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Internationale Finanzinstitutionen und Energie-Investitionen - PSI

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<strong>PSI</strong>RU University of Greenwichwww.psiru.orgTabelle 5.wicklungsländer liegt der Anteil am Volkseinkommen höher, ist aber für viele Regierungen auch ohne Entwicklungshilfenach wie vor finanzierbar (siehe unten zu Nigeria).6.2. Wenig private <strong>Investitionen</strong> in die Infrastruktur6.2.1. Keine privaten <strong>Investitionen</strong> in Ausbaumaßnahmen in AfrikaZwei große offizielle Berichte aus dem Jahr 2010 stellen klar, dass privatwirtschaftliche Unternehmen keinen signifikantenAnteil an <strong>Investitionen</strong> in den Elektrizitätssektor in Afrika leisten <strong>und</strong> auch nicht leisten werden. Eine Weltbankstudiezu <strong>Investitionen</strong> in Elektrizitäts‐ <strong>und</strong> sonstige Infrastruktur im Afrika südlich der Sahara belegt, dass privatwirtschaftlicheUnternehmen nur ca. 10 % der Gesamtinvestitionen im Sektor getätigt haben – <strong>und</strong> fast alle entfallenauf IPPs, aber nicht auf den Ausbau von Infrastruktur. Die Mehrheit der <strong>Investitionen</strong> stammt aus öffentlichen Quellen,gefolgt von Entwicklungshilfe von Geberländern <strong>und</strong> Entwicklungsbanken. Ein IEA‐Bericht geht sogar noch weiter<strong>und</strong> führt an, dass “in den meisten Entwicklungsländern direkte öffentliche <strong>Investitionen</strong> in die Entwicklung nationaler<strong>und</strong> lokaler Kapazitäten die wichtigste Gr<strong>und</strong>bedingung” dafür sind, dass überhaupt private <strong>Investitionen</strong> angelocktwerden können – <strong>und</strong> dass dies selbst dann auch nur geschieht, “wo verlässlich eine kommerzielle Rendite für die<strong>Investitionen</strong> erzielt werden kann”. Dies bestätigt Ergebnisse früherer Weltbankberichte aus 2005 <strong>und</strong> 2006, die feststellten,dass nur 10 % des Infrastrukturinvestitionsbedarfs von Afrika durch den privaten Sektor finanziert wurden<strong>und</strong> dass weder die Beteiligung des privaten Sektors noch Regulierungsaktivitäten einen signifikanten Beitrag zumAusbau des Netzzugangs leisten.Der öffentliche Sektor ist führend bei den <strong>Investitionen</strong> in Elektrizität in Afrika – privater Sektor sehr gering<strong>Investitionen</strong> ($ Mrd.)Betriebskosten($Mrd.)Gesamtinvestitionen<strong>und</strong> BetriebAnteilöffentl.Dienst vonGesamtLändergruppeÖffentlicherDienstEntwicklungshilfePrivatwirtschaftGesamt ÖffentlicherDienstGesamt Afrika südlich der Sahara 2,4 1,8 0,5 4,6 7,0 11,6 81 %davon:- Ressourcenreiche Länder 1,2 0,8 0,3 2,3 1,6 3,9 72 %- Länder mit mittleremEinkommen- Länder mit niedrigem-Einkommen0,8 0,03 0,01 0,8 2,7 3,5 99 %0,4 0,9 0,2 1,6 2,6 4,0 75 %Source: World Bank/AFD 2010 Africa’s Infrastructure 2010 Table 8.3 p. 186, and <strong>PSI</strong>RU calculations. Figures may not add exactly due to ro<strong>und</strong>ing.http://infrastructureafrica.org/aicd/system/files/AIATT_Consolidated_smaller.pdfDer Infrastrukturausbau erfordert den Einsatz nicht nur von öffentlichen Finanzen, sondern auch von Sozialpolitiken.Der Weltbankbericht besagt, dass die Hälfte der urbanen Bevölkerung ohne Zugang zu Elektrizität extrem arme Menschensind, die in Slums unter unsicheren rechtlichen Besitzverhältnissen leben. Die Bereitstellung von Anschlüssenerfordert deshalb Regierungsmaßnahmen, inklusive einer Sozialpolitik, die hohe Anschlussaufwendungen subventioniert.Privatwirtschaftliche Unternehmen werden das Risiko eines Ausbaus in solchen Gegenden jedoch nicht eingehen,weil sie dann einem Risiko des “Stromdiebstahls” mittels illegaler Anschlüsse durch arme Bevölkerungsgruppenausgesetzt wären.Eine niedrige Abdeckung in den Städten beeinträchtigt auch die Aussichten für die arme ländliche Bevölkerung: DieWeltbankstudie streicht heraus, dass “Länder mit ernsthaft unterentwickelten Stromerzeugungskapazitäten <strong>und</strong> einerdünnen urbanen K<strong>und</strong>enbasis nicht gut aufgestellt sind, um den Stromanschluss für ländliche Gebiete zu bewältigen….wegen einer mangelnden Basis für Quersubventionierungen.” In solchen Ländern sind öffentliche Steuereinnahmensogar von noch größerer Bedeutung für die Finanzierung von Ausbaumaßnahmen. Privatisierungen erschweren jedochjeden dieser Ansätze.Laut dem Bericht zeigt die Erfahrung auch, dass ein zentralisiertes öffentliches Versorgungsunternehmen beim Anschlussländlicher Gebiete viel bessere Ergebnisse zeitigt als fragmentierte oder privatisierte Ansätze:“Länder, die einen zentralisierten Ansatz verfolgen <strong>und</strong> in denen das Versorgungsunternehmen für den Netzausbauzuständig ist, sind erfolgreicher als diejenigen, die auf dezentralisierte Ansätze setzen <strong>und</strong> in deneneine Behörde für den Ausbau des Netzzugangs auf dem Land versuchte, zahlreiche Versorgungsunternehmenoder private Unternehmen für die Netzanschlusskampagne zu gewinnen.”19/09/2013 Seite 9 von 17

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