13.07.2015 Aufrufe

AK GESCHICHTE DER JUDEN; Rundbrief 10 - Niedersachsen

AK GESCHICHTE DER JUDEN; Rundbrief 10 - Niedersachsen

AK GESCHICHTE DER JUDEN; Rundbrief 10 - Niedersachsen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

derstand der Göttinger Juden 1844 einSynagogenverband mit Rosdorf und Geismargebildet. Erst 1852 setzte der HildesheimerLandrabbiner, dem Göttingen seit1845 zugeordnet war, den gesetzlich gefordertenöffentlichen Religionsunterrichtund ein Gemeinderegulativ durch. Der seitden 1850er Jahren einsetzende Zuzug derLandjuden aus den umliegenden Orten verändertedie Synagogengemeinde, die 1885aus 451 Personen, 2,6 Prozent der Gesamtbevölkerung,bestand. Nach 1866 war dieMehrzahl der Mitglieder als selbständigeKaufleute im Textilhandel und Vieh- undLandproduktenhandel tätig. Die wenigenHandwerker rekrutierten sich aus osteuropäischenZuwanderern. Jüdische Professorenund Dozenten waren nur in AusnahmefällenMitglieder der Synagogengemeinde.Die 1872 errichtete neue Synagoge erhielt1895 einen Erweiterungsbau, über demThoraschrein gab es eine Orgelempore.Das Schul- und Synagogenwesen wurdeneu organisiert. Heinrich Fabisch, ausgebildetam jüdischen Lehrerseminar in Hannover,prägte als Kantor und Lehrer bis1924 das religiöse Leben. Mit der Einstellungdes Schächters und GemeindesekretärsWolpert aus Rußland wurde 1888, andersals in den meisten Gemeinden derProvinz, endgültig das Schächteramt vomLehreramt getrennt. Gleichzeitig mit derAnstellung des ersten Ortsrabbiners Dr.Loewy 1884 wurde eine Gemeindeordnungbeschlossen, die das Regulativ von 1852ablöste. Es folgten bis in die 1930er Jahresechs weitere Rabbiner, die meist aus demJüdischen Theologischen Seminar in Breslaukamen und ihrer Ausbildung nach demLandrabbiner gleichrangig waren. Damitbegann der Kampf gegen das auch nach1866 beibehaltene Hildesheimer Landrabbinat.Man forderte seit 1895 vergeblichein Rabbinat im südniedersächsischenRaum mit Sitz in Göttingen.In der Gemeinde brachen religiöseKonflikte auf. Der Einbau der Orgel warvon einer Minderheit der Mitglieder nurtoleriert worden, weil gleichzeitig der Baueiner Mikwe zugestanden worden war, der2unterblieb, da die Mehrheit sie als „religiösveraltet und allgemein störend“ ansah. Alsauf Veranlassung von Rabbiner Dr. Jacobauch die Gebete unter Orgelbegleitung gesprochenwurden, nahm eine Gruppe neuvom Lande nach Göttingen gezogener, orthodoxeingestellte Mitglieder dies zumAnlaß, die Gottesdienste zu boykottierenund eine eigene Betgemeinschaft zu bilden,allerdings keine Separatgemeinde.Welche organisatorischen Formen dieGruppe entwickelte, ist kaum bekannt. Sieversammelte sich seit 1897 in einem gemietetenBetraum und richtete im Haus desKaufmanns Löwenstein mit Hilfe von Stiftungsgelderndes Baron Rothschild eineMikwe ein. Nachdem 1920 bei einem Einbruchdas Ritualgerät gestohlen und 1921der Betraum gekündigt worden war, folgteein Umzug. Die Bezeichnung „Israelitisch-Orthodoxe Gemeinde Göttingen“ deutetdrauf hin, daß sich die Gruppe nach 1918weiter verselbständigte, sich wohl auchdem „Halberstädter Bund“ angeschlossenhat. Nach 1918 gab es in Göttingen zahlreicheantisemitische Attacken. Gegen Endeder Weimarer Republik kam es zu Boykottaufrufengegen jüdische Geschäfte, zuSachbeschädigungen und Angriffen aufbekannte Gemeindemitglieder. 1933 warenin Göttingen 475 „Glaubensjuden“ gemeldet.Früher als anderswo in der ProvinzHannover begannen nationalsozialistischeAusschreitungen. Rabbiner Dr. Finkelschererwurde im Juli 1933 entlassen, um eineFestanstellung zu vermeiden. Sein NachfolgerRosenberg von der Hochschule fürdie Wissenschaft des Judentums in Berlinvertrat zionistische Positionen. Das Gemeindelebenwurde in der Synagoge unddem 1934 von der Gauß- Weber-Loge erworbenenLogenhaus organisiert. Rosenbergwurde noch nach seinem Weggangnach Worms im Januar 1936 in Göttingenpromoviert. Sein Nachfolger Dr. Ostfeldwurde vom preußischen Landesverbandjüdischer Gemeinden zum Bezirksrabbinerfür Südhannover ernannt; das Ziel, dasGöttinger Rabbinat und die umliegendenGemeinden von Hildesheim zu trennen,


3war erreicht. Ostfeld emigrierte Ende Oktober1938. Zu diesem Zeitpunkt lebtennoch die Hälfte der jüdischen Einwohnerschaftvon 1933 in Göttingen. In der Pogromnachtwurde die Synagoge verbrannt,dann abgerissen. Die verhafteten jüdischenMänner kamen ins Reinhausener Gerichtsgefängnis,wurden aber nicht ins KZ transportiertund mit einer Ausnahme bis AnfangJanuar 1939 entlassen. Die GöttingerGemeinde, der wie allen Synagogengemeindender Status einer öffentlich-rechtlichenKörperschaft entzogen worden war,wurde ein eingetragener Verein. VorsitzenderWolf mußte 1940 das Synagogengrundstückan den Spar- und BauvereinGöttingen verkaufen. Wegen des Friedhofsverkaufsverhandelte die Reichsvereinigungder Juden in Deutschland ohne Ergebnismit der Stadt. Im Herbst 1940 wurdeder Großteil der Juden in „Judenhäuser“eingewiesen, die meisten in das Gemeindehaus.Dort fand am 8. Juni 1941 mit der1944 in Auschwitz ermordeten RabbinerinJonas die Einweihung eines Altersheimsstatt. Die meisten Göttinger Juden und Jüdinnenwurden in zwei Transporten imMärz und Juli 1942 über Ahlem/Hannovernach Warschau und Theresienstadt deportiertund das Gemeindehaus verkauft. Diemeisten Verbliebenen, in „Mischehen“ lebend,wurden im Februar 1945 nach Theresienstadtdeportiert. Vorsteher Gräfenberg,74 Jahre alt und in zweiter Ehe miteiner Nichtjüdin verheiratet, überlebte mitwenigen anderen in Göttingen. Er gründetenach 1945 eine kleine deutsch-jüdischeGemeinde. Nach seinem Tod 1951 wurdeErnst Engwicht, der aus Oberschlesien1946 nach Adelebsen gekommen war, seinNachfolger. Anfang 1956 wurde er wegenfinanzieller Unregelmäßigkeiten und alsangeblicher Nichtjude seines Amtes enthoben.Der Landesverband setzte Max Lilienthal,Bovenden, einen Überlebenden vonTheresienstadt, als Nachfolger ein. Mitseinem Tod 1971 endete die „JüdischeGemeinde Göttingen e.V.“. Ein Vierteljahrhundertspäter gründeten Kontingentflüchtlingeaus der ehemaligen Sowjetunionwieder eine jüdische Gemeinde in Göttingen.Sibylle ObenausHerr von Pezold fragt anschließend nachder Existenz antisemitischer Vereine undHerr Eckhard nach der besonderen Bedeutungder hessischen Judengemeinde in Bovendenfür die Göttinger Judengemeinde.Frau Schäfer-Richter und Herr Hinrichsgeben einige Ergänzungen zur GöttingerJudengeschichte. Frau Obenaus bestätigtdie Existenz antisemitischer Vereine in den90-er Jahren und betont die besondere Bedeutungder hessischen Nachbargemeindein Bovenden, die den Göttinger Juden alsAusweichmöglichkeit offen stand.Herr Obenaus leitet dann über zur Mitgliederversammlungdes Arbeitskreises. Dazugeht eine Liste der Mitglieder herum, indie sich die Anwesenden durch Unterschrifteintragen. Die Tagesordnung, dieim letzten <strong>Rundbrief</strong> mitgeteilt wurde,wird einstimmig angenommen.TOP 1: TätigkeitsberichtHerr Obenaus zieht ein erstes Resümee ü-ber die bislang als Schwerpunktthema angegangeneFrage der Konversion von Judenzum Christentum. Das Thema sollauch auf künftigen Tagungen fortgesetztwerden. Allerdings müsse noch auf einschlägigeVorschläge von Vorträgen fürdie nächsten Tagungen gehofft werden.Es stelle sich auch die Frage, ob derBlick auf die Konversionen des 19. Jahrhundertsgerichtet werden sollte. Insbesonderehalte er es für wichtig, dass bei künftigenVerträgen auch quantifizierende Methoden,so wie sie Herr Meiners angewandthat, eine Rolle spielen sollten. Auch das20. Jahrhundert sollte in das Thema einbezogenwerden. Herr Meiners plädiert dafür,das Thema auch auf das Problem der sogenanntenMischehen auszuweiten. In dieserBeziehung macht Herr Linnemeier einVortragsangebot. Herr Bohmbach erinnertdaran, dass er in gleicher Weise schon in


der letzten Sitzung ein Vortragsangebotgemacht hat.Herr Hinrichs regt an, die Tätigkeitder christlichen Pfarrer, die Juden tauften,näher zu untersuchen. Offenbar habe es„Konjunkturen“ von Judentaufen zu bestimmtenZeiten, etwa am Ende des 18.Jahrhunderts gegeben. Herr Obenaus verweistauf entsprechende Forschungsaktivitätender evangelischen Landeskirche, diesich unter der Ägide von Herrn Ltd. ArchivdirektorDr. Otte mit der Rolle der e-vangelischen Kirche und ihrer Pfarrer beschäftigen.Herr Obenaus weist darauf hin, dassauch der Schwerpunkt Deportationen weiterverfolgt werden sollte. Allerdings habeFrau Prof. Lorenz, Hamburg, auf Anfrageeine Mitwirkung abgesagt. Es liegt abereine Zusage von Herrn Bein aus Braunschweigvor, der bereit ist, dieses Themabei der nächsten Tagung aus BraunschweigerSicht zu behandeln.Herr Obenaus erinnert daran, dassauch das Thema „Eintritt der Juden in dieakademischen Berufe“ noch in den Blickgenommen werden soll. Man könne dasThema insofern erweitern, als der Eintrittder Juden in das Bürgertum als übergreifendesThema behandelt werden könnte. Erappelliert an die Anwesenden, sich zu diesenThemenbereichen Vortragsangebote zuüberlegen.Zum Stand der Publikationen berichtetHerr Obenaus, dass der Sammelband zumThema „Juden in <strong>Niedersachsen</strong> auf demLande“ inzwischen gesetzt sei und vielleichtzum Beginn des Jahres 2005 schonim Druck vorliegen wird.Zum Stand der Drucklegung des HistorischenHandbuches der jüdischen Gemeindenin <strong>Niedersachsen</strong> und Bremen,das beim Göttinger Verlag Wallstein erscheinenwird, berichtet Herr Obenaus,dass inzwischen die Druckvorlagen zurletzten Durchsicht bei ihm erwartet werden.Der Druck werde noch im Laufe diesesJahres in Gang gesetzt.TOP 2: SprecherwahlAuf Vorschlag übernimmt Herr Schmid dieWahlleitung. Anwesend sind 30 stimmberechtigteMitglieder. Da Herr Obenaus sichnicht mehr zur Wahl stellt, bittet HerrSchmid um Vorschläge zur Wahl des erstenSprechers. Herr Eckhardt schlägt HerrnMeiners vor. Herr Wessels schlägt HerrnReyer vor, der allerdings mitteilt, nicht fürdieses Amt kandidieren zu wollen, sondernvielmehr weiterhin bereit sei, als Schriftführerdes Arbeitskreises tätig zu sein.Daraufhin wird Herr Meiners in offenerAbstimmung einstimmig von den Mitgliedernzum neuen 1. Sprecher gewählt.Da auch Herr Eckhardt als zweiterSprecher sich nicht mehr zur Wahl stellt,bittet Herr Schmid um Vorschläge für dasAmt des zweiten Sprechers. Frau Baumertschlägt Frau Buchholz vor, die ebenfalls inoffener Abstimmung einstimmig von denMitgliedern gewählt wird.Für die Wahl des Schriftführersschlägt Herr Schmid die Wiederwahl vonHerrn Reyer vor. Da weitere Vorschlägenicht gemacht werden, wird auch hier offenabgestimmt und Herr Reyer einstimmigvon den Teilnehmern gewählt.Herr Meiners bedankt sich im Namen derMitglieder des Sprecherkreises für dieWahl. Er übernimmt daraufhin den Vorsitzund ruft den nächsten Tagesordnungspunktauf.TOP 3Herr Meiners informiert, dass der nächsteTagungsort noch offen sei. Evtl. könneman in Hannover, aber möglicherweiseauch in Osnabrück oder Bückeburg tagen.Notfalls stehe auch Hildesheim als Tagungsortzur Verfügung. Die Tagung wirdauf jeden Fall am Mittwoch, dem 16. März2005, stattfinden.4


TOP 4: VerschiedenesFrau Frau Obenaus weist auf die "CellerChronik 11 hin, in der sich ein Aufsatz derCeller Archivarin Maehnert zur Konversiondes Hofagentensohnes Gans befindet.Herr Schaller berichtet über eine Ausstellungin der Göttinger Pauliner-Kircheüber Synagogen in Deutschland. Herr Meinersschließt die Versammlung und entlässtdie Anwesenden in die Mittagspause.Danach informiert zunächst Herr Jüttnerals Vertreter der jüdischen Gemeinde,die im Jahre 1994 gegründet wurde. Danachsei auch noch ein Förderverein gegründetworden, der für ein Gebäude in derAngerstraße gesorgt hat. Es ist renoviertworden, sodass jetzt im ersten Obergeschossdes Gebäudes sich ein Betraum befindet,in dem die 200 Mitglieder Platz findenkönnen. Viele der Mitglieder der jüdischenGemeinde hätten nichtjüdische Ehepartner.Mittlerweile würden dadurch mehrals 300 Personen betreut. Etwa 90 % vonihnen sind allerdings Kontingentflüchtlingeaus den ehemaligen GUS-Staaten, sindrussischsprachig und seien auch kaum mitder jüdischen Kultur vertraut. Eine wesentlicheAufgabe sei, den Mitgliedern der Gemeindedie deutsche Sprache und die jüdischeReligion näher zu bringen.Bei dem Haus handelt es sich übrigensum ein ehemaliges Pfarrhaus. Die lutherische,die reformierte und die katholischeGemeinde haben sich neben weiterenSponsoren zusammen getan und den Kauferst finanziell möglich gemacht.Zwischen den Wällen der Stadt Göttingenexistiert ein 3200 m² großer Obstgarten,der der jüdischen Gemeinde übereignetworden sei. Hier wolle man in derZukunft die noch in Bodenfelde stehendeSynagoge aufrichten. Sie soll in der Zukunfthierhin transportiert werden. DieserPlan werde bereits seit 1998 verfolgt. Essei allerdings offen, wann er endlich verwirklichtist.Es folgt dann der Vortrag von Peter Aufgebauer(nachfolgend eine Kurzfassungdes Referenten).Vortrag 2Peter Aufgebauer:Judentaufen im Umfeld derGöttinger UniversitätAn der Universität Göttingen als einer Institutionder Aufklärung, die den Primatder theologischen Fakultät nicht mehrkannte, wurden Juden (und Katholiken undReformierte) von Beginn an zum Studiumzugelassen. Aber für die jüdischen Absolventender Universität ergaben sich hieram Ort kaum Berufsaussichten in bzw. imUmfeld der Universität. Taufe oder Karriereverzichtwar tatsächlich bis weit in das19. Jahrhundert die Alternative, vor diesich viele jüdische Akademiker gestellt sahen;in Abwandlung des berühmten Heine-Wortes von der Taufe als dem „Entreébillettin die europäische Kultur“ schien dieTaufe in der Tat das „Entréebillett“ in daswissenschaftliche Establishment zu sein.Dieses Billett löste man tunlichst außerhalbund machte gegenüber seiner Herkunftsgesellschaftwenig Aufhebens davon;der Nachweis auf dem Papier, in derPersonalakte, im Zusammenhang mit einzuholendenGutachten, war das Entscheidende,um der formalen Zurücksetzung infolgeder Zugehörigkeit zum Judentum zuentgehen.Damit war eine scheinbar notwendige,aber noch keineswegs eine hinreichendeBedingung für eine zügige universitäreLaufbahn erfüllt. Die Biographien zweiermiteinander eng befreundeter GöttingerGelehrter verdeutlichen das Dilemma; essind der Orientalist und SprachforscherTheodor Benfey (1809-1881), der sich taufenließ, und der Mathematiker Moritz AbrahamStern (1807–1894), der wiederholtund prononciert bekannte, in der jüdischenReligion bleiben zu wollen.Moritz Stern erlangte im Jahre 1848,nach fast zwanzigjähriger Privatdozentur,5


eine Anstellung als „außerordentlicher Professor“– als erster, nichtgetaufter Jude. ElfJahre später, in seinem 30. Dozentenjahr,erhielt er als erster nichtgetaufter Jude inDeutschland Amt und Titel eines ordentlichenProfessor. Wiederum drei Jahre späterwurde er als ordentliches Mitglied indie Göttinger Akademie der Wissenschaftenaufgenommen. Sein Beispiel zeigtrecht deutlich, wie wichtig neben fachlicherExzellenz die kollegiale und sonstigegutachterliche Fürsprache sein konnte.Und das Beispiel seines engen persönlichenFreundes Theodor Benfey zeigt, daßauch die Taufe keineswegs rasch alle Hindernissebeseitigte. Dieser faßte 1846 denEntschluß, sich mit seiner Frau und seinenvier Kindern taufen zu lassen. Zwei Jahrespäter erfolgte die Ernennung zum außerordentlichenProfessor; aber er blieb in materiellsehr beengten Verhältnissen, wurdeerst 13 Jahre später zum Ordinarius ernanntund war weiterhin mit Vorurteilenseitens mancher Kollegen konfrontiert: „...das einem geborenen Juden so leicht eigeneZudringliche und Vorlaute“ (G. H.Ewald); „seine Persönlichkeit ist ein wenigunangenehm, indem seine orientalischeAbstammung ihm sehr anhaftet“ (UniversitätskuratorWarnstedt). Die AufnahmeBenfeys in die Göttinger Akademie erfolgte1864 gegen den Widerstand einzelnerMitglieder.Peter AufgebauerIn der Diskussion werden die gewaltigenGehaltsunterschiede der jüdischen Lehrerthematisiert. Die Diskussionsteilnehmer,vor allem Herr Wessels und Frau Obenaus,nennen aus ihrer Quellenkenntnis einigeBeispiele von erzielten Jahresgehältern.Ein Lehrergehalt könne bei Wahrnehmungeiner vollen Stelle etwa in Frankfurt/Main1<strong>10</strong>0 Taler betragen, während ein a.o. Professorunter Umständen lediglich auf 300Taler zuzüglich Hörergelder gekommensei.6Vortrag 3Herbert Reyer:Der konvertierte Sohn eines HildesheimerRabbiners und seineDruckschrift an die „verstocktenJuden“ von 1738In der Wissenschaftlichen Bibliothek desStadtarchivs Hildesheim befindet sich einein Hamburg im Jahre 1738 bei PhilippLudwig Stromer gedruckte Schrift im bescheidenenUmfang von 22 Druckseitenmit dem Titel „Der wahre Glaube an denHerrn Jesum Christum Denen VerstocktenJuden ernstlich überzeuget von JohannReinhold.“ Als Zusatz unter seinem Namengibt der Autor noch wesentliches zuseiner Person preis: Es steht hier „Jud.Convers.“ und darunter: „Eines RabbiSohn aus Hildesheim“. Dieses HildesheimerExemplar scheint eine besondere Raritätzu sein. Außer diesem konnten bislangnicht einmal eine Hand voll weitere Exemplarein verschiedenen Bibliothekenermittelt werden.Nach seinen eigenen Angaben ist derVerfasser 26 Jahre vor Erscheinen seinerDruckschrift, also 1712, erstmals mit derchristlichen Lehre konfrontiert worden;dann habe er drei Jahre lang Unterricht beiPastor Seelmann in Hamburg genossen.Seine Taufe in der Michaeliskirche müßtesomit im Jahre 1715 stattgefunden haben.Dieses letztere Datum läßt sich nichteindeutig anhand der Hamburger archivalischenÜberlieferung bestätigen: Es gibtwidersprüchliche Angaben. Auch der Geburtsortscheint aufgrund widersprüchlicherQuellen nicht sicher zu sein: DerSchrift von 1738 zufolge und auch aufgrundeines archivischen Belegs aus Hamburgist sein Geburtsort Hildesheim.Eine hamburgische Quelle teilt mit,dass Reinhold in Hamburg geboren sei, eineweitere bemerkt hingegen, dass Reinholdzu Frilldorf (wohl Frielendorf) inHessen geboren sei. In keiner der Quellenwird das Geburtsjahr genannt. Eindeutigscheint wiederum zu sein, dass Reinhold,


evor er sich in Hamburg niederließ, alsLehrer der hebräischen Sprache in Rintelnsowie in Leer in Ostfriesland tätig war.Der Hinweis Johann Reinholds, dasser ein Rabbinersohn aus Hildesheim sei,läßt sich jedenfalls bislang nicht verifizieren.Die relativ schmale Quellenbasis läßtes derzeit nicht zu, ihn einem bestimmtenHildesheimer Rabbiner zuzuweisen, zumalauch sein früherer Name nicht eindeutig zubestimmen ist.Nach seiner Konversion zum Christentumwurde Reinhold von seinen Verwandtenverstoßen und sogar verfolgt undverfiel dann in eine langwierige Krankheit.Er verheiratete sich mit einer Christin, um„nicht so ganz verlassen dazustehen“ undwurde Vater von 6 Kindern. Er ernährtesich in Hamburg durch einen kleinen Handel,benötigte aber die Unterstützungchristlicher Kassen: Rechnungen der HamburgerProselyten-Anstalt belegen, dass ernoch bis 1736 von dort Zahlungen erhaltenhat. Einige Jahre zuvor hatte er auch fürseinen Sohn, der das Buchbinderhandwerkerlernen sollte, aus dieser Kasse finanzielleUnterstützung erhalten.Von Johann Reinhold liegen nochweitere Druckschriften vor. Seine frühestePublikation erschien im Jahre 1718, alsoetwa 3 Jahre nach seiner christlichen Taufe.In ihr rechtfertigt er seine Konversion.Als ein Vorläufer der erstgenannten Schriftvon 1738 erschien bereits 1721 in Hamburgein 21 Seiten umfassendes Heft vonJohann Reinhold mit dem Titel „DienstlicheMittel zu der Jüden Bekehrung inchristlicher Einfalt gestellet vor alle Unbekehrte“.Im selben Jahr erschien in HamburgJohann Reinholds „kurze Beschreibungdes Jüdischen neuen Jahres“.Es folgten dann noch einige weitere Veröffentlichungendes Konvertiten, auf derenNennung in dieser Zusammenfassung verzichtetwerden muss.Johann Reinholds Konversion geradein Hamburg ist kein Zufall: Für den protestantischenBereich Deutschlands lassensich mehrere Einrichtungen benennen, diesich in besonderer Weise um bekehrungswilligeJuden kümmerten. Eine davon wardie Hamburger Michaeliskirche, die geradezuzu einer Zentrale für Judentaufengeworden war: Dort wurden von 1671 bis1708 fast ebenso viele Juden getauft wieim selben Zeitraum im gesamten übrigenprotestantischen Deutschland.Abschließend ist darauf hinzuweisen,dass Johann Reinhold als Konvertit einerSondergruppe angehörte: Gemeint sind jeneKonvertiten, über die Manfred Friedrichin seiner aus theologischer Sicht verfasstenSchrift (1988 erschienen) „Zwischen Abwehrund Bekehrung“ handelt. Es sindKonvertiten, die „ihre ernsthafte christlicheÜberzeugung bald nach der Taufe durchVeröffentlichungen unterstrichen“ (Friedrich,S. 149). Manfred Agethen, der in seinemAufsatz im ersten Band der ZeitschriftAschkenas (1991) davor warnt, dieseGruppe von Konvertiten überzubewerten,hebt hervor, dass neben echter Bekenntnisüberzeugung,die sich in Publikationenkonvertierter Juden niederschlägt, viel stärkerim weitesten Sinne politische Gründe –Pragmatismus, Anpassung, Verbesserungder sozialen Lage, oder Entkommen auseiner aktuellen Notlage – eine Rolle aufdem Wege zur Konversion gespielt haben.H.ReyerIn der sich anschließenden Diskussion vermutetHerr Böhme, dass der Titel Rabbi,als dessen Sohn sich der Verfasser bezeichnete,eventuell nur zur Hervorhebungder Person selbst genommen sei, aber wenigmit der Wirklichkeit zu tun gehabt habe.Frau Obenaus schlägt vor, bei der Suchenach der Person eventuell auch denBlick nach Peine, das ja hildesheimischgewesen sei, zu richten. Herr Dietert erwägt,ob unter der Bezeichnung Rabbivielleicht viel einfacher nur der Beruf einesLehrers zu vermuten sei.Herr Wessels stellt schließlich die Frage,warum ausgerechnet in Hamburg soviele Konversionen in dieser Zeit dokumentiertseien. Herr Reyer erwidert, dasses hier vor allen Dingen eine finanzielle7


Begründung gebe. Die dort vorhandeneProselytenanstalt gewährte eine gewissewirtschaftliche Sicherheit. Herr Meinersergänzt, dass die hohe Zahl von Konversionennatürlich auch vom Engagement desjeweiligen Pastors abhängig gewesen sei.Vortrag 4Hans-Heinrich Ebeling:Konversionen von Juden zumChristentum im Braunschweig des18. JahrhundertsEine Kurzfassung des Vortrags konnte wegenlängerer schwerer Erkrankung des Referentenbislang nicht vorgelegt werden.Dies wird so bald als möglich nachgeholt.*Herr Obenaus stellt im Anschluss an dieAusführungen von Herrn Ebeling über dieKonversionen im Braunschweigischen dieFrage nach den möglichen Zahlungen andie Täuflinge. Möglicherweise habe es dazuRegelungen gegeben, die irgendwo fixiertsein müssten. Herr Ebeling verweistauf ein entsprechendes herzoglichesReskript. Herr Obenaus ergänzt, dass esmöglicherweise auch geografisch fassbarsein, wo es überhaupt im alten Reich Zahlungenfür Konversionen bzw. die Konvertitengegeben habe. In der wissenschaftlichenLiteratur gebe es bereits einen Fall,wo das Itinerar eines Täuflings, der sich inmehreren Territorien taufen ließ, zusammengestelltworden sei. Er empfiehlt, dieserFrage einmal gezielt nachzugehen.Frau Obenaus stellt fest, dass es offenbardurchaus typische Täuflinge gegebenhabe. Sie seien männlich, unverheiratetund etwa um die Mitte der zwanzig Jahrealt. Herr Eckhard fragt danach, ob Fälleder Widerrufung nach christlichen Taufenbekannt seien. Herr Ebeling bestätigt dies.In einem ihm bekannten Fall ist dies aufDruck der Familie geschehen. Er habe öffentlicheBuße getan und wurde anschließendwieder jüdisches Gemeindemitglied.8Vortrag 5Frank Ehrhardt:Die Konversion des BraunschweigerMediziners David Mansfeld(1796 - 1863) im Spannungsfeldfamiliarer Tradition und beruflicherAmbitionen.Nach seinem Studium in Göttingen ließsich der Arzt David Mansfeld in seinerHeimatstadt Braunschweig nieder. Er entwickelteein breites Spektrum an wissenschaftlichen,sozialen und gesellschaftlichenAktivitäten. So nahm er eine unentgeltlicheLehrtätigkeit am Anatomisch-chirurgischenInstitut auf, gründete einenFreitisch für Reconvaleszenten (Genesende),betreute eine Taubstummenanstaltund gründete eine Pflegeanstalt für dürftigeKinder – die erste Kindertagesstätte inBraunschweig. Mansfeld war Freimaurer,traf im Garten-Verein die bürgerliche Elitedes Stadt, engagierte sich im PatriotischenVerein – der ersten politischen Vereinigungdes Bürgertums – genauso wie imBürgerverein und im 1848 ins Leben gerufenenVaterländischen Verein.Der Erfolg der von Mansfeld initiiertensozialen Einrichtungen, die auf regelmäßigeSpenden angewiesen waren, unddas wiederholte Zusammenwirken mit exponiertenVertretern des liberalen Bürgertumslassen erkennen, dass der Jude Mansfeldin diesem Umfeld eine anerkannteStellung hatte.Mansfeld gelang es hingegen nicht,ein öffentliches Amt übertragen zu bekommen,dass seine berufliche Stellungabgesichert hätte. Bewerbungen umKreisphysikate und beim Obersanitätskollegiumblieben ohne Erfolg, auch an derHochschule wurden z.T. jüngere Medizinervorgezogen.Bereits bei einer Bewerbung 1827 hatteMansfeld erklärt, dass er „Hindernisse“,die in seinen „persönlichen Verhältnissen“lägen, zu beseitigen beabsichtige. Dochverzögerte sich der erwogene Religionswechselnoch. Hierbei könnte die Kontro-


verse in Mansfelds Familie eine Rolle gespielthaben: Der sehr religiöse Vater, einerder Vorsteher der jüdischen Gemeinde,hatte in seinem Testament seine Kindergemahnt, ihn nicht durch einen Religionswechselzu beleidigen. Dennochwaren zwei Brüder David Mansfelds, einOffizier und ein Rechtsanwalt, zum Christentumkonvertiert.Auch könnte die Hoffnung auf einesich ändernde Bürgerrechtslage und damitbehördliche Praxis nach den sozialen Erhebungenvon 1830 und der Amtsübernahmedurch den Herzog Wilhelm Anlassfür das Aufschieben der Konversion gewesensein.1836 ließen sich David Mansfeld (inzwischen40 Jahre alt) und seine Gattin e-vangelisch- lutherisch taufen. Die religiöseUnterweisung und die Taufe nahm der befreundetePastor Dr. Venturini in der LandgemeindeHordorf vor. Venturini galt als„Rationalist“ als ein Außenseiter in derLandeskirche. Staatsministerium und Konsistoriumstimmten der Taufe zu und hieltenfest „Die Eheleute genießen wegen IhrerGeistesbildung und ihres bewährtensittlich guten Wandels die allgemeine Achtung.“Mansfeld gelangte nun in die öffentlichenStellungen, die er angestrebt hatte:1839 übernahm er stellvertretend die ärztlicheBetreuung des Herzoglichen Armenkrankenhauses,1841 das Amt des zweitenArztes des Alexii-Pflegehauses, der städtischenIrrenanstalt. 1848 wurde er zum Assessordes Obersanitätskollegiums berufen.Für die Tätigkeit in dieser obersten Medizinalbehördewurde ihm im Folgejahr derTitel „Medizinalrat“ verliehen.Mansfeld widmete sich in seinen letztenLebensjahren der Schaffung einer zeitgemäßenLandesheil- und Pflegeanstalt.Die Eröffnung der Nervenklinik in Königslutter(im Jahr 1865) erlebte er nichtmehr.Frank EhrhardtHerr Obenaus stellt nach den Ausführungenvon Herrn Ehrhardt die Frage nach den9Vereinsmitgliedschaften Mannsfelds. Diesersei nicht nur aktiv tätig gewesen, sondernkann durchaus als treibende Kraft gelten,die auf Veränderung zielte. Er sei1836 konvertiert, nachdem er fünf Jahrezuvor in den Vereinen aktiv gewesen sei.Herr Albrecht ergänzt, dass alle Leute, mitdenen Mannsfeld gesellschaftlich umgegangensei, liberale Kräfte waren. Dies habeeine entsprechende Wirkung auf ihn erzielt,sodass er eine Konversion angestrebthatte.Herr Meiners betont den Aspekt derRolle der Familie. Immerhin habe der Vaterdes Konvertiten sich in seinem Testamentdediziert gegen eine Konversion ausgesprochen.Es stelle sich die Frage, obüberhaupt in heute noch greifbaren Testamentendieser Aspekt eine Rolle gespielthabe. Herr Lokers, der über eine entsprechendeTestamentensammlung im StaatsarchivStade verfügt, kann dies nicht bestätigen.Jedenfalls habe er bislang nichts zudieser Frage entdeckt. Frau Ries und HerrLinnemeier bestätigen, dass ihnen aber entsprechendeBeispiele bekannt sind. HerrObenaus hebt noch einmal die Rolle Mansfeldsan der Spitze des politischen Fortschrittshervor, wobei ihm Herr Storz widerspricht,der weniger an dessen politisches,sondern eher an dessen gesellschaftlichesEngagement glaubt. Mannsfeld wolleeinfach nur „ein nützlicher Bürger“ sein.*In der Schlussdiskussion nach den Kurzvorträgenwirft Herr Böhme die Frage auf,ob es nicht auch ein Thema sein könne,einmal nach der Konversion von Christenins Judentum zu fragen. Herr Eckhard hältes für wichtig, danach zu fragen, wie sichüberhaupt Konvertiten nach diesem Schrittzum Judentum gestellt haben.Herr Schmid hält es für wichtig, künftigauch das Thema „Mischehen“, „Geltungsjuden“zu behandeln. Wichtig sei,


dem Schicksal dieser Menschen nachzugehen.Haben sie die Verfolgungen unterdem Nationalsozialismus überlebt, sind sienach Theresienstadt deportiert worden odernicht? Er führt noch ein Beispiel aus derNS-Zeit in Holland an. Hier gab es mehrfachbelegte Versuche, sich durch „uneheliche“Abkunft von Ariern vor der Verfolgungzu retten.Frau Baumert und Herr Albrecht sprechendie künftige Form von Tagungen an,wobei Frau Baumert betont, dass ihr einAustausch unter den Beteiligten wichtigsei und dass man möglicherweise in kleinerenGruppen Einzelthemen diskutierenkönnte. Herr Albrecht hält es für angebracht,durchaus alle drei bis vier Tagungenauch einmal ein komplettes Wochenendemiteinander zu verbringen.Herr Meiners stellt fest, dass bislanggenügend Meldungen zu künftigen Tagungenund zu den bislang genannten Themenvorhanden seien und dass alle ihm zugetragenenAnregungen gerne aufgenommenwürden. Er dankt den Referenten für IhreVorträge und allen Teilnehmenden für dieintensive Diskussion der Beiträge undschließt damit die Tagung.CorrigendaFrau von Boerris macht auf einen Fehlerim letzten <strong>Rundbrief</strong> (Nr. 9, 2004, Seite 4,2. Absatz) aufmerksam: Sie hatte zwei Beispielefür eine Judentaufe genannt, wovonsich eines auf Martha de Levie bezog, diesich 1902 taufen ließ. Das hier genannteJahr 1832 bezieht sich auf die Taufe desMoritz Kalischer aus Lissa/Berlin.<strong>10</strong>Bibliographie zur Geschichteder Juden in <strong>Niedersachsen</strong>und BremenDiese Auswahlbibliographie berücksichtigtTitel, die dem Bearbeiter gemeldet bzw. inder Datenbank Niedersächsische Bibliographieonline gefunden wurden. Insbesonderein den regionalkundlichen Zeitschriften<strong>Niedersachsen</strong>s ließe sich etlichesmehr finden. Die Verfasser von Aufsätzenin entsprechenden Jahrbüchern und Sammelbändenwerden gebten, ihre Arbeitenan den nachstehend genannten Bearbeiterzu melden, sobald sie erschienen sind.Siegfried HübnerNds. LandesbibliothekWaterloostr. 830169 HannoverSiegfried.Huebner@mail.nlb-hannover.deTel./Fax: 0511-1267370/1267202Beplate, Ernst: Juden in Lamstedt. In:Jahrbuch der Männer vom Morgenstern 82,2003, S. 31-56.Maehnert, Sabine / Eckart Birnbaum: VonCelle über Bordeaux nach Berlin: die AffaireGans und ihre Folgen. In: CellerChronik 11, Beiträge aus Geschichte undGeographie der Stadt und des LandkreisesCelle, 2004, S.63-84.Landjuden in Nordwestdeutschland, hg. v.Herbert Obenaus (Veröffentlichungen derHistorischen Kommission für <strong>Niedersachsen</strong>und Bremen, 224), Hannover 2005.Unzer Sztyme. Jiddische Quellen zur Geschichteder jüdischen Gemeinden in derBritischen Zone 1945-1947. Übersetzt undbearbeitet von Hildegard Harck unter Mitwirkungvon Andreas Brämer, Ole Harck,Ina Lorenz, Gerda Steinfeld und NicholasYantian. Kiel 2004. Herausgeber: Landeszentralefür politische Bildung Schleswig-Holstein in Kooperation mit dem Institutfür die Geschichte der deutschen Juden,Hamburg. Clausen & Bosse GmbH, Leck2004. ISBN 3-00-015145-1.


Vorläufiges Programm derTagung des Arbeitskreises„Geschichte der Juden“in Osnabrückam Mittwoch, 16. März 2005<strong>10</strong>.30 Uhr: Empfang im Friedenssaal desHistorischen Rathauses durch OberbürgermeisterHans-Jürgen Fip, anschließendTagung im Ratssitzungssaal.11.00 Uhr: EröffnungsvortragMartina Krause: Aus der Geschichte derSynagogengemeinde Osnabrück11.30 Uhr: Regularien des Arbeitskreises12.00 UhrReinhard Bein: Das Deportationsgeschehenin Braunschweig 1939-1945 (mit Diskussion)12.45 Uhr: Mittagspause (Imbiss)Konversionsfällen im nordwestlichen <strong>Niedersachsen</strong>14.45 UhrUta Schäfer-Richter:Die Erforschung des Schicksals von Christenjüdischer Herkunft im Bereich derHannoverschen Landeskirche15.15 Uhr: Schlussdiskussion zu allen vierVorträgen16.00 Uhr: Weitere Regularien16.30 Uhr: Ende der Tagung(anschließend 16.45 Uhr Besuchsmöglichkeitder neuen Nussbaum-Ausstellung mitFührung)Tagungsort: Osnabrück, Historisches Rathaus,RatssitzungssaalSchwerpunktthema: Konversionen vonJuden zum Christentum III(Kurzvorträge mit anschließender Schlussdiskussion)13.30 UhrBernd-Wilhelm Linnemeier:Jenseits der Grenze und fern der Gemeinde– Hintergründe und Verfahrensformen beiKonversionen im Spannungsfeld zwischenjüdischer Führungselite und Unterschicht13.55 UhrJürgen Bohmbach:„Aus dem verstockten Judentum entrissen“.Die Konvertitenfamilie Freundentheilin Stade14.20 UhrWerner Meiners:Das Sozialprofil der Konvertiten und der„Erfolg“ ihrer Taufe. Ein Versuch derQuantifizierung und Generalisierung von11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!