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Wer rastet, der rostet - Pflegemitteltest - Waffen Ferkinghoff

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WERKSTATT<strong>Waffen</strong>pflege und Rostschutzmittel<strong>Wer</strong> <strong>rastet</strong>, <strong>der</strong> <strong>rostet</strong>Feuerwaffen sind zum Teil aus Stahl gefertigt und Stahl braucht Pflege. In caliber 11-12/2008 haben wir diesem Thema ein ganzes Specialgewidmet, doch mit <strong>der</strong> Zeit än<strong>der</strong>t sich einiges auf dem Markt <strong>der</strong> Pflegeprodukte. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit haben wir dasSpektrum erweitert und den Rosttest für 20 <strong>Waffen</strong>öle verschärft.Bevor die Waffe geschmiert und geschütztwerden kann, sollte sie vor allem im Innenlebengesäubert werden. In welchenregelmäßigen Abständen die Prozedur erfolgensollte, hängt von vielen Faktoren wie Konstruktion,<strong>Wer</strong>kstoffe und Schusszahlen ab.Im Vor<strong>der</strong>grund stehen bei <strong>der</strong> <strong>Waffen</strong>pflegedie Vermeidung von Funktionsstörungen unddie Beschränkung von Verschleiß, so dass<strong>Wer</strong>terhalt betrieben wird. Je<strong>der</strong> Schütze hatso seinen eigenen Erfahrungswert und weiß,wann sein Schätzchen geputzt werden muss.Trotzdem übersieht man ab und zu etwas. Außenvor in diesem Bericht lassen wir die Laufreinigung,die man in einem geson<strong>der</strong>ten Artikelerörtern sollte.Teure TiefenwirkungDie tiefste Reinigung erhält man durch dasZerlegen <strong>der</strong> Waffe und Eintauchen <strong>der</strong> Teilein ein Ultraschall-Reinigungsgerät. Die geheizteSpezialflüssigkeit wird in extreme Vibrationgebracht, löst Schmutz und erreichtjedes Eckchen. So ein Gerät ist aber lei<strong>der</strong>nicht billig und nicht alle <strong>Waffen</strong>teile passenin das Becken. <strong>Wer</strong> zum Beispiel das Systemgehäuseeines Gewehrs reinigen will, <strong>der</strong>kann auch zu einer Entfettungs- o<strong>der</strong> Bremsreinigungsflüssigkeitgreifen. Anschließendkann man mit Pressluft die Sache trockenblasen. <strong>Wer</strong> keinen Kompressor besitzt, esgibt auch Dosen mit Pressluft. So eine saubereArbeit ist dies lei<strong>der</strong> nicht, denken Sie alsoan Brille, schützende Kleidung und Ventilation.Zum Glück geschieht so eine tiefe Reinigungbei den meisten <strong>Waffen</strong> maximal einmalim Jahr. <strong>Wer</strong> es nicht mag, <strong>der</strong> kann die Sachebeim Büchsenmacher im Auftrag geben.Bei kleineren Wartungen zerlegt man dieWaffe nicht vollständig. Dann sollte man Vorsichtwalten lassen bei <strong>der</strong> Verwendung vonPressluft. Mit Pressluft bläst man nicht nurIm Ölrausch: Der Markt offeriert eine nahezu verwirrende Vielfalt an <strong>Waffen</strong>pflegeprodukten.Wir haben eine Auswahl von 20 Mitteln in einem großenDauertest für Sie untersucht.Teilchen weg, man kann sie auch irgendwoherein blasen. Denken wir mal an die Zündstiftbohrung.Es ist nicht unmöglich, Messingsplitterdie vom Ausziehen <strong>der</strong> Hülse mittelsAuszieherkralle stammen, in diesenKanal zu blasen. Das kann zu Unannehmlichkeitenführen.SchmierenEs ist sonnenklar, dass eine Selbstladewaffeeiner an<strong>der</strong>en Belastung ausgesetztist als zum Beispiel ein Kleinkaliberrevolver.Grundsätzlich kann man die Aussagevertreten, dass ein dünnes Öl bessereKriecheigenschaften besitzt als ein dickfließendes Öl. Diese kriechende Eigenschaftist natürlich nur eine Seite <strong>der</strong> Medaille,denn <strong>der</strong> Schmierfilm auf den Metallteilensoll ja auch dort bleiben, wo eraufgetragen wurde. Tetra Gun ist eine Mar-58 caliber 1/2013


Die Verriegelungswarzen eines Zylin<strong>der</strong>verschlusseswerden mit einem Fett o<strong>der</strong> dickenÖl gepflegt.ke, die behauptet, dass Ihre Produkte besserschmieren als die an<strong>der</strong>en. Dazu verwendetman Fluoropolymer. Dieser Stoffsoll besser sein als die Öle mit PTFE (Polytetrafluorethylen,besser bekannt unterdem DuPont Handelsnamen "Teflon"), weildie Partikel viel kleiner sind und daherbesser haften und schmieren. Hier begibtman sich dann allerdings in die Welt <strong>der</strong>Wissenschaft und Labortechnik, wo zur Beurteilung<strong>der</strong> Schmiereigenschaften beispielsweisemit Falex o<strong>der</strong> Vier Kugel Testanordnungengearbeitet wird. Wenn wirjedoch aus <strong>der</strong> Praxis heraus an die Sacheherangehen, dann kann festgestellt werden,dass die Motorölschmierung des Kolbenseines Automotors einer wesentlichhöheren Belastung ausgesetzt ist als zumBeispiel die Schmierung des Schlittens einerPistole. Die Kolbengeschwindigkeit isthoch und dann reden wir noch nicht malüber die thermische Belastung. Die geringeBelastung, die beispielsweise <strong>der</strong> Hammerauf seiner Achse erfährt, kann in diesemVergleich nicht groß sein. Die Büchsenmacherwerden dann auch eher selten Hammero<strong>der</strong> Abzugsstollen finden, die auf denAchsen ausgelaufen sind. Doch äußereUmwelteinflüsse und/o<strong>der</strong> extremer Munitionsverbrauch,wie er im dynamischenIPSC/Action Schießsport vorkommen kann,können das Belastungsniveau durchaussteigern, wenn man beispielsweise einenWettkampf auf einem sandigen Freiluftschießstandbestreitet. Öl und Sand vermählensich zu einer Art Schleifpaste, fastso gut wie die Korundpaste, die wir früherfür das Einschleifen <strong>der</strong> Ventilebenutzten. Bringen wir esauf den Punkt: Je nach Anwendungsollte man das passendeSchmiermittel wählen. Gibt esbeim Abzug enge Toleranzen,dann braucht man ein dünnflüssigesÖl. Je größer die Toleranzenzwischen den <strong>Waffen</strong>bauteilensind, desto höhersollte die Viskosität des Ölsausfallen. Nach unseren Erfahrungensind die speziellen Ölevon Brunox, TetraGun, Break-Free, Birchwood o<strong>der</strong> Remingtonsehr geeignet. Bei regelmäßigerPflege dürfte auch kaumdas Risiko vorhanden sein, dassdie Waffe "trocken" laufen wird. Invielen Fällen wird somit schon das populäreUniversalöl "Ballistol" ausreichen,das den Vorteil besitzt, <strong>der</strong>matologisch unbedenklichzu sein, was man nicht von allenÖlen behaupten kann. Grundsätzlichsollte man bei <strong>der</strong> Verwendung von Öl undFett Vorsicht walten lassen, denn <strong>der</strong> Hautkontaktkann wenigstens zu Hautirritationenführen. Um Staub und Sand wenigerHaftung zu geben, können Sie ein Trockenschmiermittelwie Remingtons Dry-lubeverwenden. Ist die Bewegung <strong>der</strong> Teile trägeund die mechanische Belastung groß, sowie es bei dem Spannen des Schlosses einesZylin<strong>der</strong>verschlusses (SpannkurveSchloss) auftritt, nehmen Sie ein Fett, dasgut an dem Metall haftet. Wichtig ist zu erkennen,dass es verschiedene Anfor<strong>der</strong>ungenan Schmiermittel gibt. <strong>Wer</strong> seiner Waffedie beste Pflege angedeihen lassenmöchte, <strong>der</strong> schmiert selektiv. Zum Beispieldie Führungsschienen von Griffstückund Verschluss mit einem dickeren Öl o<strong>der</strong>einer Trockenschmierung und die Abzugseinheitmit einem dünnen Öl. Zu beachtengilt auch, dass es sogar feine Matchabzüge,wie beispielsweise von Jewell, gibt, dieüberhaupt nicht geschmiert werdendürfen.Je nach äußerenUmweltbedingungen(Freiluftschießstandmit Sandboden und -kugelfang)kann ein Trockenschmiermitteldie bessere Wahl sein.Birchwood Gun-Oil: Mit dem drehbaren Stutzenkann man das synthetische Öl gut dosieren.SchützenRostträger Stahl <strong>rostet</strong>, seiner Bezeichnunggerecht werdend, ab einem Chromanteilvon 14% kaum o<strong>der</strong> gar nicht. Trotzdemkann man bei akribischer Betrachtung auf somancher Stainless-Steel-Waffe kleine Rostpünktchenbewun<strong>der</strong>n. Dies ist nicht dramatisch,nur weniger schön. Beim Karbonstahl<strong>Wer</strong> wirklich nur ein Tröpfchen verabreichen will, kann auch eine Büroklammernehmen. Zu viel Öl ist nicht gut, denn es bindet Pulverreste, was zu einer ArtPaste führt, die negativen Einfluss auf die <strong>Waffen</strong>funktion haben kann.Auch mit einem kleinenPinsel kann man etwas Ölauf den Punkt bringen.


WERKSTATT<strong>Waffen</strong>pflege und RostschutzmittelSalzwasser-Sprüh-Dauertest von 20 <strong>Waffen</strong>pflegeproduktenPrüftag 1 2 3 4 5 6 7Prüfzeit 8 16 20 0 8 16 20 0 8 16 20 0 8 16 20 0 8 16 20 0 8 16 20 0 8 16 200 0 kein Schutz 1 2 3 4 4 4 4 4 4 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 51 Addinol weapon oil W 18 spray 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 3 3 3 3 3 4 4 4 42 Klever Ballistol teflon spray 0 0 1 2 2 2 2 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 4 4 4 4 4 4 5 5 5 53 Klever Universalöl 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 3 4 4 4 4 4 4 4 4 4 44 Klever Gunnex 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 05 Birchwood Gun oil 0 0 1 2 2 3 3 3 4 4 4 4 4 4 4 4 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 56 Birchwood Moly Lube 0 0 1 3 3 3 3 4 4 4 4 4 4 4 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 57 Birchwood Gun grease 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 28 Birchwood universal Gun Grease 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 09 Birchwood Barricade 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 010 Break Free FSD 1717 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 211 Break Free FSD 1718 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 112 Brunox Lub&Cor 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 013 Brunox turbo-spray 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 2 2 2 3 3 3 3 3 3 3 3 314 Milispec Int. NSN:9150-17-113-2700 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 115 Milispec Int. S-758 /S-761 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 016 Remington Rem-DriLube 0 0 1 2 3 3 3 4 4 4 4 4 4 4 4 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 517 Tetra Gun Lubricant 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 3 3 3 318 Tetra Gun Grease 0 0 0 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 319 WD-40 multi-spray 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 120 Valvoline Motoröl 15W40 0 0 0 1 1 2 2 2 2 2 2 3 3 4 4 4 4 4 4 5 5 5 5 5 5 5 5Legende zur oben aubgebildetenTabelleCode0 kein Rost1 vereinzelte Rostfleckchen2 leichter Rost, mehrere Flecken3 mäßiger Rost 30%-50% <strong>der</strong> Fläche4 Rost auf mehr als 50% <strong>der</strong> Fläche5 völlig bedeckt mit Rostsieht dies schon an<strong>der</strong>s aus, vor allem wenndie schützende Brünierung o<strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>eOberflächenbeschichtung weggeschlissen ist.Der blanke Stahl <strong>rostet</strong> schnell. Bei dem Anfangdes 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts entwickelten, bekanntenSalzsprühtest wird das Probestückin einem Kasten mit einer 5%igen Salzlösungbei einer Temperatur von 35 Grad Celsiusbenebelt. Der Sinn <strong>der</strong> Sache? Wesentlichschneller als es in einer normalen Atmosphäremöglich wäre entsteht die Korrosion.Beim ersten Test vor vier Jahren benutztenwir Leitungswasser, das maximal 0,025%Salz aufweist. Damals zeigte sich, dass dasTestmuster in Gestalt des oft benutzten Laufstahls42CrMo4 ungeschützt nach zwei Stundenerste Rostspuren zeigte. Nun wurde <strong>der</strong>verschärfte Test mit einer 1%igen Salzlösungdurchgeführt, woraus sich eine Halbierung<strong>der</strong> Testzeit ergab, denn bereits nach einerStunde <strong>rostet</strong>e <strong>der</strong> unbehandelte Stahl! Wennman berücksichtigt, dass Meereswasser we-60 caliber 1/2013Ein wenig Fett auf <strong>der</strong> Spannkurve sorgt fürein geschmeidiges Spannen des Schlosses.


8 9 10 11 12 130 8 16 20 0 8 16 20 0 8 16 20 0 8 16 20 0 8 16 20 05 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 54 4 4 4 4 4 4 4 4 4 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 55 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 55 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 50 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 05 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 55 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 52 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 20 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 00 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 03 3 3 3 4 4 4 4 4 4 4 4 4 5 5 5 5 5 5 5 51 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 3 3 3 3 3 30 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 03 4 4 4 4 4 4 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 51 1 1 2 2 2 2 2 2 3 3 3 3 3 3 4 4 4 4 4 40 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 25 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 54 4 4 4 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 53 3 3 3 3 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 41 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 3 3 3 3 3 3 35 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5caliber-KontaktAddinol weapon oil W 18 spray www.addinol.deKlever Ballistol teflon spray www.ballistol.deKlever Universalöl www.ballistol.deKlever Gunnex www.ballistol.deBirchwood Gun oil www.birchwoodcasey.comBirchwood Moly Lube www.birchwoodcasey.comBirchwood Gun grease www.birchwoodcasey.comBirchwood universal Gun Grease www.birchwoodcasey.comBirchwood Barricade www.birchwoodcasey.comBreak Free FSD 1717 www.break-free.comBreak Free FSD 1718 www.break-free.comBrunox Lub&Cor www.brunox.comBrunox turbo-spray www.brunox.comMilispec International NSN:9150-17-113-2700 www.milispec.comMilispec International S-758 /S-761 www.milispec.comRemington Rem-DriLube www.remington.comTetra Gun Lubricant www.tetragun.deTetra Gun Grease www.tetragun.deWD-40 multi-spray www.wd-40.deValvolinemotorolie 15w40Leichtes Öl ist okay, aber niemals dieZündstifteinheit fetten, denn hierdurchkann die Zündung Geschwindigkeitund damit Energie verlieren.nigstens 1,8% Salz enthält, dann wird klar,dass nahe am Meer eine sehr metallunfreundlicheAtmosphäre herrscht. Demnachist unser Test sehr praxisnah, wenn die Waffefeucht wird, was auch passiert, wenn sie in<strong>der</strong> kalten Jahreszeit von draußen in denwarmen Raum gebracht wird. Wichtig ist,<strong>der</strong> Waffe eine kurze Zeit für die Akklimatisierungzu gönnen, bevor sie in den <strong>Waffen</strong>tresorwan<strong>der</strong>t und weggeschlossen wird.Trockener Stahl <strong>rostet</strong> nicht schnell!TestenDie passend gesägten Stahlscheiben ausdem <strong>Wer</strong>kstoff 42CrMo4 wurden über eineErprobungsdauer von 13 Tagen im Taktvon 8 Stunden mit dem Salzwasser besprüht.Die Ergebnisse wurden täglich um08:00 morgens, 16:00 nachmittags, 20:00abends und 00:00 mitternachts fotografischfestgehalten (siehe Tabelle: 0, 8, 16,20).Die verwendeten Pflegeprodukte undihre spezifischen Zusammensetzungen beschreibenwir an dieser Stelle nicht im Detail,weil es den Rahmen des Artikels


WERKSTATT<strong>Waffen</strong>pflege und Rostschutzmittelsprengen würde. <strong>Wer</strong> möchte, kann hiermit Hilfe <strong>der</strong> angegebenen Homepages <strong>der</strong>Hersteller/Vertreiber Eigenrecherche betreiben.Wenn man <strong>der</strong> <strong>Wer</strong>bung Glaubenschenkt, dann schützen alle Mittel natürlichhervorragend. Unsere Erprobungsreihenmit 20 verschiedenen Mitteln offenbartenjedoch, dass es große Unterschiedegibt (siehe Tabelle). Unterteilt haben wirdie ermittelten Resultate in einen Code von0 bis 5. 0 bedeutet keinen Rost, 1 steht fürvereinzelte Rostflecken, 2 für leichten Rostund verstärkte Fleckenbildung, 3 für mäßigenRost mit 30- bis 50% befallener Fläche,4 für Rost auf mehr als 50% <strong>der</strong> Flächeund 5 letztendlich für eine kompletteRostausbreitung. Um die Testergebnissemöglichst übersichtlich zu gestalten, habenwir die besten Produkte in <strong>der</strong> Tabellefarblich unterlegt. Dass ein Fett wie dasBirchwood Universal Gun Grease gut konserviert,leuchtet ein. Hervorragendschnitten aber auch die Öle Gunex von Klever,Lub&Cor von Brunox und vor allemBarricade von Birchwood ab. Das letztgenannteMittel schützte noch viele Wochenden Stahl, nachdem <strong>der</strong> Test schon beendetwar. Imponierend bleibt, dass die genanntenProdukte in dieser rostfreundlichenUmgebung so lange das Metallschützen konnten.Zum guten SchlussDie montierten und mit den verschiedenen<strong>Waffen</strong>pflegemitteln behandelten Stahlscheibenwerden mit <strong>der</strong> Salzlösung besprüht.Bei <strong>der</strong> unbehandelten, ungeschützten Scheibezeigte sich bereits nach einer Stunde <strong>der</strong> erste Rost.Ein Öl, das Pulverreste löst und zugleichschmiert, ist prima für die Hülsenauswerfmechanikdes Revolvers.62 caliber 1/2013Benutzen Sie ihre Waffe regelmäßig, alsoim Schnitt einmal die Woche, dann ist Rostim Normalfall kein großes Thema und einUniversalöl wie Ballistol dürfte vollkommenausreichend sein. In Sachen Schmierung gibtes einige synthetische Öle in verschiedenenViskositäten, die mehr als ausreichend geeignetsind für die genannten Aufgaben. Wichtigist, dass sie nicht verharzen und eine reinigendeWirkung haben. Viele Pflegeprodukteverblassen im harten Direktvergleich in ihrerLeistungsfähigkeit gegenüber unseren klarenvier Testsiegern. <strong>Wer</strong> seine Waffe mit einemProdukt dieses Quartetts behandelt und dannim <strong>Waffen</strong>schrank lagert, <strong>der</strong> könnte mit ruhigemGewissen selbst für ein halbes Jahr inUrlaub fahren.Text und Fotos: John GerardsNach zwei Tagen konnte man beobachten, dass die Scheiben mit den <strong>Waffen</strong>pflegemitteln Nummer2, 5, 6 und 16 schon deutlich Rost ansetzten. Mit so einem Mittel kann man seine Waffe also nichtüber einen längeren Zeitraum schützen.Nach 12 Tagen ist für die meisten Mittel die Belastungsgrenze längst erreicht beziehungsweise überschritten.Der Rost hat gesiegt. Nur die vier Produkte mit den Nummern 4, 8, 9 und 12 überstehendie Tortur mühelos.

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