Beispiel für Verteilerschlüssel

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Verteilerschlüssel in der Wärmekostenabrechnunghat. Oftmals werden in Leerstandszeiten die Räume renoviert und in den heizintensivenWintermonaten ist eine Grundbeheizung zur Vermeidung von Frostschädenunbedingt erforderlich. Bei Thermostatventilen ist zu beachten, dassdiese in der Regel mit einer so genannten Frostschutzsicherungausgestattet sind. Diese öffnetdas Ventil automatisch bei einer Umgebungstemperaturvon unter +7 bis +10 °C. Bereits beimLüften der leer stehenden Wohnung kann durchdie entstehende kalte Falluft die Frostschutzsicherungreagieren.Auch für leer stehendeWohnungen werdenzumindest die Heizungsgrundkostenabgerechnet.Die Berechnung von Heizkosten für leer stehendeWohnungen stößt immer wieder auf Kritikbei Haus- oder Wohnungseigentümern, die dann nicht nur einen Mietausfall,sondern zusätzlich auch noch Heizkosten zu bezahlen haben. Heiztechnischund rechtlich gesehen ist es aber völlig in Ordnung. Die Rechtsprechung (Beispiel:OLG Koblenz, Urt. v. 17.09.1985, Az. 3 U 1623/83) ist hier eindeutig!Die Nebenkosten bzw. Heizkosten für eine unvermietete Wohnung könnennicht umgelegt werden, da kein Mieter vorhanden ist, mit dem die Umlage vereinbartist. Eine Umlage auf die anderen Mieter ist nicht möglich, da nach denmietrechtlichen Vorschriften nur die tatsächlich für die jeweilige Wohnung entstandenenKosten umgelegt werden dürfen. Somit sind die Kosten des Leerzeitraumesbzw. für eine Leerwohnung vom Hauseigentümer oder Wohnungsbesitzerzu tragen.Verteilerschlüssel in der PraxisBei der Erstaufnahme der Liegenschaften in den Wärmedienst empfehlen wirgrundsätzlich den Verteilerschlüssel 50 % Grundkosten zu 50 % Verbrauchskosten.Die Mehrzahl der Gebäudeeigentümer und -verwalter akzeptiert diesenVorschlag. Allerdings beobachten wir gerade beim Wohnungseigentum eineTendenz zur Abrechnung verstärkt nach Verbrauch. Trotz stichhaltiger Argumentefür die Beibehaltung des Verteilerschlüssels 50 % Grundkosten zu 50 %Verbrauchskosten herrscht offensichtlich die Meinung vor, dass mit höherem259
Verbrauchskostensatz und entsprechender Senkung der Grundkostenanteileeine größere Gerechtigkeit geschaffen wird.Stimmt das? Eine Erhöhung des Verbrauchskostenanteils führt dazu, dasskünftig einige Nutzer weniger und andere dafür mehr Wärmekosten zu bezahlenhaben. Die zu verteilenden Gesamtkosten reduzieren sich nach unserer Erfahrungdurch einen geänderten Verteilerschlüssel nicht - es findet lediglich eineUmverteilung innerhalb des Gebäudes statt. Ob diese Umverteilung aber gerechtfertigtist, bleibt zumindest fragwürdig. Seltsamerweise stimmen beiWE-Versammlungen oft auch die Eigentümer für eine Änderung des Verteilerschlüssels,die davon in Zukunft einen Nachteil haben werden - in der Regel ausUnwissenheit.Verteilerschlüssel Wahl der Minol Messtechnik Kunden%-Anteil der Gebäude70,0%62,0%58,0%HeizungWarmwasser60,0%50,0%Angewendete Verteilerschlüssel(Grund- zu Verbrauchskosten)40,0%30,0%27,0%32,0%20,0%10,0%8,0%5,0%0,5% 0,3% 0,5% 0,7%2,0%4,0%0,0%50 : 50 30 : 70 40 : 60 20 : 80 10 : 90 0 : 100Abb. 4: Die Mehrzahl der Minol Messtechnik-Kunden bevorzugt richtigerweise denVerteilerschlüssel 50 % Grundkosten zu 50 % Verbrauchskosten.260
Seite 1: aufwand ist dafür aber so hoch, da

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