Nicaragua Aktuell Juli 2013 - Nicaragua-Forum Heidelberg

Spannungsfelder der SolidaritätDie Strukturen der Weltwirtschaft und die globalen Machtverhältnisse„verdonnern“ die meisten Länder des Südens dazu,landwirtschaftliche Produkte zu möglichst niedrigen Preisen aufdem Weltmarkt anzubieten, um so zumindest einige Einnahmenzu erzielen. Die Nachfrage der reichen Länder bestimmt dieProduktpalette. In Mittelamerika kamen auf diesem Wege zu denklassischen Kolonialprodukten Kaffee, Bananen, Ananas,Rindfleisch und Zucker neue Produkte wie Palmöl oder dasZuckerprodukt „Ethanol“.Die Produktionsbedingungen für solche Produkte sind weltweitalles andere als rosig, der globale Wettbewerb unter den Anbieternist extrem hart. Wenn in Ost- und Südostasien riesigeRegenwald-Flächen verbrannt werden, um Palmöl für den fastunersättlichen Weltmarkt zu produzieren, können dem mittelamerikanischeAnbieter etwas entgegensetzen? Darf dies aufdem Rücken der Menschen in Mittelamerika geschehen?In dieser Ausgabe des Nicaragua Aktuell beschäftigen wir uns vorallem mit den Auswirkungen von Monokulturen und derExportproduktion in Mittelamerika, fragen nach Produktionsbedingungen,nach der Flächenkonkurrenz zwischen Grundnahrungsmittelnund dem wirtschaftlichen Interesse von Konzernen.Im Hintergrund schwingt dabei immer auch „unsere“ Verantwortungmit, denn Deutschland ist schließlich eines der Länder, dastrotz offensichtlicher Verstöße gegen ökologische und sozialeRechte die Nachfrage nach diesen „Grundstoffen“ aus Mittelamerikaschafft.Ein ganz anderes Spannungsfeld gibt es bei Freiwilligendiensten:Wie kann das Engagement von jungen Menschen sinnvollgestaltet werden, wie können interkultureller Austausch undSolidarität gefördert werden? Auch dazu finden Sie in dieserAusgabe einige Informationen. Und natürlich berichten wir übereinzelne Projekte, die vom Nicaragua-Forum finanziert undunterstützt werden.Wir wünschen Ihnen eine angenehme Sommerzeit, interessanteLektüre mit dem Nicaragua Aktuell und hoffen auf Ihre weitereUnterstützung unserer Arbeit.Mit herzlichen GrüßenIhr Nicaragua-Forum Heidelberg3