04.12.2012 Aufrufe

Zusammenfassung der signifikanten Belastungen und ...

Zusammenfassung der signifikanten Belastungen und ...

Zusammenfassung der signifikanten Belastungen und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bewirtschaftungsplan Hessen Kapitel 2, 22. Dezember 2008<br />

2.1.3.4 Wasserkraftnutzung<br />

Die Wasserkraft wird insbeson<strong>der</strong>e in den Mittelgebirgslagen Nordhessens durch viele<br />

Wasserkraftanlagen energetisch genutzt. Einen nennenswerten Beitrag zur Energieerzeugung<br />

tragen jedoch nur relativ wenige größere Anlagen in Main, Lahn, Fulda, Werra<br />

<strong>und</strong> E<strong>der</strong> bei. Daten zur Wasserkraftnutzung in Hessen (Quelle: Datenbank Wan<strong>der</strong>hin<strong>der</strong>nisse,<br />

siehe Abschn. 2.1.3.1) sind in Tabelle 2-7 dargestellt.<br />

Tab. 2-7: Wasserkraftnutzung in Hessen<br />

Anzahl Laufwasserkraftwerke<br />

Anzahl Querbauwerksstandorte<br />

in Betrieb<br />

durchschnittliche<br />

Kraftwerksdichte<br />

Gesamtjahresarbeit<br />

aller Anlagen<br />

Anteil Ausleitungskraftwerke<br />

Hessen gesamt<br />

Kapitel 2, Seite 17<br />

FGE Rhein<br />

(hessischer Anteil)<br />

FGE Weser<br />

(hessischer Anteil)<br />

633 262 371<br />

602 258 344<br />

1 Wasserkraftanlage<br />

je 13 km<br />

1 Wasserkraftanlage<br />

je 18,1 km<br />

1 Wasserkraftanlage<br />

je 9,5 km<br />

ca. 290 GWh ca. 180 GWh ca. 110 GWh<br />

89 % 87 % 91 %<br />

Zurzeit befinden sich 633 Laufwasserkraftwerke <strong>und</strong> 2 Pumpspeicherkraftwerke an 602<br />

Querbauwerksstandorten in Betrieb. 87 % aller Wasserkraftanlagen liegen im Rhithral<br />

(Forellenregion o<strong>der</strong> Äschenregion). Die Ausbauleistungen dieser Anlagen sind überwiegend<br />

sehr gering (Abb. 2-7) (Median = 13 kW). Die auf Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> Ausbauleistungen<br />

abgeschätzte Gesamtjahresarbeit aller Anlagen (ohne Pumpspeicherkraftwerke) beträgt<br />

ca. 290 GWh.<br />

89 % <strong>der</strong> Laufwasserkraftanlagen werden als Ausleitungskraftwerke betrieben. Fischaufstiegsanlagen<br />

befinden sich an 129 Wehren mit Wasserkraftnutzung <strong>und</strong> zusätzlich an 50<br />

Wasserkraftanlagen. Die ökologische Durchgängigkeit <strong>der</strong> Wasserkraftanlagenstandorte<br />

ist insbeson<strong>der</strong>e stromaufwärts häufig defizitär (Abb. 2-8). Stromabwärts sind 36 % <strong>der</strong><br />

Anlagen passierbar o<strong>der</strong> bedingt passierbar.<br />

Die Auswirkungen <strong>der</strong> energetischen Nutzung <strong>der</strong> Wasserkraft auf die Fließgewässerökologie<br />

werden u.a. in JUNGWIRTH et al. (2003) <strong>und</strong> MUNLV (2005) dargestellt. Die wesentlichen<br />

negativen ökologischen Effekte von Wasserkraftanlagen in hessischen Fließgewässern<br />

sind:<br />

• Unterbrechung <strong>der</strong> stromauf- <strong>und</strong> stromabwärts gerichteten Wan<strong>der</strong>ungen,<br />

• Schädigung von Organismen infolge <strong>der</strong> Passage <strong>der</strong> Turbinen,<br />

• Verlust freier Fließstrecke, weitgehende Unterbindung dynamischer Prozesse,<br />

Herabsetzung <strong>der</strong> strukturellen Vielfalt des Lebensraumes,<br />

• Verän<strong>der</strong>ungen des Feststoffhaushaltes <strong>und</strong> chemisch-physikalischer Parameter<br />

(siehe auch Abschn. 2.1.3.5),<br />

• geringe Wasserführung in Ausleitungsstrecken.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!