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Morgengebet am Mittwoch, 21.02.2007 - SMB Neuwerk

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<strong>Morgengebet</strong> <strong>am</strong> <strong>Mittwoch</strong>, <strong>21.02.2007</strong>Instrumentalmusik zur Einstimmung:Morgenstimmung von E. GriegBegrüßung:Tagesthema: Aufbruch – KreuzzeichenBeten wir gemeins<strong>am</strong> das <strong>Morgengebet</strong> aus dem Heft auf der Seite 1Jeder Tag ist ein neues Stück Leben.Heute kann ich Dinge tun, die ich noch nie getan habe.Heute kann ich aus der Enge tretenUnd Licht, Freude und Frieden erleben.Ich will es mit Vertrauen versuchen.Auch in meinem Leben gibt es immer wieder Überraschungen.Hilf, dass ich deinen Anruf vernehme.Mache mich offen und empfänglich für die Aufgaben des Tages.Gib mir Kraft und Lebendigkeit, neue Situationen zu meistern.Gib mir Mut und Vertrauen, immer wieder neu zu beginnen.Noch bin ich nicht <strong>am</strong> Ende mit meinem Wissen und Können,mit meinem Glauben und Beten.Ich bleibe unterwegs zu dir.Bitte komm mir auch heute entgegen!AmenText: Engel des AufbruchsEs ist eine Ursehnsucht im Menschen, sich einmal gemütlichniederzulassen und sich für immer einzurichten, einmal geborgen unddaheim zu sein. Wo es dem Menschen gefällt, dort möchte er seineZelte aufschlagen und immer dort bleiben. Aber zugleich weiß er auch,dass er sich hier in dieser Welt nicht für immer einrichten kann. Ermuss sich ständig von neuem auf den Weg machen. Er muss immerwieder aufbrechen. Er muss die Lager, die er aufgebaut und in denener sich wohnlich eingerichtet hat, abbrechen, um auf seinem Weg weiterzukommen.Aufbruch setzt einen Abbruch voraus. Altes mussabgebrochen werden. Es kann nicht immer so weiter gehen. Ich kannnicht immer dort bleiben, wo ich gerade bin.


Solange wir auf dem Weg sind, müssen wir immer wieder unsere Zelteabbrechen, um in neues Land aufzubrechen. Jeder Aufbruch machtzuerst einmal Angst. Denn Altes, Vertrautes muss abgebrochenwerden. Und während ich abbreche, weiß ich noch nicht, was auf michzukommt. Das Unbekannte erzeugt in mir ein Gefühl von Angst.Zugleich steckt im Aufbruch eine Verheißung, die Verheißung vonetwas Neuem, nie Dagewesenem, nie Gesehenem. Wer nicht immerwieder aufbricht, dessen Leben erstarrt. Was sich nicht wandelt, wirdalt und stickig. Neue Lebensmöglichkeiten wollen in uns aufbrechen.Sie können es aber nur, wenn alte Muster abgebrochen werden.Wir wollen uns dort niederlassen, wo uns etwas anspricht und imHerzen berührt. Die Jünger auf dem Berg Tabor möchten <strong>am</strong> liebstendrei Hütten bauen, um sich für immer in der beglückenden Erfahrungder Verklärung niederzulassen. Aber Jesus geht darauf nicht ein.Schon im nächsten Augenblick wird das Taborlicht von einer dunklenWolke abgelöst. Sie können die Erfahrung nicht festhalten, sie müssenwieder aufbrechen, sich auf den Weg ins Tal machen. Dort werden siedie Klarheit des Berges vermissen.Jede tiefe religiöse Erfahrung möchte uns dazu verführen, uns fürimmer einzurichten, uns an etwas festzukl<strong>am</strong>mern, was wir nichtfesthalten können. Gott lässt sich nicht festhalten. Er ist wesentlich derGott des Exodus, des Aufbruchs, der Gott, der uns immer wiederermahnt, aufzubrechen. Zu Mose spricht Er: „Was schreist du zu mir?Sag den Israeliten, sie sollen aufbrechen" (Ex 14,15). Die Israelitenhaben Angst vor dem Aufbruch. Sie fühlen sich in Ägypten zwarunterdrückt und unfrei. Aber sie haben sich arrangiert mit derFremdherrschaft. Zumindest waren ihre Fleischtöpfe voll. Sie möchtenausziehen, aber zugleich haben sie Angst vor dem Aufbruch.In dieser Ambivalenz erfahren wir uns immer wieder. Wir sind nichtzufrieden mit dem, was wir gerade leben. Aber zugleich haben wirAngst, aufzubrechen, das Vertraute abzubrechen und einen innerenund äußeren Umbruch zu wagen. Aber das Leben werden wir nurerfahren, wenn wir bereit sind, uns immer wieder auf den Weg zumachen.Da brauchen wir wie die Israeliten einen Engel, der uns Mut machtzum Aufbruch, der seinen Stab über das Rote Meer unserer Angst hält,d<strong>am</strong>it wir vertrauensvoll und sicher durch die Fluten unseres Lebensschreiten können.


Heute hat es der Engel des Aufbruchs besonders schwer. DieGrundstimmung unserer Zeit ist nicht die des Aufbruchs wie etwa inden sechziger Jahren, als durch das Konzil zuerst in der Kirche unddann durch die Studentenrevolte in der Gesellschaft eine starkeAufbruchsstimmung herrschte. Heute ist es eher die Grundstimmungder Resignation, des Selbstmitleids, der Depressivität, derWehleidigkeit. Man bedauert sich lieber, dass alles so schwierig seiund dass man halt nichts machen könne.So haben wir gerade heute den Engel des Aufbruchs nötig, der unsHoffnung schenkt für unsere Zeit, der uns aufbrechen lässt zu neuenUfern, der uns den Aufbruch wagen lässt, d<strong>am</strong>it neue Möglichkeitendes Miteinanders, ein neuer Umgang mit der Schöpfung und neuePhantasie in der Politik und Wirtschaft aufblühen können.Und dazu gehört auch, dass Du selber festgefügte Vorstellungen understarrte Bilder aufbrichst. Das Aufsprengen von inneren Blockaden,die Öffnung von Verschlossenheit, das Aufgeben von Gewohnheitenund Besitzständen: Das alles eröffnet uns die Möglichkeit, zu neuenLebensweisen und Lebensabschnitten aufzubrechen.Oftmals wirst Du zögern, weil Du nicht weißt, wohin der Weg führenwird. Dann mag wohl der Engel des Aufbruchs Dir zur Seite stehenund Dir Mut für Deinen eigenen Weg zusprechen:„Denn Engel wohnen nebenan, Wohin wir immer ziehn -"(Emily Dickinson).Singen wir gemeins<strong>am</strong> das Lied „Jetzt ist die Zeit“ im Heft auf der Seite 2Text: Der SüdseeinsulanerDa war einmal ein alter Mann in der Südsee, seit Jahren krank undhilflos. Eines Tages schleppte er sich mühs<strong>am</strong> auf die Veranda seinerGrashütte, rief alle Dörfler zus<strong>am</strong>men und begann ein langes Lied zusingen, den Preisgesang seines Lebens. Er erzählte seinenMitmenschen von all den vielen guten und schönen Dingen, die er imLaufe der Jahrzehnte hatte erleben dürfen. Gebannt lauschten dieInselbewohner. Als er geendet hatte, legten sie ihn in die Hütte zurückund flüsterten untereinander: Seine Seele ist im Aufbruch.


An jenem Abend brachte ihm der Missionar von der benachbartenMission einen Teller Suppe, einen ganz großen Teller voll d<strong>am</strong>pfenderBohnensuppe. Der Greis griff zu; die Suppe schien ihm zu schmecken.Als er fertig war, wischte er mit der Linken über die Lippen, schmatztezufrieden und legte den Löffel auf die Erde. Es sei das beste Süppchengewesen, das er je gegessen habe, beteuerte er. Dann lehnte er sichzurück - und schlief ein. Er erwachte nicht mehr.Der Missionar, der mir diese Geschichte erzählte, war so gepackt, dasser vergaß, dem Alten die Sterbesakr<strong>am</strong>ente zu spenden. Im nachhineinbereute er es nicht: "Denn ein Mensch, der <strong>am</strong> Ende seines Lebensseinem Schöpfer so froh und glücklich zujubelt, braucht keinen Trostmehr!"Beten wir gemeins<strong>am</strong> das Gebet „Unterwegs“ aus dem vorderenHefteinbandWir gehen, Herr.Oft wissen wir nicht, wohin.Wir sind unterwegs, Herr.Oft wissen wir nicht, wozu.Wir sind auf der Suche, Herr.Oft wissen wir nicht, warum.Wir gehen und schreiten aus.Unser Leben spult ab wie ein Faden.Meter um Meter.Schritt für Schritt.Nur du kennst das Ende.Herr, zeige uns die Richtung.Weise uns den Weg,den wir gehen müssen.Bewahre uns vor Umwegen.Verschone uns vor Irrwegen.Ermuntere uns, wenn wir müde sind.Hilf uns auf, wenn wir fallen.Und sei <strong>am</strong> Ziel unseres Weges,Herr, wenn wir ankommen.Amen.


Text: Wo Himmel und Erde sich berührenEs waren zwei Mönche, die lasen miteinander in einem alten Buch, <strong>am</strong>Ende der Welt gebe es einen Ort, an dem der Himmel und die Erde sichberühren. Sie beschlossen, ihn zu suchen und nicht umzukehren, ehesie ihn gefunden hätten.Sie durchwanderten die Welt, bestanden unzählige Gefahren, erlittenalle Entbehrungen, die eine Wanderung durch die ganze Welt fordert,und alle Versuchungen, die einen Menschen von seinem Ziel abbringenkönnen. Eine Tür sei dort, so hatten sie gelesen, man brauche nuranzuklopfen und befinde sich bei Gott.Schließlich fanden sie, was sie suchten, sie klopften an die Tür,bebenden Herzens sahen sie, wie sie sich öffnete, und als sie eintraten,standen sie zu Hause in ihrer Klosterzelle. Da begriffen sie: Der Ort, andem Himmel und Erde sich berühren, befindet sich auf dieser Erde, ander Stelle, die uns Gott zugewiesen hat.Singen wir gemeins<strong>am</strong> das Lied „Da berühren sich Himmel und Erde“ imLiedheft auf Seite 3Segen:Du Gott des Aufbruchs segne mich,wenn ich dein Rufen vernehme,wenn deine Stimme lockt,wenn dein Geist mich bewegtzu Aufbruch und Neubeginn.Du Gott des Aufbruchs begleite und behüte mich,wenn ich aus Abhängigkeiten entfliehe,wenn ich mich von Gewohnheiten verabschiede,wenn ich festgetretene Wege verlasse,wenn ich dankbar zurückschaueund doch neue Wege gehe.Du Gott des Aufbruchs wende mir dein Angesicht zu,wenn ich Irrwege nicht erkenne,wenn Angst mich befällt,wenn Umwege mich ermüden,wenn ich Orientierung suchein den Stürmen der Unsicherheit.


Du Gott des Aufbruchs leuchte meinem Weg,wenn die Ratlosigkeit mich fesselt,wenn ich fremdes Land betrete,wenn ich Schutz suche bei dir,wenn ich neue Schritte wageauf meiner Reise nach innen.Du Gott des Aufbruchs mache mich aufmerks<strong>am</strong>,wenn ich mutlos werde,wenn mir Menschen begegnen,wenn meine Freude überschäumt,wenn Blumen blühen,die Sonne mich wärmt,Wasser mich erfrischt,wenn Sterne leuchten auf meinem Weg.Du Gott des Aufbruchs sei mit mir unterwegs,zu mir selbst,zu den Menschen,zu dir.AmenUnd so segne uns der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und derheilige Geist. AmenIch darf Sie und Euch jetzt zum gemeins<strong>am</strong>en Frühstück ins Jugendheimeinladen.Gelobt sei Jesus Christus


<strong>Morgengebet</strong> <strong>am</strong> Donnerstag, 22.02.2007Instrumentalmusik zur Einstimmung:You light up my lifeBegrüßung:Tagesthema: Unterwegs sein – KreuzzeichenBeten wir gemeins<strong>am</strong> das <strong>Morgengebet</strong> aus dem Heft auf Seite 4Wenn der Morgen grautaus der Dunkelheit und Nachtund der Tag beginnt zu leben,weiß ich es genau;es ist für mich,und du bist bei mir.Wenn der Tag wie Bleidie grauen Stunden zählt,nebelnass die Straßen glänzen,weiß ich es genau,auch das vergeht,und du bist bei mir.Wenn die Zeit zerbrichtim Alter und im Leid,Schmerzen meine Schritten lähmen,weiß ich es genau,dein Morgen kommt,und du bist bei mir.Dieser Tag ist ein Geschenk für mich.Der Dank an dich,er sei ein Stück des Wegs,der zu dir führt.Amen


Text: Engel der AusdauerViele nehmen sich zu Beginn eines Jahres oder zu Beginn einerWoche oder eines Tages etwas vor. Sie sind begeistert von einemBuch, das sie gelesen haben. Daraufhin möchten sie ihr Leben sofortändern. Oder sie haben in einem Vortrag gehört, wie sie besser mitihrer Zeit umgehen können, wie sie an ihren Fehlern arbeiten können.So machen sie sich voller Schwung ans Werk. Aber schon nachkurzer Zeit erlahmt ihr Elan. Es wird zu beschwerlich, und sie gebenauf. Auf einmal macht es keinen Spaß mehr, an sich zu arbeiten. Vorallem sehen sie keinen Erfolg. Es hat ja doch alles keinen Zweck. Ichweiß ja, dass ich nie weiterkomme. Aber indem sie einen Vorsatzaufgeben, geben sie ein Stück von sich selbst auf. Sie trauen sichselbst nicht mehr. Sie resignieren. Und so schleicht sich allmählichein Gefühl der Sinnlosigkeit ein. Es hat doch alles keinen Sinn. Esbleibt doch alles beim alten. Ich kann mich nicht ändern. Ich kannmich nicht besser machen.Der Altvater Poimen sagte einem jungen Mönch, der von solchresignierenden Gedanken erfüllt war: „Welchen Nutzen hat es, sicheinem Handwerk zuzuwenden und es nicht zu erlernen?" Lerne dasHandwerk Deiner Menschwerdung und höre auf zu j<strong>am</strong>mern!Der Engel der Ausdauer möchte Dich anleiten, dran zu bleiben andem, was Du Dir vorgenommen hast. Ein Sprichwort lautet: „Der Wegzur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert." Wenn Du Dir immerwieder etwas vornimmst, es aber nicht durchführst, dann bereitest DuDir selbst die Hölle, jetzt schon. Dann wird Dein Leben jetzt schon einFeuer von Selbstvorwürfen und Selbstbeschuldigungen, das Dichauffrisst. Ohne Ausdauer hat Dein Leben keinen Bestand.Dauer kommt von durare: währen, bleiben, Bestand haben, sichausstrecken. Wenn Du Dich ohne Ausdauer an die Arbeit machst,dann bekommst Du nie einen festen Stand. Du fliegst überall herum,nippst an allem. Aber es kann nichts wachsen. Bestand hat etwas nur,wenn es sich einwurzeln kann.Jesus selbst vergleicht solche Menschen ohne Ausdauer mit demfelsigen Boden, auf den das Wort Gottes fällt. „Sie haben keineWurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann ... bedrängtoder verfolgt werden, kommen sie sofort zu Fall" (Mk 4,17). Sobald esmühs<strong>am</strong> wird, sobald sie Widerstand spüren, geben sie auf. Das führtdazu, dass sie sich allmählich gar nichts mehr zutrauen.


Überlege Dir, wozu Du in der nächsten Zeit den Engel der Ausdauerbrauchst. Vielleicht ist es Deine Arbeitsstelle, in der nicht alles so läuft,wie Du es gerne hättest. Wenn Du dran bleibst, wenn Du nicht gleichaufgibst, wenn Du Dir nicht ständig einredest, dass da einfach nichtszu machen sei, dann wirst Du sehen, dass sich die Situation anDeinem Arbeitsplatz verwandeln kann.Oder es ist eine Schwäche, an der Du arbeitest. Du denkst, Du hastDir so oft schon vorgenommen, Deinen Jähzorn besser in den Griff zubekommen oder mit Deinen Essproblemen besser zurechtzukommen.Aber es hat alles nichts genutzt. Zunächst musst Du Dir realistischeZiele stecken und nicht irgendwelchen Illusionen nachjagen. Du musstsehen, was Du wirklich ändern kannst und was einfach Dein Charakterist, mit dem Du Dich aussöhnen musst.Aber wenn Du Dir etwas vornimmst, was Du bei Dir ändern willst, dannmusst Du auch dran bleiben. Wenn es nicht gelingt, dann musst DuDich fragen, ob Du falsch angesetzt hast oder Dir zuviel vorgenommenhast. Dann setzt Du Dir zunächst einmal bescheidenere Ziele. Aber Dubleibst dran. Und Du wirst sehen, dass die Ausdauer belohnt wird.Der Engel der Ausdauer wird Dir das Gefühl geben: Es ist möglich,dass sich in mir etwas verwandelt. Es macht Spaß, wenn ich mitAusdauer an der Sache bleibe. Ich bin nicht einfach den Tatsachenausgeliefert. Es lässt sich etwas tun. Und vertraue darauf, dass Dunicht alleine bist. Wenn Du aufgeben möchtest, schau Dich um! Dannwirst Du neben Dir den Engel der Ausdauer sehen. Er wird nicht vonDir weichen, bis Dein Leben eine feste Grundlage bekommt, bis esBestand hat und Dauer.Singen wir gemeins<strong>am</strong> das Lied „Wenn der Himmel in unsre Nachtfällt“ im Heft auf Seite 5Text: Nach dem EinsturzFünf Menschen befanden sich auf einer Brücke, als sie plötzlich einbrach.Sie stürzten in die Tiefe, und die Flut riss sie mit. Einer war zu schwachoder hatte nie gelernt zu schwimmen und ertrank. Die andern konntenans Ufer schwimmen und sich retten. Nachdem sie sich vom Schreckenerholt hatten, standen sie auf, um ihre Wege weiterzugehen.


Einer aber blieb sitzen und starrte fortwährend auf die Trümmer derBrücke, die leeren Pfeiler und das reißende Wasser und klagte: "Wiekonnte es nur geschehen? Die Pfeiler sahen doch so stark und dieSteine so solide aus. Man müsste die Erbauer zur Rechenschaft ziehen.Wie komme ich nun ans andere Ufer hinüber? Ich traue keiner Brückemehr."Er saß noch <strong>am</strong> Boden, als die andern schon <strong>am</strong> Aufbrechen waren.Einer von ihnen lachte und sagte: "Was willst du? Jede Brücke brichteinmal zus<strong>am</strong>men. Nichts ist für die Ewigkeit gebaut. Es war Unglück,dass sie einstürzte, als wir darüber gingen, und es war Glück, dass wiruns retten konnten. Ich genieße es, dass ich noch lebe." Und pfeifendging er davon.Ein anderer schaute ihm missmutig nach. "Er hat nichts gelernt", urteilteer. "So darf man doch nicht weitergehen, als ob nichts geschehen wäre.Aber man darf auch nicht so lange sitzen bleiben, als ob nichts Weiteresmehr geschehen könnte. Irgend etwas muss man doch aus dieser Sachefür die Zukunft lernen."Einer; der bisher geschwiegen hatte, sprach: "Ich muss jetzt gehen. Ichhabe noch einen weiten Weg vor mir. Ich weiß nicht, was mir daraufnoch alles widerfahren wird, wie viele Brücken standhalten und wie vieleeinstürzen werden. Aber ich kann das Unerwartete nicht vermeiden. Ichwill das, was möglich ist, in mich aufnehmen. Festigkeit und Einsturzliegen aber nicht nur in den Brücken. Sie sind auch in mir. Ich werde,soviel an mir liegt, vorsichtig sein und hoffe, dass ich mein Ziel ohneallzu großen Schaden erreichen werde. Lebt wohl!" Und kräftig schritt eraus.Beten wir gemeins<strong>am</strong> das Gebet „Unterwegs“ aus dem vorderenHefteinbandWir gehen, Herr.Oft wissen wir nicht, wohin.Wir sind unterwegs, Herr.Oft wissen wir nicht, wozu.Wir sind auf der Suche, Herr.Oft wissen wir nicht, warum.


Wir gehen und schreiten aus.Unser Leben spult ab wie ein Faden.Meter um Meter.Schritt für Schritt.Nur du kennst das Ende.Herr, zeige uns die Richtung.Weise uns den Weg,den wir gehen müssen.Bewahre uns vor Umwegen.Verschone uns vor Irrwegen.Ermuntere uns, wenn wir müde sind.Hilf uns auf, wenn wir fallen.Und sei <strong>am</strong> Ziel unseres Weges,Herr, wenn wir ankommen.Amen.Text: Die TürEiner, der sich in den Bergen auskannte und oft die höchsten Almenhinter sich gelassen hatte, erzählte <strong>am</strong> K<strong>am</strong>in, dass in einem der Bergeganz oben eine Tür sei. Nur wenigen gelänge es, sie zu bewegen. Wersie aber auch nur einen Spalt breit öffnen könne, bekäme ein Stückchendes himmlischen Paradieses zu sehen.Nach einem Augenblick schweigenden Staunens brach ein Teil derLeute, die zugehört hatten, in schallendes Gelächter aus. „Erzähl unskeine Märchen!“, rief einer. „Weißt du nichts Vernünftigeres zuberichten?“, fragte ein anderer. Einige aber waren still geworden undschauten ins Feuer. Von denen trafen sich welche <strong>am</strong> anderen Tag, umden Aufstieg in die Berge zu wagen. Der Weg strengte an. Der Anstiegkostete Mühe. „Vielleicht ist es doch nicht wahr. Wie kann in einem Bergeine Tür sein?“, sagte ein Junge und kehrte um. „Vielleicht lohnt derVersuch“, meinte ein anderer und schätzte die gewonnen Höhe ab.Weiter oben k<strong>am</strong>en sie an eine Quelle, deren Wasser sie erfrischte undbelebte. Eine F<strong>am</strong>ilie war mit ihrem fröhlich springenden Kindaufgebrochen. Obgleich die Eltern sein geringeres Gepäck trugen,wurden seine Schritte langs<strong>am</strong>er und sein Gesicht ernster. Doch weil dieEltern nicht aufgaben, hielt auch das Kind durch.


Irgendwann standen sie wirklich staunend vor der Tür, die ihre Hoffnunggewesen war. Aber sie ließ sich nicht öffnen. „Nach diesem Aufstiegsteht es mir zu, dahinter zu schauen!“, schrie einer und trat mit allerWucht gegen die Klinke. Doch die Tür regte sich nicht. „Vielleicht ist garnichts dahinter, und es lohnt nicht, sie zu öffnen“, sagte eine Frau.„Warum sind wir dann aufgestiegen?“, fragte ein Jugendlicher undhämmerte gegen das Schloss.Während die jungen Eltern überlegten, was zu tun wäre, trat das Kind andie Tür und legte die kleinen Hände auf die Fläche. Da gab die Tür nach,und die Menschen wurden umflutet von gleißendem Licht undwohltuender Wärme. Im Widerschein erkannten sie Bäume, die Blütenund Früchte gleichzeitig trugen. Eine Fülle von Musik schwang ihnenentgegen, und ein Spiel von Licht und Farben im Licht blendete sie.Ganz langs<strong>am</strong> schloss sich die Tür wieder vor ihren Augen. DieMenschen standen noch lange da und schauten auf das, was sich ihnenwieder entzogen hatte. Schweigend setzten sie sich ins Moos undhingen dem geschauten nach. Schweigend machten sie sich auf denHeimweg. Wer würde ihnen glauben, was sie erlebt hatten?Singen wir gemeins<strong>am</strong> das Lied „Zeige uns den Weg“ im Heft auf Seite 6


Segen:Du Gott der Anfänge, segne uns,wenn wir deinen Ruf hören,wenn deine Stimme uns locktzu Aufbruch und Neubeginn.Du Gott der Anfänge, behüte uns,wenn wir loslassen und Abschied nehmen,wenn wir dankbar zurückschauenauf das, was hinter uns liegt.Du Gott der Anfänge, lass dein Gesicht leuchten über uns,wenn wir in Vertrauen und Zuversichteinen neuen Schritt wagenauf dem Weg unseres Glaubens.Du Gott der Anfänge, schenke uns Frieden,wenn der eigene Weg uns aufwärts führt,wenn wir Lebewohl sagen.Lass die Blumen blühen für jeden von uns,lass Wind uns den Rücken stärkenund die Sonne warm auf das Gesicht schauen,wo immer wir gehen.Du Gott der Anfänge, segne uns.Und so segne uns der gute und barmherzige Gott, der Vater, der Sohnund der heilige Geist. AmenIch darf Sie und Euch jetzt zum gemeins<strong>am</strong>en Frühstück ins Jugendheimeinladen.Gelobt sei Jesus Christus


Abendgebet <strong>am</strong> Donnerstag, 22.02.2007Begrüßung:Tagesthema: Unterwegs sein – KreuzzeichenSingen wir gemeins<strong>am</strong> das Lied „Herr deine Liebe“ im Liedheft auf derSeite 7Beten wir gemeins<strong>am</strong> das Gebet „Deine Ruhe“ im Heft auf der Seite 8Herr, ich merke, wie du mir nahe trittst,wie du mit deiner Ruhe zu mir kommstdu guter Freund.Du zeigst mir wieder,was wirklich wichtig ist.Ich ruhe mich ausund kann all die Kleinigkeiten vergessen,die in deiner Abwesenheitimmer zu groß werden.Das Erlebnis dieser Stunde,eine Kostbarkeitin meinen vergänglichen Händen.Du trittst ein durch das Gefühl,durch den Verstandund durch den Geist.Überall bist du mit deiner beruhigenden Sanftmut,selbst uns gegenüber noch demütigund zögernd.Wie du unsere Freiheit respektierstund eingeladen werden willst,dich nicht aufdrängst.Mehr als alle Worte,mehr als jede Möglichkeit des Ausdrucks:deine Nähe,deine Hand,deine Augen die uns leiten.Amen


Text: O Mensch, wo eilest du hin?O Mensch, wo eilest du hin? Den ganzen Tag hastest du deinenTerminen nach, und immerzu versuchst du, noch neue unterzubringen.Der neue Tag ist, noch ehe er begonnen hat, bereits total verplant. Vonfrüh bis spät hastest du und versuchst, dein dir gestelltes Soll zu erfüllen.Du hetzest deinen Aufgaben, deiner Arbeit nach, glaubst und bistüberzeugt, dies sei das Wichtigste, weil in der heutigen Gesellschaft nurnoch Leistung zählt und nur noch der Mensch Ansehen genießt, der sieerbringt. Überall wird dir geraten, Prioritäten zu setzen, und vor lauterPrioritäten vergisst du das Wesentlichste, dein Leben bewusst zu leben.Für Deinen Schöpfer hast du keine Sekunde Zeit und somit auch nichtfür dich. Halte inne und besinne dich!Wenn du abends nach Hause kommst, erwartest du von deiner F<strong>am</strong>ilie,dass sie auf deine Bedürfnisse eingeht, Rücksicht auf deine Müdigkeitnimmt, deine Fernsehwünsche respektiert. Und nach Progr<strong>am</strong>mschlussfällst du müde und matt vom Sessel ins Bett. Du möchtest nun schlafen,um <strong>am</strong> anderen Morgen wieder fit zu sein. Für die Anliegen deinerF<strong>am</strong>ilie hast du kaum ein Ohr und überhörst vieles. Freude <strong>am</strong> Lebenempfindest du schon lange nicht.So hastest du von Woche zu Woche. Selbst die Wochenenden sind beidir total verplant mit Sport, Verein oder Verband. Immerzu bist du inAktion und fühlst dich schon krank oder überflüssig, wenn du einmaletwas Leerlauf verspürst. Du fühlst dich mitunter ertappt, wenn du keineLeistung erbracht hast, für die sonst ein Gegenwert steht. Für DeinenSchöpfer hast du keine Sekunde Zeit und somit auch nicht für dich. Halteinne und besinne dich!Und so eilen die Jahre ins Land, und mit ihnen eilst auch du und glaubst,du wärest ein gemachter Mann. Dabei merkst du nicht, dass andere,Freunde und Nachbarn sowie jüngere Kollegen an dir vorbeiziehen.Immerzu läufst du hinterher, vergisst, dass du älter und schwächer undsomit müder geworden bist. Ständig wunderst du dich, dass der Abstandimmer größer wird; dennoch versuchst du, mitzuhalten, läufst und läufst,bis dir der Atem wegbleibt und du nach Luft ringst.Du versuchst es zu überspielen, willst stark sein, es anderen nichtzeigen, wie schwach du dich fühlst. Du kannst es dir nicht leisten,schwach zu sein, obwohl dies bereits der Fall ist. Du spürst, dass duaussetzen musst, bevor es ganz zu Ende ist. Du denkst: "Alles darfkommen, nur das nicht".


Du weißt es selbst, welchen Raubbau du mit deinen Kräften getriebenhast, wolltest es aber nicht wahrhaben. Nun ist der Augenblick da. FürDeinen Schöpfer hast du keine Sekunde Zeit und somit auch nicht fürdich. Halte inne und besinne dich!In der Klinik erwachst du aus deiner Ohnmacht. Du bist aus deiner Bahngeworfen. Himmel und alle Welt rufst du nun an: "Das darf doch nichtwahr sein!" Für Monate bist du außer "Gefecht" gesetzt. Du glaubst nochimmer, ohne dein Tun und deine Leistung ginge die Welt zugrunde!Zermarterst dir den Kopf, ob auch alles richtig läuft. Noch immererkennst du deine Chance nicht.Erst wehrst du dich! Dann aber wird es langs<strong>am</strong> still. In dieser Stillefindest du allmählich zu dir selbst und kommst zur Besinnung. Zwar gehtdir diese Stille aufs Gemüt und zehrt an deinen Nerven. Aber dennocherkennst du, dass sich hier für dich eine Chance auftut.Nun hast du auch Zeit für Deinen Schöpfer und kommst allmählich zurRuhe und somit zu dir selbst. Nutze die Zeit, die dir gegeben ist, halteinne und besinne dich. Danke Deinem Schöpfer für diese Spanne Zeitund für die Möglichkeit zu erkennen und zu reifen. Beides wird nur inSchmerzen geboren.In dieser Zeit lernst du zu erkennen, dass es neben der Arbeit nochandere Dinge gibt, die Glück vermitteln. Plötzlich entdeckst duFähigkeiten, die verborgen in dir schlummerten, die dich nun innerlichmit Freude und Stolz erfüllen, weil sie dich über deine bisherige Arbeithinausheben und dich auch ein Stück freier machen.Auch wenn in dir die Erkenntnis heranwächst, deiner bisherigen Arbeitnicht mehr voll oder gar nicht mehr nachgehen zu können, wirst du dichnicht aufgeben, weil dir gleichzeitig eine Kraft zuwächst, anderes alsbisher weiterzuleben. Jedem Schmerz wohnt Heil, Licht und Weg inne!Diese Erkenntnis ist schmerzlich. Sie tut weh, weil es heißt, Abschied zunehmen von alten Gewohnheiten, weil sie von dir ein Umdenken fordert.Wenn du dich im Innern zu einem Ja durchringst, wird es dir gelingen,neu zu beginnen.Der vermeintliche äußere Verlust an Lebensqualität wird mehr und mehrdurch einen inneren Gewinn aufgehoben, der dich zunehmend mehr undmehr beglückt und zufrieden werden lässt. Schenke deiner innerenStimme Gehör und verschaffe ihr Platz. Dann wirst du auf eine ganzandere Weise schöpferisch tätig, die eine neue Qualität darstellt.


Du wirst ein ganz anderes und vielleicht auch ein ganz neues Lebenführen, in dem du mehr von innen her lebst. Für diese Chance dankedeinem Schöpfer.Nicht jeder Mensch muss diesen Weg gehen. Es gibt auch andere Wegeund Möglichkeiten. Vielleicht wäre es für dich gut, hierüber eine Weilenachzudenken und sich dabei des Bibelwortes "Was nützet es euch,wenn ihr die ganze Welt gewinnet, aber Schaden leidet an der Seele" zuerinnern.Darum halte von Zeit zu Zeit inne und besinne dich. Suche die Stille undfrage dich, auf welchem Weg du bist, und ob du auf diesem vor DeinemSchöpfer bestehen kannst.Singen wir gemeins<strong>am</strong> das Lied „Ihr Mächtigen“ im Liedheft auf Seite 9Text: Wasser lehrt das rechte LebenEinen Weisen im alten China fragten einmal seine Schüler: "Du stehstnun schon so lange vor diesem Fluß und schaust ins Wasser. Wassiehst du denn da?"Der Weise gab keine Antwort. Er wandte den Blick nicht ab von demunablässig strömenden Wasser. Endlich sprach er:"Das Wasser lehrt uns, wie wir leben sollen:Wohin es fließt, bringt es Leben und teilt sich aus an alle, die seinerbedürfen. Es ist gütig und freigebig.Die Unebenheiten des Geländes versteht es auszugleichen. Es istgerecht.Ohne zu zögern in seinem Lauf stürzt es sich über Stauwände in dieTiefe. Es ist mutig.Seine Oberfläche ist glatt und ebenmäßig, aber es kann verborgeneTiefen bilden. Es ist weise.Felsen, die ihm im Lauf entgegenstehen, umfließt es. Es ist verträglich.


Aber seine sanfte Kraft ist Tag und Nacht <strong>am</strong> Werk, das Hindernis zubeseitigen. Es ist ausdauernd.Wie viele Windungen es auch auf sich nehmen muss, niemals verliert esdie Richtung zu seinem ewigen Ziel, dem Meer, aus dem Auge. Es istzielbewusst.Und sooft es auch verunreinigt wird, bemüht es sich doch unablässig,wieder rein zu werden. Es hat die Kraft, sich immer wieder zu erneuern.Das alles", sagte der Weise, "ist es, warum ich auf das Wasser schaue.Es lehrt mich das rechte Leben."Psalm 90:Es ist dem Menschen beigegebenEin kleines Stück vom großen LebenDas sich vollziehtohn’ UnterschiedOb Bettler oder hohes TierVon einer Handvoll Erde sind wir alle hierBis Gras wächst über dieses LandWollt darum freundlich sein und euch mit Heiterkeit versehenEs hat der Mensch zu kommen und zu gehenDieses ist ausgemacht von Anfang anMit Hochmut ist nicht viel getanEs ist dem Menschen aufgegebenMit Güte Gutes zu erstrebenOhn’ UnterlaßAuch soll er dasWas nötig ist zum LebenMit allen teilenUnd aller Kreatur zu Hilfe eilenBis Blumen wachsen aus dem grasWollt darum gnädig sein und nicht mit Hohn verachtenDie nichts auf dieser Welt zustande brachtenWenn es bestimmt dass wir gen Himmel reisenDann ist mit Reichtum nichts mehr zu beweisenEs wird dem Menschen aufgegebenWenn er bereut und ändert sein bisherig’ Leben


Der Tanz ist totDer Mensch kehrt heim zu Tisch und BrotDer Rausch verfliegtDie Demut siegtDie Masken sind gefallenDoch größer wär des Menschen NotWär nicht ein Gott der milde mit uns allenBeten wir nun gemeins<strong>am</strong> das Vater UnserSingen wir gemeins<strong>am</strong> das Matthiaslied im Heft auf der Seite 10Beten wir nun gemeins<strong>am</strong> das Abendgebet im hinteren HefteinbandHerr, so einen Tag wie heuteHat es in meinem Lebenschon viele gegeben:Keine besonderen VorfälleNichts Außergewöhnliches.Längst habe ich mich daran gewöhnt,dass die Sonnejeden Morgen neuaufgeht über Gute und Böse.Und auch daran,dass ich in der Frühegesund aufstehe.Dass Tag für TagMenschen Freud und Leidmit mir teilen,ist für michnichts Ungewöhnliches;ebenso wenig,dass ich täglichmit Menschen zus<strong>am</strong>menkomme,die mich mögen,mir zulächeln.


Auch habe ich michschon lange daran gewöhnt,dass jeder Tagviele kleine Freudenmit sich bringt.Nichts AußergewöhnlichesSehe ich darin,dass ich Tag für tag die Chance bekomme,meinen Mitmenschen Freude zu bereiten,das eine oder anderewieder gutzumachenund mich mit meinem Gegnerzu versöhne.Herr, alles Gute, das ich täglich erlebe,halte ich für so selbstverständlich,dass es mir nicht in den Sinn kommt,dir dafür Danke zu sagen.Wenigstens heute Abend,<strong>am</strong> Ende dieses ganz gewöhnlichen Tages,will ich es tun!Segen:Ich webe Schweigen auf meine Lippen,ich flechte Ruhe in mein Gemüt,ich knüpfe Stille in mein Herz.Ich halte meine Ohren zu,um mich nicht abzulenken,ich schließe meine Augen,um den Reizen nicht zu erliegen,ich schirme mein Herz ab,um den Versuchungen nicht ausgesetzt zu sein.Durchdringe mich mit Ruhe, o Gott,so wie du den Sturm auf dem Meere stilltest


Beruhige mich, o Gott,bewahre mich vor dem Bösen.Lass alle Unruhe in mir ersterben.Umarme mich, Herr, in deinem Frieden.So segne uns der barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der HeiligeGeist.AmenGelobt sei Jesus Christus


<strong>Morgengebet</strong> <strong>am</strong> Freitag, 23.02.2007Instrumentalmusik zur Einstimmung:I don’t knon how to love himBegrüßung:Tagesthema: Ankommen – KreuzzeichenBeten wir gemeins<strong>am</strong> das <strong>Morgengebet</strong> aus dem Heft auf der Seite 11Auf dein Wort hin, Jesushaben Menschen Sinnloses gewagt,sie haben Anfänge gesetzt,die zum Scheitern verurteilt schienen.Auf dein Wort hin, Jesus,das allein war der Weg und die Brücke,die Richtung und das Licht,das Tragende und das Sichere,wo alles finster wurde und zu zerbrechen schien.Auf dein Wort hin, JesusFüllten die Diener die Krüge mit Wasser,schöpften und brachten es dem,der für das Festmahl verantwortlich war.Das Wasser war zu bestem Wein geworden.Auf Dein Wort hin, JesusStieg Petrus aus dem sicheren BootUnd ging über das Wasser auf Jesus zu.Als Petrus Angst bek<strong>am</strong> im heftigen Sturm,strecktest Du ihm sofort Deine Hand entgegen.Auf dein Wort hin, Jesus,brachen die Zeugen des Glaubens aufund ließen sich führen, wohin sie nicht wollten.Sie verloren ihr Leben und fanden es neu in dir.Auf dein Wort hin, Jesus,---Wo wir <strong>am</strong> Ende sind, setzt Du einen neuen Anfang,berufst uns und schenkst uns neue Zukunft.Auf dein Wort hin, Jesus..Jesus, lass uns daran glauben und darauf vertrauen. Amen.


Text: Engel des VerzichtsDer Engel des Verzichtes hat es heute schwer. Denn viele verbindenmit dem Wort Verzicht eine Askese. Gott will doch, dass wir das Lebenin Fülle haben. also verzichten? Heute geht es doch darum, möglichstviel zu konsumieren, sich möglichst viel zu gönnen. Wir haben natürlichgenügend Beispiele von Menschen, die vor lauter Verzichtenungenießbar geworden sind. Aber muss der Verzicht unbedingt in einelebensfeindliche Haltung führen?Verzichten meint eigentlich, einen Anspruch aufgeben auf ein Ding,das mir zusteht. Das Ziel des Verzichtens ist die innere Freiheit. Weralles haben muss, was er sieht, ist total abhängig. Er ist nicht frei. Erlässt sich von außen bestimmen.Verzichten ist Ausdruck der inneren Freiheit. Wenn ich auf etwasverzichten kann, das mir sonst Spaß macht, dann bin ich innerlich frei.Verzichten kann aber auch ein Weg der Einübung in die innere Freiheitsein. Wenn ich z. B. in der Fastenzeit auf Alkohol und Fleischverzichte, dann kann ich mich durch so einen Verzicht in die Freiheithinein trainieren. Ich probiere einmal, ob es mir gelingt, sechs Wochenlang auf Fernsehen, auf Alkohol, auf Rauchen, auf Fleisch, vielleichtauch auf Kaffee zu verzichten. Wenn es mir gelingt, fühle ich michwohl. Ich habe dann das Gefühl, dass ich nicht einfach Sklave meinerGewohnheiten bin, dass ich nicht unbedingt Alkohol brauche, um michzu stimulieren. Das gibt ein Gefühl der inneren Freiheit. Und die gehörtzu unserer Würde.Wenn ich den Eindruck habe, dass ich immer sofort Kaffee brauche,wenn ich müde bin, dann werde ich davon abhängig. Und das ärgertmich letztlich. Das nimmt mir meine Würde als Mensch, der über sichselbst bestimmen kann. Ich spüre, dass ich dann nicht mehr über michbestimmen kann, dass vielmehr meine Bedürfnisse mich beherrschen.In einer Fernsehsendung „Verzichten oder Genießen oder beides?"wurde neben einem Genussforscher und einer Sexualforscherin auchich als Mönch danach gefragt, wie denn das sei mit dem Genießenund Verzichten. Alle drei waren wir uns einig, dass es kein Genießenohne Verzichten gibt. Wer nur genießen möchte, dem wird es nichtgelingen.Ich kann ein oder zwei Stück Torte in aller Ruhe genießen. Aberspätestens beim vierten Stück ist es kein Genuss mehr, sondern nurnoch ein Hineinschlingen. Viele Menschen sind heute unfähiggeworden zu genießen, weil sie nicht mehr verzichten können.


Früher war es eher umgekehrt. Da haben sich Christen durch eine zuasketische Lebensweise <strong>am</strong> Genießen gehindert. Da war für sieGenießen immer schon etwas Suspektes. Das war genauso einseitigwie die heutige Sicht, in der man alles haben muss. Der Gierige wirdunfähig zu genießen. Ich wünsche Dir, dass Dich der Engel desVerzichtes in die innere Freiheit führt. Dass er Dich dazu befähigt, das,was Du erlebst, wirklich zu genießen, Dich ganz auf das einzulassen,was Du gerade tust, mit allen Sinnen zu fühlen, was Du gerade isst,was Du gerade trinkst.Du wirst spüren, dass der Engel des Verzichtes zugleich ein Engel derFreude und des Genusses ist, der Dir gut tun wird. Wenn Du einenAnspruch auf die Dir zustehenden Dinge wie Essen, Trinken,Fernsehen usw. aufgibst, gewinnst Du Dich selbst. Du nimmst DeinLeben selbst in die Hand. Der Engel des Verzichts möchte Dich in dieKunst einführen, Dein Leben selbst zu leben, frei über Dich zuverfügen und so Lust an Deinem Leben zu haben.Singen wir gemeins<strong>am</strong> das Lied „Von guten Mächten“ im Heft auf derSeite 12Text: Der MeilensteinAn einem schönen Feiertagmorgen, als die Zeit wieder einmal zu denMenschen unterwegs war, um sich ihnen zu schenken, traf sie draußen -vor der Stadt - auf einen alten Meilenstein. Und sie beugte sich zu ihmhinab und sprach ihn freundlich an:"Na, mein Guter; was schaffst du denn so den ganzen Tag?""Ich habe nur eine einzige Aufgabe", erwiderte der Meilenstein, "nämlich:den Menschen zu helfen, dass sie den Weg zum Sinngebirge finden.""Und erfüllt dich diese Arbeit?" erkundigte sich die Zeit weiter.Darauf der Meilenstein: "Ach, weißt du, für mich ist gerade dieseAufgabe die herrlichste von der Welt, weil ich dienen darf: den Menschen,indem ich ihnen den Weg weise, der sie zu ihrem Ziel führt; dir, der Zeit,indem ich mit dazu beitrage, dass du mit den Menschen in Frieden lebenkannst; und indem ich dir und den Menschen diene, diene ich Gott. -Mein Leben heißt Dienen, und Dienen - ist Glück."


Beten wir gemeins<strong>am</strong> das Gebet „Unterwegs“ aus dem vorderenHefteinbandWir gehen, Herr.Oft wissen wir nicht, wohin.Wir sind unterwegs, Herr.Oft wissen wir nicht, wozu.Wir sind auf der Suche, Herr.Oft wissen wir nicht, warum.Wir gehen und schreiten aus.Unser Leben spult ab wie ein Faden.Meter um Meter.Schritt für Schritt.Nur du kennst das Ende.Herr, zeige uns die Richtung.Weise uns den Weg,den wir gehen müssen.Bewahre uns vor Umwegen.Verschone uns vor Irrwegen.Ermuntere uns, wenn wir müde sind.Hilf uns auf, wenn wir fallen.Und sei <strong>am</strong> Ziel unseres Weges,Herr, wenn wir ankommen.Amen.Text: OlympiaBei den Olympischen Spielen von Helsinki stürzte während des 5000-Meter-Laufes der Engländer Chatawey, der zuvor geführt und schon alsSieger gegolten hatte. Er blieb nicht verzweifelt liegen. Er ging nichtweinend von der Aschenbahn. Er stand wieder auf und lief - ein Lächelnauf dem Gesicht - hinter den drei Siegern her durchs Ziel. Am nächstenTag schrieb eine finnische Zeitung: "Der eigentliche Sieger warChatawey. Er hat in seiner Niederlage über sich selbst gesiegt."Singen wir gemeins<strong>am</strong> das Lied „Einer hat uns angesteckt“ im Heft aufder Seite 13


Segen:Diesen heutigen Tag,Gott meines Lebens,darf ich im Vertrauenauf deinen reichen Segen beginnen,auch dort, wo ich mir arm vorkomme,willst du dichals der immer noch liebevollerer erweisen.Diesen heutigen Tag,Gott meiner kleinen Schritte,darf ich aus deiner Segenshand empfangenund bewusst annehmen,auch wo ich noch unsicher binund Angst habe vor dem,was wohl noch alles auf mich zukommen wird.Diesen heutigen Tag,Gott meiner Geschichte,darf ich dir anvertrauenmit all seinen Rätseln und Fragen,mit all seinem Glück und Glanz.Diesen heutigen Tag,Gott meiner Zukunft,darf ich neu wagen, mit gespannter Hoffnung,weil du mir das heute schenken wirst,was mich <strong>am</strong> Leben erhält.Und so segne uns der gütige Gott, der Vater, der Sohn und der heiligeGeist. AmenIch darf Sie und Euch jetzt zum gemeins<strong>am</strong>en Frühstück ins Jugendheimeinladen.Gelobt sei Jesus Christus


Abendgebet <strong>am</strong> Freitag, 23.02.2007Begrüßung:Tagesthema: Ankommen – KreuzzeichenSingen wir gemeins<strong>am</strong> das Lied „Liebe ist nicht nur ein Wort“ im Heft aufder Seite 14Beten wir gemeins<strong>am</strong> das Gebet „Du Herr, bist das große Schweigen“ imHeft auf der Seite 14Du, Herr, bist das große Schweigen,Du bist so still, dass ich mich erst daran gewöhnen muss,weil es so laut ist um mich herum und in mir.Wenn ich aber aufmerks<strong>am</strong> geworden bin,dann spüre ich Deinen Atem aus Ruhe,er glättet die Wogen meiner Unrastund bietet einen Schutzwall gegen den anbrandenden Lärm.Allmählich werden die Abgründe der Zerrissenheit überbrücktund ich werde umfangen von heilenden Strömen.Behuts<strong>am</strong> schaffst Du das Versehrte umund ordnest das Verworrene.Ich sehne mich nach einem neuen Ohr für Dein geheimes Wort,d<strong>am</strong>it ich in den Kraftbereich Deines Schweigens gezogen werde.Voller Staunen entdecke ich in mir unbekannt Zonen,es gibt noch Tiefen in meinem Innern, die mir unzugänglichsind.Hol mich heim in das Reich Deines Schweigens,lass mich die Botschaft Deiner Stille hören,Du süßer Abgrund des Lichts.Amen


Text: Stufen des LebensVon einem alten Chinesen wird erzählt, dass er auf seinem Weg einjunges, hübsches Mädchen traf. Er blieb stehen, schaute es wohlgefälligan, verbeugte sich vor ihm und fragte: "Wie alt bist du, mein schönesKind?" Das Mädchen errötete vor Vergnügen und sagte, sich ebenfallstief verbeugend: "Ich bin siebzehn Jahre, Vater." "Du bist schön, und duwirst viel Freude im Leben haben. Aber sei nicht traurig, dass die Jahreschnell vergehen und mit ihnen deine Jugendschönheit. Wenn du ausder Güte lebst, wirst du im Alter schön sein in der Reife und Würde derweißen Haare." Das Mädchen begriff, es verbeugte sich noch tiefer vordem Alten, und jeder ging seines Weges.Ein anderes Mal traf der Alte eine schöne Frau, die ein Kind an der Handführte. Er begrüßte sie und sagte: "Es ist ein schöner Tag heute, soschön wie dein freundliches Antlitz. Du stehst auf dem Gipfel deinerkörperlichen Reife. Sicherlich hast du die Dreißig gerade überschritten.Es sind nur noch viele oder wenige Jahre, und du wirst das Ziel deinerWanderung erreicht haben. Lebe jeden Tag bewusst und dankbar undmit dem Willen, über dich selbst hinauszuwachsen zur vollen Reife undBeglückung des Alters. Dann werden deine Kinder und Kindeskinder unddie Nachbarn in Ehrfurcht zu dir aufblicken und deinen Wortenlauschen."Dann begegnete der weise, alte Mann einer weißhaarigen Frau, die aufeiner Bank saß und in die untergehende Sonne schaute. Ihr Gesicht warvon Runzeln durchfurcht, der Mund zahnlos. Der alte Mann blieb stehenund verbeugte sich vor der Greisin, so tief er konnte. "Ich beglückwünscheeuch. Ihr seid <strong>am</strong> Ende eures Weges und habt das Ziel erreicht. Ihrtragt die Fülle des in achtzig Jahren Erlebten in euch. Von euch strahltRuhe, Gelassenheit, Güte, Dulds<strong>am</strong>keit, Weisheit und Würde aus. Weilihr über euch hinausgewachsen seid, sind jetzt eure geringen Handlungenund eure wenigen Worte ähnlich den Zeichen des Himmels."Er setzte sich zu ihr auf die Bank und schaute mit ihr in dieuntergehende Sonne.Singen wir gemeins<strong>am</strong> das Lied “Halte deine Träume fest“ im Heft aufder Seite 15


Nimm dir Zeit!Nimm dir Zeit zu denken -das ist die Quelle der Macht.Nimm dir Zeit zu lesen -das ist die Grundlage der Weisheit.Nimm dir Zeit zu arbeiten -das ist der Weg zum Erfolg.Nimm dir Zeit zu spielen -das ist das Geheimnis ewiger Jugend.Nimm dir Zeit zu ruhen -das ist die Quelle der Kraft.Nimm dir Zeit zu träumen -das ist Elixier für dein Leben.Nimm dir Zeit zu lieben -das ist das Vorrecht der Götter.Nimm dir Zeit, zärtlich zu sein -das ist die Quelle des Glücks.Nimm dir Zeit zu lachen -das ist Musik der Seele.Nimm dir Zeit, freundlich zu sein -das verändert die Welt.Nimm dir Zeit zu trösten -das ist Bals<strong>am</strong> für die Seele.Nimm dir Zeit, barmherzig zu sein -das ist der Weg zum Himmel.Nimm dir Zeit zu leben -das ist die Erfüllung deines Lebens.Psalm 37:Besser arm und glücklich,als reich und ruhelos;denn die Glücklichen spricht Gott selig.Die Ruhelosen aber lässt er umherirrenBis in alle Ewigkeiten.


Gott kennt die, die zu ihm halten;Er kennt sie beim N<strong>am</strong>enUnd hat sie mit N<strong>am</strong>en zu sich gerufen.Ihre Verbindung zu ihm reicht über alle Zeiten hinaus.Sie gehen nicht zugrunde in den Tagen des Hungers.Sie sollen alle satt werden;Denn die zu ihm halten,halten zus<strong>am</strong>men und teilen miteinander das,was sie haben.Doch der Ruhelose gleichtEinem schwankenden Baum,den das Feuer verzehrt.Was bleibt übrig als Rauch und Asche,die der Wind verweht?Die Schritte aber der Gottesfürchtigen werdenSicherer von Tag zu Tag.Ihr Glaube verbindet sich mit großer Zuversicht;Sie gehören nicht mehr zu den Geknickten –Sie zählen zu den Aufgerichteten.Gott hat Gefallen an ihren Wegen.Auch wenn sie stolpern, so fallen sie doch nicht:Denn Gott hält sie fest an seiner HandBeten wir nun gemeins<strong>am</strong> das Vater UnserText: Der WunderknabeEs war einmal ein Wunderknabe, der im zartesten Alter schon die ganzeWelt erkannte. Unter der Tür des Elternhauses wusste er über allesBescheid, und von weit her k<strong>am</strong>en die Menschen, um ihn sprechen zuhören und um seinen Rat zu holen. Er war zum Glück auch einglänzender Redner und ließ den schwierigsten Fragen die größten Worteangedeihen, und manchmal auch die längsten. Man wusste nicht, woherer sie hatte, wie es bei Wunderknaben so ist. Sie lagen ihm einfach imMund. Sein Ruf ging in die Welt hinaus, und bald wollte man überall vonseinem Wissen profitieren.


So machte er sich auf Wanderschaft und nahm sich vor, die ganze Welt,über die er immer gesprochen hatte, nun auch zu berühren. Doch kaumeine Stunde von zu Hause k<strong>am</strong> er an einen Scheideweg, der ihn zwang,zwischen drei Möglichkeiten zu wählen, denn nicht einmal einWunderknabe kann zugleich in verschiedene Richtungen gehen. Er ginggeradeaus weiter und musste dabei links ein Tal und rechts ein Talungesehen liegen lassen. Schon war seine Welt zus<strong>am</strong>mengeschrumpft.Auch bei der nächsten Gabelung büßte er Möglichkeiten ein und bei derdritten und vierten. Jeder Weg, den er einschlug, jede Wahl, die er traf,trieben ihn in eine engere Spur. Und wenn er auf den Dorfplätzen sprach,wurden die Sätze immer kürzer. Die Rede floss ihm nicht mehr wie einst,als er ins Freie getreten war. Sie war belastet von Unsicherheit über dasunbegangene Land, das er schon endgültig hinter sich wusste.So ging er und wurde älter dabei, war schon längst kein Wunderkindmehr, hatte tausend Wege verpasst und Möglichkeiten auslassenmüssen. Er machte immer weniger Worte, und kaum noch jemand k<strong>am</strong>noch, ihn anzuhören. Er setzte sich auf einen Meilenstein und sprachnun nur noch zu sich selbst: „Ich habe immer nur verloren: An Boden, anWissen, an Träumen. Ich bin mein Leben lang kleiner geworden. JederSchritt hat mich von etwas weggeführt. Ich wäre besser zu Hausegeblieben, wo ich noch alles wusste und hatte, dann hätte ich nieentscheiden müssen, und alle Möglichkeiten wären noch da.“Müde, wie er war, ging er dennoch den Weg zu Ende, den er einmalbegonnen hatte, es blieb ja nur noch ein kurzes Stück. Abzweigungengab es jetzt keine mehr, nur eine Richtung war noch übrig und von allemWissen und Reden nur ein letztes Wort, für das der Atem noch reichte.Er sagte das Wort, das niemand hörte, und schaute sich um und merkteerstaunt, dass er auf einem Gipfel stand. Der Boden, den er verlorenhatte, lag in Terassen unter ihm. Er überblickte die ganze Welt, auch dieverpassten Täler, und es zeigte sich also, dass er im Kleiner- undKürzerwerden ein Leben lang aufwärts gegangen war.Singen wir gemeins<strong>am</strong> das Matthiaslied im Heft auf der Seite 16


Beten wir nun gemeins<strong>am</strong> das Abendgebet im hinteren HefteinbandHerr, so einen Tag wie heuteHat es in meinem Lebenschon viele gegeben:Keine besonderen VorfälleNichts Außergewöhnliches.Längst habe ich mich daran gewöhnt,dass die Sonnejeden Morgen neuaufgeht über Gute und Böse.Und auch daran,dass ich in der Frühegesund aufstehe.Dass Tag für TagMenschen Freud und Leidmit mir teilen,ist für michnichts Ungewöhnliches;ebenso wenig,dass ich täglichmit Menschen zus<strong>am</strong>menkomme,die mich mögen,mir zulächeln.Auch habe ich michschon lange daran gewöhnt,dass jeder Tagviele kleine Freudenmit sich bringt.Nichts AußergewöhnlichesSehe ich darin,dass ich Tag für tag die Chance bekomme,meinen Mitmenschen Freude zu bereiten,das eine oder anderewieder gutzumachenund mich mit meinem Gegnerzu versöhne.Herr, alles Gute, das ich täglich erlebe,halte ich für so selbstverständlich,


dass es mir nicht in den Sinn kommt,dir dafür Danke zu sagen.Wenigstens heute Abend,<strong>am</strong> Ende dieses ganz gewöhnlichen Tages,will ich es tun!Segen:Mögen wir diese Nacht in der Stille deines Wesens bleiben.O strahlende Dämmerung, Glanz ewigen Lichts,komm und leuchte über uns,d<strong>am</strong>it wir in der Wärme deiner Strahlen schlafen.O Emmanuel, Gott mit uns,wir legen uns nieder mit dir,lege du dich mit uns zur Ruhe.Und wenn die Morgendämmerung kommt,wirst du dich zeigen, und wir werden erkennen,so wie wir erkannt sind.Und in Freude wirst du uns erhaltenSo segne uns der barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der HeiligeGeist.AmenGelobt sei Jesus Christus

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