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SAUSEMAUS-GESCHICHTEN Die kleine Maus will hoch hinaus Für ...

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Heidi Busch-Manzel: <strong>SAUSEMAUS</strong>-<strong>GESCHICHTEN</strong> - Leseprobe Seite 3 v. 10Dann saust sie los und macht mit ihren Geschwistern Wettrennen.Sie rasen um den dicken Apfelbaum herum.<strong>Maus</strong> 7 gewinnt. Sie ist immer die Erste. Keiner ist so schnell wie sie.Und <strong>Maus</strong> 7 ist immer neugierig. Sie <strong>will</strong> alles wissen, jetzt und sofortund gleich.Mama <strong>Maus</strong> und Papa <strong>Maus</strong> wissen es von Anfang an.<strong>Maus</strong> 7 ist etwas Besonderes.Etwas ganz Besonderes.2 DIE MAUS UND DIE RAUPEAlle sieben Mäusekinder sind eines Tages auf der Wiese und spielenVerstecken.Sie verbergen sich hinter Sträuchern und Büschen und Blumen undhohen Gräsern und machen ein lautes Geschrei.Mama <strong>Maus</strong> und Papa <strong>Maus</strong> hören sie und sie freuen sich über ihrefröhlichen sieben Mäusekinder.Plötzlich quietscht Mäuslein 3 ganz aufgeregt: „Iii, schaut mal, einWurm!“<strong>Die</strong> Mäusegeschwister flitzen herbei und schreien gellend:„Iii, was für ein ekliger Wurm!“<strong>Maus</strong> 7 tippelt neugierig heran und schaut auf den Boden.Da sieht sie es!Eine wunderschöne bunte Raupe sitzt auf dem Boden und frisst –ratzfatz – ein dickes Loch in einen Apfel. Sie frisst und frisst und diewinzigen Zähnchen raspeln und beißen so schnell, dass man es kaumsehen kann.Dann kriecht sie leicht und anmutig über die Erde und frisst ein zartesBlättchen auf. Das geht auch ruckzuck!Sie frisst ohne Pause alles, was ihr in den Weg kommt.<strong>Die</strong> <strong>kleine</strong> Raupe scheint überhaupt nicht satt zu werden.Sie hat unzählige weiche Härchen am zierlichen Körper. Winzige, zarteHaarbüschel schauen vorwitzig aus dem weichen Pelz.„Iii, was ist das für ein ekliger Wurm!“, piepsen die Mäusegeschwister.<strong>Die</strong> schöne Raupe mit dem feinen weichen Pelz hört das Geschrei undwird traurig.Sie hört mit Fressen auf, schaut betrübt zu den Mäuschen <strong>hoch</strong> und ruftmit einem feinen Stimmchen: „Ich bin kein Wurm und ich bin auch nichteklig. Ich bin eine Raupe. Ich bin eine schöne Raupe. Und ich werdenoch viel schöner – eines Tages!“ und winzige Tränchen kullern aus den<strong>kleine</strong>n Äuglein und tropfen in den zarten Pelz.<strong>Maus</strong> 7 stampft zornig mit den klitze<strong>kleine</strong>n Füßen auf die Erde.Zornesfalten stehen auf der Stirn und die weiße Schwanzspitze zittert.


Heidi Busch-Manzel: <strong>SAUSEMAUS</strong>-<strong>GESCHICHTEN</strong> - Leseprobe Seite 4 v. 10Sie schaut ihre Geschwister 1 bis 6 grimmig an und piepst so laut sie nurkann: „Genau! Ganz genau! Du bist eine schöne Raupe, dieallerschönste Raupe, die es auf der Welt gibt!“Aber die sechs Geschwister hüpfen weiter um die Raupe herum undpiepsen: „Du bist doch ein Wurm! Ein Wurm im Pelzmantel, ätschibätschi,ha, ha, ha!“<strong>Die</strong> <strong>kleine</strong> Raupe frisst noch schnell ein junges Blättchen auf undschlüpft dann leicht und elegant über den Boden.Im Weiterhuschen ruft sie: „Ich bin eine schöne Raupe. Und ich werdenoch viel schöner – eines Tages. Ihr werdet es schon sehen.“Mäuslein 7 ist immer neugierig und <strong>will</strong> alles wissen. Sie saust derRaupe hinterher: „Warte, <strong>kleine</strong> Raupe. Was wirst du eines Tages? Das<strong>will</strong> ich wissen, jetzt und sofort und gleich!“<strong>Die</strong> schöne Raupe hält an und flüstert mit feinem Stimmchen: „Also gut,Mäuslein. Dir verrate ich mein Geheimnis, weil du etwas Besonderesbist. Eines Tages werde ich psst … psst … psst …“Und sie flüstert dem Mäuschen 7 etwas in die <strong>kleine</strong>n Öhrchen.<strong>Maus</strong> 7 sperrt vor Staunen ihr <strong>kleine</strong>s Mäulchen und ihre <strong>kleine</strong>n Äugleinweit auf.„Komm mich doch mal besuchen, Mäuslein! Ich wohne da hinten amalten Schuppen in einem Erdloch. Da kannst du alles sehen underleben!“, ruft die Raupe und verschwindet im Gras.Alle Mäusegeschwister kommen aufgeregt angeflitzt und fragenneugierig: „Was hat dir der Wurm ins Ohr geflüstert?“Da wird <strong>Maus</strong> 7 ärgerlich und zischt böse: „Das ist kein Wurm, ihrdummen Mäuse. Das ist eine Raupe. Eine Rau-pe! Erst, wenn ihr dasbegriffen habt, verrate ich euch das Geheimnis!“„Gut, gut, ist ja schon gut! Erzähl uns von dem Wur … von der Raupe.Bitte!“<strong>Maus</strong> 7 piepst: „Na gut. Kommt mit heim, dann hört ihr es.“Also huschen alle sieben schnell wie der Wind ins <strong>Maus</strong>eloch, wo Mama<strong>Maus</strong> und Papa <strong>Maus</strong> schon warten.<strong>Maus</strong> 7 baut sich groß und wichtig vor der gesamten Mäusefamilie auf:„Ich weiß etwas, was ihr nicht wisst!“Papa <strong>Maus</strong> und Mama <strong>Maus</strong> staunen über ihr Mäusekind mit der weißenSchwanzspitze. Das überrascht sie immer wieder, weil es so schlau ist.„Was weißt du denn, du <strong>kleine</strong> Neunmalkluge?“, lacht Papa <strong>Maus</strong>.Da piepst <strong>Maus</strong> 7: „Ich weiß, dass die Raupe mal aus einemklitze<strong>kleine</strong>n Ei geschlüpft ist!“„Tatsächlich. Das stimmt, du Schlauberger“, bestätigt Mama <strong>Maus</strong>.


Heidi Busch-Manzel: <strong>SAUSEMAUS</strong>-<strong>GESCHICHTEN</strong> - Leseprobe Seite 5 v. 10„Raupen schlüpfen aus Eiern, die an Blättern abgelegt werden. Dannfressen sie den ganzen Tag lang. Sie tun nichts anderes als fressen,fressen, fressen“, erzählt Papa <strong>Maus</strong>.<strong>Maus</strong> 7 zappelt vor Aufregung mit ihrer weißen Schwanzspitze: „Ja, dasmüssen sie, weil sie sich dann verpuppen!“„Häh?“, piepsen die Geschwister. „Häh? Was machen die?“Da prahlt das Mäuslein 7: „Kommt einfach mit, dann zeige ich es euch!“Ein paar Tage später saust <strong>Maus</strong> 7 mit den Geschwistern wieder zumalten Schuppen und bleibt vor dem Erdloch stehen.Hier wohnt die schöne bunte Raupe.Aber – was ist mit der Raupe passiert?<strong>Die</strong> ist ja gar nicht mehr zu erkennen!<strong>Die</strong> ist ja gar keine bunte Raupe mehr!Da liegt jetzt ein komischer klebriger Klumpen!Der sieht aus wie eine verschrumpelte winzige Wurst.<strong>Die</strong> Mäusegeschwister sind ganz erschrocken und fragen ängstlich: „Istdie Raupe tot?“<strong>Maus</strong> 7 lacht und piepst: „Nein! Sie ist nicht tot. Sie lebt! Aber sie ist jetzteine Puppe!“„Eine – Puppe?“, fragen Mäuslein 1, 2, 3, 4, 5 und 6 im Chor.„Ja, eine Puppe. So nennt man das. Das bleibt sie, bis … Aber daswerdet ihr dann schon sehen!“, kichert <strong>Maus</strong> 7 und macht vor Übermuteinen Purzelbaum.Tagelang besuchen alle sieben Mäuslein das Erdloch und beobachtendie seltsame vertrocknete Hülle.Und eines Tages …Eines Tages zappelt und raschelt und knistert die Hülle – und in ihremInneren bewegt sich etwas!Alle sieben Mäuslein schauen gebannt auf die Schrumpelwurst.Sie bläht sich auf, wird dicker und praller und – platzt!<strong>Die</strong> Hülle platzt auf und aus verschrumpelten Schichten und Häutenkriecht etwas Buntes heraus.<strong>Die</strong>ses bunte <strong>kleine</strong> Knäuel entfaltet sich und reckt sich und streckt sich.Streicht sich fein und glatt und entwickelt sich zu – zu einem fantastischbunten Schmetterling.Aus der Puppe ist ein Schmetterling geworden!Der schönste und bunteste, den die Mäuse je gesehen haben.Der wunderschöne Schmetterling sitzt auf den Resten der Hülle undpumpt sich auf.Er pumpt Leben und Kraft in seinen Körper, in seine Flügel, in seineBeine.


Heidi Busch-Manzel: <strong>SAUSEMAUS</strong>-<strong>GESCHICHTEN</strong> - Leseprobe Seite 6 v. 10Er reckt die Flügel, er spreizt sie, er faltet sie weit auf und – fliegt!Er fliegt in <strong>kleine</strong>n Kreisen umher, flattert <strong>hoch</strong> und runter, taumelt undgaukelt durch die Luft.Alle Mäuslein stehen und staunen und dann hören sie eine vertrauteStimme: „Seht ihr? Seht ihr es jetzt, ihr Mäuse? Ich habe es euch dochgesagt. Eines Tages werde ich das Schönste, was es gibt!“ Da wissensie es!Das ist die Stimme der Raupe, der bunten Raupe. Sie ist es.Sie ist zu einem wunderschönen Schmetterling geworden.Der fliegt leicht und luftig über den Mäuslein hin und her und sie hörensein feines glockenhelles Lachen: „Macht es gut, alle miteinander. Ichmuss mir jetzt eine Blume mit köstlichem Nektar suchen – ich habnämlich einen Riesenhunger!“<strong>Die</strong> Mäuse 1 bis 6 kichern und quietschen: „Mach es auch gut, bunterSchmetterling!“Der neue Schmetterling schwingt seine hauchzarten Flügel und schwebtlautlos und schwerelos über der Wiese.Da setzt sich <strong>Maus</strong> 7 auf ihre klitze<strong>kleine</strong>n Hinterfüßchen, reckt dieVorderbeinchen <strong>hoch</strong> und macht Männchen. Das Schwänzchen mit derweißen Spitze zappelt lustig auf und ab.Dann piepst sie fröhlich: „Machs gut! Du – du Ei, du Raupe, du Puppe,du Schmetterling!“Der wunderschöne neue Schmetterling schwebt davon und kichert:„Machs auch gut, <strong>Maus</strong> 7!Du bist etwas Besonderes.Etwas ganz Besonderes.“...4 <strong>SAUSEMAUS</strong> UND DIE KATZESatt! Pappsatt!Sausemaus hat sich im Feld dick und rund gefressen und <strong>will</strong> geradeheimlaufen.Da! Was ist das?Sie hört plötzlich seltsame Laute. Miau! Miau! Miau!Sausemaus bleibt augenblicklich stehen und horcht.Da! Schon wieder! Miau, miau!Was ist das? Was sind das für komische Töne?Sausemaus schaut sich um, blickt nach allen Seiten, sucht im Gras,sucht auf dem Hof, sucht im Garten – aber sie kann nichts sehen, siekann nur etwas hören: Miau, miau, miau.Hey, wer ist das? Wer macht diese Töne? Wer macht dauernd „Miau“?


Heidi Busch-Manzel: <strong>SAUSEMAUS</strong>-<strong>GESCHICHTEN</strong> - Leseprobe Seite 7 v. 10<strong>Die</strong> Laute scheinen oben aus dem Apfelbaum zu kommen, aber der istso dicht zugewachsen, da kann Sausemaus nichts erkennen.Schon wieder!Ein ganz leises „Miau“ ist deutlich zu hören.„Ich <strong>will</strong> wissen, wer das ist. Jetzt und sofort und gleich!“, piepstSausemaus ungeduldig.Sausemaus ist nämlich immer neugierig und sie muss alles wissen.Mama <strong>Maus</strong> und Papa <strong>Maus</strong> sind schlau, die wissen ganz viel, diekönnen mir das sagen, denkt Sausemaus und saust ins <strong>Maus</strong>eloch.„Mama! Papa! Oben im Baum macht es dauernd miau, miau, miau. Werist das?“, schreit sie schon von Weitem.Mama <strong>Maus</strong> und Papa <strong>Maus</strong> zucken erschrocken zusammen undschreien voller Sorge: „Oje, oje, Sausemaus! Das ist die große schwarzeKatze! Du weißt doch, die ist böse und …“Sausemaus hört gar nicht zu und fragt aufgeregt: „<strong>Die</strong> Katze? <strong>Die</strong> großeschwarze Katze ist im Baum? Oh toll! Da muss ich hin. <strong>Die</strong> <strong>will</strong> ichkennenlernen! Jetzt und sofort und gleich!“„Nein, Sausemaus! Ja nicht, Sausemaus! <strong>Die</strong> Katze ist gefährlich für unsMäuse. <strong>Die</strong> fängt uns und frisst uns auf – mit Haut und Haar und Kopfund Schwanz!“Aber ihr Mäusekind lacht nur: „Papperlapapp! <strong>Die</strong> Katze macht mirnichts. Ich hab keine Angst!“Und – schwups – ist sie zum <strong>Maus</strong>eloch <strong>hinaus</strong>geflitzt.Mama <strong>Maus</strong> und Papa <strong>Maus</strong> rennen schnell hinterher.Aus dem Apfelbaum hört man immer noch ein leises „Miau“.Sausemaus rast zum Baum und bleibt unter ihm stehen.Dann macht sie Männchen, streckt sich ganz weit nach oben und piepstso laut sie kann: „Hallo! Du da oben! Du große schwarze Katze! Ichbin`s, die Sausemaus. Ich <strong>will</strong> dich kennenlernen!“Das Miauen hört augenblicklich auf. Stille, totale Stille.Sausemaus sitzt gespannt und schaut nach oben.Mama <strong>Maus</strong> und Papa <strong>Maus</strong> hocken am Weg und zittern vor Angst undSorge.Und die große schwarze Katze?<strong>Die</strong> sitzt überrascht <strong>hoch</strong> oben im Apfelbaum.Was war das eben? Wer hat da gepiepst? Wer hat sie gerufen?Sie schaut mit schmalen Augen nach unten – und dann entdeckt sie aufdem Rasen eine klitze<strong>kleine</strong> <strong>Maus</strong>.Eine <strong>Maus</strong> mit einer weißen Schwanzspitze!Ja, ist das denn möglich!Eine winzige <strong>Maus</strong> sitzt da unten und <strong>will</strong> sie kennenlernen.Eine <strong>Maus</strong> <strong>will</strong> eine Katze kennenlernen! Das ist ja zum Wegschmeißen!


Heidi Busch-Manzel: <strong>SAUSEMAUS</strong>-<strong>GESCHICHTEN</strong> - Leseprobe Seite 8 v. 10<strong>Die</strong> schwarze Katze hat gerade die jungen Vögel im Nest beobachtet.Sie freut sich auf sechs feine Leckerbissen und da – piepst so einefreche <strong>Maus</strong>.<strong>Die</strong> Katze faucht zornig nach unten: „Hey! Was piepst du so laut undstörst mich beim Jagen? Hast du keine Angst? Ich fresse dich gleich auf.Das geht ratzfatz!“Aber Sausemaus piepst zurück: „Papperlapapp. Du tust mir nichts, liebeKatze. Ich hab keine Angst. Ich <strong>will</strong> dich kennenlernen. Komm runter.“<strong>Die</strong> Katze kann kaum glauben, was sie da hört.<strong>Die</strong>se komische <strong>Maus</strong> muss ich mir genauer anschauen – denkt sie.Sie beugt sich weit vor und blickt durch die Blätter und Zweige nachunten.Tatsächlich!<strong>Die</strong> <strong>Maus</strong> sitzt immer noch da und kräht mit ihrer lächerlich piepsigenStimme: „Hallo, schwarze Katze! Da bist du ja endlich! Oh, du siehstaber schön aus!“Jetzt lächelt die Katze geschmeichelt: „Ich sehe schön aus?“Da schreit das Mäuslein mit der weißen Schwanzspitze: „Nein, du siehstnicht schön aus – du siehst wunderwunderwunderschön aus!“<strong>Die</strong>se Worte hört die eitle Katze sehr gern. Sie streckt sich und reckt sichund macht einen riesigen Katzenbuckel.Das Mäuslein schaut mit großen schwarzen Knopfaugen und ist sehrbeeindruckt: „Oh! Wie groß du bist! Aber, sag mal, was machst du daoben?“<strong>Die</strong> Katze macht sich wieder klein, duckt sich und starrt lautlos vor sichhin.Sie beobachtet etwas. Aber was?„Was beobachtest du?“, <strong>will</strong> Sausemaus wissen.<strong>Die</strong> Katze faucht ärgerlich: „Still. Sei jetzt still! Ich beobachte die jungenVögel. <strong>Die</strong> <strong>will</strong> ich gleich fangen und fressen.“Sausemaus fällt vor Schreck fast um. „Was <strong>will</strong>st du?“, schreit sieentsetzt.<strong>Die</strong> schwarze Katze miaut leise: „Wenn die Alten gleich wegfliegen, dannschnappe ich mir alle Jungen!“Sausemaus glaubt nicht richtig zu hören: „Du <strong>will</strong>st <strong>kleine</strong> süße liebeVögelchen fangen?“Sausemaus zittert vor Zorn und die weiße Schwanzspitze zappeltaufgeregt. Sie kräht wütend: „Das darfst du nicht! Das erlaube ich dirnicht! Das verbiete ich dir!“


Heidi Busch-Manzel: <strong>SAUSEMAUS</strong>-<strong>GESCHICHTEN</strong> - Leseprobe Seite 9 v. 10Als die schwarze Katze das hört, fällt sie vor Lachen bald aus demApfelbaum.„Du <strong>kleine</strong>r Winzling von <strong>Maus</strong> <strong>will</strong>st mir großer starker Katze etwasverbieten? Da lach ich mich doch kaputt!“Sofort schreit Sausemaus: „Au ja, mach das, lach dich kaputt! Dannkannst du keine Vögelchen mehr fangen!“Aber die schwarze Katze bleibt ungerührt: „Von dir Zwerg lasse ich mirnichts verbieten – und jetzt stör mich nicht weiter.“Sie duckt sich und macht sich zum Sprung bereit.Sausemaus hat Angst um die <strong>kleine</strong>n Vögel und kräht nach oben: „Nagut. Dann komme ich jetzt rauf und hau dich!“Das ist zu lustig.<strong>Die</strong> Katze macht sich wieder locker und schaut nach unten.Was sieht sie?<strong>Die</strong> winzige <strong>Maus</strong> mit der weißen Schwanzspitze klettert leicht und flinkden dicken Baumstamm <strong>hoch</strong>.Sie ist ganz außer Atem vor Anstrengung.Mit großen Augen schaut sie die Katze an und zischt wütend: „So, da binich. Lass die Vögel in Ruh, sonst, sonst – kriegst du es mit mir zu tun!“Jetzt kann die Katze nur noch lachen und lachen und lachen …„Was bist du denn für ein komisches Ding? So was wie dich gibt es dochgar nicht!“, jappst die Katze.Da piepst Sausemaus stolz: „Ich bin die Sausemaus und mich gibt es,siehst du ja! Und jetzt geh runter vom Baum und lass die Vögelchen inRuhe!“<strong>Die</strong> Katze hat Bauchweh vor Lachen und schnurrt freundlich: „Ist jaschon gut, <strong>kleine</strong> <strong>Maus</strong>. Du bist ja etwas ganz Besonderes.“Da lacht Sausemaus: „Das sagen Mama und Papa auch immer. Und du– du lässt jetzt die Vögelchen in Ruhe!“<strong>Die</strong> schwarze Katze kann das mutige Mäuslein gut leiden: „Also gut,Sausemaus. Ich lass sie in Ruhe – für diesmal.“„Nein! Lass sie für immer in Ruhe, sonst …“, piepst Sausemaus undstreckt ihre winzigen Pfötchen <strong>hoch</strong>, als wenn sie boxen wollte.Das sieht so witzig aus, dass die Katze sich vor Lachen schütteln muss.Sausemaus muss nun auch lachen. Dann läuft sie den dicken Stammhinunter und direkt dahinter kraxelt die große schwarze Katze.Mama <strong>Maus</strong> und Papa <strong>Maus</strong> schauen zu und staunen.Es macht einen leisen Plumps, da purzelt Sausemaus ins Gras.Es macht einen lauten Plumps, da landet die Katze im Gras.Und nun?


Heidi Busch-Manzel: <strong>SAUSEMAUS</strong>-<strong>GESCHICHTEN</strong> - Leseprobe Seite 10 v. 10Und nun rasen die beiden lachend durch das hohe Gras.Sie jagen sich, sie fangen sich und machen Kämpfchen.Mama <strong>Maus</strong> und Papa <strong>Maus</strong> reißen die runden Äuglein weit auf undstaunen über ihr Mäusekind.Sie können gar nicht glauben, was sie sehen.Katz und <strong>Maus</strong> spielen. Spielen Fangen – und lachen noch dabei.Das ist ein Wunder, ein richtiges Wunder!Mama <strong>Maus</strong> und Papa <strong>Maus</strong> wussten es von Beginn an:Ja, es stimmt.Sausemaus ist etwas Besonderes.Etwas ganz Besonderes....

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