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pdf-Datei - Deutsche Hydrologische Gesellschaft eV

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94Auswirkungen der CH2014 Klimaszenarien auf die Wasserressourcen –eine Abschätzung für die SchweizLuzi Bernhard 1 , Christoph Pflugshaupt 1 , Sven Kotlarski 2 , Massimiliano Zappa 11 <strong>Hydrologische</strong> Vorhersagen, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL,8903 Birmensdorf, Schweiz,2 Institut für Atmosphäre und Klima IAC/ETHZ, 8092 Zürich, SchweizDie prognostizierte Klimaänderung wird einen bedeutenden Einfluss auf Schneedecke und Gletscherund somit auf die Wasserressourcen im gesamten Alpenraum haben. Im Rahmen der StudieCCHydro des BAFU wurden für die verschiedenen Klimaregionen und Höhenstufen der Schweizzeitlich und räumlich hoch aufgelöste Szenarien des Wasserkreislaufes und der Abflüsse für das21. Jahrhundert bereitgestellt. Für die Zeiträume 2021 – 2050 und 2070 – 2099 wurden die lokalenmeteorologischen Veränderungen und die daraus resultierenden Änderungen in der Vergletscherung,der Schneedecke sowie im Abfluss gegenüber der Kontrollperiode 1980 – 2009 simuliert. Umdie erwarteten lokalen Klimaänderungen für die Grosseinzugsgebiete abzubilden, wurden die Klimaszenariendes ENSEMBLES-Projektes mittels der Delta-Change-Methode auf Tagesbasis berechnet,welche auf dem A1B-Emissionsszenario für Temperatur und Niederschlag beruhen.Diese Untersuchungen wurden durch die Verwendung der Klimaszenarien CH2014 der Meteo-Schweiz erweitert. Diese neuen Szenarien basieren auf einer probabilistischen Methode, welchedurch eine Wahrscheinlichkeitsverteilung („lower“, „medium“ und „upper“ Band) Auskünfte überdie Modellunsicherheit und die dekadale Variabilität zulassen. Im Gegensatz zum Delta-Change-Ansatz liegen die prognostizierten Klimadaten nicht auf Stationsbasis, sondern für fünf Regionender Schweiz vor. Zusätzlich werden neben dem Emissionsszenario A1B zwei weitere bereitgestellt:Das moderate RCP3PD-Szenario sowie das „worst case“-Szenario A2. Der Vergleich dieser Ergebnissemit den Erkenntnissen aus der CCHydro-Studie bilden den Fokus unseres Beitrages für dieSkala der hydrologischen Schweiz.Betrachtet man die zu erwartenden Änderungen, fällt primär die prozentuale Veränderung desstark abnehmenden (-22 %) Gletscheranteils am Gesamtabfluss in der ersten Hälfte des laufendenJahrhunderts auf, welcher sich in der fernen Zukunft einpendeln dürfte. Hingegen wird der Schneeschmelzanteilam gesamten Abfluss in der ersten Hälfte des laufenden Jahrhunderts um ca. 15 %und in der zweiten Periode um bis zu 40 % abnehmen. Die Änderungen der gesamten Abflussmengensowie der Verdunstung fallen als Jahresmittelwerte betrachtet klein aus. Deutlicher zeigen sichjedoch die entsprechenden saisonalen und regionalen Folgen der Klimasignale auf den Wasserhaushalt.Vergleicht man nun die auf A1B basierten CCHydro-Ergebnisse mit dem optimistischenEmissionsszenario RCP3PD, kann eindeutig aufgezeigt werden, dass sich eine Reduktion von Treibhausgasenv.a. bis zum Ende des Jahrhunderts positiv auswirken dürfte: Alle Varianten der probabilistischenMethode weisen für den Gesamtabfluss leichte Verschiebungen zur Kontrollperiodeauf, welche sich jedoch innerhalb der natürlichen Variabilität bewegen. Die Resultate von A2 sindim Gegensatz mit den A1B-Werten vergleichbar, die Veränderungen sind einfach noch offensichtlicherund weichen erst in der fernen Zukunft signifikant vom A1B-Szenario ab.

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