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Flur und Furche - Sommer 2013 - Fischer Landmaschinen

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flur <strong>und</strong> furche | 2.<strong>2013</strong>NR. 211 | 50. jahrgang | Deere.com6 Nährstoffe aus dem AbwasserWie die Nährstoffe aus der Stadtaufs Land kommen können.14 Frauen in der LandwirtschaftIn die Männerdomäne kommtBewegung.20 InterviewAdriana Bucco über die Rolle derFrau in der Landwirtschaft.22 Feinschliff für neueentwicklungenWertvolle Erkenntnisse aus derPraxis für die Produktentwicklung.26 Landwirtschaft in AngolaViel Potenzial – wer wird esentwickeln?36 Aalzucht in den NiederlandenDer geheimnisvolle Wanderfischgedeiht auch im Zuchtbecken.41 Mutterkühe im Zeitalterder GenomanalysePrognosen über das genetischePotenzial schon ab der Geburt.26rubriken4 John Deere Intern5 Regionalnachrichten13 Internationale Nachrichten32 Landwirtschaft <strong>und</strong> Forschung39 Gewinnspiel42 Landleben622Foto Titelseite: Helen Browning's OrganicSTANDPUNKTDer Beitrag der Frauen zur Landwirtschaft war schon immer erheblich. Viele von ihnenwünschen sich heute eine Neuverteilung der Rollen <strong>und</strong> mehr Verantwortung – <strong>und</strong> stoßenoft auf die alte Hierarchie der Geschlechter, denn der Agrarsektor macht in punkto Benachteiligungvon Frauen keine Ausnahme. Doch die Zeiten ändern sich. Es dürfte niemandem entgangensein, dass immer mehr Frauen in die Führungspositionen landwirtschaftlicher Großbetriebegelangen <strong>und</strong> sie sind auch in Fachverbänden zunehmend öffentlich wahrnehmbar.Vielleicht sehen manche diese Entwicklung nicht gern, sie ist aber allein schon aus Gründender Chancengleichheit eine zwingende Notwendigkeit. Schließlich gibt es keinen nachvollziehbarenGr<strong>und</strong> dafür, dass Frauen bei Kreditaufnahme, Landerwerb oder bei der Aus- <strong>und</strong>Weiterbildung immer noch benachteiligt werden. Darüber hinaus ist dieser Trend nicht nurfür die Betriebe selbst, sondern auch für die landwirtschaftlich Branche insgesamt ein echterGewinn, weil er neue Perspektiven <strong>und</strong> Möglichkeiten für Innovationen eröffnet, aber auchdie Zusammenarbeit auf allen Ebenen verbessern kann.Adrien LeroyFLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>3


john deere InsideDer ultimative Allro<strong>und</strong>eroben: Rod Forsyth (Mitte) kaufte sich seinenneuen Gator direkt nach der Testfahrt.links: Den schwierigen Geländeparcoursmeisterten die kleinen Giganten der Gator-Modellreihe mit Bravour. Fotos: Glenn BlackburnLandwirte <strong>und</strong> andere Outdoor-Enthusiasten konnten bei ihrem John Deere Händler eineeinzigartige Testfahr-Veranstaltung mit den Gator-Nutzfahrzeugen erleben. Steven RollerJohn Deere Händler in ganz Europarichteten im Frühjahr die Gator-Erlebnistageaus, bei denen die K<strong>und</strong>en dieneuesten Gator-Nutzfahrzeuge auf einemherausfordernden Geländeparcours aufHerz <strong>und</strong> Nieren testen konnten.„Mit den Gator-Erlebnistagen wolltenwir alle potentiellen Nutzfahrzeugk<strong>und</strong>enerreichen, die einen John Deere Gator inihrer täglichen Arbeit einsetzen können,also beispielswesie Landwirte <strong>und</strong> privateGr<strong>und</strong>besitzer aber auch Lohnunternehmer“, erklärt Anne Saint Laurent, MarketingManagerin für professionelle Rasen<strong>und</strong>Gr<strong>und</strong>stückspflege bei John Deere.Sie betont, wie gut sich die Gator-Modelle gerade für den Einsatz auf einemlandwirtschaftlichen Betrieb eignen:„Besonders die XUV-Modelle sindArbeits tiere, mit denen Material, Werkzeugeoder auch Futter schnell überall hintransportiert werden kann, egal überwelches Terrain.“ Nach einer Fahrt durchden Geländeparcours, der sowohl denFahrern als auch den Gators einigesabverlangte, waren die Besucher derGator-Erlebnistage gebührend beeindrucktvon den kleinen Giganten. RodForsyth, ein Schweine- <strong>und</strong> Schafzüchteraus der englischen Grafschaft Shropshire,verlor nach der Testfahrt keine Zeit: „Ichwar von der Federung des Gators sehrbeeindruckt <strong>und</strong> die Sitze bieten einenguten Halt. Den Komfort des Gators empfindeich als außergewöhnlich, daher habeich mir direkt einen 855D gekauft.“ Einzelradaufhängung,Servolenkung, Allradantrieb,die Höchstgeschwindigkeit von52 km/h <strong>und</strong> ein 27-Liter-Tank machenden XUV 855D zum idealen Allro<strong>und</strong>erauf jedem landwirtschaftlichen Betrieb,egal welcher Größe. Das Ehepaar Poolersetzt auf seinem Gartenbaubetrieb bereitseinen Gator ein „<strong>und</strong> wir können unsnicht mehr vorstellen, ohne ihn zu arbeiten– er ist so viel praktischer als einQuad bike. Wir haben heute einen XUV855D mit Servolenkung Probe gefahren<strong>und</strong> überlegen uns jetzt, unser altesModell durch ein neues zu ersetzen.“ Dieumfangreiche Gator-Produktpalette wirdvon einem dichten Händlernetzwerkunterstützt, das r<strong>und</strong>-um-die-Uhr Ersatzteilverfügbarkeit,günstige Finanzierungsangebotesowie John Deere PowerGardbietet. ■Deere.comjohn deere tickerJohn Deere für ethische Unternehmsführung ausgezeichnet Bereits zum siebten Mal in Folge wird John Deereauf der Liste der weltweit ethischsten Unternehmen geführt, erstellt vom Ethisphere Institute. Das forschungsbasierteInstitut befasst sich mit der Förderung <strong>und</strong> Verbreitung von Best-Practice-Beispielen in den Bereichenethische Unternehmensführung, Korruptionsvermeidung <strong>und</strong> Nachhaltigkeit. 50 Jahre Rasen- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stückspflegeIn <strong>2013</strong> feiert John Deere fünfzig Jahre als Hersteller von Maschinen für die Rasen- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stückspflege.1963 stellte das Unternehmen seinen ersten Rasentraktor in den USA vor.4FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>


Regionale NachrichtenHannover Energiegewinnung aus BiomeilernHürup Leitfaden gegen BotulismusBreezand (NL) Der Gülle Druck machenHannoverBiomeiler statt Atommeiler – diese Formel mag zu kurz greifen,drückt aber aus, was immer mehr Landwirte als private Energiewendeansehen. In den Biomeilern werden feuchte Hackschnitzel aus Grüngutabfällenoder Restholz zu Biogas, Heißwasser <strong>und</strong> Kompost umgewandelt.Die Idee geht auf den französischen Forstinspektor JeanPain zurück, der in den 1970er Jahren nach einer Verwertungsmöglichkeitfür das bei der Durchforstung anfallende Unterholz gesuchthat. Um in dem Waldbrand gefährdeten Gebiet seiner HeimatgemeindeVillecroze (Dep. Var) Feuer zu vermeiden, begoss er das zuHackschnitzeln zerkleinerte Holz zunächst mit Wasser, stapelte esdann zu einem mehrere Meter hohen Meiler, den er dann noch verdichtete.Zuvor setzte er einen gasdichten Behälter in den Hackschnitzelhaufen,flanschte eine Gasleitung an den Behälter <strong>und</strong> legteein ca. 100 Meter langes Kunststoffrohr spiralförmig in den unterenTeil des Meilers. Über das Rohr leitete er Wasser ein, das sich durchdie entstehende Hitze auf über 60 °C erwärmte; parallel dazusammelte sich in dem gasdichten Behälter Biogas an. Über einenZeitraum von 18 Monaten konnte er auf diese Weise 9.000 LiterHeizöl einsparen. 32 Jahre nach dem frühen Tod des innovativenForstinspektors erleben die Biomeiler in Deutschland <strong>und</strong> Österreicheine neue Blüte. Um den interessierten Landwirten diese verblüffendeinfache Art der Energiegewinnung schmackhaft zu machen, hatheiner Cuhls von der Firma Native Power aus Hannover ein Mitmach-Konzept entwickelt. Dabei erlernen die Teilnehmer am ersten Tag dietheoretischen Gr<strong>und</strong>züge der Technik, um am zweiten Tag bei einemLandwirt in Teamwork einen Meiler zu errichten. ■HürupKaum ein anderes aktuellesThema hat die Milchviehbetriebemehr aufgewühlt alsdas Auftreten des chronischenBotulismus. Einige Wissenschaftlerbeginnen die Zusammenhängezu begreifen, währendandere den betroffenenLandwirten eher fachlicheFehler unterstellen. Der BeraterHenning Knutzen aushürup in Schleswig-Holsteinhat jetzt erstmals einen Leitfadenmit dem Titel „Die Zeitist reif“ erstellt, mit dessenHilfe die Landwirte die Ursachendieser ebenso rätselhaftenwie gefährlichen Faktorenerkrankungerkennenkönnen. Im Mittelpunkt stehender Boden <strong>und</strong> dessen inUnordnung geratene Mikrobiologie.Wenn die Fäulnisbildungeingeschränkt werdenkann <strong>und</strong> die aeroben Verrottungsprozessegefördert werden,sieht er gute Möglichkeiten,die Krankheitserregerzurück zudrängen <strong>und</strong> die Beständezu sanieren. ■BREEZAND (NL)Mit der überkritischen VerdampfungsmethodewollenGerton Smit <strong>und</strong> Dr. John HarinckGas <strong>und</strong> Mineralstoffemit höherem Wirkungsgradaus Gülle gewinnen. Hierzubringen sie die Gülle unterhohen Druck <strong>und</strong> Temperatur.Dadurch wird der Wasseranteilin der Gülle in einen sogenannten überkritischenZustand überführt <strong>und</strong> wirktdann als Katalysator, wodurchdas Biogas schneller aus derorganischen Substanz frei wird<strong>und</strong> die meisten Mineralstoffeauskristallisieren. Die endgültige,bereits patentierte, Installationwird in einen Containervon etwa 12 x 2,5 m passen.Smit: „Bei der Vergärungvon Nahrungsabfallproduktenin Kombination mit Gülle entstehtmeistens mehr Gärrestals Gülle eingeführt wird. DerGärrest enthält für die überkritischeVergasung noch genügendorganische Substanzum effizient Biogas zu produzieren.“■FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong> 5


Deutschland | Nährstoffkreislauf1» Wir schaffen das Abwasser ab.«Ulrich BraunNährstoffe aus dem AbwasserMilliarden Menschen leben in Städten. Während Nahrungsmittel vom Land in die Städtegebracht werden, gelangen die nährstoffreichen Ausscheidungen der Städterbislang nicht in den Nährstoffkreislauf zurück. Ein Manko, das sich nach Vorstellungen vonhamburger Pionieren in Zukunft ändern soll. Dierk Jensen | Fotos: Jörg BöthlingVorbei am Aufenthaltsraum des Toiletten-Reinigungspersonalsführt eine Stahltreppe in den Untergr<strong>und</strong>. Kabel <strong>und</strong>Rohre überall, dahinter nackte Betonwände. Pumpenbrummen. Nur einige Stufen unterhalb der geschäftigen HamburgerEinkaufsmeile Mönckebergstraße ist eine „revolutionäre Technik“zu bestaunen: Es ist eine Anlage, die ohne Einsatz von Wasserden anfallenden Urin zu Nährstoffen aufbereitet. Nährstoffe,mit denen die Pflanzen auf dem Acker gedüngt werden könnten.Wenngleich dieses marktreife Verfahren noch längst nicht Standardist, beflügelt der Gedanke, dass Stickstoffe <strong>und</strong> Phosphateaus der Stadt wieder in den ackerbaulichen Kreislauf gelangen, diePhantasien der Beteiligten. „Wir schaffen das Abwasser ab“, betontUlrich Braun vom Hersteller Intaqua AG vor einem weißen Behälter,in dem speziell gezüchtete Stickstoffbakterien für eine rasantschnelle Nitrifizierung des Urins, der vorher von der festen Fraktiongetrennt wurde, sorgen. Innerhalb nur einer St<strong>und</strong>e erledigendie Bakterien ihre Arbeit. „Dahinter steckt mehr als zehn Jahremikrobiologische <strong>und</strong> verfahrenstechnische Forschungsarbeit“,erklärt der Technikchef des jungen Unternehmens.Aufbereitung ohne WasserDie hohe Leistungsfähigkeit der Bakterien ist zentrale Voraussetzungfür den Aufbereitungsprozess, weil dadurch das Volumender Anlage erheblich reduziert werden konnte. Nachdem die fleißigenBakterien ihr Werk vollbracht haben, trennt eine sogenannteUltrafiltration die Bakterien vom nitrifizierten Urin. Anschließenddurchläuft die Flüssigkeit eine Nanofiltration, bei der nichtnur Stickstoffe <strong>und</strong> Phosphate zurückgehalten werden, sondernauch renitente Farbstoffe sowie problematische Medikamenten-Rückstände. Als nächste Etappe des Verfahrens folgt dann eine6FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>


23 41 Mikrobiologe Ulrich Braun von der INTAQUA AG neben einem Behälter,in dem speziell gezüchtete Stickstoffbakterien für eine Turbo-Nitrifizierungvon Urin sorgen.2 Im Institut für Abwasserwirtschaft <strong>und</strong> Gewässerschutz der TechnischenUniversität Hamburg-Harburg (TUHH) wird seit vielen Jahrennach neuen Wegen in der Verwertung von Nährstoffen geforscht.Viele Ideen bringen viele organische Fraktionen zu Tage.3 Im Labormaßstab wird der Urin bearbeitet, akribisch begutachtet <strong>und</strong>aufgearbeitet.4 Torsten Bettendorf forscht an der TUHH an neuen Methoden zurRückgewinnung von Nährstoffen aus Abwässern. Hier justiert er eineApparatur, in der gewonnene Nährsalze zu Pellets gepresst werden.5 Versuchsanlage zur Gewinnung von organischen Produkten aus Urin.6 Torsten Bettendorf bei der Probenuntersuchung.7 Dünger der Zukunft: Die aus dem Urin gewonnenen Nährsalze werdenam Ende zu dunklen Pellets verpresst.5 6 7FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>7


3456» Spültoiletten sind ein wahnsinnigerLuxus, den wir uns erlauben.«Prof. Ralf Otterpohltituts für Abwasserwirtschaft <strong>und</strong> Gewässerschutz an der TechnischenUniversität Hamburg-Harburg (TUHH) seit vielen Jahrenbeschäftigt: mit häuslichen Abwässern. „Verdammte Spültoiletten“,schimpft Otterpohl <strong>und</strong> wirbt für neue Methoden amstillen Örtchen. „Das ist ein wahnsinniger Luxus, den wir unserlauben.“ Er kritisiert nicht nur die Verschwendung von Trinkwasser,sondern auch von Energie. So geht Otterpohl davon aus,dass r<strong>und</strong> 50 Kilowattst<strong>und</strong>en Energie pro Person <strong>und</strong> pro Jahreingesetzt werden, um Stickstoff beim Klärprozess aus demAbwasser herauszulösen. Dabei erschwere die Vermischungsowohl von Kot <strong>und</strong> Urin als auch verschiedener städtischerAbwässer aus Haushalten, Gewerbe, Industrie <strong>und</strong> Niederschlägenden Aufbereitungsprozess erheblich. Otterpohl favorisiertsolche Toilettensysteme, die am besten wasserfrei funktionieren.Und genau deswegen setzt er so viel Hoffnungen in die Aktivitätender Intaqua <strong>und</strong> ihrem Pionierprojekt in der HamburgerInnenstadt. Er selbst sitzt für das Unternehmen im Aufsichtsrat<strong>und</strong> freut sich darüber, dass die aufwändige Pionierarbeit imGedärm der Großstadt von der Hamburger Umweltbehörde <strong>und</strong>auch von Siemens finanziell mit auf den Weg gebracht wurde.Dabei stellt Otterpohl mit Zufriedenheit fest, dass die öffentlicheAufmerksamkeit zu den Themen Abwasser <strong>und</strong> Nährstoffrückgewinnungdeutlich zugenommen hat. Noch Anfang der2000er Jahre, als er für die Lübecker Neubausiedlung Flintenbreiteeine Abwässeraufbreitung mit Vakuumtoiletten konzipierte,wurde er von den meisten Architekten, Städteplanern <strong>und</strong> Abfallwirtschaftlernnoch eher belächelt. Doch hat sich diese einstabschätzige Rezeption in Zeiten einer global dramatisch fortsetzendenUrbanisierung, eines schon jetzt spürbaren Klimawandels<strong>und</strong> einer an vielen Orten zu erkennenden Verarmung der Bödenmittlerweile f<strong>und</strong>amental verändert. Beweis dafür ist beispielsweisedie Tatsache, dass das städtische Wasserwerk HamburgWasser im geplanten Neubaugebiet Jenfelder Au auf dem Geländeeiner innerstädtischen Kaserne mit Unterdrucktoiletten eineTeilstrombehandlung vornehmen will, um Wasser <strong>und</strong> Energiezu sparen <strong>und</strong> Nährstoffe zurückzugewinnen.Raus aufs LandDerweil hält Otterpohl den Nährstofftransfer von der Stadt aufsLand angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen für dringenderdenn je. Nur so lasse sich der sprichwörtliche Abfluss vonNährstoffen in die Meere verhindern. „Wenn es uns gelingt, diestoffliche Balance zwischen den Orten der Produktion <strong>und</strong> denStätten des Konsums wiederherzustellen, dann können wir dieüberall auf der Welt zu verzeichnenden Negativtrends abmildern.“Kontraproduktiv sei die weltweit unvermindert zu beobachtendeLandflucht, stellt Otterpohl fest <strong>und</strong> verrät, dass er sichpersönlich gegen diesen Trend entschieden hat: Er will seinenRuhestand auf jeden Fall auf dem Land <strong>und</strong> auf einem landwirtschaftlichenBetrieb verbringen. ■FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>9


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6R DirectDrive –Beim Kraftstoffsparen klasse.Auf zumPrAxistestnurDieselDer Test in top agrar 1/<strong>2013</strong> beweist: Der John Deere 6210R mitdem neuen DirectDrive Doppelkupplungsgetriebe ist beimKraftstoffsparen ganz vorne dabei <strong>und</strong> muss nur mit Dieselbetankt werden. Testen Sie das neue DirectDrive Getriebe imeinzigen Testzentrum, auf das es wirklich ankommt: Ihr Betrieb.Melden Sie sich bei Ihrem John Deere Vertriebspartner <strong>und</strong>testen Sie selber – am besten noch heute!l/100km17015013011090705030Ø 66,4 Ø 63,9 Ø 66,7Fendt John Deere MFStreckenprofilB<strong>und</strong>esstraßen23,74 km / 51%Kreisstraßen6,11 km / 13%Wirtschaftswege8,68 km / 19%Ortsdurchfahrten4,88 km / 10%Steigungen3,29 km / 7%JohnDeere.comAuszüge aus dem Säulendiagramm des Tests in top agrar 1/<strong>2013</strong>, Seite 127. Getestet wurden John Deere 6210R DirectDrive, Fendt 724 Vario, Massey Ferguson 7624 DynaVT, New Holland, T7.270 AutoCommand,Valtra T 203 Direct.AS1551.1 GER


Internationale NachrichtenNiederlande Stallmist vor Ort einsetzenAustralien Landwirte helfen dem KlimaUSA Mit Zwischenfrüchten gegen UnkräuterNiederlandeOrganische Abfälle werden dort am schnellsten abgebaut, wo sie herkommen.Das Phänomen wird als HFA (Home Field Advantage, Standortvorteil)bezeichnet. Der Heimvorteil aus der Welt des Sports ist alsoauch in der Welt des Bodens bekannt. Wissenschaftler der holländischenUniversität Wageningen haben diesen Effekt beim Stallmistgetestet. Tatsächlich wurden 20 % mehr Stallmist bzw. 14 % mehr Stickstoffumgesetzt, wenn der Stallmist von Kühen kam, deren Futter aufdiesen Flächen gewonnen wurde. Der stärker umgesetzte Stallmistmachte sich auch in der Stickstoffbilanz bemerkbar. Bei einer Stallmistgabevon umgerechnet 200 kg N/ha waren es 14 Prozent mehr; beieiner Gabe von 400 kg sogar 53 Prozent mehr. Besonders ungünstigwar hingegen die Umsetzung auf Standorten, die jahrelang nicht mehrmit Stallmist gedüngt wurden. Dieser Effekt sollte bei der Umstellungdes Düngesystems auf Grünland berücksichtigt werden. Die Umsetzungdes Stallmists wird außerdem durch das Lignin-Stickstoff-Verhältnis<strong>und</strong> durch die Größe der Strohpartikel beeinflusst. Dr. Ron de Goede,der diese Untersuchungen geleitet hat, geht davon aus, dass der Effektauch bei Gülle <strong>und</strong> dem Mist von anderen Nutztieren zu beobachtenist. Als mögliche Ursache nimmt der Wissenschaftler die Anpassung derBodenmikroflora <strong>und</strong> -fauna an die standortspezifische Zusammensetzungdes Dungs an. Ein ähnliches Phänomen ist auch von Zersetzungsprozessenin Waldökosystemen bekannt. Der genaue Mechanismus,der dem HFA-Effekt zu Gr<strong>und</strong>e liegt, ist allerdings immer nochnicht geklärt. Mit Gülle düngenden Ackerbaubetrieben empfiehlt er,möglichst beim gleichen Lieferanten zu bleiben. Bei einem wechselndenBezug dürfte sich die Stickstoffeffizienz verringern. ■AustralienAustralien ergreift schärfereMaßnahmen, um den Klimaschutzzu verbessern. Sogreift zum Beispiel seit demletzten Jahr eine Steuer, diedie 500 größten CO 2-Emittenten23 Aus$ pro TonneCO 2kostet, der Betrag solljedes Jahr um 2,5 % steigen.Die Landwirtschaft ist indieser Klima strategie ein wichtigerBaustein. So könnenLandwirte beispielsweisedurch die Förderung der Biodiversitätauf ihren Flächen<strong>und</strong> einer verbesserten Speicherungvon Kohlenstoff inihren Böden Kreditpunkteerwerben. Da diese Kreditpunktean CO 2-emittierendeUnternehmen verkauft werdenkönnen, erschließen sichneue Einnahmequellen für dieLandwirte. Außerdem erhaltenBetriebe, die in moderneTechnik <strong>und</strong> andere Maßnahmenzur konservierenden Bodenbearbeitunginvestieren,eine 15-prozentige Steuerminderung.■USA„Zwischenfrüchte förderndie Bodenbiologie <strong>und</strong> dieBodenges<strong>und</strong>heit“, betont Dr.Robert Kremer vom USDA-Forschungsdienst. Die verschiedenenPflanzenartensetzen dabei unterschiedlicheInhaltsstoffe frei. Bekannt sindu.a. das Avenacin aus dem Hafer,das die Mn-oxidierendenBakterien hemmt bzw. die Flavonoideder Leguminosen, diedie Stickstoff bindenden Rhizobienfördern. Der Gartenrettichbildet Cyanid-Verbindungen,die schädliche Mikroorganismenim Boden beseitigenhelfen. Durch eineMischung aus Hafer <strong>und</strong>alexandrinerklee konnte Dr.Kremer im Mais den Unkrautdruckdurch die StängelumfassendeTaubnessel (Lamiumamplexicaule) zurückdrängen.Ebenso wirkt der EinjährigeBeifuß (Artemisia annua) nichtnur gegen verschiedene Krankheitserregerwie beispielsweiseMalaria, sondern auch gegenUnkräuter. ■FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong> 13


» Frauen haben häufig eine andereSicht der Dinge, denken sozialer<strong>und</strong> haben mehr Verständnis fürdie Probleme anderer.« Gerhilde Weit1Frauen in derlAndwirtschaftLange Zeit galt die Landwirtschaft als reine Männerdomäne. Dass diese Vorstellungmittlerweile ausgedient hat, macht die steigende Anzahl von Frauen in Schlüsselpositionenin der Branche deutlich.Adrien Leroy | Jean-Claude Hiron | Peter Grimshaw | Friederike Krick | César Marcos14 FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>


TITELBEITRAG1 Gerhilde Weit leitet seit 1998 einen Ackerbaubetriebin der Nähe Strals<strong>und</strong>s. Selbst mit anzupackenwo immer nötig, ist für sie selbstverständlich. | 2,3 Seit 34 Jahren leitet Ionwen Lewis ihren eigenenZucht- <strong>und</strong> Mastbetrieb mit Welsh Black-Rindern <strong>und</strong>Texel-Schafen. Für sie steht fest: Am besten ist es fürdie Landwirtschaft, wenn Männer <strong>und</strong> Frauen als Partnerzusammen arbeiten. | 4 Helen Brownings Familiebetreibt seit mehreren Generationen Landwirtschaft.Als sie den Hof 1986 übernahm, stellte sie ihn auf ökologischeProduktion um. | 5 Gemeinsam mit ihremBruder leitet Sarah Dawson den Ackerbau-Familienbetrieb,auf ihre Initiative hin wurden Verarbeitung,Lagerung <strong>und</strong> Logistik von Gr<strong>und</strong> auf modernisiert.4Foto: Helen Browning’s Organic2Foto: Tim Jones3» Ich war immer schon derAnsicht, dass man frühaufstehen, hart arbeiten<strong>und</strong> sich selbst einbringenmuss, wenn manetwas erreichen will.«Sarah Dawson5Foto: NFUFLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong> 15


TITELBEITRAGUnlängst würdigte EU-Agrarkommissar Dacian Cioloş denwichtigen Beitrag der Frauen im Agrarsektor <strong>und</strong> betontedie gr<strong>und</strong>legende Rolle, die seiner Ansicht nach denFrauen künftig in der europäischen Landwirtschaft zukommt.Leider muss man aber feststellen, dass dieser Beitrag immer wiederunterschätzt wird. Dabei machen Frauen in der EuropäischenUnion r<strong>und</strong> 50 Prozent der regelmäßigen Erwerbstätigen in derLandwirtschaft aus <strong>und</strong> tragen entscheidend zur ländlichen Entwicklungbei. Frauen leiten – allein oder mit ihren Partnern – r<strong>und</strong>ein Drittel aller Agrarbetriebe <strong>und</strong> zunehmend auch landwirtschaftlicheGroßbetriebe. Laut Eurostat betreuen junge Frauen inder EU im Schnitt 46 Prozent mehr landwirtschaftliche Nutzflächen<strong>und</strong> 79 Prozent mehr Großvieheinheiten als die Landwirtinnender älteren Generation.Weiterhin ungleiche BehandlungUngleichbehandlung gibt es aber trotz dieser Fortschritte weiterhin,beispielsweise bei der Kreditbeschaffung, dem Kaufen <strong>und</strong>Pachten von Flächen oder bei Hofübertragungen. Hier werdennach wie vor Männer bevorzugt.Mangelnde Ausbildung stellt ein weiteres Hindernis dar. ImVergleich zu ihren Kolleginnen haben in Europa doppelt so vielemännliche Betriebsleiter eine agronomische Ausbildung.Programme, die hier Abhilfe schaffen sollen, gibt es nur wenige.Bis vor kurzem finanzierte Lantra, die größte agronomische Ausbildungsstättein Großbritannien, einen „Women and Work“getauften Lehrgang. Das Programm umfasste eine theoretischeKomponente, praktische Übungen im Betrieb <strong>und</strong> die Begleitungdurch einen Tutor, <strong>und</strong> sollte den Teilnehmerinnen den Zugangzu leitenden Positionen erleichtern. Der Lehrgang, nach Einschätzungvon Lehrgangsleiterin Lyndsay Bird ein „voller Erfolg“,fiel 2012 der wirtschaftlichen Krise zum Opfer <strong>und</strong> wurde ersatzlosgestrichen.» Fehler, wie sie alle amAnfang machen, werdenMännern leichterverziehen als Frauen.«Gerhilde WeitUnternehmergeist„Wenn Frauen eins haben, dann Unternehmergeist. Wenn wirein Projekt haben, kann uns nichts davon abhalten“, meint InmaculadaIdáñez. Sie übernahm 2001 den familieneigenen Hof imspanischen La Cañada <strong>und</strong> modernisierte ihn, um im Wettbewerbbestehen zu können. Sie baut die für ihr fruchtiges Aromabekannte Fleischtomatensorte RAF an. Um nachhaltiger wirtschaftenzu können, hat sich Inmaculada Idáñez für integriertenAnbau entschieden, was zugleich ein Wettbewerbsvorteil ist. Beider Schädlingsbekämpfung setzt sie auf Raubinsekten <strong>und</strong>umweltverträgliche Pflanzenschutzmittel, bei der Bestäubung aufHummeln <strong>und</strong> bei der Versorgung der Feldfrüchte auf ein kombiniertesBewässerungs- <strong>und</strong> Düngungssystem.Helen Browining gibt gerne zu, dass ihr landwirtschaftlichesErbe von mehreren Generationen <strong>und</strong> ein Vater, der sie unterstützebei ihrem Berufswunsch, Landwirtin zu werden, eineglückliche Kombination waren. Nach dem Abschluss in Agrarwissenschaftenam renomierten Harper Adams University Collegestieg sie 1986 mit ein in den elterlichen Betrieb „EastbrookFarm“, ein 550-ha Ackerbau- <strong>und</strong> Viehzuchtbetrieb in dersüdenglischen Grafschaft Wiltshire. Schon früh interessierte siesich für die Möglichkeiten im ökologischen Landbau: „Ich binder Meinung, wir müssen mehr darüber nachdenken was mitunseren Produkten passiert, sobald sie den Hof verlassen haben.In dieser, <strong>und</strong> vielen anderen Aspekten, bietet die ökologischeLandwirtschaft elegante Lösungen.“ Konsequenterweise engagiertsie sich neben der Leitung des Betriebes noch in der Verbandsarbeit<strong>und</strong> ist Vorsitzende der „Soil Association“, Großbri-Betriebsinhaberinnen- /Betriebsinhaber prolandwirtschaftliche Nutzfläche (EU 27, 2007)Unter flächenmäßigen <strong>und</strong> ökonomischen Gesichtspunktenführen Männer doppelt so große Agrarbetriebe wie Frauen <strong>und</strong>haben im Schnitt drei Mal mehr Vieheinheiten. In der jüngerenGeneration geht der Trend aber zu mehr Ausgewogenheit.Quelle: EU-Kommission, Generaldirektion AGRILandwirtschaftliche Nutzfläche (ha)< 22 – 4,95 – 9,910 – 19,920 – 29,930 – 49,950 – 99,9> = 100FrauenMännerGleichstellung in der Zukunft?Die von der Europäischen Kommission festgelegten Zieleim Kampf gegen ungleiche Behandlung der Geschlechterin der Landwirtschaft <strong>und</strong> im ländlichen Raum.■■■■■■■■Verbesserung des Dienstleistungsangebots (Kinderbetreuung,Verkehrsmittel, Ges<strong>und</strong>heitsversorgung,Kreditvergabe, Bildung usw.) zur besseren Integrationder Frauen in die ArbeitsweltVerstärkter Ausbau von Frauen-Netzwerken zurFörderung des Austauschs von Erfahrungen <strong>und</strong>vorbildlichen PraktikenAusbau der Fachkompetenz <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeitvon Frauen auf dem Arbeitsmarkt durch Weiterbildungsmaßnahmen,insbesondere in den BereichenUnternehmensführung <strong>und</strong> BetriebswirtschaftAbbau der ungleichen Bezahlung0 20 40 60 80 100% der Betriebsinhaber16 FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>


128 24013 560196 6701 043 910i57 700299 820115 600527 3503 693 250720048 010707068 23013 700 390i72 610tanniens mitgliederstärkster Wohltätigkeitsorganisation, die sichfür eine nachhaltige Landwirtschaft <strong>und</strong> Nahrungsmittelproduktioneinsetzt.Der berufliche Werdegang von Sarah Dawson macht deutlich,was eine bessere Integration der Frauen der Landwirtschaft bringenkönnte. Als Sarah mit 18 Jahren ihrem Vater, der im englischenLincolnshire einen landwirtschaftlichen Großbetrieb hat,eröffnete, sie wolle in die Landwirtschaft gehen, meinte derunumw<strong>und</strong>en: „Das ist nichts für Mädchen.“ Doch so leicht ließsich Sarah nicht abschrecken. Sie verließ den elterlichen Hof,jobbte zunächst als Erntehelferin <strong>und</strong> verschaffte sich mit derKnochenarbeit auf dem Feld Ansehen bei ihren männlichen Kollegen.Danach sammelte sie in der Verarbeitungsindustrie wertvolleErfahrungen als Projektleiterin im Bereich Verpackung vonFrisch- <strong>und</strong> Tiefkühlprodukten. Als ihr Vater sie schließlichbat, zurück auf den Hof zu kommen, war das fürden 600-ha-Betrieb, auf dem Kohl, Hülsenfrüchte <strong>und</strong>Getreide angebaut werden, ein wahrer Glücksfall. AufSarahs Initiative hin wurde die Verarbeitung, Lagerung<strong>und</strong> Logistik von Gr<strong>und</strong> auf modernisiert, dieErzeugung um Tiefkühlprodukte erweitert – <strong>und</strong> siemachte nebenbei ihr Diplom in Agronomie. „Ich habemich noch nie als Frau gesehen, die versucht, in einerMännerwelt ihren Weg zu machen“, erläutert sie.Die in Wales als Züchterin <strong>und</strong> Mästerin tätige IonwenLewis sieht das ähnlich. Für sie gibt es in der Landwirtschaftkein Geschlechterproblem. „Ich würde nie behauptenwollen, dass wir besser als die Männer arbeiten. Wir sind einfachnur anders <strong>und</strong> ergänzen männliche Qualitäten.“ Als typischesweibliches Talent sieht sie die Fähigkeit, mehrere Aufgabengleichzeitig zu erledigen, <strong>und</strong> ist selbst das beste Beispiel dafür:Neben einer Herde Welsh Black-Rinder <strong>und</strong> Texel-Schafe gibt esbei ihr auch Gästezimmer, inklusive Bewirtung, eine Gaststätte414076 740514044 62034 090370 480997059 250165 420498 1301 679 440iVergleich Betriebsleiterinnen<strong>und</strong> Betriebsleiterin ausgewähltenLändern der EU27(Stand 2007)Zwar sind r<strong>und</strong> 50 Prozent der Erwerbstätigenin der europäischenLandwirtschaft Frauen, allerdingszeigt sich auch hier das gleicheBild wie in anderen Industrien –wenn es um Führungspositionengeht, sinkt ihr Anteil dramatisch.Quelle: Eurostat» Wenn Frauen einshaben, dann Unternehmergeist.«Inmaculada IdáñezFLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong> 17


TITELBEITRAG<strong>und</strong> für die Vermietung an Firmenk<strong>und</strong>en umgebaute Gebäude.Ionwen war dreimal Vorsitzende der Women’s Food and FarmingUnion <strong>und</strong> sitzt außerdem im Lenkungsausschuss des TutoriumprogrammsWelsh Government’s Farming Connect.DurchsetzungsvermögenGerhilde Weit leitet in der Nähe von Anklam einen Ackerbaubetrieb.1998 übernahm sie wegen Ges<strong>und</strong>heitsproblemen ihresMannes Hartmut die Leitung <strong>und</strong> auch alle Arbeiten, die ihrMann bisher ausgeführt hatte: Bodenbearbeitung, Aussaat sowieMähdrescher- <strong>und</strong> Transportfahrten während der Ernte. Auf dem650-ha-Betrieb werden klassisch Raps, Weizen, Gerste <strong>und</strong>Zuckerrüben angebaut. Die Bodenqualität ist mäßig <strong>und</strong> wechseltauf der Betriebsfläche stark von lehmig bis sandig, stellenweisefinden sich sogar Niedermoor-Böden. Nach den Zuckerrübenerfolgt eine reduzierte Bodenbearbeitung, um die Bodenstrukturzu erhalten, den Wasserhaushalt zu verbessern <strong>und</strong>Erosion zu vermeiden. Zur weiteren Bodenverbesserung werdenGelbsenf <strong>und</strong> Schwarzhafer als Zwischenfrüchte angebaut.Gerhilde <strong>und</strong> Hartmut Weit haben beide Agrarwissenschaftenan der Berliner Humboldt Universität studiert <strong>und</strong> arbeitetendanach in leitenden Funktionen im Agrarsektor der damaligenDDR. Gerhilde Weit betont, „es war nichts besonderes, dass gutqualifizierte Frauen Führungspositionen innehatten, beispielsweisegab es viele weibliche LPG-Vorsitzende.“ Nach derWiedervereinigung entschlossen sich die beiden, einen eigenenBetrieb zu übernehmen, zunächst mit Hartmut Weit als demBetriebsinhaber. Gerhilde Weit sieht sich in dieser Zeit als „mithelfendesFamilienmitglied“, zuständig für die Büroarbeit <strong>und</strong>den Haushalt – an sich schon ein Vollzeitjob mit zwei Söhnen<strong>und</strong> zwei Töchtern, die es großzuziehen galt. Seit 2003 ist FrauWeit auch im juristischen Sinne Leiterin <strong>und</strong> Inhaberin des Hofes<strong>und</strong> beschäftigt heute eine fest angestellte Assistentin sowie vierSaisonarbeiter im Produktionsbereich. „Eine Frau muss fachlichkompetent sein in Theorie <strong>und</strong>, ganz wichtig, auch in der Praxis.Sie muss in der Lage sein, mit anzupacken in Arbeitsspitzen.“,betont die 67-jährige Landwirtin, die zahlreiche gute Ratschlägefür Jung-Landwirtinnen hat: „Fehler, wie sie alle am Anfangmachen, werden Männern leichter verziehen als Frauen. Wichtigsind dann die Mitarbeiter, die einem zur Seite stehen <strong>und</strong> denBackgro<strong>und</strong> für die täglichen Betriebsabläufe aus ihrer langjährigenErfahrung heraus liefern. Diese Hilfe muss man aber auchannehmen können.“ Sie rät Frauen, sich mehr zu trauen. Siesollten den Mut haben das durchzu setzen, was sie sich wünschen.Zudem empfiehlt sie unbedingt Weiterbildungsmaßnahmenzu machen, zum einen, um die eigene Fachkompetenzenauszubauen aber auch als gute Gelegenheit, sich mit Berufskolleginnenauszutauschen.Dass mehr Frauen in Führungspostionen der Landwirtschaftguttun würden, steht für Gerhilde Weit außer Frage: „Frauenhaben häufig eine andere Sicht der Dinge, denken sozialer <strong>und</strong>haben mehr Verständnis für die Probleme anderer. Fachlich seheich sowieso keine Unterschiede.“ Sie bedauert, dass sich diePerspektiven der Frauen in den neuen B<strong>und</strong>esländern seit derWende verschlechtert haben <strong>und</strong> fordert: „Den Frauen fehlt heutebeispielsweise die Möglichkeit der Kinderbetreuung in geeignetenKinderkrippen. Frauen fühlen sich häufig zu sehr alleineverantwortlich für Familie <strong>und</strong> Arbeit <strong>und</strong> meinen, alles selbermachen zu müssen. Für die Erledigung des Haushaltes <strong>und</strong> dieKinderbetreuung während der Arbeitszeit sollte man jemandeneinstellen – man kann nicht alles alleine schaffen.“Chancen„Ob die Landwirtschaft davon profitiert, wenn es mehr Gleichberechtigungoder mehr Landwirtinnen gäbe, ist letztendlich nichtdie Frage, die sich stellt“, meint Elisabeth Jeggle. „Es ist einfachdie Zukunft, weil unsere Jugend das so will.“ Die Europa-Abgeordneteder EVP bewirtschaftete selbst bis 2005 gemeinsam mitihrem Mann einen Mischbetrieb (Rinderzucht, Milchvieh, Ackerbau)in Süddeutschland <strong>und</strong> ist im Europaparlament eine derStimmen der weiblichen Landwirtschaft: „Frauen sind allzu oft soerzogen, dass sie sich nicht trauen, für sich selbst Dinge einzufordern.Aber heute ist Vieles möglich. Die zweite Säule der gemeinsamenAgrarpolitik (GAP) bietet den Landwirtinnen zahlreicheChancen. Es liegt auch an ihnen, diese Chancen zu nutzen.“ Dassdie Branche von einer stärkeren Rolle der Frauen profitieren würde,legt eine Analyse des von der Unternehmens gruppe The Economistangebotenen Prognose- <strong>und</strong> Beratungs service EIU nahe.Laut der Studie ist die Nahrungsmittelproduktion in Ländern,die in Sachen Gleichstellung fortschrittlich sind, quantitativ <strong>und</strong>qualitativ besser.Für Elisabeth Jeggle ist entscheidend, ob es in Zukunft gelingt,die gesamte Lebensqualität im ländlichen Raum zu verbessern.Mehr Beschäftigungsfelder müssten geschaffen werden, um sojungen Frauen mehr Perspektiven zu bieten. „Wir müssen denFrauen die Möglichkeit geben, auf dem Land ähnlich leben zukönnen wie im städtischen Raum – dazu gehört auch ein entsprechendesKulturangebot.“ Doch auch wenn der Frauenanteilin den Agrarverbänden wächst ist der Weg noch weit. Und nachAnsicht von Frau Jeggle könnten hier Frauenquoten hilfreichsein: „Frauen streben eher Kompromisse als Machtpositionen an.Wenn sie mit am Tisch sitzen, wird eine andere – eine fre<strong>und</strong>lichere– Sprache gesprochen. Da ist es einfacher, Konflikte zulösen <strong>und</strong> teamorientiert zu arbeiten. Die Zukunft ist, die Dingedes Lebens partnerschaftlich zu gestalten.“ ■Mehr zum Thema» Die zweite Säule dergemeinsamen Agrarpolitikbietet den LandwirtinnenzahlreicheChancen.« Elisabeth JeggleInterview S. 20www.lantra.co.uk/ | http://ec.europa.eu/agriculture/18 FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>


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Interview»Frauen spielen in der Landwirtschafteine immer wichtigere Rolle.«Adriana Bucco ist Vorsitzende im Frauenausschuss des Committee of Professional AgriculturalOrganisations (COPA). Das Interview führte Maria Luisa Giordani<strong>Flur</strong> <strong>und</strong> <strong>Furche</strong>: Gerade einmal 29 % derlandwirtschaftlichen Betriebsleiter in derEU sind Frauen. Sind Führungspositionenweniger attraktiv für Frauen?Adriana Bucco: Nein, Führungspositionensind für Frauen nicht weniger attraktiv alsfür Männer. Das Problem ist, dass es Frauenin der Landwirtschaft einfach schwererhaben. Sie gilt seit jeher als Männerdomäne,was auch heute noch vor allem aufFührungspositionen zutrifft. Beweis dafürist die Tatsache, dass Frauen zwar fast dieHälfte aller Beschäftigten in der Landwirtschaftstellen aber nur 29 % leitendeFunktionen übernehmen oder gar Eigentümersind. Hierbei muss aber berücksichtigtwerden, dass der Großteil dieser29 % kompetente, unternehmerische <strong>und</strong>vor allem innovative Frauen sind, dieeinen neuen Betrieb aufgebaut oder einenbestehenden übernommen haben.Haben es Frauen schwerer, einen landwirtschaftlichenBetrieb aufzubauen oderzu übernehmen?Ja, auch heute noch haben es Frauen ineiner traditionell von Männern geprägtenBranche wie der Landwirtschaft schwerer,in Führungspositionen akzeptiert zuwerden.Wie würde die europäische LandwirtschaftIhrer Meinung nach von mehrFrauen in Führungspositionen profitieren?Ein großer Vorteil wäre ohne Zweifel mehrInnovation. Frauen sind vor allem innovativ.Sie müssen ihre Stärken nämlichvoll ausschöpfen, um in der Landwirtschaftbestehen zu können. Die meistenlandwirtschaftlichen Betriebe in Frauenhandsind Betriebe mit hochmodernenMaschinen oder besonders effizienteBetriebe. Frauen, die Landwirtschaft <strong>und</strong>Familie unter einen Hut bekommen müssen,sind immer besonders innovativ <strong>und</strong>effizient. Ansonsten hätten sie keinenErfolg.Was muss sich an der Landwirtschaft inEuropa ändern, damit auch Frauen ihrvolles Potenzial erreichen?Zunächst müsste anerkannt werden, dassFrauen in der Landwirtschaft „existieren“<strong>und</strong> sogar eine immer wichtigere Rollespielen. In den meisten Ländern werdenFrauen gar nicht wahrgenommen. Beitragszahlungensind nicht immer obligatorisch<strong>und</strong> so werden sie vom System oftnicht erfasst. Mit einem in der gesamtenEU verbindlichen Sozialversicherungssystemwürde sich diese Situation mitSicherheit ändern.Wie erhalten Frauen eine stärkere Lobbyin den verschiedenen landwirtschaftlichenInstitutionen, beispielsweise in Bauernverbändenoder Genossenschaften?In der heutigen Zeit ist das Fehlen einerstärkeren Präsenz von Frauen in Gewerkschaften<strong>und</strong> Institutionen deutlich spürbar.Der Gr<strong>und</strong> hierfür ist nachvollziehbar,denn Frauen haben in der Regel wenigZeit, da sie sich oft zusätzlich um eineFamilie kümmern müssen. Aber selbstwenn sie Zeit haben, werden sie oft ausgegrenzt.Bis sich das ändert, werdenwohl noch einige Generationen vergehen.Aber der Trend zeigt: Frauen nehmen inder Landwirtschaft immer mehr anBedeutung zu <strong>und</strong> werden dort früheroder später stark vertreten sein. DamitFrauen ihre beruflichen Ziele in diesemBereich erreichen können, muss aber dasSystem angepasst werden. Benötigt werdenLeistungen wie Kinderbetreuungoder Mutterschutzvertretung.Auf europäischer Ebene haben im Durchschnittweniger Frauen einen landwirtschaftlichenHochschulabschluss als ihremännlichen Kollegen. Muss sich daszukünftig ändern? Falls ja, wie?Frauen in landwirtschaftlichen Führungspositionenhaben in der Regel sogar einhöheres Bildungsniveau als Männer. Sehroft verfügen diese Frauen aber über Hochschulabschlüsse,die nicht unbedingtetwas mit Landwirtschaft zu tun haben.Das ist durchaus positiv, denn Frauenheben nicht nur das Bildungsniveau derBranche, sondern bringen viel mehrOffenheit mit in die Landwirtschaft.Welche Stärken haben Frauen in Bezugauf die Landwirtschaft?Ihre größte Stärke ist zweifelsohne Vielseitigkeit.Frauen haben fast immerGeschäftsideen, die sich in den Betriebintegrieren lassen, angefangen bei Direktvermarktung,Hofläden, Ferien oderpädagogischen Angeboten auf dem Bauernhof.Frauen kombinieren landwirtschaftsnaheGeschäftsideen mit traditionellerLandwirtschaft. ■20 FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>


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» Die Leute von John Deere waren immer ansprechbar<strong>und</strong> konnten, wenn nötig, schnell Abhilfe schaffen.«Jürgen Mörtter, Lohnunternehmervolle Erkenntnisse bringt, sich aber auchfür den K<strong>und</strong>en lohnt, wie Karsten Großhansbetont: „Wir gewinnen schon sehrfrüh einen Einblick in neueste Entwicklungen<strong>und</strong> können unsere eigenen Erfahrungen<strong>und</strong> Vorstellungen einbringen.“Der Agrarunternehmer, der in Deutschlanddrei Standorte mit insgesamt 800 haGemüseanbau <strong>und</strong> 100 ha Getreidebetreibt, hält den Aufwand für die Dokumentationdabei für absolut überschaubar:„Nach einer gewissen Eingewöhnung hatder Fahrer das in wenigen Minuten erledigt,die Erhebungsbögen sind übersichtlich<strong>und</strong> gut strukturiert.“ Ein weitererVorteil ist für ihn der direkte Kontakt zuden Spezialisten in Entwicklung <strong>und</strong> Produktionbei John Deere, wozu der K<strong>und</strong>esonst wenig Gelegenheit hat.Taskforce entscheidet übermAssnahmenMeldet der Tester Probleme mit dem Traktoran John Deere, prüft eine Taskforce, inder Vertreter der Bereiche K<strong>und</strong>endienst,Customer Focus, Konstruktion <strong>und</strong> Qualitätvertreten sind, den Vorfall <strong>und</strong> entscheidetüber das weitere Vorgehen.„Manches kann schon mit einem Telefongesprächgeklärt werden, anderes lässtsich über unsere TelematikanwendungJDLink regeln. Falls ein Besuch auf demBetrieb nötig ist, achten wir sehr genaudarauf, im Vorfeld das Problem so einzugrenzen,dass nur die Spezialisten anreisen,die für die Lösung nötig sind“, betontHarald Schaefer.Die Effizienz <strong>und</strong> die kurzen Reaktionszeitender Problemlöser von John Deerehaben auch Jürgen Mörtter beeindruckt.Der Lohnunternehmer aus dem rheinländischenHennef bei Bonn zieht ebenfallsein positives Fazit aus seiner Teilnahmeam EDPR-Programm: „Wir hatten in 2011einen Traktor der 6R-Serie im Einsatz <strong>und</strong>ich muss sagen, die Leute von John Deerewaren immer ansprechbar <strong>und</strong> konnten,wenn nötig, schnell Abhilfe schaffen.“ Ersieht die Beziehung zwischen K<strong>und</strong>e <strong>und</strong>Hersteller als eine Partnerschaft, die aufGegenseitigkeit beruht. „Durch die Teilnahmean dem Programm haben wir auchEinblicke in die Prozesse bei John Deeregewonnen <strong>und</strong> ein größeres Verständnisfür die Abläufe bei einem globalenHersteller gewonnen.“Audit im WerkIm Verlauf des EDPR-Programms gibt esauch immer ein Treffen im Werk, an demder Landwirt, Vertreter der zuständigenAbteilungen bei John Deere sowie dasJohn Deere Management teilnehmen. FürHarald Schaefer sind diese Auditsitzungensehr wichtig, denn „dadurch lernenwir die Bedürfnisse unserer K<strong>und</strong>en besserverstehen <strong>und</strong> können sie in den Spezifikationenunserer Maschinen entsprechendumsetzen.“Diese enge Zusammenarbeit zwischenJohn Deere <strong>und</strong> seinen K<strong>und</strong>en hat sichso gut bewährt, dass John Deere beschlossenhat, das EDPR-Programm auch aufandere Baureihen auszuweiten. Bereits indiesem Herbst werden neue Modellreihender 8R- <strong>und</strong> 7R-Serie bei Testk<strong>und</strong>en aufdem Hof stehen <strong>und</strong> ihre Alltagstauglichkeitunter Beweis stellen. Für John Deereist dies ein weiterer Schritt auf dem Wegzu einem noch besseren K<strong>und</strong>enverständnis.■21 Die Ansprüche des K<strong>und</strong>en an seinen Traktor verstehen <strong>und</strong> sie inder Serie umsetzen, das ist die Gr<strong>und</strong>lage für die Entwicklungsarbeitbei John Deere.2 Scheinbare Kleinigkeiten, wie die richtige Position eines Außenspiegels,können den Arbeitsalltag enorm erleichtern.3 Auch die 6M-Baureihe durchlief das Early Detection ProblemResolution-Programm des Mannheimer John Deere Werks.4 Harald Schaefer (re.) ist mit seinem Team immer bemüht,auftretende Fragen bei den Testk<strong>und</strong>en schnell zu klären.34FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>23


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26 FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>Grüne Revolutionzurück zu alter Stärke


AngolaAngola war einst der größte Agrarproduzent Afrikas.Nach fast dreißig Jahren Bürgerkrieg muss das Land heute Lebensmittelimportieren – trotz fruchtbarer Böden <strong>und</strong> bester klimatischer Bedingungen.Wer wird das Potential in Zukunft entwickeln?Text: Klaus Sieg | Fotos: Jörg BöthlingFLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong> 27


Angola» Ohne die Saatgutbankhätte ich das hier nichtgeschafft.« Virgilio NguliZahlen & FaktenAm 11. November 1975 erlangte das südwestafrikanischeLand die Unabhängigkeit von Portugal. Es folgte ein jahrzehntelangerBürgerkrieg, erst seit 2002 herrscht Frieden.Angola hat eine Fläche von 124,7 Mio. ha, die natürlicheVegetation umfasst tropischen Regenwald im Norden,Baumsavannen im Zentrum sowie trockene Grassavanne.Ein Viertel der Landesfläche ist potenziell landwirtschaftlichnutzbar, aktuell in der Nutzung sind allerdings nursechs Mio. ha (5 %). Insgesamt wurden darauf in 2010Agrarprodukte im Wert von knapp 18 Mio. EUR erwirtschaftet.Die Hauptertragsbringer sind Maniok, Kartoffeln<strong>und</strong> Mais. Die Bevölkerungszahl betrug 2012 r<strong>und</strong> 21 Mio.,davon sind 8,2 Mio. erwerbstätig. Beeindruckende 85Prozent davon arbeiten in der Landwirtschaft.John deerePungo AdongoLuandaCaluloGabelaSÃo pedroBenguelaLubango1 Virgilio Nguli aus Sao Pedro ist zufrieden: Mit Hilfe der Saatgutbank konnte er die elterliche Landwirtschaftnach dem Bürgerkrieg wieder aufbauen. | 2 Ein Ochsengespann zum Pflügen könnensich nicht alle kleinen Farmer leisten, einen Traktor schon gar nicht. | 3 Maniok wird nach der Erntegemahlen <strong>und</strong> getrocknet, die schwere Handarbeit erledigen die Frauen. | 4 John Deere-HändlerMario Ferreira ist zuversichtlich, seinen Umsatz weiter steigern zu können. | 5 Landwirtschaft imStile Brasiliens mit Blick auf die Felsformation Pungo Andongo. | 6 Mit modernen Ernte maschinenwerden die riesigen Zuckerrohrfelder abgeerntet.4Hier wird geklotzt. Die frisch gerodetenFlächen <strong>und</strong> Felder mitMais, Soja oder Zuckerohr scheinenerst am Horizont zu enden, wo sichdie Felsformation Pungo Andongo erhebt.Auf der eintausend Meter über dem Meergelegenen Ebene in der Provinz Malanjeentsteht ein Agroindustrie-Park. Der PòloAgroindustrial de Capanda (PAC) umfasstein Areal von 410.000 Hektar – fast 300.000Hektar davon sollen als Agrarland genutztwerden – <strong>und</strong> ist für lokale Verhältnissebestens angeb<strong>und</strong>en. Er liegt nur vierSt<strong>und</strong>en Autofahrt von der Haupt- <strong>und</strong>Hafenstadt Luanda entfernt, zu der eszudem eine alte Eisenbahnlinie gibt, dievor kurzem instand gesetzt wurde.Mit dem Park im Tal des Flusses Kwanzawill die Regierung die angolanischeLandwirtschaft wiederbeleben. Das istauch dringend notwendig. Zwar herrschtseit 2002 nach fast dreißig Jahren Bürgerkriegendlich Frieden <strong>und</strong> die angolanischeWirtschaft wächst dank der großenErdölreserven rasant. Doch weite Teile derzerstörten Infrastruktur warten noch aufInstandsetzung. Und ein Großteil derAckerflächen des Landes liegt brach.Vom Export zum ImportVor dem Bürgerkrieg war die ehemaligeportugiesische Kolonie der größte AgrarproduzentAfrikas. Zeitweilig war dasLand der viertgrößte Kaffeeproduzent derWelt. Heute muss Angola den Großteilseiner Lebensmittel importieren, allenvoran Mehl <strong>und</strong> Hühnerfleisch.Dabei sind nach Angaben der angolanischenRegierung von den 124,7 MillionenHektar Landesfläche 30 MillionenHektar für den Ackerbau nutzbar. Nurknapp sechs Millionen Hektar dieserFläche werden zurzeit bebaut. Und auchdie naturräumlichen Bedingungen, vorallem im zentralen Hochland mit seinemgemäßigt-tropischen Klima, sind gut. Inder Region Capanda, wo PAC entsteht,fallen durchschnittlich 1200 Millimeter» Sechzig Prozent derTraktoren haben wir imvergangenen Jahr ankleine <strong>und</strong> mittelständischeBetriebe verkauft.«Mario FerreiraRegen pro Jahr. Und die Böden sindfruchtbar, je nach Feldfrucht sind hierzwei Ernten pro Jahr möglich. Aber werwird diese einfahren?Marco Brandão steuert seinen Pickupüber den breiten Feldweg. Auf dem Feldziehen Erntemaschinen ihre Bahnen <strong>und</strong>laden das in vierzig Zentimeter langeSetzlinge geschnittene Zuckerrohr direktin den nebenherfahrenden Lastwagen.„Noch produzieren wir auf r<strong>und</strong> 5000Hektar ausschließlich Setzlinge“, sagt derAgrarökonom der brasilianischen FirmaOdebrecht. „Ab September <strong>2013</strong> aber28 FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>


21356geht die erste Ernte in die Zucker- <strong>und</strong>Ethanolfabrik.“ Die entsteht gerade imZentrum der Plantage, wie Marco Brandão,Angolaner mit portugiesischenWurzeln, erklärt.Sind GroSSprojekte die Zukunft?In der Region Capanda errichtete der brasilianischeKonzern für die staatlicheAgraragentur Gesterra (Gestão das terrasaráveis) bereits einen 5000 Hektar großenBetrieb. Auf der Fazienda Pungo Andongowächst überwiegend Mais für den lokalenMarkt. Gesterra entwickelt landesweitr<strong>und</strong> zehn derartige Projekte. Im PAC-Gebiet sind neben Odebrecht die chinesischeCitic Construction <strong>und</strong> eine argentinischeFirma für Gesterra tätig.Zuckerrohr soll in dem Gebiet ab 2018auf 32.000 Hektar wachsen. Betreiber dieserPlantage aber ist die angolanischeBioenergy Company of Angola (Biocom),ein Joint Venture zwischen Odebrecht,dem staatlichen Erdölkonzern Sonangol<strong>und</strong> einer Gruppe angolanischer Investoren.Obwohl der Name der Firma auf dieProduktion von Ethanol hindeutet, gibtman an, vorrangig Zucker für den lokalenMarkt produzieren zu wollen: 240.000Tonnen pro Jahr. Die 30 Millionen LiterEthanol <strong>und</strong> 70 Megwatt Strom aus einemBiomassekraftwerk kommen an zweiterStelle. Plantage <strong>und</strong> Zuckerfabrik sollen1470 Menschen Arbeit geben.Sind derartige Großprojekte die Zukunftder angolanischen Landwirtschaft? Dashätte Tradition. Bereits zur Zeit der Portugiesenversorgten vor allem große Faziendasdie lokalen <strong>und</strong> globalen Märkte. DerGroßteil der Landwirtschaft <strong>und</strong> derdamit verb<strong>und</strong>enen Wertschöpfungskettelagen in portugiesischer Hand, dieVertriebssysteme, der Maschinen- <strong>und</strong>Gerätehandel oder die Düngemittelherstellung.Als die meisten Portugiesen zurUnabhängigkeit 1975 das Land verließen,brach der Agrarsektor zusammen. DerBürgerkrieg tat das Seine dazu.Anknüpfen an die TraditionEinen halben Tag Autofahrt von denZuckerrohrplantagen der Biocom entferntlässt sich besichtigen, was von der großenVergangenheit übriggeblieben ist. DieRegion r<strong>und</strong> um die Kleinstadt Calulo wareines der wichtigsten Kaffeeanbaugebiete.„Ein Hektar Kaffee war früher so viel wertwie 500 Rinder“, sagt Harald Klein. DieFamilie des Deutschen mit angolanischemPass besitzt seit 1949 das Pachtrechteiner 1000 Hektar großen Faziendabei Calulo. Seine Fazienda ist verwildert,die Residenzvilla im Bauhausstil <strong>und</strong> dierestlichen Gebäude verfallen. Die Kaffeepflanzungbewirtschaftet Harald Kleinnicht mehr. Aber er kennt angolanischeKaffeefarmer mit portugiesischenWurzeln. Die Fahrt dorthin führt über einePiste aus rotem Sand. Auf beiden Seitenzweigen Wege zu brach liegenden Faziendasab.Die Geschichte der Fazienda vonFernando Sobral geht weiter zurück.FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong> 29


Vor dem Hafen Luandas liegen viele Schiffe aufReede, das starke Wirtschaftswachstum überfordertdie Infrastruktur der Hauptstadt.Eine Frau säubert mit der Machete die veraltete Kaffeeplantage von Fernando Sobral.„Mein Großvater war vor über einh<strong>und</strong>ertJahre der erste, der in dieser GegendLandwirtschaft betrieben hat.“ Hinterihm schlagen Frauen mit Macheten dasUnkraut zwischen den Kaffeesträuchernweg, einige tragen Babys in einem Tuchauf dem Rücken. Fernando Sobral lebtezeitweilig in Luanda, vor allem aber inPortugal, wo er 14 Jahre in der Pharmaindustriegearbeitet hat. Nun versucht er diePlantage wieder in Schwung zu bekommen.Zur Kolonialzeit erntete die Familieauf der r<strong>und</strong> 700 Hektar großen Plantage500 Tonnen getrocknete Kaffeebohnen.Heute sind es nur noch fünf. Die Plantagekann nur per Hand bearbeitet werden,gedüngt wird mit fermentiertem Fruchtfleisch<strong>und</strong> Pflanzenresten. Pestizidekommen ebenfalls nicht zum Einsatz.„Wir produzieren also Bio“, sagt FernandoSobral <strong>und</strong> grinst. Eine Zertifizierungkann sich der Betrieb aber nicht leisten.Der Preis für die Bohnen ist staatlich festgesetzt– <strong>und</strong> ist nach Meinung der meistenProduzenten viel zu niedrig.Nur pachten ist möglichEigentum an Agrarland gibt es in Angolanicht, die Landwirte pachten die Flächenvon der Regierung. Erst allmählich setztsich die Erkenntnis durch, dass Landwirtschaftsich lohnt. Vor allem seit der Finanzkrisewächst bei der Regierung die Einsicht,dass sie mithilfe der Landwirtschaftdie Ökonomie des Landes diversifizierenkann. Schließlich erwirtschaftet ein Landwie Brasilien, dessen Potential vergleichbarist, dreißig Prozent seines Bruttosozialproduktesmit Agrarprodukten.Wie wichtig seine Farm für ihn <strong>und</strong> seineFamilie ist, wusste Virgilio Nguli ausdem Dorf São Pedro schon immer. Nurhatte er lange nicht die Mittel, sie zubewirtschaften. Nach dem Bürgerkrieghatte Virgilio Nguli kein Saatgut. Auchfehlte es an landwirtschaftlichem Gerät.„Ohne die Saatgutbank hätte ich das hiernicht geschafft.“ Der 56-jährige zeigt aufdie Felder mit Chillies, Knoblauch,Kartoffeln <strong>und</strong> Mais, auf die Mangobäume<strong>und</strong> Bananenstauden. Die genossenschaftlichorganisierte Saatgutbank verleihtSetzlinge <strong>und</strong> Samen. Nach der Erntemüssen die Farmer die doppelte Mengezurückgeben. Virgilio Nguli begann Mais<strong>und</strong> Bohnen anzubauen. Gleich mit derersten Bohnenernte fuhr er in die HauptstadtLuanda. „Zwei Tage dauerte die Tour,aber dafür habe ich in Luanda einen wirklichguten Preis bekommen.“Mit neun Hektar ist Virgilio Nguli mittlerweileder zweitgrößte Landwirt in SãoPedro. Land ist genug vorhanden, in ganzAngola leben gerade einmal 18 MillionenMenschen. Die Begrenzung für einenLandwirt ist die vorhandene Arbeitskraft.Zwar verfügt Virbilio Nguli über ein Ochsengespann<strong>und</strong> nicht nur, wie die meistenseiner Nachbarn, über eine Hacke.Trotzdem muss die ganze Familie mitarbeiten.Obwohl manchmal Tagelöhnerhelfen <strong>und</strong> Virgilio Nguli sich ab <strong>und</strong> zusogar einen Trecker mietet.Mittelständische Betriebefehlen nochSiebzig Kilometer von der HauptstadtLuanda entfernt leitet Mario Ferreira eineJohn Deere Vertretung. Verkaufsgebäude<strong>und</strong> Werkstatt stehen zwischen den grauenStämmen mächtiger Affenbrotbäume.Seit 2011 verkauft Mario Ferreira überwiegendin Indien <strong>und</strong> Mexiko gefertigteTraktoren <strong>und</strong> andere <strong>Landmaschinen</strong> in» MeinGroßvaterwar vorüber einh<strong>und</strong>ert Jahrender erste, der in dieserGegend Landwirtschaftbetrieben hat.« Fernando SobralAngola. 2011 waren es gerade einmalzwanzig Traktoren, in 2012 immerhin 120.„Wir sind gut gewachsen aber natürlichlängst noch nicht genug“, sagt MarioFerreira. Die Straßen seien noch zuschlecht in Angola. Und es gebe viel zuviele Regulierungen. Trotzdem ist MarioFerreira von der Zukunft der Landwirtschaftüberzeugt. Wer wird die Potentialeentwickeln? Der Händler zuckt mit denAchseln <strong>und</strong> versucht, die Frage mit seinenVerkaufszahlen zu beantworten.„Sechzig Prozent der Traktoren haben wirim vergangenen Jahr an kleine <strong>und</strong> mittelständischeBetriebe verkauft, die anderenan industrielle Agroprojekte wie PAC.“Mittelständische Betriebe sind auchnach der Meinung von Marco Brandãowichtig für die Entwicklung der Landwirtschaft.Der Agrarökonom von Odebrechtglaubt an die Koexistenz von Agroindustrie<strong>und</strong> Mittelstand. Letzterer müsste sichallerdings erst einmal herausbilden. „DieBauern werden von der Infrastruktur profitieren,die wir hier mit Biocom schaffen.“Kleinbauern in der unmittelbaren Nachbarschaftunterstützt Odebrecht mit einemProjekt, das unter anderem den Anbauvon Gemüse fördert. Vor allem die Frauenverdienen damit Geld, indem sie dasGemüse selbst verkaufen. Vielleicht bildenja diese Menschen aus den einfachenLehmhütten die ländliche Mittelschichtder Zukunft. Vorausgesetzt, sie müssennicht bald den Großfarmen weichen. ■30 FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>


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Landwirtschaft <strong>und</strong> Forschung© INRA/R. Bastien; S. Douady; B. MouliaPflanzen haben einen Sinnfür das AufrechteUm aufrecht zu bleiben, müssen Pflanzengegen Schwerkraft <strong>und</strong> Wind kämpfen<strong>und</strong> ständige winzige Bewegungen ausführen.Dabei reicht allein die Wahrnehmungder Schwerkraft nicht aus, wie einWissenschaftler-Team der französischenInstitute INRA <strong>und</strong> CNRS zeigte. Die Forscherhaben dank bildgebender Verfahrendie Bewegungen von elf verschiedenenPflanzenarten verglichen <strong>und</strong> einen identischenMechanismus festgestellt. DieErgebnisse führten sie zu einer Hypothese,die sie anschließend dank eines mathematischenModells bestätigen konnten:ebenso wie Menschen <strong>und</strong> Tiere verfügenPflanzen über die Propriozeption, sprich,die Wahrnehmung der Stellung einzelnerKörper- beziehungsweise Pflanzenteilezueinander. Blumen, Getreide <strong>und</strong> Bäumesind so beispielsweise in der Lage, dieeigene Krümmung zu fühlen. „Diese Entdeckungeröffnet sehr interessantePerspektiven für die Züchtung“, erklärtder INRA-Forscher Bruno Moulia. „Eswird möglich, die Resistenz gegen Windwurf<strong>und</strong> die Fähigkeit zur Aufrichtungdes Getreides durch Zuchtkriterien gezieltzu verbessern“. Die Folgen des Klimawandels<strong>und</strong> der häufiger auftretendenStürme könne außerdem besser modelliertwerden. Der FAO zufolge geht weltweitr<strong>und</strong> ein Fünftel der Weizenerntedurch Windwurf verloren. ■Zink-Dünger aus AltreifenZink zählt zu den Spurenelementen, andenen es häufig mangelt. Das trifft auf dieHälfte des weltweiten Getreideaufkommenszu. In einem Drittel der landwirtschaftlichgenutzten Böden ist zu wenigZink enthalten. Bei hohen pH-Wertenwird das Spurenelement festgelegt. Einenungewöhnlichen Zink-Dünger habenWissenschaftler aus dem Iran getestet:Altreifen. Im Iran machen Altreifen 12Prozent der festen Abfälle aus. In denReifen sind nach iranischen Angaben 12Gramm Zink je Kilogramm enthalten.Daten aus dem Umweltb<strong>und</strong>esamt inDeutschland geben 10,3 Gramm Zink fürPkw-Reifen bzw. 17,8 Gramm für Lkw-Reifen an; andere verwertbare Nährstoffesind 15 Gramm Schwefel, 750 mg Magnesium<strong>und</strong> 450 mg Kupfer. Zur Gewinnungdes Zinks aus den Altreifen wird dasGummi in Fermentern mit Hilfe von zweispezialisierten Bakterienstämmen aufgelöst.Durch diesen Abbauprozess entstehtaus den Altreifen ein Flüssigdünger, derin den Versuchen an der Universität vonIsfahan bzw. am Forschungszentrum desUS-Landwirtschaftsministeriums besseroder gleich gut wie Zinksulfat abschnitt.Auch die Preise sind vergleichbar. EineTonne Zinksulfat kostet auf dem Weltmarktumgerechnet zwischen 450 <strong>und</strong>540 Euro, bei Altreifenpreisen wie inDeutschland beläuft sich die Alternativeauf ca. 300 bis 600 Euro je Tonne. ■Kompost verbessertdie Verfügbarkeit vonPhosphorDie Mikroflora des Bodens enthält 68 bis78 % der biologisch geb<strong>und</strong>enen P-Vorräte,das heißt der Anteil des in den Pflanzengeb<strong>und</strong>enen Phosphors ist deutlichgeringer. Diese Erkenntnis kann auchbeim Aufschluss schwer löslicher Rohphosphatehelfen, wie Dr. Petra Marschnervon der Universität im australischenAdelaide herausgef<strong>und</strong>en hat. Dazu hatsie das Rohphosphat mit Komposten ausGartenabfällen bzw. Holzhackschnitzeln<strong>und</strong> Borken vermengt. Als Versuchspflanzediente Weizen, der nach 42 bzw. 75Tagen geerntet wurde. Durch die Kompostanwendungverbesserten sich dasPflanzenwachstum <strong>und</strong> die P-Aufnahmeum 30 bis 50 %. Durch die Kombinationaus Kompost <strong>und</strong> Rohphosphat erhöhtesich der Anteil an mikrobiell geb<strong>und</strong>enemPhosphor um 30 Prozent. Das zeigt sichauch an der Bodenatmung, die sich durchdie Kompostdüngung deutlich erhöhte.Der pH-Wert <strong>und</strong> der Kohlenstoffgehaltim Boden wurden durch die Anwendungnicht beeinflusst. Der Versuch zeigte auch,dass bereits durch eine alleinige Kompostdüngungeine ausreichende P-Versorgungerreicht werden kann. ■32 FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>


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Aalen im Meer eingesetzt. Nach einer starken Zunahme der Aalerzeugenden Betriebe in den Niederlanden in den 1990er Jahrengab es bereits im ersten Jahrzehnt dieses Jahrh<strong>und</strong>erts einen starkenRückgang. Letztes Jahr produzierten die niederländischen Aalbauern3.500 Tonnen Aal. Es gibt zurzeit 16 große Betriebe, diejeweils mehr als 50 Tonnen Aal im Jahr produzieren. Um 2000 produzierten45 größere <strong>und</strong> 15 kleinere Betriebe 4.500 Tonnen. „Vorzehn Jahren begannen die Chinesen, Glasaale aufzukaufen, wasdie Preise stark in die Höhe trieb. Dann überschwemmten sieden europäischen Markt mit Aal, so dass die Preise abstürzten.Viele Betriebe haben nicht überlebt“, sagt William Swinkels, Präsidentdes Verbandes der niederländischen Vereinigung der FischzüchterNeVeVi. Seit 2009 sind die EU-Grenzen für den Export<strong>und</strong> Import von Glasaal <strong>und</strong> Aal geschlossen, <strong>und</strong> die Preisehaben sich auf das alte Niveau erholt.Von Sauen zu AalenBis vor fünf Jahren hatte Tom Wijnhoven 360 Zuchtsauen auf demelterlichen Hof im holländischen Groesbeek, nahe Nijmegen.Schon länger wollte er einen Aalbetrieb mit seinem Bruder Harm<strong>und</strong> seinem Vater Hemmie aufbauen. Da dies in ihrer Heimatgemeindenicht erlaubt war, bauten sie im Jahr 1996 in zehn KilometerEntfernung einen Betrieb für 40 Tonnen Aal pro Jahr imIndustriegebiet der Nachbargemeinde. Um den Handel kennenzu lernen, nahm Harm an einem dreimonatigen Praxiskurs beieinem Aal-Bauernhof teil, Kosten: 25.000 Gulden. „In der Fischzuchtist jeder auf sich allein gestellt. Man muss alles für sichselbst herausfinden. Technische Informationen werden kaumgeteilt, meist nur, wenn die Fische krank sind“, sagt er. Nach derWeiterentwicklung ihres ursprünglichen Produktionssystems <strong>und</strong>des Wasserreinigungssystems über einen Zeitraum von fünf Jahrenwurde die Produktion auf die Zielgröße 120 Tonnen erweitert.Weitere sechs Jahre später, im Jahr 2007, gab es einen Brand aufdem Betrieb. „Die Hitze schmolz die Sauerstoffrohre. Das isolierteStahl-Gebäude war wie ein Ofen. Innerhalb einer halben St<strong>und</strong>ewar alles verloren.“ Zum Glück waren die Wijnhovens miteiner obligatorischen Wiederaufbau Klausel versichert <strong>und</strong> wolltenden Betrieb wieder aufbauen, diesmal direkt beim eigenenHof gelegen. Diesmal bekamen sie die Genehmigung, allerdingsmit der Auflage, ihre Schweinehaltung aufzugeben <strong>und</strong> die dazugehörigeAmmoniakquote verfallen zu lassen. Nach dem Abrissder Schweinställe bauten sie eine Halle von 110 mal 50 Meter füreine Produktionskapazität von bis zu 400 Tonnen Aal jährlich.Laut den Brüdern Wijnhoven bedeutete dies eine Investition vonsieben Millionen Euro mit weiteren zwei Millionen, die für denKauf von Glasaalen erforderlich waren.AlarmIn der Aufzuchthalle gibt es insgesamt 84 r<strong>und</strong>e Becken, wovondas größte 30.000 Liter Wasser fasst. Vieles an der Anlagen wurdenvon den Brüdern selbst entwickelt. Alle wichtigen Betriebskomponentenwie Elektrizität, Pumpen <strong>und</strong> Sauerstoffversor-253 41 Dupan setzt jährlich Tausende von Glasaalen <strong>und</strong> erwachsenen Aalenin den Binnengewässern <strong>und</strong> im Meer aus. Foto Dupan2 Harm, Tom <strong>und</strong> ihr Vater Hemmie Wijnhoven entschieden sich fürAale anstelle von Schweinen. Foto Hans Prinsen3 Junge Aale, gerade einmal so groß wie ein erwachsener Regenwurm.Foto Hans Prinsen4 Die größten Aale sind bereits für die Auslieferung sortiert.Foto Hans Prinsen5 Jedes Becken in der Abteilung mit den schweren Aalen enthält30.000 Liter Wasser. Foto Hans PrinsenFLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>37


1 2 3451 Ohne die Aufbereitungsanlage müsste das Wasserjeden Tag ersetzt werden.2 Links sind die Futtersilos zu sehen, rechts die Sauerstofftanks.3 Die Aale werden über unterirdische Wasserleitungenzur Sortiermaschine geführt.4 In der Wasseraufbereitungsanlage heften sich dieni trifizierenden Bakterien an hohle Würfel.5 Wenn ein Aal das Pendel berührt, fällt Futter aus demBehälter.Fotos: Hans Prinsengung sind doppelt vorhanden. Tom Wijnhoven: „Glasaal gibt esnur von Januar bis März. Wenn etwas schief geht, können wirfast eine Jahresproduktion abschreiben.“ Es gibt 257 Sensoren inder Anlage, die Alarm schlagen können. Manchmal ist es fürWochen still, letzte Nacht riss der Alarm Tom Wijnhoven zweimalaus dem Schlaf. „Ein pH-Sensor hat eine Störung gemeldet, dasist nicht sofort tödlich für die Aale, aber ich bin trotzdem aufgestanden<strong>und</strong> habe nachgesehen."Beide Brüder arbeiten von Montag bis Freitag im Betrieb, ihrVater hilft aus, wenn es nötig ist. An den Wochenenden werdennur Kontrollen durchgeführt. Ein Arbeitstag beginnt um 8.00 Uhr<strong>und</strong> endet um 18:00 Uhr, einer der Brüder macht dann nocheinen Abendcheck um 21.30 Uhr. „Fischzucht ist vor allemZu sehen <strong>und</strong> Überwachung“, erklärt Tom Wijnhoven.WasseraufbereitungDer Betrieb verfügt über einen separaten Wasserkreislauf für jededer fünf Wachstumsstadien <strong>und</strong> jedes System hat seine eigenebiologische Wasseraufbereitungsanlage. Insgesamt zirkulieren indiesen Systemen 3,4 Millionen Liter Wasser, die im Durchschnittdreimal pro St<strong>und</strong>e umgewälzt werden. Frisches Wasser kommtmit 13 bis 14 Grad aus einer 150 Meter tiefen, eigenen Quelle,das durch Wärmepumpen auf 25 Grad aufgewärmt wird. OhneReinigung müsste das Wasser jeden Tag komplett ersetzt werden,während so der Austausch von 300.000 Litern pro Tag genügt.Zurzeit wird ein zusätzliches Denitrifikationsgerät installiert,nach der Inbetriebnahme werden dann nur noch r<strong>und</strong> 170.000Liter Frischwasser pro Tag benötigt.Um den Klärschlamm aus dem Aalbetrieb in die öffentlicheKanalisation leiten zu können, haben die Aalbauern eine 1,5Kilometer lange Abwasserleitung gebaut. Über ein Absetzbeckenwird der Schlamm zu einem Wärmetauscher bewegt. Das Sedimentwird auf 15 Hektar eigener Flächen, auf denen Zuckerrüben,Winterweizen <strong>und</strong> Mais angebaut werden, ausgebracht.Die Aale kommen als Glasaale mit etwa fünf Zentimeter Länge<strong>und</strong> nur wenigen Millimetern Dicke, “wie Anstecknadeln“, lachtHarm Wijnhoven. Dieses Jahr werden sie über 400 Euro pro Kilogrammkosten. Um Stress zu vermeiden, wird das kältere Meerwassermit den Glasaalen langsam mit dem erwärmten Quellwassergemischt. „Der Übergang muss allmählich vonstattengehen, um Verdauungsprobleme <strong>und</strong> Stress zu vermeiden“, sagtTom. „Die Qualität <strong>und</strong> die Temperatur des Wassers sind sehrwichtig.“ Einen Tag nach der Ankunft der Glasaale hat das Wasserin den Becken 25 Grad. In den ersten zehn Tagen werden dieGlasaale mit frischem Kabeljaurogen gefüttert, danach erhaltensie ein Mischfutter, das hauptsächlich aus Fischmehl <strong>und</strong> Fischölbesteht. „Aale verhungern lieber als etwas zu fressen, was sienicht mögen“, erklärt Harm Wijnhoven. In die Becken für dieGlasaale wird die Futtermenge von Hand in die Behälter dosiert,während in den Mastbecken das Trockenfutter EDV-gesteuertzugeteilt wird. Alle sieben Wochen werden die Aale sortiert. DieTiere werden dabei über unterirdische Wasserleitungen an dieSortiermaschine geführt <strong>und</strong> dort nach Gewicht sortiert. Die Aalekommen dann in Container <strong>und</strong> werden mit Elektro-Gabelstaplerin die jeweiligen Becken gebracht.Eigene MarkteinschätzungAm Ende werden die Aale in drei Gewichtsklassen ausgeliefert:130 bis 200 Gramm, 200 bis 350 Gramm <strong>und</strong> 350 Gramm bisungefähr 1000 Gramm. Je nach Gewicht sind die Aale dabei zehnbis 18 Monate alt. Harm Wijnhoven: „Gewicht <strong>und</strong> Fettgehaltbestimmen die Qualität des Aals. Einige wiegen schon nacheinem Jahr 500 Gramm, während andere dieses Gewicht nacheineinhalb Jahren noch nicht erreicht haben.“ Damit die Aaleeinen frischen Geschmack bekommen, verbringen sie zwei Tagein den mit frischem Quellwasser befüllten Ablieferungsbecken.Die Brüder verkaufen die Aale an Händler <strong>und</strong> direkt an Aal-Räuchereien, in der Regel in Mengen von mindestens dreiTonnen. Tom Wijnhoven: „Es gibt keine veröffentlichten Preise.Durch Kontakte mit den Käufern müssen wir den Markt selbsteinschätzen.“ ■MEHR ZUM THEMAwww.dupan.nl | www.pvis.nl | www.imares.wur.nl38FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>


Immer dieses Umrechnen!Landwirtschaft wird immer internationaler, die Betriebe sind zum Teil in unterschiedlichenLändern tätig. Da stößt man auch schon mal auf ungewohnte Maße <strong>und</strong>Einheiten, die in gewohnte Zahlen umgerechnet werden wollen. So auch der Landwirt,der seine unterschiedlich bewirtschafteten Flächen erst einmal in Hektar umrechnenmuss, damit er den Überblick behält. Er bestellt 1,8 km 2 mit Wintergetreide, 9.000 Arnutzt er als Grünland, auf 370,7 Acre baut er Futtermais an <strong>und</strong> 80 ha sind für dengemüseanbau vorgesehen. Wie groß ist seine gesamte Anbaufläche in Hektar?Gewinnspiel170 ha500 ha1025 haUm an der Auslosung teilnehmen zukönnen, gehen Sie bitte zu unseremOnline-Antwortformular –www.deere.com/rafflemagazinein die Adresszeile Ihres Browserseingeben – <strong>und</strong> wählen dort Ihrerichtige Antwort aus. Und bitte vergessenSie nicht, Ihre vollständigenKontaktdaten anzugeben!Einsendeschluss: 11. August <strong>2013</strong>.der preisWenn der <strong>Sommer</strong> angekommenist, gehtnichts über einenschönen Grillabendmit der Familie,guten Fre<strong>und</strong>en –<strong>und</strong> einer professionellenAusrüstung! Das Edelstahl-Grillset vonJohn Deere besteht aus Gabel, Grillzange<strong>und</strong> Wender, handlich verstaut im hochwertigenAlu-Koffer.Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungenausgelost, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit arbeiter vonDeere & Company sowie aller zugehörigen Konzerngesellschaften<strong>und</strong> Geschäftseinheiten sind von der Teilnahme ausgeschlossen.Die Lösung der letzten Ausgabe lautete 18 Dreiecke.Die Gewinner werden benachrichtigt.Der kleine Gigantmit großer Kabine.lernen Sie die Serie 5E von John Deere kennen – bereit, für SieSchwerstarbeit zu verrichten.Auf Ihrem Hof, auf dem Feld <strong>und</strong> im Wald – die Serie 5E ist perfekt für alle täglich anfallendenAufgaben. <strong>und</strong> jetzt können Sie Ihren Traktor auf Wunsch auch mit einer tollen Kabineerwerben – zusammen mit der Sicherheit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit aus 175 Jahren Erfahrung imMaschinenbau. Wenden Sie sich an Ihren John Deere Vertriebspartner <strong>und</strong> vereinbaren Siejetzt eine Probefahrt.JohnDeere.comAS1552.3 GER


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231 Philippe Dru: „Mit der Investition in die Gentechnik verschafft man sich einen Vorsprung <strong>und</strong> kann sichbesser der Nachfrage anpassen.“ | 2 Die Genomanalyse – hier mit Schweifhaaren – ermöglicht die Identifizierungder erblichen Eigenschaften von Rindern. (Foto IngenomiX) | 3 Der DNA-Chip EvaLiM identifiziertdiejenigen Bereiche des Erbguts, denen bestimmte Auswahlkriterien zugeordnet sind. (Foto IngenomiX)1Mutterkühe <strong>und</strong> GenomanalyseMit Prognosen über das genetische Potenzial schon ab der Geburt unterstützen Gentestsdie optimale Nutzung des Erbguts. Von Jean-Claude HironKein W<strong>und</strong>er, dass die Züchter von denerst seit letztem Jahr vorliegendenErgebnissen der Genomanalysen ihrerLimousin-Rinder begeistert sind: Die Erbgutanalysenbieten, wie Gregory Penière,Gründer der auf diese Rinderrasse spezialisiertenConsulting-Firma Novaselek inKirchenthumbach bei Bayreuth, erläutert,nämlich nicht nur Informationen über dasPotenzial ihrer Tiere, sondern darüber hinausdie Möglichkeit, den Milieufaktor <strong>und</strong>damit eine Variable auszuschließen, die sichin Deutschland nur schwer aus den Selektionsindizesausschalten lässt. Die Züchtersind vom Nutzen der Methode umso mehrüberzeugt, als in Australien <strong>und</strong> Amerikabereits Tests zur Bewertung der Qualität<strong>und</strong> Zartheit des Fleisches von Angus-Rindernerhältlich sind. Die Genomanalysen,die Aufschluss über sieben Zuchtkriteriengeben, sind nicht nur für Züchter sonderngenerell für alle Limousin-Halter ein wahrerGlücksfall: Sie sparen Zeit, ermöglichenrasante gentechnische Fortschritte, eineeffizientere Selektion <strong>und</strong> die Erkennungvielversprechender Tiere <strong>und</strong> steigern sosowohl die zuchttechnischen als auchbetriebswirtschaftlichen Leistungen. Einüberzeugter Anhänger der genomischenSelektion ist auch der 54-jährige LandwirtPhilippe Dru leitet gemeinsam mit BenoitBruneau in Montreuil-sur-Loir bei Angersim Nordwesten Frankreichs einen Agrarbetrieb.Schon als Kind interessierte ersich für das Thema Tierzucht <strong>und</strong> machtesich Aufzeichnungen über das Wachstumvon Hühnern <strong>und</strong> Kaninchen. Später, alsZüchter, fing er an, sich für Genetik zubegeistern, <strong>und</strong> ist heute stellvertretenderVorsitzender des Zuchtverbandes HerdBook Limousin. Für eine Betriebsflächevon 100 ha besitzt Dru mittlerweile 110Produktionsrechte mit 85 Kalbungen <strong>und</strong>hat bislang für 54 seiner Rinder eineGenotypbestimmung durchführen lassen.„Die ab der Geburt vorliegenden Kenntnisseüber das genetische Potenzial“, führtDru aus, „ermöglichen die frühzeitigeAuswahl <strong>und</strong> zielkonforme Deckungdurch Bullen mit gemischten Merkmalen.Wir wollen Tiere, die schnell an Umfangzulegen. Zwei Drittel der vom Muttertiergesäugten Kälber gehen mit einem in fünfMonaten erreichten Nettogewicht von160 kg weg, fünf davon im Direktverkauf.“Die Limousin-Rasse ist die ersteRinderrasse, bei der in Frankreich diegenetische Selektion bei Mutterkühen zurAnwendung kommt. Nach Durchführungder Stationstests, Aufzeichnung derNachzucht <strong>und</strong> Entschlüsselung des Rindergenomsdürften die DNA-Tests durchZuordnung bestimmter Selektionskriterien<strong>und</strong> Genbereiche in Zukunft rasanteFortschritte ermöglichen, <strong>und</strong> das miteiner simplen Fellprobe. So liefern die dreigemeinsam von France Limousin Sélection<strong>und</strong> IngenomiX entwickelten DNA-Tests Genpotenzial-Prognosen für siebenMerkmale, die bei der Limousin-Rassevon Interesse sind: komplikationsarmeGeburt, Wachstumspotenzial, Muskelaufbau,Skelettaufbau, Knochenstärke, dieEignung zum Kalben sowie Säugefähigkeit.Während der EvaLiM-Test 54.000über das Genom verteilte Positionen zurVorausbestimmung der genannten Kriterienanalysiert, ermöglicht OptiLiM eineVorauswahl anhand von vier <strong>und</strong> Flexi-LiM anhand von zwei Kriterien. „Dabei“,erläutert Sébastien Arico, wissenschaftlicherLeiter des Unternehmens, „mussman stets im Auge behalten, dass die vonIngenomiX gelieferte Bewertung desgenetischen Potenzials sich auf eine Vergleichsgruppevon 2.000 Tieren bezieht.Die Selektion der weiblichen Tiere wirddamit zunehmend effizienter <strong>und</strong> ist jetztfast ebenso präzise wie bei den männlichenTieren.“ ■FLUR UND FURCHE 2.<strong>2013</strong>41


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