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Bericht des Rechtsausschusses über das Thema ... - Politikschmiede

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Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 18. Wahlperiode – 13. Sitzung am 23. September 2004kopiert aus Plenarprotokoll 18/13<strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Rechtsausschusses</strong>:Vorkommnisse in der Staatsanwaltschaft– Drs 18/735 –Kai Voet van Vormizeele CDU:Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Zunächst ein Wort zudem von Herrn Klooß eben angesprochenen Verfahren, was ich – <strong>das</strong> will ich hierganz zu Anfang sagen – ziemlich schofelig finde. Herr Klooß, Ihre Fraktion hatganz genau gewusst, <strong>das</strong>s der Senator heute aufgrund von Dienstverpflichtungenin Berlin ist. Das Angebot an Ihre Fraktion, diese Debatte zu verschieben, habenSie bewusst nicht angenommen. Sich jetzt hier hinzustellen und so zu tun, alswenn alles Absicht wäre oder gar zu behaupten, er würde kneifen, <strong>das</strong>, verehrteKollegen, fällt auf Sie zurück und nicht auf den Senator.(Beifall bei der CDU)Es gibt Debatten, verehrte Kollegen, bei denen man sich fragt, warum sie eigentlichangemeldet worden sind – diese ist so eine.(Beifall bei der CDU – Michael Neumann SPD: Es gibt Reden, da fragt man sichauch, warum sie gehalten werden!)– Herr Neumann, lassen Sie mich doch erst einmal anfangen, dann können Siesich aufregen.(Michael Neumann SPD: Noch nicht mal Sie regen mich auf! – Gegenruf vonFrank-Thorsten Schira CDU: Herr Neumann ist heute besonders aufgeregt!)– Das verstehe ich; den Eindruck habe ich vorhin auch gewonnen, <strong>des</strong>halb musstenSie auch raus. Vielleicht sollten wir uns nach dem Beitrag von Herrn Klooßnoch einmal ganz kurz ins Gedächtnis rufen, was wir hier eigentlich debattieren,denn davon war bei dem Kollegen Klooß nicht allzu viel zu hören. Wir sprechenheute <strong>über</strong> den <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Rechtsausschusses</strong> – für die Kollegen auf der linkenSeite in diesem Hause noch einmal–, <strong>das</strong> ist die Drucksache vom 18. August 2004 mit der Nummer 18/735, denn <strong>das</strong>haben Sie bisher offensichtlich nicht begriffen.Anlass für diese Debatte war die Selbstbefassung <strong>des</strong> <strong>Rechtsausschusses</strong> zum<strong>Thema</strong> Vorkommnisse in der Staatsanwaltschaft und nicht etwa, wie der KollegeKlooß hier vermeinte darstellen zu müssen, Vorkommnisse um Herrn Dr. Kusch.(Dr. Andrea Hilgers SPD: Es war aber so!)Es geht um die Staatsanwaltschaft und <strong>das</strong>, was dort falsch gelaufen ist, meinelieben Kollegen.


Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 18. Wahlperiode – 13. Sitzung am 23. September 2004kopiert aus Plenarprotokoll 18/13(Beifall bei der CDU)Wir sollten uns auch einmal ganz kurz dar<strong>über</strong> unterhalten,,was da eigentlich gewesenist, und die beiden Fälle noch einmal sehr deutlich darstellen. Es ging zumeinen darum, <strong>das</strong>s sich die Hamburger Öffentlichkeit zu Recht dar<strong>über</strong> erregt hat,<strong>das</strong>s zum Beispiel der beschuldigte Francisco P. ein fünfjähriges Mädchen brutalvergewaltigt hat und zum anderen um einige jugendliche Messerstecher, die wenigeStunden nach ihrer Tat auf freiem Fuß waren und die Opfer verhöhnen konnten.Das hat in der Öffentlichkeit Anlass gegeben zum Nachdenken, <strong>das</strong> waren dieVorkommnisse, <strong>über</strong> die wir gesprochen haben. Dass diese beiden Vorkommnisse<strong>das</strong> Bild der Justiz in der Öffentlichkeit beeinträchtigt haben, ist, verehrter KollegeKlooß, nach 44 Jahren Sozialdemokratie schlimm genug und dar<strong>über</strong> müssen wirreden. Das alles ist für uns fatal, weil <strong>das</strong> Bild der Justiz durch die Handlungen derJustiz beeinflusst worden ist.(Beifall bei der CDU)Wenn die Bürger außerhalb dieses Hauses kein Vertrauen in eine effektive Strafverfolgungdieses Staates haben, dann werden sie irgendwann <strong>das</strong> vermeintlicheRecht in die eigene Hand nehmen. Das wollen und können wir nicht akzeptieren.Deshalb hat der Justizsenator ausgesprochen richtig gehandelt, als er unmittelbarnach Bekanntwerden dieser Fehler in den Strafverfolgungsbehörden energischdarauf gedrungen hat, die Mängel, die zu einer Wiederholung führen könnten, abzustellen.Der Senator hat Handlungsfähigkeit bewiesen und Führungsstärke gezeigt.Nichts wäre fataler gewesen, als wenn die Bürger unserer Stadt geglaubthätten, <strong>das</strong>s die Politik sich für solche Vorkommnisse, wie sie stattgefunden haben,nicht interessieren würde, denn <strong>das</strong> hätte <strong>das</strong> Vertrauen in die Strafverfolgungsbehördenstark untergraben. Genau hier beginnt auch die Unterscheidungzwischen uns und Ihnen als Opposition. Während Sie zunächst lautstark <strong>das</strong> energischeHandeln <strong>des</strong> Senats gefordert haben, waren Ihnen im weiteren Verlauf derDiskussion die Befindlichkeiten einzelner Teile der Staatsanwaltschaft(Dr. Andreas Dressel SPD: Einzelner Teile? Das ist ja stark untertrieben!)wichtiger als die Betroffenheit der Menschen in unserer Stadt ob solch unglaublicherVerbrechen. Das ist der Unterschied: Nicht die Staatsanwaltschaft war hierbetroffen, die Menschen waren betroffen.(Beifall bei der CDU)Die Krönung Ihrer persönlichen Kampagne gegen den Justizsenator war dann dieSitzung <strong>des</strong> <strong>Rechtsausschusses</strong> am 25. Mai dieses Jahres. Mit geradezu inquisitorischenMitteln – man kann fast sagen, wir können dankbar dafür sein, <strong>das</strong>s dieFolter abgeschafft ist – haben Sie versucht, den Justizsenator in die vermeintlicherhetorische Enge zu treiben, wohlgemerkt versucht, denn außer einem schön inszeniertenSchauspiel, in dem ahnungslose SPD-Abgeordnete vorbereitete Fragenvorgelesen haben, ist nichts, aber auch rein gar nichts passiert.(Dr. Andreas Dressel SPD: In welcher Sitzung waren Sie eigentlich?)


Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 18. Wahlperiode – 13. Sitzung am 23. September 2004kopiert aus Plenarprotokoll 18/13Der Senator blieb keine Antwort auf eine Frage schuldig, alles wurde von ihm umfassendaufgeklärt. Das kann man übrigens auch, wenn man es denn will, im <strong>Bericht</strong>nachlesen, aber ich glaube, <strong>das</strong> wollen Sie gar nicht. Sie wollen Ihre Frustration<strong>über</strong> die substanziellen Veränderungen in der Hamburger Rechtspolitik undvor allem dem damit verbundenen Erfolg(Michael Neumann SPD: Welcher Erfolg? – Ingo Egloff SPD: Welchen Erfolg meinenSie?)gerne mit persönlichen Angriffen auf den Justizsenator <strong>über</strong>decken. Nur ist <strong>das</strong>erstens kleinmütig und zweitens ein ganz mieser politischer Stil.(Beifall bei der CDU)Ihre Hoffnungen, durch <strong>das</strong> gebetsmühlenartige Wiederholen der Attacken einenKeil zwischen die CDU-Fraktion und Herrn Dr. Kusch zu treiben, wird nicht erfolgreichsein. Das verspreche ich Ihnen.(Michael Neumann SPD: Da warten wir mal ab!)Die CDU-Fraktion hat nach der Abwahl von Rotgrün im Jahre 2002 eine deutlicheTrendwende in der Rechtspolitik gefordert. Der Justizsenator steht für diesen erfolgreichenKurswechsel und wir werden ihn in der Fraktion dabei voll unterstützen.(Michael Neumann SPD: Mit Herrn Schill zusammen!)Ich fordere Sie in diesem Hause als Opposition auf, endlich einmal aus IhremSchmollwinkel herauszukommen und mit uns gemeinsam eine Rechtspolitik zugestalten, die von den Bürgern dieser Stadt akzeptiert wird, denn dafür stehen wirals CDU und dafür steht Herr Dr. Kusch. – Vielen Dank.(Beifall bei der CDU)

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