13.07.2015 Aufrufe

Die polare Perspektive - Klimabüro für Polargebiete und ...

Die polare Perspektive - Klimabüro für Polargebiete und ...

Die polare Perspektive - Klimabüro für Polargebiete und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Abb 1: Schleppsonde zurBestimmung der Dicke vonMeereis am Rumpf desPolarforschungsflugzeugs,Polar 5‘ in Fairbanks,AlaskaFoto: Stefan Hendricks, AWIArktischer Meereisrückgang verursachtAnomalien in Ozean <strong>und</strong> Atmosphäre<strong>Die</strong> eisbedeckte Fläche im Nordpolarmeer variiert jahreszeitlich <strong>und</strong> erreicht imSeptember ihr Minimum. In diesem Monat nimmt die eisbedeckte Fläche seit Beginnder Satellitenmessungen im Mittel um 11 % pro Dekade ab. Während Anfang der1980er Jahre typischerweise noch 7.5 Millionen km 2 des Nordpolarmeers eisbedecktwaren, liegen die Werte in den letzten Jahren um 5 Millionen km 2 , nachdem es einendrastischen Rückgang im Jahr 2007 auf 4.3 Millionen km 2 gegeben hatte.Wegen seiner Schlüsselfunktion im Klimasystemals Mittler zwischen Ozean <strong>und</strong> Atmosphäresowie als Transportmedium <strong>für</strong> Süßwasser sinddiese Veränderungen bedenklich. Veränderungenim arktischen Meereis schlagen sich in der ozeanischen<strong>und</strong> atmosphärischen Zirkulation nieder.Darüber hinaus sind erhebliche Auswirkungenauf Ökosysteme der Arktis <strong>und</strong> menschliche Aktivitätendort zu erwarten.<strong>Die</strong> sommerliche Eisbedeckung geht nicht kontinuierlichzurück, dem Trend sind starke Schwankungenvon Jahr zu Jahr überlagert. Viele dieserSchwankungen sind durch den Wind bedingt.Langfristig sind aber die Eisdicke <strong>und</strong> die Prozesseentscheidend, die das Eisvolumen im Nordpolarmeerbestimmen. Solange die Eisdicke in weitenTeilen des Nordpolarmeers über einem kritischenWert liegt, wird das Eis im Sommer nicht vollständigschmelzen. Meereis geringer Dicke am Endedes Sommers reicht aus, um die ozeanische Deckschichtvon der Atmosphäre zu isolieren <strong>und</strong> diesolare Einstrahlung weitgehend zu reflektieren.Fällt die Eisdicke aber unter einen kritischen Wert,dann reichen die thermodynamischen Effekte aus,um große Teile des Nordpolarmeers gegen Endedes Sommers eisfrei zu machen.Arktisweite Eisdickenmessungen liegen bishernur in geringem Umfang vor. Bisherige Messungenvon U-Booten erfassen nicht das gesamteNordpolarmeer, <strong>und</strong> Abschätzungen der Eisvolumenänderungkönnen eventuell durch Umverteilungdes Eises in den nicht erfassten Teil verfälschtsein. Unstrittig ist aber ein erheblicher Rückgangdes Eisvolumens seit den 1960er Jahren. DasAWI hat mit elektromagnetischen (EM-)Messungenvom Hubschrauber <strong>und</strong> vom Flugzeug ausAufnahmen der Eisdicken in der Region nördlichder Framstraße <strong>und</strong> in der westlichen Arktis unternommen(Abb. 1 u. 2). Eine flächenhafte Beobachtungist damit zwar nicht erreichbar, dieseMessungen werden aber <strong>für</strong> die Kalibrierung <strong>und</strong>Validierung zukünftiger Dickenmessungen vomSatelliten eine große Rolle spielen.12 Meereisrückgang

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!