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Teil II: Managementplan – Fachgrundlagen - Landkreis Starnberg

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MPL „<strong>Starnberg</strong>er See“ (8133-371), <strong>Fachgrundlagen</strong> - 48 -dem <strong>Starnberg</strong>er See zufließenden Oberflächenwasser und im Kiesschotter streichenden Sickerwassergespeist wird (zur Hydrologie dieses Uferabschnitts siehe hierzu Kap. 1.1.3.3, Punkt A).Die dem Subtyp „Natürliche Kies- und Quellufer mit Habitateignung für reliktische Sippen“ zugeordnetenUferkiese sind nur mit einer sehr schütteren Vegetation bewachsen und können über größereUferstrecken nahezu vegetationsfrei sein. Neben den Vorkommen des Bodensee-Vergissmeinnichts(Myosotis rehsteineri), das als im Anhang <strong>II</strong> der FFHG-Richtlinie aufgeführte Art in Kap. 4.1.1, Punkt Bausführlich besprochen wird, sind Bestände des Bunten Schachtelhalms (Equisetum variegatum), andeutlich durchsickerten Standorten auch der Späten Gelb-Segge (Carex viridula) hervorzuheben.Die Wuchsortbereiche des Bodensee-Vergissmeinnichts konzentrieren sich auf sicherfeuchte Stellenentlang der Rieselbahnen des oberflächlich einströmenden Wassers sowie an den Austrittsstellen desSickerwassers. Entlang dieser Sickerstellen und Rieselbahnen kann das Bodensee-Vergißmmeinnichtin einiger Entfernung und bis zu etwa zwei Dezimeter oberhalb der mittleren Seeuferlinie gedeihen. Beihohen Seewasserständen werden auch diese Wuchsorte des Bodensee-Vergissmeinnichts überstaut.Offene Kiese mit Wuchsorten des Bodensee-Vergissmeinnichts, die nicht erkennbar von der Landseitequellig durchsickert werden oder Quellrinnsale enthalten, reichen nur knapp oberhalb der Mittelwasserlinie(höchsten ca. zweieinhalb dm) hinaus und werden beinahe alljährlich überstaut.Bewertung: Die Bewertung erfolgte analog wie bei den übrigen Kiesufern (siehe Kap. 3.1.1, SubtypenF und G, Punkt „Bewertung“). Beide Polygone innerhalb des NSGs weisen Beeinträchtigungen durchEutrophierung (z.B. infolge Spülsaum-Ablagerungen) auf.Tab. 3/9: Bewertung der zum LRT „Stillgewässer mit Armleuchteralgen“, Subtyp „Natürliche Kies- undQuellufer mit Habitateignung für reliktische Sippen“ gehörenden Polygone.Polygon-Nr. LRT Fläche (m²) GesamtbewertungBewertungHabitatstrukturBewertungArteninventarBewertungBeeinträcht.8034-4002-001 3140 843,2548 A A A B8034-4002-002 3140 505,0733 A A A BSpezielle Literatur zum <strong>Starnberg</strong>er See: siehe zum Bodensee-Vergissmeinnicht (Myosotis rehsteineri)am <strong>Starnberg</strong>er See angegebene Literatur (Kap. 4.1.1, Punkt B).3.1.2 6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen oder schluffigen Böden(Molinion caeruleae)Legenden-Nr. in LRT-Karte: 2.Anzahl Polygone und arcgis-Flächenberechnung: 17 Polygone, 54.849m 2 = 5,48 ha.Flora und Vegetation: Bei den Pfeifengraswiesen in der Umgebung des <strong>Starnberg</strong>er Sees handelt essich um wenig spezifische und markante Ausprägungen. Die im benachbarten Ammerseebeckentonangebenden, floristisch sehr reichhaltigen Duftlauch- und Knollenkratzdistel-Pfeifengraswiesen(Allio suaveolentis- und Cirsio tuberosi-Molinietum) fehlen in vergleichbarer Reichhaltigkeit dem Seebeckendes <strong>Starnberg</strong>er Sees. Es handelt sich daher am <strong>Starnberg</strong>er See um Ausbildungen derPfeifengraswiese, die zu der Grundassoziation „Molinietum caeruleae“ (5gestellt werden müssen,dabei allerdings um eine basenreiche Form dieser Gesellschaft mit etlichen floristisch bemerkenswertenPflanzenarten.Zu ihnen gehören im Gebiet des Karpfenwinkels insbesondere das Kleine Knabenkraut (Orchis morio),der Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe), Färberscharte (Serratula tinctoria) und die Kümmel-Silge (Selinum carvifolia), die dort jeweils in Beständen von mehreren hundert bis zu über 1000Individuen vorkommen. Die bemerkenswert große Population des Lungen-Enzians von über 10005 Nähere Beschreibungen der drei im Alpenvorland vorkommenden Assoziationen der Pfeifengraswiesen sinddem LPK-Band Streuwiesen zu entnehmen (QUINGER et al. 1995: 76-78).3. Entwurf, Stand: 15. Oktober 2013

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