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Das religiöse jüdische Leben in der Zwischenkriegszeit - Misrachi ...

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Ankergasse (heute Hollandstraße) die so genannte "Ankerschul". Bald darauf wurdedieser Ankerschul e<strong>in</strong> Beth Hamidrasch (Lehrhaus) angeglie<strong>der</strong>t.Nachdem die Räumlichkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ankerschul zu eng wurden, gelang es e<strong>in</strong>emProponententeam mit Jitzchak Löb Freistadt an <strong>der</strong> Spitze die behördlicheZustimmung zum Bau e<strong>in</strong>er den damaligen Erfor<strong>der</strong>nissen entsprechenden Synagogeim Hof des Grundstückes Große Schiffgasse 8 -10 zu erlangen. (Von dieserStraßenbenennung leitet sich auch <strong>der</strong> Name "Schiffschul" ab). Nach Überw<strong>in</strong>dungallerlei Schwierigkeiten und mancherlei Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen auch seitens <strong>der</strong> damals nochjungen Israelitischen Kultusgeme<strong>in</strong>de konnte die neu errichtete Schiffschul am 16.September 1864 <strong>in</strong> Anwesenheit verschiedener Behörden feierlich eröffnet werden.Es sollte e<strong>in</strong>e "mächtige Festung gegen Reform und Assimilation <strong>in</strong> Wien und e<strong>in</strong>Vorposten für ‚Jiddischkeit’ se<strong>in</strong>", vermerkte e<strong>in</strong> zeitgenössischer Bericht. 1892wurde das Bethaus mit dem dazugehörigen Grundstück durch das Schiffschulkomitteekäuflich erworben, im selben Jahr anstelle des kle<strong>in</strong>en Häuschens vor dem Bethaus –nach Plänen des Baurates Wilhelm Stiassny - e<strong>in</strong> dreistöckiges Haus errichtet, <strong>in</strong>dessen erster Etage dann auch das Beth Hamidrasch untergebracht war.[Adass Jisroel]1897 übernahm die als Dachverband gedachte Organisation "Adass Jisroel" diezahlreichen Funktionen <strong>der</strong> Schiffschul. Als de facto autonom verwaltete Geme<strong>in</strong>debeherbergte die Schiffschul verschiedene E<strong>in</strong>richtungen, wie etwa die 1854 gegründetWiener Talmud-Thora-Schule o<strong>der</strong> die von Spitzer gegründete „Beth HamidraschTora Ez Chaim“. Zur Geme<strong>in</strong>de zählte auch das Grundstück Nestroygasse 11, wo <strong>der</strong>Schulvere<strong>in</strong> "Jesod Hatora" tätig war und K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, Grundschule, Che<strong>der</strong> undJeschiwa untergebracht waren. An die Geme<strong>in</strong>de angebunden waren weiterse<strong>in</strong>e Mazzotbäckerei, Schwarz-, Weiß- und Zuckerbäckereien, zehnFleischverschleißstellen und zwei Selchereien. Weiters wurde die „Volks- undMittelstandsküche E<strong>in</strong>heit“ betrieben sowie e<strong>in</strong> "Krankenvere<strong>in</strong>" mit eigener Kücheim Allgeme<strong>in</strong>en Krankenhaus (AKH) zur Versorgung <strong>jüdische</strong>r Patienten mitkoscherem Essen <strong>in</strong> den Spitälern. Ferner zählte auch <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> "Tomech Ewjonim"zur Versorgung Armer und Kranker an Schabbabot und Feiertagen zur Geme<strong>in</strong>de,sowie e<strong>in</strong>ige weitere Initiativen.

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