Oper Premieren 26 & 27Benjamin BrittenOper in drei Akten (1960)Text von Benjamin Brittenund Sir Peter Pearsnach der gleichnamigen Komödievon William Shakespeare (1595)In englischer Sprachemit deutschen ÜbertitelnPREMIERE AM29. März 2014Musikalische Leitung Karen KamensekInszenierung und Bühne Michiel DijkemaKostüme Claudia DammDramaturgie Katharina OrtmannOberon William TowersTitania Dorothea Maria MarxPuck N.N.Lysander Sung-Keun ParkDemetrius Christopher TonkinHermia Hanna Larissa NaujoksHelena Heather Engebretson / Ania VegryBottom Frank SchneidersQuince Daniel EggertFlute Edward MoutSnug Michael DriesSnout Tivadar KissStarveling Francis BouyerTheseus Per Bach NissenHippolyta Julie-Marie Sundal
Ein SommernachtstraumPaare im Liebeswahn, in einer Nachtzwischen Traum und Realität, zwi -schen Begehren, großen Gefühlen undphan tastischem Verwirrspiel: Hermiaund Lysander lieben sich und wärengerne ein Paar. Helena und Demetriuseigen t lich auch. Zumindest hätteHelena das gerne, obgleich Demetriusin Hermia verliebt ist. Oberon undTitania, Elfen könig und Elfenkönigin,sind längst Eheleute, aber wiedereinmal uneins. Bis sich jedoch alle inEintracht zusammenfinden, durch -leben sie eine Nacht zwischen Rausch,Traum und Wirklichkeit, die ihreGefühle gehörig durcheinander bringt.Ort der Handlung ist ein Wald naheAthen, in dem sich das Liebespaar Hermiaund Lysander auf der Flucht vor HermiasVater verstecken. Dieser hat für seineTochter als Gatten Demetrius vorgesehen,der auf der Suche nach seiner Angebetetenebenfalls durch den nächtlichenWald irrt. Verfolgt wird er wiederum vonder verliebten Helena. Doch der Waldist ein Zauberwald, und über den umherirrenden Liebespaaren schweben Waldgeisterund Elfen. Deren König Oberon hatsich mit seiner Gemahlin Titania zerstritten.Aus Rache beauftragt er Puck, eineBlume zu besorgen, deren Nektar Zauberkraftbesitzt: Auf die Augenlider einesSchlafenden getropft, verliebt sich dieserbeim Aufwachen in dasjenige Wesen,welches sich ihm als erstes zeigt. Ursprünglichals Strafe für Titania gedacht,wendet Puck den Zaubernektar auchauf die Liebespaare an. Während Titaniaunter Einfluss des Nektars für den vonPuck in einen Esel verwandelten HandwerkerBottom entbrennt, verlie bensich Demetrius und Lysander am nächstenMorgen in Helena. Oberon hat schließ -lich Mitleid und erlöst alle aus ihren Wirren– alle bis auf Demetrius, so dass sichdieser mit Helena glücklich zu einem Paarfindet. Was bleibt, ist die Frage, ob dasabgründige Verwirrspiel um Liebe undBegehren dieser Sommernacht Wirklichkeitoder doch nur Traum war.Im August 1959 entschloss sich BenjaminBritten, bis heute neben Henry PurcellEnglands bedeutendster Komponist,für sein Musikfestival im ostenglischenAldeburgh eine abendfüllende Operzu schreiben. Mit der Wahl der Vorlageentschied er sich für einen Stoff, derbereits andere Komponisten zu Bearbeitungenanregte, etwa Felix MendelssohnBartholdy oder Henry Purcell, auf dieBritten in seiner Komposition auch Bezugnimmt. Die Uraufführung fand ein Jahrspäter unter der Leitung des Komponistenin Aldeburgh statt.Britten hielt sich in seiner Oper nahan der Komödie Shakespeares. Hauptschauplatz ist auch bei ihm der Zauberwald.Dessen phantastische Atmosphäreüberträgt Britten in einen überausfarben reichen Orchesterklang, der dienächtliche Welt zwischen Traum undWirk lichkeit schillernd entfaltet, zugleichaber zwischen Menschen- und Feen -reich unterscheidet. Um das Überirdischeder Feenwelt zu veranschaulichen,aber auch als Reverenz an den barockenKomponisten Purcell schrieb Brittendie Partie des Feenkönigs Oberon für einenCountertenor.