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Ärztenetz Nordwest AG Qualitätsbericht 2012

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<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>AG</strong>www.aerztenetz-nw.chTannenstrasse 14416 Bubendorf<strong>Qualitätsbericht</strong><strong>2012</strong>


<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong><strong>2012</strong>April 2013<strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>2012</strong> <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong>1. Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und QZ-Leiter 32. Mitglieder und Aufnahmekriterien 53. Vertrags- und Versicherungsstruktur 54. Qualitätszirkel und Fortbildungen für Ärzte 64.1. Aufbau und Struktur der Qualitätszirkel 64.2. Themen und High-Lights des QZ-Jahres <strong>2012</strong> 64.3. Anzahl Qualitätszirkel und QZ-Teilnahme der Mitglieder 74.4. Weitere Fortbildungen für die Mitglieder 75. Qualitätszirkel und Fortbildungen für MPAs 86. Medizinische Qualitäts- und Steuerungsmassnahmen 86.1. Das <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> Qualitätsmanagement 86.1.1. Guidelines 96.1.2. Disease Management Hypertonie – Kohortenstudie 96.1.3. Laufgruppe <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> im oberen Baselbiet 96.1.4. Referenzspezialisten 96.1.5. Medikamentenoptimierungen 106.2. Steuerungsmassnahmen 116.2.1. Überweisungsmanagement 116.2.2. Netz-Zertifizierung 126.2.3. Netzeigenes Notfallkonzept 137. Informations- und Kommunikationstechnologie 138. Werbung für die Versicherten und Versicherungen 138.1. Homepage für Versicherte (www.aerztenetz-nw.ch) 138.2. Werbe- und Informationsunterlagen für Versicherte 149. Medienpräsenz & Mitgliedschaften 149.1. VRP ÄNW ist Radio-Doktor bei DRS 1 149.2. Medienpräsenz 1410. Ausblick 2013 14Seite 2 von 15


<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong><strong>2012</strong>April 20131. Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und QZ-LeiterVerwaltungsratVR-PräsidentVR-MitgliedDr. med PhilippTschoppDr. med Anne SybilGötschiVR-MitgliedVR-MitgliedDr. med Martin StrubDr. med FlorianSuterGeschäftsführungGeschäftsführerMitglied der GeschäftsleitungDr. med FlorianSuterDr. med Jürg WeberMitglied der GeschäftsleitungMitglied der GeschäftsleitungDr. med CarolineTrutmannOliver StrehleSeit Januar 2013 ist neu Dr. Longin Korner Mitglied der Geschäftsleitung von <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong>. Er folgtauf Herrn Oliver Strehle, der sich aus der Geschäftsleitung zurückzieht und sich innerhalb der ManagementgesellschaftMedSolution in Zukunft vermehrt netzwerkübergreifenden Themen widmet.Seite 3 von 15


<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong><strong>2012</strong>April 2013Qualitätszirkelleitung – ÄrzteQZ Tom und JerryQZ Am BachDr. med StephanGerosaDr. med BeatBiedermannQZ Dr. HouseQZ NightshiftDr. med PhilippTschoppDr. med Jürg WeberQualitätszirkelleitung – MPA‘sJanine WagnerChristine GloorAndrea DegenSandrina BacherSeite 4 von 15


<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong><strong>2012</strong>April 20132. Mitglieder und Aufnahmekriterien<strong>2012</strong> haben sich 13 weitere Grundversorger <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> angeschlossen. Zum 31. Dezember<strong>2012</strong> waren in den Kantonen Basel-Stadt, Basel-Land und Solothurn 49 GrundversorgerPartner von <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong>.Die 49 Partnerärzte verteilen sich auf 24 Einzelpraxen, 6 Doppelpraxen und neu auch 4 Gruppenpraxen.Der Frauenanteil liegt bei ca. 27 Prozent.Im Einzelnen teilen sich die Mitglieder auf folgende Fachgebiete auf:Allgemeine und Innere Medizin 44Praktischer Arzt / Praktische Ärztin 3Physikalische Medizin und Rehabilitation 1Pädiatrie 1<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> ist ein selektives Netz mit klar definierten Aufnahmekriterien und Verpflichtungen,welche für Interessierte im Internet auf der netzeigenen Homepage eingesehen werdenkönnen. Die Pflichten für Netzmitglieder umfassen beispielsweise:die Teilnahme an QZ- und Retraiten (insgesamt mindestens 8 Besuche pro Jahr)die Beteiligung an Projekten, welche das gesamte <strong>Ärztenetz</strong> betreffendas Absolvieren einer netzinternen Schulung betreffend Überweisungsmanagement undKostencontrolling (für Neumitglieder und deren Praxismitarbeiter)3. Vertrags- und VersicherungsstrukturDurchschnittliche Anzahl Versicherte18'00016'00014'00012'00010'0008'0006'0004'0002'0000Versichertenwachstum 2010 bis <strong>2012</strong>9'026291Anzahl Versicherte11'972363pro ArztIm Jahre <strong>2012</strong> hat <strong>Ärztenetz</strong><strong>Nordwest</strong> mit den wichtigstenKrankenversicherungen Verträgeüber die hausärztlicheVersorgung gemäss Paragraph41 Abs. 4 KVG abgeschlossen.Dies sind namentlichAtupri, Concordia,CSS, Helsana Gruppe,Groupe Mutuel, KrankenkassenverbandRVK, sanitasGruppe, SWICA und VisanaGruppe.2010 2011 <strong>2012</strong>Im Jahresdurchschnitt warenin diesen Verträgen 16‘003Versicherte in das Hausarztmodell eingeschrieben, pro Arzt im Schnitt 348 Versicherte. DerVersichertenbestand hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 4‘031 bzw. 33.7% wertmässig erhöht.16'003348400350300250200150100500Durchschnittliche Anzahl Versicherte pro ArztSeite 5 von 15


<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong><strong>2012</strong>April 20134. Qualitätszirkel und Fortbildungen für Ärzte4.1. Aufbau und Struktur der QualitätszirkelQualitätsarbeit ist einer der Eckpfeiler von <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong>. Darum finden an mehrerenStandorten (und zu unterschiedlichen Zeiten) monatliche Qualitätszirkel (QZ) statt.In den QZ werden gemeinsame Fragen aus der täglichen Praxis und andere, für die Betreuungder Patienten relevante Themen besprochen. Eine hohe Priorität wird in sämtlichen QZ der Besprechungvon besonders interessanten und lehrreichen klinischen Fällen (inklusive sog. CIRS-Fällen) beigemessen.Sämtliche Qualitätszirkel stehen unter der Leitung eigens dafür ausgebildeter QZ-Moderatoren(-> Moderatorenkurse der SGAM). Die QZ-Leiter von <strong>Ärztenetz</strong>es <strong>Nordwest</strong> treffen sich mindestenszwei Mal pro Jahr zwecks Informationsaustausch sowie Festlegung und Koordination gemeinsamerThemenschwerpunkte.Da <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> eine grosse Region abdeckt und im Jahr <strong>2012</strong> einen starken Ärztezuwachsverzeichnen konnte, werden neu an fünf (anstatt 4) verschiedenen Standorten QZ angeboten:QZ 1: "Tom und Jerry" – oberes BL (jeden 2. Dienstag, 13.00-14.30 h)QZ 2 : "Am Bach" – oberes BL (1. oder 2. Dienstagabend, 19.00-20.30 h)QZ 3: "Dr. House" – unteres BL, BS (3. Donnerstagvormittag, 11.00-12.30 h)QZ 4: „Nightshift" – unteres BL, BS (1. Dienstagabend, 19.15-20.45 h )QZ 5: „Borri“ – unteres BL, BS (Start im Oktober <strong>2012</strong>, 3 QZ bis Ende <strong>2012</strong> erfolgt)Die Fortbildung ist von der SGAM vollumfänglich und der SGIM teilweise anerkannt (8 Credit-Stunden für die Kernfortbildung und max. 25 Stunden für die erweiterte, strukturierte Fortbildung).Die Teilnehmenden erhalten jährlich eine entsprechende Bestätigung.An jedem QZ nimmt mindestens ein Mitglied aus VR oder GL teil. Dieses berichtet jeweils vonden VR/GL Sitzungen und sorgt dafür, dass Informationen rasch und ohne Umwege bei denMitgliedern ankommen. Ein weiterer Vorteil ist, dass so auch Unstimmigkeiten, Unklarheitenoder Probleme direkt von der „Führung“ miterlebt werden.Alle QZ-Protokolle sind auf dem netzeigenen Intranet (Teamzone) abgelegt.4.2. Themen und High-Lights des QZ-Jahres <strong>2012</strong>Folgende Themen werden regelmässig und strukturiert in allen QZ besprochen:Burning Issues, CIRSmed. FallbesprechungenFragen aus der täglichen ArbeitÜberweisungsmanagementNetzinternas, Informationen aus VR/GLIm Jahr <strong>2012</strong> wurden ferner folgende Themen behandelt (keine abschliessende Auflistung):Seite 6 von 15


<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong><strong>2012</strong>April 2013Medikamentenmanagement und Sicherheit (Schnittstellenthematik bei Spitalaustritt;Entwickeln von sicheren Arbeitsmethoden hinsichtlich Medikamentenaufbewahrungund –abgabe; gegenseitige Praxisapothekenbesuche)Vorbereitung für die bevorstehende EQUAM-ZertifizierungÜberweisungsmanagement: Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Hausarzt undSpezialisten (insb. verbesserter Informationsfluss bei bereits erfolgten Vorabklärungendurch den Hausarzt; vermeiden von Doppelspurigkeiten)Praxismanagement in der Zusammenarbeit mit Pflegeheimen und Spitex-OrganisationenWundversorgungSinnvolle Vitamin D Substitution bei Patienten mit reduzierter SonnenexpositionEXIT und Sterbehilfe im AllgemeinenAllergienVerkehrsmedizin (Beurteilung der Fahrtauglichkeit älterer und kranker Personen, etc.)Technologische Updates für die Hausarztpraxis (Geräte und Software)Work-Life-Balance von Hausärzten und Burn-Out Prävention4.3. Anzahl Qualitätszirkel und QZ-Teilnahme der MitgliederGrundsätzlich stösst <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> mit seinem QZ-Angebot bei seinen Partnerärzten aufreges Interesse. Gemäss Leistungsvereinbarung zwischen <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> und den Mitgliedernmüssen diese mind. 8 QZ pro Jahr besuchen. Diese Mindestanforderung wurde im Jahr<strong>2012</strong> einzig von 3 Mitgliedern nicht erfüllt. Im Rahmen von individuellen Praxisgesprächen werdendie Gründe für die reduzierte Teilnahme besprochen und entsprechende Massnahmen vereinbart.Im Jahr <strong>2012</strong> wurden von den vier (bzw. seit Oktober <strong>2012</strong> fünf) regionalen Gruppen gesamthaft50 QZ durchgeführt. Im Schnitt besuchte jeder Netzarzt/ jede Netzärztin (die unterjährig eingetretenenMitglieder ausgenommen) im Schnitt 10 QZ.4.4. Weitere Fortbildungen für die MitgliederZusätzlich zu den QZ treffen sich sämtliche Netzärzte zwei Mal im Jahr zu einer ganztätigenRetraite.Die erste Retraite am 09. Februar <strong>2012</strong> stand unter dem Motto „The harder they come“,womit auf den gleichnamigen Krimi-Reggae-Film mit Jimmy Cliff in der Hauptrolle Bezug genommenwurde, insbesondere auf seinen Song „You Can Get It If You Really Want It!“. Mitdiesem Spruch wurde an das immerhin fünfjährige (und mittlerweile durchaus erfolgreiche!) Bestehenunseres <strong>Ärztenetz</strong>es erinnert. – Thematisch widmeten wir uns in der Folge der Medikationssicherheitmit einem wunderbaren Referat von Etzel Gysling, welches Thema in dreiWorkshops (1. Medikamentenlisten in der Praxis, 2. Probleme mit Medikamenten bei Spitaleintrittsowie 3. Probleme mit Medikamenten bei Spitalaustritt). Am Nachmittag folgten netzinterneThemata (insb. Berichte aus den 4 Qualitätszirkeln, s.u.), bevor sich als weiterer Gastreferentder bekannte Gesundheitsökonome Heinz Locher in einem zündenden Referat allgemein zuFragen der Qualität im Schweizerischen Gesundheitswesen äusserte. Den Abschluss machteeine interne Diskussion zum Vorschlag einer Netzzertifizierung durch EQUAM.Das Motto der zweiten Retraite vom 06. September <strong>2012</strong> entliehen wir einerseits einer köstlichenIllustration des gleichzeitig gefeierten Diogenes Verlag („60 Jahre Erzählen“) von TomiUngerer, wobei wir uns fragten, ob „6 Jahre <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> = 6 Jahre Illusionen?“ seienSeite 7 von 15


<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong><strong>2012</strong>April 2013und damit einen Bezug herstellten zu Daniel Kahnemanns phänomenales Buch „SchnellesDenken – Langsames Denken“ (Siedler, 2011). Wir schlossen aus Kahnemanns Theorie derbeiden Denksysteme, dass wir – unter Berücksichtigung beider Denkarten – Illusionen rechtzeitigerkennen und damit umgehen könnten. Und tatsächlich: „6 Jahre <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong>“ heisstauch „6 Jahre Austausch untereinander“. Als ausgezeichnetes Beispiel für das Erkennen undUmgehen mit Illusionen wurde nach engagierter und teilweise kontroverser Diskussion (undimmer unter Berücksichtigung des „Schnellen und Langsamen Denkens“!) einer Netzzertifizierungdurch die EQUAM zugestimmt. Noch vor der Mittagspause erfolgte eine Orientierungüber die laufenden Medikamentenprojekte unseres Netzwerks. – Eine Illusionsbewältigungder besonderen Art bot in der Mittagspause die Liestaler Slampoetin Daniela Dill mit einemfulminanten und viel beklatschten Auftritt. – Der Nachmittag brachte einen Kurs mit dem PsychosomatikspezialistenProf. Alexander Kiss vom Unispital Basel zum Thema „Der schwierigePatient – oder der schwierige Arzt?“, der uns vor mancherlei Illusionen zu bewahrenwussteU5. Qualitätszirkel und Fortbildungen für MPAsSeit 2010 bietet <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> auch den MPAs sämtlicher Partnerpraxen eigens für siekonzipierte Qualitätszirkel an. Diese werden – analog den QZ für Ärzte - von MPAs mit einerentsprechenden Zusatzausbildung moderiert. Das Angebot hat sich mittlerweile gut etabliert undwird von den MPAs rege genutzt.Insgesamt haben <strong>2012</strong> fünf Veranstaltungen zu folgenden Themen stattgefunden.WundmanagementMedikamentenmanagementArbeiten mit BlueEvidenceCIRSDas Ziel der MPA QZ besteht in erster Linie darin, die MPA’s der Partnerpraxen vermehrt mitrelevanten, netzspezifischen Themen vertraut zu machen, ihnen ein Plattform zur Besprechunggemeinsamer Frage- und Problemstellungen zu bieten und somit deren Integration in die Netzstrukturenzu fördern.6. Medizinische Qualitäts- und Steuerungsmassnahmen6.1. Das <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> QualitätsmanagementQualität der ärztlichen Arbeit ist für <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> ein zentrales Anliegen. Die Ebenen Ergebnis-und Indikationsqualität werden mit folgenden Instrumenten gefördert:QualitätszirkelGuidelinesRetraitenÄrztlichen FortbildungenFortbildung für MPA‘sgezielte Zusammenarbeit mit ReferenzspezialistenMedikamentenoptimierungDisease Management (vgl. Qualitätsprojekt Hypertonie)Seite 8 von 15


<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong><strong>2012</strong>April 2013Zudem wurde im Rahmen der beiden im Jahr <strong>2012</strong> durchgeführten Retraiten (sprich Generalversammlungen)der Entschluss gefasst, die einzelnen Netzpraxen sowie das gesamte <strong>Ärztenetz</strong>im Jahr 2013 einem Qualitätszertifizierungsprozess zu unterziehen. Durchgeführt wird diesesAssessment von der Stiftung EQUAM.6.1.1. GuidelinesWie im Vorjahr beschlossen, haben im Jahr <strong>2012</strong> alle 4 bzw. 5 QZ thematisch ihre eigenenSchwerpunkte gesetzt. Anhand bestehender Guidelines (z.B. von mediX Schweiz und div.Fachgesellschaften) und Fallbeispielen aus dem Praxisalltag wurden unterschiedliche medizinischenThemen vertieft diskutiert und bearbeitet (vgl. Kapitel 4.2). Im Rahmen der beiden Retraitenwurden Erkenntnisse und Ergebnisse aus den einzelnen QZ dem gesamten Netzwerk vorgestellt.Konkrete netzeigene Guidelines wurden in diesem Jahr keine erstellt.6.1.2. Disease Management Hypertonie – KohortenstudieSeit 2009 besteht mit dem Institut für Hausarztmedizin der Universität Basel (IHAMB) im Rahmendessen Hypertonie-Langzeitkohortenstudie (www.hypertensioncohort.ch) eine enge Kooperation.Jährlich liefern die <strong>Ärztenetz</strong>es <strong>Nordwest</strong> Partnerärzte eine beträchtliche Menge an relevantenklinischen Daten an das IHAMB; fast die Hälfte der Studienpatienten stammen aus denPartnerpraxen von <strong>Ärztenetz</strong>es <strong>Nordwest</strong>.Im Jahr <strong>2012</strong> wurde eine neue Datenerfassungsrunde durchgeführt. Aktuell werden die Datenvon den Mitarbeitern des IHAMB analysiert. Mit ersten Ergebnissen kann im Frühling 2013 gerechnetwerden. Es ist vorgesehen, die Ergebnisse und die daraus abgeleitete Erkenntnisse imAugust 2013 im Rahmen der SwissFamilyDocs Confernece einem breiteren Publikum zu präsentieren.6.1.3. Laufgruppe <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> im oberen BaselbietSeit 2010 bietet das <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> interessierten Patienten, die beispielsweise an Diabetesund/oder Übergewicht leiden, die Möglichkeit, sich einer Laufgruppe anzuschliessen. DieGruppe steht unter der fachkundigen Leitungeiner Physiotherapeutin. Die Laufgruppe trifftsich wöchentlich zu Trainingseinheiten à 1 ½Stunden.Das Angebot wird von zahlreichen Patientenrege genutzt. Der Grossteil der Kurskostenwird vom Netz getragen. Kursteilnehmernbezahlen einzig einen symbolischen Beitrag.6.1.4. ReferenzspezialistenEnde 2011 hat <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> im Rahmen eines rund zweijährigen Pilotprojekts zwecksRegelung einer engeren Zusammenarbeit mit folgenden drei ausgewählten Spezialärzten Kooperationsverträgeabgeschlossen:Seite 9 von 15


<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong><strong>2012</strong>April 2013• Dr. med. C. Strub; Dermatologe• Dr. med. C. Dietlin; Dermatologe• M. Steuerwald, Gastroenterologe.Ziel dieser Vereinbarung ist die Verbesserung der Qualität der medizinischen Versorgung imentsprechenden Fachgebiet sowie die optimierte Koordination und Steuerung der Leistungskosten.Ergebnisse und Erfahrungen aus dieser Kooperation werden nun im Verlauf des zweiten Vertragsjahreszusammengetragen und einer vertieften Evaluation unterzogen. Anschliessend wird<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> gemeinsam mit den drei Fachärzten darüber befinden ob, und falls ja, inwelcher Form die Zusammenarbeit weitergeführt wird. Ebenso ist eine Ausweitung auf andereFachrichtungen denkbar.6.1.5. Medikamentenoptimierungen<strong>2012</strong> wurden die Medikamentenoptimierungsprojekte Säureblocker, Statine und ACE-Hemmer/Sartane weiter ausgebaut.Für <strong>2012</strong> liegen zurzeit noch keine aussagekräftigen Daten vor. Für 2011 fällt auf, dass die Kostenim <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> in beiden Indikationsgebieten weiter abnahmen. Auch beim Konsensfür ACE-Hemmern / Sartane liegen die Kosten im <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> wiederum deutlich unterdem Durchschnitt im Vergleichskollektiv.Gemeinsam mit unserem Managementpartner MedSolution <strong>AG</strong> wurden konsolidierte und aucharztindividuelle Daten in einem Qualitätszirkeln detailliert besprochen und konkrete Massnahmenzur weiteren Reduktion von Tagestherapiekosten, unter Beibehaltung der hohen <strong>Ärztenetz</strong><strong>Nordwest</strong> Qualität, erläutert.Auch für 2013 stehen einige Neuerungen an. Im Indikationsbereich PPI steht seit kurzem auchEsomeprazol von unserem Vorzugsanbieter generisch zur Verfügung. Weiter wird die Einführungeines weiteren Medikamentenkonsenses geprüft werden.An dieser Stelle sei auch ganz herzlich unseren Vertragspartnern Concordia, Helsana, Sanitas,Swica, Sympany und Visana für Ihre Offenheit und Unterstützung gedankt, die viele der obenerwähnten Projekte erst ermöglichen.Seite 10 von 15


<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong><strong>2012</strong>April 20136.2. Steuerungsmassnahmen6.2.1. ÜberweisungsmanagementDer Umgang mit Bestandes- und Leistungsdaten von Versicherten/Patienten in einem Hausarztmodellerfordert von den Praxen eine spezielle Vorgehensweise sowie spezifisches Prozess-und Detailwissen. Dies schult unser Managementpartner in folgenden drei Modulen.Schulung bei Neueintritt einer Praxis:Tritt ein Arzt neu dem Netz bei, erhält die Praxis einen „Erste-Hilfe-Ordner“. Darin enthalten sindalle netzrelevanten Dokumente, wie z. B. Argumentarium für die MPA, Aufstellung der Vorzugsmedikamente,Broschüren über das Hausarztmodell, diverse Marketingartikel, Kontaktdatender angeschlossenen Ärzte und der zuständigen Personen bei MedSolution. Zudem erfolgteine Erstschulung zum Thema „Umgang mit Versicherten im Hausarztmodell mit Hilfe der Praxissoftware„BlueEvidence“. Diese beinhaltet – unter Durchspielen sämtlicher möglichen Szenarien- die detaillierte Erklärung der systemrelevanten Prozesse (z.B. Umgang mit Bestandesdaten,Erfassen von Überweisungen, Durchführen der Kostencontrolling, etc.). Bei den Schulungenin der Praxis wird besonders grossen Wert darauf gelegt, dass sowohl der Arzt als auch dieMPA daran teilnehmen.Schulung im Rahmen des MPA Qualitätszirkels:Einmal pro Jahr widmet sich ein QZ ausschliesslich dem Thema „Umgang mit dem BlueEvidence“.Dort werden vor allem offene Fragen beantwortet und spezielle Prozesse (z.B. Vorgehensweisender Partnerversicherungen) geschult.Schulung im Rahmen des Ärzte Qualitätszirkels:Einmal pro Jahr werden Fragen zum Thema Kostencontrolling, Auswertungsmöglichkeiten imBE und offene Punkte der Ärzteschaft geklärt.<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> nutzen all diese Gelegenheiten um den Praxen in Zusammenarbeit mit ihmManagementpartner MedSolution die Wichtigkeit der Steuerung von Modellpatienten zu vermitteln.Die vorgängige Eingabe der admin. Überweisung gilt als Qualitätskriterium für die Steuerungder Patienten im Hausarztmodell und wird dem Arzt vergütet.Seite 11 von 15


<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong><strong>2012</strong>April 2013Folgende Schulungen fanden im Jahr <strong>2012</strong> statt:Praxisschulungen: 1QZ Arzt: 0QZ MPA: 2Überweisungs- und VerstossmanagementDurch die strukturierten Schulungen der Mitgliederpraxen sowie der vorlaufenden thematischenBehandlung des Überweisungsmanagement konnte die Überweisungsquote von 2011 auf <strong>2012</strong>von 44% auf 51% erhöht werden.Auch auf Seiten der Versicherungspartner hat sich der Prozess des Überweisungs- undVerstossmanagement weiter etabliert und verfestigt. Einzig Groupe Mutuel setzt die wertvolleArbeit der Mitglieder nicht in ihrem Prozess ein. Eine „Vorreiterrolle“ nehmen hingegen CSS undHelsana ein. Beide Kassen haben für Neuabschlüsse ein zusätzliches Informationsschreibenentworfen, welches neben den Vorteilen auch die vorgesehenen Sanktionen beim Leistungsbezug,ohne Rücksprache mit dem Hausarzt, erläutern.Wie in den Vorjahren bestätigte sich auch <strong>2012</strong>, dass sich die Versicherten mehrheitlich an dasGatekeepingssystem halten. Insgesamt haben die <strong>Nordwest</strong>-Ärzte bei 2‘101 Versicherten einenoder mehrere Kostendatensätze abgelehnt. 62% von diesen Personen haben nur einenVerstoss „begangen“, die Verstossquote (Versicherte, für welche mind. ein Kostendatensatzabgelehnt wurde) liegt bei 13%.Seite 12 von 15Auch die Umteilungen von Versicherten,welche sich nicht an dasGatekeepingsystem halten, wirdimmer konsequenter umgesetzt. Vonden Versicherten, bei welchen derArzt bereits 10 und mehr Kostendatenabgelehnt hat, wurden auf Ende<strong>2012</strong> 73% Prozent umgeteilt (Umteilungsquotesollte über 70% liegen).Zusätzlich zu den erfreulichen Verbesserungenim Überweisungs- undVerstossmanagement erfreut essehr, dass im Jahr <strong>2012</strong> mit CSSund Helsana die Einführung von Leistungsmarkern in den monatlichen Kostendaten vereinbartwerden konnte. Die Leistungsmarker werden zukünftig die Qualität im Überweisungs- undVerstossmanagement deutlich erhöhen.6.2.2. Netz-ZertifizierungIm Jahr <strong>2012</strong> hat sich das Netzwerk intensiv mit der Thematik der Qualitätszertifizierung auseinandergesetzt.Im Rahmen der Retraite (Generalversammlung) vom September <strong>2012</strong> wurde dergemeinsame Entschluss gefasst, die Mitgliederpraxen sowie anschliessend das gesamte <strong>Ärztenetz</strong>durch EQUAM nach dessen Standards (Modul A und B) zertifizieren zu lassen.Die Patienten- und Mitarbeiterbefragungen werden im Frühjahr 2013 durchgeführt. Die Audits(EPA-Assessments) der einzelnen Praxen finden im Sommer/Herbst desselben Jahres statt.


<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong><strong>2012</strong>April 20136.2.3. Netzeigenes NotfallkonzeptFür die Region Basel-Stadt und angrenzende Regionen besteht mit der Permanence am BahnhofBasel „mediX toujours“ eine netzzugehörige Notfallpraxis mit attraktiven, verlängerten Öffnungszeiten.7. Informations- und KommunikationstechnologieDas primäre Kommunikationsmedium innerhalb von <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> ist die Email. JedesMitglied ist durch die Leistungsvereinbarung verpflichtet, eine HIN-Email-Adresse einzurichtenund diese auch regelmässig abzurufen.Zusätzlich existiert auf der Homepage des <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> ein interner Bereich für die Mitglieder(sog. Teamzone).Das Hauptkommunikations- und Informationsmedium innerhalb von <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> ist diedrei- bis viermal im Jahr erscheinende „The <strong>Nordwest</strong>ern Times“. Durch den Newsletter werdendie Mitglieder regelmässig über wichtige Themen aus und um das <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> orientiert.8. Werbung für die Versicherten und Versicherungen8.1. Homepage für Versicherte (www.aerztenetz-nw.ch)2011 wurde die Homepage komplett überarbeite und um weitere Informationen ergänzt. Auf derneuen Homepage sind die jeweils aktuelle Ärzteliste sowie der <strong>Qualitätsbericht</strong> abgelegt. Zudemliegen für interessierte Versicherte und Ärzte diverse Informationsmaterialien bereit.Seite 13 von 15


<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong><strong>2012</strong>April 20138.2. Werbe- und Informationsunterlagen für VersicherteIm Jahr 2011 wurden durch <strong>Ärztenetz</strong><strong>Nordwest</strong> 2’768 neue Versicherte miteinem Begrüssungsschreiben angeschrieben.Dem Begrüssungsschreiben ist einInformationsdossier über die Vorteilevon <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> sowie dieRegelungen innerhalb des <strong>Ärztenetz</strong>esbeigelegt. Ziel dieses Dossiersist, die neuen Versicherten, im Anschlussan die Orientierung bei denVersicherungen, nochmals über dasHausarztmodell aufzuklären.Um Patienten in der Praxis auf einfache und auch auffällige Weise auf das Hausarztmodell und<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> aufmerksam zu machen, wurde ein Praxisflyer entworfen, der nach wie vorgrosse Beachtung findet.9. Medienpräsenz & Mitgliedschaften9.1. VRP ÄNW ist Radio-Doktor bei DRS 1Seit 2009 ist der Verwaltungsratspräsident von <strong>Ärztenetz</strong>es <strong>Nordwest</strong> regelmässig auf DRS 1 zuhören. In der Rubrik „Ratgeber Gesundheit“ erläutert er im Wechsel mit zwei anderen Ärzten inden Mittwochsendungen jeweils um 11.15 medizinische Diagnosen und Therapien und gibtAuskunft auf häufig gestellte Fragen.9.2. MedienpräsenzKeine weitere Medienpräsenz im Jahr <strong>2012</strong>.10. Ausblick 2013<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> konnte im Jahr <strong>2012</strong> in qualitativer wie auch quantitativer Hinsicht wiederumeine sehr positive Entwicklung verzeichnen. Aufgrund des starken Zustroms an Neumitgliedernsoll im Jahr 2013 ein besonderer Fokus auf deren Integration in das Netzwerk sowie wie auf diePflege der netzeigenen Identität gerichtet werden.Einen weiteren wichtigen Meilenstein, den es im Jahr 2013 zu erreichen gilt, stellt die EQUAM-Zertifizierung der einzelnen Partnerpraxen wie auch des <strong>Ärztenetz</strong>es als Institution dar. Die Patienten-und Mitarbeiterbefragungen werden im Frühling, die eigentlichen Praxisaudits im Sommer/Herbst2013 durchgeführt.Seite 14 von 15


<strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong><strong>2012</strong>April 2013Um Qualität und Kontinuität der QZ auch weiterhin auf gewohnt hohem Niveau halten zu können,plant <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> in Zukunft möglichst vielen Partnerärzten und MPA’s den Besucheines Moderatorenkurses zu ermöglichen.April 2013Im Namen von <strong>Ärztenetz</strong> <strong>Nordwest</strong> <strong>AG</strong>Dr. Longin KornerMitglied der Geschäftsleitung (seit Januar 2013)Dr. med. Florian SuterGeschäftsführerSeite 15 von 15

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