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Große Fahrt; Mit der K4 auf der Ostsee (für viele nichts besonderes ...

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<strong>Große</strong> <strong>Fahrt</strong>; <strong>Mit</strong> <strong>der</strong> <strong>K4</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Ostsee</strong> (<strong>für</strong><strong>viele</strong> <strong>nichts</strong>beson<strong>der</strong>es,<strong>für</strong>unseine erste Herausfor<strong>der</strong>ung)Als Segler <strong>auf</strong> dem äußerst überschaubaren Hennesee bei Meschede, war es schonetwas Beson<strong>der</strong>es, sich einen Törn <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Ostsee</strong> vorzunehmen. Hatten wir imSommer '98 auch einige Meilen <strong>auf</strong> Seen und Kanälen in Friesland hinter unsgebracht, so war <strong>der</strong> Gedanke an die <strong>Ostsee</strong> doch mit einigem Respekt bei meinerFrau und meiner 12-jährigen Tochter verbunden.Nach einer längeren Entscheidungsperiode ging es dann zu Beginn <strong>der</strong> Ferien am20.06.99 los. Der Dackel - Holland hatte er noch mitbereisen dürfen - blieb diesmalzuhause.Zur Eingewöhnungwollten wir zunächst dieSchlei befahren. Sosetzten wir bei spontaneinsetzendem strömendenRegen in <strong>der</strong> Wiking-Marinain Schleswigein. Alles sollte beson<strong>der</strong>szügig abl<strong>auf</strong>en,insbeson<strong>der</strong>e die Kuchenbudesollte schnellstehen. Also Boot insWasser, ab in die Boxund Mast stellen. Allesklappte ob ces Regenssehr zügig. Beim Einräumendes GepäcksNun war endlich alles klar, aber bevor wir den Törn antraten, war erst einmal sightseeingangesagt. Lag doch Haithabu gleich um die Ecke. Kultur und Geschichte <strong>der</strong>alten Wikinger sollten uns <strong>auf</strong> Dänemark einstimmen.<strong>Mit</strong>tags legten wir dann bei Wind aus SW von 4-5 Bft ab und rauschten vor demWind die Schlei entlang Richtung Kappeln. Die Drehbrücke bei Lindaunis hinter unslassend legten wir an einem einsam gelegenen Steg an. Die erste Lan<strong>der</strong>kundungließ uns <strong>auf</strong> die Bezeichnung "Dekelsen" an einem Buswartehäuschen stoßen. Dawar doch was? Genau, die Serie "Der Landarzt" wurde hier gedreht. Am nächstenMorgen suchten Frau und Tochter das Haus des Landarztes <strong>auf</strong>.Unsere <strong>Fahrt</strong> führte uns, wie<strong>der</strong> vor dem Wind, nach Maasholm. Ein schöner kleinerOrt mit einem riesigen Hafen. Ein gutes Essen in einer gemütlichen Kneipe und diePlanung <strong>für</strong> den großen Schlag nach Marstal beschlossen den Tag.Am nächsten Morgen herrschten ideale Bedingungen <strong>für</strong> die knapp 25 Meilen zurSüd-Ostspitze <strong>der</strong> Insel Aeroe. Die Sonne verwöhnte uns und <strong>der</strong> Wind bließ mit 3aus Süd. Also eine wun<strong>der</strong>schöne Überfahrt mit halbem Wind bis raumschots. DieWelle war angenehm. Kann Segeln schöner sein?Ich hatte dieses Revier vorher schon einige Male mit größeren Schiffen befahren,doch mit <strong>der</strong> <strong>K4</strong> bringt es einfach mehr Spaß. Nach ca. 5 Std. machten wir in Marstalfest und erkundeten den Ort.Als nächstes Ziel stand die Insel Täsinge <strong>auf</strong> dem Programm. Doch an einen frühenStart war nicht zu denken. Die Kuchenbude war dank des nächtlichen Regens triefnassund musste erst trocknen. Also Ablegen erst gegen <strong>Mit</strong>tag. Das Wetter schienzu halten. Die Insel Strynö hatten wir backbord liegen lassen, als sich von NW~...fragte meine Tochteraugenzwinkernd, obdenn dieses" Ding mitdem Pfeil" nicht eigentlich<strong>auf</strong> den Mast gehöre.Zu schnell - alsodoppelte Arbeit. Amnächsten Morgen gabes dann freundlicheHilfe von Stegnachbarnmit "geringfügig"größeren Schiffen <strong>der</strong>enMasten die doppelteLänge des unseren<strong>auf</strong>wiesen, was siebeiläufig erwähnten.-- ---


eine unangenehme dunkle Wand zeigte und auch nach Beschimpfungen weiter <strong>auf</strong>uns zukam. Also Reff ins Groß und Fock gesetzt. Es wurde ein schöner Ritt bis zurBrückendurchfahrt bei Rudkoebing. Dahinter wurde in <strong>der</strong> Abdeckung <strong>der</strong> Motoreinsatzerfor<strong>der</strong>lich, weil aus dem Svendborgsund ein Strom mit ca. 3 Knt. gegen unsstand. Beim Aufkreuzen im Sund wurde <strong>der</strong> Wind wie<strong>der</strong> einiges stärker, brachteRegen und Kälte mit. Steife Finger am Ru<strong>der</strong> mitten im Sommer. Für 15 Sm Streckebenötigten wir 5.5 Std. und machten in Troense fest. Hier ist immer wie<strong>der</strong> dasZusammentreffen mit dem Hafenmeister ein schönes Erlebnis. Ein wirklich netterMensch. Abendessen im Hotel Troense, noch ein ,zwei Bier und dann vom Tagerholen.Am nächsten Tag stand eine kleine Wan<strong>der</strong>ung zum Valdemarslot <strong>auf</strong> dem Programm.Eine <strong>der</strong> schönsten spätbarocken Anlagen in Dänemark. Beson<strong>der</strong>s beeindruckendist, dass alle Räume betreten werden können, keine lästigen Brokatschnüreden Zugang zu den Zimmern versperren. In den ehemaligen Stallungen ist einSchiffsmuseum untergebracht.Nach Kulturanteil am frühen Tag ging es dann den Svendborgsund entlang - natürlichgegen den alle 6 Stunden kenternden Strom - nach Svendborg. Dort legten wirim Svendborg Jachthafen an. Auf dem Programm stand erst einmal eine Ortsbesichtigung.Svendborg bietet mit seiner Eink<strong>auf</strong>szone gute Möglichkeiten des Stöberns.So wollten wir auch den nächsten Tag dort verbringen und die Möglichkeiten nutzen.Wir verbrachten den nächsten Tag auch dort. Allerdings nicht in <strong>der</strong> Stadt son<strong>der</strong>n imBoot. Bereits während <strong>der</strong> Nacht hatten sich die himmlischen Schleusen geöffnetund Niemand schien während des Tages den Schieber zum Schließen zu finden.Es goß während des gesamten Tages in Strömen. Ein Verlassen des Bootes war nurzu dem Notwendigsten angesagt. An diesem Tag zeigte sich in seiner ganzenAusprägung das schier unendlich große Raumangebot <strong>der</strong> <strong>K4</strong> unter Deck.Drei Menschen fanden sich kaum in <strong>der</strong> Weite des Raumes !!!!!Nein, es war o.k.. Eng aber gemütlich. Gemütlich im Schlafsack, denn die feuchteKälte machte sich breit. Ein Einsatz des Kochers als Heizung war gelegentlicherfor<strong>der</strong>lich.Hatten wir Sommer?????Der nächste Tag brachte angenehmeres Wetter und einen günstigen Wind <strong>für</strong> denSchlag nach Aerosköbing. Ein schönes Erlebnis, segeln mit gutem Wind und einemleidlich blauen Himmel. Der Hafen war leer - das ist ja wohl nicht immer so- und wirfanden eine Box in idealer Lage. <strong>Mit</strong> uns hätten weitere 2-3 Varianten Platz daringefunden. Es muss wohl größere Schiffe geben. Es gab welche. Rechts und linksneben uns liefen eine 41er und eine 43er ein. Wir lagen wie ein Beiboot zwischenihnen. Ein interessantes Gefühl.Der Charme von Aerosköbing ist sprichwörtlich und wir wurden von ihm verzaubert.Postkartenmotive überall. Der Ort mit seiner Ursprünglichkeit, die Badehäuschentam Strandbeeindruckend.


Wir wollten weiter. Östlich an Aerö entlang um die Nordspitze herum, über denKleinen Belt nach Mommark. Ein Schlag von 4 Stunden sollte es werden. Es kaman<strong>der</strong>s In Höhe <strong>der</strong> Ansteuerungstonne verließen wir die Landabdeckung undwurden von einer steifen Brise und einer recht ruppigen Welle überrascht. Was tun?Zurück in den Hafen o<strong>der</strong> durchbeißen? Noch ein Hafentag sollte nicht sein.Also durchhalten. Nach einiger Zeit hatten wir uns an die Bedingungen gewöhntund "Hannah" lief gut. -Bisher gar nicht erwähnt, dass unsere Varianta heißt wie unsereTochter - In <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Nordspitze ließ <strong>der</strong> Wind nach und wir dümpelten umdiese herum. 2 Knt. über Grund, wohl mehr durch Strom als durch <strong>Fahrt</strong>. Aber essollte nicht lange dauern. Von Westen her kam Wetter. Der Wind frischte gehörig <strong>auf</strong>und blies genau aus <strong>der</strong> Richtung in die wir wollten. Eine kräftige Welle gesellte sichbald dazu, so dass es turbulent zu werden versprach. Den Einsatz des Motors <strong>für</strong>den direkteren Weg zum Ziel versuchten wir nur kurz. Mal war die Schraube fast in<strong>der</strong> Luft, mal drohte <strong>der</strong> ganze Motor abzus<strong>auf</strong>en. Also kreuzen. Prima <strong>Fahrt</strong> durchsWasser, aber <strong>der</strong> Kleine Belt ist gar nicht so schmal. Das Ziel zum Greifen naheimmer wie<strong>der</strong> <strong>auf</strong> und ab. Und das bei immer wie<strong>der</strong> sehr nasser Plicht. Es machterichtig Spaß, wenn es auch durchaus anstrengend war. Aus den geplanten 4Stunden wurden ca. 7. Aber wir erreichten Mommark und fanden einen schönenLiegeplatz in dem idyllischen Hafen.Den nächsten Tag verbrachten wir ebenfalls in dieser Idylle. Ein Blick über dieKaymauer zeigte wun<strong>der</strong>schöne, deutliche Schaumkronen <strong>auf</strong> den ausgeprägtenWellen. Nichts <strong>für</strong> die Varianta. Doch wie<strong>der</strong> einen Hafentag. Mommark liegt auchsehr idyllisch. Es gibt den Hafen mit Campingplatz in sich kilometerweit ausdehnendenFel<strong>der</strong>n.Der Wind war mo<strong>der</strong>at geworden und wir liefen am nächsten Morgen mit Ziel Schlei- - aus. Es wurde wie<strong>der</strong> ein interessanter Schlag--.Zonächst tiefes gut, dann verließ uns<strong>der</strong> Wind, um in Höhe <strong>der</strong> Schleimündung wie<strong>der</strong> gehörig zuzulegen. Wir liefen durchbis Kappein und machten neben dem Oldtimer-Hafen fest. Nach einem langenSchlag stand nur noch ein kurzer Spaziergang und ein leckeres Abendessen <strong>auf</strong>dem Programm.Das Ende <strong>der</strong> Reise nahte. Noch ein Tag bis zum Ausgangshafen. Der Wind scheintin <strong>der</strong> Schlei konstant. Waren wir vorwind hinaus gesegelt, so mussten wir nun denganzen Weg gegenan motoren. Nur <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Große</strong>n Breite konnten wir kreuzen.Schon von weither sahen wir den Wikingturm, eine Bausünde aus den 60-ern.Im Schatten dieses Hochhauses machten wir fest und bereiteten die Abreise amfolgenden Tag vor. Das war <strong>der</strong> 02.07.99. Ein schöner Törn und ca. 190 sm lagenhinter uns.Übrigens: Das Wetter ist auch im Norden ca. 1 Woche später besser geworden.Wir waren wohl einfach nur zu früh.Michael HammerschmidtVA 850, Flotte Hennesee

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