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Ausführlicher Bericht über unsere Partner - Wir in der Hasseldelle

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„Wer von <strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong>nur die hohenHäuser sieht, nimmtzu wenig wahr. Dennwesentlich an dieserSiedlung ist das Innenleben:Die zahlreichenengagierten Bewohner,das vielfältige FreizeitundBildungsangebot.“Ulrich BimbergVorstandsvorsitzen<strong>der</strong>Spar- und Bauvere<strong>in</strong> Sol<strong>in</strong>gen eGFoto: SBVDas ist vor allem das Verdienst von „WIR”. Denn obwohl dieSiedlung <strong>Hasseldelle</strong> <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie für junge Familien gebautwar, fehlten lange Zeit Angebote für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche.Schon kurz nach <strong>der</strong> Gründung unterstützte die Spar-und Bauvere<strong>in</strong>eG den Vorstand des Vere<strong>in</strong>s <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Bemühungen.Aus dem ehemaligen Rewe-Laden entstand e<strong>in</strong> Bewohnertreff.Heute ist an <strong>der</strong> Rolandstraße 1 fast jeden Tag „Leben <strong>in</strong> <strong>der</strong>Bude“: Mit Mädchen- und Jungengruppe, Deutschkursen, Eltern-K<strong>in</strong>d-Gruppe, Seniorennachmittagen und e<strong>in</strong>er Vielzahl weitererAktivitäten.„WIR <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong>” hat sich längst vom re<strong>in</strong>en Bürgervere<strong>in</strong> zum Beratungszentrumentwickelt – mit wohnungsbezogenen Hilfen und berufsvorbereitendenAngeboten.Der SBV hat diese gelebte Nachbarschaft von Anfang an unterstützt.Der SBV-Nachbarschaftshilfevere<strong>in</strong> hat seither e<strong>in</strong>e Vielzahlguter Ideen geför<strong>der</strong>t, wie Sprachkurse o<strong>der</strong> Notebooksfür den Bewohnertreff. Und wir freuen uns <strong>über</strong> die vielen positivenMeldungen aus <strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong>. Weil sie signalisieren:Geduld und konsequente Konzentration auf s<strong>in</strong>nvolle Maßnahmenlohnen sich.Unterstützt hat die Spar und Bauvere<strong>in</strong> Sol<strong>in</strong>gen eG auch dieBeschäftigungs<strong>in</strong>itiative AQuARiS. Außerdem hat die Genossenschaftdie ersten Seniorenwohngeme<strong>in</strong>schaften als <strong>in</strong>novativesProjekt <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong> entwickelt und die SBV-Häusermo<strong>der</strong>nisiert und aufgewertet. Zum frischen Glanz <strong>der</strong> Fassadenpassen die farbigen Projekte von WIR.„Im Nachbarschaftsvere<strong>in</strong> WIR wirkt<strong>der</strong> Genossenschaftsgedanke <strong>über</strong>die Genossenschaft h<strong>in</strong>aus.“Für die Zukunft wünschen wir den Aktiven <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong>,die Siedlung weiterh<strong>in</strong> durch dieses Geme<strong>in</strong>schaftsgefühl stärkenund prägen zu können.SBV hasseldelle<strong>in</strong> <strong>der</strong>


Foto: privat„Mir hat <strong>in</strong> all’ den Jahren gefallen,dass sowohl aus <strong>der</strong> Bewohnerschaftwie auch aus dem Vere<strong>in</strong>heraus gefragt wurde, wie kann ichselbst das jetzt gerade anstehendeProblem lösen.“Rita PickardtNeutralität und Engagement zuvere<strong>in</strong>en schafft diese erfahreneKommunalpolitiker<strong>in</strong> immerwie<strong>der</strong>. Durch ihre Arbeit <strong>in</strong> denGremien mit <strong>der</strong> Aufgabenstellung<strong>der</strong> WIR gut vertraut, hat sie es<strong>über</strong> viele Jahre bewiesen, dassman sehr wohl als Bürger Hilfeaus politischen Gremien o<strong>der</strong> <strong>in</strong>Kooperation mit <strong>der</strong> Verwaltungerhalten kann. Rita Pickardthat sich als Mediator<strong>in</strong> verdientgemacht und so mancher Initiativedes Bürgervere<strong>in</strong>s Impulseverliehen. <strong>Wir</strong> wünschen uns, esgäbe mehr Ihres Formates <strong>in</strong> allenParteien.hphMe<strong>in</strong>e herzliche Gratulationdem Vere<strong>in</strong> für das 25jährigesBestehen. Ich gratulieredenen, die schon vor 25 Jahrendabei waren und den Vere<strong>in</strong>gegründet haben und denheutigen Vorstandsmitglie<strong>der</strong>n<strong>der</strong> „WIR“. Wie schön,dass e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Gründungsmitglie<strong>der</strong>heute noch, wennauch teilweise passiv, dabeis<strong>in</strong>d.„Es tut sich etwas bei uns <strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong> und geme<strong>in</strong>samschaffen wir noch mehr“war e<strong>in</strong> Satz, den ich hörte,als ich vor vielen, vielen Jahrenzum ersten Mal <strong>in</strong> me<strong>in</strong>erdamaligen Funktion als Sozialausschuß-VorsitzendedasQuartier <strong>Hasseldelle</strong> kennenlernte.Ich habe <strong>in</strong> den darauffolgenden Jahren immerwie<strong>der</strong> gespürt, dass „<strong>Wir</strong> <strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong>“ ke<strong>in</strong>e leereFloskel ist, son<strong>der</strong>n durch dasgute Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> aller Beteiligten,durch das gut ausgebauteNetzwerk und durch dieE<strong>in</strong>satzbereitschaft <strong>der</strong> Verantwortlichendieses Ersche<strong>in</strong>ungsbildgeblieben ist. Diezahlreichen Aktivitäten habenimmer dazu beigetragen, e<strong>in</strong>friedvolles Neben- und Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zu erzielen.Wenn ich die Jahre Revue passierenlasse, haben Sie Vieles<strong>in</strong> den 25 Jahren erreicht. Ichdenke an große und kle<strong>in</strong>eProjekte wie „Aquaris, hervorragendeJugendarbeit, das Telenet-Center,den Hasselplatz.Ich denke an die jährlichenPflanzaktionen ebenso wie anden Mitmach-Zirkus und dieZeitschrift „HaZiFu. Die Nahversorgungssituationkonntedurch die Gründung <strong>der</strong> Beroma-Genossenschaftgesichertwerden und vieles mehr.Den ständig wachsenden sozialenProblemen im Quartiermusste etwas entgegengesetztwerden, dies war damals undauch heute e<strong>in</strong>deutig undwichtig. Hier hat Ihnen Ihrepositive Beharrlichkeit geholfen,viele Verbesserungen zuerreichen und so das positiveErsche<strong>in</strong>ungsbild <strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong><strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund zustellen. Dies <strong>über</strong> das Quartierselbst h<strong>in</strong>aus. Me<strong>in</strong> Dankgilt heute allen – den Bewohnern,den Mitarbeitern undden vielen Ehrenamtlichen –,die dazu beigetragen haben,auch <strong>in</strong> schwierigsten Situationene<strong>in</strong>e Lösung zu f<strong>in</strong>den.Aber ich denke ebenso gernean liebenswerte und engagierteMenschen, die ich an<strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong> kennengelernthabe. Um e<strong>in</strong> paar Namenzu nennen: natürlich WernerDeichmann, <strong>der</strong> mir damalsals Erster die <strong>Hasseldelle</strong> unddie „<strong>Wir</strong>“ bekannt gemachthat. Aber auch Peter Harbecke,Christian Petschke, AnneWehkamp, Maria Ricchiutiund viele, viele mehr.Beson<strong>der</strong>s gefreut habe ichmich, als <strong>der</strong> damalige SozialdezernentGünter Smentek undich im Juli 2005 zu „Ehren-Hasseldellianern“ernannt wurden.Diese Urkunde hängt noch heutezuhause <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Büro.politik hasseldelle<strong>in</strong> <strong>der</strong>


Seit e<strong>in</strong>em Vierteljahrhun<strong>der</strong>tbesteht <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> „<strong>Wir</strong> <strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong>“. Damit ist er– abgesehen von den traditionsreichenHeimatvere<strong>in</strong>en<strong>der</strong> Stadt- und Ortsteile – e<strong>in</strong>er<strong>der</strong> ältesten Bürgervere<strong>in</strong>e<strong>unsere</strong>r Stadt.Getreu dem Motto „wo NachbarnFreunde s<strong>in</strong>d“ vertritt<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> die Interessen e<strong>in</strong>esmultikulturellen Wohngebietes,<strong>in</strong> dem Menschen aus<strong>über</strong> 30 verschiedenen Nationalitätenzu Hause s<strong>in</strong>d.Wohl nirgendwo<strong>in</strong> Sol<strong>in</strong>genist die Dichte <strong>der</strong>unterschiedlichenSprachen undKulturen höherals <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong>.OberbürgermeisterNorbert FeithSchaut man sich die Ergebnissedieser Bemühungen <strong>über</strong>die Jahre an, so bezeugen dieseKonstanz, großes Engagementund beachtlichen Erfolg.So ist es gelungen, mit zahlreichenBündnispartnern e<strong>in</strong>eVerbesserung des Wohnumfeldeszu erreichen und mit e<strong>in</strong>erVielzahl von Angeboten undAktivitäten die Geme<strong>in</strong>schaftim Stadtteil zu för<strong>der</strong>n.Dazu zählt das Bürgerzentrumebenso wie die zuverlässigeund verantwortungsbewussteVerwaltung öffentlicher Gel<strong>der</strong>für gezielte För<strong>der</strong>projekteim Stadtteil. Jugendarbeitmit offener Tür, Medientra<strong>in</strong><strong>in</strong>g,Hausaufgabenbetreuungund Lernhilfe f<strong>in</strong>det ebensostatt wie die Organisationvon Haushaltshilfen und <strong>der</strong>Betrieb e<strong>in</strong>es Telenet-Zentrumsmit PC-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsplätzen.Der Vere<strong>in</strong> fungiert als Trägere<strong>in</strong>es Projektes, <strong>in</strong> demJugendliche an den Arbeitsmarktherangeführt werdenund hat mit Gründung e<strong>in</strong>erGenossenschaft dazu beigetragen,den Bergischen Regionalmarktberoma und damitdie Lebensmittel-Nahversorgungim Stadtteil zu erhalten.All dies trägt <strong>in</strong> entscheidendemMaße dazu bei, denMenschen im Stadtteil Perspektivenzu geben. Wenn heuteviele sagen, sie seien stolzauf „ihre <strong>Hasseldelle</strong>“ und lebtengern dort, dann darf <strong>der</strong>Vere<strong>in</strong> zu Recht stolz auf se<strong>in</strong>eLeistung se<strong>in</strong>.Herzlichen Dank für die geleisteteArbeit und Glückwunschzum 25jährigen Bestehen!Foto: Stadt Sol<strong>in</strong>genNicht immer waren und s<strong>in</strong>d Kommunalpolitik, die Verwaltung und unserBürgervere<strong>in</strong> „e<strong>in</strong> Herz und e<strong>in</strong>e Seele“. Aber an<strong>der</strong>erseits, um bei denTiteln berühmter Klassiker zu bleiben, wir trafen auch nie auf „EkelAlfred“. Klar, auch wenn wir unser Anliegen <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund stellen, die<strong>Hasseldelle</strong> ist nicht <strong>der</strong> Mittelpunkt <strong>der</strong> Welt. E<strong>in</strong>e Stadt hat so gesehenviele „liebste K<strong>in</strong><strong>der</strong>“, denen sie gut se<strong>in</strong> will und muss. Doch e<strong>in</strong>s habenwir <strong>in</strong> all den Jahren so gut wie ausnahmslos erfahren dürfen: man hat<strong>unsere</strong> Themen immer ernst genommen; unabhängig davon, ob es zumSchluss möglich war, uns zu helfen o<strong>der</strong> nicht. Abgewiesen wurden wirnie. Man hat uns nie – <strong>in</strong> politischen Gremien ebensowenig wie bei <strong>der</strong>Verwaltung – „abgewimmelt“, die kalte Schulter gezeigt.<strong>Wir</strong> waren, s<strong>in</strong>d und hoffen natürlich weiterh<strong>in</strong> im Dialog zu bleiben. Dennwir tun dies ja alles nicht „aus Daffke“. Wäre nicht <strong>der</strong> Bürgervere<strong>in</strong>,blieben die Aufgaben und Probleme dennoch, und die Stadtverwaltungmüsste sich selbst darum kümmern. Die Kooperationen, <strong>in</strong> denen vielgegenseitiges Vertrauen steckt, tun – so glaube ich – beiden Seiten gut.Deshalb werden wir weiter „am Ball bleiben“, ohne das rechte Maß aus denAugen zu verlieren.Aber für e<strong>in</strong>s sagen wir an dieser Stelle auch e<strong>in</strong>mal ganz offiziell <strong>unsere</strong>n<strong>Partner</strong>n <strong>in</strong> Politik und Verwaltung Dankeschön, dass sie <strong>über</strong> all die JahreBegegnungen und Verhandlungen „auf Augenhöhe“ ermöglichten. <strong>Wir</strong>treten nicht als Bittsteller auf, die etwas geschenkt haben wollen. Son<strong>der</strong>ndie für gutes Geld gute Arbeit zu leisten versuchen und es hoffentlich auchweiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>halten können. Das ist uns Legitimation, auch <strong>in</strong> Zukunftimmer mal wie<strong>der</strong> zu fragen: „Haste mal ‘n Euro?“hph


Das Leben hat manche Wendungparat. Schneller alsjemals gedacht s<strong>in</strong>d Situationenentstanden, <strong>in</strong> denen sichMenschen hilflos fühlen – undes objektiv betrachtet auch zuweilens<strong>in</strong>d. Um diese Not zul<strong>in</strong><strong>der</strong>n bekennt sich die BundesrepublikDeutschland zurVerpflichtung, „Sozialstaat“zu se<strong>in</strong>. Die Geme<strong>in</strong>schaftaller, also „<strong>der</strong> Staat“, spr<strong>in</strong>gte<strong>in</strong>, wenn e<strong>in</strong>zelne Bürger<strong>der</strong> konkreten Hilfe, Unterstützung,Anleitung o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungbedürfen. Re<strong>in</strong> praktischund konkret s<strong>in</strong>d dies meistdie Kommunen, also die Verwaltung<strong>der</strong> Wohngeme<strong>in</strong>de.Volkstümlich ausgedrückt: DasRathaus. Hier wird nicht nurbürokratisch verwaltet, son<strong>der</strong>nauch Lebenshilfe <strong>in</strong> mannigfacherForm geleistet.Problem: ProblemeUnglücke s<strong>in</strong>d immer Verkettungen.„Schwierige Situationen“entstehen, wenn manches zusammenkommt,was sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>ernegativen Tendenz verstärkt.Viele Ursachen– s<strong>in</strong>d prototypisch(Arbeitslosigkeit, Krankheit,Verlust von Angehörigen,Wohnungskündigungen, Schulden,Drogen-Abhängigkeit und<strong>der</strong>gleichen), ansonsten gilt „esgibt nichts, was es nicht gibt“auch auf <strong>der</strong> Schattenseitedes Lebens. Bürger monierenzu recht, wenn dann solcheMenschen <strong>in</strong> ihrer Verzweiflungund Hilflosigkeit nur mit e<strong>in</strong>zelnenMaßnahmen „abgespeist“o<strong>der</strong> gar „ruhiggestellt“ werdenwürden. Das wäre, neben<strong>der</strong> zusätzlichen Erniedrigung,auch Verschwendung von Steuergel<strong>der</strong>n.Also muss man „dasÜbel an <strong>der</strong> Wurzel packen“.Das Jobcenter kann dies nichtalle<strong>in</strong> leisten. Aber dadurch,dass Sol<strong>in</strong>gen die Chance ergriffenhat, sich als so genannte„Optionskommune“ im Verbundmit se<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Ämtern <strong>der</strong>Sozialfür- und -vorsorge auchdes Bereiches Berufsfähigkeits-För<strong>der</strong>ung anzunehmen, ist e<strong>in</strong>extrem wichtiger Schritt, denSozialstaat den zeitgemäßenErfor<strong>der</strong>nissen anzupassen.Wenn man so will, e<strong>in</strong> weitererMosaikste<strong>in</strong> h<strong>in</strong> zu „aktiver Gestaltungstatt nur Verwaltung“.hilfe hasseldelle<strong>in</strong> <strong>der</strong>Der erfahrene Verwaltungsfachmann Dirk Wagner ist – so schätzen wirihn e<strong>in</strong> – das Gegenteil von „Beamtentum“: an <strong>der</strong> Realität orientiert, dengesetzlichen Rahmen mit S<strong>in</strong>n und Zweck ausfüllend, Geduld zeigend, aberkonkret handelnd. Und se<strong>in</strong>e Art f<strong>in</strong>den wir auch bei vielen Mitarbeiterndes Amtes wie<strong>der</strong>; wir haben es mit e<strong>in</strong>er Crew zu tun, die weiß, wo uns <strong>der</strong>Schuh drückt und die es uns leichter macht, <strong>unsere</strong> Arbeit den Strukturengemäß gesetzlicher Vorgaben anzupassen.Das macht uns Mut anzunehmen, auch <strong>in</strong> Zukunft können mit Hilfe <strong>der</strong>kommunalen För<strong>der</strong>möglichkeiten berufsqualifizierende Maßnahmen direktim Quartier praktiziert werden. Den jeweiligen Erfor<strong>der</strong>nissen angemessen,vor allem aber koord<strong>in</strong>iert, <strong>in</strong> <strong>der</strong> richtigen Dimension.<strong>Wir</strong> haben positive Erfahrungen gemacht mit verschiedenen Projekten.Neben dem Quartiersmanagement zählen vor allem „Aquaris“ und <strong>der</strong>beroma-Markt dazu. Der „Dorfladen“ mit dem breiten Sortiment, <strong>der</strong> langenÖffnungszeit und dem ungewöhnlichen Service wäre nicht möglich, gäbe esnicht die engagierten und motivierten Arbeitskräfte, die durch das Jobcentergeför<strong>der</strong>t werden. Aquaris, e<strong>in</strong> speziell für junge Menschen ausgerichtetesTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm auf dem Wege von <strong>der</strong> schulischen Ausbildungzur Erwerbsarbeit, entspricht dem S<strong>in</strong>n <strong>der</strong> WIR: Eigen<strong>in</strong>itiative för<strong>der</strong>n,Hemmnisse geme<strong>in</strong>sam <strong>über</strong>w<strong>in</strong>den, s<strong>in</strong>nvoll vorgehen und Zielstrebigkeitlernen, statt impulsiv zu resignieren (was man auch ausdrücken kann als:von e<strong>in</strong>em Tag zum an<strong>der</strong>en „die Brocken h<strong>in</strong>zuschmeißen“). Nicht immerklappt das. Aber oft genug, um weiterzumachen.hphKommunales Jobcenter Sol<strong>in</strong>genBrückenbauer« Nicht nur die Summe aller Maßnahmen o<strong>der</strong>Aufwendungen ist entscheidend, son<strong>der</strong>n die richtige Reihenfolgeund das koord<strong>in</strong>ierte Vorgehen. Als so genannteOptionsgeme<strong>in</strong>de, die das Heft des Handelns selbst <strong>in</strong> dieHand nimmt, können wir <strong>unsere</strong>r Verpflichtung, als StadtBürgern <strong>in</strong> Notsituationen beizustehen, wesentlich bessernachkommen. <strong>Wir</strong> konzentrieren <strong>unsere</strong> Hilfe und gestaltensie passgenau. Auf diese Art und Weise sehen wirkonkret Erfolge – <strong>in</strong> vielen <strong>in</strong>dividuellen Fällen. Man erlebt,es konnte geholfen werden, e<strong>in</strong>e Bürger<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Bürgerhat den Schritt <strong>in</strong> die reguläre Arbeit geschafft, auch mit<strong>unsere</strong>r För<strong>der</strong>ung. Das ist für uns Motivation und Ansporn,die Arbeit für die uns anvertrauten Menschen weiter zuverbessern und damit den Beweis anzutreten, dass unserModell funktioniert.»DIRK WAGNERLeiter des Kommunalen Jobcenters <strong>der</strong> Stadt Sol<strong>in</strong>gen


gegen den BluesSchlüsselthemaErwerbstätigkeitWer arbeitslos wird o<strong>der</strong> Arbeitsucht, kann neben Eigen<strong>in</strong>itiativezu zeigen auch Leistungen<strong>der</strong> Agentur für Arbeit <strong>in</strong> Anspruchnehmen; es gibt auchf<strong>in</strong>anzielle Unterstützung, wenn<strong>der</strong> Lohn wegfällt. Dauert dieArbeitslosigkeit länger, s<strong>in</strong>ktdas E<strong>in</strong>kommen bzw. Vermögenunter bestimmte Grenzen,tritt also e<strong>in</strong>e „Notlage“ e<strong>in</strong>,gibt es Möglichkeiten, gegenzusteuern.E<strong>in</strong>e davon: För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>Qualifikation, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g undAnleitung zur Berufstätig- und-fähigkeit. Das im Kern ist dieAufgabe des Jobcenters <strong>der</strong>Stadt Sol<strong>in</strong>gen.Dah<strong>in</strong>ter steht e<strong>in</strong> organisatorischesKoord<strong>in</strong>ierungs-Modell.Es richtet sich sowohl an E<strong>in</strong>zelpersonenwie auch an Organisationen<strong>der</strong> Sozialarbeit,zum Beispiel die WIR <strong>in</strong> <strong>der</strong><strong>Hasseldelle</strong>. Hier wird täglichpraktiziert, was <strong>in</strong> <strong>der</strong> Theoriekompliziert kl<strong>in</strong>gen mag, sichaber „vor Ort“ anschaulich darstellt:Bündelung <strong>der</strong> Energie.Für DIRK WAGNER, <strong>der</strong> seitens<strong>der</strong> Stadt das Kommunale Jobcenterleitet, ist vor allem dieIdee <strong>der</strong> „koord<strong>in</strong>ierten Hilfe fürBürger“ e<strong>in</strong> zentrales Element.„<strong>Wir</strong> als Stadt haben vielfältigeAufgaben im sozialen Bereich.Denen können wir angesichtsknapper Kassen besser gerechtwerden, wenn wir die Hilfean den <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnissen<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Menschenausrichten, statt mit e<strong>in</strong>er Zuständigkeits-und Ämtervielfaltzusätzliche Hemmnisse zuschaffen.“ Der verwaltungs<strong>in</strong>terneUmbau ist im Gange,„am Ende werden wir geme<strong>in</strong>sammit den e<strong>in</strong>zelnen Quartierenwie beispielsweise <strong>der</strong><strong>Hasseldelle</strong> noch lebens- undbedürfnisgerechter unterstützenkönnen.“E<strong>in</strong> wesentliches Element dabeiist, „dass sich nicht nur dieÄmter <strong>der</strong> Stadtverwaltung,son<strong>der</strong>n alle karitativen undsozialen Vere<strong>in</strong>e, Verbändeund Initiativen zu e<strong>in</strong>em echtenNetzwerk verb<strong>in</strong>den, die sichabstimmen und damit ihre Effektivitätverbessern“ schil<strong>der</strong>tDirk Wagner die Perspektive.Blues ist nicht nur e<strong>in</strong> Musikstil.Auch gedrückte Nie<strong>der</strong>geschlagenheit,Traurigkeit nennt man imus-englisch den Blues. Den willdas Kommunale Jobcenter erstgar nicht vor allem bei jüngerenBürgern aufkommen lassen, wennsie auch beruflich nur schwer Fußfassen können. Es ist mehr als nurSymbolik, wenn auf diesem Bild mitkraftvollen Farben <strong>der</strong> Melancholiedie Stirn geboten wird: an sichselbst glauben ist <strong>der</strong> erste Schritt,um weitere durchzuhalten!Für die <strong>Hasseldelle</strong> hat er e<strong>in</strong>epositive Prognose: „25 Jahresprechen für sich. Wer so langeim Quartier aktiv ist, kenntdie Probleme genau undweiß, wie und wo Hilfe s<strong>in</strong>nvollist. <strong>Wir</strong> werden uns dieserErfahrung gerne bedienenund im Rahmen <strong>unsere</strong>r Möglichkeitendazu beitragen,damit die erfolgreiche Arbeitfortgesetzt werden kann.“


« Wie ernst es e<strong>in</strong>Sozialstaat me<strong>in</strong>t, zeigtsich unmittelbar dort,wo die Bürger wohnenund leben. Hier müssensich Geme<strong>in</strong>schaftenentwickeln und wennnötig unmittelbareHilfen möglich se<strong>in</strong>. »Bil<strong>der</strong> aus Jugend-/Clubraum<strong>der</strong> WIR und Alltags-Situationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Organisationvon Sozialarbeit:ÄhnlichkeitenJa und Ne<strong>in</strong>,<strong>der</strong> Traum, e<strong>in</strong> Projekt kommt„zum Fliegen“, ist wichtig, umKlippen und Wi<strong>der</strong>stände, diesich immer wie automatische<strong>in</strong>stellen, zu <strong>über</strong>w<strong>in</strong>den.Doch nicht Supergirl und -manhelfen wirklich weiter, son<strong>der</strong>ne<strong>in</strong>zig und alle<strong>in</strong> das drögeStudium <strong>der</strong> Vorschriften,Erlasse, Gesetze und die quälendenProzeduren, Antragsformulareauszufüllen.Ne<strong>in</strong>,Sozialarbeit-F<strong>in</strong>anzierungist nicht Monopoly, es wirdnicht angeboten, <strong>über</strong> „Los“zu gehen und mal eben e<strong>in</strong>paar Tausen<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zuziehen.Auch soziale Projekte „müssensich rechnen“ für den Staat.Konkret: man bekommt nurZuschuss, wenn es für dieöffentliche F<strong>in</strong>anzierung letztendlich<strong>der</strong> günstigste Weg ist,soziale Ziele zu erreichen.Ja,Sozialarbeit ist wie Billardspielen:man muss „<strong>über</strong> zigEcken denken“, manchmal dieBande anstoßen (sorry für denwörtlichen Doppels<strong>in</strong>n) und imrichtigen Moment zwischenruhiger Hand und beherztemWagnis unterscheiden.Klare Sache –bleibt im Quartier,„Ach, Sozialarbeiter, das s<strong>in</strong>d die, dieden ganzen Tag Spaß haben o<strong>der</strong>machen, ohne feste Arbeitszeiten e<strong>in</strong>fach<strong>in</strong> den Tag leben ...“ – Über solcheJokes kann WIR-Organisations-Chef Christian Petschke nicht immerfrei und unbeschwert lachen, wenner sich wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal notgedrungenbuchstäblich h<strong>in</strong>ter Aktenstapelverstecken muss. Er ist es, <strong>der</strong> denmeisten Kontakt mit Organisationenund Behörden, Institutionen undÄmtern hält, weil <strong>der</strong> gute Wille,im Quartier etwas zu bewegen, zutun, positive Impulse zu geben, dase<strong>in</strong>e ist. Das an<strong>der</strong>e ist nun e<strong>in</strong>mal:ohne Bürokratie läuft <strong>in</strong> Deutschlandwirklich nichts. Noch nicht e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>Sozialarbeiter fröhlich rum ... :-(« Insgesamt istDeutschland im europäischenVergleich e<strong>in</strong>zig,was die Intensität undStruktur <strong>der</strong> sozialenUnterstützung betrifft. »Man könnte es „Frustrationspotential“nennen, doch GerdBrems mag Vokabeln wie „Brückenbauen“ o<strong>der</strong> „Wege suchen“lieber. Er lässt sich vonSchwierigkeiten nicht so leichterschrecken. Da will man alssozialer Vere<strong>in</strong> doch nur „e<strong>in</strong>bisschen gut zu den Leuten imQuartier se<strong>in</strong>“, und schwuppsist man irgendwie dr<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong>Tretmühle <strong>der</strong> endlosen Antragsstellereiund zeitraubendenTeilnahme an irgendwelchenSitzungen. Muss sich Vokabelnantra<strong>in</strong>ieren, die kl<strong>in</strong>gen, alsbeschrieben Ärzte e<strong>in</strong>e schlimmeKrankheit, wie „StadtteilorientierteBildungsför<strong>der</strong>ungfür lernisolierte Jugendliche mitMigrationsh<strong>in</strong>tergrund.“


Bürger Politiker,BürgerpolitikMan muss ja nur das Wort aussprechen, und alle setzen zumLuftholen an, um <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nicht enden wollenden Redeschwallzu wechseln, den man getrost als Schimpftirade bezeichnen darf:diese Politiker! Der Stammtisch und se<strong>in</strong>e Parolen lässt grüßen,Sach-Argumente werden flugs durch beifall- und zustimmungsheischendeFrustrationsvorräte ersetzt und alle s<strong>in</strong>d sich alsbalde<strong>in</strong>ig: die denken nur an sich selbst.In diesem Falle könnte es sogar stimmen, abervöllig an<strong>der</strong>s, als immer geschimpft wird. Dennhier denken „Politiker“ mal <strong>in</strong>sofern an sichselbst, weil sie selbst hier wohnen und sich ehrenamtlich<strong>in</strong> <strong>der</strong> Freizeit um das kümmern, wasuns alle, die Allgeme<strong>in</strong>heit, betrifft und angeht.Was uns ärgert, was wir gerne an<strong>der</strong>s hätten.Das Gremium Bezirksvertretung empf<strong>in</strong>detsich als „Bürgersprecher“. Nie als e<strong>in</strong>e politischeEbene, die „von oben herab“ urteilt o<strong>der</strong>„<strong>über</strong> den D<strong>in</strong>gen steht“, ke<strong>in</strong> Blick mehr fürs Detailhat. Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bezirksvertretung s<strong>in</strong>dpermanent <strong>in</strong> ihrem Wahlbezirk präsent.„Unsere Entfernung vom Bürger beträgt zehn Sekundenund e<strong>in</strong>ige wenige Knopfdrücke: UnsereTelefonnummer steht offen <strong>in</strong> Verzeichnissen.Mitten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong>, direkt vor dem Bürgerbüro,ist schon immer e<strong>in</strong> großer Schaukastenmit den Namen und Kontaktmöglichkeiten allerBezirksvertreter aufgestellt. Dazu die zuständigenStellen bei <strong>der</strong> Verwaltung,“ sagt BEZIRKS-BÜRGERMEISTER RICHARD SCHMIDT, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong>Bezirksvertretung Sol<strong>in</strong>gen-Mitte.Also: sage ke<strong>in</strong>er, er wisse nicht, an wen man sich wenden kann.— Nur: bei was denn? Bei allem, was sich sozusagenvor den Häusern abspielt, auf <strong>der</strong> Straße,auf öffentlichem Gelände. Ob Verkehr o<strong>der</strong>Grünanlagen, Bauplanungen und Straßen-/Platz-Gestaltung, Infrastruktur und damit Wohn-Qualität. O<strong>der</strong> Kultur im Stadtbezirk. Nicht die„große Politik“, son<strong>der</strong>n das Pragmatische imLebensalltag. In <strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong> geschieht diessogar noch „komfortabler“: man kann sich ansQuartiermanagement wenden.WALTER HÖFER ist schon lange dabei. Er weiß,dass Bürger und Antragsteller nicht selten rechtschnell „den langen Atem verlieren und dannaufgeben. <strong>Wir</strong> als Gremium haben jedoch dieMöglichkeit, e<strong>in</strong> Thema auch <strong>über</strong> lange Zeit zuverfolgen und hartnäckig so lange zu bohren,bis sich irgend etwas tut“, sagt er und fügt realistischdazu: „O<strong>der</strong> auch <strong>unsere</strong>n Mitbürgern<strong>in</strong> Ruhe und sachlich zu erklären, warum manchesnicht möglich ist, was aus <strong>der</strong> Sicht e<strong>in</strong>zelnerwünschenswert wäre.“ Es ist, ganz konkret,„praktizierte Demokratie“.Und deshalb haben die BezirksvertretungMitte als Institution und die WIR nun auch„Silberhochzeit“, s<strong>in</strong>d seit 25 Jahren ständigim <strong>in</strong>tensiven Kontakt. Manches Vorhabenwurde – <strong>über</strong> alle Parteien h<strong>in</strong>weg,e<strong>in</strong>vernehmlich, das kann man gar nichtdeutlich genug betonen! – unterstützt, geför<strong>der</strong>t.Es wurden Kontakte geknüpft o<strong>der</strong>die richtigen Weichen gestellt. Es gab auchim Rahmen des bescheidenen Budgets monetäreFör<strong>der</strong>ung, also: man kennt sich,man schätzt sich und ist fest verabredet,diese gedeihliche Zusammenarbeit solangefortzusetzen, wie es die WIR gibt. „Dasmöge“, sagt Richard Schmidt „hoffentlichnoch lange <strong>der</strong> Fall se<strong>in</strong>, denn für uns istsie auch e<strong>in</strong> lebendiges Beispiel dafür, dassBürger-Initiative zu sehr konkreten, beachtlichenErgebnissen führen kann. Also lebenwir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Symbiose, die beiden SeitenFreude macht.“Richard Schmidt (oben) und Walter Höfer sprechen für ihreKolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen aus allen Fraktionen: „<strong>Wir</strong> s<strong>in</strong>d sozusagendas Scharnier zwischen dem Anliegen von Bewohnern,Bürgern, Nachbarn und den Gremien kommunaler Demokratie„Politik ist doch nur Gekungel“ wirftman auch uns zuweilen vor. Es sagendie, die nicht wissen, wie die formalenWege s<strong>in</strong>d, die wir als Vere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zuhaltenhaben, um die Chancen zuwahren, geför<strong>der</strong>t und beachtet zuwerden. Ne<strong>in</strong>, Kungelei ist das ke<strong>in</strong>eswegs.Politik ist für uns das sachliche, ruhige,<strong>in</strong>formative Gespräch. Frühzeitig,rechtzeitig, mit Menschen, die ihrepersönliche Freizeit <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>heitzur Verfügung stellen und zwischensolchen Dränglern wie uns (wir gebenes ja gerne zu) und Rat, Parteien, Verwaltung,Län<strong>der</strong>-, Bundes- und allgeme<strong>in</strong>enBehörden o<strong>der</strong> -Institutionenmakeln. Mit Informationen, nicht mit„Deals“. Mit Ratschlägen, nicht mitBevorzugungen. Mit Sachverstand,nicht mit Macht-Poker. Gerade dieBezirksvertretung ist für uns e<strong>in</strong>wichtiges Gremium, weil wir es <strong>über</strong>alle Jahre als sachkompetent undkonsenzfähig erlebt haben. Klar, dasses unterschiedliche Auffassungen gibt.Doch wir haben noch ke<strong>in</strong>en Streitgeführt. Bei weitem nicht alles, waswir uns wünschten, konnte auch nurannähernd erfüllt werden; aber das,was <strong>in</strong> den letzten Jahren konkretgeschah, wäre ohne e<strong>in</strong>e Bezirksvertretung,die „mitzieht“, nicht möglichgewesen. Würde alles immer so gutfunktionieren!hph


wir hasseldelle25Viel wurde erreicht<strong>in</strong> den letzten 25Jahren. Doch wirhaben noch 25Wünsche an denStaat, die Politik,Gesellschaft, Medien,Sol<strong>in</strong>ger Mitbürger– vor allemaber an uns selbst.<strong>in</strong> <strong>der</strong>Punkt für Punkt Vielfalt1. Menschen s<strong>in</strong>d Individuen. Vielleichtschaffen wir es aufzuhören, immer zupauschalieren: die Frauen, die Türken,die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die Alten, die ...2. Es gibt Menschen unterschiedlicherHerkunft, Erziehung, Bildung, Wissen,Intelligenz, Moral, Erfahrung. Waskönnen wir tun, damit diese Differenzenke<strong>in</strong>e Barrieren bleiben?3. Viele denken, die an<strong>der</strong>en seiengleichgültig. Und haben e<strong>in</strong>en gutenGrund gefunden, sich selbst auchnicht für irgendetwas zu engagieren.4. Die, die abseits stehen und sichnicht für die Geme<strong>in</strong>schaft (soziales)engagieren, egal aus welchem Grund,möchten wir kritisieren dürfen.5. <strong>Wir</strong> haben die Auswirkungen desprofitorientierten Kapitalismus <strong>in</strong><strong>unsere</strong>r Siedlung direkt vor Augen.<strong>Wir</strong> wollen, dass Politiker auf DauerGesetze so än<strong>der</strong>n, dass die Wohnungvon Menschen ke<strong>in</strong> Spekulationsobjektse<strong>in</strong> darf.6. Bei allem Respekt vor <strong>der</strong> Erziehungs-Autonomie von Eltern, zuweilenglauben wir, manche s<strong>in</strong>d sich nichtim klaren, wie sehr ihnen e<strong>in</strong> Rat zurrechten Zeit nutzen könnte – und vorallem ihren Eltern.7. Sprachför<strong>der</strong>ung, Sprachför<strong>der</strong>ung,Sprachför<strong>der</strong>ung, Sprachför<strong>der</strong>ung!8. Natürlich ist „Haus & Hof verschönern“Aufgabe <strong>der</strong> Hauseigentümer.Aber manche Mieter machen es vor:Eigen<strong>in</strong>itiative erfreut e<strong>in</strong>en selbst unddie Passanten.9. <strong>Wir</strong> werden von <strong>der</strong> Kommunalpolitikunterstützt. Das ist gut. <strong>Wir</strong> hoffen,dass es so bleibt.10. Der Sol<strong>in</strong>ger Putzfimmel ist das e<strong>in</strong>e.Ganz normale Sauberkeit das an<strong>der</strong>e.Mieter, die <strong>in</strong> Mehrfamilienhäuserndieses ignorieren und denen dieNachbarn gleichgültig s<strong>in</strong>d, provozierendamit lei<strong>der</strong> immer wie<strong>der</strong>Spannungen. <strong>Wir</strong> reden nicht dar<strong>über</strong>,dass e<strong>in</strong>er vergisst, die Fußmatteauszuklopfen. <strong>Wir</strong> me<strong>in</strong>en die, diesich <strong>über</strong> ihre Nachbarn lustig machenund absichtlich rummüllen.11. <strong>Wir</strong> hören zuweilen bis oft Menschenmeckern und motzen, was nichtgeschehen sei. Was ihrer Me<strong>in</strong>ungnach geschehen sollte, wissen auchsie immer erst h<strong>in</strong>terher. Es wäreschön, wenn die Berufs-Nörglerihre Energie dazu verwenden, unsrechtzeitig zu <strong>in</strong>formieren und sich anIdeenf<strong>in</strong>dungen beteiligen.12. Vielleicht schaffen wir, die Bewohner<strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong> rechtzeitig zu<strong>in</strong>formieren, wann <strong>der</strong> jeweils nächsteArbeitskreis ist, <strong>der</strong> als „Run<strong>der</strong> Tisch“für alle Bürger offen ist.13. Hundebesitzer, seid gelobt. Es liegtke<strong>in</strong>e Hunde... mehr rum. Prima.Weiter so!14. Busfahrer, für Euch e<strong>in</strong> Super-Son<strong>der</strong>-Angebot: e<strong>in</strong> freundliches Gesicht zumachen ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong> völligkostenlos, aber niemals umsonst!– Und e<strong>in</strong>e gewisse Pünktlichkeitke<strong>in</strong> Übereifer, son<strong>der</strong>n für uns e<strong>in</strong>gesicherter Umsteige-Anschluss.15. Alle, die bisher die beroma eG ignorierten:Leute, haltet den Laden amLeben. Auch ihr werdet mal fußmüde,vergesst was beim Discounter. Auchihr kommt auf den Geschmackfrischer Eier und bergischer Spezialitäten.Kauft jetzt schon mal was,sonst steht ihr später wie<strong>der</strong> da undkönnt sehen, wo ihr eure täglichenEssensrationen herbekommt. DasSortiment <strong>der</strong> Beroma ist absolutlebensalltags-tauglich. Alle, die daran„zu meckern“ haben und die me<strong>in</strong>en,die Preise seien zu hoch, laden wire<strong>in</strong>, den Laden doch erst e<strong>in</strong>mal aufzusuchen,bevor sie so urteilen. VonKunden haben wir die Kritik nämlichnoch nie (nie me<strong>in</strong>t nie) gehört.16. Gilt für alle, alles, immer: bitte mehrFarbe <strong>in</strong> die <strong>Hasseldelle</strong>.17. Müllabfuhr, Straßenre<strong>in</strong>igung,Schnee- und W<strong>in</strong>terdienst, Wege- undStraßen-Unterhaltung: Danke, dassihr es bisher immer geschafft habtund alles im Pr<strong>in</strong>zip funktioniert. ÜberAusnahmen wollen wir nicht meckern.18. Gaststätte und Bürgertreff mit se<strong>in</strong>enFesten s<strong>in</strong>d nicht nur Essen undTr<strong>in</strong>ken, son<strong>der</strong>n auch Informationund Kommunikation. S<strong>in</strong>d sich alle,die permanent fernbleiben, wirklichbewusst, was fehlen würde, wenn esbeides nicht mehr gäbe?19. Hätte jemand Lust, die verdrecktenGroß-Müllconta<strong>in</strong>er zu säubern, diewirklich „versifft“ aussehen. DerVere<strong>in</strong> stellt e<strong>in</strong>en Hochdruckre<strong>in</strong>igerzur Verfügung.20. Ab sofort ist es Rauchern erlaubt, leereZigarettenschachteln <strong>in</strong> Papierkörbezu werfen und Zigarettenkippen <strong>in</strong>Aschenbechern auszudrücken. Auchdarf Kaugummi <strong>in</strong> Mistkübel gespucktwerden und braucht nicht mehrmühsam auf dem Boden festgetretenzu werden.21. <strong>Wir</strong> s<strong>in</strong>d heilfroh, dass auf <strong>unsere</strong>nStraßen noch ke<strong>in</strong> schwerer Unfallmit Personenschaden geschah. Mehrals Tempo 30, auch wenn es nichtangeordnet ist, geht voll <strong>in</strong>s Risiko.Meister im Ignorieren <strong>der</strong> latentenGefahr s<strong>in</strong>d gerne auch Taxi- und eherjunge Fahrer, denen das Geld füre<strong>in</strong>en F1-Simulator fehlt.22. Phantastisch ist, dass die Kle<strong>in</strong>enungestört auf den Spielplätzen sichaustoben können, auch wenn siedabei zuweilen <strong>in</strong>tensiv kreischen.23. <strong>Wir</strong> haben Verständnis dafür, dass<strong>der</strong> Staat mit dem Geld sparsam se<strong>in</strong>muss. <strong>Wir</strong> wären nur enttäuscht, manwürde an Ideen sparen, wie mansolche Defizite ausgleichen kann.24. Nach dem Motto: Wussten Sie schon... ? – – dass man dem Bürgervere<strong>in</strong>WIR <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong> durchausbeitreten kann. Am Mitgliedsbeitragist bislang noch ke<strong>in</strong>er bankrottgegangen, gleichwohl er ihn längereZeit schuldig blieb.25. <strong>Wir</strong> haben gehört, schon viele hättengehört, Erich Kästner hätte mal <strong>in</strong>e<strong>in</strong>em Gedicht geschrieben: „Es gibtnichts Gutes, außer man tut es“ :-)eventuelles hasseldelle<strong>in</strong> <strong>der</strong>


Auf dem Weg nachoben und zurück zudem, was e<strong>in</strong>mal hier soschön war,sieht die (neue) Eigentümer<strong>in</strong>,die RESIDENTIAL SOLINGEN IIGMBH, vertreten durch dieGRAND PROPERTY GMBH, die432 Wohnungen <strong>in</strong> den Häusern,die das Gesicht <strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong>entscheidend prägen:„<strong>Wir</strong> <strong>in</strong>vestieren dort, wo ess<strong>in</strong>nvoll ist, mit Nachdruck undkont<strong>in</strong>uierlich“, ist das mehrfachgegebene Versprechen. „<strong>Wir</strong>wollen das Wohnen <strong>in</strong> <strong>der</strong><strong>Hasseldelle</strong> attraktiv machenund halten.“Ok, ok, e<strong>in</strong> tropisches Ferienparadies ist die <strong>Hasseldelle</strong> nicht. Aber <strong>in</strong> weiten Teilennicht so grau, wie sie oft geschil<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Medienberichten gezeigt wird. Hierist viel Grün. Und mit dem nicht gerade angenehmen optischen Zustand e<strong>in</strong>igerHäuser wird es auch bald besser se<strong>in</strong>: die neue Eigentümergesellschaft hält, wasversprochen wurde: Stück für Stück, Monat für Monat gibt es Verbesserungen. Bisalles wie<strong>der</strong> proper ist: „<strong>Wir</strong> glauben daran, die <strong>Hasseldelle</strong> hat viel Potenzial.“Ihr Job ist, sich konkret,persönlich, täglich umdie Mieter zu kümmernund Interessenten genaudie richtige Wohnungzu vermitteln.Katr<strong>in</strong> Rodriguez ist die„Vermieter<strong>in</strong>“. Sie ist selbstSol<strong>in</strong>ger<strong>in</strong> und kennt dieVorurteile, aber <strong>in</strong>zwischengenau so gut die Begeisterung<strong>über</strong> die <strong>Hasseldelle</strong>:„<strong>Wir</strong> haben etliche Mieter,die e<strong>in</strong>st ausgezogen s<strong>in</strong>d,und dann doch wegen <strong>der</strong>vielen Vorteile <strong>der</strong> Wohnlagezurück wollten. Jedem, <strong>der</strong>neu e<strong>in</strong>zieht, können wir<strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e renovierteWohnung zu sehr günstigenf<strong>in</strong>anziellen Konditionen anbieten.Und auch den Bewohnernkönnen wir <strong>der</strong>zeit imQuartier leicht e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>eWohnung anbieten, wennsie zum Beispiel mehr o<strong>der</strong>weniger Zimmer benötigen.“Die Anti-Grau-FrauFamilien mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>ns<strong>in</strong>d ganz klar e<strong>in</strong>e „Zielgruppe“für die Vermietungs-Angebote<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong>.Rodriguez: „<strong>Wir</strong> haben dieSpielplätze renoviert, schaffennun nach und nach schönereund attraktivere Grünanlagen.Es gibt viel Platz zwischen denHäusern zum Spielen, Bolzplatzund Wald s<strong>in</strong>d nicht weit.Da kann man auch Fahrradfahren,Spaziergänge machen, istpraktisch <strong>in</strong> zwei, drei M<strong>in</strong>utenmitten im Naturschutz- und damitNaherholungs-Gebiet. E<strong>in</strong>angenehmer Spaziergang andie Wupper, Richtung Kohlfurto<strong>der</strong> Müngsten, von dort fahrenBusse zurück. Bequem alsoauch für Menschen mit Gehproblemen,auch <strong>der</strong> Rundweg umdie Siedlung ist e<strong>in</strong>igermaßeneben. Die Haltestellen s<strong>in</strong>d sozusagendirekt vor <strong>der</strong> Haustür,<strong>in</strong> zirka 10 M<strong>in</strong>uten ist man <strong>in</strong><strong>der</strong> Innenstadt o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erViertelstunde Obus-Fahrt ohneUmsteigen direkt am BahnhofHaltepunkt Mitte.Katr<strong>in</strong> Rodriguez:„In me<strong>in</strong>er Visionist es e<strong>in</strong>es Tagesdie Buntedelle“<strong>Wir</strong> werden auch weiterh<strong>in</strong> dieAktivitäten <strong>der</strong> WIR unterstützenund ihre Aktionen för<strong>der</strong>n.Denn genau das trägt dazu bei,dass sich Familien mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>nebenso wie ältere Menscheno<strong>der</strong> S<strong>in</strong>gles wohlfühlen können.Genügend Wohnungens<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit vorhanden, vonE<strong>in</strong>raum- bis Vier-Zimmer-Wohnungen.“


Wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal haben die Eigentümerfür den zentralen Kranz <strong>der</strong>grauen Häuser gewechselt. DieJahre zuvor waren nicht geradeerfreulich für die <strong>Hasseldelle</strong>, aufbeiden Seiten des Vermietungsgeschäftsgab es enorme Lethargie.Die vorigen Eigentümergesellschaften<strong>in</strong>vestierten nicht, nahmenLeerstände tatenlos h<strong>in</strong>. VieleMieter fühlten sich alle<strong>in</strong> gelassenund verloren das Interesse, ihrUmfeld zu pflegen. Verwüstungund Verwahrlosung waren anvielen Ecken zu spüren und zusehen. Auch gab es Mieter, <strong>der</strong>enE<strong>in</strong>stellung zu Nachbar, Staat undGesellschaft nach den Maßstäben<strong>unsere</strong>s Demokratie und Kulturverständnissese<strong>in</strong>fach nicht h<strong>in</strong>nehmbarwaren. Alles zusammenergab e<strong>in</strong>e Abwärtsspirale. <strong>Wir</strong>als Bürgervere<strong>in</strong> haben mit denverbliebenen Bewohnern gelitten,die eigentlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ruhigenUmgebung ihr Zuhause hatten,aber unter diesem Stigma, e<strong>in</strong>emauch von <strong>der</strong> Presse oft <strong>über</strong>zogenenRuf des Viertels litten. Lei<strong>der</strong>wurden die E<strong>in</strong>zelprobleme vielzu oft verallgeme<strong>in</strong>ert. Es wardaher e<strong>in</strong> sehr großes Glück, dasses <strong>in</strong> etlichen Institutionen undbei verantwortlichen Entschei<strong>der</strong>ntrotz negativer Fakten e<strong>in</strong>e Pround„<strong>Wir</strong> schaffen das“-Stimmunggab, die D<strong>in</strong>ge zum Besseren zukehren.<strong>Wir</strong> haben den E<strong>in</strong>druckund hoffen weiterh<strong>in</strong>,dass die neuenEigentümer es nunernst me<strong>in</strong>en mit e<strong>in</strong>erKernsanierung desQuartiers und langenAtem zeigen. Das Gebot<strong>der</strong> Fairness for<strong>der</strong>tnun von allen Geduld.Niemand erwartet, dass die Häuserabgerissen und komplett neugebaut werden können. Sanierungenund Verbesserungen s<strong>in</strong>daber oft dem äußeren E<strong>in</strong>blickverborgen, weil sie <strong>in</strong> Treppenhausund Wohnung geschehen.<strong>Wir</strong> s<strong>in</strong>d optimistisch, dass e<strong>in</strong>Anfang gemacht ist, die <strong>Hasseldelle</strong>noch attraktiver zu gestalten,so, wie sie es verdient hat.hphfarbe hasseldelle<strong>in</strong> <strong>der</strong><strong>Wir</strong> sitzen alle im gleichenBus. Selbst Zickzack fahrengeht nicht. E<strong>in</strong> Obus muss<strong>der</strong> Oberleitung folgen, wiee<strong>in</strong>e Tram den Gleisen. DieRichtung ist also vorgegeben.Natürlich ist es mit mühsamenKoord<strong>in</strong>ationen und manchenRückschlägen verbunden,wenn wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hasseldelle</strong>verschiedene Eigentümer- undVermieterverhältnisse, anonymeGesellschaften neben privatenHausbesitzern für ihre Interessene<strong>in</strong>stehen. Doch <strong>der</strong>zeits<strong>in</strong>d alle Verantwortlichen<strong>über</strong>zeugt, es wird gel<strong>in</strong>gen,geme<strong>in</strong>same Ziele zu formulierenund sie umzusetzen. Damitdie <strong>Hasseldelle</strong> nur auf <strong>der</strong>VRR-L<strong>in</strong>ie 684 Endhaltestelleist. Was Hoffnung gibt: sie istja gleichzeitig auch Startpunkt.SymbolischEs ist re<strong>in</strong>er Zufall, dassKatr<strong>in</strong> Rodriguez beimFototerm<strong>in</strong> diese Ketteträgt. Doch genau so istdie <strong>Hasseldelle</strong> und ihrIdeal. Je<strong>der</strong> Teil, sprichje<strong>der</strong> Bewohner, ist an<strong>der</strong>s,eigenartig, e<strong>in</strong>zigwomöglich, kontrastiertmit an<strong>der</strong>en und an<strong>der</strong>em– und dennoch s<strong>in</strong>dalle verbunden, f<strong>in</strong>denZusammenhalt ... ach,philosophieren kannauch e<strong>in</strong>mal hemmungslosrealistisch se<strong>in</strong>. l


2011 erhielt zum Tag desEhrenamtes <strong>der</strong> Vorsitzende <strong>der</strong>WIR und beroma eG, PeterHarbecke, den „Konrad-Adenauer-Preis– Preis <strong>der</strong> Sol<strong>in</strong>gerCDU für ehrenamtlichen E<strong>in</strong>satz<strong>in</strong> <strong>unsere</strong>r Kl<strong>in</strong>genstadt“ <strong>in</strong> <strong>der</strong>Kategorie E<strong>in</strong>zelpersonen. DiePartei er<strong>in</strong>nert mit diesem Preisdaran, dass „ohne Ehrenamts-Engagementdas gesellschaftlicheLeben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt zum Erliegenkäme“, so <strong>der</strong> KreisparteivorsitzendePeter Schmiegelow.Zwei bee<strong>in</strong>druckend expressive Portraits,gemalt von <strong>der</strong> Sol<strong>in</strong>ger Künstler<strong>in</strong> Möni Quarch,dom<strong>in</strong>ieren die Stirnseite des Saals im Bürgerzentrum. KonradAdenauer, erster Kanzler <strong>der</strong> Bundesrepublik, im Übergangvom 2. Weltkrieg zum <strong>Wir</strong>tschaftswun<strong>der</strong> und WillyBrandt, <strong>der</strong> den schließlich erfolgreichen Dialog zwischenOst und West e<strong>in</strong>leitete und als Symbol e<strong>in</strong>er neuen Politgenerationgefeiert wurde. Zwei Legenden, die bei denälteren Er<strong>in</strong>nerungen hervorrufen. Den Jüngeren sollen sie –diese „konservative“ Haltung pflegen wir bewusst – Impulsse<strong>in</strong>, dass nichts von selber kommt. Um jeden Fortschritt,jede Verän<strong>der</strong>ung muss man kämpfen. Oft gegen erbitterteund böse Wi<strong>der</strong>stände. Die Generationen voruns haben es getan. <strong>Wir</strong> hoffen, dasses <strong>unsere</strong> Generation ebensoschafft wie dienach uns.PolitikStaatBürgerGesellschaftDie Verhältnismäßigkeit<strong>der</strong> oft fehlenden Mittel<strong>Wir</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Sozialstaat.Das sagt sich leicht – aber wasbedeutet es wirklich? Dass <strong>der</strong> Staat sozial ist,dass wir alle sozial s<strong>in</strong>d und deshalb e<strong>in</strong>en Staat bilden?Das „sozial se<strong>in</strong>“ sozusagen Bürgerpflicht sei? Wäre ja wohl mal erstzu klären, was heißt denn eigentlich „sozial“ nun genau? Die Sprachwurzel weistauf lat. socius, verbunden, mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. E<strong>in</strong> Sozialstaat ist also e<strong>in</strong> Staat .... – <strong>der</strong> Verbundenheit,<strong>der</strong> Verbündeten, des Verb<strong>in</strong>dlichen, <strong>der</strong> Verbandelung? Über den Anflug von Ironie h<strong>in</strong>aus vor allemwahrsche<strong>in</strong>lich dieses: das Geme<strong>in</strong>same suchen, sehen, leben. <strong>Wir</strong> def<strong>in</strong>ieren heute gern, Sozialstaat sei diePflicht des Staates, er müsse uns helfen. Unbed<strong>in</strong>gt und immer. Unabhängig <strong>unsere</strong>s eigenen Verhaltens, <strong>der</strong> eigenenSchuld an welcher Misere auch immer. Genau das aber steckt NICHT im Wort Sozialstaat. Eher gilt <strong>der</strong> AppellKennedy‘s, den wir allzu gerne ignorieren: Frage nicht, was <strong>der</strong> Staat für Dich tun kann. Überlege, wasDu für den Staat – und damit alle an<strong>der</strong>en, De<strong>in</strong>e Mitbürger – tun kannst. Es ist ehrenwert, demErkennen Taten folgen zu lassen. Vielleicht darf man aber sogar auch sagen: es ist diePflicht jedes e<strong>in</strong>zelnen, dem gerecht zu werden. Macht es e<strong>in</strong>er nicht, ist er,ist sie, s<strong>in</strong>d diejenigen dem Worte nach a-sozial, nicht zurGeme<strong>in</strong>schaft bereit. Und von Geme<strong>in</strong>schaftbleibt nur noch Geme<strong>in</strong>heit übrig.Dem Verb<strong>in</strong>denden folgt dasstets Unverb<strong>in</strong>dliche.Die Auflösung.Und genau diese Lösung wollen wir nicht und deshalb machen wir uns bereit für Soziales. <strong>Wir</strong> WIR.gedenken hasseldelle<strong>in</strong> <strong>der</strong>

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