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Chronik 1898-1995 - Wasserversorgungs-Genossenschaft Sins und ...

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Jubiläumsschrift <strong>1898</strong>–<strong>1995</strong><strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong><strong>Sins</strong> <strong>und</strong> Umgebung1


InhaltsverzeichnisWidmung – Jubiläumsschrift <strong>1995</strong>–<strong>1995</strong>................................................................................. Seite 3Vorwort – Wasser als lebensnotwendiges Gut........................................................................ Seite 5<strong>Chronik</strong> – 1895-1994 Die <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong> <strong>Sins</strong> <strong>und</strong> Umgebung......... Seite 9Von Jahr zu Jahr – Interessantes, Wissenswertes aus Protokollen <strong>und</strong> Dokumenten........ Seite 12Statistisches – Tarife <strong>und</strong> Gebühren. Päsidenten, Brunnenmeister, RPK <strong>und</strong> BKder WVG <strong>Sins</strong>............................................................................................................................ Seite 57Aettenschwil – 1895-1980 <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong> Aettenschwil.................. Seite 60Statistisches – Präsidenten, Vorstandsmitglieder, Hydrantenchefs,RPK <strong>und</strong> BK der WVG Aettenschwil..................................................................................... Seite 66Alikon – 1895-1992 <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong> Alikon........................................ Seite 68Statistisches – Präsidenten, Vorstandsmitglieder, Hydrantenchefs,RPK <strong>und</strong> BK der WVG Alikon............................................................................................... Seite 78


J U B I L Ä U M S S C H R I F T 1 8 9 5 – 1 9 9 5<strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong><strong>Sins</strong> <strong>und</strong> UmgebungWasser suchen, Wasser beschaffen, Wasserreinhalten in genügender Menge, füralle Bedürfnisse <strong>und</strong> zu jeder Zeit, das ist einegrosse Verpflichtung <strong>und</strong> hat die privaten<strong>Genossenschaft</strong>en immer wieder vor neueTatsachen <strong>und</strong> oft vor sehr schwierig lösbareProbleme gestellt.Mit der vorliegenden Broschüre – diewesentlich umfangreicher wurde, als ursprünglichgedacht – möchte ich einerseits diegeleistete, enorme Arbeit aller Funktionäreder drei <strong>Genossenschaft</strong>en Aettenschwil, Alikon<strong>und</strong> <strong>Sins</strong> ehren <strong>und</strong> Ihnen im Nachhineindanken. Jahrelang, über Jahrzehnte, Tag <strong>und</strong>Nacht, haben sie sich ums kostbare Nassgekümmert, oft leider auch mit wenig Erfolg<strong>und</strong> ohne Dank. Andererseits will ich das langsamEntschwindende aus früheren Jahrzehntenso weit <strong>und</strong> so gut wie möglich sichtbarmachen, <strong>und</strong> für die Zukunft überblickbarhinüberretten.Das nun entstandene kleine Werk habe ichin der Freitzeit zusammengetragen. Als«Fremder» war es oft nicht sehr einfach Land<strong>und</strong> Leute richtig zu positionieren. Da <strong>und</strong>dort können Lücken sein. Für eventuelle Hinweise,Ergänzungen, alte Bilder etc. bin ichansprechbar. Für eine spätere Neuausgabeoder einen Nachtrag zur richtigen Zeit, könntedies interessant sein <strong>und</strong> berücksichtigt werden.Die Originale (Protokollbücher, Pläne,Berichte, Abrechnungen, Kaufverträge etc.)habe ich gut aufgehoben <strong>und</strong> archiviert.DieUnterlagen stehen Interessenten zur Einsichtnahmezur Verfügung. Interessante Berichte ,Daten, alte w<strong>und</strong>ersame Dokumente, Jahresrechnungen,Protokolle, Pläne, Fotos u.ä.habe ich seit Jahren gesammelt, aufgehoben<strong>und</strong> im Hinterkopf immer in einer Zusammenfassunggesehen, damit die Wassergeschichteallen Interessierten zugänglich wird.Bei den Vorbereitungen <strong>und</strong> in der Entstehungsgeschichtehaben mir einige Personenstarke Schützenhilfe geleistet, die ich besondersverdanken will:Die ehemaligen Präsidenten Ernst Hunkeler-Wolfisberg,alt Grossrat, <strong>Sins</strong>; Josef Huwiler-Strebel,Bergmatt, Alikon; Ernst Jenni-Köpfli, Bühl, Aettenschwil; PeterAmhof-Suter sel., Gemeinderat, Alikon. Siehaben Berichte, Protokolle, Fotos etc. überJahrzehnte sorgsam aufbewahrt <strong>und</strong> mir damitermöglicht, nun über die drei <strong>Genossenschaft</strong>enumfassend zu berichten.Von verschiedenen Anlässen standen mirBilder der folgenden Hobby-Fotografen zurVerfügung: Ueli Schnydrig-Villiger, Viceammann,Fototournee 1.4.1989 von allen Anlagen;Theo Villiger, Buchdrucker; HansSchläpfer-Brunner, Brunnenweid, EinweihungReservoir Aettenschwil-Holderstock15.8.1990; Walter Huber-Küng, Freudenberg,Ausbau Schachen 2. Fassung; Josef Roos-Stöckli, Brunnenmeister, Ausbau Schachen,Pump- <strong>und</strong> Steueranlagen <strong>und</strong> Ausbau Alikon;Fritz Kronenberg-Balmer, StufenpumpwerkBrandwald, Reservoir Tschampani u.a.Das Ingenieurbüro Waldburger + PartnerAG, Aarau hat mit dem in der Broschüreintergrierten Plan eine informative Übersichtüber unsere Anlagen vom Schachen bis Holderstock<strong>und</strong> Bergmatt geschaffen.Hans Burkart alt Gemeindeschreiber war3


mir bei der «Übersetzung» der ersten Protokolleeine grossartige Hilfe. Die wenigenLese- <strong>und</strong> Schreibst<strong>und</strong>en, die ich in der 5. Primarklassegenossen hatte, hätten nicht ausgereicht,die alten Schriften einwandfrei zu entziffern.Ein Lob auch auf den «Anzeiger fürs Oberfreiamt».Einmal mehr konnten daraus antikeInserate <strong>und</strong> Berichte entnommen <strong>und</strong> reaktiviertwerden.René Villiger, unser Grafiker <strong>und</strong> Künstlerhat mit seinem w<strong>und</strong>erschönen Titelbild derBroschüre den letzten Schliff gegeben.Die Lötscher Werbung, Franz Lötscherkam mir im richtigen Zeitpunkt mit Rat <strong>und</strong>Tat zu Hilfe. Ineressiert, engagiert <strong>und</strong>gekonnt hat er meine gesammelten Unterlagen,Beschreibungen, Entwürfe <strong>und</strong> Teilberichtein das nun vorliegende Werk umgeschrieben,umgestaltet <strong>und</strong> die gesamteDruckvorstufe auf seinem modernsten Power-Mac realisiert.Mit dem Druck <strong>und</strong> der Fertigung der Broschürewurde die Villiger Druck AG betraut.Auch allen nicht persönlich genannten grossen<strong>und</strong> kleinen Helfern danke ich hiermitbestens. Ganz besonders danke ich aber auchallen <strong>Genossenschaft</strong>ern, Funktionären <strong>und</strong>Behörden, die gestern, heute <strong>und</strong> morgen mithelfen,die <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong><strong>Sins</strong> zu tragen <strong>und</strong> damit den Weiterbestandim 2. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> in der Zukunftsicherstellen.August HengartnerPräsident4


V O R W O R TWasserals lebensnotwendiges Gut.Wasser ist jenes der 4 klassischen«Elemente» (Wasser, Feuer,Erde, Luft), die das Leben ermöglichen.Etwa 70 % unseres Planeten Erde sindmit Wasser bedeckt. Also gibt es Wasser inHülle <strong>und</strong> Fülle, könnte man meinen. Dochder Schein trügt. Nur ein kleiner Anteil istTrinkwasser. 97 % stehen in Seen <strong>und</strong> Meeren<strong>und</strong> sind salzig, also nicht ohne weiteres alsTrinkwasser oder zur Bewässerung verwendbar.Und die 3 % Trinkwasser sind zum grossenTeil - ca. 85 % - in Gletschern, Eisdecken,in der Atmosphäre oder tief unter der Erdegefangen. Trinkwasser steht also nicht unbeschränktzum Gebrauch zur Verfügung. Zwarist die Menge des auf der Erde vorhandenenWassers seit Jahrtausenden gleich. Dochimmer mehr Bewohner konsumieren vomkostbaren Nass, die Erde hat immer mehrDurst! Ein grosser Anteil geht auf die verschiedenstenArten verloren <strong>und</strong> es wirdunsachgemäss genutzt, vergeudet oder verschmutzt,vergiftet <strong>und</strong> ungeniessbar.Der endlose Kreis des WassersDer Wasserkreislauf erstreckt sich in geschlos-In Seen verweilt das Wasser über lange Zeit: z.B. im Vierwaldstättersee 4 1 /2 Jahre, im Sempacherseesogar 20 Jahre.5


senem Kreislauf über vier Sphären des PlanetenErde: Atmosphäre, Hydrosphäre, Pedo-/Geosphäre <strong>und</strong> Biosphäre. Die Temperaturenin diesen Sphären sorgen dafür, dassWasser flüssig, gefroren <strong>und</strong> als Dampf vorkommt.Weltweit wird geniessbares Süsswasser inKürze rar <strong>und</strong> teuer sein. Vielerorts sind dieSchäden fast nicht wiedergutzumachen. In 80Ländern mit 40 % der Weltbevölkerung ist dieWasserversorgung in besorgniserregendemZustand. Einige Beispiele:Am Niger haben Dürreperioden <strong>und</strong> dasAusbleiben von Überschwemmungen zurÜbernutzung der Weiden am Flussufergeführt. Verheerende Hungersnöte waren dieFolge.Der Amazonas, der grösste Fluss der Welt,durchfliesst Südamerika auf einer Länge von6'500 km. Auf seinem Weg nimmt er tausendevon kleinen Flüssen auf <strong>und</strong> bildet mit ihnenden Lebensnerv für unzählige Lebewesen,Tiere, Pflanzen <strong>und</strong> Menschen. Die Zerstörungder Regenwälder wird das Gleichgewichtfür den natürlichen Wasserhaushalt aufsEmpfindlichste stören. Die Folgen davon sindunvorstellbar.Länder wie Spanien, Griechenland, Türkei,Südfrankreich <strong>und</strong> Italien haben regionalgrosse Wassersorgen, einerseits mit der Qualität,aber vermehrt auch mit der Aufbereitungder erforderlichen Quantität.In nordafrikanischen Ländern wie Algerien,Marokko, Tunesien, Ägypten u.a. ist Wasserbereits heute knapp. Bedrohlich wird es auchin Schwarzafrika - wegen der Bevölkerungsexplosion<strong>und</strong> mangelnder Wasserpolitik.Auch die Donau ist stark angeschlagen. Aufihrem Lauf vom Schwarzwald bis ins SchwarzeMeer wird sie seit Jahren missbraucht. Auf2'850 km Länge muss sie verschiedene Länder<strong>und</strong> Grenzen überwinden. Die jährlich ca. 200Milliarden Kubikmeter Wasser sind ein wichtigerLebensnerv für das Schwarze Meer.Mexiko <strong>und</strong> die angrenzenden Staaten vonNordamerika haben eine Unzahl von schlechtenBrunnen <strong>und</strong> <strong>und</strong>urchsichtigen Wasserversorgungen.Millionen von Menschen inEntwicklungsländern beziehen <strong>und</strong> trinken6Wasser aus verschmutzten Wasserlöchern vollKrankheitskeimen. Die Folge davon sindKrankheiten aller Art.In der ehemaligen Sowjetunion sind 20 %der ehemals fruchtbaren Flächen bereits verwüstet.Die während Jahrzehnten planloseRessourcenverschwendung durch die staatlicheIndustrie <strong>und</strong> ebenso planlose Bewässerunghaben zu diesem Mißstand geführt.In Indien, China <strong>und</strong> Nordamerika führengedankenlose Bewässerungen auch zur Versalzungdes fruchtbaren Bodens.Der Aralsee ist mangels Zufluss des zurBewässerung umgeleiteten Wassers halb ausgetrocknet<strong>und</strong> mit Schadstoffen überlastet<strong>und</strong> vergiftet.Länder des Nahen Ostens (Saudi-Arabien,Israel, Jordanien, Palästina u.a.) sind verw<strong>und</strong>bar:Der Kampf ums Wasser zur Bewässerungvon Feldern kann in der Zukunft zumKrieg ausarten.Überall auf unserer Mutter Erde liessen sichRegionen <strong>und</strong> Länder mit bestehenden oderdrohenden Wasserproblemen anreihen. Seen,Flüsse, Ströme sind stark belastet. Meere mitSchwermetallen vergiftet, <strong>und</strong> überall lauernGefahren, welche die Ökologie aus demGleichgewicht bringen können, wenn weltweitnicht sehr rasch wirksame Gegenmassnahmengetroffen werden. Im nächsten Jahrh<strong>und</strong>ertkann der Wassermangel zum Problem Nr. 1werden.Wie sieht es bei uns in den helvetischenLanden aus?Die Schweiz hat spät, aber glücklicherweisenicht allzu spät wirksame Massnahmen zumSchutze unseres Wassers getroffen.Spät: Allzulange wurde das Wasser nur alsNutzobjekt <strong>und</strong> als Gefahr angesehen - Hochwasser<strong>und</strong> Hindernis in Nassgebieten einerseits,Mangel bei Trockenheit andererseits.Entsprechend wurde dem Schutz vor Überschwemmungendurch Bach-, Fluss- <strong>und</strong> Uferverbauungen,Aufschüttungen, Umleitungen,Eindohlungen etc. erste Priorität eingeräumt.Feuchtgebiete, Moore u. ä. wurden durchgrossangelegte Meliorationen urbar gemacht.


Chronische Wasserknappheit in ChinaFür die rasant wachsende Bevölkerung wurdenneue Versorgungsanlagen mit Wasserreservoirenfür alle Fälle gebaut. Zur Speisung<strong>und</strong> Sicherstellung des Mehrbedarfsreichten die Quellwasser nicht mehr überall:Kein Problem, genügend Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Seewasserstand zur Verfügung. Es mussten nur dienötigen Investitionen fürs Pumpen <strong>und</strong> Aufbereitengetätigt werden.Allzuspät: Zu dem gewaltig gestiegenenBedarf an Trink- <strong>und</strong> Gebrauchwasser kamenunvorhergesehene Probleme durch die Verschmutzungder Gewässer. Abfall aller Art,Chemikalien - für die Industrie, den Haushalt,die Landwirtschaft - <strong>und</strong> der sorglose Umgangmit Wasser haben die Gewässer an den Randeiner Katastrophe geführt.Während <strong>und</strong> unmittelbar nach dem 2.Weltkrieg wurden regional erste Massnahmenzum Schutze des Wassers getroffen. Fischer,Geologen, Hygieniker <strong>und</strong> andere Wasserfachleuteverlangten in den kommenden Jahrenverstärkte <strong>und</strong> gezielte Massnahmen. Daserste B<strong>und</strong>esgesetz über den Schutz derGewässer vom 16.3.55 forderte Massnahmengegen Verunreinigungen oder andere schädlicheBeeinträchtigungen der ober- <strong>und</strong> unterirdischenGewässer. Mit dem Inkrafttreten desneuen B<strong>und</strong>esgesetzes vom 8.10.71 per 1.7.72wurden weitere wichtige Schritte zum Schutzdes kostbaren Gutes erlassen. Ab 1.7.86 wurdeauch der Gesetzesartikel für die Einführungphosphatfreier Waschmittel wirksam. Am1.11.92 trat dann das neue B<strong>und</strong>esgesetz überden Schutz der Gewässer vom 24.1.91 in Kraft(populär wegen Restwassermengen <strong>und</strong> Güllenartikel).Im Verlauf der letzten Jahrzehnteist es uns erfreulicherweise gelungen, dasQuell- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser weitgehend vor Verunreinigungzu schützen, damit gutes Trinkwasser- für Mensch <strong>und</strong> Tier ca. 1 Mia.m 3 /Jahr - sichergestellt werden kann. RiesigeInvestitionen mussten aber auch für Kläranlagen<strong>und</strong> Kanalisationen aufgebracht werden,ca. 50 Mia. Franken. Erste positive Auswirkungendurften auch hier festgestellt werden:Der Rhein – Trinkwasserquelle für 20 MillionenMenschen - ist wieder klarer. Dies isterfreulich, aber auch ein Gebot der St<strong>und</strong>e.Schliesslich gilt die Schweiz als WasserschlossEuropas, mit vielen Flüssen, die in unserenAlpen entspringen (Aare, Rhein, Rhone, Tessin,Reuss, Limmat. etc.).Als erste Benützer tragen wir grosse Verantwortung:Wasser, das hoch oben in unserenAlpen entspringt, den Berggänger, Tiere <strong>und</strong>Pflanzen erlabt, später in Stauseen gesammeltwird <strong>und</strong> dann Turbinen antreibt, später inFlüssen <strong>und</strong> Seen zum Bade <strong>und</strong> zum Wassersportlädt. Wasser, das als Quell-, Gr<strong>und</strong>- oderSeewasser in <strong>Wasserversorgungs</strong>anlagengeleitet <strong>und</strong> nach dem Gebrauch als TrinkoderGebrauchswasser gereinigt via Fluss derweiteren Benützung bis hin zum Meer fliesst.Dieses von uns bereits mehrfach genutzteWasser dürfen wir als erste Benützer a) nichtverschwenden <strong>und</strong> b) möglichst nicht verunreinigenoder, wenn schon, vor dem Weiterleitenwieder reinigen. Ganz besonders strengmüssen die Nitratwerte beobachtet <strong>und</strong> kontrolliertwerden. Sinkende Gr<strong>und</strong>wasserspiegel,Rückgänge von Quellergiebigkeiten <strong>und</strong>steigende Nitratwerte über 25mg/l (Qualitätsgrenze)lassen aufhorchen. Die Verminderungvon steigenden Nitratwerten respektive derenVermeidung sind umso wichtiger, weil Nitratpraktisch nicht oder nur mit einem Riesenaufwanddem Wasser «entzogen» werden kann.7


Den Wert des Brunnens schätzt manerst, wenn der Brunnen trocken ist.Forscher, Ingenieure <strong>und</strong> alle, die mit Wasserzu tun haben (<strong>und</strong> das sind wir alle ausnahmslos),müssen das «blaue Gold» schützen, mitdem kostbaren Nass sparsam umgehen.Der Wasserpreis wird in vielen SchweizerGemeinden recht spürbar steigen. Der allgemeineBau von Trinkwasser-Hochdrucknetzenmit Hausanschlüssen <strong>und</strong> Hydrantenbegann ab 1888. Die Anlagen, Pumpwerke,Reservoire, Leitungen sind vielerorts um l00Jahre alt <strong>und</strong> müssen erneuert <strong>und</strong>/oder weiterausgebaut werden.Mit einer massiven Kosten-, Wasser- <strong>und</strong>Abwasser-Preissteigerung muss also für dienächsten Jahre gerechnet werden.Preise für Trinkwasser von Fr. 2.- bis 5.- <strong>und</strong>Klärbeiträge von Fr. 1.- bis 2.- pro Kubikmeterdürften leider unumgänglich werden.1 m 3 Wasser frei Haus geliefert <strong>und</strong> entsorgt,1'000 Liter (Kilo) für Fr. 3.- bis 7.-: EinPreis, der leider dennoch nicht überall Gr<strong>und</strong>zum Sparen sein wird!Wasserpreise/Kosten pro 1000 Liter:Der aktuelle Wasserpreis in einigen Hauptstädten:Basel Fr. 2.10 Lausanne Fr. 2.35Bellinzona Fr. –.85 St. Gallen Fr. 2.35Bern Fr. 1.85 Zug Fr. 1.15Genf Fr. 1.65 Zürich Fr. 3.20WasserverbrauchDer Wasserverbrauch in der Schweiz ist leichtrückläufig. 1992 wurden pro Einwohner <strong>und</strong>Tag verbraucht: total (inkl. Industrie) ca. 470Liter, für den Haushalt 190 Liter, davon ca.35.0 % für die Körperpflege32.0 % für die WC-Spülung11.0 % für die Wäsche7.0 % für den Abwasch3.5 % für Kochen <strong>und</strong> TrinkenWasser sparen, zum Wasser Sorge tragen istein Anliegen, dessen Stellenwert ich in frühesterJugend bereits kennenlernte. Im Bauerndorfin der voralpinen Hügelzone versiegten inTrockenperioden oft die privaten Wasserquellen.Mit Ross <strong>und</strong> Wagen mussten wir dannjeweils das kostbare Nass kilometerweit herantransportieren.Wassersparen war oberstesGebot, Wasserverschwenden strafbar, <strong>und</strong> mitgrosser Sorge musssten wir auch offenes Feuerüberwachen. Die bitteren Erfahrungen sindwohl schuld, dass mir Wasser speziell am Herzenliegt <strong>und</strong> ich mich gerne intensiv dafürengagiere.Als Präsident der WVGS steht mir die interessanteAufgabe zu, für ca. 2500 Dorfbewohner<strong>und</strong> ihre Tiere gutes Trinkwasser <strong>und</strong> stetsgenügend Gebrauchs- <strong>und</strong> Löschwassersicherzustellen. Wasser bereitstellen <strong>und</strong> liefernzu können, heisst: Kurz zurückblicken,planen, rechtzeitig für die Zukunft investieren,Wasser schützen, haushälterisch damitumgehen <strong>und</strong> zu den Vorräten Sorge tragen.Mit einem Satz, nicht nur davon reden, sondernsich intensiv um das Wasser kümmern.August Hengartner, Präsident<strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong><strong>Sins</strong> <strong>und</strong> Umgebung8


C H R O N I K1895 – 1994Die <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong><strong>Sins</strong> <strong>und</strong> UmgebungÜber die Zeit der Erstellung der Dorfbrunnenhaben wir keine Nachrichtenbis zum Jahre 1760. Eine Urk<strong>und</strong>e berichtet1760 von grosser «Tröckne», Abnahme desWassers, vorzunehmenden Arbeiten amBrunnen, es heisst: «15. Weinmonat – anfangenbei der Brunnenstube, Grossen Grabenaufthun, mehr als zwei Klaffter breit <strong>und</strong> überzweu Ellen hoch. 12. Wintermonat – die neuenDolen eingelegt». Dass die ziemlich lange Leitungmit ihren hölzernen Dünkeln viele Reparaturenverursachte ist selbstverständlich.Später ersetzte man die hölzernen Dünkeldurch Eisenröhren. Somit hatte man gute Leitungen,die Quellen <strong>und</strong> Wasserbehälter dagegenblieben im alten schlechten Zustand. Alsdann in Städten <strong>und</strong> grösseren Dorfschaften<strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong>en ge -grün det wurden, befasste sich auch die«Wochengesellschaft <strong>Sins</strong>» mit dieser Angelegenheit.Die Sache fand Anklang, aber dieRealisierung stockte. Auf den 11. November1894 wurde eine erste <strong>und</strong> am 7. Jänner 1895eine zweite Versammlung einberufen. In derersten Versammlung wurde die Wasserversorgunggründlich besprochen <strong>und</strong> in der zweitendie Ausführung beschlossen. Es wurde eineKommisssion bestellt, Statuten beraten <strong>und</strong>im Juli 1895 mit den Ausführungen der Arbeitenbegonnen. Die Eröffnungsfeier fand am10. November 1895 statt.Die wichtigsten Ereignisse der letzten100 Jahre im Überblick:11.11.1894 Besprechung über die Einführungeiner Wasserversorgungfür die Ortschaft <strong>Sins</strong>. Leitung:Alois Giger, Gemeindeammann.07.01.1895 Versammlung im Einhorn.Leitung: Das Komitee.20.01.1895 Versammlung im GasthofLöwen, eingehende Beratungder Statuten.19.05.1895 Gründungsversammlung mit32 Liegenschaftsbesitzern,Genehmigung der 1. Statuten<strong>und</strong> des 1. Reglements,Erwerb der Wasserquelle vomKalktarenwald <strong>und</strong> der beidenDorfbrunnen, bisher im Besitzdes Gerechtigkeitsvereins <strong>Sins</strong>.28.05.1895 Konkurrenzeröffnung für denBau des Reservoirs Kalktaren<strong>und</strong> von da mit einer Hauptröhrenleitungbis zur «Restauration»mit den nötigen Zweigleitungen.a) von der «Restauration» biszum «Löwen».b) vom Gasthaus zum «Einhorn»bis Schreinerei Sennrich im Loch.c) von der Bachbrücke bis aufden Bühl.d) vom Schneider Kuhn bisBachthal.10.11.1895 Eröffnungsfeier, Übergabe desReservoirs Kalktaren.Unter der Leitung der 3 langjährigenPräsidentenAugust Kaufmann1921 – 1940 19 Jahre9


Josef Böcklin1940 – 1953 13 JahreErnst Hunkeler-Wolfisberg1953 – 1989 36 Jahreist die <strong>Genossenschaft</strong> gewachsen<strong>und</strong> sie musste kontinuierlichausgebaut werden.1921 Quellwasserfassung im Moos<strong>und</strong> Bau des Reservoirs Brandwald250 m 3 , Bedarfsdeckungzusammen mit Kalktaren für 500Personen <strong>und</strong> 200 Stück Vieh.1929–1930 Bau des Pumpwerkes Schachenmit 1. Fassung.1939 Bestand: 36 Mitglieder <strong>und</strong> 34Abonnenten.1940–1960 erfolgten laufend Erschliessungenvon Liegenschaften im Dorf<strong>und</strong> näherer Umgebung(Bachtal, Feld, Hilten, Bahnhof,Lagesa, Hausmatt, Aegerimatten<strong>und</strong> Versorgungs-Zusammenschlussmit der Lonza AG).1961–1970 Erschliessung der LiegenschaftenHöfen, Moosacker, Kirchmatt,Küfermatt, Grossackerhof,Einbau von Wassermessern,75 Jahr Jubiläum.1967–1968 Bau <strong>und</strong> Eröffnung des ReservoirsTschampani für die Versorgungder Überbauungen «grünerBerg» Freudenberg <strong>und</strong> Brunnenweid.1973 Ausbau der PumpstationSchachen mit der 2. Pumpe.1977–1978 Erschliessung Bodenfeld, ÜberbauungBühl, Brunnenweid Ost.1980 Fusion mit der 1896 gegründeten<strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong>Aettenschwil,Namensänderung: «<strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong><strong>Sins</strong><strong>und</strong> Umgebung», Sanierung <strong>und</strong>Ausbau StufenpumpwerkBrandwald.1980–1981 Erschliessung der 1. ÜberbauungTschampani <strong>und</strong> Hinterbrand.1982 Planung <strong>und</strong> Bau TrafostationSchachen, mit Elektra <strong>Sins</strong>.101983–1986 Erschliessung Letten-Aeschweid,Schmiedweid, ARA, Bossard& Stärkle, Aegerimatten,Winterhalden.1987 Errichten der SchutzzonenStaadmatt <strong>und</strong> Brandwald.1988 2. Fassung <strong>und</strong> neue Transportleitungim Schachen, ErschliessungLiegenschaften Villiger/Rüttimann Reussegg, Alpenblick,Tschampani.1989 Nach 52 1 /2 Jahren Vorstandstätigkeit,davon 36 Jahre Präsident,«übergibt» Ernst Hunkelerdie <strong>Genossenschaft</strong> mit 249 Mitgliederndem Nachfolger AugustHengartner.1990 Erstellung ReservoirAettenschwil-Holderstock.1991 Fusionsantrag mit der WVGAlikon, Erschliessung BetagtenzentrumAettenbühl <strong>und</strong> COOP-Center.1992 Fusion mit der WVG Alikon,Einbau 3. Pumpe im StufenpumpwerkBrandwald, ErschliessungKüfermatt 3 x 4 EFH,1. Etappe Sanierung Alikon, VerbindungsleitungWässerig – Ziel<strong>und</strong> Buchacker – Tönihof – Galgenrain– Feld – Oberalikon <strong>und</strong>Neuanschluss Krümpelen.1993 2. Etappe Sanierung Alikon,Neufassung Quelle HaselrainErschliessung Maiacker.1994 Bau der neuen BrunnstubeBerg matt, Sanierung der HauptleitungsnetzanlageAlikon mitSchieber- <strong>und</strong> Hydrantenergänzungen,Erschliessung der ÜberbauungenDörfli Alikon <strong>und</strong>Pfr<strong>und</strong>weidli erste <strong>und</strong> zweiteEtappe, Planung von HL-Verlegungen<strong>und</strong> Neuanschlüssen imZusammenhang mit der Verkehrssanierung<strong>und</strong> ÜberbauungTschampani zweite <strong>und</strong>dritte Etappe, erste grosse Netzkontrolle.


Die WVG <strong>Sins</strong> <strong>und</strong> Umgebung heuteSie zählt heute am 31.12.1994 295 Mitglieder.Der Wasserverkauf betrug 1994 250'000 m3(1/3 Quellwasser <strong>und</strong> 2/3 Gr<strong>und</strong>wasser). DerTagesverbrauch – inklusive Wasserverlust –beträgt ca. 370 Liter pro Einwohner. Die Wasserqualitätist einwandfrei gemäss regelmässigenKontrollen durch das kant. Laboratorium.Durch den wesentlich höheren Anteil anGr<strong>und</strong>wasser ergeben sich vorwiegend idealeMischwasserhärten.Der erweiterte VorstandDer Vorstand setzt sich heute wie folgtzusammen: August Hengartner, Präsident;Walter Huber, Kassier; Hans Schläpfer, Aktuar;Josef Roos, Brunnenmeister; Klaus Bühlmann,Vicepräsident <strong>und</strong> Brunnenm./Stv.,Zählerableser Aettenschwil; Josef Villiger,Brunnenm./Stv. <strong>und</strong> Zählerableser Alikon.Zählerableser: Alois Gisler, <strong>Sins</strong>; Kurt Steinemann,Zählerableser/Stv.Die Zukunftsziele der WVGSDie WVGS <strong>und</strong> der Vorstand sind bemüht,die Ortschaften <strong>Sins</strong>, Aettenschwil <strong>und</strong> Alikonauch in Zukunft mit stets genügend <strong>und</strong>gutem Wasser für den täglichen Bedarf fürMensch <strong>und</strong> Tier, Wasser für das Gewerbe<strong>und</strong> andere Zwecke sowie für den Brandschutzzu versorgen. Durch den einwandfreienUnterhalt der Anlagen <strong>und</strong> Rohrleitungenwerden die Wasserverluste reduziert. Ihroberstes Anliegen ist der Schutz des Quell<strong>und</strong>Gr<strong>und</strong>wassers vor Verunreinigungenaller Art. Eine grosse Aufgabe für die nächstenJahre sind die Wiedernutzbarmachnungder seit Jahren nicht mehr nutzbaren QuellenKalktaren <strong>und</strong> Moos-Aettenschwil. NamhafteAusbauten der Versorgungsanlagen werdendie grossen Bauvorhaben Pfr<strong>und</strong>weidli,Tschampani II <strong>und</strong> III mit der VerbindungsleitungMoosbrünneli – Tschampani bringen.Auch laufen zur Zeit Planungen für Leitungsverlegungen<strong>und</strong> Neuanschlüsse imZusammenhang mit der Verkehrssanierung.Idyllische Reusslandschaft im Schachen – Gr<strong>und</strong>wassergebiet für Pumpwerk Staadmatt


V O N J A H R Z U J A H RInteressantes,Wissenswertes aus Protokollen<strong>und</strong> Dokumenten1894Auf Einladung von Ammann Giger zurBesprechung einer Wasserversorgungfür die Ortschaft <strong>Sins</strong> erschienen am 11.November in der Restauration Stehli sämtliche25 Hausbesitzer. Die Anwesendenbeschliessen, sofort ans Werk zu gehen. Diebestellte Kommisssion besteht aus AloisGiger, Ammann; Jakob Morel, Negotiant; Dr.med. Ringier; Eduard Bucher, Handelsmann<strong>und</strong> Lukas Köpfli vom Bühl.18.11.1894. Der Vorstand konstituiert sichmit Alois Giger, Präsident; Ed. Bucher, Kassier<strong>und</strong> Lukas Köpfli, Aktuar.Das Ingenieurbüro A. Huber in Muri wirdbeauftragt, einen Planentwurf <strong>und</strong> eineKostenberechnung zu erstellen. Es verlangtfür die Ausfertigung eines Längenprofils Fr.50.– <strong>und</strong> für die Erarbeitung eines definitivenPlanes Fr. 250.–.28.12.1894. Die Kostenberechnung wirdvorgelegt. Das Untersuchungsergebnis desWassers im Quellgebiet lautet günstig. Für dieErrichtung eines laufenden Brunnens bei derBahnstation <strong>Sins</strong> wird ein Gesuch vorgelegt.1895Die Generalversammlung vom 7.1.1895beschliesst folgendes: 1. Die <strong>Wasserversorgungs</strong>oll als <strong>Genossenschaft</strong> errichtet werden.2. Es soll für den Beitritt ein «Circularbo-12


Dokumente von Inseraten aus dem «Anzeiger für das Oberfreiamt» aus den Gründungsjahren1894/95 der Wassergenossenschaft <strong>Sins</strong>13


14Einige interessanteAuszügeaus den ersten Statutender <strong>Wasserversorgungs</strong>genossenschaft<strong>Sins</strong> imGründungsjahr,welche am19. Mai 1895 vonder Generalversammlunggenehmigtwurden.


Das erste historische Mitgliederverzeichnis in den ersten Statuten vom 19.5.1895.gen» herumgeboten werden. 3. Auftrag zumEntwurf von Statuten. Ein Gesuch vom Burkardt,Zollweid für Wasseranschluss liegt vor.20.1.1895. An einer weiteren GV werdendie Statuten besprochen <strong>und</strong> das Gesamtprojektgenehmigt. Der erste Vorstand: A. Giger,Ammann, Präsident; Eduard Bucher, Kassier;Lukas Köpfli, Aktuar <strong>und</strong> als weitere MitgliederDr. med. Carl Ringier <strong>und</strong> Eduard Eigensatz,Baumeister.19.5.1895. An der GV werden die Statutendurchberaten <strong>und</strong> genehmigt.21.5.1895. Der Eintrag ins Handelsregistererfolgte <strong>und</strong> wird vom Vorstand zur Kenntnisgenommen.Fr. 24’800.– an die Firma Thalmann in Maltersvergeben. Das Reservoir umfasst 2 Kammernmit je 100 m 3 . Die Kosten belaufen sich aufFr. 6’500.–. Die Zuger Kantonalbank erklärtsich bereit, ein beliebiges Darlehen zu 3 3 /4%Zins zu gewähren, was hingegen die Aarg.Kantonalbank abgelehnt hat. Weil von Rolldie Röhren nicht termingercht liefern konnte,Die RealisierungÜber den Quellenerwerb wird mit dem LandbesitzerViceammann Huwiler, Wannen verhandelt.29.6.1895. An der GV wird der Auftrag zurErstellung der <strong>Wasserversorgungs</strong>anlage für16werden diese von der deutschen Firma Haltbergerbezogen. Anton Bucher wird als künftigerBrunnenmeister vorgeschlagen. Zudemwird beschlossen, ein Hydrantencorps mit 12Mann zu gründen.


Die feierliche EröffnungAls Tag der Eröffnung wird der 10. November1895 bestimmt. Im Anzeiger lesen wir folgendenhumorvollen <strong>und</strong> mit viel Witz geschriebenenArtikel: «Wasserversorgung <strong>Sins</strong>.Sonntag den 10. November findet endlich dieEröffnungsfeier der hiesigen <strong>Wasserversorgungs</strong>tatt. Es ist zu erwarten, dass sämtlicheHäuserbesitzer, Frauen <strong>und</strong> Jungfrauen ihr zuEhren die Gebäulichkeiten in würdiger Weisebeflaggen <strong>und</strong> bekränzen. Natürlich liegt dieBesorgung der ‹Fähnen› dem männlichenGeschlechte ob, während das schöne Geschlechtdie Kränze dazu flechten sollte. DerHerrgott möge es dafür vor ‹Gfrörne› <strong>und</strong>‹Hekeler›, Rheumatismus <strong>und</strong> Hexenschussbewahren. Wohl ist Mutter Natur im Begriffe,ihre Kinder in den Winterschlaf zu wiegen,aber etwa ein verspätetes Kind der Flora wirdgewiss noch zu erhaschen sein, um ihm im grünenEpheu- oder Jmmortellenkranze einbescheidenes Plätzchen zu geben, <strong>und</strong> wenn esauch von einem ‹Maienstock› einer sitzengebliebenenJungfrau wäre. Den Herren Wirtenmöchten wir besonders noch ans Herz legen,am 10. November das Wasser in unverfälschterWeise kredenzen zu lassen. Möge die Sonnesein Angesicht leuchten lassen über denFestort!»Bauabrechnung Reservoir Kalktaren <strong>und</strong> 1. HauptleitungenAbrechnung Bauabrechnung Fr. 27’714.—E. Thalmann, Malters + private Rechnungen Fr. 1’981.49Fr. 29’695.49Rohrleitung inkl. Erdarbeiten 120 mm 1439,0 m à Fr. 7.— Fr. 10’073.—Gussrohr 80 mm, 1202,1 m à Fr. 5.20 Fr. 6’250.9080 mm o. Erdrarb. 25,0 m à Fr. 4.— Fr. 100.—Steingutröhren 100 mm 390,9 m à Fr. 2.40 Fr. 938.15Zuschlag für Sickerung 80,0 m à Fr. 1.— Fr. 80.—Felsaushub 54 m 3 à Fr. 6.— Fr. 324.—Diverse Bögen/Teilstücke Fr. 1’757.95Total Leitungskosten Fr. 19’524.—13 Hydranten à Fr. 130.— Fr. 1’690.—Reservoir komplett Fr. 6’500.—diverse private Rechnungen Fr. 1’981.49Total Fr. 29’695.49Bezahlte Anteile der Hausbesitzer nach Hahnenzahlin Scheune, Haus, Waschraum. Anteile zwischen Fr. 37.65 bis 437.85 Fr. 7’260.25± Schweiz. Centralbahn (für Anschluss Stationsgebäude <strong>und</strong> Brunnen) Fr. 2’000.—Restfinanzierung durch Darlehen von Zuger Kantonalbank Fr. 20’000.—gez. Ed. Bucher, Cassier 2.Dez. 1896.17


Kontobeleg der ZugerKantonalbank vom25. Januar <strong>1898</strong>.Nachnahme für dieEintragung insHandelsregister vom21. Mai 1895.18


Im Jahr 1897 kostete ein8-zeiliges Inserat 80 Rp.<strong>und</strong> 25 Kanzleicouverts75 Rp., dies zeigt derRechnungsbeleg der BuchdruckereiTh. AmhofRechnungsbeleg vonEd. Bucher, Eisenhandlung,<strong>Sins</strong> aus dem Jahre 189519


Das erste 1895 erstellte Wasserreservoir in der Kalktaren1896–99Präsident Villiger, Chamau ersucht am9.1.1896 um Bekanntgabe des Preises <strong>und</strong>der Bedingungen zur Abgabe von Wassernach Unter Hünenberg. Es wird beschlossen,dass eine einmalige Summe von Fr. 8000.– zuzahlen <strong>und</strong> dass das Wasser vom hiesigen Polizeipostenabzunehmen wäre.22.1.1896. Sitzung mit einer Kommissionvon Unter Hünenberg. Voraussichtlich werden70 Hahnen benötigt.28.12.1896. An der GV sind von 32 Mitgliedern24 anwesend. Inzwischen wurde die ersteTurbine angeschafft. Weil noch andere Einrichtungenin Aussicht stehen, wird derAntrag der Gemeinde Hünenberg (ProjektUnter Hünenberg) fallen gelassen.Es wird beschlossen den Reservoirplatz auszumarchen<strong>und</strong> mit Sträuchern zu bepflanzen.Das Laubholz soll an heissen Sommertagendie Erwärmung des Wassers verhindern. ZurLieferung eines Schlauchwagens empfiehlt20sich Wagner Bründler, der mit der Ausführungbeauftragt wird..27.2.1897. An der GV werden folgendeAnträge gutgeheissen: Der Hahnenzins für dieTurbine der Wagnerei Bründler beträgtFr. 50.–. Höherer Wasserzins für Pfr<strong>und</strong>häuser<strong>und</strong> Wasserbezug von Nichtmitgliedern.Der Zins pro <strong>Genossenschaft</strong>smitglied inkl.Abzahlung soll pro Jahr Fr. 25.– nicht übersteigen.Auf diese Weise erfolgt die Schuldentilgunginnert 28 Jahren. Damit im Ernstfallzwei Leitungen erstellt werden können, wirdzusätzliches Schlauchmaterial angeschafft.Der Löschdienst wird durch dasHydrantencorps der <strong>Wasserversorgungs</strong><strong>Genossenschaft</strong> gewährleistet.Die ersten Wasseruhren werden <strong>1898</strong> beiWagner Bründler, Schmied Mehr <strong>und</strong> DrechslerSchuhmacher eingesetzt. Der Beitrag an dieKosten soll für jedes Mitglied 25% betragen.17.12.<strong>1898</strong>. Der Vorstand ist der Meinung,dass die Ausgaben für das Hydrantencorps


Protokoll (Entwurf 1. Seite) der Vorstandsitzung vom 22. Dezember 1900 von Lukas Köpfli21


durch die Gemeinde übernommen werden.Der Brunnen beim Schulhaus (das Wasser)soll ebenfalls von der Gemeinde bezahlt werden,wie dies in Alikon <strong>und</strong> Aettenschwil derFall ist. Abonnent J.W. ist aufzufordern, denHydrant bei seinen Gebäuden zu bezahlen.J.W. ist der Meinung, dass die Hydranten andie Gemeinde übergehen <strong>und</strong> ist daher nichtbereit, die Kosten zu tragen.1900–05An der GV vom 15.1.1900 wird der Vorstandneu gewählt. Nachdem Beschimpfungengegen den Vorstand vorgekommensind, wollen einige Mitglieder zurücktreten.Herr Leibacher schlägt vor, die Bisherigenwieder zu wählen, was auch erfolgt. In dieRechnungskommission werden gewählt: Joh.Leibacher, Präsident; Ad. Stierli, Bez. Lehrer<strong>und</strong> Ed. Suter, Landwirt.13.10.1901. Ein Jahr später. An der GV tretenPräsident A. Giger, Kassier L. Köpfli, BeisitzerDr. Ringier, Ed. Eigensatz <strong>und</strong> Jos.Köpfli als Vorstandsmitglieder zurück. Neugewählt werden: Joh. Leibacher, Schreiner;Ad. Stierli, Bez. Lehrer; Ed. Suter; Jos. Böcklinbleibt weiterhin Aktuar. Neuer Präsidentwird Joh. Leibacher, Kassier Jos. Köpfli.6.1.1902. Die GV wählt in die RechnungskommissionKarl Köpfli, Briefträger; HansLeibacher, Schuhmacher <strong>und</strong> Th. Amhof,Buchdrucker. Als neues Vorstandsmitgliedanstelle von Ed. Suter wird GemeindeschreiberLukas Villiger gewählt.26.12.1902. Die WG Alikon hat sämtlicheVorstände der <strong>Wasserversorgungs</strong> <strong>Genossenschaft</strong>ender Gemeinde Meienberg eingeladen.Der Gemeinderat wird ersucht, er möchteden <strong>Genossenschaft</strong>en eine Entschädigungverabfolgen für Schläuche <strong>und</strong> sämtlichesLöschmaterial <strong>und</strong> Hydranten.Die Gemeinde will keine Beiträge fürHydranten Schlauchmaterial leisten.2230.6.1904. Es wird beschlossen, der SBBWasser abzugeben (vermutlich wegen demWaschen von Viehwagen) <strong>und</strong> es wird eineWasseruhr eingesetzt .25.8.1905. Der Vorstand beschliesst, BaumeisterFerrari, Hochdorf für die Bauarbeitendes Einfamilienhaus von Georges Prot ausParis Wasser zum Preis von Fr. 20.– abzugeben.(Das Haus, früher genannt Villa Bellevue, istheute im Eigentum von Werner Bänziger. DieFrau von Prot war eine gebürtige Villiger ausFenkrieden <strong>und</strong> war seinerzeit Köchin in Paris.Letztere hatte eine Schwester in <strong>Sins</strong>, verheiratetmit Uhrmacher Bucher. Das Haus vonBucher ist heute im Eigentum von LinusRäber-Villiger an der Obergr<strong>und</strong>strasse.Anmerkung H. Burkart, a. Gemeindeschreiber).1906–10Nachdem von Sachverständigen erklärtwird, dass nordwestlich des Kalktarenwaldesnoch Wasser zu finden sei, sollendaselbst Probelöcher gemacht werden, umgegebenfalls eine entsprechende Zuleitungzum Reservoir vorzusehen.2.4.1906. Der Präsident erstattet der GVBericht über die neue Zuleitung zum Reservoir.Posthalter W<strong>und</strong>erlin stellt einen Kreditantragvon Fr. 1’000.–. Die Frage einer drittenKammer im Reservoir soll geprüft werden.Das Gesuch von Andreas Villiger, Viehhändler<strong>und</strong> Metzger zur Wasserabgabe für eineHackmaschine wird bewilligt. Die Jahresrechnungpro 1904 wird genehmigt. Die Schuldbeträgt noch Fr. 23’336.30.12.7.+16.9.1906. Die Zuger Kantonalbankist auf das Gesuch um Reduktion des Zinsfussesvon 4 1 /4% auf 4% nicht eingetreten. Es sollmit der Hypothekar- & Leihkasse Lenzburgverhandelt <strong>und</strong> bei positivem Entscheid beider ZKB gekündigt werden. Das Gesuch vonTierarzt Zellweger um Wasserabgabe für seinenNeubau (heute Metzgerei Kronenberg)wird bewilligt. Die Zuleitung ist vomGesuchsteller zu übernehmen.23.10.1906. Dem Gesuch der Milchverwertungs<strong>Genossenschaft</strong> <strong>Sins</strong> um Wasserabgabe


31.5.1907. An der GV werden in die Rechnungskommissiongewählt: A. Häusler, Negotiant;Alois Giger, alt Ammann <strong>und</strong> PeterMeyer. Für Josef Böcklin wird neu Herr Wettstein,Landwirt in den Vorstand gewählt. NeuerAktuar: Lukas Villiger, Friedensrichter.Das Reservoir in der Kalktaren sollvergrössert werden7.6.1907. Es wird beschlossen das ReservoirKalktaren um 200–300m 3 zu vergrössern <strong>und</strong>der GV Antrag zu stellen.18.8.1907. Für Herr Wettstein wird Aug.Kaufmann zur Restauration in den Vorstandgewählt. Negotiant Johann Leibacher,Armenpfleger regt an, die seinerzeit beschlosseneReglementsrevision durchzuführen.25.11.1907. Die WG Alikon wird angefragt ,zu welchen Bedingungen 30–50 MinutenliterWasser abgegeben würden. Die Landwirte derWannen würden sich mit ca. 14 Hahnen an dieWG Alikon anschliessen.24.4.1908. Das Reglement wird revidiert<strong>und</strong> die Wasserzinsen werden neu festgelegt.31.5.1908. Die Mehreinnahmen bei der Jahresrechnung1907 betragen Fr. 37.–. Die Bauschuldreduziert sich auf Fr. 21’400.–. Das revidierteReglement wird gutgeheissen.Mitgliederliste aus dem Jahr 1908für das provisorische Abnahmelokal bei Köpfli,Bühl zur Speisung eines Abkühlapparateswird gegen Einsetzung einer Wasseruhr entsprochen.17.12.1906. Nachdem sich 4 Vorstandsmitgliederfür eine Wiederwahl zufolge Ablaufder Amtsdauer nicht mehr zur Verfügung stellen,werden gewählt: Karl Köpfli, Briefträger ,als Präsident; Lukas Villiger, Friedensrichter;Hans Leibacher, Schuhmacher, als Kassier;Eduard Staub zur Gerbe <strong>und</strong> Josef Böcklinweiterhin als Aktuar.19.2.1907. Bewilligung an die Milchverwertungsgenossenschaft<strong>Sins</strong> für den Bau des Käsereigebäudesdie Wasserleitung anzubohren<strong>und</strong> einen Hahnen anzusetzen.Im Jahre 1908 herrscht wiederumgrosse Trockenheit6.7.1908. Die gegenwärtige Trockenheitmacht einen sparsamen Wasserverbrauch notwendig.Das Wasser wird von morgens 8–10Uhr <strong>und</strong> nachmittags 1– 1 /2 6 Uhr abgestellt.Die Bauschuld beträgt noch Fr. 19’160.–.14.11.1909. Nachdem in <strong>Sins</strong> die elektrischeEnergie eingeführt ist, können die Wasserturbinendurch Elektromotoren ersetzt werden.Den Turbinenbesitzern wird eine Entschädigungvon total Fr. 800.– zugesprochen.18.11.1909. An der GV wird nach lebhafterDiskussion beschlossen, die Turbinen abzuschaffen.Dr. med. Burtolf beantragt, den vierTurbinenbesitzern eine Entschädigung vonFr. 1’000.– zu bezahlen. Dem Antrag wird mit1 Stimme Mehrheit zugestimmt. Die Turbinen23


sind innert 3 Monaten ausser Betrieb zu setzen.2.4.1910. Anstelle des verstorbenenA. Giger <strong>und</strong> des weggezogenen NegotiantHäusler werden Jos. Kuhn jun., Schneider,<strong>und</strong> Jos. Lottenbach in die Rechnungskommissiongewählt. Dr. Burtolf beantragt, Mitglieder,die nicht zur GV erscheinen mit Fr. 1.–zu büssen. Wenn eine GV nicht beschlussfähigist, sollen die in der ersten halben St<strong>und</strong>eAnwesenden mit Fr. 1.– entschädigt werden.Der Antrag wird gutgeheissen.12.9.1910. Auf Antrag von ArmenpflegerLeibacher wird beschlossen, die Gemeinde zuersuchen, dass diese die Hydranten <strong>und</strong> dasSchlauchmaterial zum gegenwärtigen Werteübernimmt. Zur Behandlung gelangt auch dieVermarchung des Reservoirs, das Land hatder Gerechtigkeitsverein seinerzeit unentgeltlichabgetreten mit der Auflage, den Brunnen,vermutlich bei der oberen Kaplanei, zuübernehmen.1911–18Der Verkauf des Löschmaterials an dieGemeinde soll mit Fr. 540.- offeriert werden.Die Einführung der Absenzenbussen hatsich nicht bewährt. Eine Entschädigung derVersammlungsteilnehmer wäre zweckmässiger.Antrag wird an nächster GV gestellt.22.8.1911. Die GV beschliesst, dass derHolzbestand auf dem Reservoir vom Gerechtigkeitsverein<strong>Sins</strong> abgekauft werden soll. DerVorstand soll erneut mit dem Gemeinderatzwecks Übernahme des Schlauchmaterials<strong>und</strong> zur Leistung von Hydrantenbeiträgenverhandeln.5.11.1911. Es wird in Erwägung gezogen dieWasserquellfassung unterhalb Toterist für dieSpeisung der öffentlichen Brunnen beimPfarrhaus, beim Schulhaus <strong>und</strong> beim Dorfplatzzu erhalten. Ing. Staub, Zug gibt den Ratschlag– wegen der anhaltenden Trockenheit –elektrische Centrifugalpumpen zu installieren,damit Wasser aus dem Reussgebiet ins Reservoirgepumpt werden kann.24Der Hahnenzins für Nichtmitglieder soll umFr. 5.– erhöht werden.Infolge grosser Trockenheit herrschtWassermangel, was zur Einschränkungdes Wasserverbrauchs führt3.12.1911. Der Wasserstand im Reservoir istsehr stark zurückgegangen. Der Wasserbezugwird durch Abstellen während des Tages starkreduziert, <strong>und</strong> zwar wie folgt: morgens von 1 /29 bis 1 /2 11 Uhr, nachmittags von 1 /2 1 bis 1 /2 5Uhr <strong>und</strong> abends von 8 bis morgens 1 /2 5 Uhr.20.10.1911. Das Gesuch von Emil Rippstein,Nachfolger von Jost Wicki (Neugut), für zweiHahnen wird bewilligt. Dem Gerechtigkeits -verein wird für den Holzbestand auf demReservoir Fr. 70.– bezahlt. Dem GemeindeschreiberBurkart wird das Wasser für dieAbortspülung bewilligt.8.9.1912. Der Gemeinderat stellt dasGesuch um Wasserabgabe für das neue Schulhaus.Es sind 25 Hahnen vorgesehen. DieSchulgemeinde verpflichtet sich, die bestehendenDorfbrunnen vom Pfarrbrunnenwasserweiterhin speisen zu lassen. Der Wasserzinsfür das Schulhaus wird mit Fr. 8.– pro Wochefestgesetzt.26.11.1913. Die Jahresrechnung 1912 weistFr. 2’685.37 Einnahmen <strong>und</strong> Fr. 2’627.36 Ausgabenaus. Die Schuld bei der Zuger Kantonalbankbeträgt noch Fr. 12’750.–.20.5.1915. Die Passation der Jahresrechnung1914 erfolgt durch die GV: EinnahmenFr. 2’247.90, Ausgaben Fr. 2’343.40. Die Bankschuldbei der ZKB reduziert sich aufFr. 9’200.–.Auch die WG <strong>Sins</strong> muss eine Kriegssteuerentrichten22.6.1916. Die kantonale Kriegssteuerverwaltungstellt an die <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong> eine Rechnung von Fr. 149.–Als Basis dienen die Rechnungsabschlüsse1914/15.21.5.1917. Der langjährige Kassier äussertRücktrittsgedanken, deshalb wird die Besoldungauf Fr. 60.– erhöht. Dr. Burtolf bean-


tragt, dass die Gemeinde die Hydranten <strong>und</strong>deren Unterhalt übernehmen solle.28.7.1918. Gemäss Jahresrechnung 1917beträgt die Kapitalschuld noch Fr. 3’500.–.Damit eine GV mangels absolutem Mehrgleichwohl stattfinden kann, wird der Art. 14der Statuten geändert: Zur Gültigkeit einesBeschlusses bedarf es der absoluten Mehrheitder anwesenden Mitglieder.Auf Antrag von J. Böcklin wird die Bussebei Zuwiderhandlungen gegen Reglementsvorschriftenauf max. Fr. 50.– festgelegt, wobeidem Verleider die Hälfte zufällt.7.9.1919. J. Böcklin beantragt, dem Vorstandden Auftrag zu erteilen, mehr Wasser zusuchen. Die Hydranten sollen angestrichen<strong>und</strong> numeriert werden.1.8.1920. Der Gemeinderat teilt mit, dass eran die Hydranten keine Beiträge leisten werde.Beschluss: Neuerdings ein Gesuch zu Handender Gemeindeversammlung einzureichen.Der Gemeinderat reklamiert dieprekären WasserverhältnisseDer Gemeinderat bemängelt in einem Schreibendie Wasserverhältnisse, die unpraktischeAnlage des Reservoirs <strong>und</strong> macht auf eineWasserzufuhr aus dem Moos aufmerksam.Die Antwort an den Gemeinderat lautete:«Die Reservoir-Anlage sei Eigentum derWGS <strong>und</strong> man sich deshalb von dritter Seitenichts befehlen lasse!»1920Präsident Köpfli weist auf den gegenwärtigmisslichen Wasserbestand hin. Der Vorstandhabe die Frage geprüft, ob es zweckmässigwäre, das Moosbrunnenwasser (beimSchützenhaus) <strong>und</strong> dasjenige im vorderenMoos (beim Scheibenstand) zu fassen, umdamit die Leitung des Unterdorfes zu speisen.Der Gerechtigkeitsverein Aettenschwil verlangtfür das Mooswasser Fr. 2’000.–. Ing. Bolleter,Aarau nimmt einen Augenschein. DerVorstand hat über dessen Aufschlüsse nichtden besten Eindruck gewonnen. Die Angelegenheitwird daher verschoben.Neue Quellenfassung im Moos, Brandwaldwird geprüftDer Gemeinderat lehnt die Verzinsung derHydranten ab, weil er dazu nicht kompetent sei.8.2.1920. Der Betrag von Fr. 2’000.– für dasMooswasser wird als übersetzt erachtet. Dadie Bauschuld abbezahlt ist, sollen Mehreinnahmenbei der Aarg. Kantonalbank angelegtwerden. Das Gesuch um Wasserabgabe vonHerr Burkhardt, Zollweid für den landw.Betrieb <strong>und</strong> für das Gasthaus Zollweid wirdabgewiesen.1921–22Hauptthema der GV vom 4.1.1921 ist wiederumdie <strong>Wasserversorgungs</strong>anlage.Infolge anhaltender Trockenheit sollten der<strong>Wasserversorgungs</strong>anlage neue Zuflüsse verschafftwerden. Huwiler-Suter, Bachtalmühlewürde seine Hirzenmoos-Quelle nur ungernabtreten <strong>und</strong> würde dafür eine Entschädigungvon 1 1 /2 Pferdestärken verlangen. Die WGOberrüti baue eine Gr<strong>und</strong>wasserversorgungsanlageim Reussgebiet, berichten 2 Vorstandsmitglieder,welche einen Augenschein genommenhaben. Sie sind der Auffassung, dassdiese Lösung auch für <strong>Sins</strong> gut wäre. DerUnternehmer Werder von Zürich wirdersucht, die hiesigen Verhältnisse abzuklären.Werder hat festgestellt, dass im Streugebietdes Herrn Köpfli zum Löwen <strong>und</strong> zwar nördlichder Strasse zum Kiesplatz (damalige Kiesbaggereian der Reuss) die geeignete Stelle füreine Sondierbohrung sei. Der Vorstand erhältdie Vollmacht, einen Vertrag für die Gr<strong>und</strong>wasserbohrung<strong>und</strong> den Bau einer Filteranlageabzuschliessen.Die Suche nach Wasser geht weiter.Erstmals erwägt man eine Gr<strong>und</strong>wasserfassungim Reussgebiet25


Oben: Reservoir Moos im Brandwald, welches 1921 erbaut wurde. Unten: Der Ausbau des Stufenpumpwerkeserfolgte 1980. Rechts sieht man den ursprünglich geschaffenen halbr<strong>und</strong>en Wasserbehälter<strong>und</strong> links das um ca. 1m höher gebaute Schieberhaus.26


Bosshard, Thalwil. Das Reservoir soll 100m 3fassen. Das Wasser reicht für 500 Personen<strong>und</strong> 200 Stück Vieh. Zweite Statutenrevision.7.9.1921. Die GV beschliesst die Erstellungdes Reservoirs mit 250m 3 <strong>und</strong> die Hydrantenleitungbis Bachtal, Durchmesser 150 mm. DieRohrleitungen liefert die Firma Gebr. Meier,Brugg. Die Grabarbeiten werden von Reggiori,Cham ausgeführt.Ende 1921. Die Bauabnahme lautete: Leitungeneinwandfrei, Reservoir nicht dicht.Dieses ist mit Sika zu dichten.16.1.1922. Die Gründe für die Bauverzögerungwaren das <strong>und</strong>ichte Reservoir <strong>und</strong> derfelsige Gr<strong>und</strong>. Die Quellenzuleitung in derKalktare wurde neu in Guss erstellt, damit diePflanzen nicht mehr einwachsen können. DieQuelle im Land von Gebr. Huwiler, Wannenwird aufgegeben, wegen zu wenig Wasserlauf<strong>und</strong> sandigem Wasser. Witwe Suter-Weibel,<strong>Sins</strong> wird wegen widerrechtlichem Wasserbezugzum Brennen von Trester mit Fr. 50.–gebüsst.19.8.22. Die Bauabrechnung von Fr.50’988.95 liegt vor. Die Mehrkosten betragenFr. 14’000.–, verursacht durch die Vergrösserungdes Reservoirs auf 250m 3 <strong>und</strong> Differenzen(Fr. 31.65) gemäss Prüfungsbericht.1923–2828Herrn Bürgisser, Bezirkslehrer <strong>und</strong> HerrnWey, Käserei werden Haushahnenbewilligt. Für den Neubau wird Herrn Widmerebenfalls ein Hahnen bewilligt.15.7.1923. Ing. Bosshard muss Mehrkostennochmals genau belegen. Dazu braucht er denalten Plan, der jedoch bei einer gerichtlichenAbhandlung in Aarau verschw<strong>und</strong>en ist....!16.7.1923. Anton Bucher Präsident derRechnungskommission orientiert über dieRechnungen 1921 <strong>und</strong> 1922. Infolge der grossenBauschuld beantragt der Vorstand dieTarife für ganze Hahnen um Fr. 10.– <strong>und</strong> diehalben Hahnen um Fr. 5.- zu erhöhen. DerAntrag von Herrn W<strong>und</strong>erlin, Posthalter (Fr.20.- für <strong>Genossenschaft</strong>er, Fr. 30.– für Abonnenten)wird gutgeheissen. Dem Vorstandwerden die Herren Böcklin <strong>und</strong> Huwiler beigesetztzwecks Erarbeitung neuer Statuten.Hohe Bauschuld erfordert Erhöhungder Tarife26.7.24. Die neuen Tarife werden von derGV genehmigt. <strong>Genossenschaft</strong>er zahlen Fr.28.– <strong>und</strong> Abonnenten Fr. 35.– pro Hahnen, fürgewerbliche Zwecke 10cts./m 3 , für 1 StückVieh Fr. 3.– <strong>und</strong> pro Scheune 1 Hahnenpreisals Gr<strong>und</strong>taxe. Die Jahresrechnung wird mitEinnahmen von Fr. 3’438.90 <strong>und</strong> Ausgabenvon Fr. 3’221.63 genehmigt. Die Subventionenfür das Moos betragen Fr. 5’000.–. Als Brunnenmeisterwird A. Kaufmann <strong>und</strong> als dessenStv. A. Bründler gewählt.10.1.1925. Vertragsunterzeichnung für Wasserrechtauf Bahnstation <strong>Sins</strong> zwecks Gr<strong>und</strong>bucheintrag.27.6.1925. Ed. Eigensatz, Baumeister stelltGesuch zur Abgabe von Trinkwasser für Neubau<strong>und</strong> Hydrant. Der Antrag von GemeindeschreiberBurkart für Aufnahmebedingungenin die WGS wird abgelehnt.30.11.1925. Es wird beschlossen, dass dieWasserrechnungen nur noch an Hausbesitzer<strong>und</strong> nicht mehr an die Mieter verschickt werden.20.7.1928. Infolge grosser Hitze leert sichdas Reservoir von einem Tag auf den andern.Alle Konsumenten erhalten ein Zirkular mitder Aufforderung für sparsameren Wasserverbrauch.Mitglied J.S. wird gemassregelt<strong>und</strong> Strafe angedroht, weil er das Güllenlochmit Wasser gefüllt hat. Ein erneutes Gesuchan die Gemeinde für Fr. 5.– Hydrantenbeitragwird wieder abgelehnt..1929–30Im Jahre 1929 stellten 21 Abonnenten dasGesuch um Aufnahme als <strong>Genossenschaft</strong>smitglied.Der Vorstand <strong>und</strong> auch dieVersammlung lehnten wiederum ab. Somitblieb der Mitgliederbestand von 1895 bis 1935ohne jegliche Veränderung.


Die Quellwasser Kalktaren <strong>und</strong> Brandwalddecken den Bedarf nicht mehr. Es werdenVerhandlungen mit der <strong>Wasserversorgungs</strong>Ge nossenschaft Auw, zur Wasserabgabe, ge -führt.Der Bau des Pumpwerkes im Schachenwird beschlossen <strong>und</strong> realisiertOben: Erste Fassung im Schachen mit BrunnenmeisterWilhelm Bründler (1957-1969) amWerk. Unten: Das Pumpwerk im Schachen1929-30 erbaut, 1980-82 <strong>und</strong> 1988 erweitert.Als zweite Lösung wird der Bau eines eigenenPumpwerks diskutiert <strong>und</strong> beschlossen.Was im Jahre 1921 nicht möglich schien, wirdnun Wirklichkeit. So entstand das Pumpwerkim Schachen. Das Projekt entwickelte Bosshard,Thalwil. Die Pumpanlage kosteteFr. 65’000.–, das Pumphaus Fr. 3’700.–. DieRohrleitungen lieferte die Firma GebrüderMeier, Brugg <strong>und</strong> die Pumpstation erstellteBaumeister Eigensatz. Details:10.5.29. Die Offerte der WG Auw für dieWasserlieferung ist zu hoch. Die GV beschliesstden Bau eines Pumpwerkes im Schachen.12.7.1929. Der Kredit von Fr. 68’700.– wird29


Baukostenabrechnung vom 13.8.1930 Gr<strong>und</strong>wasser-Pumpwerk Schachenmit Transportleitung, Fernmeldeanlage <strong>und</strong> Schieberhaus KalktarenAbrechnung Ing. Bosshard, Thalwil1. Filterbrunnen Fr. 7’004.052. Pumpenhaus Fr. 4’120.203. Kraftzuleitung Fr. 4’188.804. Maschinen <strong>und</strong> Installationen Fr. 8’613.055. Kabelleitungen, Wasserstands-Fernmelde- <strong>und</strong> Fernöffnungs-Anlage Fr. 17’702.456. Hauptleitungen, Einsetzen diverser Hydranten, Notleitung Fr. 32’642.—7. Schieberhausvorbau beim Reservoir Kalktaren Fr. 4’582.958. Hauszuleitung Fr. 50.609. Diverses Fr. 966.—10. Technisches Konto Fr. 7’443.25Total Kosten Fr. 87’313.35Die Finanzierung erfolgte über die Aarg. Ersparniskasse, Filiale Muribewilligt <strong>und</strong> die Auftragsvergabe erfolgt anGebr. Meier, Brugg.12.9.1929. Die GV beschliesst eine provisorischeLeitung für Fr. 1’000.– zu erstellen vomPumphaus bis Küfer Lothenbach.15.10.1929. Gemäss Vorschlag von Ing.J. Bosshard soll das Gr<strong>und</strong>wasser ins Moosreservoirgepumpt <strong>und</strong> das Kalktarenwasser alsLöschreserve benutzt werden. DefinitiverBeschluss zur Erstellung eines Pumphausesmit Hauptleitung, Durchmesser 150 mm.Der Präsident orientiert, dass ab morgendem 16.10.1929 die provisorische Versorgungmöglich ist.28.10.1929. Ing. J. Bosshard informiert ander GV, dass die Kosten für die neue Pumpanlagewesentlich höher ausfallen als vorgesehen.Trotzdem soll das Projekt fertig realisiertwerden.Neues Pumpwerk im Schachen gebaut20.12.1929. Die Subventionen vom Aarg.Versicherungsamt betragen Fr. 16’640.–. DieVersammlung beschliesst die Erstellung einerHauptleitung, Durchmesser 100 mm vomBühl (Köpfli) bis Bahnhof mit 2 Hydranten.3021.7.30. Hahnenzinserhöhung infolge dergrossen Investitionen.27.6.1931. Beschluss: NeumitgliederbeitragFr. 15’000.–. Erneut Hydrantenbeitrag von Fr.20.–/Jahr von Gemeinde verlangen.25.7.1932. Neue Tarife: Mitglieder Fr. 15.–,Nichtmitglieder Fr. 45.– pro Hahnen. HöhereTarife für Metzgereien, Schlachthof usw. Mitgliederbeiträge:Fr. 300.– Eintrittsgebühr odermehr je nach Anschlusswert.30.7.1933. Die ersten Neuaufnahmen seitder Gründung der WG <strong>Sins</strong> werden beschlossen.Es sind dies: Herr Dr. Meyer, Reussegg;Herr Bürgisser, Rektor; Herr Hunkeler, Bankier;Herr Josef Huwiler, Bachtal (Haus Rinderlis);Herr Dr. Kennel; Herr Andreas Villiger-Huwiler.Die Eintrittsgebühren liegenzwischen Fr. 400.– <strong>und</strong> Fr. 750.–. Die Entschädigungfür Präsident Kaufmann wird aufFr. 20.- pro Jahr festgesetzt.11.2.1935. Die Besoldungen betragen:Brunnenmeister Fr. 100.–, Brunnenmeister-Stv. Fr. 50.–, Kassier Fr. 200.–, stattFr. 150.–.4.6.1935. Weitere Neuanschlüsse erfolgenbei J. Röösli, Bäckerei; Heinrich Schmid, Lehrer;Alois Buzzoni, Reussegg


1935. Dem AEW wird die Bewilligung fürErdung an die Hauptleitung erteilt.18.7.1938. Die Jahresrechnung 1937 wirdmit Einnahmen von Fr. 16’956.25 <strong>und</strong> mit Ausgabenvon Fr. 16’662.85 genehmigt. Die Bankschuldenbelaufen sich auf Fr. 72’086.85. DieStatutenrevision wird wegen der Seuche verschoben..1939–41Im Jahre 1939 zählt die <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong> 36 Mitglieder: Ernst Sennrich,Coiffeur; Frau M. Stutz, z. Einhorn; R.Huber, Handlung; Hans Leibacher, Schuhhandlung;Frau Witwe Kaufmann, Handlung;Josef Kuhn, Schneidermeister; FamilieFischer, Handlung; Franz Rohner, Bezirkslehrer;Josef Eigensatz, a. Kaminfegermeister;Josef Lothenbach; August Sachs-Villiger;Geschwister Köpfli, Olten (altes Schulhaus);Jakob Huwiler, Zimmermeister; Josef Villiger,Schuhhandlung, Josef Böcklin; HansBreitschmid; David Beeler, Eisenhandlung;Peter Köpfli; Xaver Sennrich; Jakob Leibacher;Mathias Werder, Handlung; AntonBucher, Spenglermeister; Anton Bitterly,Lehrer; Familie Bründler, Wagnerei; AugustKaufmann, Restaurant; Karl Köpfli; JosefKöpfli, Bühl; Wilhelm Köpfli, Gemeindeammann;Dr. med. Renz-Motta; Jakob Bürgisser,Rektor; Josef Köpfli-Mäder; Ernst Hunkeler,Bankverwalter; Andreas Villiger-Huwiler;Hermann Sennrich; Th. Villiger, Buchdruckerei;Frau Frieda Köpfli.Die Abonenntenzahl beträgt 34: FamilieHuwiler-Rey; Joh. Burkart, Gemeindeschreiber;Frau M. Sennrich, Gemeindeschreibers,Auw; Fam. Scheuber, Bachtal; Frau WitweWiederkehr, Lehrers; J. Amhof, Sigrist;Hochw. Pfarrer Meier; Hochw. Kaplan E. vonFelten; Heinrich Ziegler, Basel; Frau WitweLang; Walter Waldispühl, Gärtnerei; Johannvon Flüe; Frau Witwe Wolfisberg, Gemeindeammanns;Josef Roos, Schmiede; Familie Ad.Sennrich, Schreinerei; Fridolin Peterhans,Spenglerei; Burkard Wey, SBB; M. Kronenberg,Metzgerei; Jakob Widmer-Stutz; K. Korner,Sattlermeister; Jakob Wolfisberg-Suter;Th. Senn, Kantonspolizist; B. Wey & Söhne,Käserei; Tit. Station SBB; Eugen Spörri, Bildhauer;Paul Rüttimann, zum Löwen; Dr. vet.Karl Kennel; Lukas Köpfli, Briefträger; HansKre yenbühl, Bäckerei; Heinrich Schmid, Lehrer;Alois Buzzoni; A. Röthlin & Co, Buchdruckerei;Ernst Keller, Malergeschäft; VinzenzBütler-Humbel.20.5.1939. Austritte von Bühlmann, Feld<strong>und</strong> Sidler, Loch. Neueintritte von J. Roos,Schmied; F. Peterhans, Spenglermeister. HerrVogt «Alpenrösli» <strong>und</strong> <strong>Genossenschaft</strong> Reusseggsind an Wasseranschluss interessiert.16.9.1940. Verb<strong>und</strong>leitung zur Lonza mitgegenseitiger Wasserliefermöglichkeit imNotfall durch Schieberöffnung im Werkareal.10.2.1941. Die Firma Lonza bezahlt der WG<strong>Sins</strong> Fr. 16’000.– an die Hauptleitung.1944–48Die überarbeiteten Statuten <strong>und</strong> das neueReglement werden in Kraft gesetzt, GV11.4.44. 1945 erfolgt der Beitritt zur Elektro-<strong>Genossenschaft</strong>. Die Gebühr beträgt Fr. 100.–.Reduktion Hahnenzins um Fr. 5.– pro Jahr.31


19.11.52. Für die Renovation des Amts hausesMeienberg werden Fr. 150.– bewilligt.10.6.1953. Dem Turnverein wird das Wasserfür die Kunstturnertage vom 25.–26.7.53 gratisabgegeben.9.12.1953. Trotz Begehren konnte die GVnicht rechtzeitig im 1. Halbjahr stattfinden. Orientierungüber Elektroanschluss Spartransformer50 KVA <strong>und</strong> Pumpensanierung für dasPumpwerk Schachen. Ernst Hunkeler wirdzum Präsidenten gewählt <strong>und</strong> amtet 36 Jahre.27.9.1954. Der Antrag von F. Peterhans zumEinbau von Wasseruhren findet keinenFlugblatt vom 8. 7.1949.1949Das Jahr war durch seine grosse Trockenheitgeprägt. Die <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong> erlässt daher an die Bevölkerungeinen dringenden Aufruf zumWassersparen.1950–61Am 24. April 1950 findet eine Besichtigung<strong>und</strong> Besprechung über den Ausbaurespektive Neubau des Reservoirs beimSchützenhaus statt. Es sollte auf gleicherHöhe wie das Reservoir Kalktaren sein.4.12.1950. Die Wasserzins-Einnahmenbelaufen sich 1949 auf Fr. Fr. 13’178.55 <strong>und</strong>1948 waren es Fr. 12’534.70. Mit neuem Reservoir(500m 3 ) wird noch zugewartet bis dieSchulden von Fr. 50’000.– amortisiert sind.14.3.1952. Anschlussgesuch für Grastrocknungsanlageder Landw. <strong>Genossenschaft</strong> wirdbewilligt. Der Antrag von H. Leibacher für dieEinführung eines PC-Kontos wird knappabgelehnt. Das Taggeld wird von Fr. 3.– aufFr. 4.– erhöht.32Anklang. Kreditbeschluss von Fr. 20’500.– fürÜberbauung Lonza Aettenbühl. 1954 wird diePumpanlage im Schachen für Fr. 23’514.– ausgebaut<strong>und</strong> auf die neuen Bedürfnisse ausgerichtet.21.5.56. Die WVGS beteiligt sich an derStromleitung zum Schützenhaus mitFr. 2’000.–, weil später zwecks pumpen desWassers ins Hochreservoir Strom benötigtwird. Die Kosten für Dorfbrunnen belaufensich auf Fr. 2’000.–, Gemeindeanteil Fr. 500.–<strong>und</strong> Fr. 575.– zu Lasten Zahnarzt Steinmann,der den alten Brunnen angefahren hat.20.5.57. Die Besoldungen werden neu geregelt:Präsident Fr. 100.–, Vice.-P. Fr. 30.–,Aktuar Fr. 100.–, Kassier Fr. 500.–, BrunnenmeisterFr. 75.–.19.5.58. Die <strong>Genossenschaft</strong> besteht aus 152Mitgliedern. Projekt- <strong>und</strong> Kreditgenehmigungfür die Erschliessung Löwenhof-Hausmatt-Eigensatz.


3.6.1959. Genehmigung der ErschliessungBachtal-Küfermatte. Für die ErschliessungHöfen soll mit Liegenschaftsbesitzern verhandeltwerden, nachdem die Anschlussmöglichkeitab Eigensatz besteht.27.7.60. Bericht über die Besichtigung desStandorts eines neuen Reservoirs im Brandwald.Besichtigung mit Ing. A. Ries. Projektbesprechungmit AVA. Kredit- <strong>und</strong> Projektgenehmigungvon Fr. 41’500.– für dieErschliessung Höfen.6.11.61. Orientierung über Projekt neuesReservoir. Gemäss Absprache mit dem AVAwird Ing. Siegrist Projekt <strong>Sins</strong>-Alikon-Aettenschwil-Abtwilzu Lasten des Staates bearbeiten.1962An der GV wird der Rechnungsabschlussfür das Jahr 1961 genehmigt. Der Ertragbeträgt Fr. 18’939.15, der Aufwand Fr.11’804.85. Vorschlag pro 1961 Fr. 7’134.30.Die Darlehensschuld bei der Kantonalbankbeträgt noch Fr. 43’000.–. Die Aktiven belaufensich auf Fr. 178’062.35. Als Kassier zeichnetG. Wiederkehr.1964–68Durch die GV im Jahre 1964 wird der Kreditvon Fr. 13’600.– für den Kauf von1700m 2 Land auf Tschampani bewilligt. DerVorvertrag mit Xaver Huwiler datiert vom9.9.1965. Gleichzeitig werden Verhandlungenüber Wasserlieferungen mit den WG Aettenschwil<strong>und</strong> Abtwil geführt. Das Verischerungsamtvertritt die Ansicht, dass diese Ortschaften<strong>Sins</strong> anzuschliessen seien. DieseVerhandlungen wollen kein Ende nehmen<strong>und</strong> werden deshalb abgebrochen.Das Reservoir Tschampani «GrünerBerg» wird für 3000 Einwohnergeplant6.9.1965. Es wird eine Baukommissionbestimmt <strong>und</strong> das Ingenieurbüro A. Ries inAarau wird mit der Projektierung beauftragt.1966. Der Kantonschemiker in Aarau beanstandetdie Wasserqualität der Quellen in derKalktaren. Das Wasser ist so schlecht, dass dieQuellen seit 1968 nicht mehr ins Netz fliessendürfen. Seit Inbetriebnahme der ARA wirddas noch zufliessende Wasser über eineSchlauchleitung vom Überlauf in die Drainagerohreabgeleitet.17.6.1966. Generalversammlungsbeschlusszum Ausbau der Wasserversorgung.17.6.1967. Das Projekt des neuen Reservoirsauf Tschampani, vom Ing. Büro Siegrist/Ing. A. Ries, Aarau wird genehmigt. DasReservoir soll 1200 m3 fassen, wovon 400 m3als Löschwasserreserve vorge sehen sind. DasReservoir soll genügend Trinkwasser für 3000Einwohner, Wasser für das Gewerbe <strong>und</strong>Industrie <strong>und</strong> für die Landwirtschaft liefern.Der Kostenvoranschlag für das Gesamtprojektbeläuft sich auf Fr. 1’017’000.–. Die Subventionszusicherungdes Aargauischen Versicherungsamtesbe trägt Fr. 217’000.–. In derersten Bauetappe wird das neue Reservoir<strong>und</strong> die Transportleitung ab Küfermatterstellt. Die Kosten für diese Ausbauetappebetragen Fr. 678’000.–, die Subven tions -leistung Fr. 160’500.–.Reservoir Tschampani <strong>und</strong> Leitungsnetzwird 1968/69 realisiertDie Auftragsvergabe für den Reservoirbauerfolgt an die Firma Nufer. Anfangs Juli 1967ist Baubeginn. Wegen der hohen Investitionenwird ein Erschliessungsbeitrag von Fr. 2.– prom2 bei Neubauprojekten beschlossen. Auferneuten Antrag der WVG, beschliesst dieGemeindeversammlung, an das Hydrantennetzeinen jährlichen Beitrag von Fr. 30.– proHydranten zu entrichten. Neue Hydrantenwerden in Zukunft von der Gemeinde mitfinanziert<strong>und</strong> deren Unterhalt sichergestellt.26.8.1967. Der Einbau von 230 Wasseruhrenwird beschlossen. Der Kaufpreis für dieWasseruhren beträgt Fr. 25’000.–.Nach Abschluss der 1. Bauetappe werden33


Besprechungauf der BaustellezwischenIng. A. Ries <strong>und</strong>VorarbeiterA. Bürgisser,F. Nufer AG1.9.1967.Augenscheinauf der Baustelle.v.l.n.r.:Ing. A. Ries, Stv.,E. Hunkeler,G. Wiederkehr,W. Bründler,J. Köpfli, J. Roos,H. Köpfli19.10.1967.Beim Aufrichtefestam 7. Dezember1967 im RestaurantSchuler in gemütlicherAtmosphäre.34


Dr. Wettstein,Probst <strong>und</strong> Aklinvom AargauischenVersicherungsamtbei der Abnahmeam 15. Mai 1970(Kollaudation) mitdem Vorstand, derBaukommission <strong>und</strong>Gästen.Vor demGemeindehaus beider Abnahme derHydrantenanlageim Beisein von FeuerwehrkommandantE. Hunkeler-Fuchs <strong>und</strong>GemeindeammannEugen Spörri.Bei einer kleinenFeier im Einhornbegrüsst derPräsident, GrossratE. Hunkeler dieAnwesenden <strong>und</strong>weist darauf hin,dass der heutigeTag einen Marksteinfür die Gemeinde<strong>Sins</strong> bedeutet.36


weitere Leitungen erstellt, so die HauptleitungKirchmatte – Küfermatte, Anschluss derLiegenschaften im Feld, das WohnquartierFreudenberg <strong>und</strong> die Airex AG.10.6.1968. Inbetriebnahme des ReservoirsTschampani, zusammen mit den neu erstelltenLeitungen <strong>und</strong> die den neuen Anforderungenergänzten Pump- <strong>und</strong> Steueranlagen.Projektabnahme durch den Direktordes Versicherungsamtes15.5.1970. Abnahme – Kollaudation – durchdas Aarg. Versicherungsamt, vertreten mit denHerren Direktor Dr. Wettstein, VicedirektorProbst <strong>und</strong> Rechnungsführer Aklin.6 Feuerwehrmänner unter der Leitung von KdtE. Hunkeler testen das Werk auf die einwandfreieFunktion für den Löschschutz. Die Einsegnungnimmt Pfarrer A. Egli vor. Nach getanerArbeit <strong>und</strong> Besichtigung der ganzenAnlage folgen die Anwesenden der Einladungder WVG zu einem kleinen Imbiss im HotelEinhorn. Dr. Wettstein gratuliert der Wasserversorgung<strong>und</strong> überreicht als Geschenk einStrahlrohr, welches an den FeuerwehrkommandantenE. Hunkeler jun. weitergereichtwird. Gemeindeammann E. Spörri dankt demVorstand <strong>und</strong> anerkennt die grossen Leistungender <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong><strong>Sins</strong>. Die Zahl der Hydranten beträgt zu dieserZeit 72 Stück. Die Kollaudation setzte einenMarkstein in der <strong>Sins</strong>er Wassergeschichte, einLob auf das bedeutende Werk!1969Der Präsident E. Hunkeler begrüsst an derdiesjährigen GV 41 Mitglieder. Im Jahresberichtist zu lesen, dass der Vorstand an 14Sitzungen die Geschäfte behandelte. Über 200Wasseruhren werden eingebaut. Ein Blitzschlagin der Pumpstation verursacht einenSchaden von Fr. 4’000.–. Die Bauschuldbeträgt noch Fr. 72’000.–. Zur Rechnungsab -lage: Einnahmen Fr. 112’231.–, AusgabenFr. 102’848.–, Reinvermögen Fr. 327’086.–. Eswerden 11 neue Mitglieder aufgenommen.Die <strong>Genossenschaft</strong> zählt nun 104 Mitglieder.Der Wasserzins pro m 3 : 30 Rp. für Mitglieder<strong>und</strong> 40 Rp. für Nichtmitglieder.Anschlussgesuche <strong>und</strong> Bauvorhaben für dieGebiete Freudenberg, Brunnenweid <strong>und</strong>Moosacker liegen vor.1970–72Zum zweiten Mal kann in <strong>Sins</strong> ein 75jährigesJubiläum gefeiert werden. Im Sommerwar es die Landw. <strong>Genossenschaft</strong>.Am 21.10.1970 feiert die WVG <strong>Sins</strong> ihrJubiläum. Alle <strong>Genossenschaft</strong>er mit ihrenEhefrauen sind eingeladen. Präsident E. Hunkelerbegrüsst im Hotel Löwen die 200 Gäste.Die ordentlichen Geschäfte werden behandelt.Einige wichtige Protokolleintragungen:Mit ehrenden Worten gedenkt der Präsidentdes durch tragischen Unglücksfall verstorbenenVicepräsidenten Georg Wiederkehr. DasChemische Labor des Kantons Aargau hat dasTrinkwasser untersucht. Das Resultat ist nichtbesonders erfreulich.Im Bericht wird jedochfestgestellt, dass es als Trinkwasser genügt <strong>und</strong>keine Gefahr besteht.«Die Trinkwasserqualität ist genügend<strong>und</strong> bietet keine Gefahr»Der Fussballplatz in der Nähe der Pumpstationsoll verlegt werden. Durch Landkauf vonder Firma Lonza soll das Pumpareal vergrössert<strong>und</strong> eingezont werden.Der Vorstand besichtigt zusammen mit derBaukommission die gesamte Versorgungsanlage<strong>und</strong> klärt ab, ob im Moosgebiet eine weitereFassung möglich wäre. Die Statutenrevisionist in vollem Gange. Vier neue Mitgliederwerden aufgenommen. Anstelle des verstorbenenVicepräsidenten wird Fritz Kronenbergin den Vorstand gewählt. Der Vorstand setztsich wie folgt zusammen: Ernst Hunkeler,Hans Köpfli, Hans Portmann, Josef Roos,Fritz Kronenberg. In die RPK wird WernerBänziger gewählt.37


Feierliche JübiläumsversammlungAusser der Festgemeinde begrüsst der Präsidentspeziell Ing. A. Ries, GemeindeammannE. Spörri, Gemeinderat W. Köpfli,Pikettchef Wolfisberg, FeuerwehrkommandantHunkeler, eine Delegation der WG Auw,die Bezirkslehrer Rektor Schmid <strong>und</strong> Keusch.Er gibt einen interessanten Überblick von derGründung <strong>und</strong> Entwicklung der <strong>Genossenschaft</strong>.Er erwähnt, dass für die ersten Jahreüberhaupt keine Protokolle vorhanden seien<strong>und</strong> der «Anzeiger für das Oberfreiamt» dieeinzige Quelle sei, die erschöpfend Auskunftüber den Gründungsvorgang gibt. Er stelltfest, dass gegenwärtig 1200 Personen vomköstlichen Nass profitieren, sich daran erlaben,sich damit reinigen, damit kochen,waschen, putzen, den Garten spritzen <strong>und</strong>H<strong>und</strong>erte von weiteren Anwendungsmöglichkeitendurch einfache Drehung des HahnensWasser franko Haus geliefert erhalten.Ing. A. Ries gratuliert der 75 Jahre jungenWassergenossenschaft <strong>und</strong> überreicht demPräsidenten ein Geschenk. GemeindeammannSpörri überbringt die Glückwünsche derGemeinde. Er ist dankbar, dass die WVG sichums Wasser kümmert, nachdem der Gemeinderatsich stark mit dem Abwasser beschäftigenmüsse.Bezirkslehrer G. Keusch zeigt die Filme«Wasser in Gefahr» <strong>und</strong> «Der Fluss einLeben». Es wird aufgezeigt, dass es so nichtweitergehen kann <strong>und</strong> die heutige Zivilisationalles daran setzen muss, um der WasserverschmutzungEinhalt zu gebieten.Zum Schluss dankt der Präsident den Gründern,allen Mitgliedern der <strong>Genossenschaft</strong>,den früheren Vorstandsmitgliedern, Kontrollstellen,Brunnenmeistern <strong>und</strong> Zählerablesernfür die grosse geleistete Arbeit. Der Vorstandwird sich auch den kommenden Aufgabennicht verschliessen <strong>und</strong> hofft getrost ins4. Vierteljahrh<strong>und</strong>ert eintreten zu dürfen.10.11.71/29.11.72. Landkauf im Schachenvon der Firma Lonza zur Errichtung einerSchutzzone. Parzelle 912 m 2 zum Preis vonFr. 3.50 pro m 2 .381973–74Erstmals wird eine erneute Wasserprobevon den Kalktarenquellen entnommen.Die Forderung, eine Schutzzone zu errichten,zur Rettung des «abgeschriebenen» Wassers,wird ernsthaft erwogen.28.8.1974. Der Mitgliederbestand erhöhtsich auf 120. Die Wasseruhren, im ganzen 280,sind restlos eingebaut. Der Rechnungsabschlussfür die 2. Pumpe im Schachen mitAnpassung der Steuerung im Gemeindehausbeläuft sich auf Fr. 109’000.–. Die neuen Häuserin der Brunnenweid sind angeschlossen,ebenfalls die Neusiedlung von GemeindeammannW. Köpfli. Das Hydrantennetz umfasst90 Hydranten. Die Erschliessungskosten werdenvon Fr. 2.– auf Fr. 3.– pro m 2 erhöht.Als Ersatz für Gemeinderat Hans Portmann,Kassier wird A. Hengartner mitApplaus gewählt. 1976–1977 sind ruhige Wasserjahre.1977Verschiedene neue Bau- <strong>und</strong> Anschlussgesuchewerden an der GV vom 29.6.1977besprochen. Die Anwesenden behandelnAufnahmegesuche <strong>und</strong> Übertragungen vonMitgliedschaften.Sondierbohrungen im Moosgebiet fürdie Errichtung der SchutzzonenDer Vorstand informiert über Sondierbohrungenim Moosgebiet, Errichtung von Schutzzonenin der Kalktaren in Zusammenhang mitder bevorstehenen Zonenplanung, Leitungsverlegungen,Einbau von Schiebern <strong>und</strong> Behebungvon Leitungsschäden.Der Wasserverbrauch hat sich um 15’000Kubikmeter auf 131’212 Kubikmeter erhöht.Davon müssen r<strong>und</strong> zwei Drittel des Wasserverbrauchsgepumpt werden. Der Restverbrauchfliesst aus eigenen Quellen ins Reservoir.


Verursacht durch die Bautätigkeiterhöht sich der Wasserverbrauch um15’000 KubikmeterDas Reinvermögen der <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong>beträgt Fr. 207’706.–.Der Mitgliederbestand wächst auf 146 Mitglieder.Der Wasserzins für 1977 wird wiefolgt festgelegt: Gr<strong>und</strong>taxe Fr. 3.50 proMonat, Wasserbezug für Mitglieder 40 Rp.<strong>und</strong> für Abonnenten 60 Rp. pro m 3 .Dem Antrag für die Ringleitung Bodenfeldwird diskussionslos zugestimmt <strong>und</strong> der erfor -derliche Kredit von Fr. 34’000.– bewilligt.Über die notwendigen LeitungsverlegungenBrunnenweid Ost <strong>und</strong> Bühl wird orientiert.Die Mitglieder der <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong> Aettenschwilstimmen der Fusion mit der WVG <strong>Sins</strong>einstimmig zu28.6.78. Präsident E. Hunkeler orientiertvon Verhandlungen über Wasserabgabe andie WVG Aettenschwil <strong>und</strong> eventuell auch andie WVG Alikon <strong>und</strong> Abtwil. Den Wasserbezügerndankt er für die gute Zahlungsmoral.1978–79Die Übernahmebilanz zeigt, dass die WVG <strong>Sins</strong>eine ges<strong>und</strong>e, unverschuldete WVG Aettenschwilübernehmen kann.Einladung zur Orientierungsversammlung andie WVG Aettenschwil.5.7.1979. Die Aettenschwiler beschliessendie Fusion mit der WVG <strong>Sins</strong>. Weil die Benützungdes Quellwassers durch die WVG Aettenschwilnicht mehr toleriert wird, muss fürdie Versorgung des Dorfteils ein neuer Wasserbezugsortgesucht werden. Die direkte Versorgung aus der Anlage <strong>Sins</strong> erweist sich alsdie langfristig sicherste Lösung. Es zeigt sich,dass der Ausbau die finanziellen Möglichkeitender selbständigen <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong> Aettenschwil übersteigt.39


Bau- <strong>und</strong> Kreditabrechnung «Zusammenschluss Aettenschwil» vom 1.6.1982Voranschlag Ergänzungen Vergleichs- Abrechnung13.2.1980 summe1. LeitungsbauVerstär. Pumpleistung Fr. 151’000.— Fr. 4’000.— Fr. 155’000.— Fr. 180’377.—2. Pumpwerk Brandwald Fr. 110’000.—Anbau vergrössern Fr. 3’000.—Pumpenverstärkung Fr. 3’000.—Malerarbeiten Fr. 4’000.— Fr. 120’000.— Fr. 129’627.—3. Reserv. Aettenschwil Fr. 44’000.—Minderkosten (Fr. 39’000.—) Fr. 5’000.— Fr. 5’127.—4. Fernsteuerung Fr. 148’000.—Signalkabel verstärken Fr. 10’000.—Telealarm Fr. 9’000.— Fr. 167’000.— Fr. 125’668.—5. Diverses Fr. 35’000.— Fr. 35’000.— Fr. 60’300.—Total Kredit GV 27.5.80 Fr. 488’000.— Fr. 482’000.— Fr. 501’099.—Kostenüberschreitung Fr. 19’099.—(genehmigt an GV 23.9.1982)1980–831980 erfolgt der Zusammenschluss mit derWVG Aettenschwil. Der Name wirdgeändert auf «<strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong><strong>Sins</strong> <strong>und</strong> Umgebung». Zur 86. GVvom 8.9.1981 kann E. Hunkeler erstmals die<strong>Genossenschaft</strong>er von Aettenschwil begrüssen.Die Fusion, die Erweiterung des ReservoirsBrandwald <strong>und</strong> die neue WasserleitungBrandwald–Aettenschwil bringen dem Vorstanderhebliche Arbeit, die er an den 30 Sitzungenbewältigt.Der kostspielige Ausbau <strong>und</strong> Zusammenschlussermöglichen nun <strong>Sins</strong> die Bedienungder Ortschaft Aettenschwil, die Liegenschaftenim Brand, Bühl, Egg, Tönihof etc. <strong>und</strong> dieErschliessung Hinterbrand.51 neue Mitglieder von Aettenschwilerhöhen den Mitgliederbestand derWVG <strong>Sins</strong> auf 20640Der Anschluss der Kläranlage, Überbauung<strong>und</strong> Schulanlage Letten/Aegerimatten<strong>und</strong> weitere Überbauungen im Bühl werdenan der GV vom 8.9.1981 behandelt.Der Vorstand wird von 5 auf 7 Mitgliedererweitert. Die Aettenschwiler Ernst Jenni <strong>und</strong>Niklaus Bühlmann nehmen Einsitz im Vorstandsgremium..Die Elektrizitäts-<strong>Genossenschaft</strong> erstellt imSchachen eine Trafostation, wobei die Pumpstationan diesen Trafo angeschlossen wird.Trafostation im Baurecht auf Land derWVGS. Der Kostenanteil der WVGS beträgtFr. 65’000.–.Nachdem die WVG Alikon den Einbau vonWasseruhren beschlossen <strong>und</strong> der Erhöhungder Wasserzinen zugestimmt hat, wird derVorstand ermächtigt, mit der WVG AlikonVerhandlungen über Wasserabgabe <strong>und</strong> Fusionaufzunehmen respektive weiterzuführen.Die WVG <strong>Sins</strong> steht finanziell gut da. Zweifelsohnewird es der <strong>Genossenschaft</strong> gelingen,in den folgenden Jahren auch die Erweite-


Oben: Das sanierte <strong>und</strong> erweiterte Reservoir mit Stufenpumpwerk im Brandwald . Unten: Die 1982durch die Elektrogenossenschaft <strong>Sins</strong> im Schachen erstellte Trafostation, angebaut am Pumphaus.41


ungs- <strong>und</strong> Fusionskosten zu amortisieren.Das Chemische Laboratorium in Aarau verlangtdie permanente Chlorierung des Gr<strong>und</strong>wassers.1981 erfolgt die Erschliessung Hinterbrand.Es entstehen Anschlüsse für A. Bamert, H.Stocker, H. Schönenberger, R. Bättig, Arnold,<strong>und</strong> die Reithalle des Kavallerievereins.23.9.1982 GV. Kreditbewilligungen fürMZA Letten-Aeschweid Fr. 212’000.–,Schmiedweid/Dorfmatt Fr. 53’000.–. Der Vorstanderhält die Kompetenz über einen Landkauffür die Erweiterung des Reservoirs Holderstock/Aettenschwilzu verhandeln. DerKauf von 425 m 2 zu Fr. 10.– erfolgte 1987. DieLonza/Airex stellt ein Gesuch für Trinkwasser.Der Kassier A. Hengartner referiert überdie Statutenrevision <strong>und</strong> die Neufassung desReglements mit Tarif- <strong>und</strong> Gebührenordnung.Die GV stimmt der Revision zu.15.6.1982. Bauabnahme StufenpumpwerkBrandwald durch das Aarg. Versicherungsamt.Siehe detaillierte Bau- <strong>und</strong> Kreditabrechnung,Seite 38.13.4.1983 GV. In Anpassung an den Ablesemodusder Elektra erstreckt sich die Rechnung1982 erstmals vom 1.10.–30.9. Kreditbewilligungvon Fr. 70’000.– für die Erschliessungder ARA.1984–85Grosses Interesse zeigen die 82 <strong>Genossenschaft</strong>smitgliederan der 89. GV vom21.3.1984. Der Präsident berichtet über dieAktivitäten: Anschluss ARA mit 360 mHauptleitung, Erweiterung der Hauptleitungim Areal Bossard & Stärkle, Erschliessung desWohnquartiers (Schmiedweid) Dorfmatt,Anschluss der 4 EFH Feldmatt der Firma LonzaAG <strong>und</strong> der Betriebserweiterung der Gebr.Villiger AG. Die Erschliessung Letten kannnoch nicht abgeschlossen werden.Das Hauptleitungsnetz umfasst 128 Hy -dranten. Der Wasserverlust ist überdurchschnittlich,Defekte an Hausleitungen habendazu beigetragen.425 neue Mitglieder werden aufgenommen.Der Präsident orientiert über das Projekt«Versorgung Brand, Wehri <strong>und</strong> Winterhalden».Die Verhandlungen konnten positivabgeschlossen <strong>und</strong> die Aufträge erteilt werden.Der Bruttokredit beträgt Fr. 74’000.–.Der Kassier A. Hengartner berichtet überdie Errichtung von Schutzzonen bei Quell- <strong>und</strong>Gr<strong>und</strong>wasserfassungen. Die Schutzzonen sindim Zonenplan vermerkt. Die Kosten werdenauf Fr. 20’000.– geschätzt. Schutzzonen sind imSchachen, im Brandwald <strong>und</strong> in der Kalktarenvorgesehen. Die Errichtung der Schutzzonenmit der Genehmigung von Plänen <strong>und</strong> Reglementenwird sich über Jahre hinwegziehen.Grosses Bauvorhaben mit über 100Wohneinheiten in der ÄgerimattengeplantDer Präsident informiert: Das Projekt Ägerimattenumfasst folgende Wohneinheiten:Frau A. Schmid-Schuler 43 Wohnungen,Gebr. Villiger 64 Wohnungen. Weitere Bauvorhaben:Siedlung Hans Villiger-Beeler,Buchacker <strong>und</strong> Erben Meier-Fischer, Galgenrain(Kleinhorben).Januar 1985. Verschiedene Leitungsbrücheinfolge sibirischer Kälte.Ausbau- <strong>und</strong> Sanierungskredite vonüber 1 Million Franken bewilligt17.4.85. Orientierung über den Ausbau <strong>und</strong>die Sanierung der Anlagen. Das Kreditvolumenbeträgt Fr. 1’046’000.– <strong>und</strong> umfasst folgendeProjekte: Neue Gr<strong>und</strong>wasserfassungStaadmatt Fr. 530’000.–, Sanierung <strong>und</strong> Ausbauauf 550 m 3 des Reservoirs HolderstockFr. 350’000.–, zweite Verbindungsleitung vomPumpwerk Schachen bis zur Einspeisung indie Hauptleitung bei Unterstossung ArealAirex Fr. 140’000.– <strong>und</strong> die Sanierung KalktarenFr. 26’000.–. Dieses Quellwasser darf inZukunft nicht mehr getrunken werden. DieNutzung als Trinkwasser kann erst nach derSanierung des Quellgebietes erwartet werden.Deshalb muss das Wasser abgeleitet werden.Die Sanierungen <strong>und</strong> Ausbauten sind für


Leckstellen verursachen grossen Wasserverlust.Anzeigerausgabe vom 22.2.1985.1985–1989 vorgesehen. Reglements-/Tarifänderungen:Wasserpreis neu 50 statt 40 Rp. fürMitglieder <strong>und</strong> 75 statt 60 Rp. für Nichtmitglieder.1985. Fritz Kronenberg tritt nach 28 Jahrenals Vicepräsident zurück. Seine Tätigkeiten:Seit 10.5.1957 Mitglied der RPK <strong>und</strong> derenPräsident, ab 4.9.1965 Mitglied der Baukommission<strong>und</strong> ab 24.10.1970 Vorstandsmitglied<strong>und</strong> Vicepräsident. Der Kassier August Hengartnerzeichnet nun auch als Vicepräsident.Genehmigung der Kredit- <strong>und</strong> Bauabrechnungenfür die Erschliessung Winterhalden,Brand, Wehri, Letten-Aeschweid (MZA),Siedlung Buchacker Alikon. Kreditbewilligungenfür die Erschliessung Tschampani(H. Huwiler) Fr. 77’000.–, Aegerimatten(Gebr. Villiger) Fr. 60’000.–, Parzelle 2638(Schmid- Schuler) Fr. 24’000.–3.4.1986. Der Hydrantenbeitrag derGemeinde wird von Fr. 60.– auf Fr. 120.–erhöht. Eine grosse Anzahl Hauptleitungen<strong>und</strong> Hauszuleitungen müssen repariert werden.Das Ergebnis der Ablesung der Wasseruhrendient auch der Gemeinde für dieBerechnung der Abwasserbeiträge. Für dieErweiterung des Reservoirs Holderstock wirddas Land erworben. Für die Errichtung derSchutzzonen Brandwald <strong>und</strong> Staadmatt wirdein Kredit von Fr. 100’000.– bewilligt.Der Wasserverbrauch für 1985 erreichte201’497 Kubik. Der grosse Wasserverlust deutetauf verschiedene Leckstellen hin.Bei Einnahmen von Fr. 249’474.– <strong>und</strong> Ausgabenvon Fr. 238’871.– unter Berücksichtigungder Abschreibungen auf den Anlagenvon Fr. 60’000.– resultiert ein Mehrertrag vonFr. 10’603.– Die Darlehensschuld beträgtFr. 261’639.– <strong>und</strong> der Reinvermögen erhöhtsich auf Fr. 313’053.–.Brunnenmeister Josef Roos orientiert überdie Leitungsauswechslung Bahnhofstrasse/Bühl. Die Absenkung der Strasse um 70 cmbedingt die Tieferlegung der Wasserleitung<strong>und</strong> Auswechslung der Gussrohre mit100 mm Durchmesser.Fritz Kronenberg, Vicepräsident, während28 Jahren mit Umsicht für die WVG <strong>Sins</strong> tätig.43


Gr<strong>und</strong>wasserpumpwerk Staadmatt (1986–1988 erstellt)44


1986–88Der Wasserverbrauch ist im Jahre 1986rückläufig. Verschiedende Landkäufezur Arrondierung der Areale Schachen,Brandwald <strong>und</strong> Holderstock werden getätigt.Erweiterungsbauten bei bestehenden Liegenschaften,besonders bei Airex, ICI, Bossard &Stärkle <strong>und</strong> der Gemeinde sind behandeltworden. Erschlossen ist das Gebiet Ägerimatten/Lettengr<strong>und</strong>,geplant sind auch Wohnbautenin der Tschampani. Gesamthaft dürfte einZuwachs von 132 Wohnungen zu verzeichnensein.Der Wasserverlust beträgt 40 ProzentObwohl die Leitungsschäden prompt behobenwerden, ist der Wasserverlust mit 40%enorm.Schutzzonenordnung im Gebiet Schachensind zustandegekommen.Das Gesuch um Wasserentnahme im Reussgebiet,das heisst, die Erhöhung der Konzessionauf 1500 min/l ist eingereicht, die Planungder 2. Wasserfassung <strong>und</strong> die Transportleitungsind in Auftrag. Die Subventionszusicherungdes AVA liegt vor.Der äusserst gewissenhafte ZählerableserKaspar Huwiler tritt nach 18 Jahren zurück.Alois Gisler tritt die Nachfolge an.Ausbau des Gr<strong>und</strong>wasserpumpwerksStaad matt mit 2. Fassung <strong>und</strong> Aufbereitungsanlagemit TransportleitungPumpwerk–Airex-ArealDer Ausbau erfolgt vom Herbst 1986 bis Winter1987/88 <strong>und</strong> dient im wesentlichen derDeckung des zukünftigen Wasserbedarfs, derVerbesserung der Wasserqualität <strong>und</strong> derVerbesserung des Wassertransports.Zur Erreichung dieser Ziele werden folgendebauliche Massnahmen getroffen:1. Bau einer neuen Gr<strong>und</strong>wasserfassung mitBaukostenabrechnung Gr<strong>und</strong>wasser-Pumpwerk Staadmatt im Schachenvom 5.9.1986Abrechnung Waldburger + Partner AG, Ingenieurbüro, AarauA Gr<strong>und</strong>wasserpumpwerk Staadmatt1. Vorarbeiten Fr. 27’330.852. Gr<strong>und</strong>wasserschutzzonen um beide Fassungen Fr. 9’231.203. Gr<strong>und</strong>wasserfassung Staadmatt Fr. 159’685.504. Umbau bestehendes Pumpengebäude Fr. 56’267.705. Pumpen <strong>und</strong> hydraulische Ausrüstungen Fr. 68’332.806. Elektrisch <strong>und</strong> UV-Anlage Fr. 42’750.—7. Fernsteuerungsanlage Fr. 108’610.—8. Anpassungsarbeiten Betriebswarte Fr. 21’907.759. Diverses <strong>und</strong> technisches Konto Fr. 65’193.1010. Unvorhergesehenes Fr. 12’344.05Total Gr<strong>und</strong>wasserpumpwerk Fr. 571’652.95B Transportleitung Pumpwerk bis Airex1. Rohrleitungsarbeiten, 465 m, Durchmesser 200 mm Fr. 57’535.—2. Grabarbeiten Fr. 54’420.103. Signalkabelanlage Fr. 6’708.704. Durchstossung Industriegeleise Airex Fr. 5’624.—5. Technisches Konto <strong>und</strong> Unvorhergesehenes Fr. 16’724.40Total Transportleitung Fr. 141’012.2045


Oben: 2. Fassung Staadmatt im Schachen, Bohrtiefe bis zum Gr<strong>und</strong>wasserspiegel 11 m. Bohrungs-Durchmesser 2 m. Unten: Blick in Fassungsschacht mit 2 Steigleitungen (Durchmesser 125 mm) vonFassung bis Pumphaus.46


Im Pumphaus Schachen:Oben: UV- (Ultra-Violett) Entkeimungsanlage.Links: Förderrohre Ø 150 mm, mit Drosselklappen,Schieber- <strong>und</strong> Kontrollhahnen.Unten: Brunnenmeister Josef Roos. Seit 1968betreut er täglich die Anlagen.47


Tragen wir Sorge zu unserem Wasser, damit dies bei uns nicht wie in New York passiert. März 1989Pumpausrüstung, Realisierung der Schutzzonenfür das Pumpwerk Staadmatt <strong>und</strong> Einbaueiner UV-Entkeimungsanlage samt Erneuerungder gesamten Betriebswarte.2. Bau einer Transportleitung zwischenStaadmatt, Areal Airex <strong>und</strong> Versorgungsnetz.Die Empfehlungen der Geologen erforderneine Aufschüttung von ca. 1 m mit lehmigemMaterial im Bereiche der Zone 1, sowie dieUmzäunung des ganzen Fassungsbereichs.Die Schutzzonenmassnahmen verursachenMehrkosten von Fr. 50’000.–. Die Arbeitenkönnen gegenüber der Kostenrechnungwesentlich günstiger vergeben werden. 15 verschiedeneFirmen sind mit der Ausführungbeauftragt. Die Inbetriebnahme der neuenPumpanlage erfolgt am 18. 12.1987. Diegleichzeitig erhobenen Wasserproben zeigensehr gute Resultate, indem nach der UV-Anlage überhaupt keine Keime nachgewiesenwerden. Auch die chemischen Werte sind gut:Es handelt sich mit 15˚ fH um ein eher weichesWasser, ohne Eisen <strong>und</strong> Mangan <strong>und</strong> mit 4 mgNO 3 (Nitrat)/l um ein problemloses Wasser.6.10.1988. Kollaudation/Abnahme derAnlagen durch das AVA, Herren A. Meyer<strong>und</strong> E. Aklin.11.10.1988. Schriftliche Gratulation vomAVA zum gutgelungenen, zweckdienlichenWerk.48Durch diesen Ausbau ist die WVG in derLage, auch in Zukunft ihr Versorgungsgebietmit genügend <strong>und</strong> einwandfreiem Trinkwasserzu versorgen. Die beiden neuen Pumpenermöglichen einen wirtschaftlichen Betrieb.Der Bau der zweiten Transportleitung bedeuteteine wesentliche Verbesserung derBetriebssicherheit.Mit einem Fachreferat von Herrn Hans Reyvom kantonalen Baudepartement, AbteilungUmweltschutz, bietet die GV vom 18.3.1986einen interessanten 2. Teil.Der aufschlussreiche Jahresbericht des Präsidentenan der 93. GV vom 4.5.1988 orientierteüber den gelungenen Abschluss der Wasserfassungin der Staadmatt <strong>und</strong> der zweitenTransportleitung.Die Erneuerung der Quellwasserfassung im«Moos», Bauten im Reservoir Brandwald <strong>und</strong>die Schutzzonenverordnung werden bald fertiggestelltsein.Die Überbauung Aegerigr<strong>und</strong> (Aegerimatten<strong>und</strong> Lettengr<strong>und</strong>) ist abgeschlossen <strong>und</strong>mit der Überbauung Aegeriblick (Alpenblick)wird begonnen. Die Aufträge für die ÜberbauungTschampani sind erteilt. Zu erwähnensind die Anschlüsse Fang <strong>und</strong> Pelzmühle inAettenschwil.Der Vermögenszuwachs beträgt Fr. 4315.80,das Vermögen erreicht somit Fr. 323’240.96.


Statuten- <strong>und</strong> Reglementsanpassungensowie Nach tragskredite werden bewilligt:Tschampani I Fr. 30’000.–, Neubau ReservoirHolderstock (statt Ausbau des alten Reservoirsvon 1896) Fr. 190’000.–. Die Bau- <strong>und</strong>Kreditabrechnungen für die ErschliessungenAlpenblick, Wannen/Tschampani, Reussegg(Höfe Villiger <strong>und</strong> Rüttimann) <strong>und</strong> für dieErrichtung von Schutzzonen im Schachen <strong>und</strong>im Brandwald werden genehmigt.Fusion mit der <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong> Alikon wird geprüftGegenwärtig wird die Wasserabgabe an dieWVG Alikon – eventuell kommt eine Fusionin Frage – ernsthaft geprüft. Das AargauischeVersicherungsamt verlangt eine Lösung fürden Brandschutz.Mit der WVG Auw wird über eine möglicheWasserlieferung ins Versorgungsgebiet <strong>Sins</strong>für Tschampani I verhandelt.Präsident alt Grossrat Ernst Hunkeler, übergibt1989 das Zepter an . . .Präsident alt Grossrat Ernst Hunkelertritt zurück24.4.1989 GV. Nach über 50 Jahren Vorstandszugehörigkeit«übergibt» Ernst Hunkeler-Wolfisberg das Zepter an VicepräsidentA. Hengartner. Die Ehrung durch den neugewähltenPräsidenten möchten wir umfassendwiedergeben.Aus seinen Ausführungen: «Einen Meilensteinmit absolutem Seltenheitswert gilt es zusetzen, nämlich die Ehrung <strong>und</strong> Verabschiedungunseres Präsidenten Ernst Hunkeler. Ichfreue mich, dies nach 15jähriger Zusammenarbeittun zu dürfen. Weit zurück – über ein halbesJahrh<strong>und</strong>ert – stöberten wir in altenBüchern <strong>und</strong> Protokollen <strong>und</strong> jeder einzelneEintrag «Ernst Hunkeler» liess aufhorchen.Die wichtigsten Stationen des scheidendenPräsidenten: 17. Mai 1937 Wahl in die Rechnungsprüfungskommission.20. Mai 1939 hater das erste Protokoll verfasst. 19.August 1940Wahl in den Vorstand <strong>und</strong> an der Vorstandsitzungvom Sonntag, 25. August 1940 Ernennungzum Vicepräsidenten. Anschliessendwirkte er als Aktuar <strong>und</strong> Protokollführer. An. . . den Vicepräsidenten August Hengartner.der Vorstandsitzung vom 13. Februar 1943 legter den Entwurf für die neuen Statuten vor. Oft<strong>und</strong> überall erscheint er dann in den Protokollen,auch als Verfasser von Mitgiederverzeichnissen<strong>und</strong> für einmal auch als Rechnungsführer.An der GV vom 9. Dezember 1953 erfolgt49


Baukostenabrechnung Reservoiranlage Aettenschwil-Holderstockvom 16. Februar 1991Kredit- <strong>und</strong> Kostenübersicht vom Kassier W. Hubergemäss Abrechnung Waldburger + Partner AG, Ingenieurbüro, AarauKredit der Generalversammlung vom 17.4.1985 Fr. 350’000.—Kredit der Generalversammlung vom 4.5.1988 Fr. 190’000.— Fr. 540’000.—Aufwendungen inkl. Fr. 41’390.— Bauzins Fr. 547’396.45Kredit-Überschreitung Fr. 7’396.45Aufwendungen Fr. 547’396.45Bereits erhaltene Subventionen Fr. 50’000.—Noch offener Subventionsbeitrag Fr. 15’000.— Fr. 65’000.—Total Aufwendungen abzüglich Subventionen Fr. 482’396.45Kostenabrechnung vom 8.12.1988 Fr. 571’000.—Total Aufwendungen Fr. 547’396.45abzüglich Bauzinsen Fr. 41’390.— Fr. 506’006.45Kosten-Unterschreitung (genehmigt an GV vom 22.4.1991) Fr. 64’993.55die Wahl zum Präsidenten, als Nachfolger vonJosef Böcklin. Ohne Unterbruch steht ErnstHunkeler seit 1953 der WVG vor <strong>und</strong> ist alsoseit 52 Jahren im Dienste unserer <strong>Genossenschaft</strong>,ein Dienstjubiläum ganz besondererArt. Was er in dieser Zeit alles für die <strong>Genossenschaft</strong>geschaffen <strong>und</strong> gewirkt hat, daskann im Einzelnen nicht erwähnt werden. Erhat sich über die ganze Zeit unermüdlich fürden sinnvollen Weiterausbau der Anlagen Tagfür Tag eingesetzt. Gleichzeitig war er aberauch stets dafür besorgt, dass der Wasserpreis<strong>und</strong> die Gebühren auf unschlagbaren Tiefstpreisengehalten werden konnten. St<strong>und</strong>en,Tage, Nächte an H<strong>und</strong>erten, ja wohl Tausendenvon Sitzungen, Besprechungen <strong>und</strong>Augenscheinen zwischen <strong>Sins</strong> <strong>und</strong> Aarau hater uneigennützig gewirkt.Mit grossem Stolz darf Ernst Hunkeler heuteauf seine in jeder Beziehung intakte Wasserversorgungmit 249 Mitgliedern zurückblicken<strong>und</strong> uns zur weiteren Betreuungübergeben.Werter Ernst Hunkeler, 52 1 /2 Jahre Grosseinsatzfür das Wohl der anderen, das ist eine50absolute Rarität. Dafür danken wir <strong>und</strong> möchtendie Sonderleistungen mit einer besonderenRarität, besonders für Dich <strong>und</strong> Dein Wirkengeschaffen von unserem einheimischenKünstler René Villiger, honorieren. DasGemälde zeigt das Gemeindehaus, die Kircheumgeben von allen Anlagen der WVG <strong>Sins</strong><strong>und</strong> Umgebung, <strong>und</strong> natürlich dem eh <strong>und</strong> jewachsamen Auge des Präsidenten.Lieber Ernst, ich freue mich, dass wir Dirdas Kleinod bei guter Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> jugendlicherFrische überreichen dürfen. Wir hoffen,dass es Dir in Deinem Ruhestand viele schöneErinnerungen wachhalten wird.»1989–90Die<strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong>beschäftigt sich umfassend mit der Planung<strong>und</strong> mit dem Bau eines neuen Reservoirsim Holderstock mit 500 m 3 Fassungsvermögen.Es soll das im Jahre 1896 von der WVGAettenschwil erstellte Reservoir ersetzen. Ein


Neubau wird einer Restaurierung vorgezogen.Die Verhandlungen über eine Fusion mitder WVG Alikon sind ebenfalls in die Wegegeleitet. Es fehlen noch die Gutachten von Dr.H. Jäckli AG, Zürich sowie die Schutzzonenordnungfür die Quellen Bergmatt <strong>und</strong> Haselrain<strong>und</strong> die gegenseitigen Zustimmungen derbeteiligten <strong>Genossenschaft</strong>en.Neues Reservoir auf dem Holderstock15.8.1990. Am Feiertag Maria Himmelfahrthat der Vorstand die Mitglieder der WVG zurEinweihung des neuen Reservoirs Aettenschwil/Holderstockeingeladen. Bei Sonnenschein<strong>und</strong> prächtiger Aussicht begrüsst derPräsident August Hengartner die vielenAnwesenden Gäste, Mitglieder <strong>und</strong> Anwohner.Die Aettenschwiler Dorfmusikantenumrahmen die Feier. Nach der Einsegnungdurch Pfarrer Alfred Berger begibt sich dieganze Gesellschaft in die Scheune der FamilieHunkeler. Bei Unterhaltungsmusik <strong>und</strong>Gegrilltem wird auf das gelungene Werk angestossen.Dem Vorstand gebührt Dank für diegute Organisation <strong>und</strong> die volksverb<strong>und</strong>eneEinladung.Einweihung an Maria Himmelfahrt:Der Gang auf den Holderstock hat sichgelohntDer Präsident A. Hengartner heisst die<strong>Genossenschaft</strong>er, Gäste, Liegenschafts-An -stösser, Behörden, Presse, Handwerker <strong>und</strong>Unternehmer willkommen zur Besichtigungder neuen Anlage. Ganz speziell begrüsst er:A. Ries Ing. von Ringgenberg als jahrzehntelangenBerater der für die Planung, Projektierung<strong>und</strong> Bauleitung veranwortlich zeichnet;Ing. Jürg Waldburger als Nachfolger von Ing.Ries; Pfarrer A. Berger; die Gemeindevertretervon Abtwil <strong>und</strong> <strong>Sins</strong> <strong>und</strong> H. U. Wengervom AVA, W. Wyler vom kant. Laboratorium,Peter Bühler vom AEW, A. Bründler <strong>und</strong>A. Bitterli von der Elektra <strong>Sins</strong>.Das Objekt wird von Ing. J. Waldburgervorgestellt <strong>und</strong> erläutert. Das neue Reservoirbesteht aus zwei Behältern mit einer Gr<strong>und</strong>flächevon je 7.1 x 6.5 m bei einer Gesamthöhevon 5.8 m. Die beiden Kammern fassen je250 m 3 . Die verlangte Löschreserve beträgt200m 3 . Die Füllung des Reservoirs erfolgtdurch das Quell- <strong>und</strong> Stufenpumpwerk Brandwald.Die bestehende PumpleitungAuw–Abtwil ist im Schieberhaus mit dem Leitungsnetz<strong>Sins</strong> verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> kann im Notfallgenutzt werden. Die Inbetriebnahme erfolgteam 21.2.1990. Das alte 1896 erbaute Reservoirwird abgebrochen.Die Grüsse des Gemeinderates <strong>Sins</strong> überbringtViceammann Ueli Schnydrig. Er danktder WVG für die weitsichtige Ausbaupolitik<strong>und</strong> weist darauf hin wie wichtig gutes <strong>und</strong>genügend Wasser ist. Er meint: «Wir denkenselten an das was man hat, aber immer an daswas uns fehlt, mit anderen Worten: Den Wertdes Wassers schätzt man erst, wenn der Brunnentrocken ist.»1991–94Die reichbefrachtete Traktandenliste der96. GV vom 22.4.1991 findet einhelligeZustimmung. Es werden Kreditbegehren vonFr. 850’000.– bewilligt.Die Fusion mit der WassergenossenschaftAlikon wird beschlossenIngenieur J. Waldburger orientiert über die<strong>Wasserversorgungs</strong>anlagen <strong>und</strong> die Leitungsnetzevon Alikon, Aettenschwil <strong>und</strong> <strong>Sins</strong>.Die Sanierung der Quellgebiete <strong>und</strong> desLeitungsnetzes kostet Fr. 760’000.–. Die Übernahmedurch die WVG <strong>Sins</strong> garantiert Alikon,das die Probleme langfristig nicht mehr bewältigenkann, volle Sicherheit, genügend <strong>und</strong>gutes Wasser für Mensch <strong>und</strong> Tier. Durch dieÜbernahme kann <strong>Sins</strong> kostbares Quellwasserübernehmen. Für beide Teile bringt die Fusioninteressante Vorteile für die Zukunft. DerFusionsbeschluss <strong>und</strong> der notwendige Sanierungskreditvon Fr. 760’000.– werden einstimmiggutgeheissen.Für den Brunnenmeister wird ein umfassen-51


Das 1896 erbaute alte Reservoir ca. 50 msüdlich vom neuen Reservoir entfernt.Präsident A. Hengartnerbegrüsst freudig die vielen Gäste . . .Festliche Einweihungdes neuen ReservoirsAettenschwil-Holderstockam 15. August 1990. . . <strong>und</strong> ganz speziell Ing. A. Ries.


Reservoir-Einsegnung durch Pfarrer A. Berger.Vorstand, Baukommission, Zählerableser <strong>und</strong>Ingenieur, vlnr.: Werner Bänziger, Baukommission<strong>und</strong> Präsident RPK; Klaus Bühlmann, Beisitzer<strong>und</strong> Zählerableser Aettenschwil; PaulSchmid, Baukommission; Ernst Jenni, Beisitzer<strong>und</strong> Vicepräsident; Alois Gisler, Zählerableser;August Hengartner, Präsident; Walter Huber,Kassier; Josef Roos, Brunnenmeister <strong>und</strong> Beisitzer;Jürg Waldburger, Ing. Aarau; Hans Schläpfer,Aktuar.Die Aettenschwiler Dorfmusikanten umrahmendie festliche Feier mit ihrem Spiel.


des Pflichtenheft erstellt, das den strengenRichtlinien des AVA Rechnung trägt.Der Wasserverbrauch beträgt 271’267Kubikmeter, pro Kopf <strong>und</strong> Tag 323,1 Liter.Der Wassertarif wird von 60 auf 80 Rp., fürNichtmitglieder auf 110 Rp. angepasst.Für die Erschliessung des BetagtenzentrumsAettenbühl <strong>und</strong> der ReiheneinfamilienhäuserLonza werden Kredite von Fr. 90’000.–bewilligt.29.4.1992. Die Fusion mit der WVG Alikonerforderte im verflossenen Jahr vom Vorstandeinen erheblichen Einsatz. Schutzzonen sindin den Quellgebieten Bergmatt <strong>und</strong> Haselrainausgeschieden, entschädigt <strong>und</strong> zur Verfügungdurch den Gemeinderat vorgelegt worden.Damit die einwandfreie Wasserversorgungvon Alikon auch «buchhalterisch» gewährleistetist, sind administrative Massnahmen, wiedie Bereinigung des Mitgliederverzeichnisses<strong>und</strong> die Ergänzung der Netzpläne <strong>und</strong> desReglements notwendig. Auch die Besoldungenfür die Funktionäre werden neu geregelt.An der kürzlichen Versammlung vom1.4.1992 beschliesst die WVG Alikon die Auflösungihrer <strong>Genossenschaft</strong>, stimmt der Fusionmit der WVG <strong>Sins</strong> zu <strong>und</strong> genehmigt dendurch den Präsidenten der WVGS A. Hengartnererläuterten Fusionsvertrag. Nachnochmaliger Detailberatung stimmt auch dieWVG <strong>Sins</strong> der Fusion einstimmig zu. Damit istdie Fusion perfekt.Ernst Jenni tritt nach 26 Jahren zurück. Erpräsidierte die WVG Aettenschwil von1966–80, trat nach der Fusion in den Vorstandder WVGS ein <strong>und</strong> amtierte seit 1988 als Vicepräsident.Der Vorstand wird mit Josef Villiger-Arnet, Unteralikon ergänztNeuanschlüsse <strong>und</strong> Ausbauten: BetagtenzentrumAettenbühl, EFH Lottenbach,Vogelvolière Fleischli, Coop Center, EFHBlarer Tschampani.Nach zäher Verhandlung bewilligt derGemeinderat den Hydrantenbeitrag vonFr. 350.– , womit die grossen Fusionsverpflichtungenbesser tragbar werden. Für das Projekt54Überbauung Pfr<strong>und</strong>weidli wird ein Erschliessungskreditvon Fr. 95’000.– bewilligt.Im Resevoir Brandwald wird eine 3. Pumpeinstalliert, zwecks Förderung des Quellwassersins Reservoir Tschampani.Die Förderung von Quellwasser <strong>und</strong> derGr<strong>und</strong>wasserspiegel gehen wegen der anhaltendenTrockenheit zurück.29.3.1993. Nach der Fusion im Jahre 1992sind nun erstmals auch die «Alker» dabei. DerMitgliederbestand mit 35 von Alikon beträgtnun 289. Die Versammlung gedenkt des imJahre 1992 verstorbenen Ing. A. Ries. Die 3Mitglieder der RPK Werner Bänziger, PaulSachs <strong>und</strong> Kurt Eigensatz übergeben das Amtan Urs Amhof, Marco Blarer <strong>und</strong> Jörg Baumgartner.Der Vorstand wird für die nächsten 4Jahre bestätigt.An der GV vom 29.3.1993 v.l.n.r.: Paul SachsRPK, Paul Schmid BK, Kurt Eigensatz RPK <strong>und</strong>Werner Bänziger RPK + BK.Die Neufassung der Quelle Haselrainmit neuer SammelbrunnstubeBau der neuen Sammelbrunnstube für dieQuellen Haselrain <strong>und</strong> Bergmatt mit 4 separatenQuelleinlaufbecken <strong>und</strong> einem Entnahmebeckenfür den Löschschutz, UV-Anlage,Luftentfeuchtungsapparat <strong>und</strong> Hauswasserpumpefür Haus <strong>und</strong> Scheune von J. Huwiler.Siehe Situationsplan <strong>und</strong> Bilder auf Seite 49.14.4.1994 GV. Seit 1965 mit dabei in derBaukommission: Paul Schmid <strong>und</strong> WernerBänziger. Nach beinahe 3 Jahrzehnten wirddie Kommission aufgelöst <strong>und</strong> die engagiertenMitglieder ehrenvoll entlassen.Der Präsident A. Hengartner legt über das


Situationsplan der Sammelbrunnstubefür die Quellen Haselrain <strong>und</strong> Bergmatt.Die Sammelbrunnstube für die Quellen Haselrain<strong>und</strong> Bergmatt.Auch dieser Fall ist unter dem wachsamen Augevon Polier Ignaz Flück perfekt unter Dach!8 bis 9 Meter tief im Molassefels fliesst daskostbare Nass.Gewaltig! Wie schafften es die Aliker anno 1896?B’Meister Josef Roos kniet auf heiligen Wassern.55


Geschäftsjahr 1993 Rechenschaft ab. DasWasser war ein grosses Thema. Er erinnert andie starken Regenfälle <strong>und</strong> Unwetter im Wallis,im Tessin <strong>und</strong> an die Sturmwinde in unsererGegend, die verheerende Schäden anrichteten.Die Wasserreserven stiegen markant.Die Sanierung der Anlagen in Alikon, Netzausbau,Neufassungen Bergmatt <strong>und</strong> Haselrainsind abgeschlossen. Die Schieber zwischenden Netzen <strong>Sins</strong> resp. Aettenschwil <strong>und</strong>Alikon können im Dezember geöffnet werden<strong>und</strong> sind damit miteinander verb<strong>und</strong>en.Weitere realisierte Anschlüsse: NeubautenTschampani, Hof Maiacker, ErschliessungDörfli Alikon, Werkstattgebäude im Bühlsowie über 20 kleinere Aus-, Um- <strong>und</strong> Erweiterungsbauten.Aufgr<strong>und</strong> der hohen Wasserverlustewird eine umfassende Netzkontrolledurchgeführt.Dem Projektierungskredit von Fr. 310’000.–für die Erschliessung Tschampani II/III <strong>und</strong>für die Verbindungsleitung Moosbrün -neli–Tschampani wird zugestimmt. Damitkann die WVGS im ganzen Versorgungsgebieteigenes Wasser liefern. Der Zusammenschlussmit Auw soll aus Sicherheitsgründenbestehen bleiben. Nebst diesen neuen Projektenwerden die Projekte Pfr<strong>und</strong>weidli, VerkehrssanierungLuzernerstrasse/Reussbrücke<strong>und</strong> die Vorbereitungsarbeiten für dasJubiläum für genügend Arbeit für den Vorstandim 100. Geschäftsjahr sorgen.1994. Verschiedene teils unvorhergeseheneAbschlussarbeiten für die gründliche Sanierungder Versorgung Alikon waren aktuell:Neubau der Brunnstube Bergmatt, NetzsanierungOberalikon mit neuen Schiebern <strong>und</strong>Hydranten, Neuverfügung der Schutzzonenordnunginfolge neuer Lage der QuellfassungHaselrain.Im März 1994 Alarm im Gr<strong>und</strong>wasserpumpwerkSchachen. Eine der 1987 installiertenTauchmotorpumpen versagt ihren Dienst.Die Lieferfirma Häny muss den Schaden inKulanz beheben.Erschliessung Pfr<strong>und</strong>weidli 1. <strong>und</strong> 2. Etappe.Hauptleitungsprovisorium <strong>und</strong> Teilverlegungim Zusammenhang mit den Bauarbeitenan der Verkehrssanierung <strong>und</strong> die Ausarbeitungder vorliegenden <strong>Chronik</strong> für dasJubiläum 100 Jahre WVGS.56


S T A T I S T I S C H E STarife <strong>und</strong> Gebühren.Präsidenten, Brunnenmeister, RPK<strong>und</strong> BK der WVGSBis zur Installation von Wasserzählern inden Jahren 1965-67 waren sogenannteHahnenzinse <strong>und</strong> Spezialbeiträge wie folgt zubezahlen:Küche (mindestens 2 Personen 1/1 HahnenKüche (Einzelperson)1/2 HahnenStall (pro Scheune)1/1 HahnenWaschküche1/2 HahnenKoselhahnen1/4 HahnenMosterei <strong>und</strong> Brennerei 1/4 HahnenBadezimmer1/4 HahnenAbortspülung (pro Haushalt) 1/4 HahnenToilette1/4 HahnenIm übrigen sah das Reglement vor:Küchen, Waschküchen oder Badezimmer, indie das Wasser von einem anderen Hahnenhingeleitet wird, unterliegen dem betreffendenTarif.Für gewerbliche- <strong>und</strong> spezielle Wasserabgabebestimmt der Vorstand den Tarif.Den Wasserzins für die Viehbeständebeschliesst jeweils die Generalversammlung.Der Zins pro Hahnen wird im Gründungsjahrmit Fr. 15.–/Jahr für Wasserbezüger festgelegt.Die 15 Gründungsmitglieder müssen1896 die Kosten für das Reservoir Kalktaren<strong>und</strong> die ersten Hauptleitungen selber berappen:Anteile nach Hahnen Fr. 37.65 bisFr. 437.85 pro Mitglied, plus Hauszuleitungen<strong>und</strong> Darlehenzinsanteile. Die Hahnenzinse<strong>und</strong> Tarife für Wasserkraftnutzung (Turbinen)werden später nach Bedarf angepasst,wobei Abonnenten naheliegenderweiseimmer höhere Tarife als die Gründungsmitgliederzu bezahlen hatten, z.B. 1924: <strong>Genossenschaft</strong>erFr. 28.–, Abonnenten Fr. 35.–Hahnen/Jahr; 1944: Fr. 30.–, resp. Fr. 40.–.Preise nach Einbau von Wassermessern:Preis m3 Preis m3 Gr<strong>und</strong>taxe/JahrMitglieder Abonnent für Wassermesser1965 –.25 –.30 20.–1968 –.30 –.40 25.–1973 –.40 –.60 42.–1985 –.50 –.75 48.–1989 –.60 –.85 48.–1991 –.80 1.10 48.–Anschlussgebühren <strong>und</strong> Erschliessungsbeiträge:Bis 1961 werden die Beiträge von Fall zuFall festgelegt. An der GV 1961 werden dieAnschlussgebühren mit Fr. 300.– pro EFH <strong>und</strong>Fr. 200.– pro weitere Wohnung beschlossen.DannAnschlussgebührenErschliessungsk.-AnteilGV 66 EFH 800.–/Wg 300.–/ 2.–/m2Gewerbe 5‰ auf BausummeGV 74 do 3.–/m2GV 89 5‰ auf Bausumme 4.–m2generellDie Wasserzinsen <strong>und</strong> Gebühren sind imVergleich zu anderen <strong>Genossenschaft</strong>en <strong>und</strong>Gemeinden nach wie vor recht günstig <strong>und</strong>werden nur im Berarfsfalle angepasst.Wasserverkauf an <strong>Genossenschaft</strong>er<strong>und</strong> Abonnenten (ohne Bauwasser):Jahr m3 Fr. Jahr m3 Fr.<strong>1898</strong> 1’370.— 1940 8’749.151900 1’688.80 1950 13’959.551910 2’205.90 1960 17’866.351920 2’521.65 1970 39’263.701930 6’371.50 1975 115’015 65’043.—57


1980 132’289 74’359.— 1992 218’303 22’447.6022’755 14’446.25* 12’027 10’695.60**1985 201’873 137’628.— 1993 244’084 248’567.401990 215’003 169’934.65 1994 250’212 255’896.20Verbrauch: * Aettenschwil 1 1/2 Jahr **Alikon 1/2 JahrDie Wasserverluste betragen im Jahre 197939.8%. Dank regelmässigen Netzkontrollen<strong>und</strong> raschem Eingreifen bei Rohrbrüchendurch den Brunnenmeister Josef Roos könnendie Verluste im Jahre 1994 auf 23% reduziertwerden. Bei Berücksichtigung des nichtgemessenen Verbrauchs für die Dorfbrunnen,Bauwasser <strong>und</strong> Hydranten sind die Verlusteheute in guter Gesellschaft mit vergleichbarenWasserversorgungen.Weitere Kontrollen <strong>und</strong> Netzerneuerungenmüssen helfen, die Verluste weiterhin in tragbarenGrenzen zu halten.Präsidenten der <strong>Wasserversorgungs</strong> <strong>Genossenschaft</strong> <strong>Sins</strong>11.11.1894 Gründung Alois Giger, Gemeindeammann, Versammlungsleiter20.01.1895 – 13.10.1901 Alois Giger, Gemeindeammann13.10.1901 – 17.12.1906 Johann Leibacher, Schreiner17.12.1906 – 22.05.1921 Karl Köpfli, Briefträger22.05.1921 – 19.08.1940 August Kaufmann, Wirt zur Restauration (heute Trotte)19.08.1940 – 09.12.1953 Josef Böcklin, Betreibungsbeamter09.12.1953 – 24.09.1989 Ernst Hunkeler-Wolfisberg, Bankverwalter <strong>und</strong> Grossrat24.09.1989 – August Hengartner, BrunnenweidBrunnenmeister <strong>und</strong> Brunnenmeister-Stellvertreter, ZählerableserBrunnenmeisterBrunnenmeister-StellvertreterGV 15.08.1895 Anton Bucher, SpenglerGV 26.07.1924 August Kaufmann (gleichz. Präs.) Andreas Bründler (gleichz. Aktuar)GV 27.06.1925 Andreas Bründler Josef Köpfli, BühlGV 30.11.1925 Josef Köpfli-Mäder, Bühl (Schlosser Seppi)GV 21.07.1930 Josef-Köpfli-Mäder, Bühl Peter Köpfli (Sohn)GV 09.12.1953 Peter Köpfli-Brun Alois Köpfli-ArnoldGV 20.05.1957 Wilhelm Bründler Alois Köpfli-ArnoldGV 27.07.1960Josef Roos-StöckliGV 17.10.1968 Josef Roos-Stöckli Wilhelm BründlerGV 29.11.1972Paul Sachs, Kaspar HuwilerGV 08.09.1981 Für Aettenschwil: Ernst Jenni Klaus BühlmannGV 29.04.1992 Für Aettenschwil: Klaus BühlmannFür Alikon: Josef Villiger-ArnetZählerableser1968 - 1987 Kaspar Huwiler-Elmiger (auch Brunnenmeister Stv.)1987 – Alois Gisler-Utiger58


Rechnungsprüfungskommission1895 – 06.01.1902 Joh. Leibacher; Ad. Stierli, Bez. Lehrer; Ed. Suter, Landwirt06.01.1902 – 17.12.1906 Karl Köpfli, Briefträger06.01.1902 – 22.05.1921 Hans Leibacher, Schuhmacher, Kassier06.01.1902 – 11.07.1932 Theodor Amhof, Buchdrucker31.05.1907 - 02.04.1910 Jb. Häusler, Negotiant; Alois Giger, G’ammann; Peter Meier1909 – 10 + 1924 – 25 T. W<strong>und</strong>erlin, Posthalter02.04.1910 – 1911 Jos. Kuhn jun., Schneider02.04.1910 – 1923 Kaspar Lotenbach, Küfer; Dr. med. Burtolf27.06.1925 – 28.10.1929 Dr. med. Leo Pfister1912 – 11.04.1944 Anton Bucher, Spengler28.10.1929 – 18.07.1938 Hans Leibacher (Sohn vom verstorbenen langjährigem RPK Mitglied)11.07.1932 – 17.05.1937 Dr. Keusch17.05.1937 – 19.08.1940 Ernst Hunkeler, Bankier18.07.1938 – 18.07.1967 August Sachs-Villiger19.08.1940 – 19.12.1944 Jb. Bürgisser, Rektor11.04.1944 – 28.11.1973 Hermann Sennrich-Burkart29.12.1944 – 09.12.1953 Xaver Stutz-Kaufmann09.12.1953 – 20.05.1957 Wilhelm Bründler20.05.1957 – 18.07.1967 Fritz Kronenberg-Balmer, Metzgermeister18.07.1967 – 14.04.1993 Paul Sachs-Leibacher (Sohn von August Sachs, RPK)21.10.1970 – 14.04.1993 Werner Bänziger-Uttinger (auch Mitglied der Baukommission)28.11.1973 – 14.4.1993 Kurt Eigensatz, Bauunternehmer14.04.1993 – Urs Amhof-Huber, Meienberg; Marco Blarer-Diener, Tschampani;Jürg Baumgartner-Schnyder, Pelzmühle, AettenschwilBaukommission06.09.1965 – 14.04.1994 Fritz Kronenberg, Paul Schmid, Werner Bänziger, Josef Roos (bis 1968)Langjährige Kassiere <strong>und</strong> AktuareKassierAktuar20.01.1895 – 13.10.1901 Ed. Bucher/L. Köpfli 20.01.1895 – 28.12.1896 Lukas Köpfli13.01.1901 – 17.12.1906 Josef Köpfli, Bühl 27.02.1897 – 31.05.1907 Josef Böcklin17.12.1906 – 1925 Hans Leibacher 31.05.1907 – 22.05.1921 L. Villiger-Bucher27.06.1925 – 09.12.1953 Th. Villiger, Papeterie 28.06.1921 – 27.06.1925 Andreas Bründler18.01.1954 – Ende 1969 Georg Wiederkehr 30.11.1925 – 17.05.1937 R. Stutz, z. Einhorn26.11.1969 – 28.08.1974 Hans Portmann 17.05.1937 – 15.10.1948 Hans Leibacher28.08.1974 – 24.09. 1989 August Hengartner 09.11.1948 – 18.01.1954 Georg Wiederkehr17.04.1985 – heute Walter Huber-Küng 09.12.1953 – 03.07.1975 Hans Köpfli-Brem03.07.1975 – 24.09.1989 W. Forster-Nigg24.09.1989 – heute Hans Schläpfer59


A E T T E N S C H W I L1895–1980<strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong>AettenschwilDie<strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong>Aettenschwil wird etwa zur gleichen Zeitwie die WVGS gegründet. Hier eine Zusammenfassungmit den wichtigtsten Ereignissen.1.12.1895. Erste Versammlung. GemeindeammannAlois Giger, <strong>Sins</strong> regt die Gründungfür eine eigene Wasserversorgung an. Sofortwird eine Kommission mit 5 Interessentenbestellt: Josef Küchler <strong>und</strong> Josef Rüttimann,Aettenschwil; Josef Kaufmann, Egg; JohannKüng, Bühl, Johann Huwiler, Säckelmeister.9.12.1895. Zweite Versammlung. Es unterzeichnen18 Teilnehmer mit 36 Hahnen.15.12.1895. Kreditbeschluss von Fr. 200.–für allfällige Auslagen.60Vorbericht aus Protokollbuch von 189522.12.1895. Statutengenehmigung. Wahl desVorstandes: Josef Küchler, Präsident; JosefRüttimann, Aktuar. Beschluss betreffendKaufverhandlungen mit Kirchmeier Leu inGünikon <strong>und</strong> Josef Kaufmann, Wirt in Alikon<strong>und</strong> den verschiedenen Anstössern betreffendQuellwasser in den Streuböden beim Kriegholzob Holderstock. Wasser von Josef Kaufmanngratis für alle Zeiten (siehe Vorbericht 1895).1896. Es finden 6 weitere Versammlungenstatt. Kauf Reservoirplatz von Melchior Hunkeler,Holderstock, 30 m 2 für Fr. 200.–. Vergabeder Arbeiten für Reservoir <strong>und</strong> Leitungsbaumit 6 Hydranten. Regelung der Durchführungs-<strong>und</strong> Wasserrechte. Kredit von derZuger Kantonalbank. Bau der Anlagen mitReservoir von 200 m 3 .16.8.1896 Das Wasserfest wird gefeiert.28.11.1896. Genehmigung der Bauabrechnung.Neuer Hydrantenchef wird Josef Wolfisberg,Schlossermeister anstelle von XaverVilliger.1.2.1897. Wahl der Rechnungsprüfungskommisssionmit Niklaus Brunner, LehrerSuter, Gustav Rüttimann. Beschluss: GV-Absenz Busse Fr. 1.–, Weggang an VersammlungenFr. 2.–.<strong>1898</strong>. Grosser Wassermangel. Neue Quellfassungim Grossmoos.16.7.1899. Reglementsänderungen. Zu -schlag für einen Viehstand über 6 StückGross vieh Fr. 1.– pro Jahr. Turbinentarif:Schlosser Wolfisberg Fr. 50.–, Josef KüchlerFr. 30.–, Wirt Widmer Fr. 30.–.2.3.1902. Tarif für Xaver Bucher Fr. 18.–,Niklaus Brunner Fr. 25.–.15.12.1907. Der Antrag zum generellen Ein-


au von Wasseruhren wird mit 4:17 abgelehnt.Januar 1908. «Wichtige Mitteilung betreffendQuelle unter Reservoir, abgeleitet zuScheune Suter!». Die im Protokollbucherwähnten Quellen sind anlässlich desAbbruchs des alten Reservoirs von 1896 <strong>und</strong>Neubau 1989–90 speziell gefasst <strong>und</strong> viaSchacht zum Hausbrunnen Suter (J. Petermann)zugeleitet worden. Also auch für dieZukunft klar!1910. Wassersuche <strong>und</strong> eine weitere Fassungim Stockenwald.1912. Beschluss für Wasserfassung in derSternenmatte <strong>und</strong> im Waldispühl. Antrag fürBesoldung Präsident <strong>und</strong> Aktuar je Fr. 100.–.22.12.1912. Besoldungsbeschluss: PräsidentFr. 40.–, Aktuar Fr. 20.–, Kassier Fr. 40.–.Genehmigung der revidierten Statuten.13.5.1917. Antrag des Vorstandes: Gr<strong>und</strong>tariferhöhungauf Fr. 20.–, pro Stück Vieh+ Fr. 7.–.23.6.1918. Besoldung RPK Fr. 20.– pro Jahr.1918 – 1920. Infolge Wasserknappheit wirddas Wasser teilweise abgestellt. Abstellen derTurbinen gegen Entschädigung.1.3.1924. Versuchsgrabung im Möösli unterhalbWehri.17.2.1926. Gemeinsamer Wasserbezug mitFenkrieden <strong>und</strong> Abtwil wird abgelehnt, weilzu teuer.Erwerbstitel 1897. Quellen-Verkäufer: K. LeuKirchmeier in Günikon61


21.12.1926. Projekt Fenkrieden-Abtwil wirdfallengelassen, dafür wird das Projekt Auw-Abtwil studiert. Pumpwasserversorgung vonAuw. Kosten für Aettenschwil ca. Fr. 12’–15’000.–, pro m 3 min. 5 Rp. oder Fr. 300.– alsMinimalgarantie.17.2.1927. Definitiver Kostenvoranschlag<strong>und</strong> Pläne von C. Staub für Pumpanlage imReservoir Auw Fr. 15’404.–, Förderleitung vonPumpstation Auw zum Reservoir AettenschwilFr. 42’000.–, Armaturen Fr. 12’076.- <strong>und</strong>HL-Ausbau Dorf Aettenschwil Fr. 6’480.–.Totalkosten für Aettenschwil Fr. 75’480.–, fürAbtwil Fr. 7’350.–, für Meienberg (<strong>Sins</strong>)Fr. 3’872.–.18.11.1928. Ablage <strong>und</strong> Genehmigung derBauabrechnung durch BaukommissionspräsidentJakob Widmer.15.10.1939. Erstmals GV genannt. Vorlage<strong>und</strong> Genehmigung der (noch vorhandenen)Statuten. Statutenänderung: Taxe für eineWaschmaschine Fr. 5.–.8.9.1940. Wasseruhr für Auwer-Wasserstimmt nicht mehr korrekt, deshalb solls.r.a.m. eigene Aquametro-Uhr anschaffen.Aettenschwil muss Fr. 2’000.– an die Reservoir-Erweiterungan WG Auw bezahlen.14.11.1940. Neue Wasseruhr funktionierttadellos, die Fr. 470.– haben sich gelohnt.Besoldung Brunnenmeister wird von Fr. 30.–auf Fr. 50.– erhöht.Prüfbericht 1945 der RPK von Jakob Bucher,Josef Wechsler, Kaspar Knüsel.6231.1.1943. Brunnenmeister-Besoldung neuFr. 100.–. Infolge vermehrtem Ackerbau(Krieg) weniger Einnahmen, bei steigendenAusgaben, deshalb Tariferhöhung um 20%.15.2.1945. Beschluss für Anschluss AlfredHunkeler, Tönihof. Vorstandsbesoldung totalFr. 170.–. Die Rechnung 1945: WasserzinsenFr. 7’379.30, Total Einnahmen Fr. 11’737.77,Total Ausgaben Fr. 9’262.70 mit grossenEigenleistungen. Mitgliederzahl: 17 Viehbesitzer,18 Haushahnenbesitzer, 7 1 /2 Hausbesitzer,ergibt 42 Mitglieder <strong>und</strong> 1 Abonnent.50 Jahr-Jubiläumsfeier an der Kilbi14.1.1946. Es wird beschlossen anstelle derGV am 1.9 an der Kilbi eine 50 Jahr-Feier zuorganisieren. Programm: Kirchliche Feier,Frühmesse <strong>und</strong> Amt mit Gedächtnis für alleverstorbenen <strong>Genossenschaft</strong>er. Nachmittagnach Rosenkranz weltliche Feier mit einemwährschaften Zobig in der Krone. Pro Hauswerden 2 Personen eingeladen, damit auch dieFrauen zu ihrem Recht kommen. Für Unterhaltungist der Vorstand verantwortlich.4.8.1946. Zur Bekämpfung des Brandfallsim Blasenberg wird von der Feuerwehr 1’299m 3 Wasser benötigt. Für die Entschädigungwird Gesuch an Gemeinde gestellt.30.3.1947. Anschaffung einer neuen Sulzerpumpe.24.3.1948. Die neue Pumpe <strong>und</strong> der trockeneSommer verursachen grosse Mehrkosten.Deshalb Fr. 5’000.– Kreditaufnahme von Kantonalbank.4.4.1949. Differenz von 4’000 m 3 bei Pumpwasservon Auw.3.7.1950. Wassertariferhöhung 10–30%, proSchwein Fr. 1.50, pro Stück Vieh Fr. 15.–, proHaushahnen Fr. 45.–/Jahr. Bemerkung vonChr. Duss: Die Wasserpumperei ist auf Dauernicht rentabel!1950. Tragischer Hinschied von BrunnenmeisterJakob Villiger, Egg beim ScheunenbrandHelfenstein (Elektrounfall).8.4.1951. Vergabe der Eternitleitung zuJosef (Walter) Ettlin an J. Ducrey.21.8.1951 GV. Wassermangel herrscht speziellbei den Egg-Bauern. Das Reservoir ist zu


Protokollauszug vom 19.4.1961 über die Diskussion der Tariferhöhungen.klein. Präsident X. Jenni informiert, dass sichdie WVGS ebenfalls mit einem Reservoir-Neubau mit einem Fassungsvermögen von 500m 3 befasst.13.1.1952. Quellfassung im Berg weisthohen Wasserverlust auf. In die erweiterteBaukommission werden Jakob Widmer,Jakob Bucher <strong>und</strong> Franz Villiger-Künggewählt.23.4.1954. Diskussion über Projekt <strong>und</strong>Kosten für das geplante neue Reservoir.19.2.1956. Massnahmen zum Schutz derQuellen anlässlich des Baus der Strasse nachAlikerberg.24.4.1956. Der Bau der Strasse wird aufgr<strong>und</strong>der Forderungen der WVG eingestellt.29.4.1956. Antrag des Präsidenten: ZuLasten der WVG soll den anwesenden Mitgliedernan den GV’s ein Schüblig serviertwerden. Dem Antrag wird einstimmig zugestimmt.13.5.1957. Antrag <strong>und</strong> Beschluss für Gussanschlüsse.15.4.1958. Diskussion um neues Reservoirin Zusammenarbeit mit der WV Abtwil.April 1961. Der Wasserpreis an Auwbeträgt ab 1.1.61 19 Rp./m3. Alternativvariante:Wasserbezug von <strong>Sins</strong> oder Ballwil. DerVorstand informiert an GV.19.4.1961. GV. Wassertariferhöhungen auf:Rindvieh Fr. 20.–, Schwein Fr. 2.–, HaushahnenFr. 90.–, Abort, Winde, Bad Fr. 8.–,Gewerbe spezieller Tarif.28.10.1961. GV-Beschluss: Anlässlich StrassenbauLeitungserneuerung mit Gussröhren100 mm, für Hausanschluss 40 mm. ZeitweiligePumpensperre in Auw verursacht Wassermangel.27.4.1964. 3 von 4 Quellen entsprechennicht mehr den Anforderungen des chemischenLaboratoriums.28.10.1964. Netzerweiterung ab Schulhausfür 2-FH Franz Villiger, EFH Jakob Huber<strong>und</strong> Neusiedlung Josef Stocker.24.5.1965. Statutenänderung betreffendHauptleitungen <strong>und</strong> Hausleitungen. Die63


Anschlusskosten für die Neumitglieder: FranzVilliger Fr. 140.–, Jakob Huber Fr. 70.–, JosefStocker Fr. 200.– für Neusiedlung.28.11.1966. Beschluss für weitere Wasserbezugsstudien<strong>und</strong> Anlagesanierungen.28.2.1968. a.o. Beschluss für neue Quellwasserzuleitungins Reservoir Holderstock.8.7.1968. Wasseraufschlag um 20%. Kreditvon Fr. 17’000.– für Wasseruhren.1968/1969. Einbau von Wasseruhren <strong>und</strong>neue Tarife werden an der Sitzung vom10.4.1969 <strong>und</strong> an der GV vom 19.5.1969beschlossen: Bis 5’000 m 3 45 Rp., über 5’000m 3 35 Rp., über 8’000m 3 30 Rp. Gr<strong>und</strong>tarifFr. 50.–.29.5.1969. Besoldungen neu: PräsidentFr. 100.–, Aktuar Fr. 80.–, Kassier Fr. 500.–.2 Bussen müssen wegen Zählerfälschunggefällt werden.19.11.1969. Wasser muss nicht mehr abgekochtwerden. Jahresrechnung: EinnahmenFr. 50’000.–, Ausgaben Fr. 49’000.– (1967:unter Fr. 20’000.–).9.7.1970. Die m 3 -Differenz beträgt 7’000.Düngeverbot im Quellwassergebiet. Kampfum günstiges Wasser von Auw.75 Jahre WassergenossenschaftAettenschwilDas Jubiläum wird am 10.5.1971 in der Krone,Aettenschwil gefeiert. Die 67 Angemeldeten,<strong>Genossenschaft</strong>er <strong>und</strong> Gäste, können durchden Präsidenten E. Jenni begrüsst werden.Dann lässt er die 75 Wasserjahre Revue passieren.Die langjährigen VorstandsmitgliederStefan Weber, Xaver Jenni (Vater), Josef Villiger,Posthalter <strong>und</strong> Josef Ettlin-Sidler werdenvon ihm geehrt. Delegierte vom GemeinderatAbtwil, der <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong> Auw <strong>und</strong> ViceammannH. Huber, <strong>Sins</strong> gehören zu den Geladenen.Ein schmackhaftes Essen, ein guter Tropfengeniesst die Festgemeinde <strong>und</strong> die KapelleErni-Lötscher umrahmt die Jubiläumsversammlunggebührend.10.5.1971. 75 Jahre <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong> Aettenschwil.Mai 1973. Weil die Kosten zu hoch sind wird64neues Reservoir studiert. Ebenfalls wird derWasserbezug von <strong>Sins</strong> geprüft. Es wirdbeschlossen einen «Rutengänger» zu engagieren,um Wasservorkommen zu eruieren.4.12.1974 GV. Im Wald des Herrn HansDisler, Alikon, oberhalb des QuellgebietsMoos wird eine neue Quelle gefasst. Im März1975 kann sie der Trinkwasserversorgungzugeführt werden. Eine täglich zweimaligeChlorierung durch den Präsidenten Ernst Jenniist jedoch erforderlich.Februar 1975. Eine weitere Quelle wird imWald von Herrn Wolfisberg, Hilti gefasst. Siekann ebenfalls im März 1975 dem Netz zugeführtwerden.23.4.1975. Diskussion um Reservoir-Neubau.Kostenvoranschlag Fr. 70’000.–, Wasserverteuerungvon 15–20 Rp. Beschluss für Tagder offenen Tür vom 8.6.1975.Das Wasser muss chloriert werden23.10.1975. Die Wasserqualität entsprichtnicht mehr den Vorschriften – auch jenes vonAuw. Es muss daher weiter chloriert werden.Das Studium für ein neues Reservoir wird weitergeführt.23.1.1976. Von Auw erfolgt ein Wasseraufschlagvon 100%.8.6.1976. Tag der offenenTür.Protokoll«Tag der offenen Tür war einvoller Erfolg. Sämtliche Schachtdeckel musstenerneuert werden...».20.6.1977 GV. Der Wasserpreis wird um 10Rp. erhöht. Der Chlorierapparat ist seit Januar1977 in Betrieb. Die Kosten belaufen sichauf Fr. 6’668.70.15.9.1977. Sitzung mit Präsident Ernst HunkelerWVG <strong>Sins</strong> <strong>und</strong> Ing. A. Ries.27.9.1977. Trotz Düngeverbot <strong>und</strong> grossenAnstrengungen hat sich die Wasserqualitätnicht verbessert.27.10.1977. Ing. A. Ries schätzt die Kostenfür die Quellsanierungen auf Fr. 100’000.–.Damit ist noch keine Garantie für eine Verbesserunggegeben. Er rät zum Anschluss andie WVG <strong>Sins</strong>.10.5.1978. Neuerschliessung LiegenschaftenOtto Bachmann, Brand <strong>und</strong> Hans Leibacher,


Post. Diskussion der vorliegenden 3 Varianten:1. Quelle Moos neu fassen (Quelle ohneGewähr, Kosten Fr. 100’000.–). 2. Bohrungmit Kosten von Fr. 580’000.–. 3. Wasserbezugvon <strong>Sins</strong>. Es wird einstimmig beschlossen mit<strong>Sins</strong> über eine Fusion zu verhandeln.1977–1978. Verschiedene Besprechungen mitder WVG <strong>Sins</strong>.5.7.1979 GV. Orientierung von PräsidentErnst Hunkeler über die Fusion. Dem Vorschlagfür Übernahme der Aktiven <strong>und</strong> Passivenmit Ablösung (Fr. 25’000.–) von Abtwilwird einstimmig zugestimmt.Die Fusion mit der WVG <strong>Sins</strong> wirdbeschlossen10.6.1980. Letzte GV. Genehmigung derFusionsbilanz. Beschlussfassung über die Auflösungder WVG Aettenschwil. Der PräsidentErnst Jenni <strong>und</strong> der Vicepräsident Willi Iseneggerdanken allen <strong>Genossenschaft</strong>ern fürdie geleistete Arbeit <strong>und</strong> für die Zustimmungzur weitsichtigen Lösung.Präsident Ernst Jenni <strong>und</strong> VorstandsmitgliedKlaus Bühlmann, Kassier, werden Aettenschwilinskünftig im erweiterten Vorstandder WVG <strong>Sins</strong> vertreten.Im Anzeiger vom 12. Juni 1980 ist zu lesen:«Die WVG Aettenschwil hielt am 10. Juni1980 ihre 84. <strong>und</strong> letzte Generalversammlungim Gasthaus zur Krone, ab. Präsident ErnstJenni eröffnete die Versammlung <strong>und</strong> be -grüsste die Mitglieder mit ihren Gattinnen wieauch die Vorstandsmitglieder der WVG <strong>Sins</strong>.Das Protokoll der Generalversammlung vom5. Juli 1979 wurde verlesen <strong>und</strong> gutgeheissen.Die Jahresrechnung pro 1979 verzeigt anAktiven Fr. 48’512.20 <strong>und</strong> an PassivenFr. 32’240.–, somit resultiert ein Reinvermögenvon Fr. 16’272.20. Diskussionslos wurdedie Rechnung genehmigt. Dem Jahresberichtdes Präsidenten konnte entnommen werden,dass der Vorstand an mehreren Sitzungen dielaufenden Geschäfte behandelte <strong>und</strong> sich insbesonderemit der Fusion beschäftigte. Nachdemdie Fusion der <strong>Genossenschaft</strong> am 5. Juli1979 mit der WVG <strong>Sins</strong> beschlossen wurde,soll der Wasserlieferungsvertrag mit derWVG Auw auf den 31. Dezember 1980 gekündigtwerden. Die <strong>Genossenschaft</strong> zählt zurZeit 50 Mitglieder. Die Grüsse der WVG <strong>Sins</strong>überbrachte der Präsident, Grossrat E. Hunkeler.Er wies dareauf hin, dass erwähnte<strong>Genossenschaft</strong> am 27. Mai 1980 dem Begehrenum Zusammenschluss einhellig zugestimmthabe <strong>und</strong> ebenfalls einen Kredit vonFr. 488’000.– beschlossen habe. Anschliessendwurde Präsident Ernst Jenni für seine 14jährigeTätigkeit als Vorstandsmitglied <strong>und</strong> Präsidentmiteinem Präsent geehrt <strong>und</strong> gewürdigt .Ein feines Nachtessen wurde offeriert <strong>und</strong> fürdie nötige Unterhaltung hat auch ToniSchwegler auf der Handorgel gesorgt».65


S T A T I S T I S C H E SPräsidenten, Vorstandsmitglieder,Hydrantenchefs, RPK <strong>und</strong> BKder WVG AettenschwilStefan WeberVorstand 1921–23Präsident 1923–39Xaver JenniPräsident 1939–60Oswald IseneggerPräsident 1960–66Ernst Jenni-KöpfliPräsident 1966–80,bis 1992 VorstandWVGSPräsidenten der <strong>Wasserversorgungs</strong> <strong>Genossenschaft</strong> Aettenschwil22.12.1895 – 14.08.1904 Josef Küchler14.08.1904 – 19.07.1908 Johann Huwiler, Säckelmeister19.07.1908 – 21.07.1912 Jakob Bucher, Schreinermeister21.07.1912 – 16.05.1915 Josef Huwyler16.05.1915 – 07.01.1917 Kaspar Villiger07.01.1917 – 27.07.1921 Niklaus Brunner27.07.1921 – 23.10.1923 Josef Bütler23.10.1923 – 31.03.1939 Stefan Weber31.03.1939 – 23.05.1960 Xaver Jenni23.05.1960 – 28.11.1966 Oswald Isenegger28.11.1966 – 10.06.1980 Ernst Jenni-KöpfliHydrantenchefs, Reservoirverwalter <strong>und</strong> Vorstandsmitglieder66Hydrantenchef/Res. VerwalterVorstandsmitgliederGV 01.12.1895 Kaspar Brunner J. Rüttimann, Aktuar, J. Küng, BühlJos. Kaufmann, Egg, Joh. Huwiler,SäckelmeisterGV 28.11.1897 Josef WolfisbergGV 14.08.1904 Eduard Huwyler/Stv. K. Villiger Valentin Widmer, Josef KaufmannGV 09.10.1910Leonz Küng, Bühl, Aktuar


GV 15.06.1912GV 06.04.1913GV 16.05.1915GV 28.05.1916GV 13.05.1917GV 27.07.1921GV 11.08.1921GV 23.10.1923Niklaus BrunnerV. Widmer, E. Huwyler, K. VilligerJosef HuwylerFranz Villiger-KüngJohann Villiger, EggStefan Weber, Xaver KaufmannJosef Wechsler, Gottfried RüttimannXaver Kaufmann, Aktuar,Leonz IseneggerJakob Widmer, Jakob BucherGV 06.03.1926GV 29.05.1927 Kaspar KnüselGV 19.03.1939 Jakob Villiger, jun. Egg Jakob Widmer, Franz Villiger jun.,Josef Villiger, Xaver Jenni,Josef Ettlin-WidmerGV 31.03.1939GV 31.12.1941GV 25.10.1947GV 04.04.1949GV 23.04.1955GV 19.02.1956GV 05.05.1959GV 24.04.1963GV 28.11.1966GV 29.05.1969GV 03.05.1972GV 23.04.1975GV 10.06.1977RechnungsprüfungskommissionGV 01.02.1897GV 14.08.1904GV 17.05.1908GV 19.05.1909GV 23.06.1918GV 27.07.1921GV 19.03.1939GV 31.12.1941GV 20.12.1955GV 23.05.1960–1980GV 29.05.1969–1980Hydrantenchef/Res. VerwalterAndreas Villiger, HolderstockJakob Widmer,Josef (Jakob) Villiger, Egg, KassierVorstandsmitgliederVorstand will zurücktreten. Untergewissen Bedingungen machen siealle weiterJosef Widmer, AktuarJakob Mühlebach, KassierOsw. Isenegger, G. Rüttimann jun.Josef Hunkeler, HolderstockAlois Balmer, Aktuar,Walter ZurbuchenWilli Isenegger, AktuarR. Vollenweider-Schelbert, AktuarHans Villiger-Räber, KassierMarkus AnnenKlaus Bühlmann-Villiger, KassierNiklaus Brunner, Lehrer Suter, Gustav RüttimannNiklaus Brunner, Kaspar Villiger Neubure, Josef Wolfisberg SchlosserJosef Wolfisberg, Kaspar Villiger, Josef KüchlerLeonz Küng, BühlJosef Bütler, Alois Balmer, Josef WechslerJakob Bucher, Xaver BucherJakob Bucher, Alois Balmer, Kaspar KnüselJosef Wechsler, W<strong>und</strong>Josef Wechsler, Josef Ducrey, Oswald IseneggerGottfried Rüttimann jun., Anton VilligerJosef StockerBaukommissionGV 16.09.1911GV 26.08.1926Niklaus Brunner, Eduard Huwyler, Posthalter KüchlerJakob Widmer Präsident, Jakob Bucher, Gottfried Rüttimann67


A L I K O N1895–1992<strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong>AlikonAuch in Alikon wird 1895 eine eigene<strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong>gegründet. Die wichtigsten Ereignisse von derGründung bis zur Fusion mit der <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong><strong>Sins</strong> möchten wirhier aufzeichnen.1.9.1895. Im Protokoll des Gerechtigkeitsvereinsheisst es: «Die Wasserversorgung vonAlikon stellt das Gesuch an den GerechtigkeitsvereinAlikon, im GerechtigkeitslandHaselrain nach Quellwasser zu suchen <strong>und</strong>eine Quellfassung vornehmen zu dürfen. Dieswurde bewilligt, jedoch unter gewissen Auflagenbetreffend Nutzung <strong>und</strong> Unterhalt desbestehenden Dorfbrunnens. Aufgr<strong>und</strong> vonspäteren Anmerkungen darf angenommenwerden, dass 1895–96 kurz hintereinanderdann die erste Quelle Haselrain in ca. 8–9 mtief <strong>und</strong> die erste Quelle Bergmatt ca. 4–5 mtief in Tonröhren gefasst <strong>und</strong> ins Dorf geleitetwurden. Pro Quellgebiet ca. 50 min/l – für jeneZeit Wasser in Hülle <strong>und</strong> Fülle.29.9.1895. Gründung der WVG Alikon. Daskostbare Nass musste bisher in Häuser <strong>und</strong>Ställe getragen werden. Baurechnung 1895–96für die 1. Anlage. Der Betrag von Fr. 25’895.–Inserat Spritzenprobe. Anzeiger 1.Juni 1895.68war für die damalige Zeit sicher ein sehr grosserBetrag, aber offensichtlich in den erstenJahrzehnten mit viel Wasser gut entschädigt.Erste Quellenfassung Haselmatt mitZuleitung <strong>und</strong> Reservoir Bürglen mitgrossem KostenaufwandAls Akkordanten amteten Traugott Roninger,Magden <strong>und</strong> Gottlieb Burkart, Schlosserei,Merenschwand. Ausgeführte Arbeitendurch die hiesigen Unternehmen Ed. Eigensatz;Rud. Rupp, Schreinerei, Alikon; Jos. Bircher,Schmied, Alikon, Joh. Müller, Sägerei,Auw. Protokolle sind erst ab dem 30.3.1907vorhanden. Dank einem Bericht von PeterAmhof zur 75 Jahrfeier sind die wichtigstenDaten festgehalten.9.10.1895. Der Eintrag ins Handelsregisterkostet Fr. 20.15. Gr<strong>und</strong>bucheintrag mitAnmerkungen: Schatzungswert Fr. 12’000.–,Rechte <strong>und</strong> Pflichten gemäss Statuten vom25.8.1895 der WVGA.30.12.1895. Druck von 40 Statuten bei derDruckerei Th. Amhof.26.7.1896. Auch Alikon feiert die Gründungmit einem Wasserfest.<strong>1898</strong>. Der Jahresrechnung von <strong>1898</strong> kannentnommen werden, dass die WVG Alikonaus folgenden 19 Mitgliedern bestanden hat:Kaspar Villiger, Unteralikon; Josef Bütler,Unteralikon, Johann Villiger, Schneider; KasparVilliger, Dragoner, Feld; Josef Kaufmann,Wirt, Johann Stierli, Josef Huwiler, Kassier;Gebr. Huwiler, Lunzis; Josef Bircher Schmied;Rudolf Rupp, Schreinerei; alt GemeinderatVilliger, Johann Huwiler, Seckelmeister,


Rechnung des Handelsregisteramtes des Kanons Aargau vom 18. Dezember 1913.Beschlussprotokoll in alter deutscher Schrift von der Baukommissions-Sitzung vom 30. März 1907.69


In dieser w<strong>und</strong>erschönen Handschrift hat der Kassier Johann Huwiler 1911 die Bücher geführt.70


Gebrüder Huwiler, Balzen; Alois Wolfisberg;H. Burkart, Wagner; Johann Adler, Galgenrain;Johann Honauer, Galgenrain; Gemeiderat<strong>und</strong> Schulpfleger Rüttimann; KäsereigenossenschaftAlikon. Die Einnahmen betragenmit dem Turbinenzins Fr. 1’155.–.20.7.1907. Der Hahnenzins pro Stück Viehwird von Fr. 1.– auf Fr. 1.50 erhöht.<strong>Sins</strong> stellt ein Gesuch zum Wasserbezugvon der WVG Alikon5.12.1907. Behandlung des Gesuchs derWVG <strong>Sins</strong> zur Abgabe von Wasser 30–50l/min. Gesuch wird mit 9 : 2 Stimmen abgelehnt.24.1.1908. Einnahmen Fr. 3’713.80, AusgabenFr. 3’830.07.17.3.1908. Es sollen wenn möglich Tonröhren,sonst Gussröhren verlegt werden.31.1.1909. Einnahmen Fr. 1’551.20, AusgabenFr. 1’595.92.3.10.1909. Dem Aufruf von alt GemeindeammannHuwyler, Wannen um Wasserabgabe(vermutlich an <strong>Sins</strong>) wird einstimmig nichtentsprochen.19.12.1909. Gesuch von Herrn Frischkopf,Hochdorf für Wasserabgabe für seine LiegenschaftKrümpelen.2.10.1910. Beschluss für Wasserabgabemit 7 : 2 Stimmen.1913. Gesuch <strong>und</strong> Beschluss zur Wasserabgabefür Ventilator an Joh. Bircher, Schmiedezum Preis von Fr. 25.–/Jahr.17.3.1916. Busse wegen Reglementsübertretungvon Fr. 10.–. Besoldung Kassier wird vonFr. 5.– auf Fr. 10.– erhöht.16.6.1917. Die Eidg. Kriegssteuer beträgtFr. 22.30.22.5.1921. Die Entschädigung an KasparVilliger, Schieberwart beträgt Fr. 5.–.23.11.1924. Genehmigung der neuen Wasserreglementemit Pflichtenheft (nachdem dieSubvention vom Versicherungsamt abgelehntwurde). Präsident Josef Villiger stellt denAntrag, dass man sich endlich um mehr Wasserbemühen solle. Ein «Wasserschmecker»wird bewilligt.27.2.1925. Kostenvoranschlag von Ing.Staub, Baar für Wasserwerk Auw–Alikonwird nicht genehmigt.22.3.1925. Diskussion um 2. Behälter(Reservoir) in der sogenannten Holderstuden.7.3.1926. Die sogenannten Viehzähler werdenneu bestimmt.Suche nach Wasser mit «Wasserschmöckern»<strong>und</strong> einem Hochw.Kapuzinerpater, erfolglos26.8.1928. Posthalter <strong>und</strong> BrunnenmeisterRupp empfielt Wassersuche im Berg oben,günstige Gelegenheit wegen langer Trockenheit.Mit Kaspar Villiger <strong>und</strong> Haselrute wirdsofort «Wasser geschmeckt». Erfolg?29.8.1928. Es wird beschlossen einen «Wasserschmöcker»beizuziehen.24.3.1929. Entschädigung von Fr. 60.– anden noch zu Besuch erwartenden Hochw.Pater (Wasserschmöcker) wird beschlossen.Konkurrenzeröffnung, Inserat vom 2. 9.1929.2.7.1929. Hochw. Pater wird nochmals eingeladen,weil Vertrauen immer noch vorhandenist, nach einem Vortrag in <strong>Sins</strong>!19.7.1929. Vorstandsitzung wegen Nichterscheinendes Paters (Verhinderung wegenungünstiger Witterung) <strong>und</strong> wegen misslicherLage infolge grosser Trockenheit. WassersucherBoll von Bettwil wird berufen.24.7.1929. Boll entdeckte eine Quelle. Wahleiner Baukommission mit 5 Mitgliedern.Nebst dem Vorstand gehören der BK KasparVilliger <strong>und</strong> Johann Burkart an.71


26.9.1929. Bauunternehmer Gebr. Meiererhält den Auftrag zum «Wassergraben». AmVortag war Probeloch 7.5 m tief <strong>und</strong> man istauf Felsen gestossen, aber auf kein Wasser.Abbruchbeschluss <strong>und</strong> Beizug von Wasserschmöckerder Firme Meier.27.10.1929. Rechnung der Firma Meier wirdbeanstandet.4.3.1930. Der Restbetrag an Firma Meiermuss bezahlt werden.1.1.1932. Die Schulden belaufen sich aufFr. 8’690.62. Die WVGA zahlt Fr. 500.– an dieKäsereigenossenschaft für Dorfbrunnen.26.5.1935. Es wird beschlossen die Taxenum 20% zu reduzieren.26.4.1936. Beschluss für Planerstellung <strong>und</strong>St<strong>und</strong>enlohn-Reduzierung von Fr. 1.– aufFr. –.80.Reduktion des Hahnenzinses währendder Kriegsjahre20.3.1938. Der Hahnenzins wird wegen derKriegsjahre um 50% reduziert.14.6.1938. «Man sollte bei trockenem WetterWasser suchen, nicht wenn der Boden versoffenist...». Beschluss: Abwarten <strong>und</strong> nachher2 Wasserschmöcker beiziehen.28.10.1938. Herr Schueler, Hydrologe,macht Vorschläge für Wassersuche in Nagelfluhgebiet.Kostenvorschlag: 1. Stollen Haselrain52 m Fr. 12’000.–, 2. Schacht <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasserfassungin Unteralikon mit PumpstationFr.10’000.–.13.11.1938. Wahl einer Baukommission mitJosef Bircher als Bauführer, Johann Villiger<strong>und</strong> Vorstand <strong>und</strong> Gemeinderat Johann Burkartals Berater.4.12.1938. Nach der Disskussion ist die GVmit noch 12 anwesenden Mitgliedern nichtmehr beschlussfähig.6.12.1938. Mit 13 Stimmen wird beschlossenim Haselrain einen Stollen zu graben.Im Haselrain wird ein Stollen gebaut,35 m lang, 1.8 m hoch <strong>und</strong> 1.2 m breit22.2.1939. Nach Abschluss der Arbeiten derFirma Käppeli, Wohlen fliesst wenig Wasser.72Es folgen weitere Sprengungen <strong>und</strong> Grabungenan tiefstem Punkt. Nach langer Arbeit istdas Resultat mit 5min./l unbedeutend. HerrSchueler erklärt: Die verschiedenen Wasserströmungenlägen senkrecht übereinander,deshalb seien Irrungen möglich..! Es bestündenWasservorkommen von 100 min/l in ungewisserTiefe. Sondierbohrungen werden be -schlossen, auch in Unteralikon.23.3.1939. Maul- <strong>und</strong> Klauenseuche verhindertdie Bohrarbeiten in Unteralikon.Der gesamte Vorstand <strong>und</strong> die RPKtritt zurück26.4.1939. Demission des Vorstandes <strong>und</strong>der RPK verursacht durch Unfriede, Chargébriefen<strong>und</strong> erfolgloser Wassersuche.30.3.1939. Gemeinderat Burkart leitet dieVersammlung. Das Resultat der Gesteinsprobenvon Tiefenbohrungen im Haselrain:Absolut <strong>und</strong>urchlässiges Süsswassermergel,unmöglich dass darunter Wasser gef<strong>und</strong>enwird. Weitere Bohrungen werden definitiv fallengelassen.2. Versuchsbohrung für Fr. 400.–in Unteralikon wird beschlossen.Wasserbezug von der WVG Auw wirderwogen <strong>und</strong> beschlossen2.7.1939. Projekt Schaffner mit Wasserbezugvon Auw wird diskutiert. Die Abrechnungder Firma Käppeli von Fr. 10’864.– für Stollenliegt vor.22.10.1939. NachVerhandlungen mit Auwwird beschlossen eine Leitung zu erstellen <strong>und</strong>fortan das Wasser von Auw zu beziehen.12.11.1939. Arbeitsvergabe: Rohrleitungenan A. Bircher, Schlosser, Auw <strong>und</strong> Grabarbeitenan Adolf Huwiler, Meienberg. KreditFr. 16’000.–.24.12.1939. Auf Vorschlag von Ing. Schaffnerwird die Leitung von Auw der Strasse entlangnach Unteralikon für Fr. 10’000.– genehmigt.28.1.1940. Auw hat Wasserleitung für Alikonan Gemeinderatssitzung abgelehnt. NeuerPlan: Leitung Wannen über Rosenbergnach Unteralikon.


25.2.1940. Leitungsbau erfolgt der Strasseentlang. Kosten Fr. 26’000.– für Leitung <strong>und</strong>3 Hydranten.23.6.1940. Gr<strong>und</strong>taxe pro Gebäude beträgtFr. 2.50, Hahnenzins pro Haushalt Fr. 12.50,übrige Hahnen Fr. 3.–, Aborthahnen Fr. 6.–,pro Rindvieh <strong>und</strong> Pferd Fr. 2.50, für Schweine,Ziegen, Schafe Fr. –.30.Das Auwer Wasser kostet h 15 Rp./m 31.7.1941. Der Vertrag mit Auw: 15 Rp. prom 3 , 500m 3 gratis für Umleitungsdurchlauf,Fr. 11’000.– an Leitung, Fr. 5’000.– für ReservoirTan.10.10.1943. Wasserzinsaufschlag um 20%.26.10.1947. Bau einer EternitleitungFeld–Huob–Ziel. Kredit: Fr. 13’700.–.9.11.1947. Wasserlieferung an LiegenschaftFrau Pfenniger, 80 m unter Wasserschacht.20.5.1951. Kassier verlangt Fr. 100.– Jahresentschädigung.9.5.1957. Wasserzinserhöhung auf Fr. 7.– fürVieh <strong>und</strong> auf Fr. 4.– für Jungvieh.1.5.1958. Wasserqualität wird wegen Kolibakterien(Gülle) beanstandet.30.10.1958. Wasseranschluss Jean Sutter,Sonnenberg. Auf Wunsch des Gesuchstellerswerden Plastikröhren verlegt.Wassermangel <strong>und</strong> -qualität werdenzu einem permanenten Problem10.3.1960. Bei Wassermangel soll Schieberin Unteralikon bedient werden, da sonst HerrHellener kein Wasser bekommt.27.12.1960. Auw erhöht den Wasserpreisauf 19 Rp. pro m 3 .17.3.1961. Wasservorkommen im Haselrain.Rutengänger Stutz von Waltenschwil wirdbeauftragt.9.1.1962. Auf Empfehlung von Herrn Stutzhat Leo Bründler einen 1,8 m tiefen Grabenausgehoben. Wasservorkommen unklar! DerVorstand beschliesst den Graben zuzudecken.AVA stellt ein regionales <strong>Wasserversorgungs</strong>-Projektin der GegendTschampani vor28.4.1962. Auf Anregung des AVA wirddurch Ing. Siegrist, Aarau ein regionales <strong>Wasserversorgungs</strong>projektmit Hochreservoir inder Gegend Tschampani/<strong>Sins</strong> – gespiesen mitGr<strong>und</strong>wasser – vorgestellt, um das Wasser vondort nach Aettenschwil, Abtwil <strong>und</strong> Alikon zupumpen. Der Vorstand beschliesst nicht mitzumachen,weil mit Auw eine befriedigendeLösung vorhanden sei.26.1.1963. Im Sommer 1962 wird endlich dasReservoir repariert. Wasserbezug von Auw:32’000 m3, weil 1961 die Ablesung unkorrekterfolgte. Damit wird das Budget total aus demGleichgewicht gebracht.16.5.1963. Darlehen von der Elektra AlikonFr. 15’000.–. Wasserzinsaufschlag um 25%.5.12.1963. Infolge Wasserverschmutzungmuss die nördliche Quelle Haselrain vorübergehendabgeschaltet werden.31.1.1964. Das kant. Laboratorium verlangtdie Ausschaltung der nördlichen QuelleHaselrain. Nochmalige Expertise <strong>und</strong> Ozonisierungwird diskutiert, ebenfalls eine Quellfassungim Berg.12.4.1964. Erwähnte Quelle nachgraben,damit Verschmutzung durch Gülle verunmöglichtwird. Darlehen Elektra zurückbezahlt.11.8.1964. Trockener Sommer. Rutengängerfür Wassersuche im Berg engagiert.Suche nach mehr <strong>und</strong> besserem Wasserwiederum mit wenig Erfolg8.1.1965. Herr Galliker, Emmenbrückesucht Wasser östlich Chasernwald. SeinBef<strong>und</strong>: Wasser in 5–6 m Tiefe mit 15 min/l.14.1.1965. Beschluss zum Wassergraben imöstlichen Chasernwald. Arbeiten werdendurch Mitglieder ausgeführt.13.2.1965. Drei Probelöcher durch FirmaHürlimann, Cham. Ergebnisse: In 4 m TiefeFels, in 6 m Tiefe ebenfalls kein Wasser. AufEmpfehlung von Rütengänger Kaiser wird mitviel Mühe <strong>und</strong> Ausdauer 8,7 m tief gegraben –das Wasser bleibt aus. Nach diesem Misserfolgbleibt der Rutengänger Kaiser von Cham fern.Rutengänger Küchler von Horw wird engagiert.30.4.1965. Küchler hat 3 Stellen bezeichnet,eine davon mit 1’000 min/l. Sondierborung73


durch eine Spezialfirma in Pfungen auf 28 mTiefe – kein Wasser.6.5.1965. An der GV wird nach wiederholtemMisserfolg die betrübliche Wassergeschichtein Reim <strong>und</strong> Gesang von habö zumBesten gegeben. Anschlussbewilligung fürJosef Arnold, Galgenrain.11.11.1965. Das 28 m tiefe Bohrloch kanninfolge Regenwetters nicht beobachtet werden.Die dringend notwendige Vergrösserungdes Reservoirs kann zu den aktuell hohenBaukosten nicht realisiert werden.12.5.1966. Information durch Präsident Villiger-Furrerüber die regionale Wasserversorgung.Diskussion über die nördliche QuelleHaselrain. Quellschutz wird erheblicherKostenverursacher.Quellfassung BergmattGenügend <strong>und</strong> einwandfreies Wasser– für Alikon immer schwieriger!2.5.1967. Statutenänderungen. AnschlussFelix Villiger, Schweinescheune. Trockenheitverursacht Wasserknappheit: Um 1 /45 Uhrabends wird Schieber für Unteralikon gesperrt<strong>und</strong> Unteralikon, Feld, Galgenrain, Huob mitWasser von Auw bedient. Damit erhält Ober -alikon genügend Wasser vom ReservoirAlikon. Diskussion um Wasseruhren.13.11.1967. Wasserverbrauch in Käserei istsehr hoch, weil Käsekeller mit Wasser gekühltwird. Netzkontrolle durch Polar AG wird vorerstwegen Aufwand ad acta gelegt. Wasserpreisfür Käsereigenossenschaft 25 Rp./m 3 <strong>und</strong>Gr<strong>und</strong>taxe für Uhr. Die westliche Quelle <strong>und</strong>die Brunnstube Haselrain enthalten Bakterien,so lautet der neueste Bericht vom 30.4.1968 deskant. Laboratoriums. Das Trinkwasser mussabgekocht werden. Schriftliche Mitteilung analle Bezüger. Die Quellen müssen saniert werden.Quell-Wassermessungen imSeptember 1967: Brunnstube 1 20min/lBrunnstube 2 2 min/lBrunnstube 3 22 min/lJanuar 1968 Brunnstube 1 54min/lBrunnstube 2 6 min/lBrunnstube 3 40 min/l9.5.1968. Wieder Diskussion um Wasser -suche im Berg. Rutengänger aus Dübendorf74v.l.n.r.: Hans Bösch-Sachs, Leo Bründler, JosefHuwiler-Strebel, Hans Disler-Helfenstein, «Melker»Emil, Antn Burkart, Peter Amhof-Suter.v.l.n.r.: Josef Huwiler-Strebel, Leo Bründler,Anton Burkart, Johann Villiger-Koller.


könnte engagiert werden. Bezahlung nur beipositivem Bef<strong>und</strong>.27.12.1968. Wassermangel. Schlechter Wasserdruck.Quellen nur noch 30 min/l. Qualitätwird beanstandet. Diskussion um Wasseruhren.Wasser von Auw ins Reservoir pumpen.Ing. Gassmann soll Studie machen. Erfreulich:Reservoir in bestem Zustand.9.5.1969. Studie Gassmann: Pumpe <strong>und</strong> EinrichtungenFr. 40–50’000.–. Zu hohe Kostenfür die kleine <strong>Genossenschaft</strong>.Wassermangel, Wasserqualität, Wasserdruck– das kant. Laboratorium fordertnun Entscheidungen27.1.1970. Das kant. Laboratorium beanstandetwiederum die Wasserqualität <strong>und</strong> fordertetwas Entscheidendes zu unternehmen. Erwägungen:Düngeverbot im Quellgebiet, Entkeimungsanlage«Hottinger» installieren, Expertevom kant. Labor ins Quellgebiet einladen.9.3.1970. Herr Schmid vom kant. Laborbesichtigt das Quellgebiet. Er fordert ein Düngeverbotim Quellgebiet <strong>und</strong> die Sanierung derBrunnstuben.Düngeverbot <strong>und</strong> QuellenneufassungBergmatt14.7.1970. Düngeverbote haben Oppositionausgelöst. Herr Schmid muss nochmals Stellungnehmen zu den grossen Schutzflächen.Der Vorstand will die Aufklärung nichtnochmals selber vornehmen.28.7.1970. Information über Düngeverbot.Besoldung Kassier Fr. 300.–, BrunnenmeisterFr. 65.–.März 1971. Neufassung der Quellen Bergmatt.Die Arbeiten können bei günstiger Witterungdurchgeführt werden. Die alte Fassung inTonröhren wird ausgehoben. Neu werdenKunststoffröhren verlegt <strong>und</strong> mit Sickerkieseingedeckt. Abdeckung mit Plastik. 20 m vondieser Fassung findet man die von GeologeKopp angegebene Quelle. Beide Fassungen liegenin 6–6,5 m Tiefe. Noch vor Beginn derVegetation sind die Arbeiten abgeschlossen .1.4.1971. Jubiläums-Generalversammlung –75 Jahre WVG Alikon – im Restaurant Kaufmann.Die Rechnung schliesst bei Einnahmenvon Fr. 10’870.– mit einem Aktivsaldo vonFr. 8’744.–. Hans Disler macht die Anregungdie Quelle im Haselrain neu zu fassen. Der PräsidentPeter Amhof gibt einen umfassendenRückblick über die letzten 75 Jahre.10.7.1974. Quelle 1 bringt kein einwandfreiesWasser <strong>und</strong> muss daher saniert werden.28.11.1974. Anschlussgebühr wird in Erwägunggezogen.Happige Wasserpreis-Erhöhung vonAuw23.4.1975. Wasserpreiserhöhung von Auwvon 25 auf 50 Rp./m3. Die WVG Alikon erhöhtdie Wasserpreise nicht.13.5.1975. Herr Kopp wird 1974 zur Wassersuchebeigezogen. 2 Versuche im Kasernwaldbleiben erfolglos.5.3.1976. Neue Leitung vom Kontrollschachtbis Reservoir für Fr. 8’000.– wird beschlossen.24.6.1976. Wassersuche von Herrn Schröderbei 4 Sondierlöchern mit wenig Wasser.15.3.1977. Jauche in Quellableitung. Kreditvon Fr. 30’000.– für neue Simolen Schlauchzuleitungen<strong>und</strong> teilweises Verlegen wegen NeusiedlungJohann Huwiler. Die neue Leitungwird sofort erstellt – im ersten Halbjahr 1977.14.7. 1977. Diskussion um Wasseruhren.26.5.1978. Besprechung mit WVG <strong>Sins</strong>.1.6.1978. Hyrdantendruck ungenügend.Schlechte Wasserproben. Wasserrückgang.Quelle Orze bringt weniger gutes Wasser alserwartet.20.6.1978. Besprechung mit Ing. A. Ries. DieVorschläge: Wasser von <strong>Sins</strong> via Ziel oder vonAuw–Abtiwil.Kosten für Wasserbezug von <strong>Sins</strong> werdenals zu hoch angesehen16.1.1979. Kosten werden als sehr hochbetrachtet. Die Mitglieder werden orientiert.7.2.1980. Der Wasserpreis wird 5% erhöht.17.6.1980. An der Vorstandssitzung wird derAntrag von Hans Disler, mit <strong>Sins</strong> zu verhandeln,angenommen.24.10.1980. Beschluss der GV: Nicht mit <strong>Sins</strong>75


Übersischtsplan der WV Alikon bei der Fusion mit der WVG <strong>Sins</strong> im Jahr 1992fusionieren, weil sich auch der Vorstand von<strong>Sins</strong> nicht einig sei. Sanierung Reservoir mitKunststoffüberzug für Fr. 7’000.–.12.12.1980. Chloranlage von Aettenschwilfür Fr. 3’000.–. Besprechung mit Abtwil. DerWasserpreis beträgt mindestens 70 Rp./m 3 .Wasserpreis muss um 50% erhöhtwerden. Neu werden Anschlussgebühreneingeführt7627.8.1981. Anschlussgebühren werden mit1% der Brandversicherung beschlossen.Preisaufschlag um 50%. Wasseruhren werdenbeschlossen. Wasserbezug von <strong>Sins</strong> sei zu teuer.Offerte soll nicht angenommen werden, fordertHans Bösch. Die Neufassung Haselrain seischwierig, weil niemand die Tiefe kennt.10.8.1982. Einnahmen Fr. 33’254.–, AusgabenFr. 33’350.–. Statutenrevision genehmigt.Beanstandungen vom kant. Laboratorium.


Das Gewässerschutzamt verlangt einDüngeverbot5.5.1983. Herr Rey vom Gewässerschutzamthat Düngeverbot auf Quellgebieten beantragt –ein harter Brocken für die <strong>Genossenschaft</strong>.7.7.1983. Einnahmen Fr. 15’933.–, AusgabenFr. 6’158.–.3.10.1984. Dank grosser Eigenleistungenkostet der Einbau der Pumpstation Unteralikonnur Fr. 9’700.–. Mit dieser Pumpanlagescheinen alle Wasserprobleme gelöst zu sein.2.9.1987. Anschlussgebühren werden auf1,25% der Versicherungssumme erhöht.10.5.1988. Wasserdruck für Hydranten istungenügend. Hauptleitung Unteralikon ist verkalkt.Sanierungsaufwand von Fr. 100’000.– istfür Alikon nicht finanzierbar. Erneute Kontaktaufnahmemit WVG <strong>Sins</strong> über eine eventuelleFusion.Sanierung würde über eine halbe Millionkosten20.9.1989. Sanierungsaufwand gemäss BüroWaldburger Fr. 600’000.–. Die GV beschliesstdie Fusion mit <strong>Sins</strong> ohne Einkaufssumme. DerWasserpreis beträgt 70 Rp./m 3 .19.12.1990. <strong>Sins</strong> fordert bei Fusion eine Einkaufssummevon Fr. 50’000.–. Dem Vorschlagwird entsprochen.Die Fusion mit der <strong>Wasserversorgungs</strong>-<strong>Genossenschaft</strong><strong>Sins</strong> ist perfekt1.5.1991. Eine denkwürdige Versammlung.Im Anzeiger vom 9.4.1992 lesen wir: «DieGeneralversammlung hat ausserordentlichenCharakter. Es ist Beschluss zu fassen über dieAuflösung der WVGA, über die Fusion mit derWVGS <strong>und</strong> über den konkreten Fusionsvertrag.So etwas hat es seit Bestehen der WVGAnoch nie gegeben. Höchstens wurde darüberdiskutiert. Und dieses Unternehmen bestehtseit 1895, also beinahe ein volles Jahrh<strong>und</strong>ert.Es sei eine besondere Versammlung heisst esauf der Einladung an die Mitglieder <strong>und</strong> dazusind auch Ehepartner willkommen, um dasEreignis des Jahrh<strong>und</strong>erts mit einem gemeinsamenNachtessen zu feiern. Ebenfalls eingeladensind der Vorstand der WVGS mit PräsidentA. Hengartner an der Spitze. JosefHuwiler-Strebel eröffnet die Versammlung miteinem Vergangenheitsbericht <strong>und</strong> mit derEhrung der verstorbenen Mitglieder. Derbesondere Inhalt des Berichts liegt im Erklärender Ursachen, die zur Fusion mit <strong>Sins</strong> führten.Verbesserungsprojekte weit über 1 Million liegenim Mehrjahresprogramm, Quellschutzzonenausscheidung,Quellsanierung <strong>und</strong> kilometerweiseneue Leitungen. Dank derumfassenden Orientierung durch den Präsidentender WVGS, lässt der gut ausformulierteFusionsvertrag kaum Zweifel aufkommen. DerEindruck des gegenseitigen Vertrauens <strong>und</strong> derausgewogenen Fairness, so scheint es, habe allevom Vertragswerk überzeugen können. Mit 31Ja-Stimmen, von total 36 Mitgliedern, wird dienotwendige Dreiviertelsmehrheit weit übertroffen.Die damit zwangsläufig des Amtes enthobenenVorstandmitglieder der WVGA:Josef Huwiler, Präsident; Urs Amhof, Vicepräsident;Josef Villiger, Brunnenmeister,; FranzBisang, Kassier <strong>und</strong> Josef Burkart, Aktuar werdenzum Abschluss mit einem besonderen Präsentgeehrt <strong>und</strong> ihre geleistete Arbeit gewürdigt.Als Vertreter der Alker wird JosefVilliger-Arnet im Vorstand der WVGS Einsitznehmen <strong>und</strong> die WVGA geht hinüber in dieGeschichte».77


S T A T I S T I S C H E SPräsidenten, Vorstandsmitglieder,Brunnenmeister, RPKder WVG AlikonJohann Villiger-Koller45 Jahre Kassier1939–84Joh. Villiger-WidmerGemeinderatPräsident 1958–66August Sachs-WidmerPräsident 1966–70Peter AmhofPräsident 1970–78Präsidenten <strong>und</strong> Vorstandsmitgliederderder WVG AlikonAls Präsident1895 – 1907 Lukas Villiger1907 – 1939 Josef Villiger-Rosenberg1939 – 1958 Johann Burkart,Gemeinderat1958 – 1966 Johann Villiger-Furrer,Gemeinderat1966 – 1970 August Sachs-Widmer1970 – 1978 Peter Amhof, Gemeinderat1980 – 1987 Josef Burkart-Zgraggen1988 – 1992 Josef Huwiler-StrebelAls Aktuar1895 – 1912 Johann Huwiler1912 – 1935 Alois Wolfisberg1935 – 1939 Kaspar Villiger1939 – 1957 Klemens Arnold, Galgenrain1957 – 1958 Otto Scherer, Lehrer1958 – 1960 Leo Arnet, Käser1960– 1970 Josef Villiger-Bircher1970 – 1980 Josef Burkart-Zgraggen1980 – 1988 Josef Huwiler-Strebel1988 – 1992 Josef Burkart, jun.78J. Burkart-ZgraggenPräsident 1980–87Josef Huwiler-Strebelim Vorstand 1966–92Präsident 1988–92Als Kassier1895 – 1912 Johann Huwiler-Sachs1910 – 1935 Alois Wolfisberg1935 – 1939 Kaspar Villiger-Stocker1939 – 1984 Johann Villiger-Koller1984 – 1992 Franz Bisang-VogtAls Beisitzer <strong>und</strong> teilweise auch Vicepräsident1910 –1935 Josef Kaufmann, Wirt1935 –1947 Johann Huwiler-Bircher1939 Alfred Villiger1939 – 1960 Josef Bircher, Schmied1947 – 1958 Otto Scherer, Lehrer1960 – 1966 August Sachs-Widmer


1960 – 1966 Klemens Arnold-Staub1966 – 1980 Josef Huwiler-Strebel1980 – 1992 Josef Villiger-Arnet1989 –1992 Urs Amhof, SchmiedeBrunnenmeisterGV 06.08.1922GV 23.11.1924GV 13.04.1927GV 26.04.1939GV 21.06.1958GV 22.03.1962GV 09.05.1968GV 01.06.1976GV 30.12.1986Josef Bircher (im Amt),SchmiedNiklaus Rupp, PosthalterStv. Josef Bircher, SchmiedJohann Villiger-Hess für UAJosef Huwiler-StrebelStv. Alfed VilligerStv. Josef BircherSchieberwart Unteralikon:Johann Villiger-HessStv. Josef Villiger-ZumwaldSchieberwart UnteralikonJosef Villiger-ZumwaldJohann Villiger-KollerJosef Villiger-Zumwald,GemeinderatJosef Villiger-Arnet, BM fürHauptleitung <strong>und</strong> ResrvoirJosef Burkart, Präsident,BM für VerteilnetzRechnungsprüfungskommissionGV 002.01.1910 Rudolf Rupp, SchreinerKaspar VilligerKarl SchumacherGV 07.03.1915 Alfred VilligerKaspar VilligerJohann BurkartGV 18.05.1919 Alfred VilligerJosef VilligerJohann BurkartGV 13.04.1927 Gottlieb WeberJosef Bircher, SchmiedKaspar VilligerGV 17.05.1931GV 05.06.1932GV 26.04.1939Gottlieb WeberJosef Bircher, SchmiedKaspar Villiger, FeldJohann Huwiler-BircherJohann Huwiler-BircherJohann VilligerXaver Villiger, FeldGV 23.06.1940 Niklaus RuppGV 13.07.1947 Josef Rupp (bis 1986)Hans Disler (bis 1985)GV 01.05.1958 Hans Bösch-Sachs (bis 1992)GV 27.12.1986GV 27.07.1985Josef Kaufmann-DählerLukas VilligerWasser <strong>und</strong> GewässerH 2 O, die Formel fürdas Nass, das oft vom Himmel fällt,das Menschen, Pflanzen, jedes Tierexistentiell erhält.Doch der Mensch als Kreaturbegann das Element zu «nutzen»das Geschenk aus der Naturletztendlich zu verschmutzen.Der gleiche Mensch mit Intellektsieht das Fehlverhalten ein,es muss direkt <strong>und</strong> indirektGewässerschutz erf<strong>und</strong>en sein.Und auch die Organisation,die Wasser sammelt, reserviert,die in ihrer Funktiondas Wasser noch hygienisiert.Wichtigeres als diese Pflichtgibt es für die Menschheit nicht.–habö–79


Konzept - Layout – Text – DruckvorstufeLÖTSCHERWERBUNGZugerstrasse 58a, 6330 Cham

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