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Zürich Das Haus des Scouts - Graser Architekten AG

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IdealesHEIM im März 2011 „<strong>Das</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Scouts</strong>“Monica Congiu und Richard Kägi mögen alles,was Geschichte, Seele und Patina in sich trägt.Ethno: Orientteppich,afrikanische Häuptlingsliege,asiatischeLaterne – im Schlafzimmerist die Welt zu<strong>Haus</strong>e. Klavier spielt<strong>Haus</strong>herrin MonicaCongiu.Schwungvoll: Trepperunter, Treppe rauf. Inder Dolderresidenzbleiben die Bewohnerin Bewegung.Vogelperspektive: ImKubus rechts befindetsich das Badezimmer;die von einem Profi-Bootsbauer hergestellteHolzwanne geniesstFreiluft-Status.38


IdealesHEIM im März 2011 „<strong>Das</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Scouts</strong>“→ «Oder eher umgekehrt, der Wohnbereich in die Kücheintegriert», sagt Kägi lachend. Für die Umsetzung seinernormsprengenden Vorstellungen engagierte er einen Profiküchenbauer:«Immerhin koche ich jeden Tag min<strong>des</strong>tens eineStunde, probiere neue Produkte und Rezepte aus, die ich aufmeinen Food-Scout-Reisen entdeckt habe.» Nur was in seinerPrivatküche den Bewährungstest besteht, kommt für dieRegale der Globus-Delicatessa-Filialen überhaupt infrage.Offenheit ist das durchgehende Prinzip im <strong>Haus</strong>e Congiu/Kägi– auch wenn sich die Bewohner mittlerweile manchmal einZimmer mit einer verschliessbaren Türe wünschen. Die beidenoberen Stockwerke schweben als Plattformen im <strong>Haus</strong>und lassen den Wohnraum bis nach ganz oben frei. Auf denverschiedenen Etagen – die Böden sind durchwegs ausBeton – haben Monica Congiu und Richard Kägi frei stehendeNasszellen-Kuben bauen lassen.Kubistische Badewanne in TeakJeder der Kuben hat ein anderes Materialienkonzept. Währendunten in der Küche Chromstahl dominiert, ist der Bad kubusim mittleren Stock, wo sich auch der Eingang ins <strong>Haus</strong> befindet,ganz aus weissem Kunststoff. Zuoberst im Schlafraum entschiedsich das Paar für den aus Südeuropa stammendenorganischen Putz Terra di Pietra aus verstampften, sandigenMineralien, die Schicht um Schicht aufgetragen und dannabgeschliffen werden. Für die Dolderresidenz wurdenAubergine-Farbpigmente beigemischt, um «dem Raummehr Wärme zu verleihen».Ein besonderes Stück ist die von Bootsbau-Profis massgefertigte,kubistische Badewanne aus Teakholz der Silser FirmaHunger. <strong>Das</strong> Kubenkonzept entpuppte sich zwar als ästhetischeLösung, war aber knifflig beim Einrichten. Congiu: «Es ist einefeste Grösse, die einem weniger Gestaltungsspielraum lässt.»Während die Einbauten neu gefertigt wurden, haben MonicaCongiu und Richard Kägi beim Mobiliar auf Bewährtesgesetzt – und ihre «alten» Möbel mitgenommen. «Alles anderehätten wir als seelenlos empfunden», meint Congiu. DieEinrichtung ist ein eklektischer Mix aus Designikonen, zumBeispiel der Teddy-Bear-Sessel von Hans Wegner oder dieMuschelleuchte von Verner Panton, Modernem, antikenErbstücken – etwa eine Kommode aus der Gründerzeit – undEthnischem. Überall im <strong>Haus</strong> findet man Spuren Südafrikas:Keramik und Insignien von Stammeshäuptlingen.Die Zweitheimat ist gut ersichtlichNach Südafrika reisen Congiu und Kägi regelmässig; dasLand ist für sie zu einer zweiten Heimat geworden. Kägi istzudem auch beruflich oft im Ausland – min<strong>des</strong>tens dreiMonate im Jahr. Zeugen davon sind überall im <strong>Haus</strong> verstreut.Marrokkanische Laternen aus Paris oder massive Holzschnittbretteraus nachhaltigem Anbau aus Tasmanien. «SolcheSachen gefallen mir», sagt Kägi, «sie sind einmalig.» MonicaCongiu und Richard Kägi mögen alles, was Geschichte, Seele,Patina in sich trägt. Ein Neubau stand <strong>des</strong>halb auch nichtzuoberst auf ihrer Wunschliste. Kägi lebte lange in einer«wunderschönen» Jugendstilwohnung in Winterthur, undCongiu liebte das Charisma ihrer Altstadtwohnung imZürcher Niederdorf. Doch von Stuckatur und knarrendemParkett träumen die Waldlichtung-Bewohner – nach einerkurzen Aufwärmphase – nun schon lange nicht mehr. ■NEU VOLA Handtuchwärmer- jetzt auch für elektrischen AnschlussUnterputz Handtuchwärmer für individuelle Designlösungen.Ein modulares System aus Heizstäben, die individuellangeordnet werden können.Temperaturregelung stufenlos zwischen 20° und 50° C wählbar.Mit Timerfunktion.<strong>Graser</strong> <strong>Architekten</strong>, <strong>Zürich</strong>Jürg <strong>Graser</strong>Der Architekturkritiker BenediktLoderer sagte einmal: «Gute Architekturbraucht gute Bauherren.» So war esfür das Zürcher Architekturbüro vonJürg <strong>Graser</strong> ein Glücksfall, als ChiciWehrli, selbst ein erfahrener Architekt,ihn für die Überbauung im ZürcherDoldertal beauftragte.Jürg <strong>Graser</strong>, 1965 in Bern geboren,vertritt eine Architektur, in der das Bildund die Konstruktion gleichberechtigtsind. Architektur ist für ihn gleichzeitigsinnliche und rationale Beschäftigung.Inspirationen für die Formen seinerGebäude findet er in der seriellen Musikund in der zeitgenössischen Poesie.<strong>Graser</strong> hat an der ETH in <strong>Zürich</strong> studiert,war drei Jahre in Paris im ArchitekturbüroM.-Caroline und Olivier Tissier tätigund ging eine fünfjährige Arbeitsgemeinschaftmit seinem Sarganser KollegenChristian Wagner ein. Seit 2000 führt ersein Büro alleine und entwickeltGebäude aus neutralen, standardisierten,also vorfabrizierten, Komponenten,die er für den jeweiligen Ort und diejeweilige Nutzung individualisiert. Ein<strong>Haus</strong> versteht er als offenes System,das nach innen und nach aussen eineräumliche Beziehung eingeht. Erpromovierte 2008 an der ETH <strong>Zürich</strong> miteiner Arbeit über die Schule von Solothurn,deren wichtigster Vertreter FritzHaller (USM) ist.«Form soll keinesfalls aus einerpersönlichen Vorliebe entstehen», lautet<strong>Graser</strong>s Credo. Die geometrischskulpturalenAtelierhäuser und Doppelwohnhäuerder Siedlung im Dolderbauen auf einem quadratischenGrundriss und klaren Regeln auf. Mitgeometrisch kontrollierten Ausbuchtungenund Einstülpungen werden dieHäuser aus Bronze so organisiert, dasseine differenzierte Lichtführung spannendeDurchblicke erlaubt. Mit formalerReduktion, struktureller Logik undtechnischer Perfektion schafft <strong>Graser</strong>eine Architektur, die sich vom aktuellenZeitgeist nicht beeinflussen lässt.www.graser.ch42VOLA Showroom I <strong>Zürich</strong>bergstrasse 80 I CH-8044 <strong>Zürich</strong> I Tel: 044/955 18 18 I sales@vola.ch I www.vola.ch

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