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Periphere Ebene Supraspinale/Kortikale Ebene Supraspinale ...

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15 11.3 · PathophysiologieA-Delta-Fasern (leicht myelinisiert, 1–7 nm dick,hohe Leitungsgeschwindigkeit von 2,5–30 m/sec;Käser 1991 b, Weiß u. Schaible 2003),C-Fasern (nicht myelinisiert, 0,5 –1 nm dick, niedrigeLeitungsgeschwindigkeit von 0,5–2,5 m/sec;Käser 1991 b, Weiß u. Schaible 2003).Die Summe der zeitlichen und örtlichen Nozizeptorenaktivität(nozizeptiver Input) wird auf die spinale <strong>Ebene</strong> weitergeleitet.1.3.2 Spinale <strong>Ebene</strong><strong>Supraspinale</strong>/<strong>Kortikale</strong><strong>Ebene</strong><strong>Supraspinale</strong>/Kortikosubkortikale<strong>Ebene</strong>Spinale <strong>Ebene</strong><strong>Periphere</strong><strong>Ebene</strong>SchmerzwahrnehmungabsteigendeSysteme –+ Nozizeptiver –HemmkomplexTractusspinothalamicusSecondorder-ZelleMechanorezeptorenGateNozizeptorenAbb. 1.6. Schematische Darstellung der Gate-control-Theorie(modifiziert nach Melzack und Wall, 1965)Im Rückenmark enden die Nozizeptoren in den verschiedenenLaminae der grauen Substanz im Hinterhorn (Schichteneinteilungnach Rexed), v. a. in der Lamina I, II und V(Craig et al. 1994, Craig 2000, Käser 1991 b, Siddall u. Cousins1998, Weiß u. Schaible 2003). Sie enden nicht an nureiner Synapse, sondern bilden durch Verzweigungen (Divergenz)ein sehr ausgeprägtes Neuronennetz zu denRückenmarksneuronen anderer Laminae. Viele der nozizeptivenRückenmarksneurone (Second-order-Neuroneoder Transmitterzellen) bekommen den nozizeptiven Inputnicht ausschließlich von oberflächlichen oder tiefen Geweben,sondern durch die Konvergenz von Nozizeptoren vonallen Geweben aus unterschiedlichen Körperbereichen.Die synaptisch erregten Second-order-Zellen oderTransmitterzellen sind entweder Neurone, die in motorischeoder vegetative Reflexbögen eingebunden sind, Interneuronemit kurzer Projektion, oder aufsteigende Strangneurone,welche die unterschiedlichen aszendierendenBahnen bilden.Im Hinterhorn befindet sich ein hochkomplexes neuronalesSystem, welches die nozizeptiven Signale bearbeitet.Es hat die Möglichkeit der zeitlichen und örtlichenSummation, der Fazilitation oder der Abschwächung bzw.Blockierung dieser nozizeptiven Signale. Melzack und Wallhaben diese Mechanismen in den 60er Jahren in der Gatecontrol-Theorie(Melzack u. Wall 1962, 1965) beschrieben(⊡ Abb. 1.6).Vereinfachend kann man vom Vorhandensein einesnozizeptiven Hemmkomplexes (Brügger 1994, 2000),einer Ansammlung von hemmenden Interneuronen imHinterhorn des Rückenmarks, sprechen. MechanorezeptiveSignale haben einen fördernden, nozizeptive Signale einendeaktivierenden Einfluss auf diesen Hemmkomplex.Auf spinaler <strong>Ebene</strong> werden afferente Signale der MechanoundNozizeptoren gegeneinander abgewogen. Beim Überwiegenmechanorezeptiver Signale bleibt der Hemmkomplexaktiviert. Die Weiterleitung der vorhandenen nozizeptivenSignale nach zentral wird gedämpft oder komplettunterdrückt. Dieser Vorgang wird auch als präsynaptischeHemmung bezeichnet.Überwiegen nozizeptive Signale, wird der Hemmkomplexdeaktiviert, das Gate wird geöffnet, und es kommt zurWeiterleitung der nozizeptiven Signale auf die supraspinale<strong>Ebene</strong>. Die Schließung des Gates durch Erhöhung dermechanorezeptiven Impulse wird im Alltag vielfach unbewusstangewendet: Stößt man sich mit dem Ellenbogen aneinem Türrahmen, so wird zur Schmerzreduktion derEllenbogen kräftig gerieben, wodurch die Aktivität derMechanorezeptoren erhöht wird. Die Wirkungsweise vielerschmerzlindernder therapeutischer Maßnahmen, wiez. B. der transkutanen elektrischen Nervenstimulation(TENS; Thym Dürr et al. 2005), Bandagen, Epikondylitis-Spangen, Tapes aber auch Massagen sowie passive/aktiveBewegungen beruhen z. T. auf Erhöhung der Mechanorezeptorenaktivität(Leonard 1998, Wall u. Jones 1991, Zusmanet al. 1989).Selbst unter neurophysiologischen Bedingungen ist immerein gewisses Maß an nozizeptivem Input vorhanden.Diese Nozizeptorenaktivität wird u. a. durch Reibung undDruck der Haut ausgelöst. Nozizeption wird selbst durchdas Vorhandensein geringer Biegespannungen durch dasEinwirken der Schwerkraft auf unseren Körper hervorgerufen.Der dadurch ausgelöste nozizeptive Input ist jedochso gering und die durch physiologische Bewegung aktivier-

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