13.07.2015 Aufrufe

Exkursion nach Theresienstadt

Exkursion nach Theresienstadt

Exkursion nach Theresienstadt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Nach der Führung besuchten wir den jüdischen Friedhof, die Leichenkammer des Ghettos sowiedas Krematorium, wo wir ein Blumengebinde niederlegten und mit einer Schweigeminute der hierumgekommenen Opfer des Nationalsozialismus gedachten.Am Nachmittag stand eine weitere Führung auf dem <strong>Exkursion</strong>sprogramm. Diesmal ging es zur„Kleinen Festung“, die bereits im 19. Jahrhundert als Gefängnis für militärische und politischeGefangene gedient hatte. Hier sahen wir z.B. die Dunkelzelle, in welcher Gavrilo Princip, derAttentäter von Sarajewo (1914), bis zu seinem Tod 1918 angekettet war.Aber auch in der Kleinen Festung stießen wir immer wieder auf Spuren nationalsozialistischerVerbrechen. Die Tor-Inschrift „Arbeit macht frei“ verdeutlichte, dass sich hiereher ein Konzentrationslager als ein „normales“Gefängnis befand. Bei der Besichtigung derHafträume erfuhren wir, dass die ohnehin schonschlimmen Haftbedingungen für jüdischeGefangene noch zusätzlich verschärft wurden. Inderen Zelle, die mit den <strong>Exkursion</strong>steilnehmernaus Falkenstein bereits voll ausgefüllt war,mussten ca. 100 Personen ohne Sitz- oderLiegegelegenheiten vegetieren – mit schlechterVerpflegung, ohne jegliche hygienische Voraussetzungen undmedizinische Betreuung, bei Arbeit an 7 Tagen der Woche – was fürdie Häftlinge bereits <strong>nach</strong> kurzem Aufenthalt einem Todesurteilgleichkam. Die Führung durch diese Festung verschaffte uns einenkleinen Einblick in eine grausame Zeit, in der dem LebenAndersdenkender und Andersgläubiger kein großer Wertbeigemessen wurde. Dass die Verursacher der dort verübtenVerbrechen Deutsche waren, wird wohl alle <strong>Exkursion</strong>steilnehmernoch eine Weile beschäftigen und auch im Unterricht zu besprechensein. Und für das Projekt „Flucht und Vertreibung“ stellte die <strong>Exkursion</strong>nun auch einmal einen anderen Blickwinkel zur 2013 weiter zu erforschenden Problematik in denVordergrund – denn Ursachen und Folgen historischer Ereignisse kommt gerade bei diesemThema eine bedeutende Rolle zu. M. Wohlgemuth

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!