Forchheim
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<strong>Forchheim</strong> 81<br />
steckt sind rund zwei Dutzend Bierkeller, manche davon haben ganzjährig geöffnet.<br />
Tausende drängen sich während der Sommerhitze in den Gassen des Kellerwaldes.<br />
Es gibt Blasmusik und Bier vom Fass, und natürlich eine deftige Brotzeit, die man<br />
sich auch selbst mitbringen kann. Nicht versäumen sollte man die Eröffnung (Termin<br />
in der Tourist-Information erfragen). Auf dem Rathausplatz finden dann folkloristische<br />
Darbietungen statt. Anschließend zieht ein Festzug mit fränkischen<br />
Trachten und Schützen im Glanz ihrer Königsketten zum Kellerwald (alle fünf Jahre<br />
im „Großformat“ mit über 100 Gruppen). Das Annafest ist keine landesübliche<br />
Kirchweih, sondern verdankt seine Entstehung der Wallfahrt und der Schützengesellschaft.<br />
Am Tag der heiligen Anna pilgerten die <strong>Forchheim</strong>er Katholiken seit jeher<br />
zur St.-Anna-Kirche in Weilersbach. Bei der Heimkehr machten die durstigen<br />
Wallfahrer im schattigen Kellerwald Rast. Aus Felsengewölben wurde eine frische<br />
Maß Bier gereicht und dazu eine deftige Brotzeit serviert. Dieser Brauch wurde jedoch<br />
erst zum Volksfest, als die „Königlich-Privilegierte Hauptschützengesellschaft“<br />
1840 ihre Schießstätte von der Stadt in den Kellerwald und das Hauptschießen auf<br />
den Annatag legte.<br />
Rathaus als Adventskalender<br />
In der Adventszeit verwandelt sich das <strong>Forchheim</strong>er Rathaus seit 1996 in einen<br />
überdimensionalen Adventskalender. Die Fenster des malerischen Fachwerkensembles<br />
werden mit nummerierten Fensterläden verschlossen, und<br />
die Fassade wird weihnachtlich dekoriert. Zwischen dem 1. und 24. Dezember<br />
versammelt sich täglich um 18.30 Uhr (an Heiligabend bereits um 12 Uhr)<br />
eine größere Menschenmenge, um zu beobachten, wie ein Weihnachtsengel<br />
das jeweilige Fenster öffnet. Auf dem Platz halten die Buden zwischen Rathaus<br />
und Kaiserpfalz Köstlichkeiten der Adventszeit bereit, und in den Rathaushallen<br />
macht ein Kunst-Handwerkermarkt das Schenken leicht.<br />
Wirtschaftlich spielte <strong>Forchheim</strong> wegen seiner verkehrsgünstigen Lage (etwa in der<br />
Mitte zwischen Nürnberg und Bamberg) schon im Mittelalter eine wichtige Rolle.<br />
Die größte und reichste Zunft war damals die der Büttner und Brauer. Heute ist der<br />
Südteil der Stadt von einem Industriegürtel umgeben. Zu den größten Arbeitgebern<br />
zählt das medizintechnische Werk der Siemens AG.<br />
Wesentlich zur Entwicklung <strong>Forchheim</strong>s haben nach dem Krieg Betriebe beigetragen,<br />
die sich hier nach Flucht und Vertreibung aus den Ostgebieten neu angesiedelt<br />
haben. Einer davon ist die Schokoladenfabrik Piasten, die sich auch in einem härter<br />
gewordenen Wettbewerb mit bewährten und innovativen (süßen) Produkten behauptet.<br />
Diese kann man in einem neu eingerichteten Werksverkauf probieren und<br />
kaufen (<strong>Forchheim</strong>-Nord, Piastenstraße 1, Mo–Fr 10 bis 17 Uhr, www.piasten.com).<br />
Geschichte<br />
Wie archäologische Ausgrabungen belegen,<br />
war das Regnitztal um <strong>Forchheim</strong><br />
bereits in vorgeschichtlicher Zeit<br />
bewohnt. Die Funde, z. B. Beile, Pfeilspitzen<br />
oder verkohlte Getreidekörner,<br />
sind heute im Pfalzmuseum zu sehen.<br />
Im 7. Jh. gründeten die Franken hier<br />
eine kleine Ansiedlung, die sich wegen<br />
ihrer verkehrsgünstigen Lage bald zum<br />
bedeutenden Fernhandelsplatz entwickelte<br />
und schließlich sogar als Königshof<br />
fungierte, der vor allem von den<br />
<strong>Forchheim</strong><br />
Karte S. 83