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präsentiert<br />
Veronica Ferres, Armin Rohde, Margarita Broich, Martin Horn,<br />
Lia Hoensbroech, Veit Stübner und Nova Meierhenrich in<br />
<strong>Unter</strong> <strong>Bauern</strong><br />
Retter in der Nacht<br />
Pressematerial online unter: www.3L-film.de
Übersicht<br />
Technische Daten Seite 1<br />
Besetzung Seite 1<br />
Stab Seite 1<br />
Produktion Seite 1<br />
Dreharbeiten Seite 1<br />
Förderungen Seite 1<br />
Kurzinhalt und Pressenotiz Seite 2<br />
Langinhalt Seite 4<br />
Statements des/r Produzenten<br />
Produktionsnotizen<br />
Seite 6<br />
Über die Entstehung Seite 7<br />
Über die Besetzung Seite 9<br />
Über die Dreharbeiten Seite 11<br />
Regisseur Ludi Boeken im Gespräch Seite 12<br />
Marga Spiegel im Gespräch<br />
Die Besetzung<br />
Seite 14<br />
Veronica Ferres – Marga Spiegel Seite 18<br />
Armin Rohde – Menne Spiegel Seite 20<br />
Margarita Broich – Frau Aschoff Seite 22<br />
Martin Horn – Herr Aschoff Seite 23<br />
Lia Hoensbroech – Anni Aschoff Seite 24<br />
Veit Stübner – Herr Pentrop Seite 25<br />
Nova Meierhenrich – Frau Pentrop<br />
Der Stab<br />
Seite 26<br />
Ludi Boeken – Regie<br />
Otto Jägersberg, Imo Moszkowicz,<br />
Heidrun Schleef – Drehbuch (nach der<br />
autobiographischen Erzählung „Retter<br />
Seite 27<br />
in der Nacht“ von Marga Spiegel)<br />
Die Produktion<br />
Seite 29<br />
FilmForm Köln Seite 30<br />
Pandora Filmproduktion Seite 30<br />
3L Filmproduktion Seite 31<br />
INHALTSVERZEICHNIS
TechniSche DaTen<br />
Format 35mm, 1:1,85<br />
Bild/Ton Farbe/Dolby<br />
Laufzeit 90 Min.<br />
BeSeTzunG<br />
Veronica Ferres Marga Spiegel<br />
armin Rohde Menne Spiegel<br />
Louisa Mix Karin Spiegel<br />
Margarita Broich Frau Aschoff<br />
Martin horn Herr Aschoff<br />
Lia hoensbroech Anni Aschoff<br />
Tjard Krusius Emmerich Aschoff<br />
Kilian Schüler Florian Aschoff<br />
Marlon <strong>Kit</strong>tel Klemens Aschoff<br />
Veit Stübner Herr Pentrop<br />
nova Meierhenrich Frau Pentrop<br />
STaB<br />
Regie Ludi Boeken<br />
Drehbuch Otto Jägersberg, Imo Moszkowicz, Heidrun Schleef<br />
(nach der autobiographischen Erzählung Retter in der Nacht von Marga Spiegel)<br />
Kamera Daniel Schneor<br />
Schnitt Suzanne Fenn<br />
Originalton Josef Pörzchen, Andreas Hildebrandt<br />
Szenenbild Agnette Schlößer<br />
Kostüm Elisabeth Kraus<br />
Maskenbild Jeanette Latzelsberger<br />
Musik Martin Meissonnier<br />
ÜBERSICHT<br />
PRODuKTiOn<br />
Produzenten Joachim von Mengershausen, FilmForm Köln_Karl Baumgartner,<br />
Pandora Filmproduktion_Werner Wirsing, 3L Filmproduktion_<br />
Pascal Judelewicz, Acajou Films<br />
co-Produzenten Michael André, WDR_Andreas Schreitmüller, Arte<br />
ausführende Produzenten Christoph Friedel, Pandora Filmproduktion_Claudia Steffen,<br />
Pandora Filmproduktion_Ulf Israel, 3L Filmproduktion<br />
DRehaRBeiTen<br />
Drehzeitraum 18. 8.- 8.10.2008, 38 Drehtage<br />
Drehorte Dülmen, Wadersloh, Lippstadt und andere in Westfalen<br />
FöRDeRunGen<br />
Filmstiftung NRW, Eurimages, FFA (dt./frz. Minitraité), DFFF,<br />
CNC in Zusammenarbeit mit Canal Plus<br />
1
KURZINHALT & PRESSENOTIZ 1<br />
1943. Der einst erfolgreiche Pferdehändler Siegmund „Menne“ Spiegel soll mit seiner Frau<br />
Marga und der kleinen Tochter Karin in den Osten deportiert werden, was den sicheren Tod für<br />
ihn und seine Familie bedeuten würde. Sein alter Kriegskamerad Aschoff bietet an, Marga und<br />
Karin unter falschem Namen bei sich auf dem Hof aufzunehmen, obwohl auf dieses „Verbrechen“<br />
unter der Naziherrschaft die Todesstrafe steht. Menne selbst wird von Bauer Pentrop versteckt.<br />
Es beginnt eine Zeit des Wartens in ständiger Angst. Auf dem Hof der Familie Aschoff<br />
wissen nur der Bauer und seine Frau von der wahren Identität der Gäste. Nach anfänglichem<br />
Misstrauen entwickelt sich zwischen der jungen Anni, der Tochter des Hauses, und Marga Spiegel<br />
alias Krone allmählich eine tiefe Freundschaft. Doch dann wird Frau Spiegel von der Wirtin<br />
im Ort erkannt und Anni erfährt die Wahrheit über ihre neue Vertraute. Anni wird vor die Entscheidung<br />
gestellt: Linientreue aus Prinzip oder Hochverrat zugunsten ihrer Freundin. Menne<br />
Spiegel muss sich derweil in seinem Verschlag bei Pentrop ständig versteckt halten. Dann spitzt<br />
sich die Lage auch noch zu, Menne muss sein Versteck wechseln und findet bei einer anderen<br />
<strong>Bauern</strong>familie <strong>Unter</strong>schlupf. Als 1945, mehr als zwei Jahre nach der Flucht der Familie Spiegel<br />
aus Ahlen, schließlich die Alliierten in Westfalen einmarschieren, ist die Freude über die Befreiung<br />
zwar groß, aber auch schnell durch die bittere Erkenntnis getrübt: Keiner der Verwandten,<br />
Freunde und Bekannten kommt zurück, außer den Spiegels hat niemand überlebt.<br />
Das historische Drama unTeR BaueRn - ReTTeR in DeR nachT basiert auf den Erinnerungen<br />
der heute in Münster lebenden Marga Spiegel, geboren 1912 in Oberaula, die 1969<br />
erstmalig als Buch mit dem Titel „Retter in der nacht“ erschienen sind.<br />
Sie schildert in ihrem Bericht, wie couragierte <strong>Bauern</strong> im Münsterland von 1943 bis 1945 ihren<br />
Mann versteckt und sie selbst mit ihrer Tochter unter falschem Namen bei sich aufgenommen<br />
haben. Damit gelang den <strong>Bauern</strong> das scheinbar Unmögliche:<br />
Die gesamte Familie zwei Jahre lang zu schützen und vor der Deportation zu bewahren und<br />
damit ihr eigenes Leben zu riskieren, ohne letztlich gefasst zu werden. Dabei sind sie keine politisch<br />
motivierten Fluchthelfer, sondern einfache Menschen, die teilweise sogar Parteimitglieder<br />
waren. Ihre moralischen Wertvorstellungen waren ihnen jedoch wichtiger als die Gesetze des<br />
Führers im fernen Berlin. Dass sie selbst dabei zu Helden werden, kommt ihnen nicht in den<br />
Sinn. Im Gegensatz zu den zahlreichen kulturellen Auseinandersetzungen, die die Unmenschlichkeit<br />
des Dritten Reichs anhand von tragischen Einzelschicksalen vor Augen führen und das<br />
kollektive Trauma des Holocaust auf diese Weise aufarbeiten, zeigt unTeR BaueRn also<br />
eine sehr warmherzige und versöhnliche Seite dieses großen deutschen Themas. Mit dem Ensemble-Film<br />
wird den <strong>Bauern</strong>, die sich auf ihre Art dem Nazi-Regime unauffällig entgegen gestellt<br />
haben und dafür in Yad Vashem verewigt sind, ein filmisches Denkmal gesetzt. Mit einem<br />
ausgesprochen spannenden Plot, viel Sinn für das Absurde im Alltäglichen und für den etwas<br />
ruppigen westfälischen Humor erzählt unTeR BaueRn eine Geschichte über Freundschaft,<br />
Loyalität und Menschlichkeit.<br />
2
KURZINHALT & PRESSENOTIZ 2<br />
In den Hauptrollen standen neben Veronica Ferres und armin Rohde als Marga und Menne<br />
Spiegel, und Margarita Broich (VIER FENSTER, TEUFELSBRATEN), Martin horn<br />
(DIE BUDDENBROOKS, STAUFFENBERG) sowie die junge Lia hoensbroech als Familie<br />
Aschoff vor der Kamera. In weiteren Rollen sind Marlon <strong>Kit</strong>tel (SOMMERSTURM, PAULE<br />
UND JULIA) und Veit Stübner (DIE FÄLSCHER, FLEISCH IST MEIN GEMÜSE) zu<br />
sehen. Regie führte der aus Holland stammende Ludi Boeken, der für seine vielfältige Arbeit<br />
als Produzent, Regisseur und Autor mehrfach ausgezeichnet wurde (DEADLINES, ZUG DES<br />
LEBENS). Die Bildgestaltung übernahm der israelische Kameramann Daniel Schneor (THE<br />
SMILE OF THE LAMP, LATE MARRIAGE). Gedreht wurde u. a. in den westfälischen Orten<br />
Dülmen, Wadersloh und Lippstadt. Das Drehbuch schrieben der aus Westfalen stammende<br />
Schriftsteller Otto Jägersberg (NETTE LEUTE, DIE PAWLAKS) in Zusammenarbeit mit<br />
imo Moszkowicz, selbst erfolgreicher Regisseur bei Theater, Film und Fernsehen und Überlebender<br />
des Holocaust, der die Verfilmung auch angeregt hat, sowie heidrun Schleef (DAS<br />
ZIMMER MEINES SOHNES, Regie: Nanni Moretti, Goldene Palme Cannes 2001).<br />
Die heute 96-Jährige Marga Spiegel sprach noch bis vor kurzem häufig an Schulen, um das Gedenken<br />
an diese Zeit aufrecht zu erhalten. Ihr Buch ReTTeR in DeR nachT ist soeben in<br />
der vierten Auflage im Münsteraner Lit-Verlag erschienen, ergänzt um viele historische Aspekte<br />
dieser berührenden, heilsamen Geschichte.<br />
3
LANGINHALT 1<br />
1943. Der einst erfolgreiche Pferdehändler Siegmund „Menne“ Spiegel aus Ahlen in Westfalen<br />
soll mit seiner Frau Marga und der kleinen Tochter Karin in den Osten deportiert werden. Spiegel<br />
weiß, dass dies den sicheren Tod für ihn und seine Familie bedeutet. Die einzige Chance, der<br />
Deportation zu entgehen, sieht er in der Flucht aus der Heimatstadt. Sein alter Kriegskamerad<br />
Aschoff bietet Hilfe. Er will Marga Spiegel und die Tochter Karin bei sich auf dem Hof verstekken<br />
- ein „Verbrechen“, worauf unter den Nazis die Todesstrafe steht. Widerstrebend trennt sich die<br />
Familie.<br />
Während Marga und Karin Spiegel wie versprochen bei den Aschoffs aufgenommen werden, fährt<br />
Menne Spiegel mit dem Rad in die vertraute Landschaft, in der Hoffung, bei einem seiner anderen<br />
Kriegskameraden und Pferdekunden selbst <strong>Unter</strong>schlupf zu finden. Bauer Pentrop nimmt ihn auf<br />
und bietet ihm einen kleinen Verschlag auf dem Hof als Versteck. Es beginnt eine Zeit des Wartens<br />
in ständiger Angst.<br />
Auf dem Hof der Familie Aschoff wissen nur der Bauer und seine Frau von der wahren Identität<br />
der Gäste. Gerade für die kleine Karin ist es eine große Herausforderung, das „Spiel“, das ihre<br />
Eltern ihr erklärt haben, beizubehalten und nicht versehentlich herauszuplappern, wer sie wirklich<br />
ist. Genau wie Frau Aschoff begegnet die älteste Tochter Anni der schönen, eleganten Frau „Krone“<br />
alias Marga Spiegel zunächst voll Skepsis. Sie ist überzeugtes BDM-Mädel, in den nazitreuen<br />
Hitlerjungen Erich verliebt und nimmt die neuen Flüchtlinge nur sehr misstrauisch als familiären<br />
Zuwachs in Kauf, da diese zuvor offensichtlich ein viel vornehmeres Leben geführt haben als die<br />
Aschoffs. Bei der gemeinsamen Arbeit auf dem Hof, bei der sich Marga zu Annies Überraschung<br />
gar nicht anstellt wie eine feine Dame und schnell lernt, mit anzufassen, entwickelt sich zwischen<br />
den beiden Frauen aber allmählich eine tiefe Freundschaft.<br />
Eines Tages wird Frau Spiegel von der Wirtin im Ort erkannt und Anni erfährt die Wahrheit<br />
über ihre neue Vertraute. Plötzlich wird sie vor die Entscheidung gestellt: Linientreue aus Prinzip<br />
oder Hochverrat zugunsten ihrer Freundin. Marga will mit Karin abreisen und ein neues Versteck<br />
suchen, um die Aschoffs nicht weiter zu gefährden, aber die Familie entscheidet sich gemeinsam,<br />
Mutter und Kind bei sich zu behalten.<br />
Eine weitere brenzlige Situation entsteht, als Anni, der Marga ihr schönstes Kleid und ihre eleganten<br />
Seidenhandschuhe von früher geschenkt hat, bei einer Tanzeinlage in ihrem neuen Kleid<br />
vor versammelter Hofgemeinschaft den Judenstern verliert, den Marga einst in dem Handschuh<br />
versteckt und dann dort vergessen hatte. Dieses Mal ist es der befreundete Bauer Silkenböhmer, der<br />
die Situation sofort einzuschätzen weiß. Er versteckt den Stern schnell vor den Augen der anderen<br />
und verhindert so eine Katastrophe.<br />
Zusammen fahren Anni und Marga nach einem Bombenangriff in Münster kurz darauf in die<br />
Stadt, wo Marga bei der vorläufigen Meldestelle behauptet, ihr Haus sei ausgebombt worden und<br />
sich einen vorläufigen Ausweis ausstellen lässt.So besitzt sie endlich wieder eine verbriefte Identität<br />
und darf eigene Lebensmittelkarten beantragen. Als sie nach Hause kommen, erwarten die beiden<br />
Freundinnen traurige Neuigkeiten: Klemens, der älteste Sohn der Aschoffs, ist im Krieg gefallen<br />
und die Familie ist verzweifelt. Marga fühlt mit ihnen und hat außerdem Schuldgefühle, weil der<br />
eigene Sohn der Familie, der sie ihr Überleben verdankt, sterben musste, während sie leben darf.<br />
4
LANGINHALT 2<br />
Menne Spiegel muss aufgrund seines bekannten Gesichts derweil ständig in seinem Versteck bei<br />
Bauer Pentrop leben. Jeder Schritt aus seinem Verschlag heraus ist lebensgefährlich.<br />
Der Versuch eines nächtlichen Besuchs bei seiner Frau scheitert, und Menne wird mit der Zeit vor<br />
Angst und Einsamkeit schier wahnsinnig. Dann schöpft der Hitlerjunge Erich, der als Hilfe bei<br />
Pentrop auf dem Hof lebt, auch noch Verdacht und holt die Polizei. Menne bleibt zwar unentdeckt,<br />
die Lage wird aber zu gefährlich. Er muss sein Versteck verlassen und wird von dem <strong>Bauern</strong> Silkenböhmer<br />
aufgenommen.<br />
1945, mehr als zwei Jahre nach der Flucht der Familie Spiegel aus Ahlen, marschieren schließlich<br />
die Alliierten in Westfalen ein …<br />
5
STATEMENT DES PRODUZENTEN<br />
Joachim von Mengershausen<br />
Die Idee, einen Film über den Holocaust zu machen, der Dankbarkeit ausdrückt, in dem es weniger<br />
um die Opfer als um die Helfer geht, hat mir sehr gefallen. Das war etwas Anderes, etwas<br />
Neues. Wenn ich in meinen alten Tagen noch mal Filme produziere, dann will ich ja etwas machen,<br />
was mir einen persönlichen Anreiz gibt. Daher bin ich sehr froh, dass ich mich durch unTeR<br />
BaueRn mit einem Thema beschäftigen konnte, das nach wie vor und wahrscheinlich noch sehr<br />
lange unser Leben bestimmen wird, nicht nur hier in Deutschland, sondern weltweit. Man sieht<br />
es ja an den aktuellen Diskussionen über Israel: Die Kraft, die in dieser schrecklichen Verfolgung<br />
steckt, lässt auch nach 60 Jahren nicht nach, auch wenn man das im Alltag vielleicht nicht immer<br />
so sieht. Aber man muss nur eine Sekunde nachdenken, schon ist man wieder konfrontiert mit<br />
diesem Thema.<br />
Imo Moszkowics’ Idee, Marga Spiegels persönliche Holocaust-Geschichte aus der Retterperspektive<br />
– als Alternative zur gängigen Opferperspektive – zu erzählen, hat mich sehr berührt und aktiviert.<br />
Ich sehe darin etwas verdeutlicht, was unsterblich zu sein scheint – dass nämlich einige Werte<br />
auch in der schlimmsten Zeit, die die nationalsozialistische Umwertung aller menschlichen Werte<br />
mit sich brachte, nicht umzuwerten sind; dass ein paar grundsätzliche Werte, wie die menschliche<br />
Solidarität und das Handeln, das sich daraus ableitet, nicht außer Kraft zu setzen sind. Man legt<br />
sich ja als Mensch nicht bei der Geburt darauf fest, was man für ein Mensch ist, sondern wann<br />
immer man in eine Lage kommt, die einem eine Entscheidung abfordert, muss man diese neu<br />
treffen: Wie verhalte ich mich? Verhalte ich mich in dieser Lage so, wie es vielleicht opportun und<br />
bequem für mich ist, oder verhalte ich mich so, wie es mein Gewissen und mein Mitgefühl anderen<br />
Menschen gegenüber erfordert? Darin besteht ja ein Kernproblem menschlichen Daseins, und das<br />
ist für mich auch der Kern der Geschichte, die in unTeR BaueRn erzählt wird. Das hat mich<br />
sehr bewegt.<br />
Ich erlebe auch immer wieder, wie sehr andere Menschen diese Geschichte bewegt. Wir haben<br />
unTeR BaueRn mit einigen Vorführungen in Israel gezeigt und gerade für die Leute, die<br />
keinen persönlichen Bezug zu Deutschland haben, war es unglaublich überraschend zu sehen, wie<br />
sehr der Film ihrem Bild von Deutschland widerspricht. Auch dieser Aspekt gefällt mir sehr an<br />
dem Stoff. Deshalb glaube ich auch, dass der Film nicht nur außerhalb des Münsterlandes, sondern<br />
auch außerhalb Deutschlands für großes Interesse sorgen wird. Der Film berührt ein globales<br />
Thema, auch wenn das an einer sehr individuellen Perspektive festgemacht wird. Wir wollten nicht<br />
noch einmal die ganze Kriegsgeschichte erzählen und haben uns bewusst dagegen entschieden,<br />
die wichtigen historischen Ereignisse der Jahre 1943 bis 1945 im Film zu verarbeiten. Manchmal<br />
tauchen die globalen Zusammenhänge wie ein Wetterleuchten am Horizont auf, aber wir haben<br />
darauf vertraut, dass diese individuelle Geschichte all das, was wir vermitteln wollten, im Kleinen<br />
enthält. Deshalb hoffe ich, dass möglichst viele Menschen diesen Film sehen und sich davon berühren<br />
lassen und er sie zum Nachdenken bringt. Das fände ich wunderbar.<br />
6
PRODUKTIONSNOTIZEN<br />
Die Idee, die autobiographische Erzählung Retter in der Nacht (1967) von Marga Spiegel zu verfilmen,<br />
stammt von dem erfolgreichen jüdischen Nachkriegsregisseur Imo Moszkowics. Moszkowics,<br />
dem 2006 die Ehrenbürgerwürde seiner Geburtsstadt verliehen wurde, kennt Marga Spiegel seit<br />
Jahrzehnten persönlich: „Marga Spiegel, und ich sind die einzigen Hinterbliebenen der einstmals<br />
beachtlichen Ahlener Synagogengemeinde, die noch gelegentlich eine Beziehung zur Stadt Ahlen<br />
pflegen. Auf unterschiedlichsten Wegen haben die Spiegels und ich die Leidenszeit überstanden<br />
und die Erinnerung an diese Ungeheuerlichkeit hat uns für alle Zeiten verschmolzen.“<br />
Was in ihm den Wunsch nährte, Retter in der Nacht zu verfilmen, war vor allem die von ihm<br />
empfundene Einseitigkeit in bisherigen filmischen Darstellungen des Holocaust, die nahezu ausschließlich<br />
die Perspektive der Opfer würdigt und nur in seltenen Fällen die Perspektive derer, die<br />
den Juden geholfen haben: „Es ist vordergründig nicht das Schicksal der Spiegels, es ist die Haltung<br />
der westfälischen <strong>Bauern</strong>, von der ich filmisch erzählen will, um klarzustellen, dass es hierzulande<br />
sehr wohl Menschen gegeben hat, die ihre Mitmenschlichkeit nicht von hellklingenden Fanfaren<br />
und harten Stiefeltritten zerschmettern und zertreten ließen“. 1<br />
Diese ungewöhnlich Perspektive der Versöhnlichkeit und Dankbarkeit sprach auch Joachim von<br />
Mengershausen an, an den Moszkowics sich mit der Idee einer Verfilmung von Marga Spiegels<br />
Buch wandte und der sich dementsprechend schnell überzeugen ließ, dass es sich bei der Geschichte<br />
um einen sehr erzählenswerten, auch kinogeeigneten Stoff handelt.<br />
Mengershausen schlug als Drehbuchautor den aus dem Münsterland stammenden Otto Jägersberg<br />
vor, den der Produzent gut kannte und dem er zutraute, das Leben der Münsterländer <strong>Bauern</strong> gut<br />
nachempfinden und glaubwürdig darstellen zu können. Jägersberg schrieb dann im regen Austausch<br />
mit Moszkowics zwei Jahre lang an dem Drehbuch, bis 2005 eine erste schlüssige Fassung<br />
vorlag. Dann stellte sich allerdings heraus, wie schwierig es war, die Finanzierung für ein so aufwändiges<br />
historisches Projekt auf die Beine zu stellen. Mengershausen berichtet, dass Fernsehleute und<br />
Förderer, die durch ihre Finanzierungsbeiträge letztlich häufig darüber bestimmen, welche Filme<br />
gemacht werden, nicht sonderlich begeistert von der Idee waren, noch einmal einen Film über die<br />
Judenverfolgung im Dritten Reich zu machen: „Man kann das auch verstehen,“ räumt Mengershausen<br />
ein. „Seit Kriegsende werden überall auf der Welt die unterschiedlichsten Filme über diese<br />
sehr aufregende Periode gemacht, immer wieder. Und immer wieder denkt man, jetzt ist es aber<br />
wirklich alles gesagt. Und dann kommt plötzlich wieder einer und sagt: Aber ich habe auch noch<br />
eine Geschichte zu melden!“.<br />
Der Produzent vermutet, dass diese thematische Aversion bei Fernsehredakteuren und Förderern<br />
über die oberflächlichen Gründe hinaus auch einen Unwillen ausdrückt, sich weiterhin mit dieser<br />
schrecklichen deutschen Vergangenheit zu beschäftigen. Das erklärt vielleicht auch, warum es so<br />
schwierig war, einen neuen Regisseur für den Film zu finden. Inzwischen hatte Moszkowics sich<br />
nämlich aus gesundheitlichen Gründen schweren Herzens entschlossen, nicht, wie ursprünglich<br />
vorgesehen, die Regie zu übernehmen.<br />
Durch Zufall stieß Mengershausen dann auf Ludi Boeken, der sofort begeistert war von dem<br />
Projekt. Dabei stellte sich heraus, dass Boeken eine deutsche Großmutter hatte, die vor dem Krieg<br />
einen holländischen Juden geheiratet hatte und zu ihrem Mann nach Amsterdam gezogen und<br />
In: Iris Nölle-Hornkamp: „Marga Spiegel: Leben im Versteck“. Westfalenspiegel .2007, S. 55.<br />
Über die Entstehung 1<br />
7
PRODUKTIONSNOTIZEN<br />
Über die Entstehung 2<br />
zum Judentum konvertiert war. Sie war dann während des Dritten Reiches so empört über ihre<br />
ehemaligen Landsleute, dass sie sich dem <strong>Unter</strong>grund anschloss und während des Krieges mit ihrer<br />
jungen Tochter zusammen half, holländische Juden auf <strong>Bauern</strong>höfen im Umland von Amsterdam<br />
zu verstecken.<br />
Natürlich erinnerte das Drehbuch zu unTeR BaueRn Boeken sofort an die Abenteuer, von<br />
denen seine eigene Oma und Mutter ihm später erzählt hatten, und er empfand den Stoff wie<br />
eine Fortsetzung seiner eigenen Familiengeschichte in einem anderen Land: „Ich fand die Idee zu<br />
diesem Film großartig,“ erzählt der Regisseur, „weil es so einen Film noch nie gegeben hatte und<br />
weil ich das Gefühl hatte, die Figuren im Film bereits mein ganzes Leben lang zu kennen, obwohl<br />
ich kein Deutscher bin“.<br />
Auch ihm fehlte in den bisherigen Darstellungen der Judenverfolgung eine hinreichende Würdigung<br />
der Menschen, die sich dem Regime erfolgreich widersetzen, und zwar gerade unter der einfachen<br />
deutschen Bevölkerung: „Sehr wichtig war für mich, dass es sich hier um deutsche <strong>Bauern</strong><br />
handelt, die Juden versteckten, nicht um holländische oder belgische oder französische. Es ging<br />
hier um Deutsche, die sich über die Gesetze des von ihnen gewählten Regimes hinweg gesetzt<br />
haben, während sie ihre Söhne in der Wehrmacht hatten“.<br />
Dementsprechend waren ihm in der Vorbereitungsphase ausführliche Gespräche mit Marga<br />
Spiegel zwar sehr wichtig, auf die Gespräche mit den <strong>Bauern</strong> hat er aber genau so viel Wert gelegt.<br />
Von Anni Aschoff zum Beispiel, mit der Marga Spiegel immer noch befreundet ist, hat er sich<br />
ebenfalls in langen Gesprächen über die Zeit berichten lassen. Denn, so betont er, „dieser Film ist<br />
nicht die Geschichte von Marga Spiegel. Sie hat sie zwar erzählt und aufgeschrieben, aber es ist<br />
die Geschichte der <strong>Bauern</strong>.“ Er räumt ein, dass die Geschichte dieser deutschen <strong>Bauern</strong> zwar einerseits<br />
eine Ausnahme gewesen sei, die aber andererseits bewies, dass der Widerstand im Kleinen<br />
durchaus möglich gewesen war: „Die allgemein verbreitete Überzeugung war, dass man gleich vor<br />
die Wand kommt, wenn man sich den Nazis widersetzt. Das war natürlich häufig auch so. Aber in<br />
diesem und in anderen Fällen haben die Leute alle überlebt. Das Schönste an der Geschichte ist<br />
also, dass es geklappt hat.“<br />
Mit dem Schwung von Boekens Begeisterung konnte das Projekt dann endlich doch noch auf<br />
die Beine gestellt und Förderer und Co-Produktionspartner gefunden werden. Allerdings wurde<br />
von letzteren häufig die Kritik laut, das Buch sei noch zu dokumentarisch angelegt und für einen<br />
Kinostoff nicht dramatisch genug. Aus dem Grund brachte der Co-Poduzent Karl Baumgartner<br />
von der Produktionsfirma Pandora Heidrun Schleef als Co-Autorin zur Überarbeitung des<br />
Drehbuches ein, die gerade große Erfolge mit ihrem Drehbuch für Nanni Morettis Film DAS<br />
ZIMMER MEINES SOHNES feierte. Das Drehbuch zu unTeR BaueRn hat sie dann bei<br />
ihrem Einstieg in das Projekt zwar zunächst „in fulminanter Weise zerfetzt“, erinnert sich Joachim<br />
von Mengershausen und kann inzwischen über sein damaliges Entsetzen während dieses ersten<br />
Gespräches lachen. Aus der Situation ist aber in der Folge eine sehr fruchtbare dramaturgische<br />
Zusammenarbeit geworden. Zum Beispiel war es Schleefs Idee, dem ältesten Sohn der Aschoffs,<br />
Klemens, der zu Anfang des Films an die Front eingezogen wird, auch in seiner Abwesenheit durch<br />
seine Briefe ein größeres Gewicht zu geben, um damit die Wirkung der Nachricht seines Todes<br />
dramatischer zu machen. Und auch mit anderen Überarbeitungen konnte sie noch viel zum Gelingen<br />
des Buches in der Form beitragen, in der es schließlich verfilmt wurde.<br />
8
PRODUKTIONSNOTIZEN<br />
Über die Besetzung 1<br />
unTeR BaueRn sollte am Anfang eher dokumentarisch und mit Laiendarstellern besetzt werden.<br />
Davon kam man aber schnell wieder ab, da man befürchtete, dem Film dadurch die verdiente<br />
Aufmerksamkeit zu verstellen, und entschied sich für professionelle Schauspieler mit einem gewissen<br />
Bekanntheitsgrad. Umso glücklicher war man deshalb, als Veronica Ferres von dem Projekt<br />
hörte und sofort großes Interesse signalisierte, in dem Film mitzuspielen.<br />
Ludi Boeken erzählt: „Veronica hatte in ihrer eigenen Biographie auch einen Großvater, der Juden<br />
geholfen hatte, auch auf dem Land, auch in dieser Gegend, und so fühlte sie sich sehr verbunden<br />
mit dieser Geschichte.“ Allerdings dachte Veronica Ferres zunächst gar nicht an die Rolle der<br />
Marga Spiegel, als sie sich um eine Hauptrolle im Film bewarb, sondern eher an die Rolle von<br />
Frau Aschoff. Dass Ludi Boeken hingegen in ihr sofort ‚seine Marga’ gesehen hat, hat sie sehr<br />
gefreut. Boeken fügt hinzu: „Es hat aber auch viele Leute erstaunt, dass ich eine nicht-jüdische<br />
Schauspielerin frage, ob sie eine jüdische Frau spielt. Dabei habe ich einfach eine große deutsche<br />
Schauspielerin gefragt, ob sie eine deutsche Frau spielt. Ob sie jüdisch ist oder nicht, das spielte<br />
für mich keine Rolle.“ Und auch Joachim von Mengershausen merkt an, dass Veronica Ferres vom<br />
Körperbau eigentlich nicht der echten Marga Spiegel entspricht, die klein und zierlich ist, während<br />
Veronica Ferres sehr hochgewachsen ist. Aber die Ähnlichkeit der Gesichtszüge fand er frappierend.<br />
Und letztlich stand natürlich im Vordergrund, mit Ferres eine hervorragende und enorm<br />
populäre Schauspielerin gewonnen zu haben, die sich zudem von sich aus enorm für das Projekt<br />
engagierte. Boeken hat seine Entscheidung seitdem keine Sekunde bereut.<br />
Und auch Armin Rohde, der den Menne Spiegel spielt, war sofort Feuer und Flamme von dem<br />
Projekt und nach einem zehnminütigen Gespräch mit dem Regisseur war man sich über die Herangehensweise<br />
an die Figur einig und die Rolle war besetzt. Produzent Mengershausen erläutert,<br />
dass sie sich auch bei der Besetzung des Menne Spiegel von dem historischen Vorbild gelöst haben:<br />
„Der echte Menne soll vor dem Krieg ein sehr fröhlicher, kerniger und humorvoller Geschäftsmann<br />
und Familienvater gewesen sein. Doch es erschien uns für unsere Geschichte passender<br />
und glaubwürdiger, sich darauf zu konzentrieren, wie sehr die Jahre im einsamen Versteck an ihm<br />
zehren.“ Entgegen der häufig eher komödiantischen Rollen von Armin Rohde versuchte Boeken<br />
in unTeR BaueRn also, die tragische Seite des Schauspielers herauszuarbeiten.<br />
Auch bei der Darstellung des <strong>Bauern</strong> Aschoff nahm man sich die künstlerische Freiheit einer dramaturgischen<br />
Umdeutung der Rolle: „Martin Horn hat eine ganz wunderbare Interpretation der<br />
Rolle des Heinrich Aschoff gegeben“, so der Produzent. „Aber sie hat eigentlich nichts damit zu<br />
tun, wie der echte Heinrich Aschoff war. Das war ein großer, dicklicher, freundlicher älterer Mann,<br />
seit 1930 stolzes Mitglied der NSDAP, der aber meinte, er wolle sich nicht aus Berlin vorschreiben<br />
lassen, was er für richtig halten soll und zu tun habe. Martin Horn hingegen hat einen viel<br />
kantigeren, nachdenklichen, hart arbeitenden und manchmal auch etwas ungeduldigen Aschoff<br />
gegeben.“ Mengershausen erklärt, dass Aschoff im Film seine Gutmütigkeit nicht so ins Gesicht<br />
geschrieben stehen sollte, damit das Wagnis, das er eingeht, sich noch deutlicher vermittelt. Der<br />
Zuschauer sollte ihm das Dilemma, in dem er sich befindet, wirklich anmerken. So wurden viele<br />
der Hauptfiguren in ihrer Physis abweichend von den echten Personen und eher ‚gegen den Strich’<br />
besetzt, um ihre Funktion zu verdeutlichen, fasst der Produzent zusammen. Dies war auch eine der<br />
wertvollen Ideen von Drehbuchautorin Heidrun Schleef.<br />
9
PRODUKTIONSNOTIZEN<br />
Über die Besetzung 2<br />
Insgesamt ist Ludi Boeken auch im Nachhinein noch überaus glücklich mit der Besetzung der<br />
Familie Aschoff. Auch mit Margarita Broich und Lia Hoensbroech, die bisher noch nicht im Kino<br />
zu sehen war, aber eine „ganz wunderbare Schauspielerin ist“, so Boeken, hat er sich sofort über die<br />
Rollen verständigen und die gemeinsamen Vorstellungen umsetzen können.<br />
Die beiden Nachwuchsdarsteller,Tjard Krusius und Kilian Schüler, die beim Casting für die Rollen<br />
der kleinen Brüder Emmerich und Florian Aschoff ausgesucht worden waren, fügten sich ebenfalls<br />
perfekt in die Riege der Profis. „Da wusste man gleich, dass die zusammen mit Martin, Margarita,<br />
Lia und der Oma eine echte Familie bilden“ erinnert sich der Regisseur. „Das war auch gleich<br />
am Set so. Es WAR eine Familie, das war wirklich etwas Besonderes – die waren die ganze Zeit<br />
zusammen, die lachten zusammen, die arbeiteten zusammen, die lebten zusammen. Das war eine<br />
Erfahrung, die für alle sehr schön war, glaube ich.“<br />
Als besondere Bereicherung in der familiären Runde stellte sich die Darstellerin der Oma Aschoff<br />
heraus – die Laiendarstellerin Anna Ehrichlandwehr, die dem Regisseur nur durch einen glücklichen<br />
Zufall in die Hände fiel. Sie hatte eigentlich nur ihre Tochter zum Casting begleitet und saß<br />
auf einer Bank und wartete, als Ludi Boeken an ihr vorbei lief und sie fragte, ob sie auch Schauspielerin<br />
sei. Sie verneinte die Frage, erklärte, wer sie ist, und der Regisseur plauderte ein wenig mit ihr.<br />
Dabei stellte sich heraus, dass sie aus der unmittelbaren Region stammte und nicht nur ein tolles<br />
westfälisches Platt sprach, sondern sich an die Zeit, in der der Film spielt, auch perfekt erinnern<br />
und viel davon erzählen konnte. „Sie war so wunderbar,“ schwärmt Boeken, „so voller Wissen und<br />
so voller Humor, dass ich gesagt habe: ‚Bitte, bitte, seien Sie unsere Oma!’. Und so haben wir eine<br />
Oma bekommen.“<br />
10
PRODUKTIONSNOTIZEN<br />
Über die Dreharbeiten<br />
Gedreht wurde unTeR BaueRn an 38 Drehtagen von Mitte August bis Anfang Oktober 2008<br />
in Dülmen, Wadersloh, Lippstadt, Oer Erkenschwick und anderen westfälischen Orten. Alle über<br />
die Region verteilten Drehorte liegen somit ganz in der Nähe der Originalschauplätze von Marga<br />
Spiegels Geschichte – Ahlen, Herbern, Werne, Münster, usw. – worauf Regisseur Boeken auch<br />
bewusst Wert gelegt hat: „Das ist eine sehr westfälische Geschichte. Ich wollte nicht unbedingt<br />
genau dort drehen, wo sich die Geschichte abgespielt hat. Aber ich wollte auf jeden Fall mitten in<br />
Westfalen drehen, um die Landschaft, die Art der Gebäude, die Art der Leute so authentisch und<br />
glaubhaft wie möglich darzustellen.“<br />
Um die konkreten Motive zu finden, waren Annoncen in der regionalen Zeitung geschaltet und in<br />
der Folge sehr viele alte Höfe in der Region angeschaut worden. Regisseur Boeken erzählt, dass er<br />
in der Vorbereitungszeit nicht nur ausführlich mit den Nachkommen der <strong>Bauern</strong> Aschoff, Pentrop<br />
und Silkenböhmer gesprochen hat, sondern auch mit sehr vielen anderen <strong>Bauern</strong>, die ganz begeistert<br />
von dem Projekt waren und alle ihre Höfe für die Dreharbeiten zur Verfügung stellen oder in<br />
sonstiger Form mithelfen wollten. Das Hauptmotiv, das im Film als Hof der Familie Aschoff dient,<br />
hatte den einzigartigen Vorzug, dass der Hof immer noch fast vollständig original eingerichtet<br />
war und aussah, als hätte hier ein halbes Jahrhundert lang die Zeit still gestanden. Und auch die<br />
Besitzer der alten Brennerei, in der die Szenen auf dem Hof des <strong>Bauern</strong> Pentrop gedreht wurden,<br />
konnten der Requisite fast die gesamte Einrichtung zur Verfügung stellen.<br />
Alles in allem ist Boeken begeistert von dem riesigen Einsatz, mit dem das Team allerorts unterstützt<br />
wurde. Er freute sich auch über das große Interesse, das die Dreharbeiten unter der regionalen<br />
Bevölkerung auslöste: „Jeden Tag kamen Leute aus der Umgebung bei uns gucken – und<br />
nicht nur, weil Veronica Ferres da war, sondern weil sie sich gefreut haben und stolz waren, dass diese<br />
Geschichte, mit der sie sich verbunden fühlen, jetzt endlich so viel Aufmerksamkeit bekommt“.<br />
Allerdings, erklärt der Regisseur, hat es ihm auch aus persönlichen Gründen sehr gut in Westfalen<br />
gefallen: „Für mich war es sehr angenehm, westfälisches Platt zu hören, weil das so nah ist an<br />
Holländisch.“ Lachend fügt er hinzu: „Das war für mich manchmal einfacher zu verstehen als für<br />
Joachim [von Mengershausen].“<br />
Für seine Arbeit mit dem Team und den Schauspielern war es Boeken sehr wichtig, ein großes<br />
Gemeinschaftsgefühl zu schaffen. Alle Darsteller haben sich schon einige Tage vor Drehbeginn<br />
getroffen, Zeit zusammen verbracht, gemeinsam die Höfe besucht und sich auf die gemeinsame<br />
Arbeit eingestimmt. Auch die Darsteller, mit denen noch nicht sofort gedreht wurde, waren von<br />
Anfang an dabei.<br />
Der eigentliche Dreh gestaltete sich dann sehr unkompliziert und völlig katastrophenfrei. Sogar<br />
die vielen Tiere, die im Film mitspielen, haben sich als sehr kooperativ erwiesen. Nur eine Kuh<br />
wollte an einem Tag nicht von Veronica Ferres gemolken werden: „Das lag aber nicht an Veronica“,<br />
stellt Boeken lachend klar, „die kann sehr gut mit Kühen umgehen. Die Kuh hatte einfach<br />
einen schlechten Tag“. Über diese einmalige animalische Unpässlichkeit hinaus kann Boeken von<br />
Schwierigkeiten während des Drehs keinerlei Anekdoten berichten und ist nach wie vor begeistert<br />
von der Atmosphäre im Team: „Ab dem Moment, wo alle unsere Partner mit diesem Projekt<br />
einverstanden waren und mitmachen wollten, kann ich mich bei diesem Dreh an kein einziges<br />
Problem mehr erinnern. Das Drehen dieses Films war ein unglaublich schönes Erlebnis für mich,<br />
und ich glaube, auch für alle, die daran mitgearbeitet haben.“<br />
11
GESPRÄCH mit LUDI BOEKEN 1<br />
Herr Boeken, dies ist Ihre dritte Regiearbeit im Spielfilmbereich, ansonsten haben Sie bisher viel als<br />
Dokumentarfilmregisseur und als Produzent gearbeitet. Sehen Sie Überschneidungen zwischen Ihrer<br />
Arbeit als Dokumentarfilmemacher und der Arbeit an UNTER BAUERN?<br />
Nein, ich glaube nicht. Die Überschneidungen liegen eher in der persönlichen Vergangenheit als in<br />
meiner Vergangenheit als Dokumentarfilmemacher.<br />
Können Sie die Hauptfiguren des Films kurz ein bisschen charakterisieren?<br />
Frau Aschoff, also Margarita Broich, ist das Herz und die Seele der Familie. Sie erscheint nach<br />
außen manchmal ein bisschen hart, hält aber einerseits die Familie zusammen und hat andererseits<br />
auch den Mut, ihren moralischen Instinkten entsprechend zu handeln. Eine große, kantige Figur.<br />
Bauer Aschoff, gespielt von Martin Horn, ist ein Mann, der in jedem Moment weiß, was er zu tun<br />
hat. Er entscheidet über das Schicksal seiner Freunde, der jüdischen Familie, und seiner eigenen<br />
Familie, ohne einen Moment zu zweifeln. Er ist für mich ein Held, der nicht weiß, dass er ein Held<br />
ist, der aufrecht stehen kann gegenüber Gott. Das gilt auch für die beiden anderen <strong>Bauern</strong>, die<br />
der Familie helfen, Silkenböhmer und Pentrop, die von Heinrich Pachl und Veit Stübner gespielt<br />
werden.<br />
Anni Aschoff (Lia Hoensbroech) lacht heute noch, wenn man ihr sagt, sie sei eine Heldin. Das ist<br />
für sie Unsinn, weil sie Marga schon ins Herz geschlossen hatte, bevor sie wusste, dass sie eine Jüdin<br />
war und versteckt wurde. Und als Anni es erfuhr, hat sie zwar einen kurzen Moment gezögert, aber<br />
dann war die Freundschaft zwischen den beiden Frauen stark genug, um diesen Weg gemeinsam<br />
weiter zu gehen. Anni ist quasi die Liebe in dieser Geschichte, die eine sehr kindliche, emotionale<br />
Perspektive vertritt.<br />
Und dann haben wir natürlich die Spiegels. Menne Spiegel, von Armin Rohde gespielt, hat mit der<br />
Rettung seiner Familie das Größte getan, was ein Mann tun kann. Natürlich wurde ihm von seinen<br />
Freunden geholfen. Aber die Entscheidung, sich nicht wie alle anderen Juden deportieren zu lassen,<br />
sondern für sich, seine Frau und sein Kind ein Versteck zu finden, erfordert großen Mut. Und<br />
dieser Mann hat genug Überlebenswillen, um zweieinhalb Jahre lang in seinem Versteck zu sitzen,<br />
wo er fast mit niemandem reden kann, um am Ende vielleicht mit seiner Frau und seinem Kind ein<br />
neues Leben anfangen zu können. Für mich ist Menne eine große Figur, auch eine tragische Figur,<br />
denn wahrscheinlich hat er unter dieser Situation von allen am meisten gelitten.<br />
Marga Spiegel ist eine wunderschöne, sehr elegante Frau aus dem bürgerlichen Milieu, die an der<br />
Universität studiert hatte, bis sie als Jüdin rausgeworfen wurde. Sie hat vorher noch niemals auf<br />
einem Hof gelebt, hat aber in dieser Situation die Kraft und das Herz, sich mit ihrer neuen <strong>Bauern</strong>familie<br />
das Leben so schön wie möglich zu machen. Dabei kann sie natürlich niemals vergessen,<br />
dass sie eigentlich zum Tode verurteilt ist, obwohl sie nichts getan hat. Aber sie akzeptiert ihr<br />
Schicksal nicht einfach, sondern versucht, zu überleben. Und am Ende hat es sich auch gelohnt und<br />
die echte Marga Spiegel ist sogar in Deutschland geblieben. Das finde ich persönlich sehr erstaunlich.<br />
Nach so einer Geschichte muss man eine sehr enge Verbundenheit mit dem Land und mit<br />
der eigenen Kultur haben, um zu bleiben. Die hat sie gehabt. Und Marga hat auch heute noch eine<br />
Kraft, einen Humor und einen Lebenswillen, die mich sehr beeindrucken. Das hat die Veronica<br />
ganz wunderbar verkörpert.<br />
12
GESPRÄCH mit LUDI BOEKEN 2<br />
Spielte Ihre eigene jüdische Herkunft eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, UNTER BAUERN zu<br />
inszenieren?<br />
Ja, auf jeden Fall. Besonders einem Juden, der das Kind von Überlebenden ist, ist es natürlich enorm<br />
wichtig, diese Geschichte zu erzählen und damit die Menschen, die Juden gerettet haben, zu ehren<br />
und so lange wie möglich an sie zu erinnern. Das war für mich ein zentraler persönlicher Anreiz,<br />
diesen Film zu machen.<br />
Sie sind Niederländer, leben in Paris und Tel Aviv und haben zahlreiche internationale Kinofilme produziert.<br />
Konnten Sie mit der regionalen Lebensart dieser deutschen <strong>Bauern</strong>, auch mit dem<br />
etwas ruppigen westfälischen Humor, der den Tonfall der Figuren prägt, etwas anfangen?<br />
Ja, das ist nicht weit weg von dem, was ich aus meiner holländischen Heimat kenne. Mein Vater<br />
war während des Krieges nahe der Grenze im Osten des Landes stationiert, das war etwa sechzig<br />
Kilometer von Münster entfernt. Und er hat immer viel aus dieser Zeit und der Region erzählt. Das<br />
war also für mich einfacher, als einen Film in Berlin zu drehen. Dazu kommt, dass auch in der holländischen<br />
Geschichte manche <strong>Bauern</strong> Juden gerettet haben, wie zum Beispiel meine Eltern. Und<br />
weil meine Eltern mich als Kind auf die Höfe mitgenommen haben, wo sie versteckt wurden, war<br />
es für mich ein persönliches Aha-Erlebnis, diesen Film zu drehen [lacht]. Ich dachte, jetzt kann ich<br />
endlich mal sehen und erzählen, wie es auf diesen Höfen zuging.<br />
Was würden Sie sich wünschen, was die Zuschauer aus dem Film für sich mit nach Hause<br />
nehmen?<br />
Erstmal wünsche ich mir, dass die Geschichte dem Selbstwertgefühl der deutschen Zuschauer gut<br />
tut, dass sie stolz sind auf diese deutschen <strong>Bauern</strong>. Und dass sie sehen, dass diese Art von Widerstand<br />
möglich war. Menschen sind nicht alle gleich und Menschen können Nein sagen, auch<br />
wenn es gefährlich ist. Und ich hoffe, dass die Liebe, der Mut und der Humor der Figuren im Film<br />
die Zuschauer genauso berühren werden wie mich, als ich die Geschichte gehört habe. Außerdem<br />
wünsche ich mir natürlich, dass die Leute mit dem Film ein schönes Erlebnis haben. Wenn sich am<br />
Ende die Angst und die Mühe gelohnt haben, das ist wie in einem Kriegsfilm, in dem die Helden<br />
am Ende gewinnen oder wie der Weltmeistertitel im Fußball fürs eigene Land [lacht]. Das ist ein<br />
gutes Gefühl.<br />
Herr Boeken, vielen Dank für das Gespräch.<br />
13
GESPRÄCH mit MARGA SPIEGEL 1<br />
Frau Spiegel, seit Ihre autobiographische Erzählung Retter in der Nacht mit großem Staraufgebot verfilmt<br />
worden ist, ist bei Ihnen wahrscheinlich die Hölle los. Genießen Sie die große Aufmerksamkeit für<br />
Ihre Geschichte oder ist Ihnen der Trubel ein bisschen zu viel?<br />
Ein bisschen viel ist mir der Trubel von den Zeitungen schon, aber durch die vielen Berichte von<br />
meinen Büchern und meinen Lesungen bin ich das auch gewöhnt.<br />
Als Sie von dem Plan, Ihr Buch zu verfilmen, erfahren haben, wie haben Sie reagiert?<br />
Als mir bekannt wurde, dass der Film gemacht wird, war ich sehr glücklich darüber, sehr stolz über<br />
dieses Angebot. Nicht weil so große Stars mitspielen, das ist mir nicht so wichtig, sondern weil es<br />
Menschen sind, die es wert sind, die Rollen, die für mich so wichtig waren, zu spielen. Ich habe die<br />
Filmarbeit mit großem Interesse beobachtet und war oft am Set, was mir sehr viel Freude gemacht<br />
hat. Aber es ist heute auch sehr bedrückend für mich, meine Geschichte als Film noch einmal zu<br />
erleben.<br />
Gab es während der Entstehung des Drehbuches Gespräche zwischen Ihnen und den Autoren?<br />
Nein, währenddessen nicht, wohl aber vorher, mit Imo Moszkowicz, der ja auch die Idee hatte.<br />
Sie kannten Sich vorher schon.<br />
Ja, natürlich, schon seit seiner Kindheit. Von ihm habe ich auch erfahren, dass das Buch verfilmt<br />
werden soll, bevor die Regie Ludi Boeken übertragen wurde. Ich glaube wirklich, dass kein anderer<br />
es besser hätte machen können.<br />
Sie haben vor wenigen Tagen als eine der ersten den fertigen Film <strong>Unter</strong> <strong>Bauern</strong> – Retter in der Nacht<br />
gesehen. Wie waren Ihre Gefühle nach Ende des Films?<br />
Es hat mich sehr bedrückt, ich war aber auch sehr zufrieden damit. Ein Buch ist natürlich anders<br />
als ein Film, das ist mir bewusst. Aber die wesentlichen Teile, die dort gezeigt werden, die sind sehr<br />
authentisch, und der Film an sich ist auch sehr wirkungsvoll.<br />
Wie gut können Sie sich nach den fast 70 Jahren, die seitdem vergangen sind, eigentlich noch an<br />
die im Film erzählte Zeit erinnern?<br />
Das kann man immer, das geht auch nie weg, weil das so dramatische und drastische Erlebnisse sind.<br />
Das ist ja das Leben selbst, das dazu geführt hat.<br />
Wie nah ist der Film an Ihrem Buch bzw. Ihren eigenen Erinnerungen?<br />
Schon recht nah. Es sind aus dramaturgischen Gründen natürlich einige Sachen mehr hervorgehoben<br />
worden, als ich sie empfunden habe.<br />
Wie gefällt Ihnen die Besetzung? Es ist doch bestimmt etwas sehr Besonderes, sich in Veronica Ferres<br />
verkörpert zu sehen?<br />
Ja, das war für mich wirklich ein großes Ereignis, auch in menschlicher Hinsicht. Wir haben uns<br />
intensiv kennen gelernt, auch eine gute Korrespondenz geführt und ich habe sie persönlich sehr lieb<br />
gewonnen. Aber alle anderen auch, Armin Rohde, die Familie und die anderen <strong>Bauern</strong>. Wirklich,<br />
ich hätte mir das nicht anders wünschen können. Ich habe das feste Gefühl, dass jeder Einzelne sein<br />
Bestes gegeben hat. Anders kann ich mich da nicht ausdrücken.<br />
14
GESPRÄCH mit MARGA SPIEGEL 2<br />
Im Film gibt es Schlüsselszenen, in denen von Ihrer Gefährdung erzählt wird: Da ist zum einen die Szene,<br />
in der die Wirtin eines Gasthofes im Ort Sie erkennt, als sie bei den Aschoffs ein paar Eier kauft; zum<br />
anderen später die Szene, in der die Familie Aschoff vom Tod des ältesten Sohns auf dem fernen Schlachtfeld<br />
in Russland erfährt und in der Trauer und Verzweiflung kurz darüber zweifelt, ob es richtig ist, für<br />
andere, Fremde, das eigene Leben zu riskieren. Gab es diese Szenen tatsächlich so auch in Ihrer eigenen<br />
Biographie?<br />
Ja, sicher, das waren sehr wichtige Momente, in denen ich auch viel darüber nachgedacht habe, was<br />
passieren würde, wenn das publik geworden wäre. Natürlich haben die <strong>Bauern</strong> zwischendurch auch<br />
gezweifelt. Und ich hatte auch nicht nur um mich, mein Kind und meinen Mann Angst, sondern<br />
auch um die, die uns beschützten, weil man weiß, dass gerade sie sofort alle getötet worden wären.<br />
Man hat ja gelesen, dass in Holland Menschen erschossen worden sind, das hat mich sehr bedrückt.<br />
Wovor hatten Sie während der zwei Jahre bei den Aschoffs die größte Angst? Dass die kleine Karin sich<br />
verplappert?<br />
Man hat ja jeden Tag damit gelebt, man kann das nicht richtig als Angst ansehen, sondern als Zustand,<br />
als eine ständige Anspannung.<br />
Waren Sie selbst es eigentlich damals, die auf die clevere Idee kam, den Bombenangriff auf Münster zu<br />
nutzen, um sich „arische Papiere“ zu besorgen?<br />
Clever war das nicht! Mein Mann hat gesagt, das war dumm, sich so in die Höhle des Löwen zu<br />
begeben. Ja, das war meine Idee, mein Mann war entsetzt. Aber es hieß immer wieder, jeder solle sich<br />
verteidigen, und dann habe ich mir dummerweise vorgestellt, wenn mich einer nach meinen Papieren<br />
gefragt hätte... Ich wollte einen Ausweis haben. Ich dachte wohl, dass mir das eine Sicherheit<br />
gäbe. Aber im Nachhinein bereue ich das. Wohingegen die Idee mit dem <strong>Unter</strong>tauchen, das möchte<br />
ich betonen, die kam nur von meinem Mann. Ich dachte vorher, dass das gar nicht möglich ist – über<br />
ein paar Jahre mit einem Kind kann man sich nicht so verstecken. Ich habe immer gedacht, dass<br />
vielleicht das Kind übrig bliebe, aber da kannte man das auch noch nicht so, das ganz große Morden.<br />
Das ist eigentlich aus meiner Sicht heute das Wichtigste an unserer Geschichte, dass mein Mann<br />
sich von dieser Idee nicht abbringen ließ. Und er war es auch, der sich so dafür eingesetzt hat, Leute<br />
zu finden, die uns aufnehmen.<br />
Für Ihren Mann war die Situation vielleicht noch schlimmer, weil er so bekannt war und sein Aussehen<br />
auch viel mehr dem Nazi-Klischee eines Juden entsprach, so dass er sich die ganze Zeit versteckt halten<br />
musste. Im Film wird ja auch angedeutet, dass die Angst und Einsamkeit Menne in der endlosen Zeit des<br />
Nichtstuns fast in den Wahnsinn treiben. Glauben Sie, dass er in diesen zwei Jahren noch mehr gelitten<br />
hat als Sie?<br />
Mehr gelitten, das weiß ich nicht. Ich war natürlich die Glücklichere, weil ich das Kind bei mir hatte.<br />
Aber er war besessen von seinem Willen. Und ich hatte tief in mir ein sehr vages Gefühl, eine Art<br />
von gläubigem Gedanken, dass wir übrig bleiben würden, dass wir durchkommen können, auch als<br />
die Bomben fielen. Das hat mir geholfen.<br />
15
GESPRÄCH mit MARGA SPIEGEL 3<br />
Was hat diese Zeit für Sie als Paar bedeutet? Im Film scheitern ja alle Versuche, ein heimliches Treffen<br />
zwischen Ihnen und Ihrem Mann zu ermöglichen. Haben Sie sich tatsächlich die ganze Zeit nie sehen,<br />
sich in den Arm nehmen und sich gegenseitig Mut zusprechen können, obwohl Sie beide räumlich durchaus<br />
in erreichbarer Nähe waren?<br />
Doch, das konnten wir schon. Das waren zwar schon einige Kilometer, das sind ja zwei verschiedene<br />
Orte, Herbern und Nordkirchen, aber da bin ich mit dem Fahrrad hingefahren.<br />
Die <strong>Bauern</strong> haben das arrangiert. Das war natürlich sehr wichtig für uns, dass er auch mal das Kind<br />
gesehen hat. Das fällt mir jetzt noch ein, vielleicht ist das der Grund für die große Trauer in mir,<br />
denn das Kind lebt ja nicht mehr, das wir gerettet haben. 2 Deshalb ist es jetzt auch so bedrückend<br />
für mich, den Film zu sehen, das ändert die Sache natürlich. Denn als ich das Buch geschrieben<br />
habe, da waren wir ja noch zu dritt. 3 Und heute sind mein Mann und meine Tochter, die ich retten<br />
wollte, nicht mehr da.<br />
War es denn schwer für Sie als Familie, nach dem Krieg wieder ein normales Leben zu führen?<br />
Ja, das war nicht leicht, denn für viele waren wir nach dem verlorenen Krieg vielleicht gar nicht so<br />
willkommen. Nicht, dass wir angefeindet worden sind, aber man kann auch nicht sagen, dass wir<br />
überall mit offenen Armen empfangen wurden. Vielleicht hat das in den Leuten zu viele Erinnerungen<br />
wach gerufen.<br />
Vielleicht haben Sie in den Leuten ja auch Schuldgefühle ausgelöst.<br />
Ja, das könnte sein. Ich möchte aber wirklich niemanden verletzen und niemandem Vorwürfe<br />
machen.<br />
Sie haben während des Holocaust beide Eltern, Ihre Schwester, und Sie und Ihr Mann zusammen 34<br />
weitere Verwandte und viele, viele Freunde verloren. In Ihrer Großfamilie hat außer Ihnen niemand<br />
überlebt. Es war ja zu Anfang unseres Gespräches schon kurz Thema: Brechen im Zusammenhang mit<br />
dem Film jetzt bei Ihnen auch wieder Gefühle von Wut, Angst und Verzweiflung hervor?<br />
Keine Wut und kein Hass, nur manchmal kommt die Verzweiflung hoch. Aber ich bin allen gegenüber,<br />
die das für mich gemacht haben, wirklich sehr, sehr dankbar. Für mich war dieser Film die Erfüllung<br />
meines Wunsches, dass diese Menschen, die mir geholfen haben, die verdiente Aufmerksamkeit<br />
bekommen. Und selbstverständlich überwiegen die Gefühle der Dankbarkeit meinen Rettern gegenüber<br />
bei weitem über denen von Trauer, die mich in letzter Zeit manchmal überkommen.<br />
Ihr Buch wird in einem Artikel über Sie als ein sehr versöhnliches, „fast ökumenisches Buch“ bezeichnet.<br />
Ich bin gläubig, nicht religiös, aber ich finde Gläubigkeit und Religion sind zweierlei. Ich glaube,<br />
dass ich vielleicht nicht diese Gnade und diese guten Nerven gehabt hätte, wenn ich in der Situation<br />
der <strong>Bauern</strong> gewesen wäre. Aber ich bin sicher, dass ich nichts getan hätte, was einem anderen den<br />
Tod bringt. Ich weiß nicht, ob das etwas mit der Religion zu tun hat. Das liegt am Menschen, es<br />
waren menschliche Wertvorstellungen, nach denen die <strong>Bauern</strong> gehandelt haben.<br />
2 Marga Spiegels Tochter Karin starb vor einigen Jahren an Krebs, Menne Spiegel verstarb Anfang der<br />
1980er Jahre.<br />
3 Die 1. Auflage von Retter in der Nacht erschien 1964/65.<br />
16
GESPRÄCH mit MARGA SPIEGEL 3<br />
Wenn Sie an Ihre Jahre bei den katholischen <strong>Bauern</strong> zurückdenken: Spielte die unterschiedliche Religionszugehörigkeit<br />
in dem engen Zusammenleben auf dem Hof eine Rolle für Sie?<br />
Nein, das spielte keine Rolle. Man hat einfach nicht davon gesprochen.<br />
Das Buch Retter in der Nacht wurde von dem Historiker Prof. Diethard Aschoff herausgegeben. Ist Ihr<br />
Herausgeber eigentlich mit der Familie Ihrer Helfer verwandt?<br />
Nein, das ist nur der gleiche Name.<br />
Haben Sie zu den Familien, die Sie und Ihren Mann damals versteckt haben, immer noch Kontakt?<br />
Ja, das ist jetzt schon die dritte Generation, aber das haben wir beide immer fortgeführt.<br />
Vor allem mit Anni sind Sie ja nach wie vor noch intensiv befreundet.<br />
Ja, besonders, weil sie die Einzige auf dem Hof war, die unsere wahre Identität gekannt hat. Die<br />
anderen Kinder dort haben ja nichts gewusst. Und sie lebt in der Nähe, in Ahlen.<br />
Sie halten trotz Ihres stattlichen Alters noch Lesungen und besuchen Schulklassen, um jungen Menschen<br />
über Ihre ungewöhnlichen Erfahrungen während des Holocaust zu berichten.<br />
Jetzt nicht mehr, aber bis vor sehr kurzem habe ich das noch getan. Das hat mir auch immer großen<br />
Spaß gemacht, aber das wird mir jetzt zu anstrengend.<br />
Was würden Sie sich denn aus Ihrer Perspektive wünschen, das die Zuschauer des Films für sich mit nach<br />
Hause nehmen?<br />
Dass sie die Lehre daraus ziehen, dass so etwas nie wieder passiert. Der Film soll auch zur gedanklichen<br />
Versöhnung beitragen. Dieses Bedürfnis hat mich nach dem Krieg sehr getrieben, das Buch<br />
zu schreiben. Weil es so unglaublich war, dass es eine solche Geschichte gab.<br />
Frau Spiegel, vielen Dank für das Gespräch.<br />
17
DIE BESETZUNG<br />
VERoNicA FERRES – Marga Spiegel<br />
Veronica Ferres studierte Germanistik, Psychologie und Theaterwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
in München und nahm nebenbei Schauspielunterricht. 1985 gab sie in August<br />
Everdings BERNAUERIN an der Bayerischen Staatsoper ihr Bühnendebüt und stand 1986 in<br />
Ulf Miehes Kinokomödie DER UNSICHTBARE erstmals vor der Kamera. Danach folgte eine<br />
Hauptrolle in DIE ZWEITE HEIMAT von Edgar Reitz sowie zahlreiche Engagements am Landestheater<br />
Coburg, am Bayerischen Staatstheater (Münchner Residenztheater) und für Film und<br />
Fernsehen. Der große Durchbruch gelang ihr in Helmut Dietls Oscar®-nominierter Satire SCH-<br />
TONK! (1991). 1994 besetzte Hollywood-Regisseur Marvin J. Chomsky Veronica Ferres für den<br />
Mehrteiler KATHARINA DIE GROSSE. Danach sah man sie als SUPERWEIB (1995) in Sönke<br />
Wortmanns Verfilmung von Hera Linds gleichnamigem Bestseller. Für seine mit vier Filmpreisen<br />
ausgezeichnete Kinosatire ROSSINI holte Helmut Dietl sie 1996 erneut vor die Kamera. 2000<br />
kehrte Veronica Ferres nach einer Reihe von internationalen Produktionen zu ihren Theaterwurzeln<br />
zurück. Am Bayerischen Staatstheater, spielte sie die weibliche Hauptrolle in DIE KASSETTE.<br />
Bei den Salzburger Festspielen war sie von 2002 bis 2004 als „Buhlschaft“ in Christian Stückls Neu-<br />
Inszenierung von Hugo von Hofmannsthals Bühnenklassiker JEDERMANN zu sehen.<br />
Für ihre Rolle der alkoholkranken Heinrich-Mann-Gefährtin Nelly in dem ARD-Dreiteiler DIE<br />
MANNS erhielt Veronica Ferres 2002 den Adolf Grimme Preis in Gold, den Bayerischen Fernsehpreis<br />
sowie die Romy für die beliebteste Schauspielerin des Jahres in Österreich. Für ihre Rollen in<br />
ANNAS HEIMKEHR, FÜR IMMER VERLOREN und STÄRKER ALS DER TOD wurde sie<br />
mit dem Bayerischen Fernsehpreis 2004 ausgezeichnet. 2005 war Veronica Ferres an der Seite von<br />
Jean-Hugues Anglade in dem internationalen Zweiteiler KEIN HIMMEL ÜBER AFRIKA zu<br />
sehen, für den Veronica Ferres im Januar 2005 den DIVA - Hall of Fame - German Award entgegen<br />
nahm. Mit der internationalen Kino-Koproduktion KLIMT, in der sie als weibliche Hauptdarstellerin<br />
neben John Malkovich spielt, war sie im Frühjahr 2006 in den Kinos zu sehen. Der Kinofilm<br />
DIE WILDEN HÜHNER rutschte 2006 sogleich auf Platz 1 in den deutschen Kinocharts. DIE<br />
WILDEN HÜHNER UND DIE LIEBE und DIE WILDEN HÜHNER UND DAS LEBEN<br />
folgten 2007 und 2009 mit ähnlichem Erfolg. 2007 lief der historische TV-Zweiteiler NEGER,<br />
NEGER, SCHORNSTEINFEGER nach dem Bestseller von Hans-Jürgen Massaquoi mit Veronica<br />
Ferres in der Hauptrolle im ZDF. Ebenso war sie in dem für die ARD gedrehten Spielfilm VOM<br />
ENDE DER EISZEIT von Friedemann Fromm zu sehen sowie in dem unter der Regie von Dieter<br />
Wedel gedrehten Film MEIN ALTER FREUND FRITZ an der Seite von Ulrich Tukur.<br />
Der historische Zweiteiler DIE FRAU VOM CHECKPONT CHARLIE erzielte Topeinschaltquoten<br />
und Veronica Ferres wurde mit dem „Deutschen Fernsehpreis als beste Hauptdarstellerin“<br />
und dem „Jupiter Award“ ausgezeichnet. 2008 folgten Roland Susos Richters DAS WUNDER<br />
VON BERLIN, der 2009 für den Grimme-Preis nominiert war, und für den Krimi-Dreiteiler DIE<br />
PATIN (RTL) holte sie erneut Miguel Alexandre (DIE FRAU VOM CHECKPOINT CHAR-<br />
LIE) vor die Kamera.<br />
Anfang 2009 kam die deutsch-israelische Co-Produktion EIN LEBEN FÜR EIN LEBEN –<br />
ADAM RESURRECTED von Paul Schrader in die deutschen Kinos, in der sie neben Stars wie<br />
Jeff Goldblum, Willem Dafoe, Joachim Król und Moritz Bleibtreu vor der Kamera stand. Im Winter<br />
2008/ 2009 drehte sie in Südafrika mit internationaler Besetzung den Film GEHEIMIS DER<br />
WALE (AT) an der Seite von Christopher Lambert. Aktuell steht Veronica Ferres für die Verfilmung<br />
des Amelie-Fried-Bestsellers ROSANNAS TOCHTER in München vor der Kamera.<br />
18
DIE BESETZUNG<br />
Für ihre anhaltend herausragenden schauspielerischen Leistungen wurde Veronica Ferres im Jahr<br />
2005 zum zweiten Mal mit dem Bambi ausgezeichnet - die Jury ehrte damit auch die Verbindung<br />
von erfolgreicher Schauspielkarriere und ihrem karitativen Einsatz für den „Power-Child e.V.“<br />
Wie der Bambi wurde Veronica Ferres auch die Goldene Kamera bereits zwei Mal verliehen (1998<br />
und 2002). 2006 wurde Veronica Ferres mit der Goldenen Feder für die beste Schauspielerin und<br />
im gleichen Jahr auch mit dem „Bayerischen Verdienstorden“ als Zeichen ehrender und dankbarer<br />
Anerkennung für hervorragende Dienste und Leistungen ausgezeichnet. 2007 bekam sie außerdem<br />
den Hans-Rosenthal-Ehrenpreis, im Jahr 2009 den Steiger Award in der Kategorie Film.<br />
Kino und TV (auswahl ab 2007) Regie<br />
2009 <strong>Unter</strong> <strong>Bauern</strong> – Retter in der Nacht Ludi Boeken<br />
2009 Die Wilden Hühner 3 Vivian Naefe<br />
2009 Ein Leben für ein Leben – Adam Resurrected Paul Schrader<br />
2008 Die Patin Miguel Alexandre<br />
2008 Das Wunder von Berlin Roland Suso Richter<br />
2007 Die wilden Hühner 2 Vivian Naefe<br />
2007 Die Frau vom Checkpoint Charlie Miguel Alexandre<br />
2007 Mein alter Freund Fritz Dieter Wedel<br />
2007 Vom Ende der Eiszeit Friedemann Fromm<br />
2007 Neger, Neger, Schornsteinfeger Jörg Grünler<br />
Theater (auswahl ab 2000) Regie<br />
2002/03/04 Salzburger Festspiele „Jedermann“ Christian Stückl<br />
2000/01 Residenztheater München „Die Kasette“Anselm Weber<br />
auszeichnungen (auswahl)<br />
2009 Steiger Award in der Kategorie Film<br />
2008 Deutscher Fernsehpreis als „Beste Schauspielerin“<br />
2008 Jupiter Award (bester TV-Spielfilm für „Die Frau vom Checkpoint Charlie“),<br />
2007 Hans-Rosenthal-Ehrenpreis<br />
2006 Bayerischer Verdienstorden als Zeichen ehrender und dankbarer Anerkennung für her<br />
vorragende Dienste und Leistungen; Goldene Feder<br />
2005 Bambi; DIVA -Award<br />
2004 Bayerischer Fernsehpreis<br />
2002 Romy-Preis für „Die beliebteste Schauspielerin des Jahres in Österreich”<br />
Bayerischer Fernsehpreis, Goldene Kamera, Adolf-Grimme-Preis in Gold<br />
1999 Beste Schauspielerin 9. Internationales Film-Festival Pescara, Italien<br />
1998 Goldene Kamera<br />
1992 Bambi<br />
Die vollständige Filmographie liegt für Sie bereit unter:<br />
www.veronicaferres.com<br />
www.agentur-scenario.de<br />
VERoNicA FERRES – Marga Spiegel<br />
19
DIE BESETZUNG<br />
ARMiN RoHDE – Menne Spiegel<br />
Armin Rohde, einer der bekanntesten, beliebtesten und vielbeschäftigsten Schauspieler Deutschlands,<br />
geboren 1955 in Gladbeck, lernte als Clown bei Pierre Byland und absolvierte 1980 bis 1984<br />
seine Schauspielausbildung an der Folkwang-Schule in Essen.<br />
Nach der Ausbildung arbeitete er zunächst einige Jahre in verschiedenen Theatern in Bielefeld und<br />
Bochum. Im Fernsehen war Armin Rohde in den 1990er Jahren vor allem in einer ganzen Reihe von<br />
Fernsehkrimis für die öffentlich-rechtlichen Sender sowie in der 13-teiligen Vorabend-Serie AUF<br />
ACHSE (ARD) zu sehen.<br />
So erlebte man ihn als SA-Mann in Klaus Emmerichs ROTE ERDE II, als Pfeiffer in TATORT<br />
– DER FALL SCHIMANSKI (1991, Regie: Hajo Gies) und in Dieter Wedels DER SCHATTE-<br />
MANN (1994) an der Seite von Günther Strack und Mario Adorf. Berühmt ist sein Bratseth in<br />
Hermine Huntgeburths GEFÄHRLICHE FREUNDIN (1996) neben Katharina Thalbach und<br />
Corinna Harfouch. Präsent war er auch neben Heino Ferch und Jan Josef Liefers im Grimme-Preis<br />
gekrönten TV-Mehrteiler DAS WUNDER VON LENGEDE (2003, Regie: Kaspar Heidelbach),<br />
für den er sowohl mit dem Bambi als auch mit der Goldenen Kamera geehrt wurde, sowie als Kommissar<br />
in der schrägen ZDF-Krimireihe NACHTSCHICHT (Regie: Lars Becker).<br />
2004 erhielt er gemeinsam mit Christoph Waltz und Stephan Wagner für DIENSTREISE – WAS<br />
FÜR EINE NACHT (2003, Regie: Stephan Wagner) den Adolf Grimme-Preis, für den er bereits<br />
im Jahr 2000 schon einmal nominiert worden war: gemeinsam mit Andrea Sawatzki für den Fernsehfilm<br />
APOCALYPSO – BOMBENSTIMMUNG IN BERLIN (1999, Regie: Martin Walz).<br />
Es folgte eine Vielzahl von weiteren erfolgreichen TV-Produktionen für diverse Sendeanstalten,<br />
darunter im Jahr 2004 DAS GESPENST VON CANTERVILLE von Isabell Kleefeld (Sat.1), im<br />
Jahr 2005 POMMERY & LEICHENSCHMAUS (ZDF), 2007 ZÜRCHER VERLOBUNG von<br />
Stefan Meyer (ARD) und 2008 VÄTER, DENN SIE WISSEN NICHT WAS SICH TUT von<br />
Hermine Hundgeburth (NDR). 2009 wird man Armin Rohde im RTL-Eventmovie DER VUL-<br />
KAN von Uwe Janson sowie in Manfred Stelzers Ruhrpottkomödie BETREUTES WOHNEN<br />
(WDR) erleben.<br />
Der große Durchbruch im Kino gelang Armin Rohde als liebenswerter Prolet Bierchen in KLEINE<br />
HAIE (1992) von Sönke Wortmann – ein Figurentypus, für den Armin Rohde fortan als Idealbesetzung<br />
galt. Weitere Paraderollen, mit denen er sich ins Herz der deutschen Kinozuschauer spielte,<br />
waren der schwule Metzger in DER BEWEGTE MANN (1994), Regie ebenfalls Sönke Wortmann,<br />
der Wachmann in DAS LEBEN IST EINE BAUSTELLE (1997) von Wolfgang Becker, in<br />
Tom Tykwers LOLA RENNT (1998), als Emil Jannings in MARLENE (2000) von Josef Vilsmair<br />
und als Räuber Hotzenplotz in dem gleichnamigen Kinofilm von Gernot Roll (2005).<br />
Für seine Rolle als Amok laufender Postbote in ST. PAULI NACHT (1999) von Sönke Wortmann<br />
wurde er 2000 mit der Goldenen Kamera als „Bester Charakterschauspieler“ ausgezeichnet.<br />
Für die Kinokomödie 666 – TRAU KEINEM, MIT DEM DU SCHLÄFST erhielt er 2003 den<br />
Jupiter Award. 2007 war er gleich in drei Kinoproduktionen zu sehen. Neben seinen Rollen in UP!<br />
UP! TO THE SKY! und FRECHE MÄDCHEN spielte er auch den Bello in dem Kassenschlager<br />
KEINOHRHASEN von Til Schweiger. 2008 sah man ihn in Michael Kliers Drama ALTER<br />
UND SCHÖNHEIT, außerdem stand er außer für UNTER BAUERN auch in der Kinoproduktion<br />
SCHWEITZER von Gavin Miller vor der Kamera.<br />
Seit Ende Mai 2009 dreht Armin Rohde den zweiten Teil des Kinofilms FRECHE MÄDCHEN<br />
unter der Regie von Ute Wieland.<br />
20
Kino und TV (auswahl ab 2007) Regie<br />
2002-09 Nachtschicht (I-VIII) Lars Becker<br />
2008 <strong>Unter</strong> <strong>Bauern</strong> – Retter in der Nacht Ludi Boeken<br />
2008 Schweitzer Gavin Miller<br />
2008 Der Vulkan Uwe Janson<br />
2008 Betreutes Wohnen Manfred Stelzer<br />
2007 Alter und Schönheit Michael Klier<br />
2007 Freche Mädchen Ute Wieland<br />
2007 Up! Up! to the Sky! Hardi Sturm<br />
2007 Keinohrhasen Til Schweiger<br />
2007 Die Blücherbande Udo Witte<br />
Theater (auswahl ab 2000) Regie<br />
2001-03 Schauspielhaus Bochum „Richard III“ Karin Beyer<br />
2000 Schauspielhaus Bochum „Triumph der Liebe“ Patrick Schlösser<br />
auszeichnungen<br />
2004 Adolf-Grimme-Preis als „Bester Darsteller“<br />
2003 Bambi als „Bester Darsteller“<br />
2003 Jupiter Award als „Bester Darsteller“<br />
2000 Goldene Kamera als „Bester Charakterschauspieler“<br />
Die vollständige Filmographie liegt für Sie bereit unter: www.abovetheline.de<br />
DIE BESETZUNG<br />
ARMiN RoHDE – Menne Spiegel<br />
21
DIE BESETZUNG<br />
MARGARiTA BRoicH – Frau Aschoff<br />
Zunächst studierte Margarita Broich Fotodesign an der Fachhochschule Dortmund und arbeitete<br />
als Theaterfotografin bei Claus Peymann in Bochum, bevor sie sich entschloss, Schauspielerin zu<br />
werden. Ihre Ausbildung machte sie von 1984 bis 1987 an der Hochschule der Künste Berlin und<br />
war nach dem Studium festes Ensemble-Mitglied am Frankfurter Schauspielhaus. 1989 spielte sie<br />
am Deutschen Theater Berlin an der Seite von Ulrich Mühe die Ophelia in einer HAMLET-Inszenierung<br />
von Heiner Müller, mit dem sie einige Jahre zusammen lebte. Auch in den folgenden Jahren<br />
arbeitet sie mit namhaften Theater-Regisseuren wie GeorgeTabori, Robert Wilson oder Christoph<br />
Schlingensief zusammen. Von 1991 bis 2002 war sie festes Mitglied des Berliner Ensembles und<br />
auch danach an vielen deutschsprachigen Bühnen engagiert – u. a. an der Freien Volksbühne Berlin,<br />
den Salzburger Festspielen, dem Maxim-Gorki-Theater und der Bar jeder Vernunft in Berlin.<br />
Für Kino und Fernsehen stand sie ebenfalls in vielen Produktionen vor der Kamera. Größere TV-<br />
Rollen hatte sie z.B.in LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK (1991) von Rudolf Thome,JENSEITS<br />
DER LIEBE (2001) von Matti Geschonneck oder in dem ARD-Zweiteiler TEUFELSBRATEN<br />
(2007), der in diesem Jahr den Grimme-Preis gewann. Im Kino spielte sie 2005 die Hauptrolle in<br />
VIER FENSTER unter der Regie von Christian Moris Möller und war außerdem in den letzten<br />
Jahren u. a. Leander Haussmanns Komödie WARUM MÄNNER NICHT ZUHÖREN UND<br />
FRAUEN NICHT EINPARKEN KÖNNEN (2007), in dem Berlinale-Beitrag NACHT VOR<br />
AUGEN (2007) von Brigitte Bertele und in der Literaturverfilmung EFFI BRIEST (2008) von<br />
Hermine Hundgeburth zu sehen. In einer weiteren Literaturverfilmung, der vielfach preisgekrönten<br />
internationalen Co-Produktion THE READER von Stephen Daldry, spielte sie neben Kate Winslet,<br />
David Kross und Ralph Fiennes eine Nebenrolle. Gerade hat sie LUISES VERSPRECHEN<br />
mit Christiane Hörbiger unter der Regie von Berno Kürten abgedreht und war am 3. Juni 2009 in<br />
BLOCH – BAUCHGEFÜHL in der ARD zu sehen. Doch auch die Fotografie hat Margarita Broich<br />
nie losgelassen. Ihre Ausstellung “Ende der Vorstellung“, mit Fotos u.a. von Kate Winslet, Armin<br />
Rohde, Veronika Ferres, Angela Winkler, Nina Hoss, Barbara Auer und vielen anderen Kolleginnen<br />
und Kollegen, läuft vom 25. Juli bis 1. November 2009 im Museum der Moderne in Salzburg.<br />
Margarita Broich lebt zusammen mit dem Schauspieler Martin Wuttke und den beiden gemeinsamen<br />
Söhnen in Berlin.<br />
Kino und TV (auswahl ab 2007) Regie<br />
2008 <strong>Unter</strong> <strong>Bauern</strong> – Retter in der Nacht Ludi Boeken<br />
2008 This is love Mathias Glasner<br />
2008 The Reader Stephen Daldry<br />
2008 Bloch – Bauchgefühl Franziska Meletzky<br />
2007 Effi Briest Hermine Huntgeburth<br />
2007 Nacht vor Augen Brigitte Bertele<br />
2007 Das Feuerschiff Florian Gärtner<br />
2007 Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht<br />
einparken können Leander Haußmann<br />
2007 Teufelsbraten I+II Hermine Huntgeburth<br />
Theater (auswahl):<br />
1991-2008 Berliner Ensemble, Freie Volksbühne Berlin, Salzburger Festspiele, Maxim Gorki<br />
Theater Berlin, Bar jeder Vernunft Berlin<br />
Die vollständige Filmographie liegt für Sie bereit unter: www.managementgoldschmidt.de<br />
22
DIE BESETZUNG<br />
Martin Horn studierte von 1984 bis 1987 Schauspiel an der Essener Folkwang-Hochschule. Nach<br />
ersten Engagements in Düsseldorf, Bremen und Basel arbeitete er von 1993 bis 2000 am Hamburger<br />
Schauspielhaus. In der Folgezeit spielte Martin Horn u. a. an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz<br />
in Berlin, am Theater Basel und am Schauspielhaus Zürich und arbeitete in dieser Zeit<br />
immer wieder mit dem Regisseur Christoph Marthaler.<br />
Als Künstlerischer Leiter der Theater-Etage (Schloss Overhagen) in Lippstadt (1989 bis 1996), an<br />
den Städtischen Bühnen in Freiburg, an der Oper in Frankfurt und an einer Reihe von kleineren<br />
Bühnen inszenierte er auch immer wieder selbst. Seit 2000 ist er Ensemble-Mitglied am Schauspielhaus<br />
Bochum. Er arbeitete dort u. a. mit Regisseuren wie Tina Lanik (EMILIA GALOTTI,<br />
„Richard“ in DIE RATTE), Elmar Goerden (ROSMERSHOLM), Thomas Thieme (DANTONS<br />
TOD), Dieter Giesing (DIE ZEIT UND DAS ZIMMER, MOTORTOWN, DAS WEITE<br />
LAND), Helge Schneider (APRIKOSE, BANANE, ERDBEER – Kommissar Schneider und<br />
die Satanskralle von Singapur, MENDY – DAS WUSICAL), Samuel Schwarz (HEINRICH IV,<br />
DIE REISE VON KLAUS UND EDITH…), Matthias Hartmann (DER HAUPTMANN VON<br />
KÖPENICK, DIE DIREKTOREN), Wilfried Minks (DER HAUSMEISTER), Ernst Stötzner<br />
(HEDDA GABLER), Jürgen Gosch (PEER GYNT), Burghart Klaußner (DER IGNORANT<br />
UND DER WAHNSINNIGE) und Christian Tschirner („Hamm“ in ENDSPIEL).<br />
Auch in zahlreichen Film- und Fernsehproduktion hat Martin Horn bisher mitgewirkt, darunter<br />
in den letzten Jahren DIE BUDDENBROOKS (2007) von Heinrich Breloer, DAS WUNDER<br />
VON BERN (2002) von Sönke Wortmann, JAZZCLUB – DER FRÜHE VOGEL FÄNGT<br />
DEN WURM (2003) von Helge Schneider sowie der Fernsehfilm STAUFFENBERG (2003) für<br />
die ARD von Jo Baier.<br />
Kino und TV (auswahl) Regie<br />
2008 <strong>Unter</strong> <strong>Bauern</strong> – Retter in der Nacht Ludi Boeken<br />
2007 Die Buddenbrooks Heinrich Breloer<br />
2006 Die Aufschneider Carsten Strauch<br />
2006 Die Familienanwältin Christoph Schnee<br />
2005 Mein Leben und ich Jakob Hilpert<br />
2003 Jazzclub – Der frühe Vogel fängt den Wurm H. Schneider<br />
2003 Der Bulle von Tölz Wolfgang F. Henschel<br />
2003 Stauffenberg Jo Baier<br />
2002 Das Wunder von Bern Sönke Wortmann<br />
Theater (auswahl ab 2000)<br />
seit 2000 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum<br />
2002-03 Schauspielhaus Zürich und Theater Basel<br />
Die vollständige Filmographie liegt für Sie bereit unter: www.sandrarudorff.de<br />
MARTiN HoRN – Herr Aschoff<br />
23
DIE BESETZUNG<br />
Das Nachwuchstalent Lia Hoensbroech,1982 in Bremen geboren,wuchs in Münster auf und schloss<br />
2007 ihre Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München ab, wo sie nach wie<br />
vor lebt. Ihre ersten Bühnenerfahrungen sammelte sie von 2005 bis 2006 an den Münchner Kammerspielen,<br />
im Anschluss spielte sie in einer ganzen Reihe von Produktionen der Badischen Landesbühne<br />
Bruchsal mit und außerdem jeweils 2007 und 2009 in der Bühnenbearbeitung von Kafkas<br />
DER PROCESS für das Theater Freiburg. 2009 spielt sie unter der Regie von Bernd Blaschke die<br />
Hauptrolle in dem Stück AM BESTEN TOT an den Münchner Kammerspielen. Vor der Kamera<br />
stand Lia Hoensbroech schon für eine Reihe von Fernsehproduktionen.<br />
Wir freuen uns, sie in UNTER BAUERN in ihrem Kinodebut zu präsentieren.<br />
Kino und TV (auswahl) Regie<br />
2008 <strong>Unter</strong> <strong>Bauern</strong> – Retter in der Nacht Ludi Boeken<br />
2008 40+ sucht neue Liebe Andi Niessner<br />
2006 I Like Chinese Ursula Scheid<br />
2006 Spiegelreflex Hans Hege<br />
Theater Regie<br />
2009 Münchner Kammerspiele:<br />
Am besten tot Bernd Blaschke<br />
2007/08 Badische Landesbühne Bruchsal:<br />
Tintenherz Luisa Brandsdörfer<br />
Peter Pan Peter Seuwen<br />
Creeps Evelyn Nagel<br />
Tom Sawyer Peter Seuwen<br />
Agent im Spiel Peter Derks<br />
2007, 2009 Theater Freiburg:<br />
Der Prozess Jarg Pataki<br />
2005-06 Münchener Kammerspiele<br />
Vorher / Nachher Erich Siedler<br />
Lysistrata Dominik Flaschka<br />
Die vollständige Filmographie liegt für Sie bereit unter: www.zentralbuero.com<br />
LiA HoENSBRoEcH – Anni Aschoff<br />
24
DIE BESETZUNG<br />
Veit Stübner ist dem deutschen Publikum aus seinen Rollen in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen<br />
bekannt, darunter viele erfolgreiche Kinofilme wie etwa DER CAMPUS (1997) von<br />
Sönke Wortmann, GLOOMY SUNDAY (1998) von Rolf Schübel, FICKENDE FISCHE (2001),<br />
das Regiedebut von Almut Getto, DER UNTERGANG (2003) von Oliver Hirschbiegel, FC VE-<br />
NUS (2005) von Ute Wieland und FLEISCH IST MEIN GEMÜSE (2007) von Christian Görlitz.<br />
2008 stand der erfahrene Charakterdarsteller in gleich zwei Spielfilmen aus dem Programm des<br />
3L Filmverleihs vor der Kamera – HANGTIME und UNTER BAUERN.<br />
Für seine Darstellung in dem Kurzfilm KOSLOWSKI von Lars Henning wurde ihm 2005 der<br />
„Miglio Interprete“ des San Gio Video Festival verliehen, der österreichisch-deutsche Kinofilm DIE<br />
FÄLSCHER gewann 2008 den Oscar® für den besten fremdsprachigen Film.<br />
Kino und TV (auswahl ab 2001) Regie<br />
2008 <strong>Unter</strong> <strong>Bauern</strong> – Retter in der Nacht Ludi Boeken<br />
2008 Hangtime – Kein leichtes Spiel Wolfgang Groos<br />
2008 Der Mauerfall Friedemann Fromm<br />
2007 Fleisch ist mein Gemüse Christian Görlitz<br />
2007 In aller Freundschaft Richard Engel<br />
2007 Die Wölfe Friedemann Fromm<br />
2006 Die Fälscher Stefan Ruzowitzky<br />
2005 FC Venus - Frauen am Ball Ute Wieland<br />
2004 Koslowski Lars Henning<br />
2003 Der <strong>Unter</strong>gang Oliver Hirschbiegel<br />
2001 Fickende Fische Almut Getto<br />
auszeichnungen<br />
2008 Oscar – bester fremdsprachiger Film für „Die Fälscher“<br />
2005 San Gio Video Festival, „Miglio Interprete“ für den Kurzfilm „Koslowski“<br />
von Lars Henning<br />
Die vollständige Filmographie liegt für Sie bereit unter: www.agenturnorbertschnell.de<br />
VEiT STÜBNER – Herr Pentrop<br />
25
DIE BESETZUNG<br />
Die gebürtig aus Ahlen, dem Heimatort von Marga Spiegel stammende Nova Meierhenrich studierte<br />
1993 bis 1998 Kommunikationswissenschaften, Psychologie und Soziologie an der Universität<br />
Essen und nimmt seit 1997 privaten Schauspielunterricht.<br />
Dem breiten Film- und Fernsehpublikum ist sie vor allem durch ihre zahlreichen Moderationen<br />
internationaler Filmevents für das deutsche Fernsehen bekannt, darunter mit die täglichen Berichte<br />
von den internationalen Filmfestspielen (Cannes, Venedig und Berlin) und großen internationalen<br />
Awards wie den Golden Globes und der Oscar Verleihung. Als Gesicht der INITIATIVE DEUT-<br />
SCHER FILM begleitet sie darüber hinaus deutsche Filmproduktionen vom Drehstart bis hin zur<br />
großen Premiere vor und hinter den Kulissen mit der Kamera. Für ihre Moderation der Casting<br />
Show FAME ACADEMY wurde sie 2003 für den Bambi nominiert.<br />
Als Schauspielerin stand Nova Meierhenrich u. a. in dem Fernsehfilm DER CLUB DER GRÜ-<br />
NEN WITWEN (2000) fürs ZDF, dem Märchenfilm DIE PRINZESSIN AUF DER ERBSE<br />
(2006) für Pro7 und in der Vorabendserie VERBOTENE LIEBE (ARD) vor der Kamera. Und<br />
auch im Kino konnte sie sich bereits als Schauspielerin etablieren: 1996 spielte sie unter der Regie<br />
von Leon Boden in DER ROSENKAVALIER an der Seite von Gabrielle Scharnitzky, Esther<br />
Schweins und Judy Winter, in NICK KNATTERTON (1999) von Niki List war sie an der Seite<br />
von Jens Schäfer und Jeanette Hain zu sehen.<br />
Wir freuen uns sehr, auch wegen ihres persönlichen Bezugs zum Schauplatz der Geschichte, die<br />
Schauspielerin für eine Rolle in UNTER BAUERN gewonnen zu haben.<br />
Kino und TV Regie<br />
2008 <strong>Unter</strong> <strong>Bauern</strong> – Retter in der Nacht Ludi Boeken<br />
2007 Nachtspuren Michael Grothe<br />
2006 Die ProSieben Märchenstunde<br />
- Prinzessin auf der Erbse Erik Haffner<br />
2006 Verbotene Liebe Daniel Anderson u. a.<br />
2000 Der Club der grünen Witwen Udo Witte<br />
1999 Nick Knatterton Niki List<br />
1996 Der Rosenkavalier / Sisters of Mercy Leon Boden<br />
Moderation (auswahl)<br />
1996-2009 über 100 Moderationen regelmäßiger Sendeformate & TV Events<br />
auszeichnungen<br />
2003 Nominierung für den Bambi in der Kategorie „Beste Moderation“<br />
Die vollständige Filmgraphie liegt für Sie bereit unter: www.trusted-agents.de<br />
NoVA MEiERHENRicH – Frau Pentrop<br />
26
DER STAB<br />
Ludi Boeken wurde in Amsterdam geboren, studierte Film in London und Geschichte in Tel Aviv<br />
und ist seit Mitte der 1970er Jahre als Kriegskorrespondent (Naher Osten, Süd-Amerika), Produzent<br />
und Regisseur tätig. Als Regisseur hat er sich vor allem mit Dokumentarfilmen für die britischen<br />
Fernsehsender BBC und Channel Four sowie den amerikanischen Sender PBS einen Namen<br />
gemacht. Für den Dokumentarfilm WHO KILLED GEORGI MARKOV bekam er 1981<br />
den namhaften amerikanischen Emmy Award, für THE OTHER FACE OF TERROR 1984 den<br />
israelischen Knesset Preis und den Nipkow Preis des holländischen Fernsehens.<br />
In den letzten Jahren drehte er jedoch auch vermehrt wieder Kinospielfilme, darunter lief 2002 mit<br />
großem Erfolg die Komödie BRITNEY, BABY, ONE MORE TIME auf dem Sundance Film Festival<br />
und 2004 gewann der unter seiner Regie entstandene DEADLINES den Preis für den besten<br />
Spielfilm auf dem Santa Barbara Film Festival, dem Festival d’Avignon und dem Genfer Filmfestival<br />
der Menschenrechte.<br />
Als Produzent hat Ludi Boeken vor allem in den 1990er Jahren und mit u. a. so hochkarätigen Regisseuren<br />
wie Robert Altman, Leon de Winter und Sam Shepard zusammen gearbeitet.<br />
<strong>Unter</strong> der Regie von Robert Altman entstand das Künstlerdrama VINCENT & THEO (1990) mit<br />
Tim Roth und Paul Rhys, im gleichen Jahr produzierte Ludi Boeken auch das mehrfach preisgekrönte<br />
Drama CROSS MY HEART von Jacques Fansten. Hoch dekoriert wurde auch die Kriegskomödie<br />
TRAIN OF LIFE (ZUG DES LEBENS) unter der Regie von Radu Mihaileanu, die<br />
1998 bzw. 1999 u. a. die Publikumspreise beim São Paolo International Film Festival, beim Miami<br />
Film Festival und beim Sundance Film Festival sowie den Davide de Donatello, den italienischen<br />
Oscar, gewann. Neben seiner Regiearbeit an unTeR BaueRn produzierte Ludi Boeken 2008<br />
mit seinem Produktionspartner Pascal Judelewicz (Acajou Films Paris) auch THE VINTNER‘S<br />
LUCK von Regisseurin Niki Caro (WHALE RIDER) mit Jérémie Renier, Gaspard Ulliel und Vera<br />
Farmiga. Von 2004 bis 2007 war Ludi Boeken Geschäftsführer des Kölner Naturreportage-Kanals<br />
TERRANOVA.<br />
Regie (Kino und TV, auswahl ab 1983)<br />
2008 <strong>Unter</strong> <strong>Bauern</strong> – Retter in der Nacht<br />
2004 Deadlines<br />
2002 Britney Baby, One More Time<br />
1985 Revolution Revisited, FR3, NOS, Channel Four<br />
1984 Who Killed Georgi Markov?, BBC, VARA TV, PBS<br />
1984 Yankee Samurai, Canal Plau, NOS, PBS<br />
1984 The Other Face of Terror, A2, Channel Four<br />
1983 The Prisoners of Lebanon, A2, ITV<br />
Produktion (auswahl ab 1993) Regie<br />
2009 The Vintner‘s Luck Niki Caro<br />
1998 Train of Life Radu Mihaileanu<br />
1997 Zeus and Roxanne Georg Miller<br />
1997 Comme des rois (Kings for a Day) François Velle<br />
LUDi BoEKEN – Regie<br />
27
1996 D’amour et d’eau salée<br />
(Yasmina, die Liebe und das Meer) Edwin Baily<br />
1996 Alla Turca Macha Méril<br />
1996 Lucky Punch Dominique Ladoge<br />
1995 Diamond Swords Denys de la Patellière<br />
1994 Silent Tongue Sam Shepard<br />
1993 Hoffman’s Hunger Leon de Winter<br />
1993 Roulez jeunesse Jacques Fansten<br />
auszeichnungen (auswahl)<br />
2005 Best Feature Film – Santa Barbara Film Festival für Deadlines<br />
2004 Prix Tournage – Festival d’Avignon für Deadlines<br />
2000 Donnatello Best Foreign Film, Rom, für Train of Life<br />
1999 Publikumspreis für Train of Life, Sundance Film Festival<br />
1999 Publikumspreis für Train of Life, Miami Film Festival<br />
1998 Publikumspreis für Train of Life, São Paolo International Film Festival<br />
1992 Unicef Preis, Berlin, für Like a Boat out of Water<br />
1990 Prix Italia, Sept d’Or für Cross My Heart<br />
1984 Nipkow Preis des holländischen Fernsehens für The Other Face of Terror<br />
1984 Knesset Preis, Israel, für The Other Face of Terror<br />
1981 Emmy Award For News and Documentary für Who Killed Georgi Markov?<br />
DER STAB<br />
LUDi BoEKEN – Regie<br />
28
DER STAB<br />
oTTo JÄGERSBERG, iMo MoSZKoWicZ, HEiDRUN ScHLEEF – Drehbuch<br />
Der deutsch-jüdische Regisseur, Schriftsteller und Schauspieler imo Moszkowicz, geboren 1925 in<br />
Ahlen und ebenfalls ein Überlebender des Holocaust, war nach dem Krieg lange Zeit Assistent bei<br />
Gustaf Gründgens, bevor ihm eine ungewöhnlich breit gefächerte und lang andauernde Regiekarriere<br />
in Theater, Film und Fernsehen gelang. <strong>Unter</strong> seiner Regie entstanden u. a. Filme wie MAX DER<br />
TASCHENDIEB (1962) mit Heinz Rühmann fürs Kino, Fernsehserien wie KLI-KLA-KLAWIT-<br />
TER (1974), KARSCHUNKE UND SOHN (1978) und PUMUCKLS ABENTEUER (1999)<br />
und Theaterproduktionen wie DIE TÄTOWIERTE ROSE (1960), NATHAN DER WEISE<br />
(1971) oder TORQUATO TASSO (1992).<br />
Den Film über Marga Spiegel hatte Moszkowicz schon vor langer Zeit angeregt und geplant und er<br />
erarbeitete dann auf der Grundlage ihrer Erzählung RETTER IN DER NACHT in Zusammenarbeit<br />
mit Otto Jägersberg die ersten Drehbuchfassungen.<br />
Otto Jägersberg,1942 in Hiltrup geboren,westfälischer Schriftsteller,Drehbuchautor und Regisseur,<br />
hat sich vor allem mit seiner Erzählprosa und einer ganzen Reihe von Drehbüchern fürs deutsche<br />
Fernsehen einen Namen gemacht, z. B. für die TV-Serie DIE PAWLAKS – EINE GESCHICH-<br />
TE AUS DEM RUHRGEBIET (Regie: Wolfgang Staudte).<br />
Die deutsche Wahlrömerin heidrun Schleef, die gegen Ende der Drehbuchentwicklung von UN-<br />
TER BAUERN einstieg, ist eine der bekanntesten Drehbuchautorinnen Italiens, die vor allem durch<br />
ihre Zusammenarbeit mit Nanni Moretti auffiel. Mit ihm zusammen schrieb sie zuletzt die Politsatire<br />
DER ITALIENER (2006) sowie das vielfach preisgekrönte Drama DAS ZIMMER MEINES<br />
SOHNES (2001), das 2001 u. a. mit der Goldenen Palme und dem Fipresci Preis beim Cannes Film<br />
Festival und in drei Kategorien mit dem David di Donatello Award ausgezeichnet wurde.<br />
auszeichnungen imo Moszkowicz<br />
2006 Ehrenmitglied des BVR Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure<br />
2006 Ehrenbürgerwürde der Stadt Ahlen/Westf.<br />
2003 Oberbayerischer Kulturpreis<br />
2002 Scopus Award der Hebräischen Universität Jerusalem<br />
1995 Bayerischer Fernsehpreis für beste Regie<br />
1991 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland<br />
auszeichnungen heidrun Schleef (auswahl):<br />
2001 David di Donatello Awards, Nominierung “Bestes Drehbuch” für „Das Zimmer<br />
meines Sohnes“<br />
Italian National Syndicate of Film Journalists, nominiert für das Silberne Band als<br />
“Bestes Drehbuch” für „Das Zimmer meines Sohnes“<br />
1999 Italian National Syndicate of Film Journalists, Silbernes Band als “Beste Originalgeschichte”<br />
für „Ist Liebe nur ein Wort?“<br />
1998 David di Donatello Awards, Nominierung “Bestes Drehbuch” für „Ist Liebe nur<br />
ein Wort?“<br />
29
PRODUKTION<br />
Die Firma FiLMFORM KöLn Gmbh wurde im Oktober 2006 von der Filmregisseurin und<br />
Produzentin Petra Seeger und dem Produzenten Joachim von Mengershausen gegründet, um<br />
Dokumentar- und Spielfilme herzustellen.<br />
Petra Seeger, seit 1979 Produzentin und Regisseurin von Dokumentarfilmen und Filmporträts, vorwiegend<br />
für den WDR. 1999 Gründung der Produktionsfirma PETRA SEEGER FILM (SCHIL-<br />
LERGANG). Seitdem auch als Kamerafrau und Drehbuchautorin tätig.<br />
Joachim von Mengershausen, seit 1964 Regisseur, Autor und Produzent (KEIN ERSATZ FÜR<br />
PERLEN, ENDE EINER COMMUNE/Porträt R.W. Fassbinder). Zeitweilig Film-,Theater- und<br />
Musikkritiker. Von 1970 an über dreißig Jahre Redakteur und Dramaturg in der Fernsehfilmabteilung<br />
des WDR. In dieser Zeit Filme u. a. mit Wim Wenders, Rosa von Praunheim, Edgar Reitz,<br />
Peter Lilienthal, Peter Handke und Christoph Schlingensief.<br />
Die erste Produktion von FilmForm, AUF DER SUCHE NACH DEM GEDÄCHTNIS, ist ein<br />
abendfüllender Dokumentarfilm über den Hirnforscher Eric Kandel von Petra Seeger (Produktion,<br />
Buch und Regie). Am 26. Mai 2008 in Wien uraufgeführt, lief er 16 Wochen in Österreich in Kinos<br />
(Wien, Graz und Klagenfurt). Nach erfolgreicher Promotion-Tour durch die USA ab Herbst dort<br />
in Kinos. Ab 25. Juni 2009 Kinostart bundesweit in Deutschland.<br />
Der Spielfilm unTeR BaueRn – ReTTeR in DeR nachT ist die zweite Produktion der<br />
FilmForm Köln.<br />
in entwicklung:<br />
- Marga Spiegel und ihre Retter (Dokumentarfilm von Petra Seeger)<br />
- In den Ginstern (Spielfilm, nach einer autobiographischen Erzählung von Luc Bondy)<br />
- Vatersland (Spielfilm, nach einem Drehbuch von Petra Seeger)<br />
Nähere <strong>Info</strong>rmationen finden Sie unter: www.filmform.tv<br />
Die PanDORa FiLMPRODuKTiOn geht aus dem Pandora Film Verleih hervor, der 1982<br />
von den beiden Frankfurter Kinobetreibern Karl Baumgartner und Reinhard Brundig gegründet<br />
wurde. Schon die ersten Filme, die unter diesem Label herauskamen, standen für anspruchsvolles<br />
internationales Arthouse-Kino und Pandora wurde im Laufe der Zeit zu einem der bedeutendsten<br />
Verleiher in diesem Marktsegment. Neben der Verleihtätigkeit übernahm Pandora Film zunehmend<br />
auch Produktionsaufgaben und verlegte als Produktionsfirma 1996 ihren Sitz nach Köln. Die inhaltliche<br />
Ausrichtung wurde beibehalten, alle Filme entstanden als internationale Co-Produktionen<br />
und erfuhren ihre Erstauswertung im Kino. Die Produzenten Christoph Friedel, Rainmond Goebel,<br />
Claudia Steffen und Geschäftsführer Rainer Teusner wurden 2005 zusätzliche Gesellschafter der<br />
Pandora Film Produktion GmbH.<br />
Heute präsentiert sich Pandora Film als unabhängiges Produktions-, Vertriebs- und Verleihunternehmen,<br />
das es versteht, Filme von beeindruckender Intensität zu produzieren und dem Medium<br />
Film auch unter dem künstlerischen Aspekt seine Existenz zu sichern. Dieser Mut wurde mit zahlreichen<br />
Auszeichnungen auf allen großen Festivals und nationalen wie internationalen Filmpreisen<br />
belohnt (Goldene Palme Cannes, Bären in Berlin, Löwe in Venedig,Tiger in Rotterdam, Leoparden<br />
in Locarno etc., Deutscher Filmpreis, Europäischer Filmpreis und auch mehrere Oscar®-Nominierungen).<br />
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Kino (auswahl seit 2008) Regie<br />
2009 Medianeras Gustavo Taretto<br />
Rumpe und Tuli S. Challah, T. Nachtmann,<br />
S. Silies<br />
Gigante Adrian Biniez<br />
<strong>Unter</strong> <strong>Bauern</strong> – Retter in der Nacht Ludi Boeken<br />
2008 33 Scenes from Life Malgoska Szumowska<br />
O´Horten Bent Hamer<br />
Teza Haile Gerima<br />
Tulpan Sergey Dvortsevoy<br />
PRODUKTION<br />
auszeichnungen (auswahl seit 2008)<br />
2009 Silver Bear-Jury Grand Prix, Alfred Bauer Prize, Best First Feature Award in Berlin<br />
für Gigante<br />
2008 Special Jury Prize, Ossela - Best Script Award, Signis Award, CinemAwenire Award,<br />
Unicef Award in Venedig für Teza<br />
Prix Un Certain Regard in Cannes für O’Horten und Tulpan<br />
Prix de la Jeunesse für Tulpan<br />
Prix de L’Education für Tulpan<br />
Special Jury Prize in Locarno für 33 Scenes from Life<br />
in Vorbereitung<br />
- Hochzeitspolka (AT) (Regie: Lars Jessen)<br />
- Im Alter von Ellen (Regie: Pia Marais)<br />
- The Long Ukimwi Road (Regie: Miles Roston)<br />
in entwicklung<br />
- Layla Fourie (Regie: Pia Marais)<br />
- 920 Sacramento (Regie: Wayne Wang)<br />
Nähere <strong>Info</strong>rmationen erhalten Sie unter: www.pandorafilm.com<br />
Die 3L FiLMPRODuKTiOn wurde im Frühjahr 2005 von Werner Wirsing gegründet. Sie unterhält<br />
Büros in Dortmund, Berlin und Köln. Die 3L Filmproduktion verfolgt das Ziel, originäre<br />
Filme zu produzieren, die kommerzielles Potential mit gesellschaftlich relevantem Inhalt vereinen<br />
sollen. Das <strong>Unter</strong>nehmen engagiert sich bei deutschen und internationalen Projekten. Geleitet wird<br />
die 3L Filmproduktion von Werner Wirsing und Ulf Israel, der zuvor u. a. langjährig bei X Filme<br />
Creative Pool arbeitete. Nach den deutschen Co-Produktionen GOLDENE ZEITEN (2006, Regie:<br />
Peter Thorwarth) und DIE AUFSCHNEIDER (2007, Regie: Carsten Strauch) war 2 TAGE<br />
PARIS die erste internationale Co-Produktion der 3L. Der Film feierte auf der Berlinale 2007 seine<br />
internationale Premiere, hielt sich nach seinem Kinostart sechs Wochen in den Top 10 der deut-<br />
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PRODUKTION<br />
schen Kinocharts und verzeichnete Top 10-Platzierungen in vielen Ländern, u. a. in Australien,<br />
Frankreich, Spanien, Belgien, Schweiz, Österreich. Der mit einem Budget von ca. € 1,6 Mio. produzierte<br />
Film erzielte bis heute ein weltweites Kino-Box-Office-Ergebnis von ca. US$ 20 Mio. Der<br />
Film nahm an zahlreichen weiteren Festivals teil und wurde u. a. für den französischen Filmpreis<br />
César und den Independent Spirit Award nominiert.<br />
Zu den jüngsten nationalen und internationalen Produktionen von 3L, die 2009 in den deutschen<br />
Kinos starten, zählen die mit Jeff Goldblum, Willem Dafoe sowie weiteren Stars besetzte Kinoproduktion<br />
EIN LEBEN FÜR EIN LEBEN – ADAM RESURRECTED (USA/Deutschland;<br />
Regie: Paul Schrader), die u. a. auf den Filmfestivals in Telluride und Toronto für großen Gesprächsstoff<br />
sorgte und auf der Berlinale 2009 ihre Europa-Premiere feierte, sowie die Tragikomödie OB<br />
IHR WOLLT, ODER NICHT! (Deuschland/Holland; Regie: Ben Verbong), u.a. mit Christiane<br />
Paul und Senta Berger in zwei Hauptrollen.<br />
Am 15. Oktober startet außerdem das Coming-of-Age-Drama HANGTIME – KEIN LEICH-<br />
TES SPIEL (Regie: Wolgang Groos). Im Mittelpunkt der warmherzigen und mitunter auch sehr<br />
humorvollen Geschichte eines ungleichen Brüderpaares stehen die Probleme und Hoffnungen eines<br />
21-Jährigen, der nach der Schule am ersten Scheideweg seines Lebens steht und dem trostlosen<br />
Leben einer Hagener Hochhaussiedlung mit Hilfe seines großen sportlichen Talents zu entfliehen<br />
versucht.<br />
Kino Regie<br />
2009 <strong>Unter</strong> <strong>Bauern</strong> – Retter in der Nacht Ludi Boeken<br />
Hangtime – Kein leichtes Spiel Wolfgang Groos<br />
Ob ihr wollt oder nicht! Ben Verbong<br />
Ein Leben für ein Leben – Adam Resurrected Paul Schrader<br />
2007 2 Tage Paris Julie Delpy<br />
Die Aufschneider Carsten Strauch<br />
2006 Goldene Zeiten Peter Thorwarth<br />
in Vorbereitung<br />
Die Frau des Polizisten (Drehbuch und Regie: Philip Gröning)<br />
in entwicklung<br />
- Alfons Zitterbacke (Drehbuch: Christian Zübert)<br />
- Richmond Hill (Drehbuch und Regie: Stewart Sugg)<br />
- Der Schlund (nach dem Roman von Cord Hagen)<br />
- Hanny Porter (nach dem Roman von Thor Kunkel)<br />
Nähere <strong>Info</strong>rmationen erhalten Sie unter: www.3L-film.de<br />
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