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Das Leben Franz Liszts

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Kem jener Lehre, deren Sekte er ilbrigens nie aiigeh5rt hat,nicht sympatisch beriihren soUen? Die Predigt von der allgemeinenMenschenliebe war es nicht minder, als die Stellung,die der Verfasser jenes Werkes der Kunst und demKunstler einraumte, wodurch sich Liszt zu den Bestrebungendes Saint-Simonismus hingezogen fiihlte. Nach Abzug dessen,was dem gereiften Ktinstler und welterfahrenen Manne derspateren Zeit nicht mehr zusagte, hat zweifellos der Idealistin ihm einen dauernden Nutzen aus der Vertiefung in diesereligiSs-socialistische Philosophie gezogen. Augenblicklichallerdings vermehrte diese leider infolge seines Charakters,seiner kiinstlerischen Friihreife und des herben Verlustesin ihm das Gefuhl der Unsicherheit im Hin und Her zwischen"Welt, Kirche und Kunst in ihren A.nspruchen an denMenschen. Liszt siedelte nunmehr mit seiner Mutter nachParis tiber, wo er seinen Unterhalt als Klavierlehrer bestritt,sich mehr und mehr in sich selbst zuriickzog, dabeinicht sowohl musikalischen, als besonders wissenschaftlichenStudien oblag, und, um sich selbst zu geniigen, geistlicheTonwerke schrieb. An Stunden fehlte es dem als Yirtuosenso hoch Geschatzten selbstverstandlich nicht. Unter seinenSchiilern befand sich die liebenswiirdige, geistvolle jungeGrafin Caroline Saint-Criq; er verliebte sich leidenschaftlichin sie und seine Liebe fand Erwiderung, doch der Yater,der nachmalige Minister fiir Handel und Colonie, der vondieser Neigung seiner Tochter fiir den Klavierlehrer nichterbaut war, schnitt den weiteren Yerkehr ab, eine Trennung,die beiden sehr nahe ging und <strong>Liszts</strong> Gemxitsstimmungnur verschhmmerte. Da waren es Eindrucke verschiedenerGeschehnisse, die jeder in seiner "Weise daran Teil hatten,dass Liszt dem offentlichen <strong>Leben</strong> und der Kunst in erneuterAnspannung seine Krafte widmete. Die Julirevo ution desJahres 1830 riittelte ihn zunachst aus seinen Traimien auf,und indem er sich fiir diese kraftvoUe Bewegung begeisterte,gewann er seine Schaffensfreude und innere Spannkraftwieder. Hierzu kam im Keiche der Kunst eine Erscheinung,

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