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Schlüsselung von Gemeinkosten - Westfälische Wilhelms ...

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<strong>Schlüsselung</strong> <strong>von</strong> <strong>Gemeinkosten</strong> 3lastung zusätzlich noch Unzufriedenheit verursacht würde. Diese Unzufriedenheit könne manmindern, indem zwei Putzfrauen zu entlassen seien.Aufgrund dieser Überlegungen wurde die Entscheidung getroffen, nur noch eine Putzfrau miteiner zeitlichen Belastung <strong>von</strong> 8 Std./Tag (besser: pro Nacht) und einer Verantwortung füralle drei Kostenstellen zu beschäftigen. Der Monatslohn inklusive der variablen Lohnnebenkostenund der Putzmittelkosten betrage in diesem Fall nur noch 3.000 €.In der gleichen Sitzung schlug der Vorsitzende des „Ausschusses für Dringende Einsparungen“vor, auch den Vorgang der <strong>Schlüsselung</strong> zu vereinfachen. Das Konzept, die Verteilung derPutzkosten nach Normstunden vorzunehmen, hatte dazu geführt, dass die Kostenstellenleiterzahlreiche kostenintensive Kontrollen durchgeführt haben, um festzustellen, ob die Belastunggerecht ist. Zu diesem Zweck wurde hin und wieder eine Nachtschicht angesetzt, um diePutzkolonne zu überprüfen.Zur Lösung dieser Problematik warf der Kostenrechner die Frage auf: „Wie sollen die Kostendenn dann auf die Kostenstellen aufgeschlüsselt werden?“ Der Meister der Schlosserei schlugvor: „Dritteln!“ Der Meister der Dreherei forderte, nach einem m 2 -Schlüssel aufzuteilen. DerChef der Arbeitsvorbereitung rief erregt aus: „Ich putze selbst!“Dr. Reinlich, der mittlerweile einsah, dass bei einer Verschlechterung der Ertragslage auch beider hygienischen Sauberkeit Abstriche zu machen sind, gab einem Praktikanten, der geradeseine Semesterferien in der betrachteten Unternehmung verbrachte, den Auftrag, für eine saubere<strong>Schlüsselung</strong> zu sorgen, die dem Akzeptanzprinzip entspricht und insbesondere Unruhezwischen den Kostenstellenleitern vermeidet.Der Praktikant überlegte zunächst, als zeitlich stabile Bezugsbasis die zu reinigenden Flächenzu verwenden. Bei 200 m 2 würden die Kosten pro Quadratmeter 15 € betragen. Die Aufschlüsselungder Kosten auf die drei Kostenstellen enthält Abb. 3:Kostenstelle m 2 KostenAV 40 600Schlosserei 100 1.500Dreherei 60 900∑ 200 3.000Abb. 3: Kostenschlüsselung nach m 2Dieser Vorschlag erschien ihm, der in seiner Freizeit z. B. Kilger, Hummel/Männel und Haberstockliest, bei näher Betrachtung viel zu simpel. Er überlegte deswegen, die m 2 -Zahlenum einen Bereinigungsfaktor (!) zu korrigieren.Die Putzfrau, die per Zufall da<strong>von</strong> hörte, sträubte sich gegen diesen Vorschlag, da sie annahm,ein Bereinigungsfaktor sei ein automatischer Putzapparat, der ihren Arbeitsplatz gefährdenkönnte. Sie beschwerte sich daher beim Betriebsrat. (Der Betriebsrat ist im Augenblick immernoch mit dem Problem befasst und hat bereits die Gewerkschaft eingeschaltet.)

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