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Bipolare Störung - sommerakademie.ch

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Diagnostik und Therapieder <strong>Bipolare</strong>n <strong>Störung</strong>Zuoz, 7. Oktober 2011


3-Minuten-Atemraum


Fallvignette IHerr R., 23 Jahre, wird von der Polizei aufgegriffen. Er wurdeauffällig, als er an der Bahnhofkreuzung selbständig begann, denVerkehr zu regeln. Er ist völlig uneinsi<strong>ch</strong>tig und gereizt bei derUntersu<strong>ch</strong>ung.Von der Freundin des Patienten ist zu erfahren, dass Herr R. bisvor 4 Wo<strong>ch</strong>en in ambulanter psy<strong>ch</strong>iatris<strong>ch</strong>er Behandlung warwegen Depressionen. Seit 3 Tagen s<strong>ch</strong>lafe er ni<strong>ch</strong>t mehr, habeseinen Chef beleidigt und ein grosses Auto auf Kredit gekauft.<strong>Bipolare</strong> <strong>Störung</strong>, gegenwärtig manis<strong>ch</strong>


Fallvignette IIFrau S. hatte vers<strong>ch</strong>iedene manis<strong>ch</strong>e und depressive Episodeninder Vergangenheit. Nun ist sie seit mehreren Monaten s<strong>ch</strong>werdepressiv, liegt fast den ganzen Tag im Bett, ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong>selbstvorwürfe und hat Suizidgedanken<strong>Bipolare</strong> <strong>Störung</strong>, gegenwärtig depressiv


Fallvignette IIIHerr R. hat grosse emotionale S<strong>ch</strong>wankungen, häufig ohneäusseren Grund, was zu Spannungen in der Familie führt.Teilweise ist er au<strong>ch</strong> <strong>ch</strong>aotis<strong>ch</strong> und unüberlegt. Er ist dabeifunktionsfähig, geht zur Arbeit und hat einen normalenTagesablauf.Zyklothymie


Wel<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>wierigkeiten fallen Ihnen auf inder Behandlung von bipolaren Patienten?


S<strong>ch</strong>wierigkeiten in der Behandlung von bipolarenErkrankungen• Tlws. s<strong>ch</strong>wierige Diagnostik• Wuns<strong>ch</strong> einiger Patienten na<strong>ch</strong> Hypomanie• Hohe Suizidalität, v.a. bei Abklingen der Manie• Häufig Vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terung des Krankheitsverlaufs im Alter• Grosse Belastung der Angehörigen, v.a. in der Manie• In der manis<strong>ch</strong>en Phase häufig sozial s<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>es Verhalten, ohne dassdie Kriterien einer Zwangsmedikation erfüllt sind• Oft s<strong>ch</strong>wer behandelbare Depressionen• Tlws. Zustandsvers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terungen ohne erkennbare äussere Stressoren• Medikamentöse Therapie, häufig au<strong>ch</strong> Kombinationen in der Regellebenslang nötig• Einige wirksame Medikamente haben s<strong>ch</strong>werwiegende Nebenwirkungen• Medikamentöse Behandlungsri<strong>ch</strong>tlinien unters<strong>ch</strong>eiden si<strong>ch</strong> in relevantenPunkten• Häufig off-label-use


Übersi<strong>ch</strong>tAffektive<strong>Störung</strong>enUnipolareDepression<strong>Bipolare</strong><strong>Störung</strong>(manis<strong>ch</strong>-depressiveErkrankung)(Unipolare)Manieselten!Anhaltendeaffektive <strong>Störung</strong>(Zyklothymie,Dysthymie)Mindestens 2 Jahreanhaltend


Verteilung<strong>Bipolare</strong> <strong>Störung</strong>Manifestationsalter 15-40 JahreDepressionManifestationsalter Jugend - AlterMöller et al., 199610-15% versterben dur<strong>ch</strong> Suizid10


Diagnostis<strong>ch</strong>e KategorienUnipolare ManieBipolar IHyperthymie Zyklothymie Bipolar IIEuthymie Dysthymie Major Depression


Stimmungss<strong>ch</strong>wankungenManieHypomanieBaselineDepressions<strong>ch</strong>wereDepressionNormale Zyklothyme Zyklothymie Bipolar II Unipolare Bipolar IStimmungs- Persönli<strong>ch</strong>- <strong>Störung</strong> Manie <strong>Störung</strong>s<strong>ch</strong>wankungkeitGoodwin et al., 1990


Verlauf der ErkrankungFeuer und As<strong>ch</strong>e„Die Manie ist das Feuer der bipolaren Erkrankung, die Depression ist die As<strong>ch</strong>e.“(A. Koukopoulos)Folie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


Verlauf der ErkrankungVerlauf bipolarer <strong>Störung</strong>en: BeispieleFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


Verlauf der ErkrankungVerlauf bipolarer <strong>Störung</strong>en: BeispieleFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


Verlauf der ErkrankungVerlaufsformen bipolarer <strong>Störung</strong>en ohne und mit rapid cyclingFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


Verlauf der ErkrankungKomorbiditätenFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> PatientenAngstZwangSu<strong>ch</strong>tEßstörungMigränezum Beispiel: Angst


SymptomeDepressionSymptome für mindestens 14 Tageverminderter Antrieb undwenig Energie .erhöhte Ermüdbarkeitverminderte Konzentrationund Aufmerksamkeit .vermindertes. Selbstwertgefühl,. S<strong>ch</strong>uldgefühlenegative und .pessimistis<strong>ch</strong>e. ZukunftsperspektivenDepressiongedrückte StimmungInteressenverlust und . Freudlosigkeit. Suizidgedanken und suizidaleHandlungenkörperli<strong>ch</strong>e Bes<strong>ch</strong>werden(S<strong>ch</strong>lafstörungen, Libidoverlust, Appetitstörung, Verstopfung)Folie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


SymptomeAtypis<strong>ch</strong>e Depressionaffektive Reagibilität(„Auslenkbarkeit“)vermehrter S<strong>ch</strong>lafbleierne S<strong>ch</strong>werein Armen und BeinenAtypis<strong>ch</strong>eDepressionvermehrter AppetitÜberempfindli<strong>ch</strong>keitgegenüberZurückweisungenGewi<strong>ch</strong>tszunahmeFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


SymptomeHypomanieSymptome für mindestens 4 Tageauffallendes Gefühl von Wohlbefinden undkörperli<strong>ch</strong>er und seelis<strong>ch</strong>er LeistungsfähigkeitgesteigerteGesprä<strong>ch</strong>igkeit und Geselligkeit,Ablegen von S<strong>ch</strong>ü<strong>ch</strong>ternheitgehobene Stimmung,erhöhtes SelbstwertgefühlHeiterkeit, witzige Einfälle,vermehrtes La<strong>ch</strong>enHypomanieverstärkte Motivation amArbeitsplatz,verstärkte soziale Aktivitätens<strong>ch</strong>nelleres Denken,mehr Ideen und Plänegesteigerter Antrieb,vermehrte körperli<strong>ch</strong>e Aktivitätkörperli<strong>ch</strong>e Symptome(vermindertes S<strong>ch</strong>lafbedürfnis, gesteigerte Libido)


SymptomeDie dunkle Seite der Hypomanieunvorsi<strong>ch</strong>tiges und riskantes AutofahrenUngeduldvermehrte GeldausgabenErregbarkeitvermehrte Ablenkbarkeit;übermäßige Bes<strong>ch</strong>äftigung mitangenehmen Aktivitäten, dadur<strong>ch</strong>Verna<strong>ch</strong>lässigung von Pfli<strong>ch</strong>tenHypomanieriskantes Ges<strong>ch</strong>äftsverhalten, unüberlegteInvestitionenvermehrter Konsum vonKaffee, Tabak und Alkoholstarker Sexualtrieb:Risiko von Infektionen, vonungewollten S<strong>ch</strong>wangers<strong>ch</strong>aftenvermehrter Konsum von illegalen Drogen:Risiko von Späts<strong>ch</strong>äden sowie von Abhängigkeit, z.B. von Opiaten


Definition Hypomanie• An vier aufeinander folgenden Tagen gehobene odergereizter Stimmung• Mindestens drei der folgenden Merkmale• Gesteigerte Aktivität, Unruhe, Gesprä<strong>ch</strong>igkeit,Konzentrationss<strong>ch</strong>wierigkeiten, Ablenkbarkeit, vermindertesS<strong>ch</strong>lafbedürfnis, Libidosteigerung, lei<strong>ch</strong>tsinniges oderverantwortungsloses Verhalten, gesteigerte Geselligkeit• Die persönli<strong>ch</strong>e Lebensführung ist normalerweise ni<strong>ch</strong>tbeeinträ<strong>ch</strong>tigt• Die Episode erfüllt ni<strong>ch</strong>t die Kriterien einer ManieFolie: R. Maier, SK


SymptomeManieSymptome für mindestens 7 TageUnruhe, Gereiztheit, AggressionGrößenideen,GrößenwahnübersteigertesSelbstwertgefühl, maßloserOptimismusungezügeltes Einkaufen,Verlust sozialer HemmungenerhöhteRedeges<strong>ch</strong>windigkeit,starker RededrangManieWahrnehmungsstörungen(z.B. Farben sindbesonders leu<strong>ch</strong>tend)starke Ablenkbarkeitgesteigerte sexuelle AktivitätVerlust derUrteilsfähigkeitAppetitminderungIdeenflu<strong>ch</strong>t undGedankenrasendeutli<strong>ch</strong> vermindertes S<strong>ch</strong>lafbedürfnis


Manis<strong>ch</strong>e Episode• Mindestens 1 Wo<strong>ch</strong>e andauernd.• Symptome• Situationsinadäquate, anhaltende gehobene Stimmung / Gereiztheit• Selbstübers<strong>ch</strong>ätzung• Vermindertes S<strong>ch</strong>lafbedürfnis• Gesprä<strong>ch</strong>igkeit / Rededrang• Verminderte Aufmerksamkeit und Konzentration• Ablenkbarkeit, Hyperaktivität• Manie vs. Hypomanie: <strong>Störung</strong> der berufli<strong>ch</strong>en und sozialenFunktion• Hohe Suizidalität (15% sterben dur<strong>ch</strong> Suizid, ¼ ma<strong>ch</strong>enSelbstmordversu<strong>ch</strong>)


SymptomeMis<strong>ch</strong>zustanddepressive Episodemanis<strong>ch</strong>e Episodegesteigerter AntriebSuizidgedankenGereiztheitHoffnungslosigkeitIdeenflu<strong>ch</strong>tgedrückte Stimmunggemis<strong>ch</strong>te EpisodeFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


Bipolar I / Bipolar II / Rapid Cycling• Eine affektive (Stimmungs-) <strong>Störung</strong>, dienormalerweise sowohl eine Manie / Hypomanie alsau<strong>ch</strong> Depression umfasst: 1• Bipolar I – manis<strong>ch</strong>e / gemis<strong>ch</strong>te Episoden und ,fast immer‘episodis<strong>ch</strong>en Depressionen• Bipolar II – wiederholt s<strong>ch</strong>were depressive Episoden undhypomanis<strong>ch</strong>e Episoden• <strong>Bipolare</strong>s Spektrum – inkl. subsyndromale Symptomatik• <strong>Bipolare</strong> <strong>Störung</strong> mit Rapid-Cycling-Verlauf –mindestens 4 Episoden pro Jahr1. Muller-Oerlinghausen B. Lancet 2002;359:241–247Folie: R. Maier, SK


Krankheitsverlauf von bipolaren <strong>Störung</strong>en• Frühes Erst-Auftreten – Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittsalter 21 Jahre 1• Prävalenz der Bipolar-1-<strong>Störung</strong>: 1 % 2• Prävalenz des Bipolar Spektrums: 2.6 – 6.5% 6• Viele Episoden – rund 8 Episoden in den10 auf die Diagnosefolgenden Jahren 2• Hohe Rückfallwahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit na<strong>ch</strong> einer akuten Episode 4• Häufiges Auftreten von gemis<strong>ch</strong>ter Symptomatik 3• Geringer Anteil vollständiger Remission 4• Geringer Anteil voller funktioneller Genesung 4,5• Beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Suizidgefahr – 20mal höher als in derGesamtbevölkerung; Langzeitrisiko von 3-6 % 21. APA Practice Guidelines (2002). Treatment of patients withbipolar disorder (2. Auflage)2. Goodwin GM et al. J Psy<strong>ch</strong>opharmacol 2009;23:346–3883. Benazzi F, Akiskal HS. J Affect Disord 2006;96:183–1874. Angst J, Sellaro R. Biol Psy<strong>ch</strong>iatry 2000;48:445–4575. Tohen M et al. Am J Psy<strong>ch</strong>iatry 2000;157:220–2286. Angst J. J Affct Disord 1998;50:143-151Folie: R. Maier, SK


<strong>Bipolare</strong> <strong>Störung</strong>• Häufig ni<strong>ch</strong>t oder fehl-diagnostiziert• Eine Frau, die mit 25 Jahren an einer bipolaren <strong>Störung</strong> erkrankt• hat eine um 9 Jahre verkürzte Lebenserwartung• verliert 12 Jahre normalen gesundes Lebens• verliert 14 Jahre normaler berufli<strong>ch</strong>er und familiärer AktivitätUS-Gesundheitsbehörde


Äthiopathogenese• Starke genetis<strong>ch</strong>e BelastungS<strong>ch</strong>uma<strong>ch</strong>er et al., 2007


Ursa<strong>ch</strong>en der ErkrankungErhöhte EmpfindsamkeitWie ho<strong>ch</strong> ist das Risiko im Laufe des Lebens an einer bipolaren <strong>Störung</strong> zu erkranken?(na<strong>ch</strong> Jones und Craddock)45-75%1%5-10%Folie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


BehandlungTherapieansätze zur Behandlung bipolarer <strong>Störung</strong>enPsy<strong>ch</strong>otherapiePharmakotherapieSoziotherapieArzt-Patienten-BeziehungFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


BehandlungSoziotherapieWohnenArbeitenFinanzenFreizeitSoziale IntegrationFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


Manie – Behandlungsphasen• Assessment (Untersu<strong>ch</strong>ung)• Care (Betreuung)• Treatment (Behandlung)• Akuttherapie• Erhaltungstherapie• (Rezidivprophylaxe)33


BehandlungMedikamentöse Therapie (na<strong>ch</strong> Greil und S<strong>ch</strong>midt):Akuttherapie, Erhaltungstherapie und PhasenprophylaxeAnspre<strong>ch</strong>en Remission Rückfall(in die „alte“ Episode)VollständigeGesundungWiedererkrankung(neue Episode)Spontanverlauf(ohne Therapie)AkuttherapieErhaltungstherapie(S<strong>ch</strong>utz vor Rückfall)Phasenprophylaxe(S<strong>ch</strong>utz vor Wiedererkrankung)Wo<strong>ch</strong>en bis Monate6-12 Monate JahreFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


<strong>Bipolare</strong> <strong>Störung</strong>en: Guidelines 2009 und 2010, Therapie der akutenManie: Konsens: Atypika + Mood Stabilizer• CANMAT / ISBD Guidelines(Canada, international, Yatham et al., 2009)• WFSBP GuidelinesUpdate 2009 Acute Mania (international, Grunze et al.,2009)Update 2010 Acute Depression (international, Grunze et al.2010)• Clinical Practice Recommendations(Australien, Neuseeland, Malhi et al., 2009)• British Association for Psy<strong>ch</strong>opharmacology Guidelines(England, Goodwin et al., 2009)• Behandlungsempfehlungen für bipolare <strong>Störung</strong>en(S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Gesells<strong>ch</strong>aft für bipolare <strong>Störung</strong>en,2011)• ISBD Consensus Guidelines for Safety Monitoring(international, Ng et al., 2009)Folie: R. Maier, SK


BehandlungPhasen der medikamentösen TherapieSonstige bei Bedarf:angstlösend, s<strong>ch</strong>lafanstoßend, antipsy<strong>ch</strong>otis<strong>ch</strong> wirksame SubstanzenFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


Akutbehandlungder Manie• Dosis der atyp.Antipsy<strong>ch</strong>otika entspri<strong>ch</strong>tdenen der S<strong>ch</strong>izophrenie• Lithium ggf. > 0.8 mmol/l• Valproat kann s<strong>ch</strong>nellaufdosiert werden und wirkts<strong>ch</strong>nell• kein Valproat bei Frauen, diegebärfähig sind und keinensi<strong>ch</strong>erenS<strong>ch</strong>wangers<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>utzhaben• wirksamste Behandlung:Kombination atypis<strong>ch</strong>esAntipsy<strong>ch</strong>otika + MoodstabilizerLevel 1: Metaanalyse oder 2 randomisierte kontrollierteDoppelblindstudien mit PlazeboLevel 2: mindestens 1 randomisierte kontrollierteDoppelblindstudie mit Plazebo oder aktivem KomparatorLevel 3: prospektive, ni<strong>ch</strong>t kontrollierte Studie mitmindestens 10 Versu<strong>ch</strong>spersonenBehandlungsempfehlungen der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft für <strong>Bipolare</strong> <strong>Störung</strong>en


<strong>Bipolare</strong> Depression• Kontroverse Diskussionen um Antidepressiva• AMSP: > 70% bipolar Depressiver erhalten AD in Kombinationmit mood stabilizern oder atypis<strong>ch</strong>en Antipsy<strong>ch</strong>otika• Die Gefahr der Auslösung von hypomanis<strong>ch</strong>en odermanis<strong>ch</strong>en Phasen s<strong>ch</strong>eint geringer als angenommen (Sa<strong>ch</strong>set al., 2004)• Wirksam in der Monotherapie, aber als Zusatzmedikationbleiben sie umstritten• Kontraindiziert sind: Trizyklis<strong>ch</strong>e Antidepressiva, SSNaRI(Venlafaxin, Duloxetin)Folie adaptiert na<strong>ch</strong> R. Maier, SK


Akutbehandlungder bipolarenDepression• Erste Wahl: Quetiapin bzw.Quetiapin XR (300 – 600 mg)• Lithium, häufig inKombination mitAntidepressivum• Lamotrigin: unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>Eins<strong>ch</strong>ätzung; Wirksamkeitinsbesondere bei s<strong>ch</strong>werausgeprägter Depression;muss langsam aufdosiertwerden• Antidepressivum: SSRI undBuproprion• (Einzelfälle: SSRI undAripiprazol)Behandlungsempfehlungen der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft für <strong>Bipolare</strong> <strong>Störung</strong>en


Spezielle Verlaufsformen• Rapid Cycling (> 3 Episoden in einem Jahr)• Eher s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter Verlauf• Antimanis<strong>ch</strong>: Aripiprazol• Antidepressiv: Quetiapin (> 600 mg / Tag), Lithium, Lamotrigin• Langzeitbehandlung: Valproat Lithium (CANMAT)• Gemis<strong>ch</strong>te Episoden (glei<strong>ch</strong>zeitig manis<strong>ch</strong>e und depressive Sympt.)• S<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t untersu<strong>ch</strong>t• S<strong>ch</strong>wierige Behandlung, komplizierte Verläufe• Antimanis<strong>ch</strong>: Olanzapin, Aripiprazol• Lithium weniger wirksam als Valproat, Carbamazepin (caveEnzyminduktion), Olanzapin, Risperidon• Zyklothymia (subsyndromal manis<strong>ch</strong>-depressiv)• Unterdiagnostiziert, neigen zur Chronifizierung• Es gibt keine Ri<strong>ch</strong>tlinien zur BehandlungBehandlungsempfehlungen der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft für <strong>Bipolare</strong> <strong>Störung</strong>en


Erhaltungstherapie• Ans<strong>ch</strong>luss an eine erfolgrei<strong>ch</strong>e Akuttherapie über ca. 6 (bis 12)Monate• Weiterführung der Akuttherapie• Kombiniert mit Psy<strong>ch</strong>oedukation und ggf. Psy<strong>ch</strong>otherapie• Medikamentöse Anpassungen bei Nebenwirkungen• Unters<strong>ch</strong>eidung zwis<strong>ch</strong>en Erhaltungstherapie und Rezidivprophylaxewird ni<strong>ch</strong>t in allen Guidelines gema<strong>ch</strong>tBehandlungsempfehlungen der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft für <strong>Bipolare</strong> <strong>Störung</strong>en


Rezidivprophylaxe• Am Besten untersu<strong>ch</strong>t:Lithium (bei „typis<strong>ch</strong>enmanis<strong>ch</strong>-depressiven“Symptomen), au<strong>ch</strong> antisuizidal;Spiegel 0.6 – 0.8 mmol/l• gute Wirksamkeit vonOlanzapin, au<strong>ch</strong> beigemis<strong>ch</strong>ten Episoden, aberviele NW• Valproat-Monotherapieweniger wirksam als Lithiumoder Kombination Lithium undValproat• Rezidivprophylaxemindestens 2-3 Jahre, in derRegel lebenslangBehandlungsempfehlungen der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft für <strong>Bipolare</strong> <strong>Störung</strong>en


Baseline-MessungenBehandlungsempfehlungen der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft für <strong>Bipolare</strong> <strong>Störung</strong>en


Zusätzli<strong>ch</strong>e Untersu<strong>ch</strong>ungenBehandlungsempfehlungen der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft für <strong>Bipolare</strong> <strong>Störung</strong>en


Evidenzbasierte psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e MaßnahmenBehandlungsempfehlungen der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft für <strong>Bipolare</strong> <strong>Störung</strong>en


BehandlungPsy<strong>ch</strong>otherapie• Psy<strong>ch</strong>oedukation• Soziale Rhythmus-Therapie• Life <strong>ch</strong>art-Methodik(Stimmungskalender)• kognitive Verhaltenstherapie• interpersonelle Therapie• Paartherapie• Familientherapie• EntspannungsverfahrenFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


KVT• 20 Sitzungen, zunä<strong>ch</strong>st wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>, dann zweiwö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>,ans<strong>ch</strong>liesend monatli<strong>ch</strong>• Gemeinsame Erarbeitung und Vermittlung eines konsensuellenWissenstandes, bei dem der Bezug zur individuellen Biografie herausgearbeitet wird, Modifikation von dysfunktionalen und irrationalenVorstellungen, biopsy<strong>ch</strong>osoziales Verständnis der eigenen Problematik• Selbständiges Erkennen von potentiellen Prodromalsymptomen undAuslösern für erneute manis<strong>ch</strong>e und depressive Phasen;therapiebegleitendes Tagebu<strong>ch</strong>• Umgang mit individuellen Kognitionen und Verhaltensweisen, die imRahmen von depressiven und manis<strong>ch</strong>en Episoden auftreten(Spaltente<strong>ch</strong>nik, Realitätstestung, s<strong>ch</strong>rittweise Aufgabenbewältigung,Ziele setzen)• Erstellen eines Notfallplanes; Bearbeitung alltägli<strong>ch</strong>er Probleme undinterpersoneller Konflikte, mit dem Ziel der Reduktion desBelastungsniveaus; Training sozialer Kompetenzen und interpersonellerFertigkeitenMeyer & Hautzinger, 2004


KVT – 1. Teil• Erarbeitung der persönli<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te depressiver und manis<strong>ch</strong>erEpisoden seit Beginn der Erkrankung• Motivation, Aufbau einer therapeutis<strong>ch</strong>en Beziehung• Spezielle Te<strong>ch</strong>niken• Psy<strong>ch</strong>oedukation• Material• Manis<strong>ch</strong>e und depressive Symptome• Visuelle Darstellung einer Krankenges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te (Episoden, Ereignisse, Belastungen,Medikamente, Klinikaufenthalte• Einführung des Stimmungstagebu<strong>ch</strong>es / StimmungskalendersAdaptiert na<strong>ch</strong> Hautzinger & Meyer, 2011


Psy<strong>ch</strong>oedukation – Regeln für denTherapeuten• Vermeide belehrenden, vortragsähnli<strong>ch</strong>en Stil• Erarbeite die entspre<strong>ch</strong>enden Informationen mit Hilfe vonMaterialien• Knüpfe an dem Wissen und den Erfahrungen des Patienten anund ergänze dies in Abhägigkeit vom Vorwissen• Ni<strong>ch</strong>t zu viele Informationen auf einmal und keine Angst vorRedundanzen bzw. WiederholungenHautzinger & Meyer, 2011


Psy<strong>ch</strong>oedukation: Ursa<strong>ch</strong>en der ErkrankungStressoren„selbstgema<strong>ch</strong>ter“ Streßbeeinflußbar(z.B. unnötiger Ehrgeiz, unnötiger Zeitdruck; unnötige Verpfli<strong>ch</strong>tungen, die in derHypomanie eingegangen wurden)partners<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e KonflikteUmzugberufli<strong>ch</strong>e VeränderungenLeistungsdruck am ArbeitsplatzPrüfungenfinanzielle Belastungenkörperli<strong>ch</strong>e ErkrankungenTrennungserlebnisseTod eines Angehörigens<strong>ch</strong>wer oderni<strong>ch</strong>t beeinflußbarFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


Psy<strong>ch</strong>oedukation: Frühwarnsymptome undGesundbleibenCrescendo-Modell der ManieManiforme Zustände zeigen si<strong>ch</strong>zuerst fast immer als ein Mehran Energie und Aktivität, ni<strong>ch</strong>tals Veränderung in derStimmung.deliröse Manie(Bewußtseinsstörung, Verwirrtheit)psy<strong>ch</strong>otis<strong>ch</strong>e Symptome,„Überko<strong>ch</strong>en“ der Manie, katatone SymptomeGereiztheit, Übergriffe, Aggression,Mis<strong>ch</strong>ung mit depressiven Symptomeneuphoris<strong>ch</strong>e Hypomanie/ManieFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


Psy<strong>ch</strong>oedukation: Frühwarnsymptome undGesundbleibenCrescendo-Modell der DepressionBeispiele für eine lei<strong>ch</strong>te, mittels<strong>ch</strong>were bzw. s<strong>ch</strong>were depressive Episodes<strong>ch</strong>were depressive Episodemit psy<strong>ch</strong>otis<strong>ch</strong>en Symptomenzusätzli<strong>ch</strong> zu unten:depressive Stimmung, Agitiertheit, wiederkehrende Gedanken an denTododer Suizid, Wahn von Wertlosigkeitmittels<strong>ch</strong>were depressive Episodezusätzli<strong>ch</strong> zu unten:S<strong>ch</strong>lafstörung, unbegründete Selbstvorwürfe,Verlust des Selbstvertrauenslei<strong>ch</strong>te depressive Episode:verminderter Antrieb, Freudeverlust, Unents<strong>ch</strong>lossenheitFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


Verlauf der ErkrankungStimmungskalender (life <strong>ch</strong>art)Folie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten.


Verlauf der ErkrankungStimmungskalender (life <strong>ch</strong>art)


KVT – 2. Teil• Erkennen von Frühwarnsymptomen• Si<strong>ch</strong>erheit in der Unters<strong>ch</strong>eidung von normalen Befinden undkrankhaften Befindensveränderungen• Spezielle Te<strong>ch</strong>niken• Mögli<strong>ch</strong>st Einbezug Angehöriger• Material• Liste Frühwarnsymptome• Formular persönli<strong>ch</strong>e Frühwarnsymptome• Arbeitsblatt „Was ist wenn“• Stimmungstagebu<strong>ch</strong>Adaptiert na<strong>ch</strong> Hautzinger & Meyer, 2011


Psy<strong>ch</strong>oedukation: Frühwarnsymptome undGesundbleibenFrühwarnsymptome können sein:• veränderte S<strong>ch</strong>lafstruktur• Konzentrationsstörungen• veränderte Lebensgewohnheiten• verändertes Konsumverhalten• verändertes Sozialverhalten (Kontakte)• veränderte TagesstrukturZiel ist Selbstkontrolle dur<strong>ch</strong> Selbstbeoba<strong>ch</strong>tung.Folie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


Psy<strong>ch</strong>oedukation: Frühwarnsymptome undGesundbleibenFrühwarnsymptome• Sammlung individueller Frühwarnsymptome• Zuordnung mögli<strong>ch</strong>er Soforthilfemaßnahmen zu den gesammeltenFrühwarnsymptomen• Erstellung eines KrisenplanesFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


Beispiele für Frühwarnsymptome im Vorfeldmanis<strong>ch</strong>er Episoden• I<strong>ch</strong> hatte S<strong>ch</strong>wierigkeiten, still zu sitzen.• I<strong>ch</strong> fuhr s<strong>ch</strong>nell Auto.• I<strong>ch</strong> trank mehr Alkohol.• I<strong>ch</strong> wollte erleben, weil alles so langweilig ers<strong>ch</strong>ien.• I<strong>ch</strong> we<strong>ch</strong>selte die Kleidung mehrmals am Tag.• I<strong>ch</strong> trug farbigere oder grellere Kleidung oder S<strong>ch</strong>minke.• I<strong>ch</strong> hörte lauter Musik als sonst.• I<strong>ch</strong> ass mehr als gewöhnli<strong>ch</strong>.• I<strong>ch</strong> ass weniger als gewöhnli<strong>ch</strong>.• I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>lief weniger als normalerweise.• I<strong>ch</strong> begann Sa<strong>ch</strong>en, die i<strong>ch</strong> dann ni<strong>ch</strong>t beendete.• I<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>enkte Sa<strong>ch</strong>en, die mir gehörten.• I<strong>ch</strong> kaufte Ges<strong>ch</strong>enke für irgendwel<strong>ch</strong>e Leute.• I<strong>ch</strong> gab mein Geld freizügiger aus.• I<strong>ch</strong> traf unkluge Ents<strong>ch</strong>eidungen.• I<strong>ch</strong> feierte mehr.• I<strong>ch</strong> interessierte mi<strong>ch</strong> mehr für Sex als sonst.• I<strong>ch</strong> sang in der Öffentli<strong>ch</strong>keit.• I<strong>ch</strong> redete lauter als gewöhnli<strong>ch</strong>.• I<strong>ch</strong> mis<strong>ch</strong>te mi<strong>ch</strong> in beliebige Gesprä<strong>ch</strong>e ein.


Beispiele für Frühwarnsymptome im Vorfelddepressiver Episoden• I<strong>ch</strong> sagte Verabredungen ab.• I<strong>ch</strong> wollte meine Ruhe haben.• Alkohol und Tabletten ers<strong>ch</strong>einen als kleine Helfer.• Es fiel mir s<strong>ch</strong>wer, morgens aufzustehen.• Mir war egal, wie i<strong>ch</strong> aussah.• Alles war irgendwie anstrengender.• I<strong>ch</strong> ass langsamer als gewöhnli<strong>ch</strong>.• I<strong>ch</strong> ass weniger als gewöhnli<strong>ch</strong>.• I<strong>ch</strong> hatte weniger Appetit.• I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>lief mehr als normalerweise.• I<strong>ch</strong> verna<strong>ch</strong>lässigte meine Arbeit.• Viele Dinge waren mir plötzli<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong>gültig.• I<strong>ch</strong> da<strong>ch</strong>te, mein Leben sei einziger Fehls<strong>ch</strong>lag.• I<strong>ch</strong> da<strong>ch</strong>te häufiger, dass es kaum no<strong>ch</strong> Hoffnung gibt.• I<strong>ch</strong> interessierte mi<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr für Sex.• Abends war i<strong>ch</strong> froh, dass der Tag endli<strong>ch</strong> vorbei war.• I<strong>ch</strong> redete leiser als gewöhnli<strong>ch</strong>.


Psy<strong>ch</strong>oedukation: Frühwarnsymptome undGesundbleibenWas tun bei Frühwarnsymptomen?Folie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten.


Psy<strong>ch</strong>oedukation: Frühwarnsymptome undGesundbleibenKrisenplanFolie: Kurzpsy<strong>ch</strong>oedukation für <strong>Bipolare</strong> Patienten


KVT – 3. Teil• Strategien im Umgang mit beginnenden Symptomen• Ziel: Balancierte Alltagsstruktur, angemessenes Aktivitätsniveau (Abbau /Aufbau; Regelmässigkeit; feste Struktur), erholsamer S<strong>ch</strong>laf-Wa<strong>ch</strong>-Rhythmus, Erkennen und Erarbeiten dysfunktionaler Gedanken undEinstellungen• Spezielle Te<strong>ch</strong>niken• Erkennen automatis<strong>ch</strong>er Gedanken und ans<strong>ch</strong>liessende Realitätstestung• Material• Tagesprotokoll (Aktivitäten)• Arbeitsblatt „Besser planen“• Evtl. Liste angenehmer Ereignisse• Stimmungstagebu<strong>ch</strong>Adaptiert na<strong>ch</strong> Hautzinger & Meyer, 2011


Realitätstestung• Oft ni<strong>ch</strong>t geeignet für manis<strong>ch</strong>e / hypomane Phasen• Automatis<strong>ch</strong>er Gedanke: Die anderen sind unfähig und langweilig. Ohne mi<strong>ch</strong> geht dasProjekt s<strong>ch</strong>ief.Was spri<strong>ch</strong>t dafür, Was spri<strong>ch</strong>t dafür, Gibt es anderedass dies stimmt? dass dies ni<strong>ch</strong>t stimmt? Erklärungen?Was würden andere indieser Situation denken?Wie würden sie si<strong>ch</strong> daserklären?Adaptiert na<strong>ch</strong> Hautzinger & Meyer, 2011


KVT – 4. Teil (optional)• Aufbau von Problembewältigungsstrategien• A<strong>ch</strong>tsamkeit• Verbesserung von sozialen, interpersonellen Kompetenzen undKommunikationsfertigkeiten• Spezielle Te<strong>ch</strong>niken• Problemlösetraining• Einführung und Üben von Kommunikationsregeln, Rollenspiel• A<strong>ch</strong>tsamkeitsübungen• Einbezug von Angehörigen• Material• Fragen Problemlösetraining• Kommunikationsregeln• Stimmungstagebu<strong>ch</strong>Adaptiert na<strong>ch</strong> Hautzinger & Meyer, 2011


Problemlösetraining1. Definition des Problems? – Was ist genau das Problem?2. Zielfindung – Was für ein Ziel habe i<strong>ch</strong>? Was wüns<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> mir?3. Alle Lösungswege – Wel<strong>ch</strong>e Lösungen gibt es?4. Bewertung und Gewi<strong>ch</strong>tung der einzelnen Lösungswege – Wierealistis<strong>ch</strong> und gut sind diese einzelnen Lösungen?5. Ents<strong>ch</strong>eidung für einen Lösungsweg – Wel<strong>ch</strong>e Lösung kann i<strong>ch</strong>aufgrund der Bewertungen auswählen und ausprobieren?6. Probe des Lösungsweges – Ausprobieren der gewählten Lösung!7. Bewertung des Ergebnisses – Wel<strong>ch</strong>e positiven Erfahrungen habe i<strong>ch</strong>mit ausprobierter Lösung gema<strong>ch</strong>t?• Problem ni<strong>ch</strong>t gelöst? – Zurück zu Frage 4)• Ergebnis zufriedenstellend? – Gut gema<strong>ch</strong>t! Was gönne i<strong>ch</strong> mir?Adaptiert na<strong>ch</strong> Hautzinger & Meyer, 2011


Kommunikationstraining• Kommunikationsregeln• Sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> bleiben• Ruhig bleiben• Zuhören• Konkret sein und bleiben• Gefühle in der I<strong>ch</strong>-Form ausdrücken• Vermeide Wörter wie „immer, fast immer, nie, früher“• Identifikation von problematis<strong>ch</strong>en Situation• Erproben im Rollenspiel• Was will der Sender zum Ausdruck bringen? Wie kommt es an?• Wie können für den Empfänger entspre<strong>ch</strong>ende Rückmeldungen aussehen, dass sieangenommen werden können / als hilfrei<strong>ch</strong> erlebt werden?Adaptiert na<strong>ch</strong> Hautzinger & Meyer, 2011


KVT – 5. Teil• Persönli<strong>ch</strong>es Krisenmanagement und Notfallplan• Abs<strong>ch</strong>luss der Therapie: Zielerrei<strong>ch</strong>ung, Planung vonAuffris<strong>ch</strong>ungssitzungen• Spezielle Te<strong>ch</strong>niken• Einbezug von Angehörigen• Material• Notfallplan (mögli<strong>ch</strong>st konkret!)• Stimmungstagebu<strong>ch</strong>Adaptiert na<strong>ch</strong> Hautzinger & Meyer, 2011


Beilagen• Be<strong>ch</strong>-Rafaelen-Manie-Skala (BRMAS)• Manie-Selbstbeurteilungsskala (MSS)• Beck-Depressions-Inventar (BDI)• Stimmungskalender (PEB)• Krisenplan (PEB)• Formular Frühwarnsymptome (PEB)• Arbeitsblatt „Was ist wennZ“• Wo<strong>ch</strong>enplan• Arbeitsblatt „Besser Planen“


LiteraturEuro 149.95


Vielen Dank für Ihre AufmerksamkeitKompetenzzentrum fürPsy<strong>ch</strong>iatrie und Psy<strong>ch</strong>otherapieam Züri<strong>ch</strong>seeFr. PD Dr. med. K.Cattapan

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