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portfolio - Marc Illing

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MARC ILLINGARBEITEN AUS 2 005 BIS 2013PORTFOLIOWEIMAR/ DEUTSCHLAND/ 2013


Das LachenAcryl und Tempera auf Graupappe, 104 x 64 cm


Ich habe gezeichnet, dassichert einen gegen Todund Gefahr.Max Beckmann, 1915


Rhythmische Sportgymnastik, 2005Acryl auf Holz, 100 x 77 cmRuderer, 2006Acryl auf Holz, 100 x 77 cm


Beachboys, 2005Acryl auf Holz, 140 x 108 cm


ERSTE HILFE II Die Träger, Der letzte Kuß, 2009Acryl auf Holz, jeweils 150 x 135 cm


DIE FARBE WEISS ALLEINE WIRD ESNICHT ENTSCHEIDEN KÖNNENBeschäftigt man sich mit Malerei innerhalb der paradoxenSphäre der Kunst, dann wird alsbald klar, dass die Bedeutungdes Malers im Grunde in seine Signatur implodiert. Vondiesem Kürzel ausgehend beginnt die Kritik, der Mode desästhetisch Normativem entsprechend oder nicht, dem Werkzu einer neuerlichen Einordnung zu verhelfen. um etwas fürdie Anschlußfähigkeit des Kunstwerkes zu tun, gleich derWaagschalen Justitias.Was sich in den Bildern <strong>Marc</strong> <strong>Illing</strong>s dyptychonartig, antiklerikal,tief gehängt, als allererstes aufdrängt, ist eine der großenFragen in der Malerei überhaupt, ausgehend von den weißen,scheinbar leeren Rechtecken, den vermeintlichen Leerstellen.Hier wird die Frage aufgeworfen, um wieviel größer dieTraglast einer weißen denn einer farbigen Fläche sein kann.Vermögen und Unvermögen der Farbe verhandelnd.Räume definieren. Lebendigkeit initiieren.Gerd Schickerling, Norwegen 2009ERSTE HILFEzur Ausstellung BAUHÄUSLER SUPERSTEARSGalerie Eigenheim,Weimar im Frühjahr 2009


5.000.766.00DAS NARRENSCHIFFHolzskulptur, 2009EINE ARBEIT ZUM BAUHAUSJAHR, AUSSTELLUNG `CRASH BOOM BAU´IM THEATERHAUS JENA


Das Narrenschiff, ein aus Holzpaletten und Stahlgefertigtes Fragment eines Schiffsrumpfes mit einerGrundfläche von sechs mal fünf Metern und einer Höhevon einem dreiviertel Meter ist begehbar. Die Betrachter,Benutzer bringen das Objekt durch ihr Betreten ebendieses in Schwingung.Das Narrenschiff beginnt zu schaukeln.


VERSTÖRENDE IDYLLENSanftmut und Grausamkeit sind die zwei Pole,zwischen denen sich die Spannung in den Bildernder Serie „Daughters“ von <strong>Marc</strong> <strong>Illing</strong> aufbaut. DieBilder zeigen junge Frauen, oder vielmehrMädchen mit engelsgleichen Gesichtern. Siestehen zusammen, lachen oder sind mit alltäglichenKleinigkeiten beschäftigt. Kontrastierendzur Harmlosigkeit der dargestellten Szenen steckensie in militärischer Uniform und tragen ein riesigesMaschinengewehr. Die Waffe wirkt auf den erstenBlick wie das martialische Gegenstück zurWeichheit dieser jungen Frauen. Allerdings bleibtsie ohne ihre spezifische Verwendung, denn siehaben das Gewehr lässig über ihre Schulterngehängt, es scheinbar liebevoll neben sich in ihreBetten gelegt oder beim Gespräch mit anderenschwer bewaffneten Mitstreiterinnen gleichgültigneben sich abgestellt. Diese Bilder wirkenverstörend auf den Betrachter wie ein bildlichesOxymoron, aus zwei gegensätzlichen, einanderscheinbar widersprechenden oder sich gegenseitigausschließenden Symbolen – die jungen Frauensind Sinnbild für Schönheit, Frische und Jugend,das Gewehr und die Uniform dagegen istein Zeichen für Krieg, Unterdrückung und Tod.<strong>Illing</strong>s Soldatinnen stehen in bedeutungsleerenRäumen und scheinen wie zum Tode Verurteilte,die einem gleichförmigen und sinnlosen Daseinverpflichtet sind, dennoch in der Gewissheit, denEinsatz zu erleben, für das Vaterland zu kämpfenund vielleicht sogar dafür sterben zu müssen. Inder Bilderserie bleiben sie ohne Beschäftigungund ohne Einsatzbefehl. Ihre Ausrüstung hängtan ihnen wie eine ihre Weiblichkeit und ihrenSanftmut entstellende martialische Dekoration.Die Erscheinung dieser bewaffneten Schönheitenreflektiert einen militärisches Phänomen gleichsamaus dem schwächsten Glied heraus: dasRekrutieren von Frauen in die Armee. DieseMaßnahme ist aus zwei unterschiedlichenPositionen heraus zu bewerten, denn auf dereinen Seite bedeuten kämpfende FraueneinenTabubruch, auf der anderen Seite ist dieEinbeziehung weiblicher Soldaten eine Konsequenzder gleichberechtigten Gesellschaft – einermodernen westlichen Gesellschaft. Soldatinnenbilderwerden damit aber auch Instrumente derwerbe wirksamen Außendarstellung von Gesellschaftund Militär.Die Darstellung von Soldatinnen hat in der Berichterstattungfrüherer Kriege, beispielsweise alsBilder von Krankenschwestern im Ersten Weltkrieg,eher marginale Bedeutung. Aufnahmen von Frauenmit umgehängten Gewehren gab es erstmalig inder Bildberichterstattung über den SpanischenBürgerkrieg und wurden, auch wenn ihre militärischeRolle zu vernachlässigen ist, zu Ikonendes republikanischen Widerstands gegen diefaschistische Diktatur. Es scheint, als habe derEinsatz von Soldatinnen im Spanischen Bürgerkriegmehr propagandistische Bedeutung gehabt,denn die Weltpresse zeigte immer wieder dieseFrauen in Uniform und Gewehr, womit das Gesprächüber diesen Krieg in der Öffentlichkeitaußerhalb Spaniens aufrecht erhalten wurde.<strong>Marc</strong> <strong>Illing</strong>s „Daughters“ erinnern an diese Pressefotosvon jungen Soldatinnen. Als Vorlage dientendem Maler eine Serie der israelischen FotografinRachel Papo von Rekrutinnen, die zum Dienst inder israelischen Armee verpflichtet sind. PaposFotos zeigen die gleichen schönen, bewaffnetenFrauen, gelangweilt und mit Kleinigkeiten beschäftigt,jedoch kaum bei einer echten Kriegshandlungoder wenigstens bei einer Übung. Mitihren Soldatinnenbildern will die Künstlerin dieFrage aufwerfen, was für eine Bedeutung ein


Einsatz von Frauen in einer Armee überhaupthaben kann, wenn sie nicht wie ihre männlichenKommilitonen kämpfen. Es scheint sich eineAntwort abzuzeichnen: weibliche Soldatinnenhaben auch hier eher eine symbolische, als einereale Aufgabe. Sie verkörpern die Vorstellungeinen das ganze Volk betreffenden Krieges. Dieschönen, bewaffneten Soldatinnen sind zudemhoch medienwirksam und mittlerweile zumprägenden Bestandteil des Bildgedächtnisses derisraelischen Armee in der Welt avanciert. Dersubversive Charakter dieser realen Lara Croftsund Tank Girls funktioniert ebenso als Sensationenwie die Soldatinnen im Spanischen Bürgerkrieg –ihre Abziehbilder bevölkern die Spinnte sowie dieFantasien männlicher Soldaten – auch dergegnerischen Front – und erobern die Titelseitender Weltpresse. Wann immer über Soldatinnengesprochen wird, erinnern wir uns an die Bilderisraelischer Rekrutinnen, an die Töchter Israels,die den das ganze Volk betreffenden Konfliktversinnbildlichen.In <strong>Illing</strong>s Bilderserie zieht die Assoziation an diesePresse- und Propagandabilder des Militärkonfliktsim nahen Osten am Horizont des Bewusstseinseher wie ein schwerer und beklemmender Nebelauf. In seinen Bildern stellt der Maler die bewaffnetenFrauen in bedeutungsentleerte Räume,entlässt sie damit aus ihrem aktuell-präsentenDienst und rückt sie in etwas Sphärisch-Unheimliches. Wo die farbigen und dadurchgroteskfröhlich sowie gegenwärtig wirkendenPressebilder eine gewissen Normalität, einenIstzustand vermitteln, erfasst in <strong>Illing</strong>s Gemäldendem Betrachter die Ahnung an etwas Erstarrtes,Kaltes und Vergangenes. Denn <strong>Illing</strong> löscht dieFarben, verwendet ausschließlich eine Graupaletteund vertreibt damit die inszenierte lieblicheSkurrilität der Frauenbildnisse in Tarnkleidung undGewehren, die uns die Bilder vermitteln sollen.Hier gibt es kein Grün, das an etwas Arkadischesdenken lässt, das diese Frauen verteidigen. Esgibt auch keine roten Mädchenlippen, keinblassblauer Augenschein, die von der „Grausamkeit“der Szene ablenken könnten, es gibtauch keine Sonne, die wie eine tröstende undwärmende Decke die jungen Frauen umspielt.<strong>Illing</strong> löst gleichsam den bunten Lack der heiterenStimmung in Papos Fotoserie, analysiert mit denMitteln des Malers das Gesehene und gibt mitseinen Bildern den Betrachter eine beklemmendeAhnung weiter. Die Bilderserie „Daughters“ erlaubtintime Blicke, aber in einen befremdenden undfernen Alltag. Die Graumalerei ähnelt verblichenenFotografien aus den entfernten Tagen einerfremden Zeit. Damit spannt <strong>Illing</strong> auf dermalerischen Ebene ein weiteres Bedeutungsnetz,in dem sich das Gegenwärtige als eine unverstehbareVergangenheit tarnt, die wir gleichgültighinnehmen, achselzuckend akzeptieren oder mitgespielter Bestürzung kommentieren. DieseSoldatinnen scheinen uns als Betrachter nichtsanzugehen, und das, was sie verteidigen bleibtunbekannt.<strong>Illing</strong>s Kriegerinnen taugen nicht zur PublicRelation. Ihre Situation verspricht kein vergnügtesDasein, sondern ein Gefangensein in einem fürdas Individuum bedeutungslosen Konflikt. Siescheinen sich aus dem Nebel einer verblasstenVergangenheit in die Gegenwart des Betrachterserhoben zu haben und formieren sich zu eineranklagenden Armee, die nicht den Krieg will.Sie verteidigen ihre eigene Schönheit, die Frischeihrer Jugend und das Recht auf ein Leben ohneKonflikte.Ulrike Pennewitz, Weimar 2010


DAUGHTRS UND NACHBAROppelscher GartenNPAVILLIONGRUNDRISSMIT SPIELFELD“JOHANNA WARM” Nachbar, 2008Pappe, Holz, Beton, Kreide300 x 300 x 40 cmDAUGHTERSTO DIE FOR ONES COUNTRY IS A FINE AND FITTING THINGOPPELSCHER GARTEN WEIMAR I SOMMER 2009


Der Weimarer Maler und Architekt <strong>Marc</strong> <strong>Illing</strong> stellte im August 2009 im Pavillion des OppelschenGarten in Weimar Bilder seiner Werkgruppe ”daughters” vor. Die monochromen Acrylmalereien warenin den letzten Monaten entstanden und zeigen Soldatinnen, Amazonen, die ausgerüstet sind um zutöten, aber in ausschließlich zivilen Situationen sichtbar werden. Mit dem Widerspruch zwischenäußerer Erscheinung und Geste führt <strong>Illing</strong> eine scheinbare und eigentümlich berührende Normalitätihres Handwerks vor. Politische Bilder, die über ihre Doppelbödigkeit dem Denken des Betrachterszugeführt werden.Die junge Künstlerin Johanna Warm bot ihre thematisch stimmige Arbeit „Nachbar“ dar, die ein Spielist und aus dem Jahr 2008 stammt. „Nachbar“ besteht aus Spielfiguren im Grundformat 40 auf 40Zentimetern. Diese sind auf 49 Spielfeldern positionierbar unter einem Spielsystem, daß dieSiedlungspolitik im nahen Osten thematisiert. Ein Durchlauf beträgt zwischen fünf und zehn Minuten.


daughters #02, 2008Acryl auf Holz, 100 x 77 cmdaughters #01, 2007Acryl auf Holz, 112 x 84 cm


AusstellungsansichtGaswerk, Weimar 2011


daughters #03, 2008Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm


daughters #08, Maria Magdalena, 2009Acryl auf Holz, 135 x 170 cm


ohne Titel, 2010Acryl auf Holz, 104 x 170 cm


Unbekannte am Strand, 2011Acryl auf Holz, 140 x 123 cm


Bordsteinschwalben, 2009Mischtechnik auf Holz, 135 x 150 cm


Nachtschicht, 2010Acryl und Lack auf Leinwand, 131 x 140 cm


Hafenbar, 2010Acryl und Lack auf Leinwand, 190 x 190 cm


Bardame, 2010Acryl auf Holz, 135 x 170 cm


Karl-Theodor zu Guttenberg:Sogar die im Sandkastentrainierenden Strategenbedachte der Verteidigungsministermit einem Lächeln, 2010Mischtechnik auf Holz, 124 x 140 cmAusstellungsbeitrag zur II. Bazonnale AFGHANISTAN, KET-Halle, Weimar 2010


Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter.Seine Wirkung erinnert an eineHaubitze: hohe Reichweite,aber nicht immer zielgenau. 2010Mischtechnik auf Holz, 80 x 106 cmDeutsche Söhne, 2010Mischtechnik auf Holz, 70 x 106 cm


Erste Hilfe #03, 2010Acryl auf Holz, 135 x 138 cm


Erste Hilfe #05, 2010Acryl auf Holz, 140 x 123 cm


Erste Hilfe #04, 2010Acryl auf Holz, 135 x 150 cm


Erste Hilfe #06, 2011Acryl auf Holz, 123 x 140 cm


Erste Hilfe #07, 2011Acryl auf Holz, 140 x 123 cm


Erste Hilfe #08, 2012Acryl auf Holz, 140 x 123 cm


FIRST AID<strong>Marc</strong> <strong>Illing</strong> bedient sich aus der reichhaltigenBilderwelt unseres Alltags, um diese medialenVorlagen in Malerei zu übersetzen und neu zukontextualisieren. Die Malerei, als sein vorrangigeskünstlerisches Medium, bietet ihm alle Möglichkeiten,seine Neugier, die um die unterschiedlichstenEigenschaften und Voraussetzungen vonWahrnehmung und gezielten wie verdecktenbildnerischen Einflussnahmen kreist, auszuschöpfenund so gesellschaftsrelevante Aussagentreffen zu können. Der vollzogene Medienwechselerlaubt ihm nicht nur einen technischen Transformationsprozesszu durchlaufen, sondern auchinhaltliche Neuformulierungen zu artikulieren.Der individuelle malerische Prozess ist in denArbeiten <strong>Illing</strong>s allgegenwärtig. Die Bilder sind mitschnellen, kräftigen Pinselstrichen gemalt, so dassdas Werkprinzip stets erkennbar bleibt und dasBild sein in-die-Welt-geworfen-sein offenbart.Seine Acrylbilder sind geprägt von einer reduzierten,bisweilen monochromen Farbpalette,durch ton-in-ton Farbabstufungen, während seineSujets durch starke Kontraste modelliert und instilisierter Weise wiedergegeben werden. Punktuellsetzt <strong>Illing</strong> durch den Einsatz von kräftigen, ungemischtenFarben signalhafte Kontradiktionen.Diese Malweise dient der Emanzipation von seinenmedialen Vorbildern und drückt die kritischeDistanz <strong>Illing</strong>s zu diesen aus. Er befreit sie vonihrem Ballast, filtert sie und lädt sie neu auf.Akkumulation. Distanz vermitteln auch dieschematisiert wiedergegebenen Physiognomienseiner Bildprotagonisten. Anstelle der Identifikationmit Wirklichkeit werden Stereotype dargestellt,um generelle Fragen gesellschaftlicher Relevanz– wie Identität, Zensur von Information oder auchVerantwortung – zu thematisieren.Die Arbeiten der Werkgruppe »first aid« von <strong>Marc</strong><strong>Illing</strong> sind in den Jahren 2008-2012 entstanden.Ihr Vorbild finden sie in Darstellungen, wie mansie von Notfallanleitungen her zu kennen glaubt.Zu sehen sind unterschiedliche in blaue Trainingsanzügegekleidete Helfer, welche hilfebedürftigenPersonen Erste Hilfe leisten. Keine spezifischenEreignisse mit bestimmten Personen sind hierdokumentiert, sondern klare Anweisungen dargestellt,wie man sich im Fall eines Unglücks zuverhalten hat. Jedes Bild gibt der Notlage entsprechendeVerhaltensregeln und Haltungsanweisungen.Mal demonstriert der Helfer diekorrekte Lagerung in die stabile Seitenlage, einanderes mal trägt dieser eine Frau auf den Armen,welche sich, so signalisiert ein roter Pfeil, am Knieverletzt hat. Die statische Haltung aller Beteiligtenverdeutlicht den demonstrativen, an den Betrachtergerichteten Charakter. Alleine die Frage bleibt:wer ist Helfer und wem wird geholfen?Die Protagonisten sind prominent im Vordergrundin Szene gesetzt. Auf ihre Tätigkeit soll der Betrachtersich konzentrieren, ihre Haltung, ihreInteraktion soll er nachvollziehen. So hält <strong>Illing</strong>die Farbpalette beschränkt auf wenige, monochromeFarbtöne, der Raum wird lediglich durcheine Horizontlinie im Hintergrund definiert,ansonsten herrscht klarer Verzicht auf Erzählerisches.Nichts soll Ablenken vom Wesentlichen.Auf einigen Bildern fallen bei näherem Hinsehenweiße, leere Balken auf. Es scheint, als ob <strong>Illing</strong>hier bewusst seine Intention störende Informationenweggelassen hat, als ob an dieser Stelleein Logo einer Institution oder eine konkrete Anweisunggestanden haben könnte. Dieser Verzichtist wie eine an den Betrachter gerichtete Leerstelle.Die dargestellten Anweisungen sollen nicht alskonkret und spezifisch verstanden werden.Vielmehr geht es <strong>Marc</strong> <strong>Illing</strong> in den Bildern von»first aid« um Aufforderungen zur Hilfe in Notsituationenin einem übertragenen, weitergefassten Sinn. Sie handeln von sozialer Verantwortung,von der Haltung des Einzelnen gegenüberseinen Mitmenschen, davon, gerade in beunruhigendenSituationen sich richtig positionierenzu können.Ebenso werden in der Ausstellung weitere Arbeiten<strong>Illing</strong>s aus den Jahren 2005-2012 gezeigt, dieman auch unter dem Begriff der Ersten Hilfeverorten kann. So ist der Titel der einen Arbeit»Bordsteinschwalben« eine eher degoutanteUmschreibung einer Strassenszene mit zweiDamen, die gelangweilt auf Kundschaft warten.Auf einem anderen Bild, alleine in Grautönengehalten, sieht man ein paar G.I.s, die es sich ineinem Palast Saddams gemütlich gemacht haben,Zigarre rauchen. Ein kollektives Bild, nur ebenschwarzweiß, die Siegerpose schwillt hier ab, siewird zur grauen Fläche. Der Titel zeugt vomChorgeist, der in solchen soldatischen Formationenvorherrscht: »Beachboys«. Er erinnert an densurfverrückten Colonel Kilgore (Robert Duvall)der Luftkavallerie in Francis Ford Coppolas»apocalyse now«. Dieser lässt unter den Klängenvon Richard Wagners »Ritt der Walküren« zumAngriff blasen und zwischen Granatfeuer undNapalmbomben seine „Jungs” surfen, um danach(oder davor) am Lagerfeuer eine Zigarre zurauchen. Marlboro-Romantik.OCA-GALLERY, Berlin 2012


AusstellungsansichtOCA-GALLERY, Berlin 2012


Der Schmied, 2012Acryl und Lack auf Holz, 123 x 140 cm


Die Faust im Nacken, 2012Acryl und Lack auf Holz, 123 x 140 cm


Der Schmied #2, 2012Acryl und Lack auf Holz, 140 x 123 cm


Preußische Soldaten, 2012Acryl und Lack auf Holz, 140 x 123 cm


Beachboys #02, 2012Acryl und Lack auf Leinwand, 140 x 120 cm


Erntedankfest, 2012Acryl und Lack auf Holz, 140 x 123 cm


Mobilmachung zum Winter, 2012Acryl auf Holz, 123 x 140 cm


Turmspringerin #2, 2012Acryl auf Leinwand, 152 x 60 cm


ABC-Schützen #01, 2013Acryl auf Holz, 118,5 x 59 cm


ABC-Schützen #02, 2013Acryl auf Holz, 93 x 53 cm


Benedikt XVI., erste Fassung, 2013Acryl auf Leinwand, 120 x 90 cm


*1975 in Aschersleben geboren1994-1995 Grundwehrdienst bei der Deutschen Bundesmarine1995 Beginn des Studiums der Architektur an der Bauhaus Universität Weimar1998 Beginn des Studiums der Visuellen Kommunikation und der Mediengestaltung1999 Wechsel in den Fachbereich Freie Kunst2006 Abschluß am Bauhaus Weimar mit Diplom als Architektbei Prof. Heike Büttner und Reinhard FranzEINZELAUSSTELLUNGEN2012 FIRST AID. OCA-Gallery, Berlin2011 SALON PINK. Gaswerk, Weimar2009 DAUGHTERS UND NACHBAR. Pavillion Oppelscher Garten, Weimar2008 12 FRAUEN. MWW, München2007 ODYSSEUS UND DIE SIRENEN. MWW, MünchenARBEITEN. Diplomausstellung, Salon47 im Palais Dürkheim, Weimar2000 MEINE HAND FÜR MEIN PRODUKT. <strong>Illing</strong> und Pohl im Kunstverein AscherslebenAUSTELLUNGSBETEILIGUNGEN2012 MALEREI UND ZEICHNUNG AM BAUHAUS HEUTE III. Galerie Eigenheim, WeimarCITYLINES. Galerie 7B, Erfurt2010 AFGHANISTAN. Bazonnale, KET-Halle, WeimarLUST 2010. Bazonnale, Viehauktionshalle, Weimar2009 BILDERWAHN 4. Galerie Eigenheim, WeimarGOSSIP. Wandbild am Zeughaus, WeimarBAUHÄUSLER SUPERSTARS. Galerie Eigenheim, WeimarDAS NARRENSCHIFF. Crash Boom Bau, `Elektrische Freunde´ am Theaterhaus JenaDIE VERSAMMLUNG DER HUNDE AUF DER AUTOBAHN. Ausstattung, Theaterhaus Weimar2008 RAUMAPPARATE. Ausstattung, Theaterhaus Weimar2007 TEMPORÄRE PRODUZENTENGALERIE. Denda, <strong>Illing</strong>, Pohl, Wilke. Chemnitz2005 POKER IM OSTEN. Festivalbeteiligung, HAU I, Berlin2003 LWW ARCHITEKTEN IN PARIS. La Galerie d´Architecture, ParisSUPPORT OUR TROOPS. Gaswerk, Museumsnacht Weimar2002 STADTARBEITEN. Film für Léon Wohlhage Wernik Architekten, BerlinNEXT, DER KORB GOLD AM ENDE DES REGENBOGENS. 8.Architekturbiennale, Venedig2001 OLYMPIONIKEN, WER NICHT SCHWIMMT ERTRINKT. Forumbeitrag Backup-Festival, WeimarKUNSTFERNSEHEN. Ereignisfernsehen zur Transmediale, Berlin1999 LANDMANN. Dokudrama, Helbing, <strong>Illing</strong>, PohlWORLDHAUS_TV. Ereignisfernsehen zur Kulturhauptstadt WeimarNEU-DELI, DIE ERSTE. Hauptpostamt, Weimar1998 ARBEITSPROBE. Frauenplan, Weimar


MARC ILLING II Mittelstraße 16 I 99425 Weimar I +49 (0) 172 344 1952 I info@205r.deStudio I am Brühl 12 I 99423 Weimar2013 © MARC ILLING II VG Bild-Kunst

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