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land:striche, Wolfgang Wiedner - Steiermarkhof

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<strong>Wolfgang</strong> <strong>Wiedner</strong>. <strong>land</strong>:<strong>striche</strong>Walter Titz[Kulturredakteur der Kleinen Zeitung]Mit farbigen Fingern streicht <strong>Wolfgang</strong> <strong>Wiedner</strong> über – dieWelt? Streichelt sie, erweckt sie, zumindest Teile von ihr,zu neuem Leben. Als Bild. Wenn <strong>Wolfgang</strong> <strong>Wiedner</strong> durchLandschaften streicht, geht es um Erfahrungen. ÄsthetischeErfahrungen. WW ist hingerissen von der Schönheit, durchdie er sich gleich doppelt bewegt: einmal als Wanderer mitoffenen Sinnen, danach als Maler im Atelier. Das Gesehene,Erfahrene, holt er verwandelt zurück, entwickelt mit genauemBlick seine eigene Vision. Das Kunststück: Auf individuellenBildern werden aus den individuellen Versatzstücken derRealität Objekte von allgemeiner Gültigkeit, Archetypengleichsam. Der oststeirische Kürbis wird zum Kürbisschlechthin. Die Schalen und Dosen aus dem Atelier zumIn- und Urbild von Gefäßen. Der Pirol. Der Frosch. Der Apfel.Das Rapsfeld. Der Mensch. Vom Künstler unmittelbar erlebt,beobachtet, analysiert. Durchleuchtet bis auf den Kern.Freigelegt. Transzendiert. Und gleich noch ein Kunststück:Trotzdem verliert das ins Bild Verwandelte seine Substanznicht, löst sich nicht auf ins Ätherische, Vage. Die Früchteund Blumen und Tiere und Menschen bleiben geerdet.Dank souveräner Malerei. Um die es letztendlich vor allemgeht: Malerei. Um das Mit- und Nebeneinander von Farben,immer wieder in unaufdringlich kühnen Kontrasten. DieSchönheit der Bilder von <strong>Wolfgang</strong> <strong>Wiedner</strong> lebt von subtilenSpannungen, Plakatives ist dem Künstler fremd. Wenn über„Luising“ (so ein Bildtitel) der Himmel lila explodiert, gehtes nicht um einen billigen Effekt. Wie in Albrecht Dürersberühmtem Traumgesicht von 1525 überlagern sich hier dieEbenen einer äußeren und einer inneren Wirklichkeit zumeindringlichen Ganzen eines so realistischen wie abstraktenKunstwerks.8

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