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INFOMAPPE: <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> Slums3. E<strong>in</strong> Tag im SlumDie elfjährige Anwara berichtet vonihrem Alltag:«Ich sammle Abfall, damit wir heute zu essen haben.Und ich gehe <strong>in</strong> die Schule, damit es uns morgenbesser geht.» Abfall, wo man h<strong>in</strong>sieht: PET-Flaschen,Plastiksäcke und Papier. In den Gassen verstreut, <strong>in</strong>Säcke verpackt, das Wertvollste <strong>in</strong> Häusern gestapelt.Rund 100 000 Menschen leben <strong>in</strong> Jahangir Puri, e<strong>in</strong>emAussenquartier von Neu Delhi, vom Abfallsammeln.Auch die Familie von Anwara kämpft hier um ihreExistenz und um e<strong>in</strong> Leben <strong>in</strong> Würde. Die elfjährigeAnwara berichtet von ihrem Alltag:Bilder: Andreas SchwaigerVor Sonnenaufgang: «Wenn wir aufstehen,ist es draussen noch dunkel. Zum Frühstücktr<strong>in</strong>ke ich Wasser und esse etwas Brot.»Auf dem Weg zur Deponie: «Wir haben e<strong>in</strong>enfesten Platz, wo wir Abfall sammeln. Damitman ihn uns aber nicht wegnimmt, gehen wirschon früh los.»Die ersten Lastwagen: «Die Deponie ist e<strong>in</strong> riesigerBerg aus Abfall. Grosse Lastwagen br<strong>in</strong>genden Müll. Wenn sie ihn auskippen, st<strong>in</strong>kt es hieram meisten.»Zerschnittene Füsse: «Wir suchen nachPlastik, Papier oder Metall und packen alles<strong>in</strong> grosse Säcke. Ich schneide mich oft anScherben.»Sortieren der Fundstücke: «Was wir gesammelthaben, müssen wir zu Hause sorgfältigsortieren. Denn nicht jeder Abfall ist gleichviel wert.»Der verdiente Lohn: «Unsere Sachen verkaufenwir dem Slum K<strong>in</strong>g. Für e<strong>in</strong>en Sackmit Plastik bekommt Papa von ihm etwa 50Rupien*.» (* 50 Rupien = 1,07 Franken)Die Schule beg<strong>in</strong>nt: «Zusammen mit anderenAbfallsammler-<strong>K<strong>in</strong>der</strong>n besuche ich von 17 bis19 Uhr die Abendschule. Dort lerne ich Rechnen,Lesen und Schreiben.»Hausaufgaben: «Ich möchte später e<strong>in</strong>malLehrer<strong>in</strong> oder Ärzt<strong>in</strong> werden. Dafür muss ich hartarbeiten, das Gelernte repetieren und zu Hauseviel üben.»Endlich essen: «Wir essen oft nur e<strong>in</strong>mal proTag. Dann habe ich richtig Hunger. Ich freuemich immer auf den Reis und das Dal *.»(* Dal = <strong>in</strong>disches L<strong>in</strong>sengericht)