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Auf Gozo pflegen die Bewohner einen gemächlichen Lebensstil. Die ...

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gruen reisen1 + 2 Das «Kempinski San Lawrenz»ist von einem grossen Garten umgeben.Dort pflanzt das Hotel Kräuter für <strong>die</strong>eigene Küche an.3 <strong>Die</strong> Agrarwissenschafterin JeanetteBorg zeigt Touristen bei gemütlichenWanderungen ihre Insel.4 Der Boden von <strong>Gozo</strong> ist wegen seineshohen Lehmgehalts sehr feucht undfruchtbar – hier wachsen sogar Granatäpfel.5 In Kalkstein gehauene Salzpfannenbei Marsalforn: Das Dorf ist im Sommerder beliebteste Ferienort auf <strong>Gozo</strong>.6 Beim Azure Window, im Westen von <strong>Gozo</strong>,treffen sich vor allem Unterwasserfreunde.7 <strong>Die</strong> Ftira von der Maxokk Bakery:<strong>Die</strong> maltesische Pizza ist statt mit Käse mitdünnen Kartoffelscheiben belegt.1 27Zwischen den Ästen von Johannisbrotbäumen,Anisbüschen und wild wachsendenRosen bahnt sich Jeanette Borg ihrenWeg. Hinter einem Stein entdeckt sie einChamäleon, bückt sich und setzt <strong>die</strong> Echsevorsichtig auf ihre Hand. «<strong>Auf</strong> <strong>Gozo</strong> kannman noch unverfälschte Natur erleben»,sagt <strong>die</strong> Agrarwissenschafterin, während sievon der steil abfallenden Küste aufs funkelndeMittelmeer blickt. Es sei hier viel ruhigerund grüner als auf Malta, der Haupt inseldes gleichnamigen Staates. <strong>Die</strong> 30-Jäh rigevon der Reiseagentur Merill Eco Tours zeigtzusammen mit dem Botaniker JonathanHen wood, 30, Touristen auf Wanderungen<strong>die</strong> Schönheiten des kl<strong>einen</strong> Eilands, dasman in 25 Minuten mit der Fähre von Maltaerreicht. Gerade Frühling und Herbst eignensich hervorragend, um zu Fuss oder mit demVelo <strong>Gozo</strong>s landschaftliche Reize zu entdecken.«Hier gibt es zahlreiche Pflanzenarten,<strong>die</strong> nur auf Malta gedeihen, und mankann <strong>die</strong> Vogelschwärme bei ihrem Zugbeobachten», erklärt Henwood. Er arbeitetauch für das Umweltministerium undhat <strong>einen</strong> Wanderführer für <strong>Gozo</strong> veröffentlicht.Im Sommer hingegen steigen <strong>die</strong> Temperaturenoft auf über dreissig Grad. Dannbringt selbst der Wind vom Meer kaumnoch Abkühlung. Naturbegeisterte RuheundErholungsuchende finden in den Nebensaisonsauf der Insel einsame Buchten,verschwiegene Ecken und historische Ortschaftenmit einem leicht verfallenenCharme, wo höchstens ein paar Einheimische<strong>die</strong> Cafés bevölkern. Anders als aufMalta, wo karge Landschaften und dichtbebaute Siedlungen das Bild prägen, dominierenauf <strong>Gozo</strong> grüne Hügel und spektakuläre Klippen. <strong>Die</strong> 67 Quadratkilometergrosse Insel ist mit nur 31 000 Einwohnerndünn besiedelt, es gibt kaum Industrie.<strong>Gozo</strong> soll zur Öko-Inselwerden. Das Wander- und Velonetzwurde bereits ausgebaut<strong>Gozo</strong> gilt als Gemüsekammer. «Der Bodenist wegen seines hohen Lehmgehalts sehrfeucht und fruchtbar», erklärt BotanikerHenwood. So gedeihen auf den terrassen­3 4 5„<strong>Auf</strong> <strong>Gozo</strong> kann man noch unverfälschteNatur erleben. Es ist hier viel ruhiger und grünerals auf der Hauptinsel Malta.“ Jeanette Borgförmig angelegten Feldern unter anderemTomaten, Kartoffeln, Kürbisse, es wachsenBäume mit Datteln, Äpfeln oder Pflaumen.Über fünfzig Prozent des Obsts und Gemüsesfür den Inselstaat stammen von <strong>Gozo</strong>.Das grüne Potenzial des Eilands hat auch<strong>die</strong> Regierung erkannt. Mit dem ProjektEco <strong>Gozo</strong> will sie langfristig den CO 2 -Ausstossund den Wasserverbrauch auf derInsel reduzieren und das reiche geschichtlicheKulturerbe fördern. Schon jetzt wurdedas Wander- und Velonetz ausgebaut. <strong>Die</strong>sist ganz im Sinne von Jeanette Borg. IhreTouren sind dem «slow foot» verschrieben.«Wir machen keine Gewaltmärsche, lassenden Teilnehmern genügend Zeit bei einerRast, <strong>die</strong> Natur zu geniessen.» Borg besuchtwährend der Wanderungen auch bäuerlicheBetriebe wie <strong>die</strong> Farm Ta’ Mena. Dort kannman Olivenöl, Brot, Schafskäse, Honig,Wein und Gemüse aus eigenem Anbau kaufenoder auf der Terrasse vor Ort verzehren.<strong>Die</strong> Rebberge laden zu ausgiebigen Spaziergängenein. «Während der Mandarinen ernteist es besonders idyllisch. <strong>Die</strong> reifen Früchtean den Bäumen bieten ein abwechslungsreichesFarbenspiel», erklärt Borg.Wer mit dem Bus unterwegsist, kommt schnell mitden Gozitanern ins GesprächTrotz den ökologischen Bemühungen:<strong>Die</strong> meisten Gozitaner bewegen sich nachwie vor mit dem Auto auf den hügeligenStrassen fort. Als Tourist muss man sichaber keines mieten, muss sich nicht an denLinksverkehr gewöhnen. Ein gut ausgebautesBusnetz verbindet alle Inselteile.Wer es nutzt, kommt schnell mit den Einheimischenins Gespräch. Und erfährt, dasssie nicht gut auf <strong>die</strong> <strong>Bewohner</strong> der grossenSchwesterinsel Malta zu sprechen sind. <strong>Die</strong>würden auf sie herabsehen, sie als hinterwäldlerischbezeichnen, nur weil sie auf<strong>Gozo</strong> <strong>einen</strong> geruhsameren <strong>Lebensstil</strong> pflegtenund der Zusammenhalt sehr wichtig sei.Zu beobachten ist <strong>die</strong>s besonders gut an denSonntagen, wenn sich <strong>die</strong> ganze Familietrifft, um auf dem Friedhof den verstorbenenAngehörigen zu gedenken.<strong>Die</strong> Verständigung mit den Gozitanernist kein Problem. Fast jeder spricht Englisch,eine der zwei Landessprachen,52Buchungen für Hotels auf <strong>Gozo</strong> www.hotelplan.ch Das Hotel www.kempinski.com/gozo Label für nachhaltiges Reisen www.travelifecollec tion.com Geführte Wanderungen auf <strong>Gozo</strong> www.merillecotours.com <strong>Gozo</strong> www.gozo.com www.gozo4you.ch www.islandofgozo.org536


gruen reisen1 2„Hier gibt es zahlreiche Pflanzenarten, <strong>die</strong> nurauf Malta gedeihen, und man kann Vogelschwärmebeobachten.“ Jonathan Henwood31 Der Botaniker Jonathan Henwood arbeitetfür das Umweltministerium und hat <strong>einen</strong>Wanderführer für <strong>Gozo</strong> veröffentlicht.2 <strong>Gozo</strong> gilt als Gemüsekammer des Landes.3 Der kleine Ort Xlendi.4 Vor allem in der Nebensaison findenRuhesuchende auf der Insel verschwiegeneEcken und einsame Buchten.schliess lich gehörte das Archipel zum BritischenEmpire. Untereinander reden <strong>die</strong>Einheimischen meist Malti. Es hat s<strong>einen</strong>Ursprung im Arabischen, enthält aber auchBegriffe aus dem Italienischen, Französischenund Englischen.Mit dem Bus gelangt man einfach an <strong>die</strong>Ausgangspunkte der Wanderungen, <strong>die</strong>Jonathan Henwood empfiehlt. <strong>Die</strong> Tourenführen fast immer der Küste und den terrassenförmigenFeldern entlang. <strong>Die</strong> Pfadewurden oft von den Bauern freigeschlagenund sind auch für ungeübte Wanderer problemloszu bewältigen. Wer zu Fuss <strong>die</strong>ganze Insel erkunden will, muss ungefährvier Tage einrechnen. Im Norden locken<strong>die</strong> in Kalkstein gehauenen Salzpfannenbei Marsalforn. Auch in dem beliebtestenFerienort <strong>Gozo</strong>s trifft man in der Nebensaisonkaum Fremde in den Cafés undRestaurants an.Mit Blick auf <strong>die</strong> kleine Badebucht isst manam besten im «Il-Kartell», das <strong>die</strong> gozi tanischeKüche pflegt. Als Vorspeise empfiehltsich ein junger gepfefferter Schafskäsemit einer leicht süsslichen Tomatenpaste.Und wäh rend das Meer ans Ufer plätschert,serviert <strong>die</strong> Kellnerin <strong>einen</strong> gegrillten Lampuki,eine Goldmakrele. Kenner bestellendazu <strong>einen</strong> auf <strong>Gozo</strong> gekelterten Chardonnaymit einer leicht rauchigen Note.«Wegen der Pfarrkirche Peter und Paulsollte man unbedingt das StädtchenNadur besuchen», sagt Jeanette Borg. Siesei das prunkvollste Gotteshaus <strong>Gozo</strong>s.<strong>Die</strong> 5000 Einwohner des Ortes zählen zuden reichsten Maltas. Viele Gozitaner wandertenin den Fünfziger- und Sechzigerjahrendes 20. Jahrhunderts nach Kanada,in <strong>die</strong> USA oder nach Australien aus undliessen sich, nachdem sie genug Geld ver<strong>die</strong>nthatten, in Nadur nieder. Manche Häuserschmückt noch heute eine kanadischeFlagge oder der US-Adler.Maltesische Pizza wird stattmit Käse mit dünnen KartoffelscheibenbelegtTrotz des Reichtums seiner Einwohnerwirkt alles in Nadur bescheiden. «Es istauf <strong>Gozo</strong> unüblich zu protzen», sagt Borg.<strong>Die</strong> Einheimischen treffen sich nicht inEdel lokalen, sondern in der Sportbar, wosie bei einem Cisk Lager das letzte Rugbyspielihrer Mannschaft diskutieren. Borggeht mit ihren Wandergruppen immer zurMaxokk Bakery. «Dort wird <strong>die</strong> beste Ftirader Insel gebacken.» <strong>Die</strong> maltesischePizza wird statt mit Käse mit dünnen Kartoffelscheibenbelegt. «<strong>Die</strong> Pizzakartonsnehmen wir dann mit in den Park bei derehemaligen Telegrafenstation», sagt Borg.Dort geniessen Einheimische und Tou ­risten ihre Mahlzeit und den weiten Blickaufs Meer.FerientippsPauschal-Arrangement Sieben Nächte im4,5-Sterne-Haus Kempinski Hotel San Lawrenz abCHF 1195.– pro Person im Superior-Doppelzimmer mitFrühstück inklusive Flug und Transfer. Infos und BuchungTel. 043 211 88 85, internet-travelshop@hotelplan.ch undwww.hotelplan.ch. Ausflüge auf <strong>Gozo</strong> oder Maltakönnen bei Hotelplan auf Anfrage organisiert werden.Nachhaltig reisen Hotelplan bietet TravelifezertifizierteUnterkünfte für verschiede ne Destinationenan. Ergänzt wird das Angebot durch nachhaltige Reisenvon Travelhouse nach Südafrika (Travelhouse/Africantrails)und Costa Rica (Travelhouse/Salinatours).Essen auf <strong>Gozo</strong> www.il-kartellrestaurant.com www.maxokkbakery.com Farm Ta’ Mena www.tamena-gozo.com455

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