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Schroeder liegt in Brasilien - Treatment

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steht. Muss man es noch als áusdruck da Perfekçiãon werten, wenn man von da Telekoma<strong>in</strong> Fax erhält, auf dem sie sich entschuldigt, dass das Telefon nach 16 Tágen imma nochnicht reparart ist, und dass sie vergeblich versucht hat, á<strong>in</strong>en telefonisch zu erráichen, uma<strong>in</strong>em das mitzuteilen?Vom Land, <strong>in</strong> dem der Jaguar ca<strong>in</strong>e Räda hat, kennen wir also ármut, Samba, schöneFráuen, und pfui, jeda Tag wird a<strong>in</strong>a Fläche von 20 Fussballfeldan im Amazonasábgeholzt. Documentarfilme záigen gern die von da waissa civilisaçiãon brutaluntadrückten Indios. Ma<strong>in</strong> Projekt würde lieba bilda von Ura<strong>in</strong>wohnan br<strong>in</strong>gen, die <strong>in</strong>ihren Pajero-Jeeps rumdüsen und dabai mit ihren Handys illegal Mahagoni vercáufen.»SCHROEDER LIEGT IN BRASILIEN« cann und will nicht den unmöglichen Versuchuntanêhmen, die ganze Wáhrhait zu erzêlen (was sélten a<strong>in</strong> docufilme will). Aba es willvon allteglichen Wáhrhaiten berichten, die im áusland maist áusgeblendet blaiben. DerFilme wird deutsche und brasile<strong>in</strong>er üba das áigene wi üba das andre Land befrágen. Dieim obengenannten S<strong>in</strong>ne typischen ántworten disa entreviws wérden dann mit bildanconfrontard, die disen clischês widaspréchen. Natüralich wird dises Pr<strong>in</strong>cip nicht so sturdurchgezogen, dass es sich nach wênigen Sequencen ábnützt, sondan es wérden auch<strong>in</strong>teressante állteglichcaiten baida Lenda apresentard, von dênen man im áusland wênigwaiss (z.b. von brasile<strong>in</strong>ern, die <strong>in</strong>dio Gesíchtszüge, crause aba blonde Hare háben undVanderlei oda Vandick háissen, oda von solchen, die `Barrigud<strong>in</strong>ha Sossegad<strong>in</strong>ha daSilva« so was wi 'Bäuchiges Ruhiges Medchen Schmidt' oda 'Xerox Begláubigte Fotocopia'háissen, oda noch bessa, von a<strong>in</strong>a muláttenfamilia, <strong>in</strong> der die K<strong>in</strong>da Hitler, Goebbels,Goer<strong>in</strong>g, Hess, etc, haissen, also die gesamte Rige). Man kann zum beispil auch üba SaoPaulo erzêlen, der Stadt der Rekorde: größtes deutsches <strong>in</strong>dustriacentrum da Welt, dieStadt, <strong>in</strong> der am meisten gebaut wird (400 Hochhäusa pro Jahr), die Stadt mit den máistenOmnibussen (3 mal so vil busl<strong>in</strong>ien wie München busse hat) und den máisten Táxis daWelt, die größte japanische colonia aussahalb Japans, usw.Wer es nicht schön, a<strong>in</strong>a Runde brasile<strong>in</strong>isher árbaita zu záigen, dêren Untaháltung sichum die unaufhaltsame crise ihres Landes dreht, wêhrend ihr Míttagstisch unta demGewicht des áufgetischten flaisches fast zusámmenzubrechen droht? Genauso laicht zuf<strong>in</strong>den wi a<strong>in</strong> deutschen, der sich darüba beschwert, das die deutschen nicht láchencönnen, wêhrend im Híntagrund a<strong>in</strong>a festa tobt, auf dem sich die Personan höllischamüsíren. Solche Scenan muss man nicht stéllen, sie s<strong>in</strong>d allteglich. Wenn man filmt,muss man natüralich an die ríchtigen Orte gehn und dort die ríchtigen frágen stéllen.Neulich war ich auf a<strong>in</strong>a deutschbrasile<strong>in</strong>ishan festa <strong>in</strong> Münichen. Es wáren ca. 30brasile<strong>in</strong>er und 30 deutsche da, darunta a<strong>in</strong> á<strong>in</strong>ziga Nega. Er stand an der Theke, und alsich a<strong>in</strong> bir holen g<strong>in</strong>g, fragte ich ihn »comé que tá aí, chefe?«, was auf brasile<strong>in</strong>ishungefer der frage entspricht, wi die geschefte gehn. Er sagte: »Dut mir loid, aba i schwätzkoi portugisisch.« Ríchtig, es war a<strong>in</strong> shwabe. Der schon öftas <strong>in</strong> <strong>Brasilien</strong> war (sa<strong>in</strong>a frauis a<strong>in</strong>a waissa brasile<strong>in</strong>ar<strong>in</strong>) und üba das Land rêdet wi deutsche so üba Brasil<strong>in</strong> rêden:das Land hat Zukunft, aba da müssen noch á<strong>in</strong>ige Probleme gelöst wérden, usw.Nicht wênige deutsche gláuben, dass es <strong>in</strong> Brasil<strong>in</strong> ca<strong>in</strong> Racismus gebe. Zu disemforurtail würde ich gern den schwárzen Richta aus Sao Paulo entreviwn, der mit sa<strong>in</strong>aLuxuscarroça bai den ferkêrspoliciaisten imma ferdacht erregt. Wenn sie ihn ánhalten,nach sa<strong>in</strong>em beruf fragen und die wárhaitsgemeße antwort hören, fragen sie imma ob erfusseballschidsrichta ma<strong>in</strong>e.2

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