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LUSTVOLL!Sextipps von Mann zu Mann

VON MANN ZU MANNSAFER SEXSAFER-SEX-REGELNNOTFALL – HIV-ALARMMänner haben Sex mit Männern. Ob mit häufig wechselndenPartnern oder Gelegenheitssex, egal, ob aktiv oderpassiv. Wer regelmässig Sex hat, kann sich mit einer Geschlechtskrankheitwie HIV, Syphilis und Co. anstecken.Beim ungeschützten Sex zwischen Männern ist das Risiko,sich mit HIV zu infizieren, viel höher als beim Sexzwischen Mann und Frau. Jeder zweite positive HIV-Testbetrifft einen Mann, der Sex mit Männern hat. Syphilis,Tripper und weitere Geschlechtskrankheiten sind stärkerverbreitet. Und viele Männer stecken sich auf Reisen imAusland an.Die Sextipps von Mann zu Mann zeigen dir, wie du dichund andere vor HIV und sexuell übertragbaren Infektionenschützen kannst – in jeder Situation, in jeder Position.Sex gibt es an vielen Orten, zum Beispiel zu Hause, im Darkroomoder Outdoor. Manchmal braucht es keine grossenWorte, aber es braucht das Wissen darum, wie ihr euch beideschützen könnt. Egal, ob du nun aktiv oder passiv bist. Konkretheisst das:• Safer-Sex-Regeln konsequent einhalten.• Rasch handeln, wenn du ungeschützten Sex hattest und/oder wenn du Symptome hast.• Einige Geschlechtskrankheiten sieht und spürt man nicht.• Bei wechselnden Sexpartnern einmal pro Jahr, bei mehrals zehn Sexpartnern zweimal jährlich auf die Big 5 testenlassen.• Nicht vergessen: Die Franchise der Krankenkasse auf300 Franken setzen, wenn du sexuell sehr aktiv bist.• Ficken nur mit Gummi und geeignetem Gleitmittel (nichtNivea, Öl etc.).• Blasen: kein Sperma oder Blut in den Mund, kein Spermaoder Blut schlucken.• Bei Juckreiz, Brennen, Ausfluss, Ausschlag, Fieber sofortzum Arzt, auch wenn die Anzeichen erst später auftauchen.Mit diesen Regeln schützt du dich einfach und zuverlässigvor HIV und teilweise auch vor Geschlechtskrankheiten undBakterien wie Tripper, Syphilis, Chlamydien und andern,wenn auch nicht vor allen gleich gut. Diese Regeln gelten beijedem Sexkontakt, bei (anonymen) Sexdates, Affären, Sexmit Fuck Buddies, einem neuen Lover oder deinem Partner.Gummi geplatzt? Ohne Gummi gefickt? Keine Panik!Das Risiko einer HIV-Infektion kann kurz nach einer Risikosituationmit einer Notfalltherapie (PEP: Postexpositionsprophylaxe)gemindert werden.Dafür musst du aber sofort, spätestens 48 Stunden nach derRisikosituation handeln. Je früher, desto besser!• Lass dich sofort beraten, spätestens innerhalb von48 Stunden.• Lass dich nicht von deiner Angst lähmen.• Es spielt keine Rolle, ob du passiv oder aktiv gefickt hast.• Informiere umgehend deinen Partner, wenn du in einerBeziehung lebst.• Suche dir schwulen- und männerfreund liche Beratung.www.mycheckpoint.ch oder 044 455 59 10,auch am Sonntag offen, oder www.drgay.chWeniger als 10 Sexpartner = einmal jährlich auf die Big 5 testen lassen70% der MSM in einer festen Beziehung haben auch sexuelle Kontakte mitGelegenheitspartnern.Mehr als 10 Sexpartner = zweimal jährlich auf die Big 5 testen lassenHIV: PEP-TIPPDas Wichtigste: Geh sofort, innerhalb von 48 Stunden, zumnächsten Checkpoint, Arzt oder Spital.• Die Kosten für eine PEP übernimmt die Krankenkasse.• Nimm wenn möglich deinen Sexpartner mit zur PEP.• Eine PEP erhältst du auch im Ausland. Zögere nicht undgeh sofort zu einem Arzt oder in ein Spital. Warte nichtdie Heimreise ab.• Schütze dich und andere bis zu deinem definitivenHIV-Resultat immer mit Präservativ (bis zwölf Wochen).• Lass dich, wenn möglich, zwei Wochen nach der Risikosituation bezüglich HIV mit einem Combo-Schnelltesttesten.ViruslastPRIMOINFEKTION/HIV-SYMPTOMEDie erste Phase einer HIV-Ansteckung heisst Primoinfektionund dauert ein paar Wochen bis drei Monate. In dieser Zeitvermehrt sich das Virus rasant und ungeschützter Sex istextrem ansteckend. Bereits in kleinen Mengen von Spermaoder Blut sind so viele Viren, dass es für eine Übertragungreichen kann.Die häufigsten Krankheitsanzeichen (Symptome) nacheiner HIV-Ansteckung sind: Fieber (oft mit Kopfweh), Muskelschmerzen,Gelenkschmerzen, Halsweh, geschwolleneLymphknoten, Müdigkeit, Übelkeit, Durchfall, Nachtschweiss,Husten.Diese Symptome können so schwach sein, dass du sie garnicht bemerkst oder dass du denkst, es handelt sich nur umeine harmlose Erkältung. Nur ein Test bringt Gewissheit.Lass dich deshalb nach einer Risikosituation rasch beratenund testen.Ein Combo-Schnelltest kann in gewissen Fällen eine HIV-Infektion heute bereits nach 15 Tagen erkennen. Ein negativesTestresultat schliesst eine HIV-Infektion jedoch nichtvollkommen aus. Wiederhole deshalb den Test nach dreiMonaten.BIG 5: SYMPTOMEDie häufigsten Geschlechtskrankheiten (Big5) sind:• HIV, behandelbar• Syphilis, heilbar, wenn rechtzeitig erkannt• Tripper, heilbar• Clamydien, heilbar• Hepatitis A und B, impfenHepatitis C, nicht immer erfolgreich behandelbarFür die meisten gibt es eine wirksame Behandlung, nichtalle sind aber komplett heilbar. Geschlechtskrankheitenmachen nicht beim Penis und Arsch halt, sie können auchMund oder Rachen befallen. Mögliche Anzeichen einerGeschlechtskrankheit sind: Brennen und Schmerzen beimWasserlassen, Ausfluss, Juckreiz, Schmerzen, Rötungen,Pickel, Knötchen, Blasen, Warzen, Geschwüre, Schmerzenim Genitalbereich oder im Unterbauch und/oder Veränderungenwie offene Stellen in Mund, Rachen oder Intimbereich.Doch längst nicht alle Geschlechtskrankheiten verursachenSymptome. Daher ist es wichtig, dass du dich regelmässigauf die Big 5 testen lässt, mindestens einmal pro Jahr. Beimehr als zehn Partner pro Jahr zweimal pro Jahr. Wer eineunbehandelte Geschlechtskrankheit hat, steckt sich beiungeschütztem Sex viel schneller mit HIV an oder gibt esweiter. Ungeachtet der Sexpraxis oder ob du aktiv oderpassiv bist.SEX, DRUGS UNDRISIKOWer Drogen und Alkohol konsumiert, kann die Kontrolleverlieren.Wenn du Drogen konsumierst:• Präservative und Gleitmittel bereithalten.• Kein gemeinsamer Gebrauch von Spritze, Nadel, Löffel,Filter, Watte, Wasser, Röhrchen.• Drogen nicht mischen, Potenzmittel und Poppers zusammenkönnen lebensgefährlich sein!• Wenn du ungeschützten Sex hattest, lass dich beraten undtesten.• Wenn du dir nicht mehr sicher bist, was abgelaufen ist, lassdich beraten und testen.• Informiere dich über Drogen: www.safeparty.chwww.mycheckpoint.ch oder 044 455 59 10,auch am Sonntag offen, oder www.drgay.ch30 Tage60 TagePrimoinfektion90 TageSEXARBEITDu bietest Sex gegen Geld an? Als Sexarbeiter hast du vieleverschiedene Sexpartner und dementsprechend ein grösseresRisiko, dich mit einer Geschlechtskrankheit anzustecken.• Kenne deinen Status• Eindringen nur mit Präservativ und Gleitmittel.• Das grösste Risiko besteht beim Arsch ficken.• Lass dich regelmässig auf HIV und weitere sexuell übertragbareInfektionen.• Nach jedem ungeschützten Kontakt beraten und testenlassen.• Im Checkpoint Zürich kannst du dich gratis testen lassen.Notruf (Polizei, Sanität, Feuerwehr): 112www.mycheckpoint.ch oder 044 455 59 10,auch am Sonntag offen, oder www.drgay.chSEX MIT TRANS-MÄNNERNEin Transmann ist ein Mann, egal, ob er einmal ein Mädchenwar oder wie sein Körper im Moment aussieht. Er identifiziertsich als Mann, obwohl er biologisch in einem weiblichenKörper geboren wurde.Jeder Transmann ist einzigartig.1. Er kann eine Brust-OP haben oder nicht. Er kann einenSchwanz haben oder nicht.2. Nicht alle Menschen machen alles gern. Besprecht eureWünsche und respektiert Grenzen – die eigenen wie diedes Anderen.3. Auch bei Transmännern gelten die üblichen Safer-Sex-Regeln.4. Wechsle beim Ficken zwischen anal und vaginal unbedingtdas Kondom.TRANS*Du bist ein Transmann und geniesst dein Sexleben.Achte beim Sex auf einen geeigneten Schutz. Benutze einKondom für deinen Penisaufbau / deine Meta (evtl. Fingerling)oder, falls du dich ficken lässt, stelle sicher, dass deinPartner ein Kondom benutzt.Bist du ein genital operierter Transmann, achte auf deinenPenisaufbau / Klit Pen – besonders, wenn er frisch ist.Bist du nicht genital operiert, vergiss nicht, dass die Möglichkeit,schwanger zu werden, nie null ist – auch, wenn du Testosteronnimmst. Falls du Testosteron nimmst und nichtfeucht wirst, zögere nicht, Gleitmittel zu verwenden – auch,um das Risiko von HIV oder einer anderen Geschlechtskrankheitzu minimieren.Unter Umständen empfiehlt sich eine Impfung gegen HumanePapillomviren (HPV).HOMOPHOBIEDie Welt ist gegenüber Schwulen toleranter geworden.Trotzdem sind Schwulenhass und Diskriminierung immernoch weit verbreitet. In einigen Ländern steht die Todesstrafeauf gleichgeschlechtliche Liebe. Wenn du auf Reisengehst, erkundige dich vorher, was du in der Öffentlichkeitdarfst und wo du vorsichtig sein musst.Sexuelle Belästigung, verbale und körperliche Gewalt gegenMänner, die Sex mit Männern haben und Männer lieben, istnoch längst nicht verschwunden. Das muss sich niemandgefallen lassen. Du kannst dich zur Wehr setzen, meldehomophobe Gewalt.www.rainbowline.ch: Meldestelle für homophobe GewaltTel. 0848 80 50 80: Belästigungen und Übergriffe meldenvon 19 bis 21 UhrHIV-NEGATIV? GUT SO!Wenn du HIV-negativ bist, gut so.Denn trotz der antiretroviralen Therapie für HIV-positiveMenschen bleibt HIV eine schwere chronische Krankheit.Das heisst: Täglich Medikamente einnehmen, mit allfälligenNebenwirkungen leben, regelmässige Tests und Checks.Zudem mit der Diagnose und den Reaktionen aus dem LiebesundFreundeskreis klarkommen. HIV-positive Menschenwerden leider noch immer ausgegrenzt und ungerecht behandelt.• Halte dich an die Safer-Sex-Regeln.• Bei wechselnden Sexpartnern einmal pro Jahr, bei mehrals zehn Sexpartnern zweimal jährlich auf die Big 5 testenlassen.• Nach jeder Risikosituation sofort beraten und testen lassen.FUCK POSITIVESex mit einem HIV-positiven Mann? Geschützten Geschlechtsverkehrmit einem HIV-positiven Partner zu haben, der inBehandlung ist und eine Viruslast unter der Nachweisgrenzehat, ist Safe Sex, also sicherer Sex. Was heisst das? Wenn dieantiretrovirale Therapie (ART) seit mindestens sechs Monatenso gut wirkt, dass im Blut keine Viren mehr nachgewiesenwerden können, ihre Wirkung von einem Arzt oder einerÄrztin regelmässig kontrolliert wird und keine andere Geschlechtskrankheitvorhanden ist, ist eine HIV-Übertragungüber Sexualkontakte praktisch ausgeschlossen. HIV-positiveMänner, die in einer festen Beziehung mit einer HIV-negativenPerson leben und bei denen die genannten drei Bedingungenerfüllt sind, können auf Präservative als Schutzverzichten und müssen nicht befürchten, das HI-Virus aufihren Partner zu übertragen.In einer Beziehung sind gegenseitiger Respekt und Vertrauenwichtig. Wer also fremdfickt, bitte nur geschützt und unterBeachtung der Safer-Sex-Regeln.Aber mach dir nichts vor, den HIV-Status sieht man niemandeman. Miteinander Spass haben und auch miteinanderficken geht trotzdem, auch mit HIV-Positiven – wenn ihr euchan die Safer-Sex-Regeln hält:LINKS / ADRESSENCheckpoint Zürich*Konradstrasse 1 | 8005 Zürich | 044 445 59 10www.mycheckpoint.chCheckpoint Genève (Dialogai)*Rue du Grand-Pré 9 | 1202 Genève | 022 906 40 30www.mycheckpoint.chCheckpoint BaselClarastrasse 4 | 4058 Basel | 061 685 95 58www.mycheckpoint.chCheckpoint VaudRue du Pont 22 | 1003 Lausanne | 021 631 01 76www.mycheckpoint.chTransgender Network Switzerland (TGNS)www.transgender-network.ch* Mit Trans*-BeratungDr. GayDr. Gay ist ein Online-Beratungsangebot fürschwule und alle anderen Männer, die Sex mitMännern habenwww.drgay.chDU BIST DUDU BIST DU ist ein Projekt speziell von und fürschwule und bisexuelle Jungswww.dubistdu.chRainbowlineMeldestelle für homophobe Gewaltwww.rainbowline.chSafeboyInformationen für Escortswww.safeboy.chPink CrossSchweizerische Schwulenorganisationwww.pinkcross.chImpressumHerausgegeben von der Aids-HilfeSchweiz (AHS) in Zusammenarbeit mitCheckpoint (CP) und im Auftrag des Bundesamtsfür Gesundheit (BAG)Projektleitung:Bastian BaumannMitarbeit:Steven Derendinger, Benedikt Zahno,Andreas Lehner, Simon Krattiger,Brigitta Javurek, Niels Rebetez,Hannes Rudolph, Florent JouinotGestaltung:bartók GmbH, www.bartok.chDruck:Niedermann Druck AG, St. GallenVollständig aktualisierte Auflage 2013Deutsch 12’000 / Französisch 7’000Italienisch 1’500 / Englisch 1’500• Ficken nur mit Gummi und geeignetem Gleitmittel (nichtNivea, Öl etc.).• Blasen: kein Sperma oder Blut in den Mund, kein Spermaoder Blut schlucken.• Bei Juckreiz, Brennen, Ausfluss, Ausschlag, Fieber sofortzum Arzt, auch wenn die Anzeichen erst später auftauchen.• PEP-Beratung bei Zwischenfällen innerhalb 48 Stunden.Mit freundlicher Unterstützung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG)AHS_msm-broschuere_A2_dt.indd 2 01.08.13 07:05