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technoids Issue 2 - BeSly

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Liebe BeOS - FreundeWir hoffen ihr habt die Zeit bis zur neuen Auflagevon Technoids gut überstanden.Wir waren positiv überrascht, als man auf Bebitslesen konnte, dass das erste Magazin über 400mal heruntergeladen wurde. Ebenfalls gefreut hatuns, dass sich einige BeOS Mitglieder bei unspersönlich gemeldet haben, sei es wegen Hilfe beiÜ b e r s e t z u n g e n , a l s T e s t l e s e r o d e r a l sArtikelschreiber.Vielen Dank dafür!Des weiteren möchten wir euch für die Feedbacksdanken, die ihr zu der ersten Ausgabe gepostethabt. Ihr habt uns mit eueren Vorschlägen undKritiken sehr geholfen, sodass wir guten Grundeshoffen können, dass diese Ausgabe um einbedeutendes Stück professioneller wirkt.Auch den Personen einen Dank, die eigentlichbesseres zu tun hätten oder anderweitigziemlich beschäftigt sind und sich trotzdemfür uns Zeit genommen haben.So, nun wünschen wir euch gute Unterhaltungmit der zweiten Ausgabe von Technoids undsind gespannt auf eure Reaktion!Und vergesst nicht weiterhin Feedbacks zusenden bzw. zu posten, denn ohne Feedbackwissen wir nicht was wir besser machenkönnten bzw sollten.Euer Technoids Team Matthias,Lelldorin und Florian mit GehilfenBesonderer Dank geht an die fleißigen Übersetzer,die die englische Version in die jeweiligeMuttersprache übersetzt haben, sprich in Polnisch,Französisch und Griechisch.Ebenso geht ein großer Dank an denPortugiesen Joao Carvalho, der uns einennetten Vorschlag für das Technoids Layoutgemacht hat.Wir haben davon abgeschaut :-)Technoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 2


Interview4-8 OpenBeOS - Interview mit Axel DörflerTECHNOIDSThe free BeOS magazineSchau mal vorbei:Berichte/Vorstellungen9 raycone.com - Wiederbelebt!10-12 Grafikprogramme13-15 PackageBuilder 4.5Gedanken16-18 Entwicklung - Von Generation zuGenerationWorkshop19-22 CIFS-Mount23-26 Java-TutorialTips & Tricks27 Tracker - BeOSradio...ImpressumTechnoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 3


Interview mit Axel Dörfler vonvon Matthias BreiterDas Interview wurde von Matthias Breiter peremail geführt. Trotz (oder gerade wegen) desgroßen Umfanges gibt es einen sehrinteressanten Einblick in das freie BeOS -System. Wir danken Axel Dörfler, einem derwichtigen Programmierer und erstemAnsprechpartner des viel versprechendenProjektes.1. Kannst Du Dich unsern Lesern kurzvorstellen?Ich heiße Axel Dörfler, bin Jahrgang 1976 undstudiere z.Zt. (noch) "Computerlinguistik &Künstliche Intelligenz" an der UniversitätOsnabrück.2. Wie und wann bist Du zu BeOS gekommen?Vermutlich hauptsächlich durch meineAbneigung gegenüber dem BetriebssystemWindows - ich war lange Zeit (und bin esimmer noch) ein Amiga-Benutzer, und konnteals solcher die Windows-Versionen vor NTnicht so ganz ernst nehmen.Bis zum Jahre 2000 besaß ich auch keineneigenen "IBM-kompatiblen" PC; ich hatte mirmal eine Demo von BeOS R3 auf demComputer meines Vaters angesehen, als esdamals mal auf der CD irgendeines PC-Magazins enthalten war. Leider war es nur inschwarz/weiß mit 640x480 und sogar diemitgelieferten Programme stürzten z.T. beimeinem oberflächlichen Test ab, daherverfolgte ich seinen Werdegang auch erstmalnicht weiter, auch wenn ich mich davor malals Entwickler bei Be registrieren ließ - aberd a s w a r w o h ln o c h v o r d e r B e B o x , u n d i c h w u r d eirgendwann wegen Nichtaktivität nicht weitervon den Be Newslettern behelligt. Als dannaber, ca. 3 Monate nach dem Erwerb eines PCsBeOS R5 PE herauskam, und ich es dann aucheinfach mal direkt ausprobierte, war es auchschon zu spät - bis zu diesem Zeitpunkt fristeteder PC ein Schattendasein, der sich mitWindows 98 langsamer anfühlte als mein alterAmiga (immerhin ein Athlon 600). Aber es warnicht nur die überragende Geschwindigkeitmit der BeOS das änderte; es passte einfachalles (und sogar meine Hardware wurdezufälligerweise komplett unterstützt).3. Was hat Dich dazu bewegt, OpenBeOS zuinitiieren?Nun, initiiert habe ich es nicht - das war"damals" Michael Phipps mit einer kleinenSchar von Mitstreitern. Ich habe noch einwenig abgewartet, und hatte dem kleinenProjekt eigentlich keine großen Chanceneingeräumt, in den nächsten paar Jahren eineAlternative zu erschaffen.Geändert hat sich meine abwartende Positioneigentlich erst, als Be offiziell verkauft wurde,und es klar war, das BeOS selbst nicht mehrweiterentwickelt werden würde (YellowTabsZeta hat ja auch noch ein wenig gebraucht, bises soweit kam wie es heute ist) - und da alleanderen alternativen Betriebssysteme (vondenen ich zu dieser Zeit einige ausprobierte)nicht meinen hohen Standards entsprachen,war OpenBeOS der für mich folgerichtigeSchritt, die Zukunft von BeOS selbst in dieTechnoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 4


Hand zu nehmen. Ich schloss mich dann mitBruno G. Albuquerque (auch bekannt als BGA)zusammen dem Team an, und habe es immernoch nicht bereut - arbeite ich doch mit denfähigsten und nettesten Programmierernzusammen, die ich bislang kennen lernendurfte.4. Bist Du mit den Programmiermöglichkeiten(API, Schnittstellen) aus heutiger Sicht nochmit BeOS zufrieden?Das bin ich zum größten Teil - mal abgesehenvon den vielen Fehlern und Unzulänglichkeitenin deren Implementation (wie z.B. im MediaKit). Was mir als Programmierer fehlt, ist einevernünftige Art, GUIs zu erstellen (siehe MarcoNelissens hervorragende liblayout.so), einLocale Kit (in Arbeit), und ein vernünftigerNetzwerkstack.Ich bin da also relativ anspruchslos - darüberhinaus könnte man aber natürlich noch vieleKleinigkeiten verbessern, und einige Design-Pattern aus aktuellen Klassenbibliothekenintegrieren; aber der diesbezüglich aktuelleStatus schränkt mich nicht ein.Da setzt ja auch OpenBeOS erstmal an: ime r s t e n S c h r i t t w i r d v e r s u c h t , d i eImplementation zu verbessern, und danachkommen dann die "Schmankerl" in der API -was interessiert es mich denn, wie kompliziert(oder einfach) das Media Kit zu benutzen seinmag, wenn das blöde Ding meine Filme nichtsynchron abspielen möchte?5. Falls Du andere Betriebssysteme auchkennst, würdest Du sagen, Be hat das Ziel derleichten Programmierbarkeit erreicht?Definitiv, es kann von der Programmierbarkeither durchaus mit anderen aktuellen Systemenmithalten (Java, OpenStep/MacOS X).Windows kann man zumindest in der pre-.NETÄra in diesem Zusammenhang eigentlich nurals abschreckendes Beispiel nennen.6. Zurück zu deinem OpenBeOS. Wollt Ihr dieAPIs usw... überarbeiten oder hauptsächlichBeOS als freie Variante "Nachprogrammieren"?Der Plan ist, BeOS R5 mit allen seinen APIs neuzu implementieren, d.h. die APIs werdengrundsätzlich erstmal nicht verändert. Dasw i r d z u m g r ö ß t e n T e i l e r s t m i t d e nnachfolgenden Revisionen passieren, auchwenn wir unter der Haube einige Dinge anderserledigen, von denen zwar Anwender wieEntwickler profitieren werden, aber keine(großen) API Änderungen erfordern.Das hat dann auch den Vorteil, dass wir mitanderen BeOS Derivaten zusammen anÄnderungen der API arbeiten können, und dieFolgen von Änderungen direkt absehenkönnen.7. Im Gegensatz zu anderen freien BeDerivaten, setzt Du ja nicht auf ein LinuxSystem sondern auf einen "echten" BeOS Kern.Warum?Nun, das hat mehrere Gründe. Einer von ihnenist z.B. schon die GPL - obwohl ich natürlichkeine grundsätzliche Abneigung dagegenhabe, halte ich sie im Bereich Betriebssystemefür nur bedingt geeignet. Wäre z.B. nebendem Kernel auch noch XFree unter der GPLwürden heute viele Linux Systeme auf VESAangewiesen sein - auch wenn das nichtunbedingt offensichtlich ist, halte ich dieTreibersituation unter Linux für alles andere alsoptimal; viele Firmen scheuen sich, öffentlicheTreiber für Linux zu entwickeln. Außerdemschafft die GPL meiner Meinung nach die vonuns nicht ganz gewollte Atmosphäre, das alleskostenlos sein müsse; sie setzt für einenk l e i n e n M a r k t w i e d e n u n s r i g e nmöglicherweise die falschen Signale.Aber auch technische Gründe würden micheher im Bereich FreeBSD/ Darwin/ etc. als inLinux nach einem adäquaten Kernel suchenlassen.Technoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 5


Aber warum haben wir uns nun entschlossen,einen eigenen Kernel zu entwickeln, bzw.NewOS als Basis zu benutzen? Hätten wir unsdamals für FreeBSD entschieden, wäre unserKernel vielleicht schon fertig, möglicherweisemit Eigenschaften, für deren erreichen wir nunmit Jahren rechnen können. Nun ganz so ist esauch nicht: die Anpassung eines fertigenKernels um alle von uns gewünschtenLeistungen zu erreichen wären z.T. erheblichgewesen - eine Neuimplementierung dieserTeile ist in vielen Fällen schneller und vor allenDingen sauberer möglich. Wir haben dieMöglichkeit, ein System komplett neu zuentwerfen, und nach unseren Bedürfnissen zugestalten - und alles kommt, perfektaufeinander abgestimmt, aus einem Guss.Wer schonmal in Linux oder BSD Sourcecodegeschaut hat, der wird problemlos feststellenkönnen, dass unser Code deutlich einfacher zulesen und zu verstehen ist - und allein dieseTatsache ist mir sehr wichtig. Alles isteinheitlich und nach modernen Kriterienentwickelt - ein System, das so einfach undtransparent ist, daß es sich niemandemverschließt.Das z.B. erhöht meine Motivation erheblich,an diesem Projekt zu arbeiten - undMotivation ist eigentlich alles, was einOpenSource Projekt benötigt - und Zeit,natürlich. Natürlich wird z.B. B.E.OS wegendieser Unterschiede schneller Resultatevorweisen können als wir - aber wer schonmalmit Linux gearbeitet hat, wird schnellverstehen, daß Transparenz und Einfachheitsicher keine Entwicklungskriterien gewesensein können, ganz unabhängig von dem, wasLinux für den Power-User zu leisten imstandeist.8. Wird OpenBeOS 100% Be- Kompatibel seinoder sind Rekompilierungen nötig?OpenBeOS wird 99,8% kompatibel sein - d.h.das alle Applikationen, die auf *öffentlichen*APIs basieren, direkt funktionieren werden.Einige private und undokumentierte APIswerden wir aber nicht oder anders umsetzen,weswegen z.B. das originale DriveSetup nichtauf OpenBeOS laufen wird - aber natürlichwerden wir für solche Applikationen Ersatzliefern.Wir drehen aber z.B. auch den Adreßraum um,was die Umsetzung von Projekten wie Winedeutlich vereinfachen wird, aber eben einigeÄnderungen mit sich bringt - glücklicherweisemacht es wenig Sinn, solche Dinge imProgramm abzufragen.D.h. man kann grundsätzlich sagen: entwederes funktioniert (99,8%), oder es funktioniertn i c h t ( 0 , 2 % ) - d a r a n k a n n e i n eNeukompilierung aber nichts ändern.Ausnahme ist hier die PPC Version, die nichtbinärkompatibel zu BeOS R5 PPC sein wird -hier ist eine Neukompilierung Voraussetzung.9. In wie weit würde echte Kompatibilität austechnischer Sicht denn Sinn machen,insbesondere auf das reine Software- OpenGLbezogen?Das ist ja wieder eine Implementierungsfrage.Die aktuelle MESA Version kann z.B. als dropinErsatz für Be's Software OpenGL benutztwerden (auch wenn es da noch ein paarProbleme gibt) - aber niemand kann in diesemFall verlangen, daß wir künstlich dieFunktionalität auf Software-Renderingbeschränken würden (wenn wir denn derzeiteine andere Wahl hätten); solche Dinge sindaber nicht unbedingt für eine Erhaltung derKompatibilität erforderlich.Oder um ein anderes Beispiel zu geben: nurweil BeOS nicht vernünftig mit erweitertenund logischen Partitionen arbeiten kann, heißtdas nicht, daß wir das Verhalten reproduzierenmüßten, da die Implementation in diesem wiein den meisten anderen Fällen unabhängig vonder Kompatibilität ist.Technoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 6


10. Was hältst Du von Bernd Kortz' ZETABetriebssystem, das ja nicht open source ist?Das einzige, was ich momentan daranauszusetzen habe, ist, daß es noch nicht fertigist, und noch nicht auf dem Markt verfügbar.Ich hoffe, daß es den BeOS Markt wieder einbißchen belebt, von dem wir schließlich auchein Teil sind. Ich wünsche Bernd jedenfalls vielGlück!11. Glaubst Du, das es auf Dauer Sinn macht,3 freie Be- Varianten + eine Kommerzielleanzubieten bzw. zu entwickeln?Definitiv nicht - aber ganz so schlimm ist es jaauch nicht. Wenn sich nicht alle Entwickler aufeinen Kurs einigen können, ist es dochnatürlich das es verschiedene Wege gibt -keines unserer Projekte (mal abgesehen vonZeta) ist auf finanziellen Erfolg aus, wir habenkeinen Businessplan zu erfüllen und auchkeinen Zeitdruck etc. - warum sollte sich alsojemand freiwillig einem Projekt zuwendenhinter dem er nicht vollständig steht (er wirddafür schließlich nicht bezahlt)? Für das Wohlaller passiert das jedenfalls offensichtlichleider nicht.Aber von den unterschiedlichen Zielen derProjekte abgesehen, werden sie z.B. alle vonM a r c u s O v e r h a g e n s M e d i a K i tImplementierung profitieren - und wir lassensie davon profitieren; unsere Lizenzbedingungenerlauben ihnen diese Nutzungausdrücklich. D.h. auch wenn unsereunterschiedlichen Ziele zu verschiedenenProjekten geführt haben, und einige Teiledaher doppelt geleistet werden müssen,arbeiten wir doch automatisch auchzusammen. Es ist zwar bislang noch dieAusnahme, da wir alle noch relativ am Anfangsind, aber die Zusammenarbeit wird definitivzunehmen. So hat z.B. Bill Hayden, derEntwickler von COSMOE auch Schreibrechte inunserem Repository.Lange Rede kurzer Sinn: unsere potentiellenBenutzer bringen diese Möglichkeitennatürlich nicht unbedingt weiter, aber ichrechne schon damit, dass wir uns irgendwannauf einem gemeinsamen Weg wiederfindenwerden.12. Zeigt uns die Geschichte nicht, dassBetriebssysteme sich über die "eigene"Hardware am erfolgreichsten durchsetzen?(AMIGA, Commodore, Apple, Microsoft +IBM-PC XT/AT)Nein, eigentlich zeigt sie genau das Gegenteil -ein gewisses Betriebssystem verteilte sichdamals am besten, weil es keine eigeneHardware mitbrachte, sondern überall lief.Und auch Linux tritt in diese Fußstapfen. Obwir Erfolg haben werden, oder nicht, wirdsicherlich keine Hardware-Frage werden(zumindest nicht in diesem Sinne).13. Würdest Du sagen, das ein Computer wiedie BeBox mit höherer Auflage mehr Sinngemacht hätte? Oder ist BeOS Heute nochaktuell, weil es auf normalen PCs läuft?Letzteres; würde die BeOS Community nur ausdenjenigen bestehen, die eine BeBox ihr Eigennennen können, gäbe es heute wahrscheinlichkeine mehr.14. Kannst Du uns etwas zum Fortschritt desOpenBeOS Systems sagen? Gibt es etwas, wasschon gut funktioniert?Meiner Meinung nach schreiten wir gut voran.Eigentlich alle Bereiche haben schon etwasfunktionierendes vorzuweisen - und wenn esnur unsere Unit-Tests sind, die übrigenszeigen, daß unsere Implementierung deutlichfehlerfreier und daher auch stabiler ist als dasOriginal. Auch so komplexe Dinge wie dasMedia Kit oder BFS sind bereits zumAusprobieren (auf eigene Gefahr) vorhanden;Marcus hat die Alpha 1 des Media Kits erst vorkurzem veröffentlicht, und allein dieTechnoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 7


Fortschritte seit diesem Zeitpunkt sprecheneine deutliche Sprache.15. Du arbeitest ja an einem PowerPC- Kern.Wird es wieder eigene Software für PPC undx86 geben, oder läuft die OpenBeOS-Software auf beiden Plattformen?Die Software muss für den Gebrauch auf eineranderen Plattform neu kompiliert werden -andere Anforderungen wird es keine geben.Es wird allerdings derselbe Compiler benutzt,was diesen Schritt im Vergleich zum originalenBeOS erheblich vereinfachen wird. DerPowerPC Kernel ist eine Portierung unseresKernels auf den Pegasos, eine neue undaktuelle PPC Hardware die gerade von derFirma Genesi entwickelt wird. Sie wirdallerdings voraussichtlich auch die Erste sein,die komplett selbständig von Festplattebooten wird; je nachdem, wie viele Fehler dieOpenFirmware Version in meinem Rechnerbesitzt.16. Wird dein PowerPC- Port auch moderneCPUs unterstützen? Beim echten BeOS war jamit dem 604ten Schicht im Schacht.Schlimmer noch, mein Port wird erstmalausschließlich moderne CPUs unterstützen -ältere Modelle werden aber evtl. späternachkommen. Ich werde OpenBeOS nur aufder Hardware lauffähig machen können, dieich auch mein Eigen nennen darf.17. Wie bist Du mit dem Support aus derCommunity zu frieden? Bekommst DuFeedback? Wird regelmäßig an OpenBeOSgearbeitet?Das sind jetzt aber zwei verschiedene Dinge,oder? Natürlich wird regelmäßig anOpenBeOS gearbeitet - Dank der weltweitenVerbreitung der Entwickler kann man sogarohne (viel) Übertreibung sagen, daß rund umdie Uhr daran entwickelt wird. Ich fühle michals Teil der (Open)BeOS Community sehr wohl.18. Glaubst Du, das BeUnited es schaffenkann, alle Be- Richtungen unter einem Hut zuhalten?Das werden wir sehen, auch ob es überhauptnotwendig sein wird. Ich hoffe jedenfalls, daßwir insgesamt zu einer solchen Lösungkommen.19. Kurze Frage, arbeitest Du an OpenBeOSfulltime oder in deiner Freizeit?Haha, wenn mich jemand bezahlen würde,würde ich es gerne Vollzeit machen. Aber ichstudiere noch, und wende nur einen Teilmeiner knappen Freizeit für dieses Projekt auf.20. Was wünscht Du Dir von BeOS für dieZukunft? Wird es noch mal zurück kommen?Ich wünsche mir zumindest, daß es einesinnvolle Alternative zu der am Marktbefindlichen Produkte wird. Mir persönlich istes nicht unbedingt wichtig, wie viele dieses fürsich erkennen - auch ein kleiner Markt hatseine Vorteile. Aber wichtig wäre schon, daßein Markt entsteht, d.h. das BeOS so großwird, daß sich Firmen, die sich der BeOS-Programmierung widmen, auch am Lebenhalten können. Für meine persönlicheAnteilnahme an diesem System ist das zwarnicht ausschlaggebend, aber ich würde es sehrbegrüßen, damit irgendwann einmal meinenLebensunterhalt finanzieren zu können - ichhabe zumindest noch sehr viele Pläne, die ichmal umgesetzt wissen möchte.21. Ich Danke Dir für dieses Interview.Keine Ursache.Mehr über das Thema OpenBeOS siehe unter:http://www.openbeos.orgTechnoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 8


Raycone mit "Insite" - Programmen wieder dabeivon Florian ThalerNach einem Stillstand der Weiterentwicklungvon den bekannten Web-Design ProgrammenInsiteConstructor und InsiteDesigner seitAnfang 2002 wurde diese nun wiedera u f g e n o m m e n . D e r G r u n d d e rWiederaufnahme ist der, dass der Verkauf vonraycone-Software-Lizenzen vor acht Monatenzwar auf 0 gesunken ist, neulich aber wiedereinige Lizenzen verkauft wurden. Deshalbarbeiten die Jungs weiter. Wie lange dieEntwicklung weitergeht, so Ales von raycone,hängt davon ab, wie lange bzw. wie vieleLizenzen verkauft werden. Auf meine Frage,ob die Entwickler vorhätten, ein komplettneues Produkt für BeOS zu entwickeln, wurdegeantwortet, dass man viele Lizenzenverkaufen müsste um ein neues Projekt zustarten. Wie ich weiter in der Mail von AlesNedomlel erfahren habe, wird derzeit derInSiteConstructor um Tools erweitert und imJuli/September soll eine neue Version auf denMarkt kommen. Eine neue Version vonInsiteDesigner können wir im Herbst erwarten.Der neue InsiteConstructor soll alle Featuresenthalten, die ein Web-Tool bereitstellensollte. Es werden ziemlich viele Änderungenvorgenommen, jedoch eher kleinereVerbesserungen, Dinge, die das Leben desWebdesigners noch einfacher machen sollen.Zeilennummern können ausgeschaltenwerden, das linke Panel kann ausgeblendetwerden usw., auf alle Fälle soll das verbessertwerden, was in der letzten Ausgabe gefehlthat und InsiteConstructor-Käufer anVerbesserungsvorschlägen eingereicht haben.Was das Angebot an verschiedenen Sprachender Programme angeht, dürfte es keineProbleme geben. Derzeit reicht das Angebotvon Tschechisch, Englisch, Polnisch bis zuRussisch, Deutsch, Französisch und Italienisch (Version 1.1.4 ), außerdem ist es sehr einfach,andere Sprachen in das Programm zuintegrieren (localedit).Billiger werden die Programme wohl nichtwerden, für BeOS- Verhältnisse sind 49$ zwarhoch, aber sie sind es wert. Auf anderenPlattformen werden vergleichbare Programmeviel teurer verkauft.Eine kostenlose, eingeschränkte Demo-Versionkann unter http://www.raycone.comheruntergeladen werden. Es lohnt sich aufjeden Fall, das Programm auszuprobieren!Weitere Informationen sowie Screenshotsfindet man auf der Homepage von raycone:http://www.raycone.comTechnoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 9


BeOS und vor mir laufen 1000 Bilder abHolger WendenburgAuch auf dem Gebiet der Bildbetrachtung undBildbearbeitung hat BeOS einiges zu bieten.Leider fehlt es etwas an den notwendigenTreibern um diesen wirklich hervorragendenProgrammen den nötigen Input zu liefern. Eswäre schon schön, wenn unter BeOS mehrexterne Peripherie Geräte wie Scanner,Digitalkameras und Webcams unterstütztw ü r d e n . D i e P r o g r a m m e d i e e s z u rWeiterbearbeitung bereits gibt, haben einigesz u b i e t e n . A u c h h i e r w e r d e i c h d i eAbstimmungsergebnisse meiner BeOSUmfrage (siehehttp://beos.holgerwendenburg.de) einfließenlassen.Doch zunächst zu den Bildbetrachtern. Schonmal mit dem Mausrad durch ein Photoalbummit weit über 100 Bildern gescrollt ohnenachzuladen? Wenn nicht sollten Sie maleinen Blick auf das Programm Butterflywagen. BeOS spielt auch hier seineGeschwindigkeit voll aus."Soviel Kunst muß sein"http://www.chez.com/bthery/beos.htmlAuch Peek ist einen Blick wert und erfüllt seineAufgaben tadellos. Ebenso stellvertretend fürweitere Programme dieses Genres seienImageViewer und ImageMounter erwähnt.N u n z u d e n B i l d b e a r b e i t u n g s - u n dZeichenprogrammen. Wegen der Fülle derP r o g r a m m e h i e r i n a l p h a b e t i s c h e rReihenfolge.Beginnen wollen wir mit Artpaint (Platz 25)das nun in der zweiten Version vorliegt unddamit an Funktionsumfang gegenüber seinemVorgänger entscheidend zulegen konnte."Picasso hätte Freude dran"Technoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 10


Hier Becasso, das sich mit Artpaint den 25.tenPlatz teilt und seinem Namen alle Ehre macht.BePhoto Magic: auch hier steht derBedienkomfort im Vordergrund:"Eden""It is magic"Schon etwas älter aber nicht minder gut -Easel.http://www.bebits.com/app/2170Für viele Bildbearbeitungsprofis derHimmel auf E(r)den.Abschließend kommen wir zu einemHighlight unter den Bildbearbeitungspr o g r a m m e n w a s a u c h d i e g u t eBewertung bei der Umfrage (Platz 17)belegt. Refraction (das frühere Inferno)steht in der Gunst der Benutzer zu rechtganz oben. (hier rechts im Bild)Technoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 11


BeOS hat auch recht lustigeSeiten, wie das ProgrammTuxPaint beweist, das vonLinux portiert wurde undsich zum Zeichnen recht guteignet. Begleitet werden Siedabei von Sounds undanderen Extras. Hiermitmacht es bestimmt auchjüngeren BeOS Benutzernund Benutzerinnen Spaße i g e n e Z e i c h n u n g e nanzufertigen."Kleines Quadrat ganz groß"A b s c h l i e ß e n d k o m m e n w i r n o c h z uSonderprogrammen wie z.B. Tools mit denenSie einfach Ihre Bildern in andere Formateumwandeln können. ImageGrinder(Bild oben)zeigt eine kleine Vorschau und ist einfach zubedienen.Für wahre Massen dieser Aufgabe istdas folgende Programm gut geeignetdaher auch sein treffender Name:MassivePictureConverter. Es stehtauch PicConvert als TrackerAdd-Onzur Verfügung.Dies war natürlich nur ein kleinerAusflug in die bunte Welt von BeOS.BeOS hat auf diesem Gebiet ganz vielzu bieten, man denke da noch anProgramme wie Blender (Platz 17)oder bmodeler mit denen sich3dimensionale Bilder erschaffenlassen. Um Blender zum Laufen zubekommen hier ebenfalls noch einTipp. Blender verlangt beim Startimmer nach eine libpython1.5.so diesich in der home/config/lib befindenmuss. Am Besten Python 2.2.2installieren, da ist die gewünschte .so nämlichmit dabei (allerdings handelt es sich um eineneuere Version daher ist diese nicht mit dervon Blender geforderten Bezeichnungausgewiesen). Diese .so muss folglich nochdupliziert und umbenannt werden. Hierzu denganzen Namen der Kopie löschen und in denvon Blender gewünschten umbenennen.Bei Fragen stehe ich natürlich gern zurVerfügungpost@holgerwendenburg.deTechnoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 12


Der PackageBuilder v4.5von Christian AlbrechtMit Hilfe dieses Programmes ist es möglichInstallationspakete zu erstellen. Das bedeutet,d a ß e s n i c h t n u r m ö g l i c h i s t ,zusammengehörende Teile in einem Paket zuverbinden, sondern es ist auch möglich, diedazugehörenden Teile an den jeweiligen Ortenzu installieren, wo diese benötigt werden.Dabei sind die Library (Bibliotheken, Treiber)im besonderen zu erwähnen, ohne derenAnwesenheit kein Programm funktioniert.Was bei normalen Komprimierungsdateienwie z.B. BeZip oder BeRar noch ein von Handdurchgeführter Arbeitsgang mit Nachleseneiner Informationsdatei ist, wird hierautomatisch durchgeführt.Zusätzlich verringert der PackageBuilder dieDateigröße, indem dieser die Paketinhaltekomprimiert. Der PackageBuilder ist in jederProEdition enthalten, muss aber nachträglichinstalliert werden.Die Funktionen im Überblick:Package- New PackageÖffnet ein neues Projektfenster, ohne eineventuell geladenes Projekt zu zerstören.-Open...Über diesen Menüpunkt kann ein bestehendesProjekt oder fertiges Package in den Buildergeladen werden.- Edit GroupsIn diesem Bereich legen sie bestimmteGruppen an, die später bei der Installation fürdie Zuweisung der einzelnen Paketinhaltenötig sind. Ohne diese Zuweisung weiß derInstaller nicht, welche Paketteile mit installiertwerden sollen.- EditDestinationM ö c h t e n s i e b e s t i m m t e D a t e i e n i nSystemordner installieren, die nicht unter denvorgefertigten Speicherpunkten (DestinationDropDown Menü) angelegt sind, können sieEigene anlegen, indem sie den genauen Pfadangeben.-Save PackageHier können sie ihr Projekt als Projektfileabspeichern. Diese Datei ist nicht als Installerausführbar, sondern lädt automatisch denBuilder. Diese Funktion speichert das geradebearbeitete Projekt unter den Projektnamenab.-Save Package AsÜber diese Funktion können sie das Projektunter einen anderen Namen abspeichern. Diesist besonders zum testen geeignet, da aufdiese Weise eine schnelle Rückstellung dervorherigen Einstellungen über das Laden derOriginaldatei möglich ist.-CloseSchließt den PackageBuilder. Haben sie geradeein Projekt in Arbeit, das noch nichtgespeichert wurde, fragt der Builder nach, obdie Datei vorher gespeichert werden soll.-PreferencesHier können am PackageBuilder einigeEinstellungen vorgenommen werden.-About PB...Infos über den PackageBuilder-QuitSchließt den PackageBuilderTechnoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 13


Items-Add FilesÜber diesen Menüpunkt fügen Sie IhreProgrammdateien in das Paket ein.-AddFoldersÜber diesen Menüpunkt fügen Sie Ihre zumProgramm gehörenden Ordner ein.-AddPatchMit AddPatch ist es möglich Updates zuintregieren. Das heißt sie können altePaketinhalte durch neue ersetzten, indem siedie alte und die neue Version angeben.-Add Shell ScriptDurch diesen Menüpunkt ist es möglich,Startdateien (#!bin/sh) zu intregieren. DieseStartdatei wird nach Beendigung derInstallation des Paketes ausgeführt und kannz.B. Ihre Anwendung starten.-Extract ItemsMit diesem Befehl können sie Paketinhaltevom Builder aus entpacken. Dies ist nützlich,wenn sie die Paketinhalte nicht mehranderweitig gesichert haben.-DeleteDurch delete löschen sie ausgewähltePaketinhalte.-New FolderMit dieser Funktion können sie neue Ordner inihrem Paket erstellen.-Rename ItemMit Rename Item können die Namen derPaketinhalte geändert werden.-Select allMit dieser Funktion können sie allePaketinhalte markieren.Installation-Generate R4...Durch das Markieren dieser Auswahl machensie Ihr Paket auch für die BeOS R4 Versionausführbar.-SplashScreenMit SplashScreen können sie ein Logo, Coveroder Ähnliches integieren.Es werden alle Grafikarten unterstützt, die dasSystem anhand von Translators kennt. Um eineGrafik zu intregieren, öffnen sie SplashScreenund schieben Ihre Grafik mit Hilfe von Dragand Drop (mit der Maus anwählen undverschieben) in das Fenster des SpashScreen.-Install SettingsIn den Installations Settings können sieverschiedene Angaben zu ihrem Paketmachen.-Install FolderAm wichtigsten in diesem Bereich wäre derInstall Folder, durch dessen Aktivierung allePaketinhalte in diesen Ordner kopiert werden(Vorraussetzung ist dabei die Einstellung unterDestination: Install Folder). Wenn sie für allePaketinhalte direkte Installationspfadeangegeben haben, sollten sie diese Einstellungdeaktivieren.-Display Folder Selection Menu überlässt demBenutzer die Wahl des Installationsverzeichnisses.Sind Ihre Paketinhalte aberdurch ihren Standort und Beschaffenheitd a r a u f a n g e w i e s e n , d a s n u r s i e d i eInstallationsstandorte bestimmen, sollten siediese Einstellung deaktivieren.-Install DescriptionIn dem zu dieser Einstellung gehörigenTextfeld können sie eine KurzbeschreibungIhres Paketes einfügen.-Display Pkg HelpDurch aktivieren dieser Einstellung, wird demUser die Möglichkeit gegeben, die Hilfestellungenzu dem Paket zu lesen. Hier können sieTechnoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 14


entweder den vorgefertigten Hilfetextverwenden, oder einen eigenen schreiben.-Display Text...Mit Display Text at Installer Open, wird dieInstall Description beim Öffnen des Paketesangezeigt.-Package SettingsAuch in diesem Menübereich können sieverschiedene Angaben zu Ihrem Paketmachen.-Package NameName ihres Installationspaketes Version DieVersion Ihres Paketes (z.B. V1.0)-DeveloperHier können sie den Entwickler desProgramminhaltes angeben.-Release DateAngaben zum Zeitpunkt der Erstellung diesesPaketes.-DescriptionHier können Sie eine Kurzbeschreibung IhresPaketes machen.-Software TypeÜber diese Einstellung, können sie die RechteIhres Paketes angeben (z.B. Commercial,Freeware...).Es sind noch weitereEinstellungen möglich,auf die ich in diesemBericht nicht weitereingehen werde. Diesedienen der genauerenIdentifikation des Paketes,R e g i s t i e r u n g u n dBezeichnung. Der PackageBuilder ist ein sehr starkesund qualitativ hohesProgramm, das durchs e i n e n e n o r m e nF u n k t i o n s u m f a n güberzeugt.Technoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 15


Von Generation zu Generationvon Matthias BreiterIn der letzten Ausgabe hatte ich Euch etwasüber die nahe Zukunft erzählt. Und wie wirdaraus einen Gewinn ziehen könnten. Seit derersten Technoids habe ich noch ein paar neueAnsätze gefunden, die sehr einfachverdeutlichen, worum es hier geht. DasProblem, das der PC hat (und das betrifft allePC Systeme wie BeOS, MacOS, Windows,Linux usw...) mag nicht jedem einleuchten.Viele werden auch sagen "Heh? WelchesProblem?".Der Schlüssel liegt wie so oft in derVergangenheit begraben, in der jungenGeschichte der Computer. Und obwohl sienoch jung ist, können wir schon jetztinteressante Gesetze beobachten.Der WettlaufKeine andere Branche hat sich so schnellentwickelt wie die Computerwelt. Gesternnoch Vision, Heute Realität und Morgen schonwieder veraltet. Dieses Schicksal bestimmt unsseit dem 1. April 1976. An diesem Tag nimmtdie Firma Apple offziell ihren Betrieb auf undverkauft ihren Computerbausatz "Apple I" inRekordstückzahlen. Seit diesen Stundenherrscht Krieg. Wie am Fließband erscheint einneues Produkt nach dem anderen und nachnur einem Jahr bringt Apple den "Apple II".Computer sind die neue Lizenz zum Gelddrucken und das Silicon Valley wächst wie niezuvor.Ständig entstehen neue Firmen, manche vonihnen werden ganz groß. So wie Commodore,wie AMIGA, wie ATARI, wie Microsoft, wieApple, wie HP und all die anderen.B i s 1 9 9 3 e n t s t e h e n j ä h r l i c h n e u eComputersysteme, bringen neue Ideen mit,neue Lösungen, bilden neue Geräteklassen,werden zu Alltagsgegenständen oder gehenso schnell unter wie sie gekommen sind.Jahrelang zeichnet dies den Computermarktaus. Neue Systeme bringen Innovationen,verschmelzen gute Ideen früherer Systeme zue i n e m n e u e n G a n z e n . A b e r a u c hAnwendungen profitieren. Man kopiert beimVorgänger oder bei der Konkurrenz - den Userfreut es. Dokumente werden kompatibel,Netzwerke überbrücken Welten undIdeologien.Und was für den Computer gilt, kann fürKonsolen ja nicht schlecht sein. Und sopreschen auch hier seit 1977 immer neueSysteme auf den Markt. Hersteller kommenund gehen, Ideen werden zu Spielen, neueSpiele bringen neue Ideen ...Dieser Wettlauf hat die Computer und dieKonsolen immer wieder neu erfunden, neudefiniert und immer neue Märkte erschlossen.Ist das so?Am besten einfach mal kurz die Zeitungweglegen und darüber nachdenken. SchautEuch auch mal die Tabelle an (Seite 18), in derdie zeitliche Entwicklung verschiedenerSysteme aufgeführt ist.Klar, es ist so, weil es wirklich so passiert istdasist die Realität. Davon allein haben wirnoch nichts. Aber wir können etwas darauslernen. Halten wir einfach mal die prinzipiellenErfahrungen fest:- Hersteller XY entwickelt neues Produkt- lässt eigene Erfahrungen und Ideeneinfließen- übernimmt Ideen aus älteren Produkten- baut neues, besseres ProduktUngeachtet davon, ob Hersteller XY nun damitErfolg hat oder nicht, hinterlässt er doch einErbe. Denn die Ideen bleiben im "Produktmanifestiert" erhalten. Je einleuchtender seineIdeen waren, desto öfter werden sieübernommen. Manchmal sind es große Dinge,wie z.B. die grafische Oberfläche des AppleTechnoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 16


Macintosh. Oft sind es aber auch nurKleinigkeiten oder liebevolle Details.So, nun kann man sagen: "Lieber Matthias.Das ist doch logisch. Es läuft doch immer undüberall so ab."ssss Wirklich? Darauf kommenwir an anderer Stelle nochmal zu sprechen...Jetzt müssen wir aber erst noch ein typischesIT- Element aufgreifen. Denn ein Computeroder eine Konsole ist ja (im Gegensatz zueinem Auto) nicht nur von einem Herstellerabhängig, sondern von vielen.Einer für Alle - Alle für EinenJedes neue System ist ein neuer Anfang. Einunbeschriebenes Blatt Papier. Der Herstellerliefert erste Vorschläge, Programme undvielleicht auch Spiele. Viel mehr kann er nichttun. Natürlich gibt es Firmen, die immerwieder mal selbst neue Software liefern, aberd e n H a u p t a n t e i l h a b e n s t e t s d i eDritthersteller. Auf jedem System setzen sichdiese aus erfahren Veteranen und neuen,kleinen Studios zusammen. Manchmal sind esgar nur einzelne Personen. Dadurch, das neuePlattformen wie ein unbeschriebenes BlattPapier sind, können neue Entwickler ebensogut einen Hit landen wie die "alten Hasen".Ein neues System ist also folglich eine Chancefür junge Talente und kleine Firmen. Ideenlassen sich unvoreingenommen umsetzen undman profitiert davon, das auch "die Großen"Zeit brauchen, um wirklich überzeugendeArbeit abzuliefern. Das lässt sich auchhistorisch belegen. Jedes neue System hatneue Spiele, neue Anwendungen und neueFirmen hervorgebracht, die es vorher nichtgab.Und selbst wenn das ganze System flopptwersich als Entwickler einen guten Namengemacht hat, ist auf anderen Plattformen gernwillkommen. Und seine Ideen wandern so aufandere Produkte über, werden wieder vonanderen aufgegriffen und alles wird vonGeneration zu Generation vererbt.Ist es wirklich immer so?Um auf den Punkt zurückzukommen, das seidoch immer so. Mhh, schaut Euch mal dieTabelle an (nächste Seite). Fällt Euch nix auf?In der Tat, bei Konsolen ist das immer so. 1993hört die Entwicklung im Computerbereich (mitAusnahme von BeOS) plötzlich auf. Das war zudem Zeitpunkt, als der PC den Computermarktaufgerollt hat. Seit gut 10 Jahren geht es imComputerbereich nicht vorwärts. DieGrundlagen des PC stammen noch aus den80'ern, sind also über 20 Jahre alt. Was hatsich denn schon groß verändert? Ein PC fühltsich seit eh und je an wie ein PC. Die wichtigeErneuerungen hat er seit über 10 Jahren nichtmehr erfahren.Am Anfang der 90er war der PC ein Hammer.Spiele wie Wing Commander III, Need forSpeed, X-WING, Lucas Adventures, Command& Conquer usw... brachten den PC unglaublichweiter. Doch dann bildete sich eineStagnation. Keine neue Plattform, keine neueSoftware, keine neuen Ideen. Es wird Zeit fürein neues Produkt. Ob es scheitert oder ob esErfolg hat ist irrelevant- Hauptsache die Weltbekommt endlich mal wieder einen wirklichneuen Computer. Und dann werden wiederneue Entwickler gewonnen, neue Firmengegründet, neue Ideen weiter verfolgt und dasWissen wird weiter gegeben - von Generationzu Generation.Und was hat das jetzt mit BeOS zu tun?Technoids ist ja ein praktisches Magazin ohneideologisches Bla Bla. Und das wird auch sobleiben. Jetzt hatten wir hier gerade ganzschön viel Bla Bla, da stellt sich die Frage, wasman jetzt tun kann.Wir halten ein mächtiges System in unserenHänden. YellowTAB verfügt mit ZETA über den(wahrscheinlich) letzten Stand der BeOSEntwicklung. Diese Tatsache macht es zumpotentiell gefährlichsten System für den PCMarkt. Aber, ein Betriebssystem alleine machtnoch keinen neuen Computer. Das ist auch derTechnoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 17


Grund, warum alle scheitern. Es gibt viele guteSysteme, die keine eigene Plattform undkeinen Erfolg haben. Nehmen wir z.B. Apple.Trotz der geringen Verbreitung ist Apple einJahr Computer Konsole--- --- ---1976 Apple ICommodore PET1977 Apple II ATARI VCS (2600)1978 ATARI 400/8001980 Apple III ColecovisionACORN AtomSinclai ZX801982 ACORN BBC Micro COLECO Colecovision1983 Apple LISA ATARI 5200ASCII / MS MSX1984 Apple Macintosh1985 ATARI ST Nintendo NESAMIGA A (1000, 500...)MSX 21986 Apple IIgs ATARI 7800NeXTSEGA MastersystemRobotron KC-85 SNK Neogeo1987 ACORN Archimedes1988 NeXT Cube SEGA MegadriveASCII/MS MSX 2+ NEC PC EngineOlivetti PC 11989 ATARI LYNXNintendo Gameboy1990 AMIGA A+ (3000) Nintendo SNESSEGA GameGear1992 AMIGA AGA (1200,4000)Linux1993 Apple PowerMacintosh AMIGA CD32ATARI JAGUAR1994 ACORN RiscPC SONY Playstation3DO FZ-11995 SEGA SATURNNintendo N641996 BeBox / BeOS Apple Pipin1998 SEGA Dreamcast2000 Playstation 22001 Microsoft X-BOX2002 Nintendo GameCubereicher und großer Hersteller, der über vieleEntwickler und Dritthersteller verfügt. Selbstdie ACORN RiscPCs werden in England immernoch eingesetzt und diverse Herstellerp r o d u z i e r e n m u n t e rweiter. Trotz des hohenPreises für die "feine,englische Art" hat dasS y s t e m v i e l m e h rAnwender als BeOS.Ich sage nicht, das wirjetzt bei Hersteller XYklingeln sollen "Hey Leute,baut uns doch mal nenComputer". Aber denktmal darüber nach. Als M$kaum größer war als YThat man dort erfolgreichd i e M S X - P l a t t f o r mvermarktet- obwohl dieM S X H a r d w a r e a u sh a n d e l s ü b l i c h e nKomponenten bestand.Warum heute keiner aufso eine Idee kommt, istauch klar. Wenn ich 10Jahre mit dem (vomPrinzip her) gleichen PCarbeite, habe ich mich sodaran gewöhnt, das meinHorizont ziemlich schmalwird.Technoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 18


CIFS MountWie man auf Windows- und SAMBA- Freigaben übers Netzwerk zugreiftvon Adam Szczech (Übersetzung aus dem Englischen von Matthias Breiter)Hier beschreibe ich, wie man unter BeOS"Netzwerkfreigaben" von Windows (SAMBA)sehen und benutzen kann.Viele werden schon wissen, dass man unterBeOS, ähnlich wie unter UNIX, Laufwerkeerstmal mounten muss, um damit zu arbeiten.Das geht am einfachsten im "Drives"- Fenster,indem man dort die Rechte- Maustaste drücktund dann auf "Mount" klickt. Ebenso ist esmöglich, entfernte Laufwerke über dasNetzwerk zu mounten. Unter Windows wirddieser Vorgang "Netzlaufwerk verbinden..."genannt. Das gleiche kann man auch unterBeOS machen.AnforderungenGanz elementar müssen wir folgende Dingewissen, um auf das Laufwerk (der Freigabe)eines Kollegen zuzugreifen:a. Unser Netzwerk muss natürlich konfiguriertsein (TCP/IP)!1. IP Adresse (TCP/IP) unseres Kollegen2. Name seines Computers (kann im Windowsunter "Arbeitsplatz: Eigenschaften"nachgelesen werden, z.B. "JOHN SMITH")3. Name der Arbeitsgruppe ("Workgroup"),ebenfalls dort nachzulesen4. Name der Freigabe (z.B. MUSIK, GAMES,FILES). Dieser Name wird unter Windows inder "Freigabe" eingestellt5. Einen Ordner, in dem wir die Dateien ausder Freigabe unter BeOS anzeigen wollen (z.B./boot/home/Dektop/Files)Unser Kollege kann uns diese Daten bereitstellen und sollte folgende Dinge beachten:1. TCP/IP muss als Protokoll aktiviert undkonfiguriert sein. Auf NetBIOS (NetBEUI) alleinkönnen wir nicht zugreifen.2. Er muss seine IP Adresse fest einstellen bzw.kennen, falls er mit DHCP arbeitet (ameinfachsten in der DOS- Eingabeaufforderung"ipconfig" eingeben).3. Die Option "Datei und Druckerfreigabe"muss aktiviert sein und es muss natürlichmindestens eine Freigabe geben.Allgemeines zu CIFS MountÜber das Common Internet File System CIFS(allgemeines Internet Dateisystem) haben wirdie Möglichkeit, Laufwerke und Ordner überdas Netzwerk unter BeOS zu öffnen. Aufanderen Systemen heißt das auch SMB oderNetBIOS. Selbstverständlich kann man damitauch SAMBA- Freigaben öffnen, die unterUNIX, Linux, MacOS X usw... erstellt wurden.Um nun eine Freigabe unter BeOS zumounten, benötigen wir das kleine Programm"cifsmount". Es ist eigentlich immer bei BeOSdabei und unter "/boot/beos/bin" auf unseremRechner zu finden. Sollte dies nicht der Fallsein, einfach schnell von www.bebits.comrunterladen.Es empfiehlt sich zu prüfen, ob auf unseremSystem ebenfalls "ksocketd" vorhanden ist. DieDatei muß unter "/boot/home/config/bin/" oder"/boot/beos/bin/" vorhanden sein, sonstfunktioniert CIFS Mount nicht.Schritt für Schritt"cifsmount" ist ein Terminalprogramm. KeineAngst, trotz der antiquiert erscheinendenTexteingabe ist cifsmount ganz einfach zubenutzen.Zunächst öffnen wir erstmal ein Terminal. Z.B.über das Be- Menü, dann auf "Applications"und dann auf "Terminal" drücken. Ein neuesFenster mit einer DOS- ähnlichen "Oberfläche"Technoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 19


geht auf. Bevor wir jetzt blöd drauf los tippen,hier mal die grundlegende Syntax descifsmount- Befehls:cifsmount -I -W -d \\\\ \\ /Die Werte in den Klammern sindVariablen, die wir gegen unsere Werteaustauschen müssen. Die Klammern im echtencifsmount- Befehl bitte weglassen! Hier malim Detail:- die IP Adresse des Computer,den wir ansprechen wollen (von dem wir einLaufwerk mounten möchten) - der Name derWORKGROUP bzw. Arbeitsgruppe, die aufdem Windows- Rechner eingestellt ist.Wichtig: Alle Buchstaben groß schreiben!N o r m a l e r w e i s e i s t d i e A n g a b e v o nWORKGROUPNAME nicht erforderlich.- Name des Computers.Auch der ist auf dem Windows- Computereingestellt.- Der Name der Freigabeauf dem Windows- Computer. Nicht derLaufwerksbuchstabe, der dort zugewiesenwurde!!!Wichtig: alle Buchstaben groß schreiben, auchwenn unter Windows der Name kleingeschrieben wurde!- der Benutzername, mit dem wir unsanmelden. Kann der Benutzername desEigentümers aber auch jeder andere, unterWindows eingestellte Benutzer sein.- das zum Benutzernamenzugehörige Passwort- das Verzeichnis unterBeOS(!), in dem die Freigab erscheinen soll.Dieses Verzeichnis muss bereits existieren!BeispielSo, nun haben wir CIFS Mount ausführlichkennen gelernt. Nun ein praktisches Beispiel.Der Computer des Kollegen hat die IP Adresse192.168.2.44, steht in der ArbeitsgruppeWORKGROUP und heißt "TOM". Die Freigabeheißt "GAMES". Als Benutzernamen hat er"Paul" für uns angelegt, als Passwort "1234".Wir haben als Beispiel einen Ordner "Files" aufdem BeOS Desktop angelegt, den man unter"/boot/home/Desktop/Files" erreicht. In diesesVerzeichnis wollen wir die Freigabe "GAMES"unter BeOS sichtbar machen.cifsmount -I 192.168.2.44 -W WORKGROUP -d\\\\TOM\\GAMES Paul 1234/boot/home/Desktop/FilesWunderbar. In dem Ordner "Files" auf unseremBeOS- Desktop erscheinen nun die Dateien ausder "GAMES"- Freigabe. Wie bereits erwähnt,ist es eigentlich nicht erforderlich, dieArbeitsgruppe (hier "WORKGROUP") mitanzugeben. Es kann auch sein, das der Kollegeunter Windows gar kein Passwort verlangt.Dann können Sie anstelle des Benutzers unddes Passwortes irgendetwas eingeben, z.b.jeweils "egal". Das müssen Sie dann aber mitIhrem Windows- User ausmachen.Würden wir folgendes schreiben:cifsmount -I 192.168.2.44 -d \\\\TOM\\GamesPaul 1234 /boot/home/Desktop/filesb e k ä m e n w i r e i n e n F e h l e r , d a d e rFreigabename *immer* groß geschriebenwerden muß, hier also "GAMES". Dasweglassen der WORKGROUP hat hingegenkeinen Einfluss auf die Funktion.Technoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 20


Vereinfachungen mit Host- DateiWer mehrere Laufwerke (bzw. Freigaben)eines Nutzers mounten möchte, oder immerwieder auf die gleichen Computer zugreift,wird sich wünschen, den cifsmountvereinfachen zu können. Auch dies ist mite i n f a c h e n M i t t e l n m ö g l i c h . U n t e r"/boot/beos/etc/" findet sich die Datei "hosts".Öffnen Sie die Datei mit einem beliebigenE d i t o r , z . B . m i t d e m B e O S e i g e n e n"StyledEdit". Eine Hostdatei kann so aussehen(beispielhafter Auszug!):192. 168. 2. 22 frank192. 168. 2. 34 george217. 117. 128. 4 elenaNeben den IP Adressen wird hier auch derHostname abgesichert. Der Hostname ist fürcifsmount gleichbedeutend mit demComputernamen. Wenn wir nun die Zeile"192.168.2.44 TOM" ergänzen, kanncifsmount automatisch auf diesen Hostzugreifen. Sie können also beliebig viele Hostseintragen, in dem Sie die IP- Adresse und denNamen eingeben und die Datei "hosts" dannabspeichern und schließen.WARNUNG: Wenn Sie in Ihrem NetzwerkDHCP benutzen, das IP Adressen automatischvergibt, können Sie nicht mit der Hostdateiarbeiten. Nach jedem Neustart stimmt zu 99%die IP Adresse nicht mehr.cifsmount \\\\TOM\\GAMES Paul 1234/boot/home/Desktop/filesJetzt greift cifsmount automatisch auf dieDatei "hosts" zu und wir können denkompletten Anfang der Variablen (IP Adresse)weglassen. Falls Sie darauf angewiesen sind,Arbeitsgruppen anzugeben, können auchdiese in der Datei"/boot/home/config/settings/network"gespeichert werden. Dies ist aber nur inAusnahmen erforderlich.Vereinfachung mit ezmountezmount (sprich Isi- Mount, also englisch für"einfaches mounten") benutzt cifsmount undkann den Befehl drastisch vereinfachen:ezmount , in unserem Beispielalso:ezmount 192.168.2.44 GAMES Paul 1234Bei ezmount können wir jedoch keinen Ordnerangeben, in dem die Daten der Freigabeerscheinen sollen. Sie tauchen immer imV e r z e i c h n i s " / e z m o u n t " ( i m B e o SStammverzeichnis "/") auf. Auch ezmount wirdvom Terminal aus aufgerufen.Freigaben abmelden (unmount)Ebenso wie man sich an Freigaben anmeldenkann, kann man sich natürlich auch wiederabmelden, wenn die Daten nicht mehrbenötigt werden oder der Computer (oder dieFreigabe) im Netzwerk nicht mehr zurVerfügung stehen. Der Befehl dafür istkinderleicht und wird ebenfalls im Terminaleingegeben:unmount gibt ja das Verzeichnisan, in dem die Freigabe erscheint. In unseremBeispiel führt der Befehlunmount /boot/home/Desktop/filesdazu, dass die Freigabe abgemeldet wird unddie Dateien wieder verschwinden. Dies sollteman wirklich immer machen, sobald man dieFreigabe nicht mehr benötigt, um somit dasNetzwerk zu entlasten.Grafische ToolsVon der Terminal- Eingabe sollten sich auchAnfänger nicht abschrecken lassen. Wenn mandie verfügbaren Daten hat, ist das Verbindenzu Windows- Freigaben ganz einfach. DennochTechnoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 21


möchte ich hier die grafischen "Front- Ends"nicht unerwähnt lassen. Sie können mit derMaus bedient werden. In der Praxis zeigen siesich jedoch immer wieder als unausgereift,fehleranfällig und unzuverlässig. Auch das ansich tolle Programm "World o' Networking( W O N ) " , d a s a u t o m a t i s c h a l l eWindowsfreigaben (und auch SAMBAFreigaben) im Netzwerk anzeigt, ist beimkopieren von Dateien leider viel zu instabil.Daher meine Empfehlung: cifsmountbenutzen- funktioniert immer.Geben Siechmod +x mount_tom.txtein. Ab sofort ist die Datei ausführbar (das xsteht für executeable) und beim Aufruf derDatei wird die angegebene Freigabeverbunden.Zu guter Letzt ein ScriptDie mächtigen Scripting- Fähigkeiten habenwir ja schon in der ersten Technoids kennengelernt. Ähnlich können wir auch cifsmountautomatisieren. Dies funktioniert natürlichnur, wenn wir feste IP Adressen verwenden!!!Zunächst brauchen wir wieder einen Ordner,in den wir die gemounteten Daten legen. Fürdas Beispiel dient hier wieder "Files" auf demDesktop. Nun erstellen Sie in einem beliebigenTextprogramm folgendes Script:#!/bin/shecho Verbinde zum Windows- Netzwerk ...cifsmount -I 192.168.2.44 -W WORKGROUP -d\\\\TOM\\GAMES Paul 1234/boot/home/Desktop/filesecho Fertig!Diese Datei müssen Sie natürlich an Ihreeigene Netzwerkadresse anpassen. Ebenfallskönnen Sie mehrere cifsmount hintereinanderschreiben, oder verschiedene Dateien fürverschiedene Windows Freigaben erstellen.Speichern Sie diese Datei nun, z.B. alsmount_tom.txt. Merken Sie sich dasVerzeichnis- für schnellen Zugriff können Siees auch auf dem BeOS- Desktop speichern. ImTerminal navigieren Sie nun in das Verzeichnis,in dem sich die so eben erstellte Datebefindet.Technoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 22


Java -Tutorialvon Florian ThalerMit diesemTutorial möchte ich diejenigen, dieunter BeOS mit Java programmieren möchten,helfen. Voraussetzung für das java-Programmieren ist bekaffe, ein java compiler.Man findet ihn unter www.bebits.com. Nachdem Runterladen entpackt man diebekaffeDR.zip Datei ins /boot/homeVerzeichnis. Dabei wird automatisch derCLASSPATH gesetzt. Ab nun kann man überallim Terminal "javac" und "java" aufrufen. Hatman die BeIDE installiert (empfohlen), kannman sich das JikesDevKit (981kb) von bebitsdownloaden und installieren. Damit kann manbeim Öffnen der BeIDE das Plugin JavaAppoder JavaApplet auswählen. Während demschreiben des Codes unter BeIDE ist somitsyntax-highlighting möglich und der Quelltextwird übersichtlicher. Leider sind wir, was dieJava-Version anbelangt, noch im letztenJahrtausend, denn die Version 1.1 ist von1999. Das schränkt uns zwar in einigenDingen ein, soll uns aber nicht davon abhaltenein kleines Programm zu schreiben.Wir schreiben den Quelltext in BeIDE undspeichern die Datei mit der Endung .java ineinem beliebigen Verzeichnis ab.Dann öffnen wir eine Konsole und wechseln indas Verzeichnis, wo wir unsere Java-Datei( b e i s p i e l s w e i s e M y J a v a P r o g . j a v a )abgespeichert haben. Nun führen wir denBefehl "javac MyJavaProg.java" aus. Achtungauf die korrekte Schreibweise, Groß- undKleinbuchstaben werden unterschieden."javac" kompiliert den vorhandenen Quelltextund wandelt ihn in ByteCode um, der für dieJava Virtual Machine(JVM) verständlich ist.Diese Java Virtual Machine ist bekaffe unterBeOS. nun können wir unser Programm mit"java MyJavaProg" aufrufen und es wird überdie JVM gestartet. Ebenso könnten wir unter/boot/home/bekaffe/ das Programm BeKaffeaufrufen und mit "file", "open" unsere Dateisuchen. Achtung: immer eine Datei mitEndung -class auswählen, sonst passiertnichts. Das Programm öffnet dann dasgewünschte eigene Programm. Sollte sichkeine Datei mit der Endung .class imvermeintlichen Verzeichnis befinden, wurdedie .java Datei wohl noch nicht kompiliert.Kurz und klar nochmal die Schritte zu einemJava-Programm:- Benötigte Programme installieren (BeIDE,bekaffe, JikesDevKit)- Quelltext schreiben- Quelltext mit der Endung .java abspeichern- Terminal öffnen, ins Verzeichnis wechseln,wo die Datei gespeichert ist- Quelltext im Terminal mit "javacMyJavaProg.java" kompilieren- ByteCode mit "java MyJavaProg" ausführenSo, und nun erstellen wir ein kleinesProgramm, das ein Fenster erzeugt und einenButton zum Beenden des Programmes besitzt.Wir öffnen die BeIDE und wählen JavaApp ausder Liste aus.(wie im Bild)Technoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 23


Nach dem Klicken auf "Create" werden wiraufgefordert, einen Namen für das Projekteinzugeben. Geben wir dem Projekt auch denNamen CloseButton.Nach dem Speichern erscheint ein Fenster mitdem Namen CloseButton.proj. Wir löschenunter "Files" die bereits vorhandene Datei underzeugen mit "File", "new text" eine neue Datei,die wir unter CloseButton.java abspeichern.Nicht das Häkchen bei "add to project"vergessen!!Nun sollte das Fenster folgendermaßenaussehen.Unser CloseButton-Programm sollte nach demAusführen so aussehen:Beim Drücken des "Exit" Buttons sollte sich dasFenster schließen.(Erklärung nächstes Seite)Nun schreiben wir folgenden Quelltext in dieeben erstellte Textdatei: (grüner Text ist "nur"Kommentar) SIEHE SEITE 26!Mit Rechtsklick auf die Dateien im CloseButtonFenster können wir "compile" auswählen, sowird diejenige Datei kompiliert und beieventuellen Fehlern eine Meldung angezeigt.In der Datei Launch.sh, die wir mit einemLinksklick öffnen, ändern wir in der zweitenZeile das HelloWorldApp in CloseButton.Kompilieren wir nun Launch.sh, wird unserProgramm ausgeführt. Die andere Methodezum kompilieren und ausführen von JavaProgrammen habe ich bereits weiter obenbeschrieben (durchs Termninal).Technoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 24


Noch einiges zur Verständlichkeit des Kodes:// = der Rest der Zeile wird vom Kompilerignoriert/* Kommentar */ = mehrzeiliger Kommentarsteht zwischen solchen ZeichenNun sollte man die Ausgabe "Hello World!"sehen.Ich hoffe es hat euch Spaß gemacht und ihrhabt alles verstanden!import = wie include in C/C++, dieDateien die wir benötigen werden importiertvoid = definieren einer Funktionprivate/public = Sichtbarkeit der Funktionbzw. Variablen, in unserem Programm nichtrelevant, da CloseButton nur aus einer Dateibestehtpublic static void main (String [] args) {...} = Hauptklasse, ohne die läuft nichtsDas allereinfachste Programm ist:class Simple {public static void main (String [] args) {System.out.println ("Hello World!");}}einfach in eine StyledEdit TextDatei schreibenund unter Simple.java abspeichern, imTerminal kompilieren und ausführen.Also z.B.- cd /boot/home/MyJavaApps- javac Simple.java- java SimpleTechnoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 25


----------------------------------------------------------import java.awt.*; //zum Erstellen von Fensternimport java.awt.event.*; //zum Behandeln von Fensterereignissenpublic class CloseButton extends Frame { //wir erzeugen eine Klasse CloseButton und erweitern siemit Frame, d.h. es wird eine FensteranwendungFrame f = new Frame("CloseButton"); //erstellen eines neuen Fensters mit Fenster-NamenButton button = new Button("Exit"); //wir erzeugen einen neuen Button mit dem label "Exit"public CloseButton() { //erzeugen eines Konstruktors, dieser Konstruktor wird durch"new CloseButton()" in der main-Funktion aufgerufenSystem.out.println ("Starting CloseButton..."); //auf der Standardausgabe wird"Starting CloseButton..." ausgegeben; wenn wir das Programm aus dem Terminalstarten, sehen wir diese Zeile, öffnen wir das Programm unter Bekaffe, nicht;components(); //Aufruf der Funktion components,Fenster+Button werd.gezeichnet}public void components () { //Die Funktion components, hier deklarieren wir dieverschiedenen Komponenten des Programmes;f.setLayout (null); //Java beinhaltet vorgegebene layouts, hier setzen wir es auf NULL, weilwir unsere Objekte selber positionieren wollen.f.setBounds (200,200,180,100); // so setzen wir Position und Größe des Fensters f, undzwar x,y,breite,höhe (x+y = wo auf dem Bildschirm das Fenster begonnen werden soll(linke obere Ecke)) Einheiten sind in Pixel gehalten.button.setBounds (40,40,100,40); // so setzen wir Position und Größe des Buttons, x+ystehen hier für die Position innerhalb des Fenstersf.setResizable (false); // setzen wir diese Funktion auf "false", ist unser Fenster nicht in derGröße veränderbar; schreiben wir diese Zeile nicht oder ersetzen "false" mit "true", ist dasFenster skalierbarf.add(button); // hier führen wir unserem Fenster unseren Button zu; wenn diese Zeile fehlt,bleibt das Fenster ohne Button!button.addActionListener ( new ActionListener() {public void actionPerformed (ActionEvent aev) {System.exit (0);}}); // So weisen wir dem Button eine Funktion zu (addActionListener) und teilen ihmmit, dass bei Betätigung des Buttons (actionPerformed) ---> System.exit(0);ausgeführt werden soll. Das bedeutet das Ende des Programms (mit System ist daslaufende Programm gemeint, nicht das Betriebssystem)f.setVisible (true); // erst hier lassen wir unser Fenster sichtbar werden (nachdem alleKomponenten, bei uns nur ein Button, dem Fenster hinzugefügt wurden)}public static void main (String [] args) {new CloseButton();} //unerlässlich ist die Methode main(), und sie muss so defnniert werden wie hiervorgegeben; Bei Aufruf des Programmes wird nur diese Funkion aufgerufen, was hier drinnensteht wird ausgeführt. In unserem Fall erzeugen wir ein neues Objekt der Klasse CloseButton();}-------------------------------------------------------Technoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 26


Fenster und WorkspacesTips und Tricksvon Florian ThalerBeOS RadioW i l l m a n z w e i P r o g r a m m e , d i e i nverschiedenen Workspaces laufen, in einemWorkspace zusammenführen, ohne einesschließen zu wollen, macht man folgendes:Man hält ein Fenster fest (mit der linkenMaustaste gedrückt) und wechselt einfach inden Workspace wo das andere Programmläuft. Beispiel: Das BeShare-Fenster in WS(Workspace)1 soll zum Net+ Fenster in WS 2.Also wechselt man zu WS 1, hält das BeShareFenster mit der linken Maustaste fest unddrückt "ALT"+"F2".(ich benutze die Developer Ed.1)BeosRadio ist ein Internet-Radiosender, derausschließlich Lieder von BeOS-Mitgliederspielt. Stündliche News machen den Senderauf jedenfall hörenswert. Um nicht jedesmalauf die Homepage des Sendershttp://www.beosradio.com zu surfen, um denSender zu hören, gibt es "Probe for BeosRadio". Man wählt einfach die Verbindungsgeschwindigkeitund klickt auf den Linkdaneben. Es öffnet sich CL-Amp (solltevorhanden sein) und schon bald hört man dieersten Klänge.TrackerOft findet man beim Rechtsclick der Maustaste im Tracker oder auf dem Desktop unter dem Menü"New..." nur den Eintrag "New Folder" und "Edit Templates...". Um zum Beispiel auch "Neu","Textdokument" auswählen zu können, was wirklich seinen Nutzen hat, öffnet man StyledEdit undspeichert das leere Dokumentunter"/boot/home/config/settings/Tracker/Tracker New Templates"als "TextDokument" (oder wasauch immer man will) ab. Sokann man beliebig viele "New"-Einträge anlegen. Erstellt manso ein neues Textdokument (wieim Bild), so wird diese Dateia u c h g l e i c h m i t d e mStandardprogramm geöffnet(festgelegt unter "Preferences","File Types").Technoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 27


ImpressumTechnoids-TeamHier würde die Vorschau für die nächsteAusgabe stehen, da wir die Artikel aber nochnicht erahnen können, es sind immerhin zweiMonate bis zur nächsten Ausgabe, werden wirdiesmal keine Vorschau geben, sondern EuchEnde des Monats aufhttp://www.<strong>technoids</strong>.tk einen News-Artikelschreiben, der den wichtigsten Inhalt derTechnoids 03/2003 beinhaltet.Jeder von Euch kann uns gerne einen Artikelschreiben, muss nicht in deutscher Sprachesein.Bei Interesse bitte per e-mail melden.Schreibt uns ebenfalls, welche Artikel Euch ander Ausgabe gut gefallen haben, welcheweniger, und Eure Lieblingsthemen zu BeOS.Wir möchten das Magazin so interessant wiemöglich hinbekommen, und auf jeden Fallunser Ziel erreichen, das wäre, euch zuinformieren, nicht zu langweilen mit Dingendie ihr eh schon wisst. Also etwas Neues solltefür jeden BeOS Benutzer in der Ausgabestehen.So können wir uns auch sicher sein, dass ihrauch nächsten Mal wieder die Technoidsdownloaden werdet, und das schätzen wirsehr.Also, ran an Mail-It, BeMail, Scooby etc. undschreibt uns in ein paar Zeilen als Mail. Oderpostet was auf die Technoids-Homepage,damit jeder Eure Meinung lesen und dazuStellung nehmen kann.Vielen Dank für Euer Interesse,Euer Technoids TeamChefredakteur: Matthias BreiterFeste Redakteure: Christian Albrecht, FlorianThalerBeiträge zu dieser Ausgabe leisteten ebenfalls:- Holger Wendenburg- Adam Szczech- Joao Carvalho (Layout-Vorschlag)Grafik und Layout: Florian Thaler, MatthiasBreiterTestleser: Tonio und HendrykDanke an die Personen, die uns pere-mail Fragen beantwortet haben sowieden Testlesern für das Heraussuchen der1001 Fehler! :-)Technoids erscheint 2monatlich jeweils zumersten des Monats. Technoids ist Freeware.Das Heft darf von privat zu privat kostenlosweitergegeben werden.Veröffentlichung von Technoids oderAuszügen nur mit ausdrücklicher Genehmigung.Matthias BreiterKontakt:<strong>technoids</strong>@morgentau.orgTechnoids - Das freie BeOS Magazin - August 2003 Seite 28

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