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in Singapore - Abschlussbericht - - MUN Bayreuth

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Die Delegation..........................................................Die World Model United Nations Delegation der Universität<strong>Bayreuth</strong> <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapurv.l.: Angelika Schweimnitz, Jessica Smith, Lennart Dahlgrün, Annalena Fuchs, Judith Bierbaum, Stefan Gigl, MelanieHastreiter, Richard Lessau, Thurid Rehs, Alexander Bechtel, Hanna Schmidt, Prof. Assoua, Hans-Peter Ströbel


Vorwort5


Inhaltsverzeichnis.......................................................Vorbereitungsphase - Auf dem Weg nach S<strong>in</strong>gapur...............Seite 08KomitteeberichteDiplomacy Award.............................................................................................................................Kultur- und Rahmenprogramm der KonferenzBesuch der deutschen Botschaft <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur............................................Seite 11Seite 19Seite 20Seite 21Danksagungen..................................................................Seite 22


VorbereitungsphaseAlles lief natürlich auf die Harvard World ModelUnited Nations 2011 <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur h<strong>in</strong>aus. Um aufdiese Konferenz auch angemessen vorbereitet zuse<strong>in</strong>, boten sich uns viele Gelegenheiten sich <strong>in</strong>das Thema e<strong>in</strong>zuarbeiten.Zu diesem Anlass gab es die wöchentlichen Treffenmit der gesamten Delegation auf denen organisatorischeund <strong>in</strong>haltliche D<strong>in</strong>ge und Problemebesprochen wurden. Allerd<strong>in</strong>gs waren wir dabeivor allem, was UN-spezifische Themen ang<strong>in</strong>g, auftheoretische Grundlagen beschränkt.Da der Großteil von uns zum ersten Mal an so e<strong>in</strong>erSimulation teilnehmen würde, bedurfte ese<strong>in</strong>iger E<strong>in</strong>arbeitung. Diese geschah durch engagierteDelegationsmitglieder, die schon an Konferenzenteilgenommen hatten, <strong>in</strong> Form von Präsentationen,z.B. über die sogenannten „Rules ofProcedure“.Um e<strong>in</strong>en konkreten E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Arbeit e<strong>in</strong>esDiplomaten zu bekommen, führte uns unsereerste Etappe als Jungdelegierte nach Berl<strong>in</strong> zumJUNON (Junges UNO-Netzwerk Deutschland) Model-UNSummit. E<strong>in</strong> Wochenende unter dem Thema„Review<strong>in</strong>g Model-UN 2010“.Die Begrüßung und das Programm des erstenTages fanden im Auswärtigen Amt statt. Der Botschaftera.D. Prof. Dr. iur. Hans‐Joachim Vergau berichteteüber se<strong>in</strong>e Erfahrungen bei den Vere<strong>in</strong>tenNationen <strong>in</strong> New York und konnte es sich nichtnehmen lassen, e<strong>in</strong>ige amüsante Anekdoten ausse<strong>in</strong>er Zeit im Sicherheitsrat zum Besten zu geben,die e<strong>in</strong>en viel lebendigeren E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Diplomatentätigkeitgaben als alles, was man aus Büchernetc. erfahren hätte können.E<strong>in</strong> weiterer Vortrag führte uns <strong>in</strong> die professionelleH<strong>in</strong>tergrundrecherche zu Resolutionen undLänderpositionen e<strong>in</strong>. Gehalten wurde er von LauraGehrke aus dem United Nations Regional InformationCentre (UNRIC) <strong>in</strong> Bonn, auf die wir hier daserste von e<strong>in</strong>igen Malen treffen sollten. Ausklangdes Abends bot sich bei Sushi und Cocktails undder Möglichkeit die anderen UN-Interessiertenaus ganz Deutschland kennenzulernen.Der zweite Tag, diesmal <strong>in</strong> den Räumen der HumboldtUniversität, befasste sich mit der Planungund Durchführung eigener <strong>MUN</strong>-Konferenzen.E<strong>in</strong> Thema, welches uns als blutige Anfänger nochnicht konkret beschäftigte, aber trotzdem ganz<strong>in</strong>teressant war, da man e<strong>in</strong>ige H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationenerhielt, was z.B. e<strong>in</strong>e gute Simulationausmacht.Besuch der malischen Botschaft <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>Der letzte Tag führte uns <strong>in</strong> den Bundestag. Hiertagten wir <strong>in</strong> den Fraktionsräumen der SPD überden E<strong>in</strong>fluss, den e<strong>in</strong>e UN-Jugendgruppe habenkann und erfolgreiches Führen e<strong>in</strong>er Delegation.Den Abschluss bildete e<strong>in</strong>e exklusive Führung zuder Glaskuppel des Bundestages.Nach diesen ersten E<strong>in</strong>drücken über die Arbeit beider UN wurde es Zeit unser neues Wissen auchpraktisch zu testen.Zusammen mit den Delegierten von der NationalModel-UN Gruppe veranstalteten wir die erste„Bay<strong>MUN</strong>“. Diese war als e<strong>in</strong>e Übung für die uns8


11KomiteeberichteWorld <strong>MUN</strong> 2011DISEC - Disarmament and International Security Committee (Melanie Hastreiter, Thurid Rehs)HGA - Historical General Assembly (Stefan Gigl, Richard Lessau)OIC - Organisation of the Islamic Conference (Annalena Fuchs)SOCHUM - Social, Cultural, and Humanitarian Committee (Lennart Dahlgrün, Judith Bierbaum)SPECPOL - Special, Political, and Decolonization Committee (Alexander Bechtel, Jessica Smith)WIPO - World Intellectual Property Organization (Angelika Schweimnitz)ICC - International Crim<strong>in</strong>al Court (Hanna Schmidt)


12DISECDisarmament and International Security CommitteeThurid RehsMelanie HastreiterDas Disarmament and International Security Committee(DISEC) war neben der General Assemblymit über 300 Delegierten e<strong>in</strong>es der größten Komitees,<strong>in</strong> dem Mali mit zwei Delegierten vertretenwurde. Dem Komittee standen folgende zwei Themenzur Auswahl: Das erste Thema „Kosovo andthe Balkans“ sollte die Zukunft des Kosovo diskutieren,der noch immer Unterstützung von derInternationalen Geme<strong>in</strong>schaft benötigt und nochimmer von e<strong>in</strong>er Großzahl an Staaten nicht aner-kannt wird. Das zweiteThema sollte sich umdas Vorgehen gegen„Narcoterrorismus“drehen. „Narcoterrorismus“stellt e<strong>in</strong>en Teilbereichdes symbiotischenTerrorismus darund dreht sich um dieF<strong>in</strong>anzierung terroristischerNetzweke durchzum Beispiel Drogenhandel.War das erste Themahauptsächlich für dieangrenzenden Staatenund die Staaten, dieim Kosovo durch Organisationen tätig s<strong>in</strong>d vonbesonderem Interesse, stellten Terrorismus undtransnationale Krim<strong>in</strong>alität für alle Staaten e<strong>in</strong>eaktive Bedrohung dar. Die Wahl fiel nach e<strong>in</strong>erkurzen, aber trotzdem <strong>in</strong>tensiven Debatte mitknapper Mehrheit auf das zweite Thema, von demsich zahlreiche Staaten als Ursprungs-, Transit-,oder Zielländer unterschiedlich stark betroffenIm DISEC zusammen mit Prof. Assouasahen. Nachdem die Wahl auf „Narcoterrorismus“gefallen war, hielt e<strong>in</strong> Professor der Universität fürTerrorismus <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>führende Präsentationüber den aktuellen Stand der Forschung,über Strukturen terroristischer Netzwerke und derenVorgehen.In den darauf folgenden Tagen wurde mit großerMotivation und Engagement diskutiert undLobbyarbeit geleistet und es wurde versucht, adäquateLösungen auszuarbeiten. Als besondersschwierig gestaltetesich hier die notwendigen,optimalen Lösungskonzeptefür alleLänder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Resolutionzu br<strong>in</strong>gen, daländerspezifisch sehrunterschiedlich vorgegangenwerden mussund viele Methoden oftals kritisch angesehenwerden müssen. Somitmusste viel Überzeugungsarbeitgeleistetwerden, um Unterstützungfür die Umsetzungder Konzepte zuerlangen, da gerade im Kampf gegen Terrorismus<strong>in</strong>ternationale Kooperation ausschlaggebend füre<strong>in</strong> effizientes Vorgehen ist.Während der Konferenz wurden über 16 „Work<strong>in</strong>gPapers“ und 20 „Draft Resolutions“ erstellt und e<strong>in</strong>zelndiskutiert. E<strong>in</strong>e Resolution wurde am Freitag,dem letzten Tag der Konferenz, verabschiedet.


13HGAHistorical General AssemblyStefan GiglDie Historical General Assembly (HGA) simulierte<strong>in</strong>e Generalversammlung der Vere<strong>in</strong>ten Nationen.Neben der Prüfung und Genehmigung desHaushaltsplanes der UN, gehört zu den wichtigstenAufgaben die Beratung und die Annahmevon empfehlenden Resolutionen. Die Generalversammlungdarf sich mit praktisch jeder Frage von<strong>in</strong>ternationaler Bedeutung befassen, solange sienicht gleichzeitig vom Sicherheitsrat behandeltwird. Hierbei muss gesagt werden, dass im Gegensatzzu Resolutionen des UN-Sicherheitsratesjene der UN-Generalversammlung völkerrechtlichnicht b<strong>in</strong>dend s<strong>in</strong>d. Sie stellen <strong>in</strong> so weit e<strong>in</strong> politischesGewicht dar, <strong>in</strong> dem sie e<strong>in</strong>en Mehrheitsentschlussder Mitgliedsstaaten darstellen und somite<strong>in</strong>e politische Richtung vorgeben können.Während der World<strong>MUN</strong> 2011 <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur wurdedas Jahr 1976 simuliert. Das zu behandelnde Themabezog sich auf das Apartheid - Regime <strong>in</strong> Südafrika.Die <strong>in</strong>stitutionalisierte Rassentrennung <strong>in</strong>Südafrika forderte neben getrennten Wohnungsgebieten,Schulsystemen und e<strong>in</strong>em ausschließlichemWahlrecht für Weiße auch viele Todesopfer.Seit der Gründung der Vere<strong>in</strong>ten Nationen verschobsich durch e<strong>in</strong>e Änderung des Pr<strong>in</strong>zips derMehrheitsgewichtung und durch e<strong>in</strong>e starke Erhöhungder Mitgliederzahlen, die Me<strong>in</strong>ung zuungunstene<strong>in</strong>es Apartheid - Regimes.Als Delegierte von Mali, welches damals von e<strong>in</strong>erDiktatur geplagt wurde, war es für uns nur durch<strong>in</strong>tensive Vorbereitung möglich, uns auf die Konferenz<strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur vorzubereiten. Da sich Mali <strong>in</strong>den 1970er Jahren dem Standortwettbewerb zwischenden Ost- und Westmächten neutral zeigte,Richard Lessaujedoch vorrangig kaum <strong>in</strong>ternationale Beziehungenzugunsten e<strong>in</strong>er sich verschlechternden Positiongegenüber der eigenen Wirtschaftsaktivitätpflegte, war es nicht leicht sich während der Konferenzzu positionieren.Nachdem sich am ersten Tag der Konferenz dieThematik klar auf “Restriktionen gegenüber demApartheid – Regime“ fokussierte, konnten wir e<strong>in</strong>eklare Position - die jedoch neben der jordanischenDelegation nur von uns vertreten wurde - e<strong>in</strong>nehmen:Ke<strong>in</strong>e Restriktionen!Durch den starken Machtblock der repräsentiertenafrikanischen Staaten konnten wir ke<strong>in</strong>Stimmgewicht erzielen, und mussten uns ausder Diskussion zurücknehmen, um nicht Gefahrzu laufen, e<strong>in</strong>e Rechtfertigung des eigenen Diktatursystemsgeben zu müssen. So beschränktenwir uns auf polemische Reden, die darauf bes<strong>in</strong>ntennicht das Apartheid - Regime zu bekämpfen,sondern Gründe dafür zu suchen, warum es überhauptmöglich war, dass sich e<strong>in</strong> solches Regimepositionieren kann.Diese Position konnten wir letztendlich <strong>in</strong> derangenommenen Resolution des afrikanischenBlocks durchsetzen. Hierfür plädierten wir darauf,dass sich bevor e<strong>in</strong> <strong>in</strong>stitutionelles System durchRestriktionen angegriffen wird, die wirtschaftlicheund soziale Wohlfahrt durch e<strong>in</strong>e UN-Kommissiongeprüft werden muss und e<strong>in</strong>e Empfehlung zudem jeweilig geplanten Szenario öffentlich ausspricht.Somit kann sichergestellt werden, dassRestriktionen nicht die falschen und unschuldigenMenschen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es menschenfe<strong>in</strong>dlichenSystems treffen.


14OICOrganisation of the Islamic ConferenceDie “Organisation of the IslamicConference” (OIC) warmit knapp 50 Delegierten daskle<strong>in</strong>ste Komitee <strong>in</strong> dem Maliauf der World<strong>MUN</strong>-Konferenz2011 e<strong>in</strong>en Sitz hatte.Die erste Komiteesitzung amDienstagmorgen begann mittrationen und mit zweiGastrednern, dem Ayatollahund Amnesty International,zeichnetensich deutlich zwei verschiedeneLager unddern Tunesien und Ägypten, der Türkei, Nigeria,Oman und anderen fand. Natürlich stand auch füruns außer Frage, dass die anhaltende Diffamierungund die Attacken gegen den Islam und diemuslimischen Länder im Internet unterbundenwerden sollte. Dennoch waren wir darum bemüht,das Internet als positives Medium für Aufklärungund Kampagnen für mehr Toleranz gegenüberdem islamischen Glauben, vor allem <strong>in</strong> der west-Annalena FuchsAnnalena (l.) zusammen mit Delegierten der OIClichen Welt, zu nutzen. Zensurvon politischen Inhalten war<strong>in</strong>akzeptabel und der Ton, dervon uns geme<strong>in</strong>sam verfasstenResolution, war weniger religiösgeprägt.Unser Gegenlager umfassteden Großteil der arabischender Debatte über die Setzungder Tagesordnung. Die Themen waren „Internetand Censorship“, sowie „The Creation of a MilitaryStand<strong>in</strong>g Force“. In Anbetracht der jüngsten sozialenUmstürze <strong>in</strong> den arabischen Ländern und derdamit e<strong>in</strong>hergehenden strengen Zensierung vonInternetplattformen wie Facebook, Twitter undYouTube durch die Regierungen setzte sich jedochdas erste Thema als klarer Favorit durch.In den folgenden vier Tagen voll spannender Diskussion,Krisensimulationen, Konflikten, Demons-und damit auch die radikaleren,nicht-demokratischen Länder. Der wesentlicheUnterschied <strong>in</strong> der Positionierung bestand dar<strong>in</strong>,dass diese Nationen es sich vorbehielten, vorallem <strong>in</strong> Krisensituationen, welche die nationaleStabilität, beziehungsweise die Regierung gefährdeten,e<strong>in</strong>e strengere und politische Zensierungdes Internet vorzunehmen.Freitagmorgen schließlich <strong>in</strong> der letzten Komiteesitzungwurde unter höchstem Zeitdruck dieendgültige Version der Resolution zusammen-e<strong>in</strong>e unterschiedlicheGewichtung der Teilaspektedes Diskussionsthemasab.Als e<strong>in</strong>e Gruppe fandensich die moderatenund säkularen Staatenzusammen, zu denenauch Mali gehörte undwo ich Verbündete <strong>in</strong>den neuen freien Längeschneidert.Die denbeiden Blöcken jeweilswichtigen Punktewurden alle mit aufgenommenund dieResolution wurde offiziellvorgestellt. DerAbstimmungsvorgangwurde eröffnet unde<strong>in</strong>zeln über die Klauselnder Resolution abgestimmt.Schließlichwurde die Resolutionmit nur e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigenGegenstimme, nämlichTajikistan, verabschiedet.Als Abgeordnete <strong>in</strong> der OIC habe ich mich zumersten Mal näher mit dieser Organisation, dieimmerh<strong>in</strong> nach der UNO die zweitgrößte Regierungsorganisationder Welt ist, beschäftigt. Michhat die produktive Arbeitsatmosphäre begeistert,und trotz aller Gegensätzlichkeiten haben wirzum Schluss be<strong>in</strong>ahe e<strong>in</strong>stimmig e<strong>in</strong>e Resolutionverabschiedet: e<strong>in</strong>e fast perfekte diplomatischeLösung.Für ihr Auftreten und diplomatisches Geschick <strong>in</strong> der „Organisation of the Islamic Conference“erhielt unsere Delegierte Annalena Fuchs e<strong>in</strong>en der begehrten „Diplomacy Awards“.Mehr zu diesem Thema f<strong>in</strong>den Sie auf Seite 19.


15SOCHUMSocial, Cultural and Humanitarian CommitteeJudith BierbaumLennart DahlgrünMit 230 Delegierten gehörte das Social, Humanand Cultural Committee (SOCHUM) zu den größtender World<strong>MUN</strong> 2011 und die Kompromissf<strong>in</strong>dungund Lobbyarbeit im Komitee stellte e<strong>in</strong>egroße Herausforderung für unsere Delegation,vertreten durch Lennart Dahlgrün und JudithBierbaum, dar.Nach e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Diskussion über die Themenwahl– zur Debatte standen das „Recht aufEntwicklung“ und „Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung“ –sich die Haltung – die Diskussionen wurden lebhafterund auch heikle Fragen wurden thematisiert.Malis Standpunkt entsprach im Wesentlichendem der Afrikanischen Union. In der Phaseder Blockbildung wurde die geme<strong>in</strong>same Positionder afrikanischen Staaten im Rahmen e<strong>in</strong>es sogenannten Arbeitspapieres festgehalten. Schwerpunktdes Arbeitspapieres bildete die Def<strong>in</strong>itiondes „Recht auf Entwicklung“ sowohl als Individual-als auch als Kollektivrecht und die Forderungwurde mit e<strong>in</strong>deutigere<strong>in</strong>er rechtlich b<strong>in</strong>dendenMehrheit das „RechtVerankerung desauf Entwicklung“ oben„Rechts auf Entwicklung“.auf der TagesordnungNeben zahlrei-platziert. Begründetchen Arbeitspapierenwurde diese Entscheidungdamit, dass daserarbeitete das Komiteefünf verschiedene„Recht auf Entwicklung“Entschließungsentwür-die Befassung mitfe, von denen zumdem Thema „Menschenmit Beh<strong>in</strong>derung“ be<strong>in</strong>halteund die Basis fürAbschluss der Sessionnach e<strong>in</strong>igen Änderungene<strong>in</strong> Dokument alse<strong>in</strong>e weiterreichendeResolution verabschiedetResolution zum Thema„Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung“wurde.Neben formellen undbilden könnte. Im SOCHUM ware 230 Delegierte vertreten <strong>in</strong>formellen Diskussio-Die langwierige Agennenkonnten währenddasetzung war dem Umstand geschuldet, dassdie Mitgliedsstaaten jedem Land die Möglichkeitgewähren wollten se<strong>in</strong>en Standpunkt über dieWichtigkeit der beiden Themen zum Ausdruck zubr<strong>in</strong>gen.Anfangs zeichneten sich die jungen Botschafterdurch Zurückhaltung aus. Kontroverse Diskussionenbeispielsweise über die Def<strong>in</strong>ition des „Rechtauf Entwicklung“ als Individualrecht, Kollektivrechtoder Individual- und Kollektivrecht wurdenvermieden. Im Verlauf der Konferenz verändertee<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Abendessens der Komiteeteilnehmersoziale Kontakte unter den aus 65 Ländernstammenden Studenten geknüpft werden.Die Teilnahme im SOCHUM-Komitee mit se<strong>in</strong>ersehr hohen Delegiertenzahl bedeutete füruns e<strong>in</strong>e große Bereicherung. Wir erfuhren, wieschwierig e<strong>in</strong>e Kompromissf<strong>in</strong>dung <strong>in</strong>nerhalb derGeneralversammlung se<strong>in</strong> muss und welches diplomatischeGeschick benötigt wird, um Kritikervon se<strong>in</strong>er eigenen Position zu überzeugen.


16SPECPOLSpecial Political and Decolonization CommitteeJessica SmithDas Special Political and Decolonization Committee,auch SPECPOL genannt, ist Teil der Generalversammlung,d.h. hier werden alle Länder derVere<strong>in</strong>ten Nationen vertreten. Folglich war dasSPEPCPOL-Komitee, mit über 200 Delegierten,e<strong>in</strong>es der größten Komitees der Konferenz. Hierwurde Mali von zwei Delegierten vertreten, AlexanderBechtel und Jessica Smith.Zu Beg<strong>in</strong>n standen wir vor der Wahl zwischen denThemen “Sovereign Wealth Funds” und “The Futureof Decolonization.” Da beide Themen spannendund hoch relevant s<strong>in</strong>d und unser Komiteeso groß war, fiel es uns nicht leicht, diese Entscheidungzu treffen. Nach langer, <strong>in</strong>tensiver Debatte,und e<strong>in</strong>er sehr knappen Wahl, wurde SovereignWealth Funds als erstes Thema auf die Tagesordnunggesetzt.Alexander BechtelBei den Sovereign Wealth Funds handelt es sichum Fonds, die Kapital im Auftrag e<strong>in</strong>es Staats anlegenund verwalten. In den letzten Jahren, <strong>in</strong>sbesondereim Rahmen der weltweiten F<strong>in</strong>anzkrise,haben diese Fonds stark an Bedeutung gewonnen.Ihre fehlende Transparenz, unterschiedlicheRegulierung und Gefahr für Missbrauch s<strong>in</strong>d Kritikpunkte,die unbed<strong>in</strong>gt auf <strong>in</strong>ternationaler Ebeneangesprochen werden müssen. Es war e<strong>in</strong> Thema,das <strong>in</strong>tensive Recherche verlangte und bishernoch nicht von den Vere<strong>in</strong>ten Nationen behandeltworden war.Da im SPECPOL jedes Land vertreten wird, hat jedesLand die Möglichkeit, se<strong>in</strong>e Position zum jeweiligenThema zu äußern und se<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung <strong>in</strong>e<strong>in</strong>e Resolution e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Es heißt aber auch,dass man auf viele unterschiedliche Me<strong>in</strong>ungentrifft, und oft nur langsam vorankommt. Es wurdenviele Reden gehalten, viel Lobbyarbeit geleistetund <strong>in</strong>sgesamt mehr als zwanzig „Work<strong>in</strong>g Papers“produziert. Während e<strong>in</strong>er der beiden MaliDelegierten immer im Komitee saß und Redenhielt, um für die Position von Mali zu argumentieren,tauschte der zweite sich mit den anderen Delegiertenaus und arbeitete an e<strong>in</strong>er Resolution.Schließlich wurden mehrere sogenannte „DraftResolutions“ und „Amendments“ dem Komiteevorgestellt und dann wurde abgestimmt. Obwohle<strong>in</strong> „Recount“, d.h. e<strong>in</strong>e Wiederholung des Abstimmungsprozesses,öfters verlangt wurde, g<strong>in</strong>g dieserVorgang relativ zügig voran.Als Teilnehmer an der World<strong>MUN</strong> hatten wir diee<strong>in</strong>malige Chance, für e<strong>in</strong>e Woche <strong>in</strong> die Rolle e<strong>in</strong>esUN-Delegierten zu schlüpfen und die spannendeWelt der <strong>in</strong>ternationalen Politik zu erleben.Im SPECPOL Komitee wurden unsere diplomatischenFähigkeiten gefordert und wir lernten ersterHand wie schwer es für alle Länder ist, sich zue<strong>in</strong>igen. Schließlich war unser Komitee aber docherfolgreich. Nach mehreren Tagen <strong>in</strong>tensiver Debatteund harter Arbeit gelang es dem SPECPOLKomitee, kurz vor Ende der Konferenz, e<strong>in</strong>e Resolutionzu verabschieden.


17WIPOWorld Intellectual Property OrganizationDie Weltorganisation des geistigenEigentums hat ihren Ursprung<strong>in</strong> der Pariser Verbandsübere<strong>in</strong>kunftzum Schutzegewerblichen Eigentums von1883 und <strong>in</strong> der Berner Übere<strong>in</strong>kunftzum Schutze von Werkender Kunst und Literaturvon 1886. Diese Abkommengehören zu den ersten <strong>in</strong>ternationalen Verträgendes Völkerrechts. 1974 wurde die WIPO zu e<strong>in</strong>erOrganisation unter den Vere<strong>in</strong>ten Nationen. E<strong>in</strong>Kernelement der Abkommen <strong>in</strong>nerhalb von WIPOist das TRIPs Agreement, Trade Related IntellectualProperty Rights. Dieses s<strong>in</strong>d die Mitglieder derWelthandelsorganisation mit verpflichtet zu ratifizieren.Schon daraus lässt sich die große Bedeutungder Organisation auf <strong>in</strong>ternationaler Ebeneherleiten.Während der Simulationskonferenz <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gaporestanden zwei Themen zur Auswahl, welche nochnicht <strong>in</strong> ausreichendem Maße <strong>in</strong>ternational diskutiertwurden und werden, und zu welchen es nochke<strong>in</strong>e Abkommen gibt:“Gene Patent<strong>in</strong>g” und “Protection Indigenous, Ancientand Traditional Knowledge”.Im Interesse Mali, als Entwicklungsland, ist dietechnische und f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung andererStaaten. Von Bedeutung ist, ob z.B. GenverändertesSaatgut zugänglich,- ist zu fairen Preisen. Malikann sich durch die eigene Landwirtschaft nichtselbst versorgen. Von Bedeutung ist der Zugangzu Mediz<strong>in</strong>, welche sich im Bereich Gene Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>genorm weiterentwickelt. Ebenso Von Bedeutungist aber auch der Schutz traditionellenWissens, um es als Ressource für die eigene wirtschaftlicheEntwicklung nutzen zu können.Zu Beg<strong>in</strong>n der Konferenz e<strong>in</strong>igten sich die 104Delegierten durch e<strong>in</strong>e Abstimmung darauf GeneAngelika SchweimnitzPatent<strong>in</strong>g zu diskutieren. Inden folgenden Sessions wurdediskutiert, Ideen ausgetauscht,Bündnisse e<strong>in</strong>gegangen.Die Delegierten fokussiertenauf Bereiche, welche für IhreInteressen von größter Bedeutungs<strong>in</strong>d. Viele Entwicklungsländerwiesen auf die Bedeutung von Food Securityh<strong>in</strong> und Community Rights. Mali wies unteranderen darauf h<strong>in</strong>, dass auch die DevelopmentAgenda von 2007 mit Beachtung behandelt werdensollte. Sie basiert auf den Millenium DevelopmentGoals der UN und ist von grundlegender Bedeutung,da sie die <strong>in</strong>ternationale Geme<strong>in</strong>schaftmit <strong>in</strong> Verantwortung setzt für die Umstände <strong>in</strong>weniger <strong>in</strong>dustrialisierten bzw. entwickelten Ländern.Es wurde an sogenannten „Work<strong>in</strong>g Papers“gearbeitet bis h<strong>in</strong> zu Draftresolutions.S<strong>in</strong>n der Vere<strong>in</strong>ten Nationen ist es e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>schaftlichenKonsens zu fördern. Das heißt, Ziel istes immer, e<strong>in</strong>e Resolution zu verabschieden, dieim Interesse aller Staaten liegt. Während der Konferenz<strong>in</strong> unserem Komittee entwickelte sich aus19 Work<strong>in</strong>g Papers e<strong>in</strong>e Resolution, welche amletzten Tag mehrheitlich verabschiedet wurde.Die Teilnahme an der Konferenz, die Vorbereitungdieser -<strong>in</strong>sbesondere die Botschaftsbesuche, dasSem<strong>in</strong>ar bei Herrn Prof. Assoua- bereichertenmich sehr. Das vertiefte Verständnis über die UN,die aktuellen Herausforderungen dieser „Weltenorganisation“und die Bedeutung e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>ternationalenKonsens s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige der Lernerfolge.Doch der größte Erfolg ist, dass durch die Simulationversucht wird Menschen, junge Leute ausaller Welt näher zu br<strong>in</strong>gen, wie es auch im S<strong>in</strong>neder Vere<strong>in</strong>ten Nationen ist.


18ICCInternational Crim<strong>in</strong>al CourtDer diesjährige ICC (InternationalCrim<strong>in</strong>al Court) bei derWorld<strong>MUN</strong> 2011 <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapurwar e<strong>in</strong> voller Erfolg, nicht nur<strong>in</strong>haltlich, sondern auch diepersonelle Zusammensetzungzeugte von höchster Kompetenzund Erfahrung auf demGebiet der <strong>in</strong>ternationalenRechtssprechung. Studierende aus Australien,den Vere<strong>in</strong>igten Staaten, Venezuela und natürlichDeutschland haben 4 Tage <strong>in</strong>tensivste Arbeit beider Bearbeitung der beiden im Vorfeld angegebenenFälle um Than Shwe und Omar Al Bashirgeleistet.Nachdem relativ schnell die Verurteilung des burmesischenMilitärführers Than Shwe diskutiertund rechtlich mit Paragraphen unterm<strong>in</strong>iert wurde,kamen wir zum Fall Omar Al Bashir, welchermit e<strong>in</strong>er simulierten Anhörung des Verbrechersan Menschenrechten eröffnet wurde. Gespieltvon e<strong>in</strong>em Studierenden der S<strong>in</strong>gapur Universitywurde Al Bashir befragt. Nach dieser Simulationlag es nun an uns kompetent und mit den entsprechendenrechtlichen Gegebenheiten darüberzu entscheiden, weswegen wir Al Bashir anklagenkonnten. Nach hitzigen und kontroverse Diskussionenund natürlich e<strong>in</strong>igen Unstimmigkeitenkamen wir am Ende jedoch zu e<strong>in</strong>em übere<strong>in</strong>stimmendenErgebnis, schuldig <strong>in</strong> allen Anklagepunkten.Der sogenannte „<strong>in</strong>formal caucus“,e<strong>in</strong>e nicht durch den Vorsitzenden des Komiteesgeführte <strong>in</strong>formelle Debatte, war das Wichtigs-Hanna Schmidtte während der gesamten viergeme<strong>in</strong>samen Tage. In diesen<strong>in</strong>formellen Diskussionen zeigtsich, wer se<strong>in</strong>e Gesetzte kenntund auswendig gelernt hatteund auf höchstem Niveau sichrechtlich und argumentativdurchzusetzen wusste. DieseDebatten und Diskussionenwaren nicht nur e<strong>in</strong>e verbale Bereicherung, sondernauch e<strong>in</strong>e teils kulturelle. Da wir alle Studierendeaus unterschiedlichen Ländern waren, hatsich schnell gezeigt, wie unterschiedlich Rechtsnormen<strong>in</strong>terpretiert und ausgelegt werden können,wie verschieden das Verständnis von Gerechtigkeitund Strafe von Vergehen ist und wie schwere<strong>in</strong>e Urteilsf<strong>in</strong>dung auf <strong>in</strong>ternationaler Ebene se<strong>in</strong>kann, welche nicht zu vergleichen ist mit der e<strong>in</strong>ernationalen.Der ICC 2011 <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur war nicht nur e<strong>in</strong> vollerErfolg, ne<strong>in</strong>, er war auch sehr lehrreich. Ich habeviele neue Aspekte des <strong>in</strong>ternationalen Rechtssystemskennen lernen dürfen und habe e<strong>in</strong>iges vonme<strong>in</strong>en Mitstreitern gelernt. Nicht nur das Haltene<strong>in</strong>es guten Plädoyers habe ich neu dazu gelernt,sondern ich habe auch Freunde fürs Leben gefunden,die genau wie ich daran <strong>in</strong>teressiert s<strong>in</strong>d,die Welt mit ihrem utopischen S<strong>in</strong>n für Gerechtigkeite<strong>in</strong> bisschen zu verändern und Wirklichkeitwerden zu lassen. Ich b<strong>in</strong> dankbar, dass ich diesepositive Erfahrung machen durfte und hoffe, dassnoch viele weitere Model United Nation Projektefolgen werden.


20Kultur- und RahmenprogrammNeben der Konferenz als solcher wurde uns e<strong>in</strong>vielfältiges kulturelles Rahmenprogramm geboten.Dazu zählten zum e<strong>in</strong>en täglich stattf<strong>in</strong>densierteweiterführende Workshops <strong>in</strong> den Mittagspausender Konferenz geboten. So konnte manunter anderem e<strong>in</strong>em Vortrag von Professor IbrahimGambari über die Rolle der Vere<strong>in</strong>tenNationen lauschen.Der In-Conference Trip „Imperial Cheng Ho Cruise“de „Social Events“, bei denen man die Möglichkeithatte, andere Delegierte, außerhalb des teilweisedoch sehr formellen Konferenzgeschehens, näherkennenzulernen. Weiterh<strong>in</strong> wurden sowohl vor,nach als auch während der Konferenz e<strong>in</strong>ige Ausflügeorganisiert, bei denen man sowohl die KulturS<strong>in</strong>gapurs, als auch anderer asiatischer Ländernäher kennenlernen konnte.Die sogenannten „Pre - Conference Trips“ warenan diejenigen gerichtet, die früher anreisten undschon vor der eigentlichen Konferenz andere Leutekennenlernen wollten. Hier hatte man die Möglichkeitan e<strong>in</strong>er historischen Tour durch S<strong>in</strong>gapurteilzunehmen oder e<strong>in</strong>e „kul<strong>in</strong>arischeFührung“ durch das multikulturelle S<strong>in</strong>gapurzu machen. Die „In - Conference Trips“ botene<strong>in</strong> ebenfalls großes Angebot an Ausflügenrund um S<strong>in</strong>gapur an. Bei den „Post - ConferenceTrips“ konnte man im Anschluss an dieKonferenz zusammen mit anderen Delegiertenan mehrtätigen Touren <strong>in</strong> andere Länderrund um S<strong>in</strong>gapur teilnehmen. Hier wurdenzum Beispiel organisierte Reisen nach Vietnam,Kambodscha oder Bali angeboten.Auch kürzere Ausflüge wie beispielsweise<strong>in</strong> das etwas näher gelegene Kuala Lumpuroder auf Sentosa Island zu den Universal Studioswaren möglich.Weiterh<strong>in</strong> wurden für politisch sehr Interes-Die Social Events fanden jeden Abend anverschiedenen Orten quer über die Stadtverteilt statt. Beim „Global Village“ am erstenTag konnte jedes Land bzw. jede Universitäte<strong>in</strong>en Stand eröffnen um an diesem nationaleSpezialitäten anzubieten. Der Abend wargeprägt von e<strong>in</strong>em kulturellen Mix und e<strong>in</strong>embreiten Angebot an e<strong>in</strong>zigartigen Köstlichkeitenaus den verschiedensten Ländern:Schokolade aus der Schweiz, Süßspeisenaus Pakistan oder Schnaps aus Panama. Amzweiten Abend fand im bekannten „ZoukClub“ e<strong>in</strong>e Feier unter dem Motto „Glow“statt und am Dritten ereignete sich im FortCann<strong>in</strong>g Park die alljährliche und legendäre„Cabaret Night“, bei der man alles vom <strong>in</strong>dischenPunjab bis zu e<strong>in</strong>em musikalischen Act „For allthe Ladies“ der amerikanischen Militäruniversitätvon Westpo<strong>in</strong>t, geboten bekam. Bei der „ASEANNight“ am dritten Tag präsentierte sich vor allemder Gastgeber als Kont<strong>in</strong>ent. Am letzten Tagfand die „Clos<strong>in</strong>g Ceremony“ auf Sentosa Islandstatt. Hierbei wurden die e<strong>in</strong>zelnen „DiplomacyAwards“ der e<strong>in</strong>zelnen Komitees vergeben. Anschließendwurde die Konferenz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er nahegelegenenStranddiskothek auf Sentosa Island bis <strong>in</strong>die Morgenstunden feierlich beendet.Cabaret Night mit dem Motto „Purple“


Besuch der deutschen BotschaftDie <strong>Bayreuth</strong>er Delegation <strong>in</strong> der deutschen Botschaft <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur geme<strong>in</strong>sam mit demWissenschaftsreferenten Herrn Herzog (2.v.r.)Zu Beg<strong>in</strong>n der Konferenzwoche freute sich unsereDelegation, den Wissenschaftsreferenten derDeutschen Botschaft, Herrn Herzog, zu besuchenund somit e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Aufgabenfelderse<strong>in</strong>es Referats <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur zu bekommen.Herr Herzog erzählte uns kurz etwas über dieGesellschaftsstruktur, die Entstehung des Inselstaatesund über die schnelle wirtschaftliche Entwicklung,h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em hochentwickelten undmodernen F<strong>in</strong>anzmarkt. S<strong>in</strong>gapur wurde zum Teilgewollt und ungewollt vom damals besser entwickeltenMalaysia abgespalten. Schnell setzte siche<strong>in</strong>e Partei durch - die People‘s Action Party (PAP)- welche unter anderem durch e<strong>in</strong>en autoritärenpolitischen Stil die <strong>in</strong>dustrielle, wirtschaftlicheEntwicklung forcierte. Heute ist der Hafen S<strong>in</strong>gapursder zweitgrößte Umschlagplatz bzw. Hafender Welt. Bis vor kurzem war S<strong>in</strong>gapur noch anerster Stelle. Jetzt ist es Shanghai.Wir erfuhren, dass auch S<strong>in</strong>gapur e<strong>in</strong> demografischerWandel h<strong>in</strong> zu älteren Mitbürgern <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapurvorherrscht. Fachkräfte aller Welt s<strong>in</strong>d herzlichwillkommen und brauchen ke<strong>in</strong>e bürokratischenHürden fürchten. E<strong>in</strong>fache Arbeiter h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>dzum Teil noch dr<strong>in</strong>gender gebraucht, unterliegenaber vielerlei Restriktionen. So dürfen sie zum unterUmständen ke<strong>in</strong>e Familienmitglieder nachziehenlassen und s<strong>in</strong>d meist durch e<strong>in</strong> beschränktesVisum nur für e<strong>in</strong> paar Jahre <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur zumArbeiten geduldet, damit der “ethnologische Mix”wie er derzeit vorherrscht nicht verändert wird.Die e<strong>in</strong>fachen Arbeitsmigranten leben <strong>in</strong> extra gebautenWohnsiedlungen. Da S<strong>in</strong>gapur e<strong>in</strong> Vielvölkerstaatist und e<strong>in</strong> Platzmangel vorherrscht, wasdie Expansion der Stadt stark beschränkt, verfolgtdie Regierung e<strong>in</strong>e spezielle Wohnpolitik, die denAnteil der unterschiedlichen Ethnien erhalten soll.Weltweit bekannt ist S<strong>in</strong>gapur durch die fast kl<strong>in</strong>ischeSauberkeit und e<strong>in</strong>e sehr ger<strong>in</strong>ge Krim<strong>in</strong>alitätsrate.Daher auch das Sprichwort: „S<strong>in</strong>gapur is aF<strong>in</strong>e City!“ und „Asia Light“.Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Herzog fürden beruflichen und persönlichen E<strong>in</strong>blick, dener uns <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Berufswelt und se<strong>in</strong>e persönlichenErfahrungen <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur sowie als Diplomat derBundesrepublik Deutschland ermöglicht hat.21

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