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Programmheft DIE NIBELUNGEN - Murnau Stiftung

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Durch seinen Jugendfreund Rudolf Klein-Rogge, der inerster Ehe mit Thea von Harbou verheiratet war, kam Huppertzin Kontakt mit Fritz Lang; Lang engagierte Huppertzzunächst für kleinere Rollen in Kä m p f e n d e Her zen (1920) undDr. Ma b u s e, Der Spieler (1922), dann folgten Aufträge für Filmmusiken.Nach Die Ni b e l un g e n schrieb Gottfried Huppertz dieMusik für zwei weitere Ufa-Großproduktionen: Zu r Ch r o n ikv o n Gr i e s h u u s (1925) und Me t r o p o l i s (1927). In der Tonfilmzeitentstanden fünf weitere Filmmusiken, u.a. für den erstenKarl-May-Tonfilm Du r c h d i e Wü s t e (1935).Mit seiner ersten Filmmusik hatte er sogleich eine großeHerausforderung zu meistern: fast fünf Stunden Musik fürsinfonisches Orchester. Huppertz hatte zunächst gezögert,den Auftrag anzunehmen, da er befürchtete, dass seineMusik nie unabhängig von Richard Wagner wahrgenommenwürde, während die Aufgabenstellung – wie auch dieErwartung von Fritz Lang – eine ganz andere war: nämlicheine Musik zu schreiben, die primär den Anforderungen desMediums Film entspricht und die musikalisch das Konzeptfortführt, nach dem Thea von Harbou und Fritz Lang dengroßen Stoff aufbereitet und filmisch umgesetzt haben.Der Erfolg gab dem Trio recht. Gottfried Huppertzschrieb eine Musik, die sich nur entfernt an Richard Wagneranlehnt und die einen Klangraum schafft, der die Wuchtder Geschichte suggestiv vergrößert. Huppertz’ Ni b e l un g e n-Musik wirkt wie ein dreidimensionaler Rahmen, in dem derFilm sehr präzise im Hinblick auf Tempo und Bewegungabläuft und in dem sich die stark ornamentalisierte Choreografieeindrucksvoll entfalten kann. Mit einem relativkleinen Vorrat von Themen leuchtet die Musik den Raumaus, sie macht ihn größer und kleiner, produziert Präsenzund Zeitlosigkeit und gibt der Geschichte zugleich etwasStatisches und Fatalistisches. Dabei bedient sich Huppertzzwar der Leitmotivtechnik für Figuren, Handlungen undSymbole, doch er geht mit diesen Motiven anders um alsStrauss oder Wagner mit ihrem transzendierenden Fort-Linke Seite:Gottfried HuppertzRechte Seite:Originalpartitur GottfriedHuppertz, <strong>Stiftung</strong> DeutscheKinemathek – Museum fürFilm und Fernsehen, Berlin21

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