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ZUR RHETORISCHEN ARBEITSTECHNIK IN DER ...

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<strong>ZUR</strong> <strong>RHETORISCHEN</strong> <strong>ARBEITSTECHNIK</strong> <strong>IN</strong> <strong>DER</strong> MARIENDICHTUNG 161die Tradition wieder überragt. Das Lied „Zdräva krälevno slavnosti" greift aufdas Bild von dem längst bekannten Sonnenstrahl zurück. 30Cherubin i Serafin.Pfämocny Benjamincne lote zvolil jest,Te okrSlek sluneönyobklicil jest s milosti,Sila, telo i bozstvie,vySla svatä Trojicez cisteho zivötka.[Cherubin sowie Seraphin./ Der allmächtige Benjamin/ erkor tugendhaftes Lageraus./Der Sonnenstrahl/ umgab dich mit Gnade,/... /Stärke, Leib und Gottheit/die heiligeTrinität ging/aus dem reinen Leib hervor./]Das Bild des Sonnenstrahls, das in manchen Liedern allgemein Gottes Allmachtsymbolisiert, wird hier, was interessant ist, speziell als Umschreibung dergöttlichen Empfängnis verwendet. Der Autor lenkt also absichtlich die Sinngebungdieses Bildes in seine gewünschte Richtung. Viel einfacher und traditionellergehen die Autoren im Lied „Stalaf se jest vec divnä" und „Zdräva boziematko " vor, indem sie nur in der Anlehnung an die Bibel und deren Bilder verharren.Das zuletzt genannte Lied bemerkt in der Auslegung der Empfängnisdarüber hinaus sog. Zweiheit Jesu, unterstrichen mit der verhüllten dreifachenZeitebene - Jesus wird gleichzeitig Vater und Sohn von Maria, das Bild von der„heiligen Rose" deutet noch auf sein Leiden unter dem Kreuz hin 31 .Sobe te vyvolilavSe nebeskä sila,ze byv otec, ijest synz tebe, svatä rüze.Im deutschsprachigen Raum wurde dieses Bild das erstemal im „Amsteiner Mariengebet"aus der Hälfte des 12 Jhs. verwendet, „daz sunnen liet schinet durg mittlen daz glas" DasBild hat keine Anlehnung an die Bibel und wird daher als „nicht biblisches Bild" bezeichnet.Vgl. Schäfer S. 24ff. Der Marienieich umfasst dieses Bild auch, jedoch in ein wenig abgeänderterForm und Deutung.„Das Spiegelgefäß" bezeichnet hier Jesus.In der deutschen Mariendichtung erscheint dieses Bild bereits in Frau Avas Lied ca. vor1127 in viel raffinierterer Struktur, jedoch mit derselben Anlehnung an den biblischen Stoff.(Vgl. lff.)do got hie in erdegebom wollte werden,do hiez er iz vor sagenYsaiam den wissagenUnd ander propheten,daz er is willen hete,daz in ein magit gebare

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