13.07.2015 Aufrufe

Fabienne Schmidt

Fabienne Schmidt

Fabienne Schmidt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wangen beginnt sich langsam abzulösen, die blauen Flecken sindinzwischen hellgelb. Eine kränkliche Farbe. Ich will mir den Daumenablecken und sein Gesicht säubern. Sinnlos. Die Färbung hat sicheingegraben, wahrscheinlich bis in seine Seele. Ich wende den Kopf abund starre nach draussen. Es hat wieder zu regnen begonnen. Fröstelndschlinge ich die Arme um meinen Bauch, wie um mich selbst festzuhalten.Ich höre, wie Emma den Turm aus Holzklötzen umstösst. Sie lacht und ichschaudere. Mein Blick gleitet zurück zu seinem Gesicht, aber es liegt nochimmer friedlich da, eingebettet in weisse Kissen. Seine Brust hebt undsenkt sich unendlich langsam unter der Decke. Vor einer Stunde nochatmete er nur noch dank des Sauerstoffgerätes. Ich frage mich, waspassiert, wenn die Sauerstoffflasche irgendwann einmal zu spätangeschlossen wird. Verkrüppelt dann auch noch sein Gehirn? In mirschnürt sich alles zusammen und plötzlich halte ich es nicht mehr aus. Ichgreife nach meinem Mantel, wickle mir das Tuch hastig um den Kopf.Emma blickt mich mit grossen Augen an und ehe sie sich versehen kann,rennen wir Hand in Hand durch die Korridore des Krankenhauses. DieBauklötze bleiben auf dem Boden zerstreut zurück. Alles in sichzusammengestürzt.2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!