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Südamerika 2

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ITAJAÍ- Europa unter brasilianischer Sonne -ITAJAÍ/BRASILIENFehlt nur noch, dass Ihnen auf der Straße ein Schwarzwald-Mädel im Trachtenkleid und mit Bollenhut entgegenkommt.Dann müssen Sie sich aber keineswegs verdutzt die Augen reiben,denn so abwegig ist das in Itajaí im Bundesstaat Santa Catarinanicht. Der Süden Brasiliens war Ende des 19. Jahrhunderts bevorzugtesEinwanderungsgebiet der Europäer und vor allem derDeutschen. Fern der Heimat werden Sie sich unter brasilianischerSonne plötzlich ganz Zuhause fühlen.Dann wird es Zeit für einen Besuch im Parque Vila Germanica.Hier feiern die Blumenauer im Herbst ihr Oktoberfest. ZigtausendeBesucher aus aller Welt kommen dann nach Blumenau,um das zweitgrößte Bierfest der Welt zu feiern. Nur das Originalin der bayerischen Landeshauptstadt ist größer. 18 Tage lang wirdbei Polka mit brasilianischem Einschlag bis zum „Umfallen“gefeiert. Doch auch ohne das ausgelassene Treiben geht es imKomplex der fünf Fachwerkhäuser bayerisch-traditionell zu.Schlendern Sie doch einfach durch die Geschäfte oder probierenSie ein Eisenbahner-Bier aus einer heimischen Brauerei. Kaumzu glauben, dass München mehr als 10.000 Kilometer weitentfernt ist.Hauptstadt des Bundesstaates Santa Catarina ist Florianopolis.Die Stadt wurde 1676 auf der Insel Santa Catarina gegründetund ist heute über zwei Brücken mit dem Festland, auf dem siesich weiter ausgebreitet hat, verbunden. Viele Häuser aus derKolonialzeit sind noch erhalten. Während einer Panoramafahrtdurch das historische Zentrum erfahren Sie außerdem jedeMenge über die Verteidigungsanlagen, die die Portugiesen zurSicherung der Meeresenge zwischen Festland und Insel errichtethaben. Eines der ältesten Gebäude in Florianopolis ist dasGeburtshaus des bekannten brasilianischen Malers VictorMeirelles. Das kleine doppelstöckige Gebäude stammt aus dem18. Jahrhundert und wurde 1950 restauriert. Seitdem wird esZentrum deutscher Kultur und vor allem Architektur ist Blumenau,benannt nach seinem Gründer Hermann Bruno Otto Blumenau.Der Pharmazeut und Philosoph sollte im Auftrag der Provinzregierungin einem zehn Quadratkilometer großen Gebiet einelandwirtschaftliche Kolonie aufbauen. Die Folge: Fachwerkhäuser,Oktoberfest und Schwarzwälder Kirschtorte gehören dort heutezum südamerikanischen Alltag. Nur nicht die Orientierungverlieren, heißt es deshalb bei einer Fahrt durch den historischenStadtbezirk. Sind Sie nun in Brasilien, oder vielleicht doch imSchwarzwald? Vorbei geht es am Teatro Carlos Gomes, das 1939eingeweiht wurde und wie ein kleiner Palast wirkt, sowie an derSt. Paul-Kathedrale und der Lutherischen Kirche. Natürlich fehltauch ein Biergarten im Stadtbild nicht. Wie alles begann, erfahrenSie im Kolonialmuseum. Das Fachwerkhaus aus dem Jahr 1864war ursprünglich Wohnsitz des Konsuls und GeschäftsmannesViktor Gärtner. Mobiliar aus der Gründungszeit der Stadt undpersönliche Gegenstände des Stadtgründers Hermann Blumenausind hier ausgestellt. Sie werden einen authentischen Eindruckvon der Zeit der deutschen Pioniere bekommen.5253

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