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Der ärztliche Leiter, Roland Kunz, über die Zukunft des Spitals S. 3 ...

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EDITORIALINHALTINTERVIEWmit <strong>Roland</strong> <strong>Kunz</strong>, <strong>ärztliche</strong>r <strong>Leiter</strong>.S. 3–4SPITALLEITUNGMe<strong>die</strong>nmitteilung <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong>. S. 5ABSTIMMUNGDie neue Rechtsform im Überblick. S. 6Liebe Leserin, lieber LeserUnser Spital soll eine Einheit bleiben, <strong>des</strong>halb befürwortet <strong>die</strong>Spitalleitung <strong>die</strong> neue Rechtsform einstimmig. Dies führt derärzt liche <strong>Leiter</strong>, <strong>Roland</strong> <strong>Kunz</strong>, im Interview aus. Ergänzt wird dasGespräch mit dem Artikel zum Entscheid der Spitalleitung (S. 5),einen Überblick <strong>über</strong> <strong>die</strong> neue Rechtsform (S. 7) und Antwortenauf häufig gestellte Fragen von Projektleiter Bertram Thurnherr(S. 7).2000 wurde <strong>die</strong> Planung <strong>des</strong> neuen Bettenhauses von den Delegiertenin Auftrag gegeben. <strong>Der</strong> Kanton hat aber <strong>die</strong> Verwirklichung<strong>des</strong> Projektes gestoppt. Mit der neuen Rechtsform können wir denProzess endlich fortführen mit dem Ziel, 2016 den Spatenstichauszuführen. Den Artikel zum neuen Bettenhaus von SpitaldirektorFredy Furrer finden Sie auf Seite 10. Bereits weitgehend geregeltsind <strong>die</strong> neuen Arbeitsverträge. Personalleiterin Liliane Bürge erläutert,weshalb sich <strong>die</strong> Anstellungsbedingungen nächstes Jahrverbessern: Weil gute Mitarbeitende das wichtigste Kapital eines<strong>Spitals</strong> sind (S. 11).Auf der letzten Seite schreibt Corina Maron, Pflege<strong>die</strong>nstleiterinAkutspital, weshalb Veränderungen eine gesunde Führung erfordern.Zudem wird das Komitee «Ja zum Spital Affoltern» kurz vorgestellt.Wie wichtig <strong>die</strong>ses Komitee ist, zeigt <strong>die</strong> Inserate- undLeserbriefkampagne der Gegner der neuen Rechtsform, <strong>die</strong> allerdings– wie <strong>die</strong> NZZ festgestellt hat – «mehr laut als zahlreich»sind, deren Kampagne aber vor allem arm an Argumenten undreich an Verunglimpfungen ist. Uns ist es wichtig, nicht auf <strong>die</strong>sePolemik einzutreten, sondern mit unseren guten Argumenten zuzeigen, dass unser Spital <strong>die</strong> neue Rechtsform braucht, um alsEinheit von Akutspital und Langzeitpflege eine langfristige Perspektivezu haben.INFORMATIONBertram Thurnherr: Antworten aufhäufige Fragen. S. 7–9PLANUNGDas Projekt «Neues Bettenhaus». S.10PERSONALGute Mitarbeitende sind daswichtigste. S. 11PERSÖNLICHvon Corina Maron. S. 12UNTERSTÜTZUNGEin Komitee für unser Spital. S. 12Weitere Informationen:www.unser-spital-affoltern.chTITELBILDDie Spitalleitung befürwortet <strong>die</strong> neueRechtsform einstimmig. Von links nachrechts: Spitaldirektor Fredy Furrer, MatthiasWiens, Chefarzt Chirurgie, <strong>Roland</strong> <strong>Kunz</strong>,Ärztlicher <strong>Leiter</strong>, Stefan Uhlig, <strong>Leiter</strong> Psychotherapie,Liliane Bürge, Personalleiterin,Matthias Lux, Pflegte<strong>die</strong>nstleiter Langzeitpflege,Corina Maron,Pflege<strong>die</strong>nstleiterinAkutpflege, Martin Jegge, <strong>Leiter</strong> Dienste,Natascha Klep, Chefärztin Frauenklinik,Nadja Lindenmann, Chefärztin Medizin,Tamara Ravetta, <strong>Leiter</strong>in Finanzen, TimKlose, Chefarzt Psychiatrie. (Foto: bs)Ich wünsche Ihnen eine angeregte Lektüre.Freundliche GrüsseThomas JuckerPräsident Betriebskommission Spital AffolternIMPRESSUMNewsletter «Unser Spital Affoltern» Nr. 6,Oktober 2013Herausgeber: BetriebskommissionSpital Affoltern, Postfach, 8910 Affoltern a. A.Redaktion, Gestaltung, Fotos und Produktion:Schneider Communications AG, 8913 OttenbachDruck: Weiss Me<strong>die</strong>n, Affoltern a. A.Kontakt: info@unser-spital-affoltern.ch2 UNSER SPITAL AFFOLTERN | AUSGABE NR. 6


INTERVIEWDER ÄRZTLICHE LEITER, ROLAND KUNZ, IM GESPRÄCH ÜBER DIE NEUE RECHTSFORM UND IHRE BEDEUTUNG FÜR DAS SPITAL«Unser Spital soll eine Einheit bleiben,<strong>die</strong> gut für <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> gerüstet ist»Dr. <strong>Roland</strong> <strong>Kunz</strong> istChefarzt Geriatrie <strong>des</strong><strong>Spitals</strong> Affoltern undseit 2012 Ärztlicher<strong>Leiter</strong>.Die Spitalleitung hat <strong>die</strong> neue Rechtsform einstimmig befürwortet. Im Gespräch erläutert der Ärztliche <strong>Leiter</strong>,Chefarzt <strong>Roland</strong> <strong>Kunz</strong>, weshalb <strong>die</strong> Anpassung der Vorlage an <strong>die</strong> Ergebnisse der Vernehmlassung – Bildungeiner einzigen AG im alleinigen Besitz der Gemeinden – für <strong>die</strong>se Zustimmung entscheidend war und weshalbihn <strong>die</strong>s für <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> optimistisch stimmt.Inwiefern ist <strong>die</strong> Spitalleitung von derRechtsform <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong> betroffen?<strong>Roland</strong> <strong>Kunz</strong>: Einerseits ist für unswichtig, welche Personen uns vorgesetztsind, wie viel fachliches Verständnissie haben und wie viel Spielraumsie uns belassen in der Gestaltung <strong>des</strong>medizinischen Angebots entsprechendden Bedürfnissen der Bevölkerung. Anderseitsmuss <strong>die</strong> Rechtsform Strukturenschaffen, <strong>die</strong> eine solche Führung<strong>über</strong>haupt ermöglichen.Die Spitalleitung war dem ursprünglichenVorschlag gegen<strong>über</strong> skeptisch,befürwortet jetzt aber <strong>die</strong> definitiveVorlage. Weshalb?Die anfängliche Skepsis bezog sich auf<strong>die</strong> Aufteilung <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong> auf zwei Aktiengesellschaftenund <strong>die</strong> Möglichkeitder Beteiligung Dritter. Uns ist wichtig,dass unser Spital eine Einheit mit Akutspitalund Langzeitpflege bleibt, weshalbwir uns mit einer Meinungs äus serungzurückgehalten haben. Das nunvorliegende Modell, <strong>über</strong> das in den 14Trägergemeinden an der Urne abgestimmtwird, enthält <strong>die</strong> Eckpfeiler, <strong>die</strong>uns wichtig sind: Es ist nur noch eineAktiengesellschaft, und <strong>die</strong> Gefahr bestehtnicht mehr, dass Drittaktionäreeine andere Strategie durchsetzenkönnten, weil alle Aktien im Besitz derGemeinden bleiben. Diese Änderungenhaben <strong>die</strong> Zweifel an der neuenRechtsform, <strong>die</strong> in der Spitalleitungteilweise bestanden haben, beseitigt.UNSER SPITAL AFFOLTERN | AUSGABE NR. 6 3


INTERVIEWist das Triemli, mit dem wir einen Zusammenarbeitsvertraghaben. Bei derOnkologie (Diagnostik, Therapie undNachbehandlung von Krebs) arbeitenwir besonders intensiv zusammen. DieSpezialisten <strong>des</strong> Triemlispitals besuchenuns mehrmals pro Woche, ummit uns zusammen Patientinnen undPatienten zu behandeln. Für hochspezialisierteBehandlungen arbeiten wirmit dem Unispital zusammen.Welche Vorteile sehen Sie in dergemeinnützigen Aktiengesellschaftgegen<strong>über</strong> dem Zweckverband?In der vorgeschlagenen neuen Strukturwären schnellere Anpassungen anneue Erkenntnisse möglich. Im Zweckverbandmüssen alle Änderungen einenlangwierigen, öffentlichen Prozessdurch <strong>die</strong> politischen Gremien durchlaufen.Dadurch sind auch Spitäler, <strong>die</strong>in einer Konkurrenzsituation zu uns stehen,vorzeitig und recht detailliert <strong>über</strong>unsere Pläne orientiert, und könnenschneller als wir reagieren. In der gemeinnützigenAG sind <strong>die</strong> Entscheidungswegekürzer, was uns flexiblereAnpassungen an <strong>die</strong> Bedürfnisse derPatientinnen und Patienten ermöglicht.Welchen Stellenwert hat das neueBettenhaus, <strong>des</strong>sen Finanzierung <strong>die</strong>Vorlage sicherstellt?Dies ist ein wichtiger Punkt der Vorlageaus der Sicht der Spitalleitung. Wirbrauchen das neue Bettenhaus dringend.Nach der Umwandlung der«Mit der neuen Rechtsform können wirunsere Kräfte gezielter einsetzen.»ren durchlaufen werden. Dies wäreauch mit viel Aufwand verbunden, umdas Projekt auf allen involvierten Ebenenimmer wieder zu erläutern. Wirglauben, dass wir unsere Kräfte besserin <strong>die</strong> optimale Umsetzung <strong>des</strong> Projektesinvestieren.«<strong>Der</strong> langwierige Weg unserer Projekte durch politischeInstanzen informiert Konkurrenten vorzeitig.»Dies ist <strong>die</strong> Seite der Leistungen,<strong>die</strong> das Spital Affoltern von Partnernbezieht – welche Leistungen erbringenSie für andere?An erster Stelle ist <strong>die</strong> Palliativstationzu erwähnen, <strong>die</strong> auch auf der ZugerSpitalliste steht. Patientinnen und Patientenaus dem Triemlispital, dem ZugerKantonsspital, aber auch von anderenSpitälern und Hausärzten ausder Region oder den Nachbarkantonenwerden uns zugewiesen. Diese Zusammenarbeitwird ergänzt mit Konsilien,<strong>die</strong> wir für <strong>die</strong> Ärzte im Triemlispitaldurchführen. Wir werden <strong>die</strong>se Zusammenarbeitintensivieren: Ab Novemberwird ein Kaderarzt aus meinem Teamzu 40 Prozent im Triemli arbeiten.Hinzu kommen besondere Mandate.So haben wir beispielsweise im Limmattalspital,wo ich früher gearbeitethabe, bei einer Vakanz interimistisch<strong>die</strong> Leitung der Geriatrie wahrgenommen,bis eine definitive Lösung gefundenwerden konnte.Mit dem Geld, das unser Spital für <strong>die</strong>seLeistungen erhält, können wir unsere<strong>ärztliche</strong>n Kapazitäten durch zusätzlicheStellen erhöhen.Rechtsform können wir sehr rasch mitder Planung beginnen. Im Zweckverbandmüsste zuerst ein Planungskreditbewilligt werden. Für den Baukreditmüsste nochmals das ganze Verfah-Das Spital Affoltern ist das kleinsteRegionalspital <strong>des</strong> Kantons Zürich,bietet aber ein sehr breites Angebotan. Wie ist das Spital mit anderenSpitälern vernetzt, um <strong>die</strong>s leisten zukönnen?Wir bieten im Spital selbst eine umfassendeGrundversorgung der Bevölkerungan. Für Behandlungen und Operationenvon Patientinnen und Patienten,für <strong>die</strong> wir nicht optimal eingerichtetsind, arbeiten wir mit anderen Spitälernzusammen. So kann beispielsweiseeine spezielle Operation im Triemlispitaldurchgeführt werden, anschliessendkommt der Patient wieder zurück zuuns für <strong>die</strong> weitere Betreuung. Ziel ist,jede Patientin, jeden Patienten optimalzu betreuen. Wichtigster PartnerHinzu kommt <strong>die</strong> gut ausgebauteVernetzung im Bezirk Affoltern.Ich kenne tatsächlich kein anderesSpital, das so gut vernetzt ist mit denHausärzten wie das unsere. Wir bieten4 UNSER SPITAL AFFOLTERN | AUSGABE NR. 6


SPITALLEITUNGeine wöchentliche Fortbildung an, <strong>die</strong>immer auch Gelegenheit bietet, <strong>die</strong>Situation einzelner Patientinnen undPatienten zu besprechen. Dieser informelleRahmen an der Schnittstelle zwischenHausarzt und Spital ist enormwertvoll, da man nicht je<strong>des</strong> Mal einebesondere Besprechung vereinbarenmuss, sondern kontinuierlich im Gesprächist. Diese Partnerschaft mitden Hausärzten ist auf beide Seitenhin verlässlich, wir fühlen uns auchstark von ihrer Seite gestützt.MEDIENMITTEILUNG DES SPITALS AFFOLTERNSpitalleitung begrüsst neueRechtsform einstimmigDie Leitung <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong> Affoltern, bestehend aus den Chefärzten, denPflege<strong>die</strong>nstleitungen und dem Direktionsstab, begrüsst <strong>die</strong> neueRechtsform <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong> Affoltern einstimmig. Die 14 Trägergemeinden<strong>des</strong> Bezirks Affoltern stimmen am 24. November <strong>über</strong> <strong>die</strong> Auflösung<strong>des</strong> heutigen Zweckverbands und den Beitritt zur GemeinnützigenSpital Affoltern AG (GSA) ab.Dasselbe gilt auch mit der Spitex undmit den ambulanten Therapien, sei esPhysio-, sei es Psychotherapie. Auchhier pflegen wir <strong>die</strong> Kontakte, um Anschlussbehandlungenoptimal vorbereitenzu können.«Unsere Stärke sindSpezialitäten, <strong>über</strong> <strong>die</strong>andere Spitäler nichtverfügen.»Welche langfristigen Perspektivensehen Sie für das Spital? Kann esunter der neuen Spitalfinanzierung<strong>über</strong>leben?Wenn wir nur <strong>die</strong> klassische Grundversorgungmit Chirurgie, Innerer Medizinund Geburtshilfe anbieten würden, wärees wahrscheinlich langfristig schwierig,da <strong>die</strong> Konkurrenz in <strong>die</strong>sen Bereichenerheblich ist. Unsere Stärke ist <strong>die</strong> Ergänzungdurch Spezialitäten, <strong>über</strong> <strong>die</strong>andere nicht verfügen, so der Psychiatriestützpunkt,<strong>die</strong> Akutgeriatrie und <strong>die</strong>Palliativstation. Neben betriebswirtschaftlichenVorteilen ermöglicht uns<strong>die</strong>s, für <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit anderenSpitälern attraktiv zu sein, weilsie an unserem Fachwissen interessiertsind. Diese Angebote und <strong>die</strong> integrierteLangzeitpflege stärken unserSpital als Ganzes. Deshalb ist es derSpitalleitung auch so wichtig, dass unserSpital eine Einheit bleibt, <strong>die</strong> gutfür <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> gerüstet ist.Interview und Foto: Bernhard Schneider«Ich halte es für wichtig, dass nun alleAktien bei den Gemeinden bleiben. Damitist <strong>die</strong> Gefahr gebannt, dass DritteAktionäre werden, <strong>die</strong> den Profit im Visierhaben und uns Ärzte unter Drucksetzen könnten, eine profitorientierteMedizin zu praktizieren. Dank der Reduktionauf eine Aktiengesellschaft istdas Gesamtinteresse <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong> entscheidend,es besteht nicht mehr <strong>die</strong>Gefahr, dass eine Aktiengesellschaft<strong>die</strong> andere unter Druck setzt», begründetder Ärztliche <strong>Leiter</strong> <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong> Affoltern,Chefarzt <strong>Roland</strong> <strong>Kunz</strong>, seineZustimmung zur neuen Rechtsform.Wichtig sei, dass das Spital mit genügendKapital ausgestattet werde: «Mitder vorliegenden Vorlage besteht <strong>die</strong>Gewähr, dass das dringend benötigteBettenhaus realisiert werden kann.»Attraktivere ArbeitsbedingungenCorina Maron, Pflege<strong>die</strong>nstleitung Akutspital,Psychiatrie & Palliative Care, ergänzt:«Die neue Rechtsform bietet <strong>die</strong>Möglichkeit, schneller auf Veränderungenzu reagieren, um unsere Patientinnenund Patienten optimal pflegen zukönnen. Min<strong>des</strong>tens so wichtig ist dasneue Bettenhaus, um <strong>die</strong> veraltete Infrastrukturzu ersetzen. Kleinere Zimmermit sanitären Einrichtungen schützen<strong>die</strong> Privatsphäre und <strong>die</strong>nen demWohlbefinden der Patientinnen undPatienten. Heute befindet sich <strong>die</strong> Toilettefür <strong>die</strong> Mehrbettzimmer auf demGang und entspricht damit nicht mehrden Ansprüchen der Bevölkerung. Von<strong>Der</strong> lange Weg zur neuen Rechtsform hat sichgelohnt: Dank der grundlegenden Anpassungenan <strong>die</strong> Rückmeldungen in der Vernehmlassungstimmt <strong>die</strong> Spitalleitung geschlossen zu.einem neuen Bettenhaus und einer angepasstenRechtsform erhoffe ich mirzudem attraktive Arbeitsbedingungen,um qualifiziertes Pflegepersonal zu gewinnenund halten zu können.»Am 24. November werden den Stimmberechtigtender 14 Trägergemeindenzwei Fragen zur <strong>Zukunft</strong> <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong>Affoltern vorgelegt: Erstens ist <strong>über</strong> <strong>die</strong>Auflösung <strong>des</strong> Zweckverbands SpitalAffoltern zu befinden und zweitens <strong>über</strong>den Beitritt der Gemeinde zur InterkommunalenVereinbarung, <strong>die</strong> denZweckverband in eine GemeinnützigeAktiengesellschaft umwandelt und <strong>die</strong>semit genügend Kapital ausstattet.Dies ermöglicht Bau <strong>des</strong> dringend benötigtenneuen Bettenhauses, dassich flexibel an sich wandelnde Bedürfnisseanpassen kann.(pd)UNSER SPITAL AFFOLTERN | AUSGABE NR. 6 5


ABSTIMMUNGVOR DER ABSTIMMUNG VOM 24. NOVEMBER 2013Die neue Rechtsform <strong>des</strong><strong>Spitals</strong> Affoltern im ÜberblickAm 24. November entscheiden <strong>die</strong> Stimmberechtigten der 14 Gemeinden <strong>des</strong> Bezirks Affoltern <strong>über</strong> <strong>die</strong>neue Rechtsform <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong>. Auf der Basis einer Interkommunalen Vereinbarung zwischen den Gemeindenwerden <strong>die</strong> grundlegenden Fragen, insbesondere auch <strong>die</strong> demokratischen Mitbestimmungsrechte derBevölkerung, geregelt. Das Spital Affoltern stellt, gut vernetzt mit den anderen Akteuren <strong>des</strong> Gesundheitswesens,<strong>die</strong> regionale medizinische Grundversorgung sicher. Als grösster Arbeitsgeber der Region erfülltdas Spital aber auch weitere öffentliche Interessen.Um <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong> Affolternunter der – demokratisch beschlossenem– neuen Spitalfinanzierung zusichern, soll der bisherige Zweckverbandin <strong>die</strong> Gemeinnützige SpitalAffoltern AG (GSA) umgewandelt werden,indem <strong>die</strong> Vorteile beider Rechtsformenkombiniert werden: Die GSAbleibt zu 100% im Eigentum der Gemeinden.Eine Beteiligung Privaterbleibt ausgeschlossen. Die GSA ist sogestaltet, dass der demokratische Einflussauf wesentliche Fragen analogdem Zweckverband gewährleistet ist.Die neuen Strukturen sorgen für mehrProfessionalität, Wirtschaftlichkeit undTransparenz und sichern damit undmit einer nachhaltigen Finanzierung<strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong>. Die vorgeseheneFinanzierung der GSA erlaubtden Ersatz der veralteten Infrastrukturim neuen Bettenhaus.Heute entscheiden <strong>die</strong> Gemeinden invielen operativen Belangen anstelle derSpitalverantwortlichen und tragen dafürJahr für Jahr allenfalls anfallendeDefizite. Mit der Änderung der Rechtsgrundlagenentfällt <strong>die</strong> Aufgabe der Gemeinden,ein Spital zu führen. Damitentfällt auch der gesetzliche Zweck <strong>des</strong>Zweckverbands. Die Gemeinden <strong>über</strong>nehmen<strong>die</strong> Rolle <strong>des</strong> Eigentümers<strong>des</strong> <strong>Spitals</strong>, der <strong>die</strong> wichtigen Eckwertesetzt und ein regelmässiges Controllingdurchführt, sich aber nicht um denSpitalbetrieb und medizinische Fragenkümmert.Die Gemeinnützige Spital Affoltern AGwird so konfiguriert, dass <strong>die</strong> demokratischenRechte der Stimmberechtigtengewahrt bleiben. Gemäss der InterkommunalenVereinbarung IKV behalten<strong>die</strong> Stimmberechtigten an der Urnedas letzte Wort für IKV-Änderungen,insbesondere bezüglich Änderung <strong>des</strong>Zweckes der GSA, Liegenschaftenverkäufe,Beteiligung Privater und Aktienverkäufeder Gemeinden. Zudem kann<strong>die</strong> Bevölkerung von ihrem InitiativrechtGebrauch machen, wobei pro Gemeindeneu nur noch einen Initiant erforderlichist – im heutigen Zweckverbandsind dazu 1'000 Unterschriften nötig.Das Spital Affoltern wird mit seinemganzen Leistungsangebot sowohl alsAkutspital als auch als Langzeitpflegeheimweitergeführt, mit den Gemeindenals Träger. Das «Modell Affoltern»als Grundlage der Betriebsphilosophiekann weiter entwickelt werden. Die Bevölkerungerhält weiterhin eine erstklassigeregionale medizinische Versorgungund profitiert dabei von einerzeitgemässen Infrastruktur. Das attraktiveAngebot für <strong>die</strong> Langzeitpflegein gut erreichbarer Nähe der bisherigenWohnorte der Bewohnerinnen undBewohner wird ausgebaut.Die detaillierten Dokumente zur neuenRechtsform können vollumfänglich eingesehenwerden auf www.unser-spitalaffoltern.ch(bs)Interkommunale Vereinbarung(IKV)Die interkommunale Vereinbarungzur «Umwandlung <strong>des</strong> Zweckverban<strong>des</strong>Spital Affoltern in <strong>die</strong> GemeinnützigeSpital Affoltern AG» regeltden Reorganisationsprozessund <strong>die</strong> Grundlagen der neuen Organisation.Die IKV wird zwischenden 14 Vertragsgemeinden abgeschlossen.Änderungen <strong>des</strong> Vertragskönnen nur mit Urnenabstimmungund einstimmig erfolgen.StatutenDie Statuten der GemeinnützigenSpital Affoltern AG (GSA) gehörenzu den Gründungsdokumenten undlegen <strong>die</strong> Gemeinden als alleinigeAktionäre fest. Sie regeln <strong>die</strong> künftigeOrganisation <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong> Affolternmit den Aufgaben der Generalversammlung(Gemeindevertreter)und <strong>des</strong> Verwaltungsrates.Aktionärbindungsvertrag<strong>Der</strong> Aktionärbindungsvertrag regelt<strong>die</strong> Zusammenarbeit der Trägergemeindenin der GSA. Unter anderemwird <strong>die</strong> Zusammensetzungder Findungskommission festgelegt,welche <strong>die</strong> Verwaltungsratsmitgliederevaluiert und den Gemeindenzur Wahl vorschlägt.6 UNSER SPITAL AFFOLTERN | AUSGABE NR. 6


INFORMATIONANTWORTEN VON PROJEKTLEITER BERTRAM THURNHERR AUF HÄUFIGE FRAGEN«Stabilität und Planungssicherheit fürdas Spital und für <strong>die</strong> Gemeinden»Die neue Rechtsform <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong> Affoltern ist naturgemäss komplex. Sie ist in einem langwierigen Prozessentstanden, da <strong>die</strong> verschiedensten Anliegen – Mitarbeitende und Gemeinden, medizinische, wirtschaftlicheund politischen Anforderungen – unter einen Hut gebracht werden mussten. Projektleiter Bertram Thurnherrgibt Auskunft zu einigen der am häufigsten gestellten Fragen.Bertram Thurnherrhat <strong>die</strong> Projektleitungneue RechtsformAnfang 2013<strong>über</strong>nommen,eine Vernehmlassungdurchgeführtund <strong>die</strong> Vorlageauf <strong>die</strong> Bedürfnissealler Beteiligtenzugeschnitten.Weshalb benötigt das Spital eineneue Rechtsform?Bertram Thurnherr: Mit der neuen Gesetzgebungzur Pflege- und Spitalfinanzierungerhalten <strong>die</strong> Gemeinden eineneue Rolle: Bisher waren sie als Eigentümer<strong>die</strong> Betreiber <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong>, weil<strong>die</strong> Sicherstellung der Grundversorgungim Gesundheitswesen eine Gemeindeaufgabewar. Mit den neuenRechtsgrundlagen sind <strong>die</strong> Gemeindennur noch Eigentümer. Das Spitalmuss gemäss dem klaren demokratischenEntscheid im vergangenen Jahrzum Spitalplanungs- und –finanzierungsgesetzwirtschaftlich arbeiten.Zu <strong>die</strong>sen rechtlichen Veränderungenpasst der bisherige Zweckverbandnicht mehr. Es hat sich <strong>des</strong>halb <strong>die</strong>«Das Spital muss gemäss dem klaren demo ­krati schen Entscheid zum Spitalplanungsgesetzwirtschaftlich arbeiten.»Frage gestellt, mit welcher Rechtsform<strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong> am besten sichergestelltwerden kann und welcheRechtsform am besten zur neuen Rolleder Gemeinden passt. Die Betriebskommissionhat <strong>des</strong>halb eine erste Varianteentwickelt, hat <strong>die</strong>se bei Ärzten,Gemeinden, Parteien sowie den weiterenOrganisationen und Institutionen,<strong>die</strong> unmittelbar von der neuen Rechtsformbetroffen sind, in <strong>die</strong> Vernehmlassunggegeben, und anschliessendÄnderungen angebracht, um <strong>die</strong> Rechtsformso auszugestalten, dass sie voneiner grossen Mehrheit befürwortetwerden kann.Weshalb haben sich <strong>die</strong> Delegiertenund <strong>die</strong> Betriebskommission für einegemeinnützige Aktiengesellschaftentschieden?Die gemeinnützige Aktiengesellschaftermöglicht dem Verwaltungsrat undder Spitalleitung eine medizinisch optimaleFührung <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong> mit kurzenUNSER SPITAL AFFOLTERN | AUSGABE NR. 6 7


INFORMATIONEntscheidungswegen und einem unternehmerischenRahmen. Dies gewährleisteteine sehr gute Gesundheitsversorgungfür <strong>die</strong> Bevölkerung und wirdder neuen Rolle der Gemeinden alsEigentümer gerecht. Im Gegensatzzum Zweckverband sind <strong>die</strong> Risikender Gemeinden auf das Aktienkapitalbeschränkt. Defizit- oder Investitionsbeiträge,<strong>über</strong> <strong>die</strong> den Gemeinden<strong>über</strong>geordnete Gremien entscheiden,gibt es nicht mehr. Die neue Rolle derGemeinden bedeutet jedoch nicht,dass sich <strong>die</strong> Gemeinden nicht mehrum das Spital kümmern. Aber <strong>die</strong>sesEngagement nimmt eine andere Forman: <strong>Der</strong> Fokus liegt in der Wahl einesprofessionellen Verwaltungsrates, inder regelmässigen Besprechung vonKennzahlen und Trends und in derÜberwachung einer gesunden Entwicklung<strong>des</strong> <strong>Spitals</strong>. Strategische undoperative medizinische Entscheidungenmüssen <strong>die</strong> Gemeinden nicht mehrfällen, <strong>die</strong>s machen neu <strong>die</strong> Spitalverantwortlichen.Was bedeutet gemeinnützig?Gemeinnützig bedeutet Beschränkungenvon Dividenden und Verwaltungsratshonorarensowie <strong>die</strong> Überführungder Einrichtungen in eine gemeinnützigeInstitution im Falle einer Auflösung<strong>des</strong> <strong>Spitals</strong>. Dank der Erfüllung <strong>die</strong>serBedingungen wird <strong>die</strong> GemeinnützigeSpital Affoltern AG steuerbereit sein.Weshalb verzichten Delegierte undBetriebskommission auf <strong>die</strong> ursprünglichvorgeschlagene Gründung vonzwei Aktiengesellschaften?<strong>Der</strong> ursprüngliche Lösungsansatz hatteeinige Vorteile gegen<strong>über</strong> der jetzigenVorlage – aber auch gewichtigeNachteile, insbesondere <strong>die</strong> Gefahr einerdominierenden Beteiligung Dritter,hohe Komplexität und mangelhafterdemokratischer Einfluss. Die Veränderungder Vorlage mit Konzentration aufeine Gesellschaft war ein anspruchsvollerProzess, insbesondere für <strong>die</strong>Gemeinden. Durch Massnahmen zurSicherung der Liegenschaften und zurGewährleistung einer zeitnahen finanziellenInformation konnten möglicheNachteile der jetzigen Vorlage weitgehendkompensiert werden, so dass <strong>die</strong>Gemeinderäte aller 14 Verbandsgemeindenhinter der jetzigen Vorlagestehen.Weshalb ist <strong>die</strong> Änderung der Rechtsformso teuer?Ich verstehe, dass vielen Leuten <strong>die</strong>Beträge hoch erscheinen. Eine solcheNeuausrichtung – nicht nur für denMoment, sondern für <strong>die</strong> nächsten 20«Die neue Rechtsform gewährleistet eine sehr guteGesundheitsversorgung für <strong>die</strong> Bevölkerung.»Jahre – wie sie mit der neuen Rechtsformverbunden ist, kann nur mit professionellerBegleitung gelingen. Sogesehen liegt der Aufwand im Rahmeneiner Reorganisation vergleichbarerOrganisationen. Selbstverständlich istder Aufwand für Bericht, InterkommunaleVereinbarung, Statuten und Aktionärbindungsvertraghöher als bei einerreinen Anpassung der Statuten<strong>des</strong> Zweckverban<strong>des</strong>. Ein erheblicher«Eine demokratische Anpassung der Zweckverbandsstatutenerfolgte auch nicht im ‹stillen Kämmerchen›.»Aufwand entstand in unserem Projektaber durch <strong>die</strong> Vernehmlassung und<strong>die</strong> intensive Auseinandersetzung mitzahlreichen Stellen sowie aus den darausabgeleiteten Anpassungen. Einedemokratische Anpassung der Zweckverbandsstatutenkönnte auch nichtim «stillen Kämmerchen» erfolgen, auchdazu bräuchte es eine Vernehmlassungund Kommunikation mit entsprechendenAufwendungen.Wie wirkt sich <strong>die</strong> Umwandlung derRechtsform auf <strong>die</strong> Gemeinden aus?Die Gemeinden beteiligen sich mit einerSacheinlage und nicht-liberiertemAktienkapital für <strong>die</strong> Erneuerung derInfrastruktur. Diese Beteiligung mussnicht abgeschrieben werden, auch entfallenAbschreibungen für bisherigeInvestitionsbeiträge. Zudem müssen8 UNSER SPITAL AFFOLTERN | AUSGABE NR. 6


Die GSA wird per 1.1.2014 <strong>über</strong> einAnlagevermögen von 75 Mio Frankenverfügen, das sich wie folgt zusammensetzt:<strong>Der</strong> Wert der Grundstückebeträgt rund 27 Mio Franken.Dieser Wert ist stark beeinflusstdurch <strong>die</strong> Tatsache, dass der grössereTeil <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> in der Zone füröffentliche Bauten liegt. Die Immobilientragen 39 Mio Franken zumAnlagevermögen bei. Mobilien, technischeAnlagen und Anlagen im Bauhaben schliesslich einen Wert vonrund 10 Mio Franken. 48 Mio Frankenbeträgt das Umlaufvermögen,zusammengesetzt aus 30 Mio Frankennicht-liberiertes Aktienkapital sowie18 Mio Franken Patienten- undBankguthaben und Vorräte.<strong>die</strong> Gemeinden keine Defizitbeiträgean das Spital leisten und es darf einebescheidene Verzinsung <strong>des</strong> Aktienkapitalserwartet werden. Insgesamt wirdalso der Steuerfuss eher günstig beeinflusst.Für <strong>die</strong> Bevölkerung bedeutet<strong>die</strong> neue Rechtsform, dass das SpitalAffoltern mit seinem ganzen Leistungsangebot(Akutspital und Langzeitpflegeheim)erhalten bleibt und weiterentwickeltwerden kann. Die Bevölkerungerhält weiterhin eine erstklassige regionalemedizinische Versorgung undprofitiert von einer zeitgemässen Infrastruktur.Finanziert ist <strong>die</strong>ses Umlauf- undAnlagevermögen einerseits durchein Darlehen <strong>des</strong> Kantons (Restwertder früheren kantonalen Investitionsbeiträge)im Umfang von 14Mio Franken, weiteres Fremdkapitalvon 17 Mio Franken und an dererseitsdurch Eigenkapital von 92 MioFranken: 60 Mio Franken Aktienkapitalder Gemeinden und 32 Miozusätzliches Eigenkapital (Wert derim Zweckverband mit Null bewertetenGrundstücke, à-fond-perdu- Kantonsbeiträgean <strong>die</strong> Langzeitpflege,Restwert von <strong>über</strong> <strong>die</strong> Betriebsrechnunggetätigte kleinere Investitionen).«Die Finanzierung ist so geregelt, dass das Spitallangfristig im Besitz der Gemeinden bleibt.»Eigenkapital zu 35% aus zusätzlichemEigenkapital: Damit ist <strong>die</strong> Werthaltigkeit<strong>des</strong> Aktienkapitals der Gemeindengegeben, d.h. Abschreibungen der Beteiligungam Spital sind selbst nacheinem schlechten Geschäftsjahr nichterforderlich. Diese sehr gute Finanzierung<strong>des</strong> <strong>Spitals</strong> ist eine grosse Chance,aber auch Verpflichtung <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong>,durch eine gute kommerzielle Leistung<strong>die</strong> Werte zu erhalten und auszubauen.Details zur finanziellen Situation <strong>des</strong><strong>Spitals</strong> findet man im entsprechendenKästchen.Wie sichert <strong>die</strong> Vorlage <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>unseres <strong>Spitals</strong>?Die Vorlage schafft günstige Rahmenbedingungenfür eine betriebswirtschaftlicheArbeitsweise im Spital. DieFinanzierung der Gemeinnützigen SpitalAffoltern AG ist so geregelt, dass <strong>die</strong>dringend notwendige Erneuerung derInfrastruktur durch ein neues Bettenhausrealisiert werden kann. Diese Finanzierungbedeutet aber auch, dassdas Spital Affoltern langfristig im Besitzder Gemeinden bleibt und sich nichtstark fremd finanzieren muss. Weil <strong>die</strong>finanziellen Verpflichtungen und Risikenfür <strong>die</strong> Gemeinden begrenzt sind,können sie sich langfristig an <strong>die</strong> GemeinnützigeSpital Affoltern AG binden.Daraus entstehen Stabilität und Planungssicherheitfür das Spital und für<strong>die</strong> Gemeinden. Nach Annahme derVorlage kann <strong>die</strong> neue Rechtsform raschumgesetzt werden. So kann sich dasSpital auf seinen Gesundheitsauftragim Akutbereich und in der Langzeitpflegeim Interesse aller fokussieren.Interview: bsWie ist denn <strong>die</strong> Gemeinnützige SpitalAffoltern AG finanziert?Die GSA ist mit 75% Eigenkapital sehrgut finanziert. Dies bedeutet, dass <strong>die</strong>GSA nicht beim ersten «finanziellenWindstoss» bereits eine «finanzielleLungenentzündung» bekommt. Die Finanzierungverleiht dem Spital Stabilitätund ermöglicht <strong>die</strong> erforderlichenInvestitionen für das Bettenhaus. Ergänzendzum Aktienkapital besteht dasEin intaktes Kleinspital mit umfassendem Angebot: Damit <strong>die</strong>s auch unter der neuen Spitalfinanzierungso bleibt, benötigt das Spital Affoltern eine neue Rechtsform.UNSER SPITAL AFFOLTERN | AUSGABE NR. 6 9


PLANUNGDAS KONZEPT LIEGT BEREITS IN DER SCHUBLADEFür das Überleben <strong>des</strong> Akutspitalsist das neue Bettenhaus zwingendEin Sparprogramm <strong>des</strong> Regierungsrats hat vor wenigen Jahren verhindert, dass das neue Bettenhaus <strong>des</strong><strong>Spitals</strong> Affoltern realisiert werden konnte – der Kanton wollte <strong>die</strong> neue Spitalfinanzierung abwarten. Nundrängt <strong>die</strong> Zeit. Die Finanzierung der Gemeinnützigen Spital Affoltern AG stellt sicher, dass das Projekt inden nächsten Jahren realisiert werden kann.Das heutige Hauptgebäude für dasAkutspital wurde vor <strong>über</strong> 80 Jahrenerstellt. Im Verlauf <strong>des</strong> letzten Jahrhundertswurden Anbauten dazu gefügtund zuletzt ein Provisorium fürPrivatpatienten erstellt. Die Bewilligungfür den Betrieb <strong>die</strong>ser Zusatzbettenläuft in zwei Jahren aus. Die vorhandeneBausubstanz und <strong>die</strong> energietechnischenAnsprüche genügen den heutigenAnforderungen nicht mehr. DieGrundrisse sind für einen effizientenBetrieb ungenügend. Als wichtigsterPunkt kommt hinzu, dass <strong>die</strong> Ansprücheder Patientinnen und Patienten anein Spitalzimmer in den letzten Jahrenwesentlich gestiegen sind.Mit der vorhandenen Betteninfrastruktursind wir, nicht nur im Segment derZusatzversicherten, in Konkurrenz mitden umliegenden Spitälern im Nachteil.Ohne einen gewissen Anteil zusatzversicherterPatientinnen und Patientenwird aus finanziellen Gründenauch <strong>die</strong> Versorgung der Allgemeinpatientenmittelfristig gefährdet.Speditive UmsetzungMit der definitiven Planung muss im2014 gestartet werden und spätestens2016 soll der Spatenstich fürdas neue Bettenhaus erfolgen.<strong>Der</strong> Anforderungskatalog steht fest:<strong>Der</strong> Grundriss der Abteilungen mussfür den Betrieb optimal sein. Die Baustrukturim Innenbereich muss sehrflexibel geplant werden, damit unterschiedlichePatienten- und Bewohnerbedürfnisseabgedeckt sind. Zudemist <strong>die</strong> Statik so auszulegen, dass demBaukörper zusätzliche Geschosse aufgesetztwerden können, je nach Nachfrageund finanziellen Möglichkeiten.Im Rahmen der Projektstu<strong>die</strong> zur Entwicklung<strong>des</strong> Bettenhauses wurden inden Jahren 2009 und 2010 vier möglicheVarianten <strong>über</strong>prüft. Eindeutig ambesten schnitt das Projekt zwischendem OP-Trakt und dem Haus Lindenbergab. Heute befinden sich in <strong>die</strong>semBereich Parkplätze.Abgestimmt auf Planung <strong>des</strong> EnergieundVerpflegungszentrumsDie gesamte Küche wird sich künftig ineinem neuen Gebäude befinden, daszur Zeit realisiert wird. Alle Bewohnerund Patienten werden von da aus be<strong>die</strong>nt.Das neue Bettenhaus wird so inunmittelbarer Nähe zum Verpflegungszentrumgebaut. Das Konzept siehteine Anordnung in Kreisform vor. Inder Mitte befindet sich das EnergieundVerpflegungszentrum. Darum herumgruppieren sich das Haus Pilatus,das Haus Rigi, das neue Bettenhausund das Haus Lindenberg. Diese Anordnungist für alle Bedürfnisse im Zusammenhangmit dem neuen Zentrumoptimal.Was geschieht, wenn das Bettenhausnicht kommt?Grundsätzlich wird der Betrieb weitergehen.Dem Akutspital wird allerdingsnach und nach <strong>die</strong> Nahrung ausgehen,um einen medizinischen Vergleich zuwagen: Es verhungert langsam abersicher. Um wirtschaftlich bestehen zukönnen, sind optimale Grössen dereinzelnen Abteilungen eine wichtigeVoraussetzung. Wenn wir den Patientennicht den erwarteten Komfort anbieten,entscheiden <strong>die</strong> Füsse, dasheisst, sie wählen ein anderes Spital.Das hat Folgen für geplante Spitalaufenthalte.Übrig bleiben <strong>die</strong> Notfälle.Und mit <strong>die</strong>sen allein kann kein Akutspital<strong>über</strong>leben.Fredy Furrer, Direktor Spital AffolternEin <strong>über</strong>zeugen<strong>des</strong> Konzept für das neueBettenhaus liegt vor. Mit der neuen Rechtsformwird das Spital Affoltern in <strong>die</strong> Lage versetzt, esaus eigenen Mitteln zu finanzieren.10 UNSER SPITAL AFFOLTERN | AUSGABE NR. 6


PERSONALDAS NEUE MITARBEITERREGLEMENT BIETET VIELE VERBESSERUNGEN FÜR DIE MITARBEITENDENGute Mitarbeitende sind daswichtigste Kapital eines <strong>Spitals</strong>Das neue Mitarbeiterreglement, das ab dem 1. Januar 2014 gilt, sofern <strong>die</strong> neue Rechtsform <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong>Affoltern gutgeheissen wird, ist gemeinsam von einer fünfköpfigen Arbeitnehmer-Delegation, einem Juristenund je einer Vertretung der Direktion und der Betriebskommission erarbeitet worden. Ziel war, <strong>die</strong> Arbeitsplätzeam Spital Affoltern noch attraktiver zu gestalten.Qualifizierte, motivierte Mitarbeitende sind für eine professionelle, liebevolleBetreuung der Patientinnen und Patienten entscheidend. Das neue Mitarbeiterreglementsoll <strong>die</strong> Arbeitsplätze am Spital Affoltern noch attraktiver gestalten.Die Spitäler kämpfen untereinanderum <strong>die</strong> besten Mitarbeitenden. Wer alsArbeitgeber attraktiv sein will, benötigteine einwandfreie Infrastruktur undein zeitgemässes Mitarbeiterreglement.Das höchste Ziel eines Mitarbeiterreglementsist, dass der grösste Teilder Mitarbeitenden mit den Konditionenund Benefits zufrieden ist und wirentsprechend gut qualifizierte Mitarbeitenderekrutieren können. Es wirdprioritär angestrebt, dass für <strong>die</strong> Erfüllungaller Aufgaben, <strong>die</strong> in einem Spitalanfallen, genügend und ausreichendqualifiziertes Personal beschäftigt wird.Mit der neuen Rechtsform <strong>des</strong> <strong>Spitals</strong>Affoltern soll bei<strong>des</strong> geschaffen werden:Eine einwandfreie Infrastrukturund ein zeitgemässes Mitarbeiterreglement.Die Finanzierung der GemeinnützigenAktiengesellschaft (GSA) sollden Bau <strong>des</strong> neuen Bettenhauses, dasauch für das Personal erhebliche Erleichterungenmit sich bringen wird,weitgehend aus eigenen Mitteln ermöglichen.Gleichzeitig wird der Wechselvon der – stark regulierten – öffentlichrechtlichenAnstellung zu privatrechtlichenAnstellungsverträgen genutzt, umVerbesserungen für <strong>die</strong> Mitarbeitendenumzusetzen.Schaffung einer PersonalkommissionDas Spital Affoltern verfügte bishernicht <strong>über</strong> eine ständige Personalkommission.Die positiven Erfahrungen ausder Zusammenarbeit mit der für <strong>die</strong>Erarbeitung <strong>des</strong> neuen Mitarbeiterreglementsgewählten Personalkommissionsollen nun aber auf eine ständige Personalkommission<strong>über</strong>tragen werden.Sie erhält Mitsprache oder Mitwirkungin Fragen, <strong>die</strong> das Personal betreffenund hat Anspruch auf rechtzeitige Information<strong>über</strong> absehbare Entwicklungenund geplante Massnahmen. Einseparates Reglement wird <strong>die</strong> Detailsregeln.Mehr FerienAlle Mitarbeitenden erhalten zwei zusätzlicheFerientage. <strong>Der</strong> Vaterschaftsurlaubwird von fünf auf zehn Tage erhöht.Auch andere ausserordentlicheUrlaubansprüche erfahren eine Anpassungnach oben. Unbezahlter Urlaubist neu bereits ab einer Woche möglichstatt, wie bisher, erst ab einem Monat.Für <strong>die</strong> obligatorische Teilnahme an Sitzungen,Weiterbildungen und Besprechungenausserhalb <strong>des</strong> Dienstplanserhalten <strong>die</strong> Mitarbeitenden maximalvier Mal pro Jahr zusätzlich zur effektivenArbeitszeit eine Zeitgutschrift voneiner halben Stunde als Wegentschädigung,sofern <strong>die</strong>se nicht in <strong>die</strong> Arbeitszeitfallen.Die Arbeitsnehmervertretungen, <strong>die</strong>Spitalleitung und <strong>die</strong> Betriebskommissionhaben das Reglement gutgeheissen.Einige juristische Details befindensich noch bei der Arbeitnehmer-Delegationin der Vernehmlassung, insbesondereder vollständig neu erarbeiteteArtikel <strong>über</strong> den Schutz der Persönlichkeit(Rechte der Arbeitnehmenden).Die Verbesserungen, <strong>die</strong> anlässlich derUmwandlung <strong>des</strong> Zweckverbands in<strong>die</strong> gemeinnützige Spital Affoltern AGin Kraft treten, <strong>die</strong>nen beiden Seiten:Die Beschäftigten erhalten mehr Urlaubsansprücheund Rechte – das SpitalAffoltern verbessert damit seinePosition auf dem Arbeitsmarkt, um <strong>die</strong>besten Leute gewinnen zu können.Liliane Bürge,Personalleiterin Spital AffolternUNSER SPITAL AFFOLTERN | AUSGABE NR. 6 11


PERSÖNLICHUNTERSTÜTZUNGKomitee Ja zum SpitalAffoltern gegründetVeränderungen erfordern eine gesunde FührungDas Thema Gesundheit wird in Unternehmenzunehmend wichtiger.Aufgrund einer sich ständig wandelndenArbeitswelt, zunehmenderpsychischer und stressbedingterEr krankungen in der erwerbstätigenBevölkerung und <strong>des</strong> prognostiziertenFachkräftemangels, ist esbedeutsamer denn je, <strong>die</strong> Arbeitsfähigkeitder Mitarbeitenden zu erhaltenund zu fördern. Eine zentraleFührungsaufgabe ist darum, Mitarbeitendenicht nur zu Hochleistungzu motivieren, sondern gleichzeitigaktiv sicherzustellen, dass sie gesundsind und bleiben. Eine gesundeFührung, <strong>die</strong> dabei unterstützt,Mitarbeitende vor Stress oder Erschöpfungzu schützen, ist daherunumgänglich.Eine in meinen Augen gute Führungzeigt sich als eine Kombination auszielorientierter und inspirierenderFührung. Es beinhaltet eine Austauschbeziehungund eine wohlwollendeGrundhaltung zwischen Führungskraftund Mitarbeitenden unddas bildet <strong>die</strong> Basis einer von Vertrauengeprägten Unternehmungskulturum angstfrei arbeiten zu können.Inspirierende Führung bedeutet,dass Führungskräfte selbst ein Vorbildfür hohen Einsatz und grossesEngagement sind. Es ist wichtig, Res-sourcen und Fähigkeiten zu fördern,auf <strong>die</strong> individuellen Bedürfnisseder Mitarbeitenden einzugehen undsie intellektuell herauszufordern undzum konstruktiven Mitdenken anzuregen.Als Führungsperson gilt es, Vorbildzu sein, Signale zu setzen, indemich auf äussere Ereignisse angepasstreagiere und innerlich behutsamdamit umgehen kann. Nurwenn ich <strong>die</strong> eigene Gesundheitachte und persönliche Grenzen erkenne,erkenne ich <strong>die</strong>se auch beimeinen Mitarbeitenden. Und <strong>die</strong>shat wiederum eine Auswirkung auf<strong>die</strong> Pflege und Betreuung unsererPatientinnen und Patienten. Eineganzheitlich orientierte Pflege kannzum inneren Wachstum und zurSinnfindung beitragen, was unserePatientinnen und Patienten in ihremProzess unterstützt.Wir stehen im Spital inmitten verschiedenerund vielfältiger Veränderungsprozesse.Mit meinem Führungsverhaltenund Einbezug allermir anvertrauten Mitarbeitendenhelfe ich mit, eine Ausrichtung fürdas gesamte Spital zu geben. Icherhoffe mir, <strong>die</strong>se Veränderungenumsichtig und nachhaltig mitzugestalten.Corina Maron,Pflege<strong>die</strong>nstleiterin AkutspitalEin Komitee unter der Führung vonLeonhard Grimmer, Irene Enderli undPaul Schneiter, dem unter andernalle Gemeindepräsidenten <strong>des</strong> Bezirks,Fachleute sowie Vertreterinnenund Vertreter verschiedenster Parteienangehören, setzt sich für 2x Ja fürdas Spital Affoltern in der Abstimmungvom 24. November <strong>über</strong> <strong>die</strong>neue Rechtsform ein.Das Volk und <strong>die</strong> Parlamente haben <strong>die</strong>Spital- und Pflegefinanzierung in den letztenJahren auf kantonaler und eidgenössischerEbene neu geregelt. Seither wirdder Akutbereich von den Kantonen undVersicherungen mit Fallpauschalen, sogenanntenDRG, finanziert, während <strong>die</strong> Gemeindenfür <strong>die</strong> ambulante Versorgungund <strong>die</strong> Langzeitpflege zuständig sind. Allebeteiligten Institutionen müssen gute Leistungenerbringen, um sich langfristig imMarkt halten zu können. Diese neuen Rahmenbedingungenkönnen am besten miteiner Gemeinnützigen Spital Affoltern AGals neuer Rechtsform erfüllt werden, meintLeonhard Grimmer, ehemaliger HedingerGemeinderat und Aktuar der Stiftung SpitalAffoltern. Diese neue Rechtsform mitentsprechenden Vereinbarungen sichertauch <strong>die</strong> Finanzierung einer mit umliegendenSpitälern vergleichbaren, wettbewerbsfähigenBettenhaus-Infrastruktur. Grimmerist <strong>über</strong>zeugt, dass <strong>die</strong> neue Rechtsformdem Spital Affoltern mit seinem umfassendenAngebot Stabilität für <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>gibt: «Wer den Zweckverband beibehaltenwill, gerät in Gefahr, zum Totengräber unseres<strong>Spitals</strong> zu werden, weil <strong>die</strong>se Rechtsformder heutigen Dynamik <strong>des</strong> Geschäftesnicht gerecht werden kann.»Beitritte zum Komitee sind am einfachstenauf <strong>die</strong> e-mail-Adresse jazumspital@hispeed.ch möglich. Beiträge für den Abstimmungskampfsind erbeten auf PC 60-692508-0, Komitee Ja zum Spital Affoltern,8908 Hedingen.(lg)12 UNSER SPITAL AFFOLTERN | AUSGABE NR. 6

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