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Tausend Fragen - eine Stadt .pdf - wis-potsdam.de

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20 21Frie<strong>de</strong>rike, 14 Jahre: Wieso schmeckt Kin<strong>de</strong>rn Kaffee(noch) nicht? Warum verän<strong>de</strong>rt sich <strong>de</strong>rGeschmack im Laufe <strong>de</strong>r Zeit?Die Wissenschaft hat bisher fünf Grundgeschmacksarteni<strong>de</strong>ntifiziert, nämlich: süß, salzig,sauer, bitter und umami (<strong>de</strong>r herzhafte Geschmack).Dabei reagieren bereits Neugeboreneauf fast alle Grundgeschmacksarten mit <strong>de</strong>n unsallen bekannten typischen Gesichtsausdrücken.Schmeckt die Nahrung süß o<strong>de</strong>r umami, lächelnsie zufrie<strong>de</strong>n, schmeckt sie sauer, machen sie ein„Zitronengesicht“ und bei bitterem Geschmackein „Ekelgesicht“. Salzig sch<strong>eine</strong>n Säuglinge jedocherst nach circa vier Monaten zu erkennen. Die Vorliebe für süß und umami sowiedie Abneigung für bitter und sauer sch<strong>eine</strong>n also angeboren zu sein. Dies macht auchSinn, <strong>de</strong>nn ein süßer Geschmack weist auf energiereiche, ungiftige Nahrung hin und<strong>de</strong>r Umamigeschmack zeigt Eiweiße an, die wichtige Baust<strong>eine</strong> für <strong>de</strong>n Körper sind.Im Gegensatz dazu sind viele Bitterstoffe giftig und verdorbene Speisen sind oft sauer.Die angeborene Ablehnung von sauren und bitteren Lebensmitteln, wie zum BeispielKaffee, ist also ein Schutzmechanismus <strong>de</strong>s Körpers. Doch Veranlagung ist nicht alles.Denn etliche bittere Lebensmittel, wie zum Beispiel Rosenkohl, sind ungiftig – und daskann man lernen. Je häufiger ein bestimmtes Lebensmittel gegessen (und vertragen)wird, <strong>de</strong>sto eher wird es erneut gegessen. Die Erfahrung mit neuen Lebensmitteln lässtuns also neue Vorlieben und Abneigungen lernen bzw. verstärkt bereits existieren<strong>de</strong>.Carlotta, 7 Jahre: Warum gibt es Jahreszeiten?Die Er<strong>de</strong> dreht sich um dieSonne und um sich selbst.Eine Umdrehung <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>um sich selbst dauert<strong>eine</strong>n Tag, ein Umlauf umdie Sonne ein Jahr. Genaugesagt, wan<strong>de</strong>rt die Er<strong>de</strong>in 365 Tagen, 5 Stun<strong>de</strong>n,48 Minuten und 46 Sekun<strong>de</strong>neinmal um dieSonne. Weil die Erdachse nicht senkrecht auf <strong>de</strong>r Umlaufbahn steht, son<strong>de</strong>rn um 23,5°geneigt ist, haben wir Jahreszeiten auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>. Im Winter auf <strong>de</strong>r Nordhalbkugel ist<strong>de</strong>r Nordpol und mit ihm die ganze Nordhalbkugel von <strong>de</strong>r Sonne weggeneigt. Deshalberhält die Nordhalbkugel weniger Sonnenenergie und kühlt sich ab, es wird Winter.Auf <strong>de</strong>r Südhalbkugel ist das dann umgekehrt: hier herrscht Sommer, weil <strong>de</strong>r Südpolund die Südhalbkugel zur Sonne hingeneigt sind. Hier erhält die Südhalbkugel mehrSonnenstrahlung und es wird wärmer, nämlich Sommer. Das heißt: Nord-Winter istSüd-Sommer und umgekehrt. Entsprechend ist das mit <strong>de</strong>n Übergangs-Jahreszeiten:wenn wir im Nor<strong>de</strong>n Frühling haben, ist auf <strong>de</strong>r Südhalbkugel Herbst. Die Er<strong>de</strong> läuft auf<strong>eine</strong>r Ellipse um die Sonne. Häufig wird <strong>de</strong>shalb vermutet, dass <strong>de</strong>r Sommer dadurchentsteht, dass die Er<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Sonne am nächsten steht. Das ist aber falsch. Die geringeSchwankung <strong>de</strong>s Abstands zur Sonne von 152 Millionen auf 147 Millionen Kilometerist so gering, dass sie auf die Jahreszeiten k<strong>eine</strong> Wirkung hat. Es ist ausschließlich diegeneigte Erdachse, die für Jahreszeiten sorgt.Dr. Kathrin Ohla leitet die Nachwuchsgruppe Psychophysiologie<strong>de</strong>r Nahrungswahrnehmung am Deutschen Institut fürErnährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE).www.dife.<strong>de</strong>Fotos: ©DIfE (l.)Dr. Monika Korte ist Geophysikerin am DeutschenGeoForschungsZentrum GFZ. Sie ist Leiterin <strong>de</strong>r ArbeitsgruppeGeomagnetische Observatorien und <strong>de</strong>s Adolf-Schmidt-Observatoriumsfür Geomagnetismus Niemegk.www.gfz-<strong>potsdam</strong>.<strong>de</strong>

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