich landet.Durch den steilen Flug durch die Atmosphäre, ist die Kapsel durchdie Luftbremsung so starker Wärmebelastung ausgesetzt, dassder Hitzeschild weitestgehend verbrennt.Durch diesen Umstand lässt sich die Kapsel, als Ganzes, nurein einziges Mal verwenden. Nach der Rückkehr wird sie ausgeschlachtet,um einzelne Komponenten erneut zu nutzten.Durch die niedrige Sinkrate, steigt der auf ihn wirkende Luftwiderstandnur langsam an und verteilt sich auf einen längeren Zeitraum.Dies führt zu einer weit niedrigeren Wärmebelastung. So kann derHitzeschild die Abbremsung unbeschadet überstehen.Zusätzlich sind am Heck Steuerklappen angebracht, die es demKlipper erlauben seine Flugbahn zu ändern und gegebenenfallsKorrekturen vorzunehmen.Ist während des Rückfluges die Geschwindigkeit soweit abgesunken,werden die Tragflächen entfaltet. Um während der atmosphärischenBremsung den Luftwiderstand und so die Belastungenauf den Rumpf zu minimieren, waren die Flügel zuvor andie Seiten gelegt und nahtlos im Rumpf versenkt.Die Tragflächen verleihen dem Klipper die Flugfähigkeiten einesGleitflugzeuges. Es kann somit eine Landebahn ansteuern undwie ein Flugzeug landen.Das Flugprofil des Klippers entspricht bis zur Rückkehr, dem desSojus-Raumschiffes.Der Unterschied ist jedoch, dass die besondere Rumpfform desKlippers während der Abbremsung in der Atmosphäre Auftrieb erzeugt.Der dadurch erzielte Effekt ist, dass die Flugbahn, sobaldder Klipper auf die Atmosphäre trifft, abflacht und nicht wie bei derSojus steiler wird.SOJUS<strong>KLIPPER</strong>14


DER <strong>KLIPPER</strong> MIT EINGEKLAPPTEN TRAGFLÄCHENDER <strong>KLIPPER</strong> MIT ENTFALTETEN TRAGFLÄCHEN UND LANDEFAHRWERK15


KAPITEL 2AUSGANGSPUNKTVorläuferprojekteDirekte Vorgänger des Diplomthemas waren zwei Semesterprojekteaus dem Hauptstudium. Darin nahm ich bereits zwei wesentlicheMerkmale des Buchprojektes vorweg.Meine erste Beschäftigung mit dem Klipper resultierte in dem Entwurfeines theoretischen GEO-Artikels zu dem Thema. Schon indiesem frühen Entwurf verfolgte ich den Gedanken, den gesamtenFlugverlauf des Klippers in einer Illustrationsserie festzuhalten.Als Vorlage für das Layout nutze ich den typischen Aufbau einesrealen GEO-Artikels, bestehend aus einem Titelblatt, gefolgtvon mehreren vollformatigen Illustrationen, einem Wechsel vonTextblöcken und kleineren Illustrationen und schließlich einesgrößeren Abschlussbildes. Schon bald stieß ich jedoch auf denNachteil dieses Aufbaus. Der verwendete Text korrespondiertenicht richtig mit den Illustrationen und hatte den verwirrenden Effekt,dass im Text angesprochene Aspekte schon auf vorherigenbzw. nachfolgenden Illustrationen auftauchten. Da die Bilder nichtnur den Text-inhalt, sondern auch den chronologischen Ablaufdes Raumfluges visualisieren sollten, kam eine Umverteilung derBilder an die ent-sprechenden Textstellen nicht in Frage. Die einzigeMöglichkeit blieb den Text in Blöcke zu zerlegen und sie in dieKomposition der Bilder zu integrieren.Bevor ich jedoch diese Lösung realisieren konnte, änderte sich dasKursthema und das Projekt musste vorerst aufgegeben werden.ENTWURF EINES GEO-ARTIKELS ÜBER DEN <strong>KLIPPER</strong>16


Ein Semester später entschied ich mich, in Anbetracht der anstehendenFachprüfung, das Thema wieder aufzugreifen und das3D-Modell des Klippers so weit wie möglich auszuarbeiten unddie einzelnen Design-Merkmale des Klippers in einer Illustrationsseriezu präsentieren.Als Grundlage benutzte ich das 3D-Modell welches ich für denGEO-Artikel erstellt hatte. Das ursprüngliche Modell erstellte ichseinerzeit nur auf Basis der offiziellen Entwürfe. Diese hatten jedochden Nachteil, dass sie nur das Konzept des Klippers visualisierten,d.h. nur die Gestalt des Gleiters dargestellt wurde, jedochkeinerlei Details.Damit das 3D-Modell in hochauflösenden Ausdrucken funktionierenkonnte, musste es erheblich weiter entwickelt werden.Also recherchierte ich nach verwandten Gleiterkonzepten um herauszufindenwie der Klipper ausgesehen hätte, wäre er realisiertworden. Auf Basis dieser Informationen erstellte ich schließlichdas detaillierte 3D-Modell des Klippers.Nach der Fachprüfung war das Projekt für mich vorerst abgeschlossen.Auf der Suche nach einem Thema für die Diplomarbeitstieß ich zufällig auf Bildmaterial einer neuen Version des Klippers.Es unterschied sich stark von dem ursprünglichen Designkonzeptund weckte dadurch erneut mein Interesse an dem Thema.Somit beschloss ich meine Diplomarbeit dem Klipper zu widmen.AUSGEARBEITETES 3D-MODELL DES ERSTEN <strong>KLIPPER</strong>S17


KAPITEL 2AUSGANGSPUNKTKünstlerische InspirationenIm Laufe meiner Recherche nach Hintergrundmaterial, war ichständig auf der Suche nach anderen künstlerischen Arbeiten zudem Thema. Vom fachlichen Interesse abgesehen, erhoffte ichmir dadurch eventuelle Inspiration für meine eigenen Arbeiten.DIE ROTIERENDE RAUMSTATION IM ERDORBITDie vermutlich berühmteste künstlerische Arbeit zur Raumfahrt istder Film 2001 (1968) von Stanley Kubrick.Der Film handelt von Fund eines außerirdischen Artefaktes aufdem Mond. Dieses sendet ein Signal zu einem Jupitermond,woraufhin ein Raumschiff entsendet wird, um das Ziel des Signaleszu erforschen.Beim Filmdreh wurde eng mit Wissenschaftlern, sowie Raumfahrt-Ingenieurenzusammengearbeitet, um die Ausstattung sowieInszenierung der Weltraumszenen möglichst realitätsnah zu gestalten.Die aufwendige Inszenierung hatte den Effekt, dass obwohl nursehr wenig geredet wird und man kaum Hintergrundinformationenzur Handlung bekommt, der Film eine große Tiefe ausstrahlt.Alle relevanten Informationen werden über Bilder bzw. Bildfolgen(z.T. in Verbindung mit dem Ton) dem Zuschauer vermittelt.Auf der einen Seite macht dies den Film für den unvorbereitetenZuschauer sehr anstrengend, weil die Bilder allein einen großenSpielraum für Interpretationen lassen und scheinbar keine konkretenInformationen bieten.Erst bei wiederholtem Ansehen beginnt man mehr Details undZusammenhänge wahrzunehmen, die den Betrachter langsam zueinem besseren Verständnis hinführen.DER MOND, FUNDORT DES ARTEFAKTESDIE “DISCOVERY” AUF DEM WEG ZUM JUPITERDiese Herangehensweise empfand ich für mein eigenes Buchprojektsehr anregend.18


DIE SONNENBESCHIENENE MONDOBERFLÄCHEEine weitere Inspiration waren die Arbeiten des vielseitigen KünstlersChesley Bonestell (1888-1986).Dem weiten Publikum wurde er durch die Gemälde, die er Endeder 40-er bis Mitte der 50-er Jahre für das frühe Raumfahrtprogrammder USA schuf und durch mehrere Bücher die er illustriertebekannt. Diese Arbeiten waren damals stark in den Medienpräsent und trugen maßgeblich zur Popularität des US-Raumfahrtprogrammesbei.Bonestell arbeitete ursprünglich als Architekt, Designer und Künstlerfür Filmproduktionen. Ebenso war er sehr an der Astronomieinteressiert. Dieses Wissen findet sich in seinen Bildern wieder.Besondere Kennzeichen seiner Arbeiten sind die sehr realistischeDarstellung des Lichts, Größenverhältnisse und die präzisegezeichneten technischen Geräte. Die Inszenierung erinnert anFilmszenen und beeinflusste meine eigenen Arbeiten mehr oderweniger unbewusst.Während des Schaffungsprozesses hielt sich Bonestell streng anden damaligen Wissensstand über das Sonnensystem und stelltezusätzlich eigene astronomische Beobachtungen an.Obwohl man seinerzeit den Weltraum nur durch Teleskope kannte,wirken seine Bilder, noch heute fast wie Fotografien.EIN RAKETENFLUGZEUG ÜBER NEW YORKZUSAMMENBAU EINES RAUMSCHIFFES IM ERDORBIT19


DAS MONDLANDEMODULEin dagegen zeitgenössischer Künstler ist der New Yorker TomSachs (geb. 1966).In seinen Arbeiten reproduziert er Symbole der amerikanischenKultur in Form von großen, teils lebensgroßen Skulpturen (z.B. einMcDonalds Stand oder die Brücke eines Flugzeugträgers).Wichtigstes Merkmal seiner Skulpturen ist, dass zuvor scheinbarmakellose Objekte in ihrer Reproduktion roh und unvollständigaussehen. Obwohl in den Konstruktionen ein sehr großer Aufwandsteckt, legt Sachs Wert darauf den Arbeitsprozess möglichstsichtbar werden zu lassen.Im Verlauf seiner Karriere fertigte er immer wieder vereinzelteSkulpturen zur Raumfahrtthematik an, bis er sich 2007 seine umfassendsteArbeit vornahm.Sie hieß “Space Program” und umfasst die lebensgroßen und innenwie außen detaillierten Modelle des Mondlandemoduls, einesKommandostandes und zweier Raumanzüge.Es waren keine akkuraten Reproduktionen, sondern beinhaltetenzahlreiche Modifikationen, wie eine Alkoholbar, Kerzen für Notfälleund einen Plattenschrank an Bord der Landefähre.Im Ausstellungsraum wurden die Bauten schließlich für einenKurzfilm, in dem eine Mondmission eher ironisch nachgestelltwurde, eingesetzt.Der Film ist unter http://www.tomsachs.org zusehen.DAS COCKPIT DES MONDLANDEMODULSMich persönlich begeistert an Tom Sachs Werken die aufwendigeKonstruktion und ihre in den Büchern detaillierte Dokumentation.Obwohl ich selbst nur digitale 3D-Modelle erstelle, finde ich es immerwieder inspirierend zu sehen wie Andere ihre Skulpturen oderModelle anfertigen.20


NACHBAU EINES RAUMANZUGESILLUSTRATION DES ANDOCKMANÖVERS MIT DER RAUMKAPSEL21


KAPITEL 2AUSGANGSPUNKTAlternative SachbücherWährend der Recherche sah ich auch viele Sachbücher zum ThemaRaumfahrt durch. Dabei fiel mir auf, dass viele Bücher sichstark ähnlich sind und sich bei mir, durch den immer gleichen Aufbauder Bücher, eine gewisse Verdrossenheit einstellte.Im Prinzip lassen sich diese Bücher in drei Arten aufteilen:Den größten Anteil davon bilden Werke über die Geschichte derRaumfahrt. Wenn man sich dem Thema zum ersten Mal nähertsind diese Bücher durchaus interessant und aufschlussreich. AufDauer jedoch, wird es schnell anstrengend immer über dieselbenThemen zu lesen.Visuell sind diese Bücher wenig reizvoll, da sie in der Regel immergleich aufgebaut sind. Ein längerer Text, der von historischemBildmaterial begleitet wird.Im Verlauf meiner Recherche verging mir schnell jegliche Motivation,solche Bücher zu lesen.Das Gegenteil davon sind die Bücher, in denen versucht wird, siemit möglichst vielen Informationen zu füllen.Optisch beschränkte man sich, den Textinhalt möglichst sachlichoder nüchtern zu visualisieren. Das geschieht meist durch einfarbigeGrafiken, Diagramme oder kleine Fotos. Dem Text wird in derRegel ein großer Seitenanteil eingeräumt.Diese Bücher bieten einen hohen Informationswert, der jedochäußerst trocken präsentiert wird. Dadurch sprechen sie eigentlichnur Leute an, die gezielt auf der Suche nach Informationen sind.Ich war jedoch froh, dass es auch vereinzelt Bücher gab, in denenversucht wurde auf andere Arten an das Thema heranzugehen.Nachfolgend möchte ich einige dieser Buchkonzepte vorstellenund ihre positiven sowie negativen Seiten aufzeigen.Der zweitmeiste Typ Bücher waren Bildbände, in denen entwederdie Raumfahrt allgemein oder einzelne Unterthemen fotografischdokumentiert sind.Auf den ersten Blick können diese Bücher visuell sehr eindruckvollsein. Der schwerwiegende Nachteil davon ist, dass es zu denBildern kaum oder wenn, nur allgemeine Erklärungen gibt. Dashat zur Folge, dass die Bücher zwar optisch ansprechend, aberinhaltlich kaum Informationswert besitzen. Außer man weiß schonvorher, was auf den Bildern zu sehen ist.Hinzu kommt das viele Fotos im Internet in hoher Qualität frei verfügbarsind, was viele Bücher dieser Art überflüssig macht.22


Das Buch “Die Raumfahrer” ist Teil einer Serie über das Weltall.Es versucht das Thema Raumfahrt über großformatige Illustrationen,gemischt mit kleineren Infografiken und Textblöcken nahezubringen.Hinzu kommen mehrere lange Textpassagen.Visuell gelingt es dem Buch gut Einzelthemen darzustellen, dieBilder sind stimmungsvoll und die hinzugefügten Infografiken aufschlussreich.Leider fehlt teilweise der Zusammenhang zwischen den Bildern.Dazu kommt, dass es, vom selben Oberthema abgesehen, keinerleiBeziehung zwischen den reinen Textseiten und den illustriertenDoppelseiten gibt.Viel mehr macht es den Eindruck, dass zwei verschiedene Büchermiteinander vermischt worden sind.Ein anderer Punkt sind die Themen im Buch, die trotz des rechteindeutigen Titels, breit gefächert und ohne wirklichen Zusammenhangzueinander stehen.Reise durch das Universum. Die Raumfahrer. Time-Life, 1990Eine durchgehende Handlung hätte, in Verbindung mit den atmosphärischenIllustrationen, ein sehr gutes Buch ergeben.23


Das Buch “100x Raumfahrt” erklärt auf hundert Doppelseiten jeweilsein Thema aus der Raumfahrt.Der Seitenaufbau ist dabei für jede Doppelseite identisch:Die linke Seite enthält einen längeren Text und auf der Rechtenwechseln sich s/w-Fotografien mit 2-farbigen Grafiken ab. Aufeinigen Seiten füllt die rechte Seite eine einzige Infografik.Klipp und klar. 100x Raumfahrt. Meyers Lexikonverlag, 1977Einen Zusammenhang zwischen den Themen bzw. Seiten gibtes nicht. Vielmehr scheinen sie ohne wirkliches Konzept zusammengestelltworden sein.Inhaltlich ist das Buch sehr ausführlich. Allerdings sind die Textezwar informativ aber auch langweilig und unnötig kompliziert geschrieben.Die enthaltenen Grafiken sind anschaulich, wenn sie eine ganzeSeite füllen, manchmal recht interessant umgesetzt. Durch die Beschränkungauf zwei Farben, sind sie auf Dauer eintönig.Ein Zusammenhang zwischen den Einzelhemen fehlt ebenfalls,es gibt auf den Doppelseiten keine echte Beziehung zwischenText und Bild.Insgesamt macht das Buch den Eindruck ein Schulbuch zu sein.Inhaltlich gut, aber durch den immer gleichen Aufbau und die rot/blau/graue Farbwahl des Bildmaterials sehr trocken. Es machtwenig Lust mehr als ein paar Seiten in eine Stück zu lesen.24


“Weltraumodysse” ist das Interessanteste von den drei Buchbeispielen.Es beschreibt einen mehrjährigen Raumflug durch dasSonnensystem, in dessen Verlauf die Planeten erkundet werden.Es ist in Tagebuchform aufgebaut. Die einzelnen Besatzungsmitgliederkommen abwechselnd zu Wort und schildern ihre Reise.Zwischen den Tagebucheinträgen werden die Planeten des Sonnensystemsauf Doppelseiten beschrieben und auf historische Aspekteihrer Erforschung eingegangen.Das Buch basiert auf einem fiktiven Dokumentarfilm (Dokufiction).Dementsprechend besteht das Bildmaterial im Wesentlichen ausFilmszenen. Erweitert wird es durch atmosphärische digitale Illustrationen.Weil Film und Buch parallel entstanden sind, ergänzenbeide Bildarten einander.Visuell ist das Buch sehr aufwendig inszeniert, die Tagebucheinträgevermitteln die Eindrücke der Besatzung sehr realistisch unddie Geschichte ist spannend.Weltraumodyssee. Eine Reise zu den Planeten. VGS Egmont, 2004Schade ist, dass das gute Bildmaterial nur die Stellung vonbesseren Fotos hat und nie erklärend eingesetzt wird. Zu einigenUnterthemen hätte man sich eine den Inhalt unterstreichende Illustrationgewünscht.25


KAPITEL 3KONZEPTIONDas Buch / Die HandlungDas Buch hat das Ziel dem Leser bzw. Betrachter das Konzeptund den Ablauf eines Raumfluges anhand des Klippers nahezubringenund damit einen kleinen Einblick in das sehr umfangreicheThema der Raumfahrt zu bieten.Es kann vermutlich am ehesten als Jugendbuch eingeordnetwerden, zielt jedoch nicht auf eine bestimmte Alters- bzw. Lesergruppeab. Es soll (so meine Hoffnung) unabhängig vom Alter,einerseits Leser ansprechen, die sich für das Thema interessierenund über Vorwissen verfügen, aber auch Leser für die, die Thematikneu ist.Diese Entscheidung fußt auf mein eigenes breitgefächertes Leseverhalten.Schon als Kind las ich, neben Büchern für mein Alter,auch Bücher für Erwachsene, sobald ich sie entdeckt hatte. Ichwählte die Bücher nur nach Thema und visueller Umsetzung aus.Mein Ziel wäre mit dem Buch erreicht, wenn sich die Leser soweitfür die Raumfahrt begeistern können, dass sie sich im Anschlussweiter zum Thema zu informieren und bei wiederholtem Lesenneue Details im Buch entdecken.Der Raumflug des Klippers bildet zugleich das Thema, als auchdie Rahmenhandlung des Buches.Die Rakete mit dem Klipper an der Spitze wird zusammengebaut.Sie startet, durchquert die Atmosphäre und bringt den Klipper aufeine Umlaufbahn um die Erde. Nach einem mehrtägigen Flugdockt der Klipper an eine Forschungsstation im Erdorbit an. Dieneue Besatzung geht an Bord und ersetzt die Vorherige.Es folgt ein mehrmonatiger Aufenthalt im Weltraum. Im Verlaufdessen Forschung betrieben und die Station um ein neues Modulerweitert wird. Gegen Ende der Mission kommt eine neue Besatzungan Bord und die Alte bereitet sich auf ihre Rückkehr vor.Schließlich steigt die alte Besatzung in den Klipper, löst dieVerbindung zu Station und manövriert sich auf eine Flugbahn,die sie wieder zurück in die Erdatmosphäre führt. Nachdem derLuftwiderstand in der Atmosphäre den Klipper weit genug abgebremsthat, fliegt er im Gleitflug in die Nähe der Heimatbasis undlandet.Danach wird der Klipper für einen neuen Flug zur Raumstationvorbereitet. Die Geschichte führt wieder zu ihrem Anfang und einneuer Flugzyklus beginnt.Schon sehr früh entschied ich mich den Flugverlauf des Klipperschronologisch darzustellen. Meine weiteren Recherchenbestätigten die Entscheidung, denn jede einzelne Flugphase gehtnahtlos in die Nachfolgende über. Allein in den Kapiteln an Bordder Station gibt es “Zeitsprünge”.Im Verlauf der Geschichte werden die einzelnen Flugabschnitte,sowie die für den Flug relevanten Komponenten des Klippers erläutert.Diese Erzählweise hat den Vorteil, dass man möglichst viel imZusammenhang beschreiben kann. So wird z.B. die besondereFormgebung des Klippers erst dann erläutert wenn sie für denFlug relevant wird (s. Buchkapitel 13 u. 14; S.134ff).Wie ich feststellen musste, erfordert es einen nicht unerheblichenAufwand alle (ob wichtige oder weniger wichtige) Schritte darzustellen.26


DIE BUCHKAPITEL ENTLANG DES FLUGPFADESGESCHLOSSENES SYSTEMEIN NEUER ANBAUAUßERHALB DER STATIONDAS WELTRAUMLABORIM ANFLUG AUF DIE STATIONANNÄHERUNG UND RENDEZVOUSTRENNUNG UND ABSTIEGEINTRITT IN DIE ATMOSPHÄREEINSCHUSS IN DEN ORBITDURCHQUEREN DER ATMOSPHÄREVOM GLEITFLUG ZUR LANDUNGCOUNTDOWN ZUM STARTTRÄGER UND <strong>KLIPPER</strong>DAS LANDEMANÖVERVORBEREITUNG DER RAKETE27


KAPITEL 3KONZEPTIONStrukturierungDie chronologische Erzählweise bestimmt den Aufbau und dieStrukturierung des Buches.Zu Beginn liefert die Inhaltsangabe in Verbindung mit einer stilisiertenGrafik einen Überblick über den Flugverlauf.Um den folgenden Inhalt zu ordnen (und um ein Grundgerüst zumArbeiten zu erhalten), teilte ich den Flug, vom Start bis zur Landungin vier Flugphasen:Der Start, Aufstieg, Im Orbit und Rückkehr.Die Markierungen der Flugphasen übernehmen den niedrigstenStatus der ihnen untergeordneten Kapitel.Der Status des gesamten Buches ergibt sich dagegen aus demMittelwert der Flugphasen.Dazu visualisiert die Grafik den, (fast) regelmäßigen Wechselzwischen doppel- und einzelseitigen Illustrationen.Diese Flugphasen sollten die eigentlichen Buchkapitel enthalten.Dazu unterteilte ich die Flugphasen einmal in drei und dreimal invier Abschnitte. Beim Start sind es z.B.: Die Vorbereitung der Rakete,Träger und Klipper sowie Countdown zum Start.Die Flugphasen werden von Doppelseiten eingeführt, in denen,neben der Bezeichnung eine einfache Grafik den weiterenFlugverlauf skizziert (s. 2.Teil; S.52ff).Die aus der Unterteilung entstehende fünfzehn Buchkapitelwerden schließlich von jeweils drei bis sechs Doppelseiten gebildet.Bei der Anzahl der Doppelseiten, ließ ich mich von dem günstigstenUmfang leiten, um den Flugverlauf darzustellen. Dieservariierte mit der Zeit.Die schematische Grafik auf der rechten Seite erstellte ich umeinen schnellen Überblick über das Buchprojekt und dessen Umfangund Fortschritte zu erhalten. Die farbigen Punkte geben denjeweiligen Kapitelstand wieder.28


VORBEREITUNG DER RAKETETRÄGER UND <strong>KLIPPER</strong>COUNTDOWN ZUM STARTDER STARTDURCHQUEREN DER ATMOSPHÄREEINSCHUSS IN DEN ORBITAUFSTIEGIM ANFLUG AUF DIE STATIONANNÄHERUNG UND RENDEZVOUSDER FLUGDAS WELTRAUMLABORIM ORBITEIN NEUER ANBAUAUßERHALB DER STATIONGESCHLOSSENES SYSTEM(GEPLANT)DOPPELSEITENSTATUSREINZEICHNUNGRÜCKKEHRTRENNUNG UND ABSTIEGEINZELSEITENDETAILIERTER ENTWURFEINTRITT IN DIE ATMOSPHÄREFESTE BILDABFOLGEVOM GLEITFLUG ZUR LANDUNGDAS LANDEMANÖVERFRÜHE ENTWÜRFE(GEPLANT)29


KAPITEL 3KONZEPTIONVisuelles KonzeptDas Buch besteht fast vollständig aus Illustrationen. Die in Doppelseitenunterteilten Kapitel werden von einem doppelseitigenBild eingeführt. Danach setzt sich das Kapitel entweder in doppelseitigenIllustrationen oder Illustrationspaaren fort. Die beidenArten wechseln jedes Kapitel. Nach Möglichkeit ordnete ich dieBilder so an, dass Schlüsselszenen auf die doppelseitigen Bilderkommen.Um den nahtlosen Übergang zwischen den Flugabschnitten zuverdeutlichen, musste sich die chronologische Erzählweise in denBildern fortführen.Dies machte es vonnöten, die Illustrationen so zu entwerfen, dasssie nicht als Einzelbilder sondern gemeinsam als eine Reihe wahrgenommenwerden. Für die Umsetzung bedeutete dies, dass dieBilder eines Kapitels ähnlich einer Filmszene, einen schlüssigenBewegungsablauf ergeben müssen.Allein beim “Szenenwechsel” zwischen den Kapiteln durfte sichdie Perspektive ändern.Dieser Gestaltungsaspekt machte den Entwurf der Illustrationensehr zeitaufwendig, weil jede Änderung mit den anderen Bildernabgestimmt werden musste.Dieses Prinzip wird auf der rechten Seite dargestellt.Ein weiteres Gestaltungsmittel ist der Versuch die atmosphärischenBilder mit den Infografiken zu verschmelzen oder nach Möglichkeitsie sich einander ergänzend nebeneinander zu stellen.Dazu nutzte ich, als Kontrast zu den detaillierten Bildern einfachgehaltene Vektorgrafiken, in denen ich versuchte den jeweiligenInhalt auf das Wesentlichste zu reduzieren.Zum Beispiel, in dem auf der rechten Seite gezeigten Kapitel, zeigendie 3D-Bilder die Rakete bei der Stufentrennung. Die Vektorgrafikendagegen, die Flugbahn zum Zeitpunkt der Stufentrennung.Sie dient auch dazu Daten, wie Höhe oder Geschwindigkeit,einzubinden.Die eigentlichen Illustrationen sind rein digitale Bilder, die vonkünstlich ausgeleuchteten dreidimensionalen Modellen bestehen.Obwohl ich die 3D-Modelle nach bestem Wissen so akkurat unddetailliert wie möglich baute, sind die eigentlichen Bilder durch dieArbeitstechnik leicht stilisiert.Auf die Erstellung der 3D-Modelle und Illustrationen geht dasnachfolgende Kapitel genauer ein (s. S.36ff).30


IN SKIZZEN WURDE ICH MIR ÜBER DIE RICHTUNG DER BEWEGUNGEN IN DEN BILDERN KLARDIE FINALEN SZENEN ÜBERNEHMEN DIE BEWEGUNGSRICHTUNG DER SKIZZEN31


KAPITEL 3KONZEPTIONLayoutDamit das Seitenlayout die Illustrationen möglichst wenig störtoder einzwängt, gestaltete ich es möglichst zurückhaltend.Ein wesentliches wiederkehrendes Element ist die Überschrift aufder linken Seite der ersten Doppelseite eines Kapitels. Die Höheder Überschrift variiert zwischen dem oberen Seitenrand und derhorizontalen Mitte. Im Verlauf des Buches versuchte ich die Überschriftin die Illustrationen einzubinden.Der Text beschränkt sich auf Titel, Beschriftungen und kurze erklärendeTextblöcke. In erster Linie soll das Buch über die Illustrationenfunktionieren.Die verwendete Schrift ist relativ klein und unauffällig. Ich verwendetezwei Schriftarten: Liberation Sans und Museo Sans.Die serifenlose Liberation Sans ist Teil der freien Liberation Schriftfamilieund der Arial ähnlich, jedoch mit feineren Linien.Wegen ihrer Einfachheit und, auch in kleinen Größen guten Lesbarkeiterschien sie mir ideal für Texte und Beschriftungen.Die zweite Schriftart Museo Sans ist ebenfalls, in den zwei verwendetenSchnitten, frei verfügbar. Ich nutzte sie hauptsächlichgroßgeschrieben für die Titelüberschriften und die Kapiteltitel.Bis auf die bildnahen Beschriftungen ist die Typografie amGrundlinienraster ausgerichtet.Obwohl das Buch fast nur seitenfüllende Bilder und kaum längereTextpassagen enthält, diente der Seitenspiegel als Orientierungfür die Bildkompositionen und grafischen Elemente. Die rechteSeite veranschaulicht dies.Zusätzlich versuche ich mit wiederkehrenden grafischen Elementen,wie Linienstärke und Farbe, eine gewisse Kontinuität herzustellen.32


DER SEITENSPIEGEL DIENTE ALS ORIENTIERUNG FÜR DEN BILDAUFBAU33


KAPITEL 3KONZEPTIONAufbau und FormatBei der Wahl des Formates ging ich von einer Doppelseite aus,damit sie in der Mitte geteilt günstige Einzelseiten hervorbringt.Eine zu breite Doppelseite hätte fast quadratische Einzelseitenergeben, während eine zu schmale Seite, extreme Hochformatezur Folge hätte.Ich versuchte einen Kompromiss zu finden um ein für beide Bildartenstimmiges Format zu erhalten.So wählte ich schließlich ein etwas breiteres Hochformat, welches228 mm in der Breite und 292,6 mm in der Höhe misst.228 mm292,6 mmEin weiteres Kriterium war, dass sich die Doppelseiten ohne Skalierungauf einem A3+ Druckbogen ausdrucken lassen.So konnte ich Testausdrucke auf meinem eigenen Drucker machenund hatte ein günstiges Format um das Buch in einer Druckereiausdrucken lassen zu können.456 mmDas Buch ist als Hardcover geplant. Als Kontrast zu den farbigenIllustrationen sind die Buchdeckel mit einem neutral hellgrauenGewebe bezogen.Ein Schutzumschlag umschließt das Buch. Dieser besteht auszwei Bildern und zeigt Szenen aus dem Hangar. Das vordere Bildzeigt den Klipper bei seiner Vorbereitung auf die Mission, das hintereBild hingegen den Klipper, wie er nach der Landung in denHangar, zur Vorbereitung auf den nächsten Einsatz transportiertwird. Beide Bilder verbinden inhaltlich das Ende mit dem Anfang.34


VORDERER TITELDAS GEBUNDENE BUCHHINTERER TITEL35


KAPITEL 4REALISIERUNG (3D-Modelle)Konstruktion des KlippersDer Klipper bildet die Grundlage des Buches. Obwohl ich für einfrüheres Projekt (s. S.16/17) schon ein 3D-Modell des Klippershatte, entschied ich mich ein völlig neues Modell für das Buch zuerstellen. Die Vorlage dazu war der letzte offizielle Entwurf desKlippers (s. rechte Seite).Um ein akkurates 3D-Modell eines realen Objektes erstellen zukönnen, benötigt man im Idealfall Bildmaterial aus unterschiedlichenPerspektiven, in dem man die Objektform und Proportionenabschätzen kann. Dabei eignen sich Seitenansichten am besten,da in perspektivischen Ansichten die Verkürzung irreführen kann.Zusätzlich sollte die Auflösung des Bildmaterials gut genug seinum Details wahrnehmen zu können.Leider wurde die Version des Klippers die ich modellieren wollte,nie in der Öffentlichkeit präsentiert, so dass es dazu kaum Bildmaterialgab.Ich hatte zwar für das vorherige Modell schon einiges an Materialzusammengetragen, jedoch unterschied sich der neue Klipperstark vom vorherigen Design, somit war es nur bedingt zugebrauchen.Daraufhin recherchierte ich viel im Internet und stieß schließlichüber ein Raumfahrtforum auf eine offizielle PDF-Datei mit mehrerenPräsentationsfolien über die Zukunft der russischen Raumfahrt.Darin wurde auf einer Folie der neue Klipper gezeigt (s. rechts).Die Qualität war zwar schlecht, aber man konnte die wesentlichenEigenschaften erkennen. Damit konnte ich arbeiten.Im 3D-Programm nutzte ich eine Seitenansicht um das grobe Seitenprofildes Klippers zu zeichnen und in eine Fläche zu verwandeln.Aus dem Querschnitt heraus begann ich die Form des Klipperszunächst grob und mit der Zeit immer feiner zu modellieren.Eine anschauliche Übersicht über die einzelnen Schritte liefert dienächste Doppelseite (s. S.36-37).Nachdem die Form des Klippers fertiggestellt war, gelangte ichschnell an die Grenzen der benutzten Vorlagen. Sie liefern kaumAnhaltspunkte wie der Klipper im Detail aussieht, z.B. wie der Hitzeschild,die Einstiegsluke oder Andockvorrichtung gebaut ist.Mein Hauptanliegen für das 3D-Modell war, den Klipper so weitauszuarbeiten, dass er wie das Modell eines real existierendenRaumgleiters aussieht und nicht nur wie eine Visualisierung einesEntwurfes.Damit das Modell auch in Nahansichten überzeugt, musste es erheblichmehr Einzelheiten bieten.Als die Vorlagen an diesem Punkt nicht mehr weiterhalfen, erinnerteich mich an meine Recherchen bei denen ich auf die Versuchemehrerer Staaten Raumgleiter zu bauen gestoßen bin.Weil sich das Design von Gleitern (durch die gleichen physikalischenund aerodynamischen Anforderungen) prinzipiell ähnelt,hatte ich die richtige Inspirationsquelle für die Ausarbeitung desKlippers gefunden.Die übernächste Doppelseite gibt einen Überblick über die eingeflossenenQuellen (s. S.38/39).Als nächstes extrahierte ich die Bilder aus der PDF-Datei und importiertesie in mein 3D-Programm, damit ich die Bilder immer imBlick hatte ohne das Programm zu wechseln.36


DIESE PRÄSENTATIONSFOLIE BILDET DIE GRUNDLAGE FÜR DAS 3D-MODELLEINE ZUSÄTZLICH GEFUNDENE SEITENANSICHT37


Der ModellierungsprozessGROBER QUERSCHNITT ERSTELLUNG DER GROBEN 3D FORM ABRUNDEN DER OBERFLÄCHETRENNUNG VON RUMPF UND TRAGFLÄCHEVERFEINERUNG TRAGFLÄCHE 1 ANLEGEN DES ÜBERGANGS VOM RUMPF ZUR TRAGFLÄCHE VERFEINERN DES ÜBERGANGSANLEGEN DES HECKS MIT EINEM ZYLINDERMODELLIERUNG DES HECKS UNTERTEILUNG RUMPF AUSSCHNEIDEN DER FENSTER UND LUKENVERFEINERUNG DER FENSTER UND LUKEN38


EINSCHNITTE FÜR DIE LAGEREGELUNGSDÜSEN HINZUFÜGEN DES FAHRWERKES DETAILARBEITKORREKTUR DER RUMPFFORMMODELLIERUNG DER HITZESCHILDES BAU DER EINSTIEGSLUKE VERFEINERUNG DER MATERIALIEN1. VERSION DER ANDOCKVORRICHTUNG2. VERSION DER ANDOCKVORRICHTUNG 3. VERSION DER ANDOCKVORRICHTUNG VERFEINERUNG DER ANDOCKVORRICHTUNGFINALES MODELL39


Das Referenzmaterial zur ModellierungDie Cockpitfenster des SpaceShuttles waren die Vorlage für dieSichtluken des KlippersFür die Einstiegsluke, Fugen undMaterialanmutung stand der GleiterCrew Rescue Vehicle aus den 90erJahren PateDie Bugdetails und die Abnutzungserscheinungenlehnen sich starkan die des Space ShuttlesDas Fahrwerk des Klippers entsprichtdem eines experimentellenGleiters aus den 60er JahrenDie hochklappbaren Flügel hatteschon der russische BOR-Raumgleiterin den 60er Jahren (sieheS.12/13)40


Der Klipper übernimmt weitesgehenddie Andockvorrichtung desexistierenden Sojus-Raumschiffes(siehe S.12/13)Der Schriftzug auf der Buran-Raumfähre war Vorlage für den“Klipper”-Schriftzug in kyrillischenBuchstabenDie Steuerklappen am Heck entsprechendenen des Crew RescueVehicleDie Buran-Raumfähre diente auchals Vorbild für die Steuerdüsen desKlippersDie Flügel des Space Shuttles warVorlage für die Tragflächen undSteuerklappen des Klippers.41


KAPITEL 4REALISIERUNG (3D-Modelle)Modellierung des RaumfahrersUm 3D-Szenen für die Illustrationen zu bauen benötigte ich zusätzlichzum Klipper weitere Modelle. Eines davon ist der Druckanzugden die Kosmonauten während des Starts im Klipper tragen.Wird der Anzug geschlossen und unter Normaldruck gesetzt, istder Träger vor einem gefährlichen Druckabfall in der Kabine geschützt.Bei der Modellierung ging ich ähnlich vor, wie beim Klipper zuvor.Zunächst modellierte ich die grobe Form des Anzuges. Als Vorlagefür die Proportionen nutzte ich eine eingescannte Zeichnungaus einem Anatomiebuch.Nachdem die Gestalt festgelegt war, begann ich den Anzug zuunterteilen, die Form zu verfeinern und die Falten und Nähte, vonden Groben zu den Feinen zu modellieren. Die rechte Seite stelltdiesen Prozess dar. Dabei war der Sprung vom fertigen Modell zurPose der schwierigste.Ich modellierte den Anzug in der Haltung mit den ausgestecktenArmen in der Hoffnung, mir später die Arbeit mit dem virtuellenKnochengerüst zu erleichtern. Dieses benötigt man später um diePose eines 3D-Modell dynamisch zu ändern, z.B. die Arme anzuwinkelnoder die Hände etwas umgreifen zu lassen.Dabei verformt das Knochengerüst das 3D-Modell an den verschiedenenGelenken. Ähnlich wie Metalldraht in Knetfiguren.Leider war zu diesem Zeitpunkt das 3D-Modell schon sehr weitausgearbeitet und gerade an den Gelenken, wie den Schulternwar die 3D-Form sehr verschachtelt. Dies hatte bei der Verformungdurch das Knochengerüst unkontrollierbare Effekte, z.B.Teile der Form, die sich in falsche Richtungen bewegten.In Pose gebracht, löschte ich die Oberflächen der Problemzonenund rekonstruierte sie langwierig von Hand.Eine bessere Taktik wäre gewesen, schon früh, während derModellierung die finale Pose festzulegen und erst danach das 3D-Modell auszuarbeiten.42


MODELLIERUNG DER GROBEN FORM UND FESTLEGEN DER PROPORTIONEN UNTERTEILUNG DES ANZUGES UND BEGINN DER AUSARBEITUNG DETAILARBEITEN; HINZUFÜGEN DES DRUCKREGLERS UND DER LUFTANSCHLÜSSEWEITERE AUSARBEITUNG; MODELLEIREN DER HAKEN, ÖSEN UND EINSTELLBÄNDER MODELLIERUNG DES HEADSETS SOWIE HELMVISIERS FINALE POSE; WEITERE DETAILS WIE KÜHLSCHLÄUCHE UND TRAGBARE LÜFTUNG43


KAPITEL 5REALISIERUNG (Illustrationen)Umsetzung einer EinzelillustrationBei der Erstellung des Raumfahrers konzentrierte ich mich auf dieAusarbeitung des rückwärtigen Teils des 3D-Modelles. Schon frühhatte ich eine Szene im Sinn, in der die Kosmonauten, oben aufdem Startturm auf den wartenden Klipper zugehen und hineinklettern.Auf die Umsetzung dieser Szene möchte ich auf den nächstenSeiten eingehen. Alle weiteren Illustrationen sind auf dieselbe Artumgesetzt worden.Zusätzlich zum Klipper und Kosmonauten baute ich noch weitere3D-Modelle. Die Plattform oben auf dem Startturm und eine kleineVerbindungsbrücke als Zugang zum Klipper.Ich wusste schon zu Beginn in welche Richtung die Kamera blickensollte. So arbeitete ich nur den sichtbaren Teil, wie das Bodengitterund das Geländer aus.Zusätzlich benötigte ich noch mehrere Techniker, die den Kosmonautenbeim Einstieg helfen. Dazu verwertete ich ein älteresFigurenmodell von mir, von dem ich die Kleidung passend modifizierte.Weitere Modelle sind, die in den Klipper führenden Kabel und dergelbe Lüftungsschlauch.Waren die Objekte grob platziert, begann ich mit einer virtuellenKamera einen brauchbaren Blickwinkel zu suchen. Diese bietet,wie bei einer realen Kamera, die Option die Brennweite oderBlickwinkel zu modifizieren. Zusätzlich kann man jedoch nebender Perspektivart (Zentral oder Parallel) das Bild horizontal odervertikal zu versetzen ohne die Kamera zu bewegen. Diese Optionmacht es leichter den richtigen Bildausschnitt zu finden, ohne diePerspektive zu verändern.Die Blickwinkelsuche ging mit der Objektplatzierung Hand in Hand.Immer wenn ich die Kamera verschob, verschob ich gleichzeitigauch Objekte um günstigere Überschneidungen zu erhalten.Die Bilder rechts zeigen den Szenenaufbau, den Standort derKamera sowie mehrere Entwürfe für die Szene.Ein Raketenstart findet in Russland in der Regel immer morgensstatt. Daher war es naheliegend, die Szenerie wie bei einemSonnenaufgang auszuleuchten. Dies hatte den Vorteil, dass dasflache Sonnenlicht dunkle lange Schatten erzeugt und so die Objektesehr plastisch erscheinen lässt.Zuerst platzierte ich eine helle orange Lichtquelle als Sonnenlicht,damit hatte ich schon die groben Hell/Dunkel-Kontraste. Um dasStreulicht des Himmels darzustellen, ordnete ich mehrere graublaueLichtquellen niedriger Intensität kreisförmig um die Szene.Hinzu kamen mehrere verschiedenfarbige Lichtquellen um dieplastischen Formen zu betonen und Lichtkanten zu erzeugen.Um bei der Berechnung der Beleuchtung möglichst differenzierteFarben und Schattierungen zu erhalten, vergab ich jeder verwendetenLichtquelle einen leicht anderen Farbton, z.B. besteht dasSonnenlicht aus zwei Lichtquellen, einem fast reinen Gelb undeinem Gelborange.Bei jeder Änderung in der 3D-Szene, sei es das Licht oder die Platzierungeines Objektes, muss das Bild neu berechnet werden.Der Grund dafür ist, dass alle Einstellungen im 3D-Programm,für Licht/Schatten, Oberflächenschattierungen, Transparenzen,Spiegelungen, usw. miteinander zusammenhängen und einanderbeeinflussen. So muss nach jeder kleinen Änderung alles neu berechnetwerden.44


EINE 3D-SZENE IST IM PRINZIP WIE EINE FILMKULISSE AUFGEBAUTVERSCHIEDENE VERSIONEN AUF DEM WEG ZUM ENTGÜLTIGEN BILDAUFBAU45


Irgendwann in der Evolution einer 3D-Szene kommt der Punkt,an dem sich dies nicht mehr lohnt, weil die Änderungen zu kleinund die Berechnungszeit zu lang ist. Die Arbeit im 3D-Programmwürde sehr unflexibel und langwierig werden.Aus diesem Grund teilte ich die Szene, nach ihrer Entfernung vonder Kamera in vier Einzelteile, die ich einzeln berechnen ließ.In einem Bildbearbeitungsprogramm übereinander gelegt, ergebensie das ursprüngliche Bild.Diese Arbeitsweise hat den Vorteil, dass bei Änderungen auf einerBildebene nicht mehr alle neu berechnet werden müssen. Weildie einzelnen Bildebenen unabhängig voneinander sind, kann ichauch für jede Bildebene unterschiedliche Einstellungen verwenden.So kann es vorkommen, dass in einer Szene, das eingestellteLicht einen Bildteil besonders gut ausleuchtet, für einen Anderendagegen ungünstig ist. In Ebenen geteilt, lässt sich für jedeBildebene das Licht ideal einstellen.Auch lassen sich so die Überschneidungen der Bildebenen optimieren,indem man die Ebenen gegeneinander versetzt oderleicht skaliert, ohne dass sich ihre Perspektive ändert. Allerdingsdarf das nur behutsam geschehen, da sonst die Perspektive desgesamten Bildes verfälscht wird.Das Bild rechts außen stellt die Ebenenunterteilung dar. Die farbigenRänder entstanden durch die oben erwähnte Versetzung.Dies macht es erforderlich das 3D-Bild nachzubearbeiten, umUnschärfen und zusätzliche Oberflächenstrukturen hinzuzufügenoder Farb- bzw. Helligkeitsveränderungen vorzunehmen.Dies realisierte ich im Bildbearbeitungsprogramm, indem ich zwischendie ursprünglichen Bildebenen zusätzliche Ebenen einfügte.Diese waren in erster Linie Texturen und Farbverläufe.Über die Überblendungseinstellungen werden diese Ebenen mitden darunterliegenden verschmolzen und legen fest wie die Verschmelzungstattfinden soll. So lassen sich verschiedene FarboderHelligkeitsverändernde Effekte erzielen.Wenn sich die Verschmelzung nur auf einen bestimmten Bildteilauswirken soll, kann man den Ebenen Masken zuweisen.Anhand der schwarz/weißen Maskenbilder weiß das Bildbearbeitungsprogrammwelche Teile einer Ebene undurchsichtig odertransparent dargestellt werden sollen.Dabei bedeutet weiß undurchsichtig, Graustufen Transparenz undschwarz vollkommene Transparenz.Die Bilder rechts innen zeigen die für die Hauptebenen verwendetenMasken.Die nachfolgende Doppelseite zeigt die Nachbearbeitung undstellt die benutzten Ebenen dar.Ein reines 3D-Bild hat die Eigenschaft sehr künstlich zu wirken.Oft wirken die Konturen von 3D-Objekten unnatürlich scharf undihre Oberflächen aalglatt.46


DIE FARBEN MARKIEREN DIE EBENEN IN DIE, DIE 3D-SZENE AUFGEETEILT WURDEÜBER DIE MASKEN LASSEN SICH DIE BILDEBENEN FREISTELLEN47


DAS UNBEARBEITETE 3D-BILDKOSMONAUTPLATTFORM UND <strong>KLIPPER</strong>SCHEINWERFERMASTWÜSTENEBENE48


ALLE EBENEN ZUSAMMEN ERGEBEN SCHLIEßLICH DAS FINALE BILD49


KAPITEL 6REALISIERUNG (Layout)Umsetzung einer IllustrationsserieZu Beginn des Projektes überlegte ich die 3D-Bilder mit handgezeichnetenGrafiken zu kombinieren. Als ich jedoch merkte, dassmeine Fertigkeiten nicht für die erforderliche Präzision ausreichten,entschied ich mich schnell dazu, mich mit Vektorgrafiken vertrautzu machen.Das Grundprinzip der Illustrationen ist, dass die Bilder gemeinsamals eine Reihe funktionieren. Wie ich dies umsetzte, erarbeiteteich an dem Kapitel um den Raketenaufstieg (s. S.76ff).Es diente danach als Vorlage für die restlichen Buchpassagen.BESCHRIFTUNG (IN DESIGN)Der Aufbau des Layouts besteht aus drei Ebenen. Die Unterste istdie 3D-Szene, darüber folgen eine Vektorgrafik und darüber dieTypografie. Jede Ebene erforderte ihr eigenes Bearbeitungsprogramm(Rechts dargestellt).Die Vektorgrafiken versuchte ich möglichst einfach zu gestalten.Sie bestehen im Prinzip nur aus durchgehenden und gestricheltenLinien in drei verschiedenen Stärken. Ich versuchte so einen Kontrastzu den komplexen 3D-Szenen zu schaffen.Die Beschriftungen werden von kurzen erklärenden Textblöckengebildet. Hinzu kommen mehrere entlang des Flugpfades verteilteBeschriftungen, die bestimmte Daten über den aktuellen Flugzu-FLUGPFAD (ILLUSTRATOR)SZENE (CINEMA 4D; PHOTOSHOP)50


stand wiedergeben, z.B. Geschwindigkeit oder die Höhe.In einem früheren Stadium der Realisierung konzentrierte ichdiese Flugdaten noch in einem einzelnen großen Textblock. Diesenzerlegte ich nach und nach und verschob die Beschriftungenan die passenden Teile entlang der Grafik.Am Anfang bearbeitete ich zunächst noch jede Ebene für jedeSeite einzeln und setzte alles als letzten Schritt im Layoutprogrammzusammen. Oft erkannte ich erst dann, dass die Bildfolgemit den überlagerten Grafiken nicht passte. Dieser Umstandmachte Änderungen zeitaufwendig.Daher gewöhnte ich mir schnell an, das Bildmaterial möglichstschnell zusammenzubringen. Dies tat ich, indem ich die Bildreiheschon im Vektorzeichenprogramm nebeneinander legte und dieüberlagernden Grafiken direkt über die 3D-Bilder zeichnete.So hatte ich gleich beim Zeichnen einen Überblick und konnte diebeiden Ebenen aufeinander abstimmen.Die Bildfolge links unten zeigt die fünf Doppelseiten des Wiedereintrittsals eine Grafik im Vektorzeichenprogramm. Die violetteLinie zeigt den durchlaufenden Flugpfad. Entlang des Pfades sinddie Infografiken angeordnet.Die untere Bildreihe zeigt, dass ich die Arbeitsweise auch für dieEinzelseiten genutzt habe und so die Bewegungsrichtung desKlippers, auf jeder Seite eines Seitenpaares aufeinander abgestimmthabe.Nachdem die Komposition der 3D-Bilder mit den Vektorgrafikensynchronisiert war, setzte ich das Material im Layoutprogrammzusammen und konnte als letzten Schritt die Beschriftungen hinzufügen.51


TEIL 2BUCHENTWURF1. Vorbereitung der Rakete 562. Träger und Klipper 603. Contdown zum Start 664. Durchqueren der Atmosphäre 765. Einschuss in den Orbit 846. Im Anflug auf die Station 907. Annährung und Rendezvous 968. Das Raumlaboratorium 1069. Ein neuer Anbau 11210. Außerhalb der Station 12011. Geschlossenes System 12412. Trennung und Abstieg 12813. Eintritt in die Atmosphäre 13414. Vom Gleitflug zur Landung 14015. Das Landemanöver 148


Flugphase 1:DER START


KAPITEL 1Vorbereitung der RaketeIn dem ersten Buchkapitel wird beschrieben wie die Rakete zusammengesetzt,transportiert und auf der Startrampe installiert wird.Für die Illustrationen wählte ich relativ einfache, mit 3D-Elementenkombinierte Vektorgrafiken.Die Trägerrakete besteht im Prinzip aus mehreren gebündeltenRaketen. Die einzelnen Komponenten werden in einem Hangarauf einer mobilen Transportplattform liegend, nach und nachzusammengesetzt (s. S.58).Vollständig zusammengesetzt, wird die Rakete auf Schienenlangsam zum weit außerhalb liegenden Startgelände transportiert(noch nicht umgesetzt).Auf dem Startgelände wird die Rakete mit dem Heck voraus bis andie Startplattform gefahren. Eine Hydraulik richtet die Rakete aufund setzt sie in ein Haltegestell über einem Schacht (s. S.59).Dort wird sie verankert, überprüft und die Betankung läuft an.56


<strong>KLIPPER</strong>ANTRIEBSMODULDIE KOMPONENTEN DER RAKETEOBERSTUFEAERODYNAMISCHE SPITZEVERBINDUNGS-STÜCKZENTRAL-STUFEÄUßERES RAKETENMODUL57


SEITEN 8-958


SEITEN 12-1359


KAPITEL 2Träger und KlipperDie grafischen Elemente des vorangegangenen Kapitels werdenfortgeführt und gehen in die ersten 3D-Illustrationen über. DasKapitel beschreibt den Weg der Kosmonauten von der Ankunft ander Startrampe bis zum Einstieg in den Klipper.Die 3D-Szenen geben die Impressionen der Kosmonauten aufihrem Weg nach oben wieder.Dagegen beschreiben die Seitenansichten die einzelnen Komponentenund Abmessungen der Trägerrakete und des Klippers. Ichwählte immer nur einen Ausschnitt der Rakete, um ihre Größe zuverdeutlichen.Aufgerichtet auf der Startrampe ragt die Trägerrakete mit demKlipper ca. 47 Meter in die Höhe (s. S.62). Während die Besatzungim Startturm nach oben fährt, überwachen Techniker denBetankungsvorgang und überprüfen die Rakete (s. S.63).Der Startturm erlaubt ihnen zu möglichst vielen Teilen der Raketesich Zugang zu verschaffen.Auf der obersten Plattform angekommen, ragt der Klipper nochrund 8 Meter in die Höhe. Über eine Luke klettern die Kosmonautenin ihren Druckanzügen in die aufrecht stehende Kabine(s. S.64).In der Kabine steigen die Kosmonauten in ihre Konturenliegen.Diese sind auf die Körperform jedes einzelnen Kosmonauten angepasstund verteilen die Andruckkräfte während des Starts, sowieWiedereintritts möglichst gleichmäßig auf den Sitz (s. S.65).60


EINNEHMEN DER SITZPOSITIONENEINSTIEG IN DEN <strong>KLIPPER</strong>ANKUNFT DER BESATZUNGFAHRT DER NACH OBEN61


SEITEN 12-1362


SEITEN 14-1563


SEITEN 16-1764


SEITEN 18-1965


KAPITEL 3Countdown zum StartIn diesem Kapitel wird der Zeitraum kurz vor dem Raketenstart aufzwei Ebenen beschrieben. Zum einen was sich draußen an derStartrampe zuträgt, sowie was im Innern des Raketentriebwerkspassiert.Der äußere Prozess umfasst, vom Beenden der Betankung biszum Abheben der Rakete einen Zeitraum von ca. einer Stunde.Das Zünden des Raketentriebwerks passiert dagegen in nur wenigenSekunden.Die auf der linken Seite ablaufende Zahlenkolonne visualisiert denCountdown.Der Betankungsvorgang wird erst kurz vor dem Start beendet.Die Rakete wiegt dann vollbetankt rund 700 Tonnen. Davon machenbeide Treibstoffkomponenten rund 90 Prozent aus. Dieeigentliche Rakete 10 Prozent. Der Klipper auf der Raketenspitzemit 15 Tonnen nur 3 Prozent (s. S.68).Der Raketentreibstoff besteht aus zwei Komponenten. Kerosinund flüssigen Sauerstoff.Der eigentliche Brennstoff ist das Kerosin. Für eine Verbrennungim Raketentriebwerk benötigt man Sauerstoff. Weil die Raketeauch im Vakuum funktionieren soll, muss dieser in flüssiger Formmitgeführt werden.Im Raketentriebwerk werden die Treibstoffkomponenten in einerersten Brennkammer erhitzt und in einer Zweiten schließlich wiedermiteinander vermischt und vollständig verbrannt. Der Treibstoffverwandelt sich in Gas und dehnt sich aus. Unter hohem Druckströmen die Gase in die Düse. Sie kanalisiert die Abgase und beschleunigtsie dabei (s. S.72).Sobald die Abgase die Düse verlassen kommt das Rückstoßprinzipzum Tragen. Jedes einzelne herausgeschleuderte Gaspartikelgibt dabei denselben Impuls, den es nach außen hin erhält, in dieentgegengesetzte Richtung an die Rakete wieder ab.Alle an die Rakete abgegeben Impulse miteinander addiert ergebendie Schubkraft.Unterhalb der Rakete befindet sich der Flammenschacht. Dieserkanalisiert die heißen Abgase und leitet sie von der Rakete undStartrampe weg (s. S.73).66


FLÜSSIGER SAUERSTOFFDER TREIBSTOFFKREISLAUF IM RAKETENTRIEBWERKKEROSIN1. BRENNKAMMER2. BRENNKAMMERDÜSEABGASE67


SEITEN 20-2168


SEITEN 22-2369


SEITEN 24-2570


SEITEN 26-2771


SEITEN 28-2972


SEITEN 30-3173


Flugphase 2:AUFSTIEG


KAPITEL 4Durchqueren der AtmosphäreDer Raketenaufstieg war das erste fertiggestellte Kapitel. Ich erarbeitetedaran die grafischen Elemente, die im restlichen Buchwieder auftauchen.Der Inhalt ist der Transport des Klippers in einen niedrigen Erdorbit.Im ihrem Verlauf, wird die Abtrennung der unterschiedlichenRaketenstufen dargestellt.Der Flug kurz nach dem Abheben ist die energieaufwendigsteFlugphase, da die Rakete den dichtesten Teil der Erdatmosphäre,mit dem höchsten Luftwiderstand, durchfliegen muss (s. S.78).Um diesen Teil der Atmosphäre möglichst schnell zu durchqueren,fliegt die Rakete senkrecht nach oben. Erst im weiteren Flugverlaufneigt sich die Flugbahn, bis die Rakete am Ende parallel zurErdoberfläche fliegt.Gleichzeitig ist die Rakete zu Beginn, noch fast vollbetankt rund700 Tonnen schwer. Diese Masse muss beschleunigt werden,was dazu führt, dass die vier äußeren mit voller Kraft laufendenRaketenmodule schon nach wenigen Minuten leer sind und abgesprengtwerden (s. S.79).Die mittlere Rakete, die Zentralstufe, läuft während des Fluges mitverminderter Kraft, so dass sie ihren Treibstoff noch nicht vollständigverbraucht hat.Die Stufentrennung hat den Zweck, dass nicht benötigte Gewichtder leeren Treibstofftanks und damit nutzlosen Triebwerke loszuwerden,um den Treibstoff der verbleibenden Rakete möglichsteffizient auszunutzen.Einige Minuten später ist auch die Zentralstufe ausgebrannt undwird abgetrennt (s. S.80).Die Triebwerke der Oberstufe beschleunigen die Rakete weiter.In einer Höhe von rund 100 Kilometern ist die Atmosphäre inzwischenso dünn geworden das sie keine aerodynamische Wirkungmehr hat. Um weiteres Gewicht einzusparen wird die Verkleidungder Treibwerke abgesprengt (s. S.81).Knapp 9 Minuten nach dem Start geht schließlich auch derBrennstoff der Oberstufe zu neige, sie wird als letzter Teil derTrägerrakete abgetrennt und verglüht später in der Atmosphäre.Zu diesem Zeitpunkt hat der Klipper fast seine volle Orbitalgeschwindigkeiterreicht (s. S.82).76


ABTRENNEN DER VERKLEIDUNG1 PIXEL SCHUBKRAFTTRENNUNG DER OBERSTUFEDAS AUFSTIEGSPROFIL4 PIXEL SCHUBKRAFTTRENNUNG DER ZENTRALSTUFE20 PIXEL SCHUBKRAFTTRENNUNG DER ÄUßEREN RAKETENAUFSTIEGZU BEGINN ENTSPRICHT DIE SCHUBKRAFT DERRAKETE EINER LINIE VON 100 PIXELN, DIESE VER-RINGERT SICH MIT JEDER STUFENTRENNUNG77


SEITEN 34-3578


SEITEN 36-3779


SEITEN 38-3980


SEITEN 40-4181


SEITEN 42-4382


KAPITEL 5Einschuss in den OrbitDas Einschussmanöver schließt direkt an den Raketenflug an undbeschreibt ein Flugmanöver, welches den Klipper auf eine höhereUmlaufbahn bringt.Nachdem die letzte Raketenstufe abgetrennt wurde, befindet sichder Klipper auf einer sehr niedrigen Umlaufbahn in 130 KilometerHöhe. Obwohl sich in dieser Höhe nur noch eine sehr dünne Restatmosphärebefindet, würde diese ausreichen um den Klipper zubremsen und wieder sinken zu lassen. Um dem entgegenzuwirkennutzt der Klipper seinen eigenen Antrieb um zu beschleunigen undweiter aufzusteigen (s. S.86).Das Anheben der Geschwindigkeit verleiht dem Klipper zusätzlichenSchwung und lenkt ihn auf eine elliptische Flugbahn, dieihn sich weiter von der Erde entfernen lässt (s. S.87). Der Klippergewinnt Höhe.Der Geschwindigkeitsschub wird dabei so dosiert, dass der Scheitelpunktder neuen Flugbahn genau auf der zu erreichenden Höhevon ca. 370 Kilometern liegt.Im darauf folgenden Flugabschnitt, folgt der Klipper antriebslosseiner neuen Flugbahn und gewinnt stetig an Höhe. Dabei wirdder Klipper (weil er sich von der Erde entfernt) von der Erdanziehungebenso stetig abgebremst (s. S.88).Nach einer halben Erdumrundung (rund 45 Minuten nach dem erstenGeschwindigkeitsschub) hat der Klipper den Scheitelpunktseiner Flugbahn erreicht. An diesem Punkt hat die Schwerkraftden Klipper weit genug abgebremst, so dass er wieder beginnenwürde zu sinken.Also wird der Antrieb erneut gezündet. Der Klipper gewinnt geradeso viel Geschwindigkeit, dass die Erdanziehungskraft ausgeglichenwird und seine Höhe konstant bleibt (s. S.89).Am Ende des Manövers befindet sich der Klipper auf einer kreisförmigenUmlaufbahn, 370 Kilometer über der Erdoberfläche.84


1. BESCHLEUNIGUNGAUFSTIEGKREISFÖRMIGER ORBITANTRIEBSLOSER FLUG2. BESCHLEUNIGUNG85


SEITEN 44-4586


SEITEN 46-4787


SEITEN 48-4988


SEITEN 50-5189


KAPITEL 6Im Anflug auf die StationNachdem der Klipper einen stabilen Orbit erreicht hat, befindeter sich auf einer rund 80 Kilometer tieferen Umlaufbahn als dieRaumstation. Dadurch das der Klipper auf der niedrigeren Umlaufbahnschneller ist, benötigt er rund zwei Tage um die verbleibenden4000 Kilometer zur Raumstation zurückzulegen (s. S.92).Weil die Schwerkraft mit zunehmender Entfernung von der Erdeabnimmt, sinkt damit auch die Geschwindigkeit, die ein Körperbenötigt um die Schwerkraft auszugleichen um auf einer Umlaufbahnzu bleiben. Das führt dazu, dass der Klipper eine höhereGeschwindigkeit hat als die Raumstation.Damit später ein Rendezvous zwischen Klipper und Stationmöglich wird, nutzt der Klipper regelmäßig sein bordeigenesAntriebssystem für kleine Geschwindigkeitsschübe (entsprechenddem vorangegangenem Kapitel) um seine Umlaufbahn stufenweisezu erhöhen und der Station anzupassen (s. S.93).Obwohl es leicht möglich wäre die Station innerhalb kürzester Zeitzu erreichen, wird die Zeit bis zur Ankunft absichtlich gestreckt,um der Besatzung die Möglichkeit zu geben, sich an die schwereloseUmgebung im Weltraum zu gewöhnen (s. S.94).Einer der ersten Effekte den die Schwerelosigkeit auf den menschlichenKörper hat, ist die sog. Raumkrankheit. Sie wird dadurchverursacht, dass das Gleichgewichtsorgan im Innenohr in derSchwerelosigkeit nicht richtig funktioniert und den anderen Sinnesorganenwidersprechende Informationen über die Lage desKörpers im Raum an das Gehirn sendet. Dies erzeugt eine Verwirrungim Gehirn (und das mehr oder minder starke Unwohlsein derKosmonauten), an die es sich erst nach einigen Tagen anpasst.Um die Besatzung in diesen ersten Tagen nicht zusätzlich zu belasten,wird der Klipper in dieser Zeit vollautomatisch per Bodenradarund über satellitengestützter Positionsbestimmung von derErde aus gesteuert (s. S.95).90


RAUMSTATIONFERNGESTEUERTE ANNÄHERUNGSTUFENWEISES ANHEBEN DES ORBITSBEGINN DES ANFLUGS2 TAGE FLUG ENTSPRECHEN KNAPP 30 ERDUMLÄUFENANPASSUNG DER BESATZUNG91


SEITEN 52-5392


SEITEN 54-5593


SEITEN 56-5794


SEITEN 58-5995


KAPITEL 7Annäherung und RendezvousHat die Bodenkontrolle den Klipper bis auf wenige Kilometer an dieRaumstation herangesteuert, beginnt das Rendezvousmanöver.Dies bringt ihn soweit an die Station heran, dass eine Kopplungvollzogen werden kann.Die Perspektive des Kapitels ändert sich und man beobachtet dieAnnäherung aus einer Beobachtungskuppel der Station.Im ersten Schritt gibt die Bodenstation die Kontrolle über den weiterenAnflug an den Klipper ab. Die Annäherung erfolgt jetzt nurnoch auf Basis der Bordinstrumente (s. S.98).Die Andockstelle der Station befindet sich an ihrem unteren Endeund zeigt nach unten. Der Klipper beginnt sich um die Querachsezu drehen. Der Bug wird nach unten und der Kopplungsmechanismusam Heck nach oben gerichtet (s. S.99).So stehen sich auf beiden Seiten die Kopplungsstellen gegenüber,zunächst noch einige hundert Meter voneinander versetzt, späterjedoch direkt übereinander (s. S.100).Schließlich stellt der Klipper Kontakt mit der Station her.Das Kopplungssystem besteht aus der aktiven Seite des Klippersund dem passiven Gegenstück der Raumstation.Die aktive Seite besteht aus einem Metallring in dessen Mitte sichein Führungskonus befindet, aus dessen Spitze eine Spindel miteiner Sonde herausragt.Das passive Gegenstück besitzt einen identischen Metallring, indessen Mitte sich ein Trichter mit einer Aussparung in der Mittebefindet.Beim Kontakt des Klippers mit der Station kompensiert der Trichterkleine Abweichungen vom Kurs und führt die Sonde in die Öffnungin der Mitte, wo sie einrastet (s. S.101).Der Klipper ist jetzt lose mit der Station verbunden. Um eine festeVerbindung herzustellen wird die Sonde eingefahren, dabei wirdder Klipper an die Station herangezogen bis die Klammern in beidenAndockringen ineinander einrasten (s. S.102).PASSIVE SEITEAKTIVE SEITE96


ANSICHT DER STATION VON OBENKOPPLUNGKONTAKTANSICHT DER STATION VON UNTENFEINAUSRICHTUNGANNÄHERUNG AN DIE STATIONAUSRICHTUNG DER ANDOCKACHSEURSPRÜNGLICH WAR ES ANGEDACHT DEN <strong>KLIPPER</strong> VORDEM ANDOCKEN DIE RAUMSTATION UMFLIEGEN ZU LAS-SEN UM SIE BESCHREIBEN ZU KÖNNEN.DIES HÄTTE JEDOCH DEN INHALT DES NÄCHSTEN KAPI-TELS VORWEGGENOMMEN, ALSO BEVORZUGTE ICH EINENKLAREREN HANDLUNGSABLAUF.97


SEITEN 62-6398


SEITEN 64-6599


SEITEN 66-67100


SEITEN 68-69101


SEITEN 70-71102


Flugphase 3:IM ORBIT


KAPITEL 8Das WeltraumlaborNSNS55°In diesem Abschnitt werden der Stationsorbit und der Aufbau derStation beschrieben. Die Gestaltung orientiert sich am 2. Buchkapitel(s. S.60ff).Die Station bildet das Herzstück des Buches. Eine fiktive, jedochdetailliert nach bestehenden Ideen für künftige Raumstationen entworfeneKonstruktion.Weil sich der Aufbau der Station aufwendiger gestaltete als gedacht,befindet sich der gesamte Buchteil um die Station noch ineinem frühen Entwicklungsstadium.Ziel des Klippers ist die Raumstation, die in einer Höhe von 450Kilometern die Erde umkreist.Damit die Station auf ihrer Umlaufbahn einen möglichst großenBereich der Erdoberfläche überfliegt, ist ihre Umlaufbahn gegenüberdes Äquators um 55° gekippt (s. links oben; S.108).Auf die entfaltete Erdoberfläche projiziert, würde die Umlaufbahneine Reihe von Sinuskurven ergeben (s. links unten).Den Mittelpunkt der Station bilden zwei aufrecht miteinander verbundeneModule. Der auffälligste Punkt ist das Solarkraftwerk anihrem oberen Ende (s. S.109).Über mehrere Gelenke werden vier große Facettenspiegel demSonnenstand nachgeführt. Die Spiegel bündeln das Sonnenlichtund heizen eine in einem Behälter zirkulierende Flüssigkeit auf.Die Flüssigkeit verdampft und dehnt sich aus. Der entstehendeDruck treibt eine kleine Turbine an, die den benötigten Strom erzeugt.Danach kühlt der Dampf ab, wird wieder flüssig und derKreislauf schließt sich.Um den Stationsmittelpunkt sind mehrere Andockstellen für zukünftigeErweiterungen. Zurzeit sind nur wenige davon belegt.Ein zweiter markanter Punkt ist der große, von der unteren Stationshälfteabstehende, Radiator (s. S.110).Der Radiator besteht aus vielen miteinander verbundenen Metallplattenund dient dazu die überschüssige Wärme aus dem Stationsinnerenin den Weltraum abzustrahlen.An dem der Erde zugewandten Stationsende befindet sich dasWohnmodul mit der Aussichtskuppel sowie zusätzliche Andockstellenund der Klipper.106


DIE STATIONSMODULESOLARKRAFTWERKMANIPULATORARMSOLARPANELEOBERES AUSSTIEGSMODULGEWÄCHSHAUSKERNMODUL 1RAUMSCHLEPPERANDOCKSTELLENKERNMODUL 2RADIATORUNTERES AUSSTIEGSMODULWOHNMODULINSTRUMENTENTRÄGER<strong>KLIPPER</strong>107


SEITEN 78-79108


SEITEN 80-81109


SEITEN 82-83110


KAPITEL 9Ein neuer AnbauUm die Station zu erweitern, werden die neuen Module von Trägerraketenauf niedrige Umlaufbahnen gebracht. Den Transport aufdie höher liegende Stationsbahn übernimmt ein Raumschlepper.Das neue Modul ist ein Gewächshaus und wird zusammengefaltetauf einer tiefen Umlaufbahn abgesetzt. Das Modul selbst besitztkeinen Antrieb und kann sich daher nicht von alleine zur Stationsteuern.Parallel dazu löst sich der Schlepper von der Station (s. S.114).Im folgenden Schritt nutzt der Schlepper seinen Antrieb für kleineBremszündungen um seine Umlaufbahn schrittweise auf die Höhedes Moduls hin abzusenken (s. S.115).Hat er seine Flugbahn an die des Moduls angepasst, dockt er andieses an und zündet seinen Antrieb. Diesmal jedoch beschleunigtder Schlepper und steigt mitsamt des Moduls wieder auf Höhe derRaumstation (s. S.116).Hat sich das Gespann der Station angenähert, nimmt es eineParkposition mehrere hundert Meter hinter ihr ein (s. S.117).Einer Raumstation kann man sich nur von derselben Orbitalebeneher nähern (s. unten), Seitwärtsbewegungen sind nicht ohne weiteresmöglich.Damit das Modul nun an die seitlich liegende Andockstelle gekoppeltwerden kann, wird die Station um ihre Hochachse gedreht bisdie Andockstelle nach hinten zeigt.Als nächstes dockt der Schlepper mit dem Modul an. Danach löster sich vom Modul und nimmt seine vorherige Parkposition hinterder Station ein. Die Station dreht sich in ihre ursprüngliche Positionund der Schlepper dockt wieder an ihr Heck (s. S.118).STATIONSCHLEPPERORBITALEBENE112


ABKOPPELN DES SCHLEPPERSABSENKEN DER UMLAUFBAHNSCHLEPPER HEBT UMLAUFBAHN UND BRINGT MODUL ZUR STATIONMODUL WIRD AUF NIEDRIGE UMLAUFBAHN GEBRACHTSCHLEPPER KOPPELT AN DAS MODUL113


SEITEN 84-85114


SEITEN 86-87115


SEITEN 88-89116


SEITEN 90-91117


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KAPITEL 10Außerhalb der StationDie Hülle des Gewächshauses war während des Transportszusammengefaltet und ist mit einer Schutzverkleidung verhüllt.An die Station gekoppelt, wird das Modul im Laufe eines Außenbordeinsatzesauf den Betrieb vorbereitet.Das Kapitel besteht zurzeit nur aus mehreren Entwürfen.Außenbordeinsätze werden immer von zwei Kosmonauten durchgeführt,so dass sie sich bei Problemen einander helfen können.Zunächst begeben sich die beiden Kosmonauten in die Luftschleuseder Station und schließen sich ein, bereiten sich vor und kletternnach einer Druckanpassungsphase in die Raumanzüge.Die Anzüge bestehen zum größten Teil aus einem vielschichtigenflexiblen Stoff, der sich unter Druck aufbläht. Damit sich der Anzugdabei nicht zu stark versteift, muss ein niedrigerer Innendruck benutztwerden als der Mensch normalerweise gewohnt ist.Deshalb müssen sich die Kosmonauten einer Druckanpassungunterziehen, bevor sie in die Raumanzüge klettern können.Anschließend wird die Atmosphäre vollständig aus der Luftschleuseentfernt und die Außenluke geöffnet (s. S.122).Die Raumfahrer verlassen das Stationsinnere, hangeln sich zumneuen Modul und beginnen, unterstützt von einem ferngesteuertenRoboterarm, mit den Arbeiten (s. S.123).Zuerst wird die Transportverkleidung des Moduls entfernt. Dieseschützte während des Transports die empfindliche Hülle desGewächshauses. Anschließend wird das Gewächshaus entfaltetund unter Druck gesetzt. Um die Sonneneinstrahlung in das Innereund damit die Temperatur steuern zu können, wird an derAußenseite des Moduls noch eine Jalousie installiert.Sind die Arbeiten abgeschlossen, kann mit dem Innenausbau begonnenund das Modul in Betrieb genommen werden.120


GEWÄCHSHAUS ENTFALTETGEWÄCHSHAUS GEFALTETGEWÄCHSHAUS UNTER DRUCK GESETZT121


AUSTIEGAUSTIEG (ALTERNATIVE)122


AUßENBORDEINSATZENTFALTETES GEWÄCHSHAUS123


KAPITEL 11Geschlossenes SystemIn diesem Kapitel sollte ursprünglich die Funktionsweise desGewächshauses, sowie seine Rolle in der künstlichen Biosphäreder Station gezeigt werden.Schon früh während der Recherche merke ich, dass dieses Themasehr komplex ist und zeitaufwendig würde. So gab ich die Arbeitenan dem Kapitel vorerst auf und konzentrierte mich auf dasrestliche Buch.Damit ein Mensch im Weltraum leben kann, benötigt er ein Lebenserhaltungssystem.Dieses muss ihn mit allen zum Leben notwendigenStoffen, wie Nahrung, Luft, Wasser versorgen. Gleichzeitigmuss es die entstehenden Abfallprodukte beseitigen.Alle bisherigen im Weltraum eingesetzten Lebenshaltungssystemesind offen bzw. halboffen. Das heißt, sie müssen ständigvon außen mit den zum Betrieb benötigten Ressourcen versorgtwerden. Abfallprodukte werden nur teilweise wiederaufbereitetund müssen entsorgt werden.In Anbetracht des aufwendigen Transports in den Weltraum, sindsolche offenen Systeme sehr ineffizient und teuer. Auch sind offeneSysteme für Langzeitmissionen, ohne Versorgungsmöglichkeitungeeignet.Sich selbst regenerierende Lebenshaltungssysteme bilden dagegeneinen geschlossenen Kreislauf und sind weitgehend autark.Die Raumstation stellte ich mir als eine Forschungsplattform fürgeschlossene Systeme vor, in dem das im vorherigen Kapitel thematisierteGewächshaus eine wichtige Rolle gespielt hätte.Es war angedacht, zu Beginn das leere Gewächshaus zu zeigenund am Ende des Kapitels voller Pflanzen. Dazwischen sollte dieFunktionsweise des Gewächshauses und seine Rolle im Ökosystemder Station illustriert werden.124


GEREINIGTES WASSERBIOMASSESAUERSTOFFERZEUGER (GEWÄCHSHAUS; PFLANZEN)GEWÄCHSHAUS 1GEWÄCHSHAUS 2VERBRAUCHER (BESATZUNG)MINERALIENWASSERKOHLENSTOFFDIOXIDBIOLOGISCHER ABFALLABWASSERZERSETZTER (MIKROBEN)125


Flugphase 4:RUCKKEHR


KAPITEL 12Trennung und AbstiegDer Rückflug des Klippers beginnt mit dem Lösen der Verbindungzur Raumstation. Es folgt ein Bremsmanöver, das ihn auf eineFlugbahn in die Erdatmosphäre lenkt. Im Prinzip ist es dasselbeFlugmanöver wie im 5. Buchkapitel (s. S.84), nur dass eine Bremsungan Stelle einer Beschleunigung durchgeführt wird.Aus diesem Grund nutzte ich auch dieselbe Gestaltung.Nachdem die Verbindung zur Station getrennt ist, beginnt der Klipperabzusinken. Auf einer minimal niedrigeren und demnach leichtschnelleren Umlaufbahn, lässt er langsam die Station hinter sich(s. S.130).Im Verlauf der nächsten Erdumrundung dreht er sich um 180°, sodass das Heck mit den Bremstriebwerken in Flugrichtung zeigt(s. S.131).Eine halbe Erdumrundung vor dem Punkt, an dem der Klipper indie Erdatmosphäre eintauchen soll, werden die Bremstriebwerkegezündet. Die genau abgestimmte Bremsung hat den Effekt, dassder Klipper an Schwung verliert und seine Flugbahn in die Atmosphärelenkt. Sie ergibt nun nicht mehr eine geschlossene kreisförmigeUmlaufbahn sondern eine Elliptische, deren niedrigsterScheitelpunkt in der Erdatmosphäre liegt (s. S.132).Die vorherige Bremsung wurde so dosiert, dass der Klipper ineinem sehr flachen Winkel auf die Atmosphäre trifft. Ein zu steilerEintrittswinkel würde während des Wiedereintritts zu hohe Temperaturenbedeuten und der Klipper würde verglühen. Bei einemzu flachen Winkel wäre die Bremswirkung der Atmosphäre zu gering,der Klipper würde auf seiner Umlaufbahn bleiben und müssteeinen erneuten Bremsversuch unternehmen.Befindet sich der Klipper auf seinem Kurs in die Atmosphäre, drehter sich erneut um 180° und wendet seinen Bug mit dem Hitzeschildwieder in Flugrichtung (s. S.133).128


ENTKOPPLUNGAUSRICHTUNG FÜR WIEDEREINTRITTAUSRICHTUNG FÜR BREMSMANÖVERBREMSMANÖVER129


SEITEN 110-111130


SEITEN 112-113131


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KAPITEL 13Eintritt in die AtmosphäreWährend des Raketenstarts musste der Klipper eine Geschwindigkeitvon mindestens 28.000 Kilometer die Stunde erreichen umin eine Umlaufbahn zu gelangen. Für die Landung muss diese Geschwindigkeitüber den Luftwiderstand wieder abgebaut werden.Weil dieses Kapitel inhaltlich der Gegensatz zum Raketenstart im4. Buchkapitel (s. S.76) ist, gestaltete ich es ähnlich.Der Wiedereintritt beginnt in rund 130 Kilometer Höhe, wo die Atmosphäreanfängt dichter zu werden.Kurz vor Eintauchen in die Atmosphäre hebt der Klipper seine Naseund nimmt einen Anstellwinkel von ca. 40° ein. Dies gewährleistet,dass sich die entstehende Hitze möglichst großflächig auf der Unterseitedes Klippers verteilt und die Belastung für die Rumpfstrukturniedrig bleibt (s. S.136).Ohne Anstellwinkel würde sich die Hitze ausschließlich auf denBug konzentrieren.Sobald der Klipper auf dichtere Schichten der Atmosphäre trifft,wird die Luft vor ihm durch die sehr hohe Geschwindigkeit starkzusammengepresst. Die Luft kann nicht mehr schnell genug verdrängtwerden und es bildet sich vor ihm eine Schockwelle (dieeinströmende Luft wird schlagartig komprimiert).Die extreme Verdichtung heizt sie so stark auf, dass sie sich inPlasma verwandelt und einen glühenden Schweif um den Klipperbildet (s. S.137).Dabei heizt sich auch die Oberfläche des Klippers stark auf, amBug z.B. auf rund 1500°.Um die Besatzung im Inneren vor der Hitze zu schützen ist dieAußenseite des Rumpfes mit einem Hitzeschild verkleidet.Das Material der einzelnen Hitzeschildkacheln hat sehr schlechteWärme-Leiteigenschaften und isoliert das Innere des Klippers vorden Außentemperaturen (s. S.138).Auf die heiße Phase des Wiedereintritts folgt ein Flugabschnitt,in dem der Klipper durch den zunehmenden Luftwiderstand gleichmäßigabgebremst wird. Durch die Bremsverzögerung wirddie Besatzung mit ihrem dreifachen Körpergewicht belastet (s.S.139).Der Wiedereintritt geht nahtlos in den Gleitflug über.134


BEGINN DES WIEDEREINTRITTESBEGINN AERODYNAMISCHE AUFHEIZUNGERREICHEN DER MAXIMALEN TEMPERATURBELASTUNGSINKEN DER TEMPERATUR BEI STEIGEN DES LUFTWIDERSTANDESÜBERGANG IN DEN ÜBERSCHALLGLEITFLUG135


SEITEN 118-119136


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KAPITEL 14Von Gleitflug zur LandungDer Überschallgleitflug schließt direkt an den Wiedereintritt an.Im Verlauf dieser Flugphase nutzt der Klipper seine Gleiteigenschaften(er besitzt keinen eigenen Antrieb) um sich zu seinemfestgelegten Landegebiet zu steuern. Zu diesem Zeitpunkt fliegtder Klipper noch mit der 9 bis 10 fachen Schallgeschwindigkeit.Diesen Geschwindigkeitsbereich nennt man Hyperschall.Um den steigenden Luftwiderstand und gleichzeitig die Bremsverzögerungauf die Besatzung zu kompensieren wird der Anstellwinkelstetig verringert. Dabei muss der Anstellwinkel so justiertwerden, dass er weder zu hoch noch niedrig ist (s. S.142).Ein zu steiler Winkel bedeutet einen hohen Luftwiderstand undsomit eine zu starke Abbremsung, die dazu führen würde, dassder Klipper im Gleitflug den Landeplatz nicht erreicht.Wäre der Anstellwinkel jedoch zu flach, wäre die Abbremsung zuschwach und der Klipper würde über das Landegebiet hinwegschießen.Im weiteren Verlauf erzeugt die besondere Rumpfform des Klippersden benötigten Auftrieb für den Gleitflug (s. S.143).Die Nase zerteilt die Luft, so dass ein Teil über bzw. unter demRumpf nach hinten hinwegströmt.Die über dem Rumpf strömende Luft wird durch die Rumpfformnach hinten beschleunigt, wodurch sich, knapp über der Oberflächeein Unterdruck aufbaut. Dieser hat den Effekt den Klippernach oben zu “saugen”.Die relativ stumpfe Form der Rumpfunterseite dagegen bremst diedie Luft und staut sie. Dadurch baut sich ein Überdruck auf, derden Klipper nach oben drückt.Beide Effekte gemeinsam erzeugen den Auftrieb.In dieser Flugphase ist nur eine eingeschränkte Steuerung überdie Klappen am Heck möglich (s. S.144).Unterschreitet schließlich das Flugtempo die Schallgeschwindigkeitwerden die Tragflächen entfaltet (s. S.145). Diese verleihendem Klipper zusätzlichen Auftrieb und Steuerungsmöglichkeitenum die drei räumlichen Achsen (s. S.146).140


BEGINN HYPERSCHALLGLEITFLUGAUFTRIEB DURCH RUMPFFLIEGEN VON S-KURVEN ZUM GESCHWINDIGKEITSABBAUENTFALTUNG DER TRAGFLÄCHENSTEUERUNG AUF DAS LANDEMANÖVER HIN141


SEITEN 126-127142


SEITEN 128-129143


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KAPITEL 15Das LandemanöverDas Kapitel um die Landung besteht zurzeit nur aus mehrerenEntwürfen und dem Handlungsschema.Der Anflug auf die Landebahn erfolgt von der Seite. In einemgroßen Bogen verringert der Klipper seine Sinkgeschwindigkeitweiter und richtet sich an die Längsachse der Landebahn aus.Die während des gesamten Gleitfluges sinkende Geschwindigkeitbeträgt jetzt, kurz vor der Landung nur noch wenige hundert Stundenkilometer.Der Auftrieb eines Flugkörpers ist eng mit seiner Fluggeschwindigkeitverknüpft. Weil der Rumpf und Tragflächen des Klippers beidiesem niedrigen Tempo nicht mehr genügend Auftrieb erzeugen,wird ein großer Gleitschirm entfaltet.Zum Entfalten werden zwei Klappen auf der Oberseite des Klippersaufgesprengt. Darauf folgt zunächst ein kleiner Bremsschirm,der den großen Gleitschirm aus der Staubucht herauszieht.Der Flugwind bläst die mehreren parallel angeordneten zylinderförmigenvorne offenen Luftkammern des Schirms auf und lässtihn eine große Tragfläche bilden.An mehreren Tauen am Gleitschirm hängend verringert sich dieGeschwindigkeit des Klippers weiter. Das Fahrwerk wird entfaltet.Mit rund 65 Stundenkilometern setzt der Klipper schließlich aufund kommt kurz darauf zum Stillstand. Der Gleitschirm fällt in sichzusammen und verhüllt teilweise den Klipper.Die Bodenmannschaft öffnet die Luke am Heck und hilft der, vonder Schwerelosigkeit geschwächten Besatzung heraus.Während die Besatzungsmitglieder zu den wartenden Ärzten gebrachtwerden, wird der Klipper in einen Hangar transportiert, woer überholt und für den nächsten Raumflug vorbereitet wird.148


ANFLUG AUF DIE LANDEBAHNENTFALTEN DES GLEITSCHIRMESAUSFAHREN DES FAHRWERKSLANDUNG149


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TEIL 3ABSCHLUSSProjektstand 154Quellenverzeichniss 156


PROJEKTSTANDSchlussfolgerung zum BuchTrotz abgeschlossener Konzeption, ist das Buchprojekt noch weitvon der Fertigstellung entfernt. Einige Kapitel sind vollständig oderstehen kurz vor dem Abschluss, andere dagegen brauchen nocheinigen Feinschliff. Insbesondere das Kapitel um die Raumstationist noch sehr unbefriedigend und benötigt noch einige Arbeit. DieKomplexität dieses Buchteils schätzte ich völlig falsch ein.Überhaupt, war das Unterschätzen des tatsächlich benötigten Arbeitsaufwandesein großes Problem dieses Projektes. Allerdings,betraf dies weniger die Herstellung der Illustrationen, bei der ichinzwischen ein gewisse Routine habe, sondern vielmehr die Beschaffungder Hintergrundinformationen.Ich wollte die 3D-Modelle, Illustrationen und die Abfolge der Flugabläufeso akkurat wie möglich umsetzten. Dazu benötigte ich vielHintergrundmaterial. Auf der Suche nach möglicherweise nützlichenInformationen, las ich Bücher, sah Filme und recherchiertesehr viel im Internet.Obwohl es zu einigen Themen sehr viel Material gab, fand ich zuanderen dagegen kaum etwas.Dies ist meiner Meinung nach ein großes Manko des Buches.Denn, war genügend Hintergrundmaterial vorhanden, konnte ichauch die Illustrationen entsprechend ausarbeiten. Kapitel, die aufspärliches Material aufbauten, sind was den Inhalt betrifft, relativ“inhaltsleer” geblieben. So ist z.B. das Kapitel um den Anflug aufdie Station teilweise nicht so gehaltvoll wie ich es mir gewünschthabe.Den Umfang dieser Kapitel einzuschränken oder ganz wegzulassenwar keine Möglichkeit, denn damit das Buch wie geplant funktionierte,mussten alle, ob entscheidende oder weniger wichtigeFlugetappen gleichwertig umgesetzt werden.Ein anderes Problem, welches viel Zeit gekostet hat, war derplanlose Projektanfang. Ich wusste zwar, dass ich den gesamtenFlug zeigen wollte, hatte aber weder die Kapitelunterteilung nochderen Umfang festgelegt. Die im ersten Teil dieser Dokumentationgezeigte Übersichtsgrafik (s. S.29), erstellte ich relativ spät.So arbeitete ich zu Beginn ohne konkretes Ziel an einzelnen Illustrationen,ohne jedoch zu wissen wie sie sich in das Buchlayouteinfügen sollten. Dies führte im ersten Buchteil zu einem großenAusschuss an Entwürfen.Erst im weiteren Projektverlauf wurde ich mir über den Buchaufbaubesser im Klaren und konnte zielstrebiger arbeiten.Ein weiterer zeitraubender Faktor war, dass ich während desgesamten Projektes Recherche betrieb und neues Material sammelte.Dadurch musste ich oft schon fortgeschrittene Illustrationennach dem neuen Wissen ergänzen bzw. abändern.Im Nachhinein wäre es vorteilhaft gewesen, schon zu Anfang einedetaillierte Übersicht des Projektes zu erarbeiten, an dem manschon die Handlung und den ungefähren Umfang abschätzenkonnte. Mit einer solchen Strukturierung hätte man gezielt Recherchierenund die Informationen gleich dem entsprechendenProjektteil zuweisen können.Vom eigentlichen Konzept, den Raumflug zusammenhängendund chronologisch darzustellen bin ich nach wie vor überzeugt.Bis auf die oben genannten organisatorischen Dinge, hätte ich imNachhinein nichts daran geändert.154


Allerdings hatte dieses Konzept auch Nachteile, die bei zukünftigenProjekten bedacht bzw. gelöst werden sollten.Zum einen war das der Zusammenhang der Bilder, dieser erfordertees, parallel an mehreren Einzelbildern zu arbeiten um sieim Entwicklungsprozess aufeinander abgestimmt zu halten. Diesmachte den Aufwand die Bilder herzustellen sehr groß.Ein weiterer Punkt war, dass ich nur die unmittelbar mit demRaumflug zusammenhängenden Aspekte behandeln und nichtweiter ausholen konnte, um einige Themen eventuell verständlicherumzusetzen.So wäre ich gerne stärker z.B. auf die Eingewöhnung der Kosmonautenan die schwerelose Umgebung oder das Prinzip nachdemein Raumschiff in einer Umlaufbahn manövriert wird, eingegangen.Diese Punkte hätten zusätzlichen Raum für Erklärungenbenötigt, die wiederum den Fluss der Bilder gestört hätten.Der Entwurf dieses Buches, als mein Diplomprojekt, war mein erstesIllustrationsprojekt dieser Art und markiert, trotz aller Problemeeinen wichtigen Meilenstein in meiner künstlerischen Entwicklung.Insbesondere gewann ich viel Erfahrung bei der Konzipierungzusammenhängender Bildserien, deren Umsetzung und auch beider Organisation eines umfangreichen Projektes.Auch wenn nicht so weit fortgeschritten wie geplant, betrachte iches deshalb als einen Erfolg. Ich bin mir sicher, dass zukünftigeProjekte von dem erworbenen Wissen profitieren werden.Alles in allem betrachte ich die Diplomarbeit, statt als ein abgeschlossenesProjekt, in erster Linie als einen Lernprozess, an demich die, für die Umsetzung eines komplexen Projektes nötigenFähigkeiten erlernen oder verbessern konnte.Zu Beginn des Studiums bestanden meine Arbeiten, bis zur Zwischenprüfungausschließlich aus Einzelarbeiten. Obwohl ich gernemehrere Bilder zu einem Thema anfertigen wollte, scheute ich zudieser Zeit den damit verbundenen Arbeitsaufwand.Erst im weiteren Studienverlauf begann ich, auf Anraten der Professorenmehr zusammenhängende Bilder anzufertigen. EinigeProjekte gelangen, andere überstiegen meine Fertigkeiten undscheiterten. Allerdings lerne ich aus den Erfahrungen und konntemit der Zeit immer umfangreichere Projekte angehen.155


QUELLENVERZEICHNISSLiteraturAbramov, I.P.: Russian Spacesuits. Springer Praxis, 2003.Bruykhanov, N., Russian Human Space Transportation System Now and in the Future, 2008Gruber, C.: Leben und Arbeiten Im All. Wissenschaft & Technik Verlag, 1996.Koelle D. E.: Deutsche Raketenflugzeuge und Raumtransporter-Projekte. Bernard & Graefe, 2007Köhler, H. W.: Klipp und klar. 100x Raumfahrt. Meyers Lexikonverlag, 1977.Messerschmidt E./Fasoulas S.: Raumfahrtsysteme. 3. Aufl. Springer, 2009.Messerschmidt E./Bertrand R./ Pohlemann F.: Raumstationen. Systeme und Nutzung. Springer, 1997.Reichl E.: Das Raketentypenbuch. Motorbuch Verlag, 2007.von Braun, W.: Start in den Weltraum. Bertelsmann Lesering, 1958.von Puttkamer J.: Der Mensch im Weltraum. Eine Notwendigkeit. 2. Aufl. Umschau. 1987.FilmeNational Geographic: Abenteuer Raumfahrt - Mit der Sojus-Rakete zur ISS. WVG Medien, 2007Ujica, A.: Out of the Present. absolut Medien GmbH, 1999156


InternetAerospaceweb.org: “Hypersonic Flow”. URL: http://www.aerospaceweb.org/design/waverider/flow.shtmlArianespace: “Soyuz User’s Manual” URL: http://www.arianespace.com/launch-services-soyuz/Soyuz-User’s-Manual.aspBuran.ru: “Kliper”. URL=http://www.buran.ru/htm/cliper.htm (mit Google aus dem Russischen übersetzt)Columbia’s Sacrifice: “Effects of Hypersonic Flow During Reentry” URL: http://www.columbiassacrifice.com/$C_hypersonic.htmDutch Space: “European Robotic Arm”. URL: http://www.dutchspace.nl/pages/business/content.asp?id=183&P=1_7_2_2Grimm H.: “Gravitation / Schwerkraft” URL: http://www.wissenschaft-technik-ethik.de/gravitation_berechnung.htmlKöberl M.: “Der Hitzeschutz des Space Shuttles” URL: http://www.raumfahrtmuseum.at/spaceshuttle3.htmlLeitenberger B.: “Grundlagen der Raumfahrt”. URL: http://www.bernd-leitenberger.de/grundlagen-der-raumfahrt.shtmlMcHale S.: “Ruspace”. URL: http://suzymchale.com/ruspaceMüller M.: “Bahnmanöver” URL: http://www.erkenntnishorizont.de/raumfahrt/bahnman/bahnmech.c.php?screen=800NASA: “Mir Hardware Heritage” URL: http://ston.jsc.nasa.gov/collections/TRS/_techrep/RP1357.pdfNASA: “Visible Earth - Collections: Blue Marble”. URL: http://visibleearth.nasa.gov/view_set.php?categoryId=2363&p=1Petrovitch V.: “Mechanism of liquid rocket engines “ URL: http://www.buran-energia.com/energia/moteur-fusee-rocket-engine-desc.phpResearch Institute of Precision Instruments. “Space radio measuring docking systems” URL: http://www.niitp.ru/en/directions/02/development/Projects2_4.htmlUniversität Stuttgart: “Space Station Design Workshop“ URL: http://www.irs.uni-stuttgart.de/SSDW/index.phpWade M.: “Kliper”. URL: http://www.astronautix.com/craft/kliper.htmWade M.: “Parom”. URL: http://www.astronautix.com/craft/parom.htmWade M.: “Soyuz”. URL: http://www.astronautix.com/project/soyuz.htmWade M.: “X-38”. URL: http://www.astronautix.com/craft/x38.htmWikipedia: “Flugzeug - Auftrieb und Vortrieb”. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Flugzeug#Grundlagen:_Auftrieb_und_VortriebWikipedia: “Gleichgewichtsorgan”. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/GleichgewichtsorganWikipedia: “Space Shuttle thermal protection system” URL: http://en.wikipedia.org/wiki/Space_Shuttle_thermal_protection_systemZak A.: “Kliper”. URL: http://www.russianspaceweb.com/kliper.htmlZak A.: “Parom orbital tug”. URL: http://www.russianspaceweb.com/parom.htmlZak A.: “Soyuz”. URL: http://www.russianspaceweb.com/soyuz.htmlAllgemeine Quellen:www.asc-csa.gc.cawww.spaceflight.esa.inthistoricspacecraft.commediaarchive.ksc.nasa.govspaceflight.nasa.govwww.raumfahrer.net157


Ich versichere, dass ich die Diplomarbeit ohne fremde Hilfe selbstständig verfasstund nur die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.Mit einer Einsichtnahme und Ausleihe in der Bibliothek bin ich einverstanden.Hamburg, den 31.08.2010_____________________<strong>Armin</strong> <strong>Schieb</strong>


armin.schieb@gmail.comdrakath-terracube.blogspot.com

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