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AluGrau®<br />

Die Oberfläche<br />

Mitte der 90er Jahre starteten<br />

wir bei FSB das Projekt Alu-<br />

Hart. Es ging uns darum, den<br />

in unserem Unternehmen seit<br />

mehr als 50 Jahren einge -<br />

setzten Werkstoff aufzuwerten.<br />

Während Aluminium in vielen<br />

Branchen immer beliebter<br />

wurde – z. B. im Automobilbau,<br />

bei der Möbelherstellung und<br />

in der Leuchten-Industrie –<br />

trat es in der Beschlägebranche<br />

immer mehr hinter dem Werkstoff<br />

Edelstahl zurück.<br />

Zunächst fragten wir uns,<br />

wo ran dieser negative Trend<br />

wohl liegen möge. Wir kamen<br />

zu dem Ergebnis, dass die<br />

Benutzer dem Werkstoff seine<br />

natürlichen Gebrauchsspuren<br />

übel nahmen. Anscheinend<br />

wollte man den Türklinken<br />

nicht zugestehen, in Ehren alt<br />

zu werden und „Falten“ zu bekommen.<br />

Wir entschieden uns, dieser<br />

vermeintlichen Schwachstelle<br />

des wunderbaren Materials<br />

durch eine Verjüngungskur<br />

abzuhelfen.<br />

Unsere Forschungsarbeit<br />

dauerte mehrere Jahre und<br />

verlief sehr spannend. Schließlich<br />

ging es um nichts weniger<br />

als das Geheimnis der Le gie -<br />

rungs elemente des Werkstoffs<br />

Aluminium, also Magnesium,<br />

Eisen, Kupfer, Zink, Titan,<br />

Mangan, Nickel und Silicium.<br />

76<br />

Ganz der Tradition unserer<br />

Branche verpflichtet, hatten<br />

wir in der Vergangenheit Hütten<br />

aluminium mit einem relativ<br />

hohen Magnesiumanteil eingesetzt.<br />

Genau an diesem Punkt<br />

setzten wir an. Wir beschlossen,<br />

das Magnesium durch ein<br />

anderes Element zu ersetzen.<br />

Aber welches?<br />

Nach vielen Versuchen entschieden<br />

wir uns für das wesentlich<br />

härtere Element Silicium.<br />

Das Ergebnis gab uns<br />

Recht: Die neue Materialoberfläche<br />

strahlte im Grau eines<br />

Quarzsteines. Wir waren da von<br />

so begeistert, dass wir den<br />

Arbeitstitel AluHart sofort in<br />

AluGrau abänderten.<br />

Die wissenschaftlich Interessierten<br />

unter unseren Ge -<br />

schäfts partnern möchten vielleicht<br />

noch etwas genauer wissen,<br />

wie es möglich ist, allein<br />

durch den Austausch von Elementen<br />

die Härte der Legierung<br />

um 50 Prozent auf ca.<br />

75 – 80 HB (Härteprüfung<br />

nach Brinell) zu erhöhen. Bitte<br />

schauen Sie sich den nachstehenden<br />

Vergleich der Elemente<br />

Silicium und Magnesium an.<br />

– Silicium (lateinisch „silex“ =<br />

Kieselstein) gehört als chemisches<br />

Element der vierten<br />

Hauptgruppe des Periodensystems<br />

an, in dem die<br />

Metallelemente versammelt<br />

sind, Magnesium dagegen<br />

der zweiten Hauptgruppe,<br />

der so genannten Erdalkaligruppe.<br />

– Silicium kristallisiert als dunkelgraue<br />

harte und spröde<br />

Diamantstruktur aus. Magnesium<br />

ist dagegen ein sehr<br />

reaktionsfähiges und leicht<br />

verformbares, silberfarbiges<br />

Leichtmetall.<br />

– Silicium schmilzt erst oberhalb<br />

von 1400° Celsius,<br />

Magnesium dagegen bereits<br />

oberhalb von 500° Celsius.<br />

– Beim Silicium beträgt die<br />

Halbwertzeit – das ist jener<br />

Wert, bei dem die Hälfte der<br />

Atome eines Elements in einen<br />

anderen Zustand übergegangen<br />

sind – lange 160<br />

Jahre, beim Magnesium dagegen<br />

nur kurze 21 Stunden.<br />

Bilder sind bekanntlich oft aussagefähiger<br />

als Worte. Deshalb<br />

zeigen wir untenstehend das<br />

mikroskopische Schnittbild der<br />

soliden Gefügebildung unseres<br />

Materials AluHart/AluGrau.<br />

Darauf ist deutlich zu erkennen,<br />

dass die Flächenanteile<br />

der hellen Aluminiumgrundmasse<br />

und der Flächenanteil<br />

des grauen Siliciums jeweils<br />

ca. 50 Prozent betragen. Bei<br />

der Erstarrung krallt sich das<br />

Silicium als alles durchdringende<br />

Verästlung in das Aluminium.<br />

Die Fachleute sprechen<br />

von einem eutektischen<br />

Gefüge oder einer Dendritenbildung.<br />

Wir von FSB sind sicher, damit<br />

unseren traditionellen Werkstoff<br />

Aluminium wiederbelebt<br />

und ihm für sein zweites Leben<br />

die nötige Härte mitgegeben<br />

zu haben.<br />

Die graue, lebendige Kristallstruktur<br />

der Oberfläche signalisiert<br />

einen ganz eigenständigen,<br />

von Werkstück zu Werkstück<br />

leicht variierenden<br />

ästhetischen Anspruch. Der<br />

durch die Anodisierung erzielte<br />

silbrig graue Farbton verleiht<br />

den Beschlägen ihren besonderen<br />

Charakter, die größere<br />

Härte steigert deutlich den<br />

Gebrauchswert. Schattierungen<br />

und „Pigmentierungen“<br />

übertragen die Materialstruktur<br />

nach außen. Das Silbergrau<br />

der Beschläge bildet einen<br />

reizvollen Kontrast zu den Türoberflächen.<br />

Rosetten und Zubehör sind<br />

mit den Gussteilen farblich<br />

identisch. Die Eloxalschicht<br />

beträgt mindestens 20 μm.<br />

Fazit: Unsere ästhetischen<br />

Handwerkzeuge zum Öffnen<br />

von Türen und Fenstern sind<br />

durch die neue, härtere Legierung<br />

noch gebrauchstüchtiger<br />

geworden.

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